Hoeneß über Guirassys Zukunft: “Ich bin nicht naiv”

Ist die Partie am Samstag zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach ein Abschiedsspiel für Serhou Guirassy? Trainer Sebastian Hoeneß gibt Einblicke.

Schlägt sein Herz auch künftig für den VfB? Serhou Guirassy hat viele Optionen.

Schlägt sein Herz auch künftig für den VfB? Serhou Guirassy hat viele Optionen.

IMAGO/Eibner

Die Anhänger des VfB blicken dem Transfersommer bange entgegen, schließlich sind die Spieler mittlerweile auf vielen Listen auch internationaler Scouts gelandet. Allen voran Serhou Guirassys Zukunft bewegt am Neckar.

Trainer Sebastian Hoeneß blieb bei der Frage nach dem Angreifer gelassen wie gewohnt. “Ich habe keinen Anlass zu denken, dass er das letzte Spiel für uns macht”, verriet Hoeneß am Freitagnachmittag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr LIVE! bei kicker), ergänzte aber: “Trotzdem bin ich auch nicht naiv, um zu wissen, dass es wahrscheinlich den einen oder anderen Interessenten gibt.”

Kein Wunder, schließlich hat der 28-Jährige bereits 26 Tore erzielt und ist angesichts seine Ausstiegsklausel von knapp 20 Millionen Euro ein echtes Schnäppchen auf dem Markt. “Wie auch in den letzten Transferperioden zuvor: Ich weiß, dass er sich super wohl fühlt und es sich sehr, sehr gut überlegt, ob er diesen Schritt geht.”

Hoeneß denkt an die größten Klubs Europas

Doch Hoeneß wäre Guirassy auch nicht böse, wenn er es sich am Ende doch anders überlegt. “Ich finde es auch legitim, wenn er es tut, wenn etwas Besonderes auf dem Tisch liegt. Da denke ich an die größten Klubs in Europa. Und wenn die anklopfen, was ich mir gut vorstellen kann, dann muss er darüber nachdenken.”

Am Ende werde Guirassy sein Bauchgefühl entscheiden lassen, glaubt Hoeneß, der davon ausgeht, dass die Entscheidung noch nicht gefallen ist. “Es würde ihm sehr schwerfallen, deswegen ist die Entscheidung auch noch nicht gefallen. Da müssen wir abwarten. Ich bin da nicht so negativ – ohne dass ich einen Hinweis bekommen hätte.”

So gilt es, das Saisonfinale zu genießen und vor ausverkauftem Haus nochmal gemeinsam mit den Fans zu feiern. “Serhou ist heiß und hat selber nochmal das eine oder andere Ziel für dieses Spiel formuliert”, verriet Hoeneß.

Toppmöller berichtet von emotionalen Worten seines Kapitäns

Das Saisonfinale in Frankfurt verspricht große Spannung und große Emotionen. Die Eintracht braucht gegen Leipzig noch einen Punkt, um Platz 6 zu sichern. Nach dem Schlusspfiff werden die Vereinslegenden Sebastian Rode und Makoto Hasebe verabschiedet.

Frankfurts scheidender Kapitän Sebastian Rode richtete in seinem letzten Profi-Training emotionale Worte an Mitspieler und Staff.

Frankfurts scheidender Kapitän Sebastian Rode richtete in seinem letzten Profi-Training emotionale Worte an Mitspieler und Staff.

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Schon am Freitag ging es im Abschlusstraining emotionaler zu als gewöhnlich. Kapitän Rode richtete beim letzten Profi-Training seines Lebens einige Worte an seine Mitspieler und den Staff. “Das ist schon im Training eine sehr emotionale Sache gewesen. Er hat in seinen Worten gesagt, dass es schade ist, dass er in dieser Saison nicht der Kapitän sein konnte, der er gerne gewesen wäre, weil er leider zu oft verletzt war. Das war für uns eine große Bürde. Seppl ist ein ‘Aggressive Leader’, der jeder Mannschaft viel geben kann und auch im Training vorneweg marschiert”, sagt Trainer Dino Toppmöller.

Beck und Krösche verabschieden Rode und Hasebe

Ein letztes Mal wird Rode für die Eintracht am Samstag aber noch mal auf dem Platz stehen – wie auch Hasebe. “Wir werden alles daransetzen, dass die beiden das bekommen, was sie verdienen. Da ist auch jeder in der Pflicht, der das Spiel von Anfang an beginnt. Wir wollen das Spiel so gestalten, dass es hinten raus für die beiden vielleicht einen Tick entspannter ist”, sagt Toppmöller.

