Weil am Dienstagabend in beiden Spielen der Gruppe C keine Tore fielen, wurde plötzlich das Fairplay-Ranking dieser Europameisterschaft relevant. Dieses hat Dänemark das Duell mit Deutschland beschert.
Slowenien sammelte während der Gruppenphase zu viele Gelbe Karten.
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Es musste fleißig gerechnet werden am Dienstagabend, auch in der kicker-Redaktion. Jedoch nur, weil keines der vier Teams in Gruppe C es schaffte, ein Tor zu erzielen. Die Duelle zwischen England und Slowenien sowie Dänemark und Serbien endeten ohne Treffer. Mit Blick auf die Tabelle löste das ein durchaus kompliziertes Szenario aus.
Die Ausgangslage vor dem 3. Spieltag war folgendermaßen: England war mit vier Punkten Gruppenerster, Dänemark mit zwei Zählern Zweiter vor den punktgleichen Slowenen. Weil: Dänemark hatte bei gleicher Tordifferenz sowie gleichem direkten Vergleich bis dato weniger Gelbe Karten kassiert. Den Unterschied dabei machte eine Verwarnung gegen Sloweniens Co-Trainer Milivoje Novakovic in der Partie gegen Dänemark (1:1). Diese war dem offiziellen Fairplay-Ranking der UEFA zuvor jedoch nicht zu entnehmen, da dort nur Karten gegen Spieler gewertet werden. Verwarnungen gegen Staff-Mitglieder werden laut UEFA erst nach Ende der Gruppenphase auf die Fairplay-Punkte addiert.
Im Ranking stand Slowenien dadurch aber bereits schlechter da. Gegen England heimste das Team von Matjaz Kek zwei weitere Verwarnungen ein, ebenso parallel die Dänen gegen Serbien. Im Fairplay-Ranking änderte sich somit auch nichts, letztlich stand es 7:6 für Slowenien – und somit Vorteil für Dänemark.
Was wäre bei Kartengleichstand passiert?
Bei Gleichstand der Karten wäre als nächstes die Gesamtwertung der Qualifikationsspiele relevant geworden. Dort belegt Dänemark Platz neun, Slowenien nur Rang 15. Und das, obwohl beide Teams in der gleichen Quali-Gruppe bereits punktgleich waren und Slowenien eigentlich die bessere Tordifferenz hatte. In der Qualifikation war jedoch der direkte Vergleich entscheidend – und diesen entschied Dänemark knapp mit 3:2 für sich.
So wäre auch bei Kartengleichstand Dänemark Gruppenzweiter und die Verwarnung für den ehemaligen Kölner Stürmer Novakovic somit nicht relevant geworden.
Über den Einzug ins Achtelfinale freuten sich derweil beide Nationen. Dänemark trifft dort nun am Samstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Deutschland. Sloweniens Gegner steht derweil noch nicht fest, da die “Zmajceki” als eine der vier besten Gruppendritten weiterkommen. Slowenien sammelte schon mehr Punkte als Kroatien und weist zudem eine bessere Tordifferenz als Ungarn auf.