“Mr. Zuverlässig”: Jung verlängert beim KSC

Sebastian Jung und der Karlsruher SC haben sich auf die Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit geeinigt. Wie der Klub am Donnerstag mitteilte, hat der Routinier seinen Vertrag verlängert.

Daumen hoch: Sebastian Jung bleibt dem Karlsruher SC auch in der nächsten Saison erhalten.

Daumen hoch: Sebastian Jung bleibt dem Karlsruher SC auch in der nächsten Saison erhalten.

IMAGO/Eibner

Sebastian Jung, der im Sommer 2020 von Ligakonkurrent Hannover 96 in den Wildpark gewechselt war, stand in dieser Saison in 27 seiner 28 Ligaspiele von Beginn an auf dem Platz (kicker-Note 3,28). Der 33-Jährige ist “Mr. Zuverlässig”, wie der KSC seinen Rechtsverteidiger auf der vereinseigenen Website tituliert.

Freis lobt Jungs Professionalität

Über die Vertragsverlängerung von mutmaßlich einem Jahr zeigen sich die Badener hocherfreut. Sebastian Freis stellt die spielerisch und körperlich beeindruckende Konstanz des gebürtigen Königsteiners heraus: “Er beweist Woche für Woche seine defensive Zuverlässigkeit und seine sieben Torvorlagen stehen für seine große Bedeutung für unsere Offensive.” Der Bereichsleiter Profis weiter: “Vor dem Hintergrund seiner Verletzungshistorie ist das alles andere als selbstverständlich und nur durch seine absolute Professionalität abseits des Platzes möglich.”

Dem Routinier weist Freis in Zukunft die Position eines Führungsspielers zu: “Da wir im Sommer einiges an Erfahrung im Kader kompensieren müssen, wird Sebastian auch in Bezug auf die Teamhierarchie und die Führung der jungen Spieler eine wichtige Rolle zukommen.”

Jung stellt sich der Verantwortung

Jung zeigt sich dazu bereit und will mit seiner Erfahrung in der verjüngten Mannschaft noch mehr Verantwortung übernehmen. “Ich freue mich auf meine fünfte Saison im KSC-Trikot. Wir haben in den letzten Jahren hier einiges gemeinsam aufgebaut. Umso schöner, dass ich weiterhin ein Teil davon sein kann.”

Würden die Bayern-Profis Rangnick folgen? “Top-Spieler erkennen Qualität”

Reschke erwartet Anpassungen am Spielstil 25.04.2024

Würden die Bayern-Profis Rangnick folgen? “Top-Spieler erkennen Qualität”

2:39Michael Reschke, ehemaliger Technischer Direktor beim FC Bayern, denkt nicht, dass Ralf Rangnick den gleichen Spielstil wie zu Leipziger Zeiten auch in München anwenden würde. Auch erwartet er keine Probleme im Umgang mit den Stars des Rekordmeisters.

Toppmöller: Erinnerungen an das 5:1 lösen noch immer eine “Gänsehaut” aus

Angstgegner Bayern? Nicht in der jüngeren Vergangenheit. Nach dem furiosen 5:1-Erfolg in der Hinrunde rechnet sich die Eintracht auch in München Chancen aus. Setzt Trainer Dino Toppmöller in der Offensive auf vier schnelle Umschaltspieler?

Mittendrin: Frankfurts Coach Dino Toppmöller (Mi.) jubelt mit den Spielern nach einem Tor beim 5:1 im Hinspiel gegen den FC Bayern.

Mittendrin: Frankfurts Coach Dino Toppmöller (Mi.) jubelt mit den Spielern nach einem Tor beim 5:1 im Hinspiel gegen den FC Bayern.

picture alliance / Hasan Bratic

Die Eintracht ist der einzige Bundesligist, der die jüngsten zwei Gastspiele in München nicht verloren hat. In der Saison 2021/22 feierte Oliver Glasner am 7. Spieltag bei den Bayern seinen ersten Bundesligasieg als Eintracht-Trainer (Tore: Hinteregger, Kostic); vergangene Spielzeit gab es ein 1:1 (Tor: Kolo Muani). Erstaunlich: Die Hessen weisen in den jüngsten neun Duellen gegen die Münchner – seit dem 5:1-Sieg 2019 – eine ausgeglichene Bilanz auf (vier Siege, vier Niederlagen, ein Remis). Allerdings gelang es Frankfurt erst in zweimal, beide Partien gegen die Bayern innerhalb einer Saison zu gewinnen: 1966/67 und 1976/77.