Doch auch bei einem ungünstigen Spielverlauf sollen sie Einsatzminuten bekommen. Sportlich könnten sie der Mannschaft auch in einer “etwas heikleren Schlussphase etwas geben”, glaubt der Trainer. Er betont: “Wir wollen auch für diese beiden einen schönen Abschluss von einer anstrengenden Saison haben.” Präsident Mathias Beck und Sportvorstand Markus Krösche werden die längst zu Vereinslegenden aufgestiegenen Rode und Hasebe nach dem Abpfiff im Stadion verabschieden.

Entwarnung gibt es bei Verteidiger Robin Koch und Mittelfeldspieler Mario Götze, die am Donnerstag erkältungsbedingt nicht trainierten. Mittlerweile geht es ihnen wieder besser. “Sie konnten das Training ganz normal mitmachen, da bin ich sehr zuversichtlich”, sagt Toppmöller. Auch der Trainer selbst fühlt sich schon deutlich fitter, nachdem er die ursprünglich am Donnerstag angesetzte Pressekonferenz erkältungsbedingt um einen Tag verschoben hatte.

Leipzig gewann noch nie in Frankfurt

Mit drei Siegen und vier Unentschieden weist die Eintracht gegen Leipzig eine erstaunliche Heimbilanz auf. Noch nie ist es den Sachsen gelungen, am Main zu gewinnen. Auch nicht im DFB-Pokal, wo sich die SGE 2019/20 im Achtelfinale mit 3:1 behauptete. Allerdings sammelte Frankfurt in den jüngsten acht Bundesligaspielen nur sechs Punkte (ein Sieg, drei Unentschieden). Weniger Zähler holten in diesem Zeitraum lediglich Union Berlin (5) und Darmstadt 98 (4). Ebenso bedenklich: In den vergangenen sechs Partien geriet die Eintracht stets mit 0:1 in Rückstand. Zeit, dass sich was dreht …

Julian Franzke

Schick betont den Wert der Serie: “Für uns ist Augsburg wie ein drittes Finale”

Bayer 04 steht vor einer historischen Woche: Am Mittwoch geht es um den Titel in der Europa League, am Samstag darauf um den DFB-Pokal. Zuvor möchte der neue Deutsche Meister auch im letzten Ligaspiel ungeschlagen bleiben. Der zuletzt angeschlagene Topstar Florian Wirtz ist laut Trainer Xabi Alonso sogar für einen Startelfeinsatz bereit.

Patrik Schick und Bayer 04 streben die perfekte Saison an.

Patrik Schick und Bayer 04 streben die perfekte Saison an.

IMAGO/Beautiful Sports

Am Samstag werden sich die Leverkusener Profis den verdienten Lohn für eine herausragende Saison abholen, wenn Kapitän Lukas Hradecky die Meisterschale in Empfang nehmen wird. “Die Fans und die Menschen im Klub haben etwas Unglaubliches geschafft in diesem Jahr. Und ich bin für alle glücklich, weil dieser Verein und die Menschen hier so lange darauf warten mussten”, sagt Mittelstürmer Patrik Schick vor dem großen Tag.

Dass die Salatschüssel erstmals nach Leverkusen geht, steht schon seit dem 14. April und dem 5:0-Sieg gegen Werder Bremen fest. Dennoch bildet die Partie gegen den FC Augsburg am Samstag weit mehr als nur den Rahmen für die obligatorischen Feierlichkeiten.

Wir nehmen das Augsburg-Spiel auch als ein Finale und werden unser Bestes geben.

Patrik Schick

Gelingt es Bayer 04, auch am Samstag ungeschlagen zu bleiben, würde die Werkself eine weitere Bestmarke aufstellen “Mit diesem verbleibenden Spiel kann es etwas werden, an dass sich die Fans auf der ganzen Welt ewig erinnern werden: Den Titel in der Bundesliga ohne eine einzige Niederlage zu gewinnen, wäre etwas wirklich Besonderes”, weiß Schick. In den bislang 60 Jahren Bundesliga ist dies noch keiner Mannschaft geglückt.

Und so ist die Motivation für das eigentlich bedeutungslose, aber statistisch betrachtet eben doch so wichtige Augsburg-Spiel enorm. Daran können selbst die beiden Endspiele in der Europa League am Mittwoch in Dublin gegen Atalanta Bergamo sowie im DFB-Pokal am Samstag nächster Woche in Berlin gegen den 1. FC Kaiserslautern nichts ändern.

