Eintracht-Teamarzt Pfab wechselt zu Brighton & Hove Albion

Eintracht Frankfurt verliert seinen wichtigsten medizinischen Mitarbeiter: Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab wechselt zur neuen Saison in die Premier League.

Wechselt auf die Insel: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (li.).

Wechselt auf die Insel: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (li.).

IMAGO/Hartenfelser

Der durchaus anspruchsvolle Bundesliga-Endspurt, in dem Eintracht Frankfurt auf Meister Bayer 04 Leverkusen (5. Mai), Borussia Mönchengladbach (11. Mai) und RB Leipzig (18. Mai) trifft, wird zur Abschiedstour für Prof. Dr. Florian Pfab. Der 48-Jährige wechselt in die Premier League, wo er künftig die medizinische Leitung bei Brighton & Hove Albion übernimmt. Entsprechende Berichte von Sky und Bild, die sich mit kicker-Informationen decken, bestätigten die Frankfurter am Abend in Form einer Pressemitteilung.

Pfab ist in Frankfurt seit dem 3. Juli 2019 im Amt, in dieser Zeit arbeitete er gemeinsam mit den Trainern Adi Hütter, Oliver Glasner und nun Dino Toppmöller. Letzterer muss künftig auf die Expertise des allseits geschätzten Pfab verzichten. Weil dessen Vertrag noch bis 30. Juni 2025 läuft, wird sogar eine Ablösesumme fällig, die sich zwischen 200.000 Euro und 250.000 Euro bewegen soll.

Der gebürtige Münchner gilt unter anderem als Spezialist in der Prävention und konservativen Behandlung von Verletzungen sowie der Integration innovativer Evidenz-basierter diagnostischer und therapeutischer Methoden in den medizinischen Profialltag. Seine “hervorragende Arbeit” (O-Ton Sportvorstand Markus Krösche) zahlte sich aus, die Eintracht hatte im Vergleich zu manch anderem Bundesligisten kaum mit Muskelverletzungen zu kämpfen.

Krösche: “Sehen uns für die Zukunft sehr gut aufgestellt”

“Florian Pfab hat mit seinem Team den sportmedizinischen Bereich in den vergangenen fünf Jahren sehr gut entwickelt. Wir respektieren Florians Wunsch nach einer neuen Herausforderung und hatten dank des professionellen Austauschs frühzeitig Planungssicherheit”, wird Sportvorstand Krösche in der Vereinsmittelung zitiert. “Durch die Förderung und Beförderung verdienter Fachkräfte und vereinsinterner Impulse sehen wir uns für die Zukunft sehr gut aufgestellt, was Expertise, Zusammenarbeit und Entwicklung angeht.”

Mit Dr. Fabian Plachel, seit Juli 2022 zum medizinischen Stab bei der Eintracht gehört, wird einer Pfabs Position einnehmen, der eng mit dem scheidenden Teamarzt zusammenarbeitete. Pfab wird seine neue Stelle in der Premier League Anfang Juli antreten.

Wiedersehen mit Groß

Pfab war Professor an der Technischen Universität in München und Gastprofessor an der Harvard Medical School. Im Fußball machte sich Pfab in fünf Jahren beim FC Bayern (2004 bis 2009) einen Namen, ehe er von 2019 bis 2019 neun Jahre lang die medizinische Abteilung des FC Ingolstadt verantwortete. In dieser Zeit lernte Pfab auch Nationalspieler Pascal Groß (von 2012 bis 2017 beim FCI) kennen, auf den er nun in der Premier League treffen wird.

Eintracht-Teamarzt Pfab vor Wechsel zu Brighton & Hove Albion

Eintracht Frankfurt wird seinen wichtigsten medizinischen Mitarbeiter verlieren: Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab steht vor einem Wechsel in die Premier League.

Besorgter Blick: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (re.) mit Martin Hinteregger.

Besorgter Blick: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (re.) mit Martin Hinteregger.

imago images

Der durchaus anspruchsvolle Bundesliga-Endspurt, in dem Eintracht Frankfurt auf Meister Bayer 04 Leverkusen (5. Mai), Borussia Mönchengladbach (11. Mai) und RB Leipzig (18. Mai) trifft, wird zur Abschiedstour für Prof. Dr. Florian Pfab. Der 48-Jährige steht vor einem Wechsel in die Premier League, wo er künftig die medizinische Leitung bei Brighton & Hove Albion übernehmen soll. Entsprechende Berichte von Sky und Bild decken sich mit kicker-Informationen.

Pfab ist in Frankfurt seit dem 3. Juli 2019 im Amt, in dieser Zeit arbeitete er gemeinsam mit den Trainern Adi Hütter, Oliver Glasner und nun Dino Toppmöller. Letzterer muss künftig auf die Expertise des allseits geschätzten Pfab verzichten. Weil dessen Vertrag noch bis 30. Juni 2025 läuft, wird sogar eine Ablösesumme fällig, die sich zwischen 200.000 Euro und 250.000 Euro bewegen soll.

