Verls Stöcker nach Schiedsrichter-Beleidigung für drei Spiele gesperrt

Der SC Verl muss in den kommenden drei Spielen auf Verteidiger Michel Stöcker verzichten. Der 25-Jährige beleidigte bei der 0:1-Niederlage in Halle den Schiedsrichter – und ist nicht der einzige Spieler, der dem Drittligisten aufgrund einer Sperre fehlt.

Michel Stöcker (re.) fehlt Verl größtenteils im Saison-Endspurt.

Michel Stöcker (re.) fehlt Verl größtenteils im Saison-Endspurt.

IMAGO/Lobeca

Das vergangene Wochenende kommt dem SC Verl teuer zu stehen. Nicht nur ließen die Ostwestfalen beim 0:1 in Halle eine seit sechs Spielen andauernde Ungeschlagen-Serie reißen und verpassten es dadurch, auch rein rechnerisch den Klassenerhalt in der 3. Liga unter Dach und Fach zu bringen. Auch in personeller Hinsicht brachte die Auswärtsniederlage beim Tabellen-17. mehrere Rückschläge mit sich.

Trio fehlt dem SC Verl gesperrt

Zum einen fehlt Mittelfeld-Lenker Marcel Benger am kommenden Spieltag gegen den SV Waldhof Mannheim (Samstag, 16.30 Uhr), weil er in Halle seine zehnte Gelbe Karte sah. Zum anderen muss SC-Coach Alexander Ende neben Torwarttrainer Fynn Müller auch auf  Stamm-Linksverteidiger Michel Stöcker verzichten. Beide sahen nach Schlusspfiff des Spiels in Halle die Rote Karte, weil sie Schiedsrichter Wolfgang Haslberger (kicker-Note 2,5) beleidigten.

Am Dienstag gab der DFB nun das Strafmaß für die Aktion gegen den Unparteiischen bekannt: Der 25 Jahre alte Stöcker muss die nächsten drei Spiele von der Tribüne aus beobachten und kann erst am abschließenden 38. Spieltag gegen den SSV Ulm 1846 Fußball (18. Mai, 13.30 Uhr) wieder ins Geschehen eingreifen.

Der Sport-Club hat dem Urteil zugestimmt, es ist somit rechtskräftig.

Meniskus-OP: Für Verls Sessa ist die Saison gelaufen

Wieder schlechte Nachrichten von und für den SC Verl: Nach Fabio Gruber ist die Saison auch für Nicolas Sessa vorzeitig beendet.

Zog sich eine folgenschwere Verletzung zu: Nicolas Sessa

Zog sich eine folgenschwere Verletzung zu: Nicolas Sessa

IMAGO/Dünhölter SportPresseFoto

Das Halbfinale im Westfalenpokal gegen den West-Regionalligisten SV Lippstadt am 26. März hallt immer noch nach. Wie der SC Verl am Sonntag bekanntgab, hat sich Nicolas Sessa bei dem 3:0 schwerer am Meniskus verletzt und wird für den Rest der Saison ausfallen. Eine Operation sei unausweichlich gewesen und bereits am vergangenen Freitag erfolgt. Der Eingriff sei erfolgreich verlaufen, Sessa werde sich nun auf den Heilungsprozess konzentrieren.

“Mit Sess verlieren wir nach Fabio einen zweiten wichtigen Spieler für unsere restliche Spielzeit”, bedauert Sportchef Sebastian Lange den nächsten Ausfall. Denn auch für Fabio Gruber ist die Saison vorzeitig beendet. Der 21-jährige Abwehrspieler hatte sich – ebenfalls gegen Lippstadt – mehrere Gesichtsfrakturen zugezogen und musste operiert werden.

