Familiäre Gründe: Bajic nicht mehr Co-Trainer beim MSV

Der MSV Duisburg muss im Abstiegskampf auf seinen Co-Trainer verzichten. Branimir Bajic hat sich auf persönlichen Gründen zurückgezogen.

Nicht mehr länger Co-Trainer der Zebras: Ex-Profi Branimir Bajic.

Nicht mehr länger Co-Trainer der Zebras: Ex-Profi Branimir Bajic.

Getty Images

Bajic hatte den Meiderichern bereits vor mehreren Wochen mitgeteilt, aus familiären Gründen zur neuen Saison nur noch temporär in Duisburg sein zu können.

Aktuelles Spiel

“Dafür haben wir vollstes Verständnis, die Familie geht immer vor”, wird Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp auf der MSV-Website zitiert. “Wir hätten ihn mit unserem neuen Trainerteam sehr gerne in dieser Phase jetzt noch dabei gehabt, respektieren aber seine Entscheidung in der jetzigen Entwicklung.” Duisburg hatte sich unter der Woche von Trainer Hagen Schmidt getrennt und kurzfristig Torsten Ziegner engagiert.

“Baja hat sich diesen Entschluss, den er uns am Donnerstag nach den intensiven und guten Gesprächen der vergangenen Tage mitgeteilt, alles andere als leicht gemacht”, so Heskamp weiter.

Ziegner und Hiemisch an der Seitenlinie

Schon im Heimspiel heute Nachmittag gegen den SC Freiburg II müssen die Zebras auf Bajic verzichten. “Ich bin als Co-Trainer gemeinsam mit Hagen verantwortlich für die Situation, die jetzt entstanden ist. Wer mich kennt weiß, dass ich mich dieser Verantwortung stelle und auch loyal gegenüber Hagen bin. Es geht nicht um mich, es geht um den Verein”, begründete Bajic seinen Schritt. “Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Mannschaft diese schwere Aufgabe meistern wird und drücke dem Team, Torsten Ziegner und Michael Hiemisch, und vor allem allen Fans ganz fest die Daumen, dass wir die Klasse halten!”

Duisburg will Bajic trotz der aktuellen Entwicklung weiter an den Verein binden. Der Ex-Profi war im Sommer 2010 nach Meiderich gekommen und nach insgesamt 212 Spielen anno 2018 zu seinem Abschied als aktiver Spieler auf der MSV-Legendenwand “verewigt” worden. Danach fungierte er zunächst als Bindeglied zwischen Ligateam und NLZ, ehe er 2020 als Co-Trainer fest zum Profikader stieß.

Schulze Niehues' Botschaft an RWE: “Die müssen erst einmal ihr Spiel gewinnen”

Trotz des Dämpfers im Aufstiegsrennen nach dem 0:0 gegen Wiedenbrück zeigt sich Preußen Münster weiterhin kämpferisch im Aufstiegsrennen – der Gegner des Tabellenführers feiert den Punktgewinn dagegen auf Mallorca.

Er gibt sich auch nach dem 0:0 gegen Wiedenbrück weiterhin kämpferisch: Maximilian Schulze Niehues

Er gibt sich auch nach dem 0:0 gegen Wiedenbrück weiterhin kämpferisch: Maximilian Schulze Niehues

imago images/Kirchner-Media

Tabellenführung, zwei Punkte Vorsprung auf Verfolger RW Essen, der sich zwei Spieltage vor dem Saisonende auch noch von Trainer Christian Neidhart trennte – mit einem Sieg gegen den SC Wiedenbrück hätte Preußen Münster den Aufstieg in Liga 3, zwei Jahre nach dem Abstieg, so gut wie perfekt machen können. Stattdessen erwies sich der derzeitige Tabellen-Achte aber als Stolperstein für den großen Favoriten und öffnete das Rennen um den Aufstieg in der Regionalliga West noch einmal weit.

Ich mache mir keine Sorgen, dass wir jetzt den Kopf hängen lassen – warum auch?

Maximilian Schulze Niehues

Maximilian Schulze Niehues, der in dieser Saison bereits zum 15. Mal zu null spielte, sprach nach der Partie im vereinseigenen Interview von einem “leistungsgerechten 0:0”. Trotz der Enttäuschung über das Remis blieb der 33-Jährige bezüglich der Aufstiegshoffnungen weiterhin optimistisch und schickte eine Kampfansage an den direkten Konkurrenten aus Essen: “Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber wenn ich richtig gerechnet habe, stehen wir drei Punkte vor Essen und die müssen erst einmal ihr Spiel gewinnen”.