Dass sich die Bayer-Stars für diese beiden Showdowns schonen werden, ist nicht zu erwarten. Ist der Anreiz, als erster Bundesligist als die “Invincibles”, die Unbesiegbaren, eine Saison abzuschließen, doch viel zu hoch. Schick lässt daran jedenfalls keinen Zweifel, wenn er sagt: “Für mich sind es drei Endspiele. Wir nehmen das Augsburg-Spiel auch als ein Finale und werden unser Bestes geben.”

Wirtz “kann von Anfang an spielen”

An dieser Partie, in der in der 19. Minute der verstorbenen Bayer-Fans gedacht wird, die diesen historischen Moment nicht mehr miterleben konnten, möchte und kann auch Florian Wirtz teilnehmen. Der Kreativdirektor, der zuletzt wegen eines hartnäckigen Blutergusses im Oberschenkel nicht sprinten konnte und pausieren musste, trainierte am Donnerstag erstmals wieder mit der Mannschaft. “Er kann von Anfang an spielen. Er hat zwei Tage gut trainiert. Es gibt kein Limit für morgen”, erklärte Trainer Xabi Alonso am Freitag, schränkte aber ein: “Wir entscheiden, was wir machen. Aber er fühlt sich viel besser, hat keine Schmerzen mehr.” Zumindest ein Kurzeinsatz des Nationalspielers dürfte damit gesichert sein.

Stephan von Nocks

Uth bekennt sich zum Effzeh und sendet ein “starkes Signal”

Der 1. FC Köln geht mit der schlechtesten Ausgangsposition mit Blick auf den Klassenerhalt in den letzten Spieltag. Mark Uth hat das aber nicht davon abgehalten, einen neuen Vertrag zu unterzeichnen.

Bleibt dem 1. FC Köln ligaunabhängig erhalten: Mark Uth.

Bleibt dem 1. FC Köln ligaunabhängig erhalten: Mark Uth.

IMAGO/Treese

Den Rechenschieber in eigener Sache muss der 1. FC Köln am Samstagnachmittag nicht großartig anwerfen. Nur ein Sieg in Heidenheim (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) würde dem Verein überhaupt ermöglichen, noch über den Umweg Relegation in der 1. Liga zu bleiben, sofern die Konkurrenz von Union Berlin nicht gegen Freiburg punktet.

Mark Uth ficht das mit Blick auf seine Zukunft in Köln nicht an, am Freitag hat sich der Offensivspieler klar zum Effzeh bekannt. “Egal was auch passiert: ich bleib”, ließ der 32-Jährige per Videobotschaft wissen. Der Vertrag läuft wie bisher bis 2025, hat aber den feinen Zusatz, dass er nun auch für die 2. Bundesliga Gültigkeit besitzt. Uth hat den neuen Kontrakt noch vor der Abreise nach Heidenheim unterschrieben.

“Aktuell habe ich nur Heidenheim vor Augen”, richtete Uth den Blick aber weg von seinem neuen Kontrakt sofort auf den Samstag. “Wir werden alles raushauen und müssen da unsere Hausaufgaben erledigen. Wir alle, die ganze Stadt, glauben daran, in der Liga zu bleiben – und deshalb bin ich absolut zuversichtlich.”

“Unabhängig davon war es mir wichtig, bei meinem Herzensverein weiterhin Verantwortung zu übernehmen und sportlich voranzugehen, nachdem ich mich in den letzten beiden Jahren nicht so einbringen konnte, wie ich mir das vorgestellt habe. Für mich gibt es nichts anderes mehr – ich möchte meine Karriere hier beim FC beenden”, erklärte Uth, der in der Regionalliga-Mannschaft der Kölner seiner ersten Schritte beim Effzeh gemacht hatte, nach mehreren Stationen 2019/20 für den FC 15 Bundesligaspiele gemacht hat und seit 2021 wieder für die Geißböcke aktiv ist.

“Starkes Signal zum richtigen Zeitpunkt”

Insgesamt 56 Bundesligaspiele für Köln stehen in der Vita von Uth, den FC-Geschäftsführer Christian Keller als einen “Unterschiedsspieler” für den Verein bezeichnet. “Das hat er zuletzt mit seinen ersten Kurzeinsätzen nach langer Leidenszeit wieder unter Beweis gestellt. Dazu prägt Mark unsere Mannschaft mit seiner Persönlichkeit und geht voran. Seine Entscheidung, dem FC unabhängig vom Saisonausgang die Treue zu halten, ist deshalb ein starkes Signal zum richtigen Zeitpunkt.”