Aktuelle Spiele

Lange hofft, dass Gruber “uns in der Sommervorbereitung wieder zur Verfügung stehen kann”. Bei Sessa ist “eine mögliche Rückkehr ins Training zum Saisonstart 2024/25 geplant”. Der 28-jährige offensive Mittelfeldspieler werde jede Hilfe erhalten, die er auf dem Weg zu seinem Comeback benötigt.

Sessa kam im Sommer 2022 vom 1. FC Kaiserslautern nach Verl und bestritt bislang 54 Drittliga-Partien (13 Tore) für die Ostwestfalen. In der laufenden Saison kam er in 23 Drittliga-Spielen auf fünf Tore und fünf Assists.

Stabilisiert – mit Unentschieden

In Sessas Abwesenheit kam der SC Verl am Samstag nicht über ein 0:0 beim VfB Lübeck hinaus. Zwei der 21 Torschüsse (Lübeck hatte nur sechs) waren Aluminium-Treffer – an Chancen mangelte es also nicht. Und so stellte Trainer Alexander Ende bei MagentaSport fest: “Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden, aber mit der Art und Weise, wie wir hier aufgetreten sind.”

Der Coach unterstrich, dass sich seine Mannschaft “nach einer etwas schwierigeren Saisonphase wieder stabilisiert” habe. Fünf Ligaspiele in Folge haben die Verler nicht verloren, vier davon waren aber Unentschieden. Die nächste Gelegenheit, sich endgültig vom Abstiegskampf zu distanzieren, bietet sich dem SCV am kommenden Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue.

Ein fragwüriger Elfmeter, zwei Meinungen und große sportliche Gesten

Ein umstrittener Elfmeterpfiff bedeutete den Schlusspunkt eines spektakulären 4:4 am Ostersonntag zwischen dem SC Verl und dem SV Sandhausen. Nach der Partie gaben die Beteiligten bemerkenswerte Kommentare zur Aktion vor dem Strafstoß ab.

Pikante Szene: Ein Zweikampf zwischen Berkan Taz (links) und Alexander Fuchs führte zum umstrittenen Elfmeter, der den 4:4 Endstand zwischen Verl und Sandhausen bedeutete.

Pikante Szene: Ein Zweikampf zwischen Berkan Taz (links) und Alexander Fuchs führte zum umstrittenen Elfmeter, der den 4:4 Endstand zwischen Verl und Sandhausen bedeutete.

IMAGO/Eibner

Ein Spektakel: Anders ist die Drittliga-Partie zwischen dem SC Verl und dem SV Sandhausen am Nachmittag des Ostersonntags kaum zu beschreiben. Als Schiedsrichter Nicolas Winter nach rund 94 Minuten abpfiff, schmückte das außergewöhnliche 4:4-Endergebnis die Anzeigetafel – und erzählte dabei nicht einmal einen Teil der Spielgeschichte. Mit einer 2:1-Führung war der SVS in die Halbzeit gegangen, kurz nach dem Seitenwechsel hatte David Otto die Möglichkeit, vom Punkt auf 3:1 zu stellen. Doch der Stürmer vergab, und setzte so den Startschuss für einen verrückten zweiten Durchgang.

Zunächst drehte Verl innerhalb von acht Minuten durch Treffer von Tom Baack und Maximilian Wolfram die Partie zugunsten der Heimmannschaft, bevor Sandhausen durch die Joker-Tore von Richard Meier und Sebastian Stolze abermals in Führung ging. Schluss war da aber immer noch nicht, einen Höhepunkt hatte die Partie noch zu bieten: In der 87. Spielminute drang Verls Berkan Taz über die linke Seite in den Strafraum ein und kam im Duell mit Sandhausens Alexander Fuchs zu Fall. Schiedsrichter Winter zögerte nicht lange und zeigte auf den Punkt – Taz trat selbst an und besorgte den 4:4-Endstand. Der Elfmeterpfiff dominierte auch die Diskussionen nach dem Spiel, wobei die Beteiligten wie auch ihre Trainer, bemerkenswerte Standpunkte einnahmen.