Der gebürtige Münchner gilt unter anderem als Spezialist in der Prävention und konservativen Behandlung von Verletzungen sowie der Integration innovativer Evidenz-basierter diagnostischer und therapeutischer Methoden in den medizinischen Profialltag. Seine “hervorragende Arbeit” (O-Ton Sportvorstand Markus Krösche) zahlte sich aus, die Eintracht hatte im Vergleich zu manch anderem Bundesligisten kaum mit Muskelverletzungen zu kämpfen.

Mit Dr. Fabian Plachel, seit Mitte Juni 2022 bei der Eintracht, wird einer Pfabs Position einnehmen, der eng mit dem scheidenden Teamarzt zusammenarbeitete. Pfab wird seine neue Stelle in der Premier League Anfang Juli antreten.

Wiedersehen mit Groß

Pfab war Professor an der Technischen Universität in München und Gastprofessor an der Harvard Medical School. Im Fußball machte sich Pfab in fünf Jahren beim FC Bayern (2004 bis 2009) einen Namen, ehe er von 2019 bis 2019 neun Jahre lang die medizinische Abteilung des FC Ingolstadt verantwortete. In dieser Zeit lernte Pfab auch Nationalspieler Pascal Groß (von 2012 bis 2017 beim FCI) kennen, auf den er nun in der Premier League treffen wird.

Finanzvorstand Frankenbach erklärt den Wert der Europa League für die Eintracht

Die Teilnahme an der Europa League ist für Eintracht Frankfurt drei Spieltage vor Schluss zum Greifen nah. Der kicker sprach mit Finanzvorstand Oliver Frankenbach über die monetäre Bedeutung des Wettbewerbs. Durch die Transfererlöse im vergangenen Sommer erzielen die Hessen in dieser Saison einen Rekordumsatz.

Markus Krösche (Vorstand Eintracht Frankfurt), Oliver Frankenbach (Vorstand Eintracht Frankfurt).

Markus Krösche (Vorstand Eintracht Frankfurt), Oliver Frankenbach (Vorstand Eintracht Frankfurt).

picture alliance / Pressefoto Rudel

Die Transferaktivitäten der Eintracht im Sommer 2023 versetzten selbst die Konkurrenz ins Staunen. “130 Millionen in einer Woche zu machen, das hätten wir gerne in Köln“, sagte der damalige FC-Coach Steffen Baumgart. Eine Anspielung auf die Verkäufe von Randal Kolo Muani (Paris, inklusive Bonus bis zu 95 Millionen Euro Ablöse) und Jesper Lindström (Neapel, bis zu 35 Mio.).

Erlöse aus der Saison 2022/23 werden deutlich übertroffen

Die Transfers sorgen in der laufenden Spielzeit für einen Rekord-Umsatz am Main: Finanzvorstand Oliver Frankenbach spricht von knapp 380 Millionen Euro, der Überschuss wird sich auf 30 bis 35 Millionen Euro belaufen. Damit wird der Umsatz aus der vergangenen Spielzeit (310,2 Millionen Euro), in der Frankfurt an der Champions League teilnahm und ins DFB-Pokal-Finale einzog, deutlich übertroffen. Zur neuen Normalität werden Erlöse in dieser Höhe jedoch nicht. “Das wird nicht die neue Benchmark, da es unrealistisch ist, dass wir jedes Jahr Transfererlöse dieser Größenordnung erzielen”, sagt Frankenbach im Gespräch mit dem kicker.

Neben den Transfereinnahmen waren in den vergangenen Jahren auch die Europapokal-Teilnahmen eine wichtige Erlösquelle. Mit Ausnahme der Saison 2020/21 spielte die SGE seit dem DFB-Pokal-Sieg 2018 jedes Jahr in einem internationalen Wettbewerb: dreimal in der Europa League, einmal in der Champions League und einmal in der Conference League. Aktuell ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Frankfurt in der neuen Saison in der Europa League antritt.

Einnahmen in der Ligaphase der Europa League fallen geringer aus

Obwohl es nach der Europapokal-Reform in der Ligaphase zwei Spiele mehr gibt als bislang in der Gruppenphase (sechs Partien), ist der Wettbewerb zunächst etwas weniger lukrativ. Frankenbach erläutert: “Der Verteilungsmodus ist etwas anders als in der Vergangenheit, in der sich relativ viele Zahlungsströme auf die Gruppenphase konzentrierten. Das ist jetzt etwas in Richtung der K.-o.-Runden verschoben worden. Wir haben es mal kalkuliert: Wenn wir in der Europa League nur in der Ligaphase spielen, erzielen wir nach Abzug aller Kosten ein wettbewerbsbezogenes Ergebnis in Höhe von etwa 17,5 Millionen Euro. In der Vergangenheit waren es eher 20 Millionen Euro.”

Der Umsatz würde sich in der Ligaphase auf etwa 24,7 Millionen Euro belaufen. Zum Vergleich: In der Ligaphase der Conference League würde die Eintracht mit 15,5 Millionen Euro Umsatz und einem wettbewerbsbezogenen Ergebnis in Höhe von 11,1 Millionen Euro kalkulieren. In dieser Saison erwies sich die Gruppenphase der Conference League für die Eintracht mit 12,8 Millionen Euro (wettbewerbsbezogenes Ergebnis) als etwas werthaltiger.