Trainer weg – und dann ein Feuerwerk für die Conference League?

Es geht nicht mehr um viel, könnte man beim Blick auf die Tabelle und den bereits geretteten Neunten 1. FC Heidenheim denken. Doch erstens geht es beim FCH in jedem Spiel um immer irgendwas und zweitens auch tatsächlich: Einen Heimsieg im letzten Spiel gegen den 1. FC Köln vorausgesetzt, Union Berlin gewinnt gegen den SC Freiburg und man würde die Saison auf dem achten Tabellenplatz beenden.

Heidenheims Coach Frank Schmidt wird das letzte Spiel der Saison 2023/24 verpassen.

Heidenheims Coach Frank Schmidt wird das letzte Spiel der Saison 2023/24 verpassen.

IMAGO/Steinsiek.ch

So oder so werden die Heidenheimer nach dem letzten Spiel beim traditionellen Fanfest an der Voith-Arena mit ihren Anhängern gemeinsam feiern, Feuerwerk inklusive, im Wissen, dass die Kölner auf der anderen Seite unter Umständen abgestiegen sein könnten. “Das ist für uns alle eine fantastische Momentaufnahme und am liebsten würden wir den Augenblick festhalten und greifen. Deshalb machen wir auch dieses Fest. Das soll keiner falsch verstehen. Wir hatten es auch überlegt, ob wir das machen sollten, obwohl Köln absteigen könnte. Bei allem Respekt für den FC: er hatte 33 Spieltage Zeit, Punkte zu sammeln”, so Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald. Dieses Fest angesichts der eigenen Leistung in dieser Saison, müsse dem Verein somit auch vergönnt sein. “Wir sind sehr stolz auf die Entwicklung und das müssen wir auch feiern dürfen.”

Stärkere Sicherheitskontrollen

Wenngleich man etwas in Sorge war im Vorfeld, da in einigen Kölner Gruppen im Internet dazu aufgerufen wurde, auch ohne Karte nach Heidenheim zu reisen, um die Kölner notfalls auch außerhalb des Stadions zu unterstützen. “Macht das bitte nicht! Das ist unser großer Wunsch, wenngleich ich die FC-Fans natürlich verstehen kann, dass die alles dafür tun möchten, damit der FC die Klasse hält. Es ist aber sinnlos”, sagte Sanwald, des FCH, der bei der letzten Pressekonferenz der Saison mit auf dem Podium saß. “Wir haben unser Sicherheitskonzept so verändert, dass wir weiträumig, schon im Stadionvorfeld, die Zugänge so kontrollieren, dass nur Zuschauer durchgelassen werden, die auch im Besitz einer gültigen Eintrittskarte sind”, erklärt der FCH-Boss.

Und das alles ohne den Cheftrainer Frank Schmidt selbst, der sich unter der Woche einer Operation unterziehen musste. “Die OP ist gut verlaufen und es war gut, dass sie durchgeführt worden ist. Den Umständen entsprechend geht es ihm gut”, hat Co-Trainer Bernhard Raab, der Schmidt bereits bei der Spieltags-Pressekonferenz vertreten hatte, einen Einblick in die Gesundung des Trainers gegeben. Und Sanwald fügte an, dass ihm Schmidt fast durch das Telefon gekommen wäre, weil er so emotional sei, nicht dabei sein zu können.

Sollten die Heidenheimer am Ende aber tatsächlich auf dem achten Platz einlaufen, haben sie wirklich große Chancen, in der nächsten Saison an der europäischen Conference League teilzunehmen. Beim Pokalfinale werden sie dann alle gebannt vor dem Fernseher sitzen und Meister Leverkusen in der Partie gegen den Zweitligisten Kaiserslautern die Daumen drücken. Wird Leverkusen auch noch Pokalsieger, rutscht alles nach unten und der FCH stünde im europäischen Geschäft – in seinem ersten Bundesligajahr.

Es sind viele “Wenn und Aber” im Spiel, dadurch aber gewinnt dieser letzte Spieltag aber nochmal ordentlich an Spannung. Und Schmidt hatte schließlich schon bekannt gegeben, dass man den Verein in diesem Fall nicht abmelden würde. “Wir haben viel zu gewinnen am Samstag”, sagt Sanwald. “Das ganze Umfeld, der ganze Verein ist es Frank schuldig, dass wir hier alles raushauen werden. Das wäre das i-Tüpfelchen auf eine grandiose Saison.”