Taz: “Man muss den, glaube ich, nicht geben”

Mit einem Lächeln erschien der gefoulte Taz zum Interview nach der Partie mit MagentaSport und gab seine Einschätzung zum Strafstoß ab. “Man muss den, glaube ich, nicht geben, weil ich den unbedingt will”, gab der 25-Jährige selbst zu, betonte aber gleichzeitig, einen Kontakt von Fuchs wahrgenommen zu haben. Zwar gestand er selbst, er habe auf den Kontakt gewartet, gleichzeitig habe er “auf jeden Fall etwas gespürt auf meinem Spann”, so der Offensivspieler weiter.

In der 87. Minute als Schiedsrichter so eine Schwalbe als Elfmeter zu geben, ist für mich ein Wahnsinn.

Jens Keller

Eine deutlich forschere Wortwahl wählte da Sandhausen-Coach Jens Keller, der harte Worte an den Unparteiischen richtete. Im Spiel habe er es sich von seiner Position zwar noch nicht zugetraut, “zu sagen, ob es einer war oder nicht”. Nach erneuter Betrachtung der Bilder sei seine Meinung aber klar. “Der berührt ihn nirgends”, ärgerte sich der 53-jährige Trainer, während er die Zeitlupe abermals betrachtete. “In der 87. Minute als Schiedsrichter so eine Schwalbe als Elfmeter zu geben, ist für mich ein Wahnsinn“, so das Fazit von Sandhausens Trainer.

Verl-Coach Ende: “Für mich kein Elfmeter”

Erneut betrachten musste auch Verls Trainer Alexander Ende die Bilder der Aktion, bevor er ein überraschendes wie beeindruckendes Fazit zog. “Ich habe den Anspruch, sehr fair und ehrlich zu sein”, begann der 44-Jährige seine Analyse, deshalb sei es für ihn “kein Elfmeter”. Bei der Bewertung derartiger Elfmeterszenen werde heutzutage nach Ansicht des Trainers zu häufig darauf abgestellt, ob ein Kontakt vorläge.

“Aber wir spielen Fußball. Also darf ich im Sechzehner keinen Gegenspieler mehr berühren? Dann haben wir ein Problem als Abwehrspieler”, erklärte Ende weiter. Seiner Meinung nach müsse ein Foul den Gegenspieler zum Fallen bringen, das sei nicht der Fall gewesen. “Hier haben wir davon profitiert, aber das ist ein Thema, das mich sehr aufregt. Und ich finde, dass man dort keinen Elfmeter geben darf”, setzte Ende einen bemerkenswerten Schlussstrich unter seine Einschätzung des Elfmeterpfiffs.

Fuchs findet große Worte

Nicht minder beeindruckend äußerte sich schließlich auch der Leidtragende der Situation, Sandhausens Verteidiger Fuchs, zur Aktion, die zum Strafstoß führte. Auch der 27-Jährige ließ sich erst einmal die Bilder erneut zeigen, bevor er ein abschließendes Fazit ziehen wollte. “Da ist kein Kontakt, er fällt schon in mich hinein”, sagte der sichtlich emotionale Fuchs, er wisse nicht, was er “als Verteidiger anders machen” solle. Gleichzeitig suchte der gebürtige Münchner auch den Fehler bei sich selbst, vielleicht, so Fuchs, müsse er sich vorwerfen, “dass ich noch klarer wegbleiben muss”.

Wir machen als Spieler Fehler, die Schiedsrichter können auch mal Fehler machen.