Bei seinem eigenen Team sah der Torhüter dagegen keinen Grund zur Sorge, die Stimmung in der Kabine sei auch nach dem Unentschieden gut. “Ich mache mir keine Sorgen, dass wir jetzt den Kopf hängen lassen – warum auch?”

Hildmann: “Hätte mir gewünscht, dass wir mehr Fußall spielen”

Auch Trainer Sascha Hildmann sprach von einem “schweren Spiel” Spiel für den Tabellenführer, der trotz 20-minütiger Überzahl nach einer Gelb-Roten Karte für Zech nicht zum entscheidenden Treffer kam. “Ich hätte mir gewünscht, dass wir mehr Fußball spielen”, sagte der 50-Jährige, der erst am Montag seinen Vertrag beim SCP verlängert hatte. Der Blick der Adlerträger gehe dennoch nach vorne, schließlich sei “es immer erst vorbei, wenn es vorbei ist”. Am 38. und damit letzten Spieltag der Regionalliga West empfängt Münster dann die zweite Mannschaft des 1. FC Köln und hat dort den Aufstieg in eigener Hand.

Wiedenbrück feiert in Mallorca

Der Gegner der Preußen feiert das hart erkämpfte Unentschieden dagegen mit einer dreitägigen Mallorca-Reise, wie Daniel Brinkmann bei “Reviersport” berichtete. “Wir machen eine Mannschaftsreise nach Mallorca. Das ist für mich völlig in Ordnung, weil wir ab nächsten Dienstag wieder normal trainieren werden”, berichtete der Trainer der Wiedenbrücker, die in dieser Saison gegen keine der Top-Fünf Mannschaften beide Spiele verloren haben. “Meine Spieler arbeiten teilweise 40 Stunden die Woche, kommen dann noch zum Training und sehen von 6 bis 21 Uhr ihre Familien nicht. Deswegen haben sie es sich verdient.” Wiedenbrück hat bereits vor dem letzten Spieltag den achten Tabellenplatz sicher.

Rangnick wollte einen Stürmer verpflichten, durfte aber nicht

Im vergangenen Wintertransferfenster wollte Manchester Uniteds Interimstrainer Ralf Rangnick im Angriff personell nachbessern. Doch vom Verein kam das Veto.

Hätte er Luis Diaz oder Dusan Vlahovic von Manchester United überzeugt? Ralf Rangnick.

Hätte er Luis Diaz oder Dusan Vlahovic von Manchester United überzeugt? Ralf Rangnick.

imago images (3)

Für Manchester United (Platz sechs in der Premier League) ist es eine Saison zum Vergessen, das wird auch am (nur bedingten) Einfluss Ralf Rangnicks auf eine positive Entwicklung festgemacht. Dabei hatte der Interimstrainer im Winter etwas ändern wollen, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Gastspiel bei Brighton verriet.

Aktuelles Spiel

Nachdem United zu Jahresbeginn ohne Anthony Martial (Leihe zum FC Sevilla) und Mason Greenwood (Festnahme wegen Verdacht auf Vergewaltigung und Körperverletzung) weiterplanen musste, wollte Rangnick kurzfristig noch auf dem Transfermarkt aktiv werden. “Wir hätten es vielleicht versuchen sollen, ich hätte vielleicht mehr Druck machen sollen”, räumte der 63-Jährige ein.

Doch die Antwort der Vereinsverantwortlichen habe “Nein” gelautet, so Rangnick. “Sie meinten, dass kein Spieler auf dem Markt ist, der uns wirklich helfen kann.” Dann zählte der Interimstrainer auf, welche durchaus verfügbaren Spieler damals auf seiner Liste gestanden hätten: “Es gab ein paar. Luis Diaz, der jetzt bei Liverpool ist; Julian Alvarez, der im Sommer zu Manchester City geht; Dusan Vlahovic (inzwischen Juventus), der damals noch bei Florenz war.”

Rangnick habe vorgeschlagen, ob man es wenigstens zum Thema machen solle, einen dieser Spieler zu holen, egal ob per Leihgeschäft oder Festverpflichtung. Am Ende war die Antwort wieder: “Nein.” Zwar war das Transferfenster zu diesem Zeitpunkt nur noch 48 Stunden geöffnet, zu diesem Zeitpunkt “waren wir aber auch noch in drei Wettbewerben vertreten”, merkte Rangnick an: “FA Cup, Champions League – und Platz vier in der Liga.”