Schmidt-Fehlen soll den Extra-Kick geben

Sanwald hat unter der Woche gleich mehrfach mit Schmidt telefoniert und beide haben noch eine psychologische Komponente für dieses letzte Spiel mit reingenommen. Schmidt habe zu Sanwald gesagt, dass er vielleicht gar nicht so viel bewegen könnte, als wenn er jetzt fehle. “Vielleicht ist das nochmal der Extra-Kick”, sagt Sanwald. Schmidt wird es vor dem Fernseher im Krankenbett sicherlich verfolgen, vermutlich nicht ganz unemotional.

Timo Lämmerhirt

“Es gibt nur eine Konstellation”: Voller Fokus auf TSG-Sieg gegen Bayern

Von der Champions League bis hin zu einer weiteren Saison ohne internationales Geschäft ist für die TSG Hoffenheim am 34. Spieltag weiterhin alles möglich. Für Pellegrino Matarazzo zählt hinsichtlich des Heimspiels gegen den FC Bayern München nur ein Sieg.

Gibt die Richtung vor: TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo.

Gibt die Richtung vor: TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo.

AFP via Getty Images

Wird es Platz sechs, sieben oder acht? Geht es in der kommenden Saison nach Europa oder nicht? Und wenn ja, in die Conference, Europa – oder gar in die Champions League? Bei der TSG Hoffenheim sind vor dem abschließenden 34. Spieltag viele Fragen offen, doch für Trainer Pellegrino Matarazzo zählt nur eins. “Fakt ist, dass uns nur ein Sieg weiterbringt”, erklärte der 46-Jährige auf der Pressekonferenz am Freitag.

Eintracht Frankfurt in Schlagdistanz

Aktuell liegt die TSG auf Rang sieben, hat Platz acht bereits sicher und kann, sollte Bayer Leverkusen den DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern gewinnen, auch bei einer Niederlage für Europa planen. Für Matarazzo geht es aber darum, den Blick nach vorne zu richten. Schließlich ist Eintracht Frankfurt nur drei Punkte entfernt – und liegt dank des Hoffenheimer 6:0-Siegs gegen den SV Darmstadt 98 am vergangenen Wochenende auch in Sachen Tordifferenz nur noch minimal vor der TSG (+1 zu -2).

Deshalb also die klare Ansage Matarazzos für die kommende Partie, zu der man den strauchelnden Rekordmeister aus München empfängt. Dass die Bayern aktuell nicht in ihrer besten Verfassung (und Besetzung) anreisen, spielt für den US-Amerikaner aber keine Rolle. “Die spielen auch um was”, stellte der Trainer hinsichtlich des Münchner Fernduells mit dem VfB Stuttgart um die Vizemeisterschaft klar. “Es macht nur Sinn, wenn wir uns auf einen starken FC Bayern München vorbereiten.”

“Eine Art Finale” für die TSG

“Die Freude ist riesig. Das ist ein großartiges Spiel, zuhause gegen Bayern München vor ausverkauftem Stadion eine Art Finale zu spielen. Mit einem Sieg haben wir die Chance auf mehr, deswegen dürfen wir befreit auf Sieg spielen. Man spürt in der Mannschaft, dass Vorfreude vorhanden ist”, erklärte Matarazzo, der den Fokus ausschließlich auf das eigene Spiel und nicht die Ergebnisse der SGE gegen Leipzig sowie des SC Freiburg (Achter, einen Punkt hinter der TSG) bei Union Berlin in den Parallelspielen legen möchte.

“Es gibt nur eine Konstellation, in der es notwendig ist, die Ergebnisse anzuschauen. Das ist, wenn wir auf der Siegerstraße sind. Es geht einfach mal darum, das Spiel zu gewinnen. Wenn wir auf dem Weg sind, das Spiel zu gewinnen, dann schauen wir vielleicht auf die Ergebnisse, um zu schauen: Brauchen wir mehr Risiko, ist noch mehr möglich? Am Ende geht es darum, drei Punkte zu holen, dann haben wir unseren Job erledigt. Wenn es notwendig ist, werden wir im Verlauf der zweiten Halbzeit informiert, das ist auch klar.”