Alexander Fuchs

Auch sei er der Meinung, dass eine solche Entscheidung nur getroffen werden könne, “wenn sich der Schiedsrichter sicher ist”, erklärte Fuchs. Dass Sandhausen die drei Punkte durch eine “klare Fehlentscheidung” des Unparteiischen abhandenkommen, sei “sehr, sehr bitter”. Dennoch nahm auch er Schiedsrichter Nicolas Winter in Schutz: “Am Ende des Tages sind Schiedsrichter auch nur Menschen, ich will ihm da keinen Vorwurf machen. Er hat es mit Sicherheit nicht mit Absicht gemacht. Wir machen als Spieler Fehler, die Schiedsrichter können auch mal Fehler machen”, betonte Fuchs und setzte mit dieser äußerst sportlichen Geste einen Bogen unter das spektakuläre 4:4 zwischen Verl und Sandhausen.

Ein fragwürdiger Elfmeter, zwei Meinungen und große sportliche Gesten

Ein umstrittener Elfmeterpfiff bedeutete den Schlusspunkt eines spektakulären 4:4 am Ostersonntag zwischen dem SC Verl und dem SV Sandhausen. Nach der Partie gaben die Beteiligten bemerkenswerte Kommentare zur Aktion vor dem Strafstoß ab.

Pikante Szene: Ein Zweikampf zwischen Berkan Taz (links) und Alexander Fuchs führte zum umstrittenen Elfmeter, der den 4:4 Endstand zwischen Verl und Sandhausen bedeutete.

Pikante Szene: Ein Zweikampf zwischen Berkan Taz (links) und Alexander Fuchs führte zum umstrittenen Elfmeter, der den 4:4 Endstand zwischen Verl und Sandhausen bedeutete.

IMAGO/Eibner

Ein Spektakel: Anders ist die Drittliga-Partie zwischen dem SC Verl und dem SV Sandhausen am Nachmittag des Ostersonntags kaum zu beschreiben. Als Schiedsrichter Nicolas Winter nach rund 94 Minuten abpfiff, schmückte das außergewöhnliche 4:4-Endergebnis die Anzeigetafel – und erzählte dabei nicht einmal einen Teil der Spielgeschichte. Mit einer 2:1-Führung war der SVS in die Halbzeit gegangen, kurz nach dem Seitenwechsel hatte David Otto die Möglichkeit, vom Punkt auf 3:1 zu stellen. Doch der Stürmer vergab, und setzte so den Startschuss für einen verrückten zweiten Durchgang.

Zunächst drehte Verl innerhalb von acht Minuten durch Treffer von Tom Baack und Maximilian Wolfram die Partie zugunsten der Heimmannschaft, bevor Sandhausen durch die Joker-Tore von Richard Meier und Sebastian Stolze abermals in Führung ging. Schluss war da aber immer noch nicht, einen Höhepunkt hatte die Partie noch zu bieten: In der 87. Spielminute drang Verls Berkan Taz über die linke Seite in den Strafraum ein und kam im Duell mit Sandhausens Alexander Fuchs zu Fall. Schiedsrichter Winter zögerte nicht lange und zeigte auf den Punkt – Taz trat selbst an und besorgte den 4:4-Endstand. Der Elfmeterpfiff dominierte auch die Diskussionen nach dem Spiel, wobei die Beteiligten wie auch ihre Trainer, bemerkenswerte Standpunkte einnahmen.

Taz: “Man muss den, glaube ich, nicht geben”

Mit einem Lächeln erschien der gefoulte Taz zum Interview nach der Partie mit MagentaSport und gab seine Einschätzung zum Strafstoß ab. “Man muss den, glaube ich, nicht geben, weil ich den unbedingt will”, gab der 25-Jährige selbst zu, betonte aber gleichzeitig, einen Kontakt von Fuchs wahrgenommen zu haben. Zwar gestand er selbst, er habe auf den Kontakt gewartet, gleichzeitig habe er “auf jeden Fall etwas gespürt auf meinem Spann”, so der Offensivspieler weiter.

In der 87. Minute als Schiedsrichter so eine Schwalbe als Elfmeter zu geben, ist für mich ein Wahnsinn.