Rangnick wollte einen Stürmer verpflichten, durfte aber nicht

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Für Manchester United (Platz sechs in der Premier League) ist es eine Saison zum Vergessen, das wird auch am (nur bedingten) Einfluss Ralf Rangnicks auf eine positive Entwicklung festgemacht. Dabei hatte der Interimstrainer im Winter etwas ändern wollen, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Gastspiel bei Brighton verriet.

Aktuelles Spiel

Nachdem United zu Jahresbeginn ohne Anthony Martial (Leihe zum FC Sevilla) und Mason Greenwood (Festnahme wegen Verdacht auf Vergewaltigung und Körperverletzung) weiterplanen musste, wollte Rangnick kurzfristig noch auf dem Transfermarkt aktiv werden. “Wir hätten es vielleicht versuchen sollen, ich hätte vielleicht mehr Druck machen sollen”, räumte der 63-Jährige ein.

Doch die Antwort der Vereinsverantwortlichen habe “Nein” gelautet, so Rangnick. “Sie meinten, dass kein Spieler auf dem Markt ist, der uns wirklich helfen kann.” Dann zählte der Interimstrainer auf, welche durchaus verfügbaren Spieler damals auf seiner Liste gestanden hätten: “Es gab ein paar. Luis Diaz, der jetzt bei Liverpool ist; Julian Alvarez, der im Sommer zu Manchester City geht; Dusan Vlahovic (inzwischen Juventus), der damals noch bei Florenz war.”

Rangnick habe vorgeschlagen, ob man es wenigstens zum Thema machen solle, einen dieser Spieler zu holen, egal ob per Leihgeschäft oder Festverpflichtung. Am Ende war die Antwort wieder: “Nein.” Zwar war das Transferfenster zu diesem Zeitpunkt nur noch 48 Stunden geöffnet, zu diesem Zeitpunkt “waren wir aber auch noch in drei Wettbewerben vertreten”, merkte Rangnick an: “FA Cup, Champions League – und Platz vier in der Liga.”

Verkauf gestartet: Eintracht Frankfurt erhält 10.000 Final-Tickets

Für das Europa-League-Finale in Sevilla erhält Eintracht Frankfurt 10.000 Karten. Das gaben die Hessen am Samstag bekannt.

Fans von Eintracht Frankfurt träumen vom Europa-League-Finale.

Fans von Eintracht Frankfurt träumen vom Europa-League-Finale.

IMAGO/Schüler

Für das Finale im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan bekommt die SGE damit knapp ein Viertel der Karten als Kontingent zugewiesen. Die Heimstätte des FC Sevilla, in diesem Jahr Austragungsort der Europa League, bietet beim Finale rund 40.000 Zuschauern Platz.

Finale in Sevilla

Die Eintracht hat den Ticketverkauf am Samstagmorgen gestartet, er läuft bis Montag, 10 Uhr. “Bei der Bestellannahme gilt nicht das ‘first come, first served’-Prinzip. Die Tickets werden nach Beendigung der Bestellphase zugeteilt”, heißt es seitens der SGE.

Nach UEFA-Angaben stehen insgesamt 33.000 Karten den Fans des beiden Finalisten sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Das Europa-League-Finale zwischen Eintracht Frankfurt und den Glasgow Rangers findet am Mittwoch, 18. Mai, statt.

Verkauf gestartet: Eintracht Frankfurt erhält 10.000 Final-Tickets

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Fans von Eintracht Frankfurt träumen vom Europa-League-Finale.

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IMAGO/Schüler

Für das Finale im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan bekommt die SGE damit knapp ein Viertel der Karten als Kontingent zugewiesen. Die Heimstätte des FC Sevilla, in diesem Jahr Austragungsort der Europa League, bietet beim Finale rund 40.000 Zuschauern Platz.

Finale in Sevilla

Die Eintracht hat den Ticketverkauf am Samstagmorgen gestartet, er läuft bis Montag, 10 Uhr. “Bei der Bestellannahme gilt nicht das ‘first come, first served’-Prinzip. Die Tickets werden nach Beendigung der Bestellphase zugeteilt”, heißt es seitens der SGE.

Nach UEFA-Angaben stehen insgesamt 33.000 Karten den Fans des beiden Finalisten sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Das Europa-League-Finale zwischen Eintracht Frankfurt und den Glasgow Rangers findet am Mittwoch, 18. Mai, statt.

