Doppelpack Freigang: Frankfurts Frauen sichern sich Platz in CL-Quali

Die Frauen von Eintracht-Frauen haben am vorletzten Spieltag die Champions-League-Qualifikation perfekt gemacht. Im Montagabendspiel setzten sich die Adlerträgerinnen mit 4:2 gegen den SC Freiburg durch.

Jubel bei den Frauen von Eintracht Frankfurt nach dem Treffer zum 3:1 durch Laura Freigang (mi.).

Jubel bei den Frauen von Eintracht Frankfurt nach dem Treffer zum 3:1 durch Laura Freigang (mi.).

IMAGO/Eibner

Bei der Eintracht stelle Trainer Niko Arnautis nach dem 3:1-Erfolg in Hoffenheim nahezu dieselbe Elf auf. Einzig die kurzfristig erkrankte Anyomi musste weichen, dafür begann Chiba.

FRAUEN-BUNDESLIGA, 21. SPIELTAG

Auf der anderen Seite nahm Theresa Merk nach dem 0:1 gegen Essen drei Wechsel vor. Anstelle von Gudorf, Steuerwald (Gelbsperre) und Kolb begannen Steinert, Stegemann und Zicai.

Freigang und Chiba drehen Partie

Bereits früh im Spiel mussten die Frankfurterinnen einen Rückschlag hinnehmen. Kayikci drehte einen Freistoß um die schwach gestellte Mauer herum und traf mithilfe des Innenpfostens zur frühen Führung (6.).

Die Gastgeberinnen waren in der Folge jedoch die tonangebende Mannschaft. Nach 16 Minuten gelang Freigang per Kopf nach einer Ecke der Ausgleich. Freiburg schaffte kaum Entlastung, hatte durch Campbell jedoch die nächste große Chance des Spiels (33.).

Im Gegenzug kassierte der SCF dann den Gegentreffer: Erneut war eine Ecke ausschlaggebend. Chiba ließ Borggräfe im Tor der Gäste keine Abwehrchance (34.). Frankfurt musste sich vor den Standards von Kayikci in Acht nehmen – in Minute 42 traf sie jedoch nur die Latte. So ging es mit einer letztlich verdienten Führung für die Eintracht in die Pause.

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Kiel und St. Pauli: Wie erstligareif sind die Aufsteiger?


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Frankfurt hat die CL-Quali sicher

Auch nach der Pause ging die erste dicke Chance auf das Konto der Gäste aus dem Breisgau, doch Johanning parierte gegen Schasching (48.). Was die Freiburgerinnen verpassten, machte Frankfurt besser: Sechs Minuten später schnürte Freigang nach Vorlage von Hanshaw den Doppelpack (54.). In der Folge blieben die großen Gelegenheiten aus, weil die Gastgeberinnen den Ball laufen ließen. Erst Reuteler entfachte wieder  Gefahr vor dem gegnerischen Tor (76.).

Dafür bot die Schlussphase noch einiges an Toraktionen. Erst ließ Prasnikar gleich zweimal das 4:1 aus (81., 83.), was dann allerdings Reuteler in ihrem 100. Bundesliga-Spiel gelang (85.). Den Frankfurterinnen war es so möglich, die Spielerinnen noch einmal einzuwechseln, die den Verein am Ende der Saison verlassen werden.

Quasi mit dem Schlusspfiff betrieben die Freiurgerinnen durch Schasching dann noch ein wenig Ergebniskosmetik. Es blieb beim 4:2-Heimerfolg der Eintracht, die als Tabellendritter so bereits am vorletzten Spieltag die Champions-League-Qualifikation sicher hat. Freiburg dagegen geht zum fünften Mal in Serie als Verlierer vom Platz.

Braunschweigs Stephan wird Frauen-Cheftrainer bei RB Leipzig

Dass Frauen-Bundesligist RB Leipzig und Trainer Saban Uzun nach der laufenden Saison getrennte Wege gehen, war bereits bekannt. Nun ist auch die Nachfolge geregelt.

Übernimmt die Leipziger Frauenmannschaft: Jonas Stephan.

Übernimmt die Leipziger Frauenmannschaft: Jonas Stephan.

imago images/Fotostand

Jonas Stephan übernimmt zur kommenden Saison den Cheftrainerposten bei der Leipziger Frauenmannschaft. Dies gab RB Leipzig am Montagnachmittag bekannt. Der 32-Jährige, der vor gut einem Jahr die Fußballlehrer-Lizenz erhielt, kommt von Eintracht Braunschweig, wo er schon als Co-Trainer der Profis, als Sportlicher Leiter im NLZ sowie in dieser Saison als Cheftrainer der U 19 in der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost arbeitete.

Zur kommenden Saison schlägt der gebürtige Peiner eine neue Richtung ein – Frauenfußball. Bei RB Leipzig erhält Stephan einen Vertrag bis 2026. “Er ist ein junger, sehr engagierter Trainer, der viel Potenzial mitbringt und mit seinen 32 Jahren bereits viel erreicht hat”, erklärte Viola Oberbrecht, Leiterin Frauen- und Mädchenfußball, die Wahl. Stephan sei “ein ruhiger, gelassener Typ”, zudem passe seine Vision, wie er die Mannschaft und die Spielerinnen entwickeln möchte, perfekt zu RB Leipzig.