Jens Keller

Eine deutlich forschere Wortwahl wählte da Sandhausen-Coach Jens Keller, der harte Worte an den Unparteiischen richtete. Im Spiel habe er es sich von seiner Position zwar noch nicht zugetraut, “zu sagen, ob es einer war oder nicht”. Nach erneuter Betrachtung der Bilder sei seine Meinung aber klar. “Der berührt ihn nirgends”, ärgerte sich der 53-jährige Trainer, während er die Zeitlupe abermals betrachtete. “In der 87. Minute als Schiedsrichter so eine Schwalbe als Elfmeter zu geben, ist für mich ein Wahnsinn“, so das Fazit von Sandhausens Trainer.

Verl-Coach Ende: “Für mich kein Elfmeter”

Erneut betrachten musste auch Verls Trainer Alexander Ende die Bilder der Aktion, bevor er ein überraschendes wie beeindruckendes Fazit zog. “Ich habe den Anspruch, sehr fair und ehrlich zu sein”, begann der 44-Jährige seine Analyse, deshalb sei es für ihn “kein Elfmeter”. Bei der Bewertung derartiger Elfmeterszenen werde heutzutage nach Ansicht des Trainers zu häufig darauf abgestellt, ob ein Kontakt vorläge.

“Aber wir spielen Fußball. Also darf ich im Sechzehner keinen Gegenspieler mehr berühren? Dann haben wir ein Problem als Abwehrspieler”, erklärte Ende weiter. Seiner Meinung nach müsse ein Foul den Gegenspieler zum Fallen bringen, das sei nicht der Fall gewesen. “Hier haben wir davon profitiert, aber das ist ein Thema, das mich sehr aufregt. Und ich finde, dass man dort keinen Elfmeter geben darf”, setzte Ende einen bemerkenswerten Schlussstrich unter seine Einschätzung des Elfmeterpfiffs.

Fuchs findet große Worte

Nicht minder beeindruckend äußerte sich schließlich auch der Leidtragende der Situation, Sandhausens Verteidiger Fuchs, zur Aktion, die zum Strafstoß führte. Auch der 27-Jährige ließ sich erst einmal die Bilder erneut zeigen, bevor er ein abschließendes Fazit ziehen wollte. “Da ist kein Kontakt, er fällt schon in mich hinein”, sagte der sichtlich emotionale Fuchs, er wisse nicht, was er “als Verteidiger anders machen” solle. Gleichzeitig suchte der gebürtige Münchner auch den Fehler bei sich selbst, vielleicht, so Fuchs, müsse er sich vorwerfen, “dass ich noch klarer wegbleiben muss”.

Wir machen als Spieler Fehler, die Schiedsrichter können auch mal Fehler machen.

Alexander Fuchs

Auch sei er der Meinung, dass eine solche Entscheidung nur getroffen werden könne, “wenn sich der Schiedsrichter sicher ist”, erklärte Fuchs. Dass Sandhausen die drei Punkte durch eine “klare Fehlentscheidung” des Unparteiischen abhandenkommen, sei “sehr, sehr bitter”. Dennoch nahm auch er Schiedsrichter Nicolas Winter in Schutz: “Am Ende des Tages sind Schiedsrichter auch nur Menschen, ich will ihm da keinen Vorwurf machen. Er hat es mit Sicherheit nicht mit Absicht gemacht. Wir machen als Spieler Fehler, die Schiedsrichter können auch mal Fehler machen”, betonte Fuchs und setzte mit dieser äußerst sportlichen Geste einen Bogen unter das spektakuläre 4:4 zwischen Verl und Sandhausen.

Operation unumgänglich: Saisonaus für Verls Gruber

Das Landespokalfinale musste der SC Verl teuer bezahlen. Fabio Gruber hat sich eine schwere Gesichtsverletzung zugezogen und fällt für den Rest der Saison aus.

Musste gegen Lippstadt behandelt werden, nun steht eine Operation an: Fabio Gruber.