Trotz der zunächst geringeren Erlöse in der Ligaphase betont Frankenbach: “Ich will die Einnahmen aus dem internationalen Wettbewerb nicht schlechtreden – die sind sehr wichtig für uns. Zumal der Europapokal auch eine Plattform bietet, an anderen Stellen Erlöse zu erzielen. Auch der Marktwert der Spieler kann auf einem gewissen Niveau gehalten oder verbessert werden. Das ist wichtig für uns. Deshalb sollten wir alles daransetzen, Platz 6 abzusichern.” Zumal durch eine besondere Konstellation sogar die klitzekleine Chance besteht, dass dieser Rang für eine Teilnahme an der Champions League berechtigt.  Der Vorsprung auf den Tabellensiebten SC Freiburg beträgt drei Spieltage vor Schluss fünf Punkte.

Julian Franzke

Finanzvorstand Frankenbach erklärt den Wert der Europa League für die Eintracht

Die Teilnahme an der Europa League ist für Eintracht Frankfurt drei Spieltage vor Schluss zum Greifen nah. Der kicker sprach mit Finanzvorstand Oliver Frankenbach über die monetäre Bedeutung des Wettbewerbs. Durch die Transfererlöse im vergangenen Sommer erzielen die Hessen in dieser Saison einen Rekordumsatz.

Markus Krösche (Vorstand Eintracht Frankfurt), Oliver Frankenbach (Vorstand Eintracht Frankfurt).

Markus Krösche (Vorstand Eintracht Frankfurt), Oliver Frankenbach (Vorstand Eintracht Frankfurt).

picture alliance / Pressefoto Rudel

Die Transferaktivitäten der Eintracht im Sommer 2023 versetzten selbst die Konkurrenz ins Staunen. “130 Millionen in einer Woche zu machen, das hätten wir gerne in Köln“, sagte der damalige FC-Coach Steffen Baumgart. Eine Anspielung auf die Verkäufe von Randal Kolo Muani (Paris, inklusive Bonus bis zu 95 Millionen Euro Ablöse) und Jesper Lindström (Neapel, bis zu 35 Mio.).

Erlöse aus der Saison 2022/23 werden deutlich übertroffen

Die Transfers sorgen in der laufenden Spielzeit für einen Rekord-Umsatz am Main: Finanzvorstand Oliver Frankenbach spricht von knapp 380 Millionen Euro, der Überschuss wird sich auf 30 bis 35 Millionen Euro belaufen. Damit wird der Umsatz aus der vergangenen Spielzeit (310,2 Millionen Euro), in der Frankfurt an der Champions League teilnahm und ins DFB-Pokal-Finale einzog, deutlich übertroffen. Zur neuen Normalität werden Erlöse in dieser Höhe jedoch nicht. “Das wird nicht die neue Benchmark, da es unrealistisch ist, dass wir jedes Jahr Transfererlöse dieser Größenordnung erzielen”, sagt Frankenbach im Gespräch mit dem kicker.

Neben den Transfereinnahmen waren in den vergangenen Jahren auch die Europapokal-Teilnahmen eine wichtige Erlösquelle. Mit Ausnahme der Saison 2020/21 spielte die SGE seit dem DFB-Pokal-Sieg 2018 jedes Jahr in einem internationalen Wettbewerb: dreimal in der Europa League, einmal in der Champions League und einmal in der Conference League. Aktuell ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Frankfurt in der neuen Saison in der Europa League antritt.

Einnahmen in der Ligaphase der Europa League fallen geringer aus

Obwohl es nach der Europapokal-Reform in der Ligaphase zwei Spiele mehr gibt als bislang in der Gruppenphase (sechs Partien), ist der Wettbewerb zunächst etwas weniger lukrativ. Frankenbach erläutert: “Der Verteilungsmodus ist etwas anders als in der Vergangenheit, in der sich relativ viele Zahlungsströme auf die Gruppenphase konzentrierten. Das ist jetzt etwas in Richtung der K.-o.-Runden verschoben worden. Wir haben es mal kalkuliert: Wenn wir in der Europa League nur in der Ligaphase spielen, erzielen wir nach Abzug aller Kosten ein wettbewerbsbezogenes Ergebnis in Höhe von etwa 17,5 Millionen Euro. In der Vergangenheit waren es eher 20 Millionen Euro.”

Der Umsatz würde sich in der Ligaphase auf etwa 24,7 Millionen Euro belaufen. Zum Vergleich: In der Ligaphase der Conference League würde die Eintracht mit 15,5 Millionen Euro Umsatz und einem wettbewerbsbezogenen Ergebnis in Höhe von 11,1 Millionen Euro kalkulieren. In dieser Saison erwies sich die Gruppenphase der Conference League für die Eintracht mit 12,8 Millionen Euro (wettbewerbsbezogenes Ergebnis) als etwas werthaltiger.