Profivertrag für Petersson – Philipp verlängert

Personell kann Matarazzo aus dem Vollen schöpfen, lediglich Wout Weghorst stieg erst Mitte der Woche ins Training ein. Dort wird im Kraichgau ab der kommenden Saison auch verstärkt ein Youngster zu sehen sein. Das 20 Jahre alte Eigengewächs Lukas Petersson, seit 2012 im Verein, rückt zu den Profis auf, unterschreibt einen Vertrag bis 2027 und wird das Torhüter-Trio bei der TSG komplettieren. “Lukas ist ein sehr veranlagter Torhüter, der noch jede Menge Potenzial in sich trägt. Er trainiert schon seit längerem regelmäßig bei uns mit und hat dabei einen vorzüglichen Eindruck hinterlassen”, wird Leiter Profifußball Pirmin Schwegler in einer Mitteilung vom Freitag zitiert. “Er wird unsere neue Nummer drei und soll darüber hinaus natürlich wichtige Spielpraxis in den Pflichtspielen unserer Regionalliga-Mannschaft sammeln.”

Darüber hinaus verlängerten die Hoffenheimer den auslaufenden Vertrag mit der bisherigen Nummer zwei, Luca Philipp, bis zum Ende der kommenden Saison. “Luca steht mit seiner tollen Entwicklung sinnbildlich für unseren traditionellen TSG-Weg. Er hat sich als Jugendspieler in unserer Akademie erst relativ spät, dann allerdings umso rasanter auf ein sehr hohes Niveau entwickelt – bis ins Tor der deutschen U-21-Nationalmannschaft. Luca ist enorm fleißig, lernwillig und ehrgeizig. Er hat sich in den vergangenen Jahren sportlich im Torwartteam um unseren Kapitän Oliver Baumann etabliert und spielt auch eine bedeutende Rolle in unserem Teamgefüge, sein Wort hat in der Kabine Gewicht. Aufgrund seiner Persönlichkeit und natürlich seiner sportlichen Fähigkeiten, hätte niemand im Klub auch nur im Ansatz Bedenken, ihn ins Tor zu stellen”, sagt TSG-Geschäftsführer Alexander Rosen.

Reus trägt noch einmal die Kapitänsbinde

Sein 294. Bundesliga-Spiel für Borussia Dortmund ist sogleich sein letztes: Marco Reus verabschiedet sich am Samstag mit dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 von den Fans des BVB. Noch einmal wird der Routinier seinen Klub dann als Kapitän aufs Feld führen.

Marco Reus wird den BVB nach dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid am 1. Juni verlassen.

Marco Reus wird den BVB nach dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid am 1. Juni verlassen.

IMAGO/Jan Huebner

Die Saison von Borussia Dortmund endet erst am 1. Juni mit dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid im Londoner Wembley-Stadion. Die Bundesliga-Spielzeit allerdings wird am Samstag mit der Partie gegen Absteiger Darmstadt abgeschlossen. Vor allem für einen Dortmunder ist das ein besonderes Spiel: Marco Reus. Nach zwölf Jahren im schwarz-gelben Trikot verlässt der 34-Jährige den Klub, für den er bereits in der Jugend spielte, eher sich in Ahlen und in Mönchengladbach vom ausgemusterten Talent zu einem Topspieler entwickelte und 2012 schließlich nach Dortmund zurückkehrte.

Startelfgarantie für Reus

Jahrelang war Reus eine prägende Figur, zuletzt aber ließ sein Einfluss auf dem Rasen nach. Die Trennung zum Saisonende ist daher ein logischer Schritt. Doch das ändert nichts an der Wertschätzung, die Reus beim BVB genießt. Intern wie extern. Der Abschied am Samstag soll dementsprechend feierlich ausfallen. “Wir wollen Marco den Rahmen bieten, den er sich verdient hat”, kündigte Dortmunds Trainer Edin Terzic an. Reus steht daher nicht nur in der Startelf, sondern wir die Mannschaft auch als Kapitän aufs Feld führen. Emre Can, der eigentliche Spielführer der Borussia, reicht dafür die Binde an den Routinier weiter. “Marco hat sich hier über die vergangenen Jahre so viel verdient, das merkt man auch daran, wie viel Liebe ihm entgegengebracht wird.”

Von Anspannung sei bei Reus derweil nichts zu spüren. Trotz der besonderen Umstände am Samstag. “Marco geht sehr positiv mit der Situation um. Er wirkt sehr gelöst”, sagte Terzic am Freitag. “Ich habe ihn sehr positiv wahrgenommen seit der Entscheidung. Das hat man ihm auch angemerkt in den Spielen und bei seinen Äußerungen danach.” Reus werde am Samstag ganz bewusst “jeden Moment aufsaugen” – in dem Wissen, dass ein weiteres Highlight noch bevorsteht: “Wir hoffen, dass wir am Samstag gemeinsam einen ganz speziellen Tag erleben werden – und wir in zwei Wochen in Wembley dann noch einmal was richtig Tolles zu feiern haben werden.”