Musste gegen Lippstadt behandelt werden, nun steht eine Operation an: Fabio Gruber.

IMAGO/pmk

Der SC Verl hatte zunächst allen Grund zum Feiern, nach dem er das Halbfinale im Westfalenpokal am vergangenen Dienstag gegen den West-Regionalligisten SV Lippstadt klar mit 3:0 für sich entschieden hatte und ins Endspiel einzog. Da geht es am 25. Mai gegen Ligakonkurrent Arminia Bielefeld, die Partie wird in der Schüco-Arena ausgetragen, wie die Auslosung am Donnerstag ergab. Fehlen wird dort definitiv Fabio Gruber.

Der Abwehrspieler hat sich gegen Lippstadt so schwer verletzt, dass für ihn die Saison gelaufen ist, wie der Verein mitteilte. Der 21-Jährige hatte sich mehrere Gesichtsfrakturen zugezogen und muss operiert werden.

“Es ist äußerst bedauerlich, was Fabio widerfahren ist”, erklärte SCV-Sportdirektor Sebastian Lange. “Wir alle beim SC Verl stehen ihm in dieser herausfordernden Zeit zur Seite und wünschen ihm eine zügige und vollständige Genesung.” Lange hofft, dass Gruber “uns in der Sommervorbereitung wieder zur Verfügung stehen kann”.

Gruber kam vor der Saison vom FC Augsburg, dort hatte er 62 Spiele (6 Tore) für die Zweitvertretung des FCA in der Regionalliga Bayern bestritten. In der 3. Liga benötigte der etwas Anlaufzeit, ehe er am 10. Spieltag zu seinem ersten Einsatz kam und danach durchstartete – 15 Einsätze, 15-mal Startelf. Daran anknüpfen kann Gruber nun erst wieder nächste Saison.

Am Sonntag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den SV Sandhausen wird er ebenso zuschauen müssen wie bei den dann verbleibenden acht Pflichtspielen der Verler.

“Schwamm drüber, heute zählt der Sieg”: Verl froh über Ende der Sieglosserie

Nach zuletzt sechs Spielen in Folge ohne Sieg war die Erleichterung beim SC Verl groß. Da war es auch zu verkraften, dass die spielerische Leistung nicht das Niveau aus den Vorwochen erreichen konnte.

Energisch an der Seitenlinie dabei: Verls Trainer Alexander Ende.

Energisch an der Seitenlinie dabei: Verls Trainer Alexander Ende.

IMAGO/Eibner

Das Jahr 2024 war bislang keins, was dem SC Verl zugute gekommen war. Neben den Abgängen der beiden Leistungsträger Oliver Batista-Meier und Mael Corboz gesellten sich zuletzt auch ausbleibende Ergebnisse dazu. Nach dem 1:0-Sieg gegen den SC Freiburg II konnten die Ostwestfalen zuletzt sechs Spiele am Stück nicht gewinnen, davon gar vier Niederlagen – bis zum erlösenden 1:0-Sieg beim ebenfalls kriselnden FC Ingolstadt.

Stabile Defensive als Erfolgsfaktor

3. Liga, 30. Spieltag

Entsprechend trat im Anschluss an die Partie ein “total glücklicher” SC-Trainer Alexander Ende vor das Mikrofon von MagentaSport. “Das tut uns richtig gut. Heute war es sicherlich nicht unter bestes Spiel, wir haben in den letzten Wochen – gerade fußballerisch – deutlich mehr auf den Platz gebracht. Heute war es ein Fight. Ich bin froh, dass die Null steht.” In der ein oder anderen Szene habe man “auch das Quäntchen Glück gehabt, aber in Summe auch nicht so viel zugelassen”.