Trotz der zunächst geringeren Erlöse in der Ligaphase betont Frankenbach: “Ich will die Einnahmen aus dem internationalen Wettbewerb nicht schlechtreden – die sind sehr wichtig für uns. Zumal der Europapokal auch eine Plattform bietet, an anderen Stellen Erlöse zu erzielen. Auch der Marktwert der Spieler kann auf einem gewissen Niveau gehalten oder verbessert werden. Das ist wichtig für uns. Deshalb sollten wir alles daransetzen, Platz 6 abzusichern.” Zumal durch eine besondere Konstellation sogar die klitzekleine Chance besteht, dass dieser Rang für eine Teilnahme an der Champions League berechtigt.  Der Vorsprung auf den Tabellensiebten SC Freiburg beträgt drei Spieltage vor Schluss fünf Punkte.

Julian Franzke

Ekitikés Bestätigung auf großer Bühne

Längere Zeit stellte Hugo Ekitiké die Geduld der Eintracht-Anhänger auf die Probe. Nach und nach wird das Potenzial des Rekord-Einkaufs indes offensichtlich.

Traf sehenswert beim FC Bayern: Hugo Ekitiké.

Traf sehenswert beim FC Bayern: Hugo Ekitiké.

IMAGO/Jan Huebner

Vor gut zwei Wochen, nach dem enttäuschenden 0:3 beim VfB Stuttgart, klang die Prognose von Markus Krösche noch wie das berühmte Pfeifen im Walde. Zwei Großchancen hatte Hugo Ekitiké (21) da vergeben, wartete auch nach elf Pflichtspiel-Einsätzen immer noch auf den ersten Treffer im Eintracht-Trikot. Im Umfeld machte sich bereits Verzweiflung breit mit Blick auf den von Paris St. Germain im Winter losgeeisten Hochbegabten, der zunächst mit frappierenden Fitnessmängeln beim neuen Arbeitgeber angetreten war.

Frankfurts Sportvorstand aber prophezeite den Skeptikern in Stuttgart direkt: “Nächste Woche macht er ihn.” Die Gefahr, in diesem speziellen Fall hinterher als Dampfplauderer dazustehen, nahm Krösche in Kauf. Und Ekitiké bestätigte das Vertrauen eindrucksvoll. Erst mit seiner Tor-Premiere gegen Augsburg (3:1), der an diesem Samstag beim FC Bayern (1:2) gleich das nächste persönliche Erfolgserlebnis folgte mit einem Traumtreffer zum zwischenzeitlichen 1:1.

“Das ist Hugos Qualität. Fußballerisch ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben”

Wie Ekitiké die Gegenspieler Thomas Müller und Konrad Laimer austanzte, dann technisch anspruchsvoll mit der Innenseite auch Nationalkeeper Manuel Neuer düpierte, verdeutlichte auf großer Bühne, was Eintrachts Verantwortliche von Anfang an in dem jungen Mann gesehen hatten, der klubintern inzwischen das Etikett “Rekordeinkauf” trägt. Vergangene Woche zog Frankfurt die Kaufoption und stattete den Angreifer mit einem bis 2029 laufenden Vertrag aus. Inklusive vorab entrichteter Leihgebühr für die laufende Saison summiert sich die Ablöse auf knapp 20 Millionen Euro.

Das “große Potenzial”, von dem Krösche bei der Verpflichtung schwärmte, trat bei der sehenswerten Aktion in München nun offen zutage. Was Krösche wiederum relativ nüchtern kommentiert: “Natürlich freut es mich, dass er jetzt zweimal hintereinander getroffen hat. Das ist eben Hugos Qualität. Fußballerisch ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben und jetzt auch in einem guten Fitnesszustand.”

Gegen Leverkusen wieder fest in der Startelf eingeplant

Über die volle Distanz zu gehen, wäre für Ekitiké grundsätzlich kein Problem gewesen, lässt der Boss durchblicken. Grund für die Auswechslung nach knapp 70 Minuten: Ein Schlag auf den Oberschenkel, der aber offenbar keine gravierenden Konsequenzen nach sich zieht. Der schlaksige Franzose, so der Stand am Montag, wird im Lauf der Woche wieder im Mannschaftstraining und am Sonntag gegen Bayer Leverkusen erneut in der Startelf erwartet. Vielleicht kommt der bereits feststehende Titelträger ja gerade Recht für Ekitikés nächstes kleines Meisterstück.

Thiemo Müller

Ekitikés Bestätigung auf großer Bühne

Längere Zeit stellte Hugo Ekitiké die Geduld der Eintracht-Anhänger auf die Probe. Nach und nach wird das Potenzial des Rekord-Einkaufs indes offensichtlich.

Traf sehenswert beim FC Bayern: Hugo Ekitiké.

Traf sehenswert beim FC Bayern: Hugo Ekitiké.