“Die Jungs waren wieder besser als alle anderen – das werde ich mir nicht kleinreden lassen”

Der FC Bayern steht gegen den VfB Stuttgart unter Beobachtung. Julian Nagelsmann hinterfragt nach der Pleite in Mainz seinen eigenen Ansatz.

Sprach auch über seine "Gabe": Julian Nagelsmann,

Sprach auch über seine “Gabe”: Julian Nagelsmann,

IMAGO/Revierfoto

An die Eigenverantwortung appelliert Julian Nagelsmann bei seinen Spielern, die nach dem 1:3 in Mainz und der anschließenden Reise nach Ibiza am Sonntag gegen Stuttgart (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) unter Zugzwang stehen. Gefordert ist eine Reaktion vom FC Bayern, die gleichzeitig Auswirkung hat auf den Abstiegskampf der Bundesliga.

Die Pleite am vergangenen Samstag hat wieder mal gezeigt, dass die Münchner frischen Wind benötigen, das stellte Nagelsmann auch am Freitagmorgen auf der Pressekonferenz – zwischen den Zeilen – klar. Direkt nach der Niederlage in Mainz hatte er in der Mixed Zone deutliche Worte in Richtung seiner Mannschaft gefunden, gleichzeitig aber auch das große Ganze hinterfragt. “Ob das immer so sinnvoll ist nach dem Spiel”, hinterfragte er nun sich selbst. “Da ging es aber nicht nur um die Mannschaft, das hat man ja durchgehört. Es ging darum, dass wir insgesamt mutig sind, Entscheidungen zu treffen.” Entscheidungen im Kader, Entscheidungen auf dem Transfermarkt.

“Ich bin einer”, ergänzte Nagelsmann, “der den sehr starken Drang hat, Dinge zu verändern, auch wenn vieles vielleicht gut läuft. Mit der Zeit mitzugehen, Dinge anzupassen. Gerade in Phasen, in denen es eigentlich sehr gut läuft. Das ist ja das Entscheidende, dass man da eben nicht auf den Erfolg vertraut, sondern immer wieder versucht, ihn auszubauen und Dinge anzupassen.”

Dabei würden dann hin und wieder die falsche Worte fallen: “Ich habe schon eine Gabe, dass ich emotional bin direkt nach dem Spiel, aber trotzdem noch relativ reflektiert vor die Medienvertreter treten kann. Manchmal habe ich das Herz auf der Zunge und sage einen Tick zu viel, was euch dann doch gar nichts angeht. Es ging nicht darum, die Mannschaft in die Pfanne zu hauen. Es weiß jeder, dass wir in Mainz kein gutes Spiel gemacht haben.”

Nagelsmann verteidigt sein Team

Trotzdem will Nagelsmann die Saison nicht von der Nicht-Leistung in Mainz überschatten lassen. “Die Spieler haben dieses Jahr in der Meisterschaft wieder eine herausragende Leistung gezeigt mit sehr vielen Toren und sehr wenigen Gegentoren, mit – gerade in der Hinrunde – begeisterndem Fußball.” Aber eben fast nur in der Hinrunde. “Das werde ich mir nicht kleinreden lassen, weil wir in Mainz mal beschissen gespielt haben. Die Jungs waren in der Bundesliga wieder besser als alle anderen, und das versuchen wir in den letzten zwei Spielen zu unterstreichen.” Am besten direkt mit einem Ausrufezeichen gegen den VfB.

Mario Krischel

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Sprach auch über seine "Gabe": Julian Nagelsmann,

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IMAGO/Revierfoto

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Die Pleite am vergangenen Samstag hat wieder mal gezeigt, dass die Münchner frischen Wind benötigen, das stellte Nagelsmann auch am Freitagmorgen auf der Pressekonferenz – zwischen den Zeilen – klar. Direkt nach der Niederlage in Mainz hatte er in der Mixed Zone deutliche Worte in Richtung seiner Mannschaft gefunden, gleichzeitig aber auch das große Ganze hinterfragt. “Ob das immer so sinnvoll ist nach dem Spiel”, hinterfragte er nun sich selbst. “Da ging es aber nicht nur um die Mannschaft, das hat man ja durchgehört. Es ging darum, dass wir insgesamt mutig sind, Entscheidungen zu treffen.” Entscheidungen im Kader, Entscheidungen auf dem Transfermarkt.