Fragezeichen hinter Morey

Bei der Personalauswahl für die beim Blick auf die Tabelle für beide Mannschaften bedeutungslosen Partie gegen Darmstadt spielt das Endspiel in der Königsklasse dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Nach einer kompletten Trainingswoche werde eine “frische und richtig gute Mannschaft” auf dem Feld stehen – die sich nach Möglichkeit besser präsentieren soll als jene komplett durchrotierte Elf beim 0:3 in Mainz am vergangenen Samstag.

Bis auf die Langzeitverletzten Ramy Bensebaini und Julien Duranville sowie Sebastien Haller, der weiterhin Probleme mit dem Sprunggelenk hat, stehen Terzic voraussichtlich alle Spieler zur Verfügung. Einzig hinter Außenverteidiger Mateu Morey steht noch ein Fragezeichen, der Spanier fehlte am Donnerstag erkrankt. Die zuletzt ebenfalls kranken Jamie Bynoe-Gittens und Jadon Sancho sind dagegen wieder ins Teamtraining eingestiegen.

Matthias Dersch

Innerhalb der Deadline: Henrichs verlängert bei RB Leipzig

Nationalspieler Benjamin Henrichs hat sich entschieden – für RB Leipzig. Sein Vertrag wurde vorzeitig bis 2028 verlängert.

Benjamin Henrichs bleibt bei RB Leipzig.

Benjamin Henrichs bleibt bei RB Leipzig.

IMAGO/motivio

Benjamin Henrichs hatte von RB Leipzig schon seit längerer Zeit einen neuen Vertrag vorliegen, um sein ursprünglich 2025 auslaufendes Arbeitspapier zu verlängern. Nach einiger Bedenkzeit und einer Deadline bis zum Ende dieser Woche hat sich der für die EM nominierte 27-Jährige nun dazu entschieden, seine Unterschrift unter den neuen Vertrag zu setzen. Dieser läuft drei weitere Jahre bis 2028. Hätte Henrichs das Angebot nicht angenommen, wäre er im Sommer verkauft worden.

“Wir haben uns jederzeit sehr fair ausgetauscht. Ich bin jetzt 27 Jahre alt und natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht, ob ich noch einmal etwas Neues probieren möchte. Aber der Verein und die sportliche Führung um Rouven Schröder und Marco Rose haben mir immer ganz klar gezeigt, dass sie auf mich setzen und mich gern weiter in Leipzig sehen wollen”, sagte der Abwehrspieler.

Sportdirektor Rouven Schröder zeigte Verständnis für Henrichs’ Überlegungen. “Es ist ganz normal, dass er in dieser Phase seiner Karriere auch andere Optionen in Erwägung zieht”, sagte er. “Am Ende überzeugt dann aber das Gesamtpaket RB Leipzig mit unseren Ambitionen und Zielen für die nächsten Jahre – hier wird Benny weiterhin eine ganz wesentliche Rolle einnehmen. Mit dieser Vertragsverlängerung können wir so noch vor dem letzten Saisonspiel eine sehr wichtige Kaderfrage positiv beantworten.”

Herausforderer in der Nationalmannschaft, Leistungsträger in Leipzig

Henrichs kam 2020 von der AS Monaco zu RB. In der Bundesliga verpasste er in der laufenden Saison lediglich eine Partie. In seiner Bilanz stehen neben einem Tor auch sechs Vorlagen bei einem kicker-Notenschnitt von 3,03. Außerdem wurde er von Julian Nagelsmann in den EM-Kader berufen. In der Nationalmannschaft gehört er allerdings zu den Herausforderern, denn auf der rechten Abwehrseite ist Joshua Kimmich (Bayern München) gesetzt.

In Leipzig ist er ganz klar Leistungsträger, dies betonte Trainer Marco Rose auf einer Pressekonferenz am Freitag: “Er ist ein wichtiger Faktor, sehr integrativ, was vor allem unsere französischen Jungs betrifft.” Zudem strich er Henrichs’ Polyvalenz heraus: “Er ist ein guter Außenverteidiger, auch wenn er noch etwas Luft nach oben hat, was das Offensivspiel und Flanken betrifft. Und er kann auch gut auf der Sechs spielen.”

Per Klausel: Auch Martel könnte Köln verlassen

Die Mannschaft des 1. FC Köln droht im Sommer auseinanderzubrechen. Nach kicker-Informationen könnte auch Mittelfeldspieler Eric Martel den Klub verlassen.