IMAGO/Jan Huebner

Vor gut zwei Wochen, nach dem enttäuschenden 0:3 beim VfB Stuttgart, klang die Prognose von Markus Krösche noch wie das berühmte Pfeifen im Walde. Zwei Großchancen hatte Hugo Ekitiké (21) da vergeben, wartete auch nach elf Pflichtspiel-Einsätzen immer noch auf den ersten Treffer im Eintracht-Trikot. Im Umfeld machte sich bereits Verzweiflung breit mit Blick auf den von Paris St. Germain im Winter losgeeisten Hochbegabten, der zunächst mit frappierenden Fitnessmängeln beim neuen Arbeitgeber angetreten war.

Frankfurts Sportvorstand aber prophezeite den Skeptikern in Stuttgart direkt: “Nächste Woche macht er ihn.” Die Gefahr, in diesem speziellen Fall hinterher als Dampfplauderer dazustehen, nahm Krösche in Kauf. Und Ekitiké bestätigte das Vertrauen eindrucksvoll. Erst mit seiner Tor-Premiere gegen Augsburg (3:1), der an diesem Samstag beim FC Bayern (1:2) gleich das nächste persönliche Erfolgserlebnis folgte mit einem Traumtreffer zum zwischenzeitlichen 1:1.

“Das ist Hugos Qualität. Fußballerisch ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben”

Wie Ekitiké die Gegenspieler Thomas Müller und Konrad Laimer austanzte, dann technisch anspruchsvoll mit der Innenseite auch Nationalkeeper Manuel Neuer düpierte, verdeutlichte auf großer Bühne, was Eintrachts Verantwortliche von Anfang an in dem jungen Mann gesehen hatten, der klubintern inzwischen das Etikett “Rekordeinkauf” trägt. Vergangene Woche zog Frankfurt die Kaufoption und stattete den Angreifer mit einem bis 2029 laufenden Vertrag aus. Inklusive vorab entrichteter Leihgebühr für die laufende Saison summiert sich die Ablöse auf knapp 20 Millionen Euro.

Das “große Potenzial”, von dem Krösche bei der Verpflichtung schwärmte, trat bei der sehenswerten Aktion in München nun offen zutage. Was Krösche wiederum relativ nüchtern kommentiert: “Natürlich freut es mich, dass er jetzt zweimal hintereinander getroffen hat. Das ist eben Hugos Qualität. Fußballerisch ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben und jetzt auch in einem guten Fitnesszustand.”

Gegen Leverkusen wieder fest in der Startelf eingeplant

Über die volle Distanz zu gehen, wäre für Ekitiké grundsätzlich kein Problem gewesen, lässt der Boss durchblicken. Grund für die Auswechslung nach knapp 70 Minuten: Ein Schlag auf den Oberschenkel, der aber offenbar keine gravierenden Konsequenzen nach sich zieht. Der schlaksige Franzose, so der Stand am Montag, wird im Lauf der Woche wieder im Mannschaftstraining und am Sonntag gegen Bayer Leverkusen erneut in der Startelf erwartet. Vielleicht kommt der bereits feststehende Titelträger ja gerade Recht für Ekitikés nächstes kleines Meisterstück.

Thiemo Müller

Welcher Platz reicht für Europa? Sechs Szenarien für den Bundesliga-Endspurt

Die halbe Bundesliga könnte 2024/25 im Europapokal antreten – auch Bremen und Heidenheim sind mittendrin im Rennen. Doch welcher Platz berechtigt für was? Sechs Szenarien sind noch möglich.

Augsburg, Heidenheim, Werder und Hoffenheim (v. li.) dürfen noch von einer Europapokal-Teilnahme träumen.

Augsburg, Heidenheim, Werder und Hoffenheim (v. li.) dürfen noch von einer Europapokal-Teilnahme träumen.

imago images (3)

Drei Spieltage vor Schluss haben Werder Bremen und der 1. FC Heidenheim den Klassenerhalt rechnerisch noch nicht geschafft, doch längst schielen sie berechtigterweise auf etwas ganz anderes: den Europapokal. Je nach Abschneiden der drei deutschen Halbfinalisten in Champions und Europa League und dem Ausgang des DFB-Pokal-Finals zwischen Meister Bayer 04 Leverkusen und Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern reicht in der Abschlusstabelle sogar der neunte Platz für Europa – oder nur der Sechste.

Das hängt auch damit zusammen, dass die Bundesliga noch um einen der “European Performance Spots” kämpft, die die UEFA an die beiden im Europapokal stärksten Verbände der laufenden Saison vergeben und die ein zusätzliches Ticket für die Champions League bedeuten. Aktuell sind die deutschen Klubs dabei klar auf Kurs. Daraus ergeben sich sechs mögliche Szenarien:

Szenario 1:

– Die Bundesliga holt keinen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger), Bundesliga-Fünfter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Sechster

Szenario 2:

– Die Bundesliga holt keinen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Fünfter, Bundesliga-Sechster
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Siebter

Szenario 3:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Bundesliga-Fünfter
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger), Bundesliga-Sechster
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Siebter

Szenario 4:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Bundesliga-Fünfter
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Sechster, Bundesliga-Siebter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Achter

Szenario 5:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt die Champions League und wird Fünfter
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Borussia Dortmund, Bundesliga-Sechster
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger), Bundesliga-Siebter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Achter

Szenario 6:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt die Champions League und wird Fünfter
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Borussia Dortmund, Bundesliga-Sechster
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Siebter, Bundesliga-Achter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Neunter

Anmerkung: Ein Szenario, in dem der BVB Champions-League-Sieger wird, die Bundesliga aber keinen “European Performance Spot” belegt, ist rechnerisch nicht möglich.