“Ich bin einer”, ergänzte Nagelsmann, “der den sehr starken Drang hat, Dinge zu verändern, auch wenn vieles vielleicht gut läuft. Mit der Zeit mitzugehen, Dinge anzupassen. Gerade in Phasen, in denen es eigentlich sehr gut läuft. Das ist ja das Entscheidende, dass man da eben nicht auf den Erfolg vertraut, sondern immer wieder versucht, ihn auszubauen und Dinge anzupassen.”

Dabei würden dann hin und wieder die falsche Worte fallen: “Ich habe schon eine Gabe, dass ich emotional bin direkt nach dem Spiel, aber trotzdem noch relativ reflektiert vor die Medienvertreter treten kann. Manchmal habe ich das Herz auf der Zunge und sage einen Tick zu viel, was euch dann doch gar nichts angeht. Es ging nicht darum, die Mannschaft in die Pfanne zu hauen. Es weiß jeder, dass wir in Mainz kein gutes Spiel gemacht haben.”

Nagelsmann verteidigt sein Team

Trotzdem will Nagelsmann die Saison nicht von der Nicht-Leistung in Mainz überschatten lassen. “Die Spieler haben dieses Jahr in der Meisterschaft wieder eine herausragende Leistung gezeigt mit sehr vielen Toren und sehr wenigen Gegentoren, mit – gerade in der Hinrunde – begeisterndem Fußball.” Aber eben fast nur in der Hinrunde. “Das werde ich mir nicht kleinreden lassen, weil wir in Mainz mal beschissen gespielt haben. Die Jungs waren in der Bundesliga wieder besser als alle anderen, und das versuchen wir in den letzten zwei Spielen zu unterstreichen.” Am besten direkt mit einem Ausrufezeichen gegen den VfB.

Mario Krischel

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Sprach auch über seine "Gabe": Julian Nagelsmann,

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IMAGO/Revierfoto

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Die Pleite am vergangenen Samstag hat wieder mal gezeigt, dass die Münchner frischen Wind benötigen, das stellte Nagelsmann auch am Freitagmorgen auf der Pressekonferenz – zwischen den Zeilen – klar. Direkt nach der Niederlage in Mainz hatte er in der Mixed Zone deutliche Worte in Richtung seiner Mannschaft gefunden, gleichzeitig aber auch das große Ganze hinterfragt. “Ob das immer so sinnvoll ist nach dem Spiel”, hinterfragte er nun sich selbst. “Da ging es aber nicht nur um die Mannschaft, das hat man ja durchgehört. Es ging darum, dass wir insgesamt mutig sind, Entscheidungen zu treffen.” Entscheidungen im Kader, Entscheidungen auf dem Transfermarkt.

“Ich bin einer”, ergänzte Nagelsmann, “der den sehr starken Drang hat, Dinge zu verändern, auch wenn vieles vielleicht gut läuft. Mit der Zeit mitzugehen, Dinge anzupassen. Gerade in Phasen, in denen es eigentlich sehr gut läuft. Das ist ja das Entscheidende, dass man da eben nicht auf den Erfolg vertraut, sondern immer wieder versucht, ihn auszubauen und Dinge anzupassen.”

Dabei würden dann hin und wieder die falsche Worte fallen: “Ich habe schon eine Gabe, dass ich emotional bin direkt nach dem Spiel, aber trotzdem noch relativ reflektiert vor die Medienvertreter treten kann. Manchmal habe ich das Herz auf der Zunge und sage einen Tick zu viel, was euch dann doch gar nichts angeht. Es ging nicht darum, die Mannschaft in die Pfanne zu hauen. Es weiß jeder, dass wir in Mainz kein gutes Spiel gemacht haben.”

Nagelsmann verteidigt sein Team

Trotzdem will Nagelsmann die Saison nicht von der Nicht-Leistung in Mainz überschatten lassen. “Die Spieler haben dieses Jahr in der Meisterschaft wieder eine herausragende Leistung gezeigt mit sehr vielen Toren und sehr wenigen Gegentoren, mit – gerade in der Hinrunde – begeisterndem Fußball.” Aber eben fast nur in der Hinrunde. “Das werde ich mir nicht kleinreden lassen, weil wir in Mainz mal beschissen gespielt haben. Die Jungs waren in der Bundesliga wieder besser als alle anderen, und das versuchen wir in den letzten zwei Spielen zu unterstreichen.” Am besten direkt mit einem Ausrufezeichen gegen den VfB.