Erinnerungen mit “Gänsehaut”

Wenn die Eintracht am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eine kleine Chance haben will, muss sie so auftreten wie im Hinspiel. Da agierte die Mannschaft äußerst kompakt, lief die Münchner im Vollsprint an und schaltete nach Ballgewinnen blitzschnell um. “Das war eine absolute Top-Leistung von allen. Da sind wir an die Grenzen gegangen, hatten aber auch das nötige Quäntchen Glück, dass sehr viel in unserer Richtung lief. Wir hatten uns das aber auch verdient”, rekapituliert Trainer Dino Toppmöller. “Die Stimmung war fantastisch. Ich bekomme immer noch ein Stück weit eine Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment zurückdenke. Das war ein großartiges Spiel und großartiges Gefühl.”

Objektiv betrachtet darf man aus den kommenden beiden Partien – das nächste Heimspiel ist gegen Leverkusen – keine Punkte erwarten. Überraschungen sind wohl nur möglich, wenn die Gegner die Tür einen Spalt breit öffnen, indem sie den Fokus primär auf die internationalen Spiele richten. Ausgeschlossen ist das nicht. Timothy Chandler betont: “Es geht darum, ihnen auf den Sack zu gehen und sie nicht einfach spielen zu lassen. Wir müssen das Spiel intensiv gestalten, dann wissen wir, dass wir auch die Bayern schlagen können.”

Toppmöller wünscht sich bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte eine gute Mischung aus hohem Anlaufen und tiefem Verteidigen im Block. Er weiß: “Es ist der Qualität des Gegners geschuldet, dass du auch mal hinten reingedrängt wirst.” Trotzdem müsse seine Mannschaft “immer mal wieder den Übergang ins höhere Pressing” finden. Den Mannschaftsbus will er jedenfalls nicht vor dem eigenen Tor parken: “Das passt nicht zu uns.”

Ersetzt Knauff den kranken Chaibi?

Personell muss er neben den langzeitverletzten Sebastian Rode und Sasa Kalajdzic (beide Knie-OP) womöglich auch auf Fares Chaibi verzichten. Der offensive Mittelfeldspieler fehlte am Mittwoch und Donnerstag wegen einer Erkältung im Training. Gut möglich, dass Ansgar Knauff für ihn in die Elf rückt. Knauff ist aufgrund seiner Tempovorteile ohnehin eine naheliegende Wahl für die Elf am Samstag. Mit Eric Junior Dina Ebimbe, Omar Marmoush, Hugo Ekitiké und eben Knauff könnte Toppmöller gleich vier schnelle Offensivspieler aufbieten, die nach Ballgewinnen in die Tiefe stoßen.

Tuta kehrt zurück und dürfte Buta verdrängen

Zurückkehren wird Verteidiger Tuta, der zuletzt zweimal wegen einer Roten Karte fehlte. Vermutlich wird der Brasilianer rechts in der Viererkette anstelle von Aurelio Buta auflaufen, er stellt aber auch eine Alternative auf der Sechs dar. Im Spiel gegen den Ball dürfte sich Dina Ebimbe zurückfallen lassen, sodass eine Fünferkette entsteht. Grundsätzlich sind aber keine größeren Veränderungen zu erwarten. “Wir versuchen, die Spieler, die gespielt haben, in einen Flow zu bekommen”, sagt Toppmöller. Daran haperte es in der Rückrunde, nicht zuletzt aufgrund diverser Verletzungen, die den Coach immer wieder zum Umstellen zwangen.

Julian Franzke

Hoeneß legt sich fest: Millot ersetzt Stiller

Wer ersetzt den gesperrten Angelo Stiller beim VfB Stuttgart? Trainer Sebastian Hoeneß hat die Frage eindeutig beantwortet.

Wie schon in Leipzig und Dortmund: Sebastian Hoeneß setzt auf Enzo Millot als Ersatz für Angelo Stiller.