Frankfurt nach dem FCB-Spiel: Unsichtbarer “Spirit”, erstaunliche Harmonie

Die Aussichten von Eintracht Frankfurt haben sich durch das 1:2 beim FC Bayern nicht verschlechtert. Dass die Konkurrenz im Rennen um Platz 6 patzte, sollte aber nicht zum Schönfärben des eigenen Auftritts verleiten.

Sah einen ordentlichen Auftritt seines Teams: Dino Toppmöller.

Sah einen ordentlichen Auftritt seines Teams: Dino Toppmöller.

picture alliance/dpa

Stillstand ist Rückschritt? Aus Sicht der Beteiligten bei Eintracht Frankfurt gilt das an diesem Wochenende nicht. Im Kampf um Platz 6 hat sich trotz des 1:2 beim FC Bayern “die Situation faktisch verbessert”, wie Trainer Dino Toppmöller festhält. Da nach Hoffenheim in Bochum (2:3) am Samstag überraschend auch der FC Augsburg gegen Bremen (0:3) und Freiburg gegen Wolfsburg (1:2) unterlagen, blieb mit Blick auf Frankfurts Verfolger “der Abstand der gleiche, aber es ist ein Spiel weniger geworden”, so Toppmöller. “Darüber freuen wir uns natürlich.”

Wobei wohlgemerkt “viel wichtiger” sei, “dass wir uns unserem Spiel viele positive Dinge mitnehmen können”. Konkret mit Blick aufs bevorstehende Heimduell mit dem Deutschen Meister: “Mit diesem Spirit wollen wir auch gegen Leverkusen reingehen, um einen großen Schritt zu machen für unser großes Ziel.”

In der zweiten Halbzeit waren wir vielleicht zu passiv, nicht zielstrebig genug.

Dino Toppmöller

Der Haken daran: Der von Toppmöller beschworene “Spirit” blieb zumindest für Außenstehende beim Auftritt in der Allianz-Arena weitgehend unsichtbar. “In der zweiten Halbzeit waren wir vielleicht ein bisschen zu passiv, nicht zielstrebig genug”, räumt sogar Sportvorstand Markus Krösche ein. Provokant formuliert machte die Eintracht da eher den Eindruck, als wolle sie lieber eine achtbare Niederlage verwalten, als mit aller Macht etwas mitzunehmen beim Favoriten, der in Gedanken jedoch teilweise schon beim anstehenden Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid am Dienstag war. Letzteres ließ Bayern-Trainer Thomas Tuchel jedenfalls unverblümt durchblicken.

Pachos fahrlässiger Querpass, Kochs dilettantisches Foul im Strafraum

Für dessen Kollegen Toppmöller fühlte es sich indes ganz anders an: “Die Bayern waren total scharf, total ballsicher. Ich glaube, dass unsere Jungs es schon versucht haben. Aber Bayern hat uns wenig angeboten. Man muss akzeptieren, dass der Gegner einen Tick zu gut für uns war. Wenn die Bayern an ihr Leistungslimit kommen, wird es für viele sehr, sehr schwer.”

Allein: Wer die beiden Gegentreffer betrachtet, kann auch zu dem Schluss kommen, dass Toppmöllers Profis den Gegner zum Toreschießen eingeladen haben. Vorm 0:1 durch Willian Pachos fahrlässigen Querpass, der Mario Götze auf dem falschen Fuß erwischte. Vorm 1:2 durch ein haarsträubendes Foul von Robin Koch, der Gegenspieler Thomas Müller in Erwartung einer Flanke mit dem Arm im Gesicht traf. Mag sein, dass es sich dabei nicht um Absicht gehandelt hat – dann aber in jedem Fall um dilettantisches Zweikampfverhalten des Nationalverteidigers.

Der Anlass für Krösches Schiri-Kritik ist mehr als fragwürdig

Statt auf den Fauxpas des EM-Kandidaten versuchte Krösche wiederum den Fokus auf eine angebliche Benachteiligung der Eintracht durch die Schiedsrichter zu lenken: “In der ganzen Saison werden alle 50:50-Entscheidungen gegen uns getroffen. Das geht halt nicht. Vielleicht war das ein Elfmeter – aber dann müssen wir auch gleichberechtigt werden.” Mehr als fragwürdig ist dabei mindestens der Anlass für Krösches Kritik. War doch der Strafstoß am Samstag eben keine 50:50-Entscheidung, sondern glasklar. Ebenso wie letztlich das Bemühen Krösches und Toppmöllers, den Auftritt ihres Teams unter bestimmten Aspekten schönzufärben.

Podcast

“Fortuna für Alle”: Zur Nachahmung empfohlen?