Mario Krischel

Matarazzo lässt sich das Hoffen nicht verbieten

Die jüngsten Leistungen und die Statistiken sprechen alles andere als für eine realistische Chance der Stuttgarter in München. Doch Trainer Pellegrino Matarazzo lässt sich das Hoffen nicht verbieten.

Pellegrino Matarazzo kämpft mit dem VfB Stuttgart um den Klassenerhalt.

Pellegrino Matarazzo kämpft mit dem VfB Stuttgart um den Klassenerhalt.

IMAGO/Sportfoto Rudel

Wenn es ein O in VfB gäbe, stünde es für Optimismus. Pellegrino Matarazzo ignoriert das Fehlen dieses Buchstabens ebenso, wie die vielen unerfreulichen Statistiken, die diese Partie für den VfB hergibt. Nur drei Beispiele: Die Bayern erzielten schon 221 Tore gegen den VfB. So viele wie gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten. Sie feierten 67 Siege im Oberhaus gegen die Schwaben. Kein anderes Team besiegte einen Bundesligakontrahenten öfter. Dazu kommen 18 Erfolge in den jüngsten 19 Duellen der beiden Süd-Klubs. Am 34. Spieltag 2017/18 nahmen die Stuttgarter die Punkte mit, die sie und ihr Trainer diesmal ebenfalls anvisieren.

“Wir brauchen Mut, Geschlossenheit, Härte und Intensität”, sagt Matarazzo vor dem Duell mit dem Rekordmeister, gegen den seine Mannschaft nach Bielefelds  Niederlage in Bochum mit einem Remis sogar den Relegationsplatz ein bisschen, mit einem Sieg komplett und vielleicht sogar nochmal Hertha Platz 15 streitig machen könnte. Dazu gelte es,   den Status der Münchner als Übermannschaft am besten zu ignorieren. “Was wir beeinflussen können, müssen wir sehr, sehr gut machen: jeden Zweikampf mit hundert Prozent führen, einfache Lösungen suchen und diese gut machen.” Es sei kein ausgesprochen großes Selbstvertrauen nötig. Das beim VfB sowieso eher rudimentär statt im Überfluss vorhanden ist. “Man braucht keine breite Brust, um gut und leidenschaftlich zu verteidigen.”

Wenn der Glaube fehlt, brauchen wir erst gar nicht antreten.

Pellegrino Matarazzo

Genau darauf wird es besonders ankommen, meint der 44-Jährige. “Wir brauchen eine stabile Defensivleistung, indem wir höher pressen oder tiefer stehen. Etwas dazwischen funktioniert in München nicht. Entweder man presst höher mit einer hundertprozentigen Intensität oder man steht tiefer, verteidigt kompakt und setzt auf Nadelstiche. Und das über 90 Minuten.” Was selbst dann zu wenig sein könnte, wenn man die individuelle Qualität der Bayern betrachtet, die sich nach dem 1:3 in Mainz sowie ihrem Kurztrip nach Ibiza keine weitere Angriffsfläche für Kritik leisten wollen und dürfen. “Man braucht vielleicht auch mal etwas Glück, um die eine oder andere Chance zu überstehen, wenn die Bayern einen guten Tage haben”, sagt Matarazzo, der dieses in die eigene Hand nehmen möchte. “Wichtig ist der Glaube an die eigene Stärke, an die Chance, etwas holen zu können. Wenn der Glaube fehlt, brauchen wir erst gar nicht antreten.”

Fast auf den Tag genau vor vier Jahren, am 12. Mai 2018, hatten die Schwaben diesen Mut. Mit 4:1 besiegten sie den Rekordmeister und gingen als schwäbische Spaßbremsen in die Historie ein. Vor der Übergabe der Meisterschale, die auch diesmal die Bayern nach dem Abpfiff erwartet. “Wir fahren nicht hin, um eine Party mitzufeiern, sondern um Punkte mitzunehmen”, sagt Matarazzo, der den damaligen Überraschungserfolg bisher nicht thematisiert hat.

“Das ist nicht mehr wichtig, weil es eine andere Mannschaft ist, eine andere Situation.” Aus dem aktuellen Kader standen vor drei Jahren  lediglich Erik Thommy und Orel Mangala auf dem Rasen, Stuttgart auf Rang acht und anschließend auf sieben. Zeiten voller Optimismus, die im Jahr darauf im Abstieg endeten, den man diesmal erst noch zu verhindern versucht. George Moissidis