Wie schon in Leipzig und Dortmund: Sebastian Hoeneß setzt auf Enzo Millot als Ersatz für Angelo Stiller.

IMAGO/Sportfoto Rudel

Sebastian Hoeneß ist ganz offensichtlich ein Mann der Klarheit. Womöglich hätten andere Bundesliga-Trainer allerhand Pirouetten gedreht auf die Frage, wer ihren am Wochenende ausfallenden taktgebenden Mann auf dem Feld ersetzt. Der Coach des VfB Stuttgart beantwortete die Frage ziemlich eindeutig: Enzo Millot wird Angelo Stiller vertreten am Samstag, wenn die Schwaben im Spitzenspiel beim ungeschlagenen Meister Bayer Leverkusen gefordert sind (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de). Punkt. Einerseits war das ein Stück weit erwartbar, Hoeneß macht sich also nicht des Geheimnisverrats schuldig – so ganz nebenbei gab es im vereinspolitischen Bereich in den vergangenen Jahren immer mal wieder entsprechende Vorwürfe und sogar Strafanzeigen wegen vermeintlichen Geheimnisverrats beim VfB, die aber offenkundig eher unsubstantiierter Natur waren.

Enzo hat es zwei-, dreimal gezeigt, dass er auf dieser Position spielen kann.

Sebastian Hoeneß

Andererseits hätte Hoeneß ja mit Brighton-Leihgabe Mo Dahoud einen Mann mit einer durchaus beachtlichen Vita im Kader, der dem Stiller-Profil eher entsprechen würde. Was also spricht für Millot? “Enzo hat es zwei-, dreimal gezeigt, dass er auf dieser Position spielen kann”, sagt Hoeneß. Beispielsweise kürzlich beim 1:0 in Dortmund, als Stiller in der Innenverteidigung gefragt war. Und auch beim 5:2 gegen RB Leipzig Ende Januar, als Atakan Karazor fehlte. Also jeweils gegen Top-Gegner, wie es auch Bayer ist. Millot machte es mit kicker-Noten von 2,0 und 3,0 gut und befriedigend. Insofern scheint Hoeneß’ Wahl logisch.

Bayer hat auch eine “ganz gute Doppelsechs”

Weil sowohl Stiller als auch auf Bayer-Seite Granit Xhaka zuletzt die jeweils fünfte Gelbe Karte kassierten, entfällt das Duell der Metronomen in diesem Spitzenspiel, was aus neutraler Sicht sehr bedauerlich ist. “Beide sind ähnliche Spielertypen mit einem ähnlichen Impact für ihre Klubs. Beide sind in der Lage, das Spiel zu diktieren”, lobt Hoeneß, der nicht der Meinung ist, dass sein Gegenüber Xabi Alonso große Experimente tätigt in Sachen Xhaka-Ersatz: “Ich glaube, auch auf Leverkusener Seite wird es relativ klar sein: Wenn Andrich und Palacios fit sind, werden beide spielen.” Das sei “natürlich auch eine ganz gute Doppelsechs”, bemerkt Hoeneß mit einem schelmisch gemeinten Semi-Understatement.

Hoeneß lobt Karazor

Wohl wissend, dass sich auch Millot und dessen Nebenmann Karazor nicht zu verstecken brauchen. Letztgenannter ist wie die gesamte VfB-Elf unheimlich gereift in dieser Spielzeit, obgleich er meist etwas unter dem Radar läuft, was Hoeneß nicht nachvollziehen kann: “Alle, die genau hinschauen, wissen, wie wertvoll Ata für uns ist. Er gibt uns sehr viel Balance in einer Mannschaft, die offensiv denkt.” Also keiner, der große Pirouetten dreht, sondern wie sein Trainer eher ein Mann der Klarheit ist.

Benni Hofmann

Geraerts über seine Schalke-Zukunft: “Keine Garantie für niemanden”

Der FC Schalke hat den Klassenerhalt in der 2. Liga noch nicht sicher, was auch die Planungen für die kommende Saison erschwert. Trainer Karel Geraerts vermeidet ein klares Bekenntnis.

Es laufen Gespräche zwischen Marc Wilmots (Mi.) und Karel Geraerts.

Es laufen Gespräche zwischen Marc Wilmots (Mi.) und Karel Geraerts.

