“Unkontrollierbare Minuten”: Real hat es wieder getan

“Unkontrollierbare Minuten”: Real hat es wieder getan

Wieder einmal hat Real Madrid in der Champions League ein Spiel spät gebogen. Nach dem Sieg gegen die Bayern samt Finaleinzug blickte Toni Kroos schon auf das Endspiel und hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem BVB ausgemacht.

Weiße Jubeltraube: Real jubelt über das Tor zum 2:1.

Weiße Jubeltraube: Real jubelt über das Tor zum 2:1.

Anadolu via Getty Images

Real Madrid hat mal wieder Real-Madrid-Dinge getan. Im Halbfinal-Rückspiel gegen die Bayern lagen die Königlichen kurz vor dem Ende mit 0:1 zurück und standen vor dem Aus. Aber dann kam ein Patzer von Manuel Neuer – und Joker Joselu, der neben dem Ausgleich sogar noch den späten 2:1-Siegtreffer markierte. Finale. Mal wieder für die Blancos.

“Das ist Real Madrid. Wir glauben immer, immer an uns. Es ist einfach magisch für dieses Team zu spielen, in diesem Stadion – und es so viele Male zu tun. Wir glauben einfach immer, dass wir gewinnen können”, sagte Vinicius Junior bei Movistar und schob hinterher: “Ich bin so glücklich, so stolz in diesem großartigen Trikot zu spielen. Für Real Madrid zu spielen ist ein Traum.”

Der Brasilianer greift nach seinem zweiten Champions-League-Titel. Eine Anzahl, über die Toni Kroos nur schmunzeln kann, denn der deutsche Nationalmannschaftsrückkehrer kann bereits zum sechsten Mal den Henkelpott gewinnen. “Wahnsinn”, freute sich der Mittelfeldmann bei DAZN. “Der Weg ins Finale ist brutal, man hat seit dem Achtelfinale gesehen, dass es immer eng war. Wir mussten uns durchbeißen. Das haben wir getan und deswegen kann man nicht meckern, dass wir ins Finale eingezogen sind.”

In der 69. Minute wurde Kroos beim Stand von 0:1 ausgewechselt und erlebte die ereignisreiche und dramatische Schlussphase von der Bank aus. Ganz gelassen, wie man den Strategen kennt, verfolgte er die Partie. Der 34-Jährige kennt seine Mannschaft eben. Und er weiß, wie oft dieses Real Madrid in den vergangenen Jahren Spiele spät gebogen hat. “Das sind unsere unkontrollierbaren Minuten, für die wir bekannt sind hier”, blickte Kroos auf die Schlussphase. “Aber ich glaube trotzdem, dass wir heute die deutlich bessere Mannschaft waren über 90 Minuten.”

Bellinghams Wiedersehen mit den alten Kollegen

Schlussendlich war der Sieg Reals verdient, wenngleich die Tore spät fielen. Nun wollen die Königlichen zum 15. Mal die Champions League gewinnen. Im Endspiel sind die Spanier gegen den Überraschungs-Finalisten Dortmund der Favorit. “Die Favoritenrolle nehmen wir an, da haben wir auch kein Problem mit. Ich bin davon überzeugt, dass wir dieser Rolle auch gerecht werden”, machte Kroos deutlich. “Ein Champions-League-Finale hat Dortmund noch nicht so oft gespielt. Das ist ein anderes Ambiente, es ist in Wembley, da machen auch ein paar andere Gefühle was mit dir. Ich hoffe, dass das mit uns ein bisschen weniger macht und wir den Vorteil der Erfahrung einbringen können.”

Eine Kampfansage in Richtung Dortmund wollte Kroos nicht machen. Ebensowenig wie Jude Bellingham, der nach seinem Sommerwechsel vom BVB nach Madrid seine alte Kollegen auf der ganz großen Bühne wieder trifft. “Ich kann es nicht glauben, mein erstes Finale, in England, und gegen Dortmund. Glückwunsch an Dortmund, sie haben es absolut verdient, im Finale zu stehen”, so der Engländer.

Das Endspiel findet am 1. Juni um 21 Uhr statt. Bis dahin haben beide Mannschaft noch genug Zeit, sich darauf vorzubereiten. Für beide Teams geht es in der Liga um nicht mehr viel. Real ist bereits spanischer Meister und der BVB hat die Champions-League-Qualifikation schon eingetütet.