Außerdem: BVB-Reporter Patrick Kleinmann rechnet vor, warum Rang fünf höchstwahrscheinlich zur Champions-League-Qualifikation reicht, Kevin de Bruyne sorgt für eine Premiere und beim NFL-Draft gibt’s eine dicke Überraschung.

15:53 Minuten

alle Folgen

Harmonie statt Reibung lautet das erstaunliche Motto für den Endspurt – also zumindest in der öffentlichen Aufarbeitung. Wobei Krösche zwar von einem “ordentlichen Auswärtsspiel” spricht, aber immerhin diesen Unterschied zu Toppmöller markiert: “Die anderen Ergebnisse sind nicht relevant. Wir müssen nach uns schauen. Deshalb ist es extrem ärgerlich, dass wir keinen Punkt mitgenommen haben.” Zumindest dieses Gefühl sollten bei der Eintracht intern alle teilen.

Thiemo Müller

Bereit für Real: Doppelpacker Kane sorgt für gelungene Generalprobe

Der FC Bayern München ist bereit für den Champions-League-Kracher gegen Real. Der Rekordmeister begann gegen Frankfurt dominant und nutzte einen frühen Fehler der Gäste aus. Die SGE schlug aus dem Nichts zurück und war dank Trapp lange im Spiel. Für die Entscheidung sorgte wieder einmal Kane.

Harry Kane bejubelte seine Saisontore 34 und 35.

Harry Kane bejubelte seine Saisontore 34 und 35.

IMAGO/MIS

Im Hinrunden-Duell war der FC Bayern nach vielen individuellen Fehlern mit 1:5 in Frankfurt untergangen. Beim erneuten Aufeinandertreffen in der Allianz-Arena präsentierte sich der Rekordmeister von Beginn an hellwach, erzwang einige Ballgewinne und ging nach einem solchen auch schnell in Führung: Laimer nutzte einen schlechten Pacho-Pass aus, enteilte der SGE-Defensive und legte für Kane ab, der nur noch einschieben musste (9.).

Ekitiké gleicht aus dem Nichts aus

Die Bayern, bei denen im Vergleich zum 5:1-Kantersieg bei Union Berlin Mazraoui, de Ligt, Laimer und Guerreiro anstelle von Davies, Kim, Pavlovic und Tel starteten (die zuletzt angeschlagenen Sané und Musiala wurden geschont), traten auch danach dominant auf. Dier verpasste einen Führungsausbau (22.). Trotzdem hatten die Münchner gegen ungefährliche Gäste alles im Griff.

Das änderte sich schlagartig in Minute 23: Ekitiké schoss aus rund 20 Metern per Aufsetzer ins lange Eck ein. Zuvor war die Eintracht, bei der nach dem 3:1 gegen Augsburg Tuta (zurück nach Rotsperre) und Knauff für Max und Chaibi begannen, bis auf einen ungefährlichen Marmoush-Abschluss genau auf Neuer (17.) offensiv nicht vorstellig geworden.

München weiter spielbestimmend, SGE aber mutiger

Die Bayern zeigten sich unbeeindruckt, traten weiterhin dominant auf und hätten beinahe durch Müller geantwortet, doch Trapp verhinderte es (26.). Der SGE-Kapitän tauchte zudem bei einem  Schuss von Choupo-Moting schnell ab (30.) und wehrte mit einem Reflex einen Guerreiro-Abschluss aus kurzer Distanz an den Pfosten ab (45.).

Kurz zuvor hatte Knauff nach einem Frankfurter Konter zu überhastet abgeschlossen (43.). Die SGE trat nun zwar mutiger auf, richtig gefährlich wurde sie aber nicht.

Bundesliga, 31. Spieltag

Erzwungene Wechsel beim FCB – VAR

Zur zweiten Hälfte musste Thomas Tuchel Kim für de Ligt, der schon in Hälfte eins behandelt werden musste, bringen. Weil in Minute 28 bereits Pavlovic für den angeschlagenen Laimer ins Spiel gekommen war, bereits der zweite erzwungene Wechsel bei den Münchner.

Nach dem Seitenwechsel fehlte es lange auf beiden Seiten an klaren Aktionen, die Eintracht verstand es, den Bayern nur wenig anzubieten. Den Münchnern fehlte in dieser Phase die Genauigkeit beim letzten Pass. Weil aber Koch mit dem Ellenbogen gegen Müller auskeilte, gab es nach VAR-Einsatz Elfmeter für die Bayern: Kane verwandelte sicher (61.).

Bayern lassen Entscheidung liegen – SGE zu harmlos

Kurz darauf verhinderte Tuta mit einer Klärung kurz vor der Linie nach Müllers Schuss die endgültige Entscheidung (65.). Der Rekordmeister blieb zwar weiterhin sehr präsent im letzten Drittel, richtigen Druck aufs dritte Tor zu gehen, hatten die Münchner aber nicht, denn die Eintracht war schlicht zu harmlos. Bis auf einen Schuss von Ekitiké (52.), der zudem noch weit drüber ging, gelang den Gästen wenig – zu zaghaft waren die offensiven Versuche.