Besonders im Umschaltspiel nach vorne hätte sich Ende gewünscht, dass “wir sauberer sind und da wäre heute einiges möglich gewesen, aber wie gesagt: Schwamm drüber, heute zählt der Sieg”. Auch Torschütze Maximilian Wolfram erkannte: “Von den letzten Spielen ist das wahrscheinlich das schlechteste gewesen. Nach dem 1:0 müssen wir ein bisschen cleverer spielen, können da wahrscheinlich auf 2:0 oder 3:0 stellen, wenn wir das ein bisschen besser ausspielen. Aber im Großen und Ganzen war das eine reife Abwehrleistung.”

Wolfram: “Da tut so ein Duseltor mal ganz gut”

Dass es das Quäntchen Glück mit den Verlern an diesem Abend gut meinte, hat auch Wolfram festgestellt. Mit Blick auf seinen frühen Treffer, bei dem Wolfram frei auf das gegnerische Tor zulief, zunächst am gegnerischen Torhüter scheiterte und erst im Nachschuss verwandelte, musste er schmunzelnd anerkennen. “Mir wurden ja schon ein-zwei Tore aberkannt und da tut so ein Duseltor mal ganz gut.”

Aber nicht nur das Tor, sondern ganz allgemein der Sieg “tut allen gut”, um “mal ein paar Tage abschalten” zu können. Durch den Erfolg haben sich die Kicker der Verler einen freien Tag mehr verdient. Aber dann “geht es übernächste Woche im Pokal weiter”, so Wolfram mit Blick auf die Partie im Halbfinale des Landespokal Westfalen gegen den Regionalligisten SV Lippstadt. Das Spiel sei “für uns als Verein total wichtig”, ergänzte Ende. “Eins der wichtigsten Spiele in den letzten Wochen und da müssen wir voll da sein.” Schließlich ist der Verbandspokal die Chance, um “in den DFB-Pokal einzuziehen”.

Wehen Wiesbaden verpflichtet Stürmer Najar

Suheyel Najar spielt in der kommenden Saison für den SV Wehen Wiesbaden. Der Stürmer kommt aus der Regionalliga West.

Suheyel Najar wechselt im Sommer von Fortuna Köln nach Wiesbaden.

Suheyel Najar wechselt im Sommer von Fortuna Köln nach Wiesbaden.

imago images/Otto Krschak

Najar trägt seit Januar 2020 das Trikot von Fortuna Köln. In der laufenden Regionalliga-Saison trumpfte der 26-Jährige vor allem als Assistgeber auf: In 37 Partien bereitete er 20 Treffer vor, schoss außerdem acht Tore selbst. Damit empfahl er sich für höhere Aufgaben – und wechselt im Sommer nach Wiesbaden in die 3. Liga. Dort erhält er einen Vertrag bis Juni 2024.

“Suheyel wird unsere Mannschaft mit seinem Tempo und seinen technischen Qualitäten eindeutig bereichern”, wird Paul Fernie, Sportlicher Leiter beim SVWW, in einer Mitteilung zitiert. “Er hat sich bei Fortuna Köln in dieser Saison mit acht Toren und 20 Vorlagen als einer der gefährlichsten Spieler der Regionalliga West erwiesen.”

Najar spielte zunächst für mehrere unterklassige Vereine. In der Saison 2018/19 schaffte er beim TV Herkenrath den Durchbruch in der Regionalliga und wechselte in derselben Spielzeit zum Bonner SC. In der Saison 2019/20 versuchte sich der Angreifer bei Viktoria Köln in der 3. Liga, blieb in fünf Kurzeinsätzen aber ohne Torbeteiligungen, weshalb er in der Winterpause zum Stadtrivalen Fortuna Köln in die Regionalliga zurück wechselte. “Für mich ist der Wechsel zum SVWW der logische nächste Schritt. In den Gesprächen mit Paul Fernie und Markus Kauczinski habe ich schnell gemerkt, dass hier sehr strukturiert gearbeitet und sich auf das Wesentliche konzentriert wird”, sagt der künftige SVWW-Profi.