Zentrale Figur im Mittelfeld: Eric Martel gehörte in dieser Spielzeit zu den wichtigsten Spielern beim 1. FC Köln.

Zentrale Figur im Mittelfeld: Eric Martel gehörte in dieser Spielzeit zu den wichtigsten Spielern beim 1. FC Köln.

picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Wenn die Profis des 1. FC Köln am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim 1. FC Heidenheim um den Einzug in die Relegation kämpfen, ist die Fallhöhe hoch. Es geht um die mögliche letzte Chance auf den Klassenerhalt in der Bundesliga, aber auch um die sportliche und persönliche Zukunft vieler Profis. Denn im Falle eines Abstiegs in die 2. Liga könnte der Kader der Geißböcke auseinanderbrechen.

Eine ganze Reihe von Spielern könnte gehen

Routinier Mark Uth und Stürmer Davie Selke etwa haben keine Verträge für das Unterhaus, Justin Diehl steht vor einem Wechsel nach Stuttgart, die geliehenen Faride Alidou und Luca Waldschmidt dürften eher nicht in Köln bleiben wollen. Das Stamm-Innenverteidiger-Duo Timo Hübers/Jeff Chabot, Torhüter Marvin Schwäbe sowie Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic haben Ausstiegsklauseln – und sind damit nicht allein.

Denn nach kicker-Informationen könnte nach dem Saisonende auch Mittelfeldspieler Eric Martel den Klub per Klausel verlassen. Der 22-Jährige ist auf der Doppelsechs unumstritten, war sowohl bei Steffen Baumgart als auch dessen Nachfolger Timo Schultz gesetzt. Im Sommer 2022 hatte er einen Vertrag bis 2026 am Rhein unterschrieben, als deutscher U-21-Nationalspieler ist Martel naturgemäß bei vielen Klubs auf dem Radar.

Sport-Geschäftsführer Christian Keller wollte sich auf kicker-Anfrage dazu nicht äußern. In der Vergangenheit hatte er stets betont, die Mannschaft werde im Abstiegsfall nicht auseinanderbrechen. Eine Prognose, die womöglich schwer einzuhalten sein könnte …

Jim Decker

VfB startet am 4. Juli in die neue Saison

Der VfB Stuttgart startet kommende Saison in der Champions League und der Grundstein bei den Schwaben soll Anfang Juli gelegt werden – dazu gehören auch sechs Testspiele.

Im Juli startet der VfB Stuttgart ins Training für die kommende Spielzeit.

Im Juli startet der VfB Stuttgart ins Training für die kommende Spielzeit.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt nicht, denn der Auftakt in die Saison ist beim VfB Stuttgart auf den 4. Juli terminiert. Zwischen dem Trainingsauftakt und dem ersten Pflichtspiel Mitte August in der 1. Runde des DFB-Pokals sind insgesamt sechs Testspiele terminiert.

Allerdings wird Trainer Sebastian Hoeneß Anfang Juli noch auf eine ganze Reihe von Spielern verzichten müssen, denn einige Nationalspieler werden je nach Abschneiden wohl erst später zum Team stoßen. Julian Nagelsmann hat mit Chris Führich, Deniz Undav, Maximilian Mittelstädt, Waldemar Anton und Keeper Alexander Nübel gleich ein Stuttgarter Quintett in seinen EM-Kader berufen. Das Turnier endet am 14. Juli.

Im Laufe der Vorbereitung wird der Champions-League-Teilnehmer zudem nach Japan reisen (25. Juli bis 2. August). Die 1. Runde im DFB-Pokal findet vom 16. August bis 19. August statt. Eine Woche später steht dann der erste Spieltag der neuen Bundesliga-Saison auf dem Programm.

Ganz dick im Kalender markiert ist in Stuttgart noch der 31. August: Denn dann findet die Auslosung der reformierten Champions League statt. Neben dem VfB stehen 21 weitere Mannschaften bereits als Teilnehmer fest.

Die Testspiele in der Übersicht:

7. Juli: VfB Stuttgart – FSV Hollenbach (15 Uhr)

13. Juli: FC Luzern – VfB Stuttgart (15 Uhr)

20. Juli: VfB Stuttgart – Fortuna Sittard (14 Uhr)

28. Juli: Kyoto Sanga F.C. – VfB Stuttgart

1. August: Sanfrecce Hiroshima – VfB Stuttgart

10. August: Gegner noch unbekannt