Die Schlussphase brachten die Münchner routiniert zu Ende. Auf Frankfurter Seite stellte Dino Toppmöller zwar noch auf Dreierkette um, seinem Team fehlte es in der Offensive aber an der richtigen Idee, Neuer im Bayern-Tor wurde im zweiten Durchgang kaum geprüft. Die letzten Chancen gehörten gar noch den Münchnern, doch erst scheiterte Kane an Trapp, dann schoss Müller drüber (90.+2).

Damit sind die Bayern bereit für das Hinspiel in der Königsklasse gegen Real Madrid (Dienstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker). Die Eintracht behält weiterhin Platz sechs, weil auch die Verfolger Freiburg und Augsburg verloren.

Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) geht es für die Münchner dann nach Stuttgart. Eintracht Frankfurt empfängt am Sonntag den Deutschen Meister aus Leverkusen (17.30 Uhr).

Historisch weit auseinander: Wo Gladbach ein Vorbild für Frankfurt ist

In der Bundesliga-Tabelle liegt Eintracht Frankfurt sechs Plätze und 14 Punkte vor Borussia Mönchengladbach. Doch in einer Hinsicht liegen die Fohlen klar vor den Hessen. Beide stoßen sogar in historische Dimensionen vor.

Frankfurt um Omar Marmoush (li.) trifft nur aus dem Spiel heraus, Gladbach um Robin Hack (re.) gerne nach Ecken.

Frankfurt um Omar Marmoush (li.) trifft nur aus dem Spiel heraus, Gladbach um Robin Hack (re.) gerne nach Ecken.

imago images (2)

Auf den ersten Blick wirkt die Statistik recht freundlich: Die letzten 29 Treffer von Eintracht Frankfurt fielen allesamt aus dem Spiel heraus. Seit Erfassung der Standardsituationen zur Saison 2004/2005 gab es in der Bundesliga noch nie eine derart lange Serie.

Das sollte einerseits für eine gewisse Spielstärke sprechen und für die Tatsache, dass das Team von Trainer Dino Toppmöller nicht von Standardsituationen abhängig ist. Es heißt aber auch: Die letzten 29 Tore fielen eben nicht nach einem ruhenden Ball. Und das gab es in den letzten knapp 20 Jahren logischerweise auch noch nie.

Besonders eklatant ist die Standard-Schwäche der SGE bei Eckbällen. Das letzte eigene Tor erzielte Frankfurt vor rund eineinhalb Jahren: Am 6. November 2022 traf Ansgar Knauff nach einer verlängerten Ecke von Mario Götze zum 2:1-Siegtreffer in Augsburg. Bis heute folgten 254 Ecken ohne Ergebnis. Auch die sechs Ecken am vergangenen Wochenende brachten keinen Erfolg – obwohl es mal wieder zu Hause gegen Augsburg ging, das noch dazu vor der Partie eines der Teams mit den meisten Eckball-Gegentoren der Liga war.

Bereits zuvor hatte Frankfurt den Rekord seit Beginn der Datenerfassung gebrochen. Den hielt zuvor Arminia Bielefeld mit zwischenzeitlich 245 Ecken ohne Tor. “Natürlich haben wir dieses Thema auf dem Schirm und arbeiten im Training daran”, sagt Innenverteidiger Robin Koch, mit 1,91 Meter Körpergröße ein potenzieller Abnehmer bei Standards, dem kicker. “Wir brauchen einfach mal das Quäntchen Glück, dass ein Ball reingeht. Ich glaube, dass dann der Bann gebrochen ist.”

Vielleicht würde aber auch ein Crash-Kurs oder Trainings-Spionage bei Borussia Mönchengladbach helfen. Denn obwohl die Fohlen in der Tabelle sechs Plätze und 14 Punkte hinter Frankfurt liegen, sind sie in dieser Beziehung das strahlende Vorbild für die Eintracht: Das zwischenzeitliche 3:3 durch Robin Hack beim turbulenten 3:4 in Hoffenheim am vergangenen Samstag war bereits das 14. Saisontor der Borussia im Anschluss an eine Ecke – vereinsübergreifend neuer Bundesligarekord seit Beginn der detaillierten Standard-Erfassung 2004/05.

Mönchengladbach überholte durch Hacks Tor bereits frühzeitig zwei Teams, die sich den Bestwert bislang mit jeweils 13 Toren geteilt hatten: Einerseits Werder Bremen 2004/2005 und andererseits – ja, tatsächlich – Eintracht Frankfurt. In der Saison 2019/2020 erzielten die Hessen unter Adi Hütter ebenfalls 13 Tore nach Ecken. Aus dem heutigen Kader damals bereits dabei: Kevin Trapp, Makoto Hasebe, Timothy Chandler und Sebastian Rode – alle nicht gerade Experten fürs Toreschießen.

Vielleicht ja aber auch gar nicht so schlimm. Denn Hütters Eintracht wurde am Saisonende trotz all der Ecken-Tore “nur” Neunter, in dieser Saison dürfte Frankfurt wohl besser abschneiden. Und in Mönchengladbach dürfte der neue Rekord wohl auch nur in die Kategorie “schwacher Trost” fallen.