IMAGO/RHR-Foto

Schalke hat sich in den letzten Wochen stabilisiert, in den vergangenen sieben Spielen verloren die Knappen nur einmal. Jedoch gewannen sie auch nur zwei Spiele, was die Situation in Gelsenkirchen nach wie vor angespannt sein lässt. Wenn Schalke zuletzt jubeln konnte, dann vor eigenem Publikum. Praktisch also, dass am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) das nächste Heimspiel ansteht – mit Fortuna Düsseldorf gastiert jedoch ein Aufstiegsaspirant in der Veltins-Arena.

Ohne Derry Murkin und Cedric Brunner muss S04 auskommen, hinter Assan Ouedraogo steht derweil noch ein Fragezeichen. Der Youngster sei laut Karel Geraerts im Training “teilweise dabei” gewesen. Ob der 17-Jährige im Kader stehen wird, entscheidet sich am Freitag im Abschlusstraining. Während Brunner wie schon beim 1:1 in Elversberg wohl durch Brandon Soppy vertreten wird, steht der Ersatz von Murkin noch nicht fest.

“Anfang der Woche”, so Geraerts, “habe ich zu den Jungs gesagt, dass eine Position frei geworden ist. Jeder hatte die Chance, sich im Training zu zeigen.” Eine Möglichkeit ist, dass Tobias Mohr, der zuletzt viermal in Folge nicht im Kader war, ins Team rückt und Thomas Ouwejan den Part hinten links übernimmt.

Vorsicht vor Tzolis

Die nun wieder auftretenden Verletzungssorgen bereiten Geraerts derweil keine Sorgen. Es sei “normal, dass Spieler zum Ende der Saison anfälliger werden, aber wir verschließen nicht die Augen davor.” Der Qualität des kommenden Gegners ist man sich auf Schalke ebenfalls bewusst, allen voran Christos Tzolis gilt es zu stoppen. “Tzolis ist ein guter Spieler, er hat viele Tore gemacht. Wenn er den Ball hat, müssen wir wach sein. Ich werde ihm aber keinen Spieler abstellen, wir verteidigen es im Kollektiv”, so Geraerts.

Trotz der aufsteigenden Tendenz braucht Schalke weiterhin dringend Punkte, um den Klassenerhalt festzuzurren. Aktuell trennen die Knappen fünf Punkte vom Relegationsrang. Dementsprechend herrscht noch keine Klarheit darüber, ob Geraerts auch in der kommenden Saison Trainer auf Schalke bleibt.

“Ich hatte mehrere Gespräche mit Marc (Wilmots, Anm. d. Red.), wir tauschen uns immer wieder aus. Im Moment gibt es keine Garantie für niemanden, weil wir noch nicht gesichert sind”, vermied der Belgier, der Anfang Oktober S04 übernommen hatte, ein klares Bekenntnis. “Ich habe ein weiteres Jahr Vertrag, dessen bin ich mir bewusst. In dieser Saison sind viele gute und schlechte Dinge passiert, das muss korrekt analysiert werden,” führte der 42-Jährige am Donnerstag aus.

Interesse aus Belgien?

Schalkes Sportdirektor Wilmots hatte unter der Woche bereits erklärt, Geraerts habe ihm in einem Gespräch versichert, “dass er sich gut vorstellen kann, hierzubleiben”. Belgische Medien hatten zuletzt jedoch mehrfach berichten, dass Geraerts Top-Kandidat beim Conference-League-Halbfinalisten FC Brügge sein soll, mancherorts wurde gar von einer Einigung gesprochen. Geraerts wurde in Brügge zum Profi und spielte von 2007 bis 2011 ein zweites Mal dort, wo auch seine Familie lebt.

Bei einem Schalker Klassenerhalt scheint ein Verbleib in Gelsenkirchen dennoch wahrscheinlich. “In der nächsten Saison werden wieder andere Ambitionen herrschen, da kann es nur mit Vollgas in eine Richtung gehen. Wir brauchen erst 40 Punkte, dann können Entscheidungen getroffen werden.” Mit einem Sieg gegen die Fortuna wäre es dann nur noch ein Punkt, den Schalke für die absolute Planungssicherheit braucht.