Es wird weiter mutig nach vorn gehen.

Jonas Stephan

Stephan folgt auf Saban Uzun, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde. RB Leipzig begründete die bevorstehende Trennung Ende März mit “unterschiedlichen Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung und Weiterentwicklung der Mannschaft”. Der 36-Jährige hatte das Leipziger Frauenteam im Sommer 2022 übernommen, auf Anhieb in die Bundesliga und dort zum Klassenerhalt geführt.

“Die Mannschaft hat in den vergangenen Spielen gezeigt, was in ihr steckt”, sagte Stephan und blickte voraus: “Gemeinsam wollen wir die nächsten Entwicklungsschritte gehen, Potenziale unserer Spielerinnen entfalten und aus dem Team das Maximale rausholen. Es wird weiter mutig nach vorn gehen. Die RB-Leipzig-Frauen haben eine große Zukunft vor sich und hierzu möchte ich – gemeinsam mit meinem Staff, der Mannschaft und den Verantwortlichen – meinen Teil beitragen.”

Lattweins Glück nach den “härtesten Wochen in meiner Karriere”

Die Zeit des Leidens ist vorbei: Lena Lattwein feiert ihr Comeback beim VfL Wolfsburg nach einer unerwartet langen Zwangspause. Eine Rückkehr in die Nationalmannschaft ist für sie aber noch kein Thema.

Ist zurück: Lena Lattwein.

Ist zurück: Lena Lattwein.

IMAGO/Norina Toenges

Lena Lattwein strahlte. “Es war cool heute und hat mir Spaß gemacht. Es ist total schön, wieder mit meiner Mannschaft zu kicken”, freute sich die Mittelfeldspielerin des VfL Wolfsburg am Sonntag auf Platz 11 des Bremer Weserstadions. Dort feierte die 24-Jährige ihr Comeback nach fast drei Monaten Pause. Lattwein wurde in der 71. Minute für die Niederländerin Fenna Kalma eingewechselt und leitete in der 85. Minute den Treffer von Chantal Hagel zum 3:0-Endstand für die Wolfsburgerinnen ein.

Spielbericht

“Im Training ist es das eine, aber dann wieder im Wettkampfmodus um Punkte zu spielen, das ist eine andere Nummer. Ich war heute sehr, sehr froh, mein Comeback feiern zu können”, erzählte Lattwein, die sich im Februar einer Operation am Knie unterziehen musste. Die erste Prognose lautete damals, dass die Nationalspielerin “für wenige Wochen” ausfallen wird. Am Ende wurden es fast drei Monate. “Die Operation lief eigentlich nach Plan, aber es gab während der Reha ein paar gesundheitliche Komplikationen. Deshalb hat es sich doch länger hinausgezögert”, berichtet Lattwein von der schwierigen Zeit. Infekte und Erkältungen bremsten die Wolfsburgerin immer wieder aus. “Das war keine einfache Zeit für mich und mental auch eine Herausforderung. Gerade weil eigentlich erwartet wurde, dass ich viel, viel schneller wieder auf dem Platz zurück bin. Die letzten acht Wochen waren die härtesten in meiner Karriere”, gibt die Studentin der Wirtschaftsmathematik einen Einblick in ihr Seelenleben. “Nun bin ich umso glücklicher, wieder auf dem Platz zu stehen.”

Mehr Spielzeit gegen Essen?

Schon am vergangenen Donnerstag im DFB-Pokal-Finale gegen Bayern München in Köln saß Lattwein wieder auf der Bank, blieb aber beim 2:0-Erfolg ohne Einsatzzeit. Einerseits freue sie sich natürlich über den Pokalsieg des VfL, andererseits “war ich traurig, dass wir so eine Leistung nicht öfter gezeigt haben in dieser Saison, weil in der Mannschaft so ein Potenzial steckt”. So bleibt dem VfL in der Meisterschaft nur Platz 2 hinter den Bayern.

Für das letzte Saisonspiel am kommenden Montag (15.30 Uhr) gegen die SGS Essen wünscht sich Lattwein, etwas mehr Spielzeit zu bekommen als am Sonntag in Bremen. Und VfL-Trainer Tommy Stroot macht ihr Hoffnung. Er sagt: “Wir wollen Lena jetzt sauber aufbauen. Wenn sie ohne Reaktion bleibt, bietet sich das definitiv an.”

Ein Comeback in der Nationalmannschaft und eine mögliche Olympia-Teilnahme im Sommer steht aktuell indes nicht auf der Agenda der Vize-Europameisterin von 2022: “Momentan ist das in meinem Kopf gar kein Thema. Und es liegt ja auch nicht an mir.”

Gunnar Meggers

Sechster Sieg in Serie: Wolfsburg macht in Bremen spät den Deckel drauf

Die Pokalsiegerinnen vom VfL Wolfsburg haben ihre Sieges-Serie beim SV Werder Bremen fortgesetzt. Der VfL sorgte in der Schlussphase mit einem Doppelschlag für die Entscheidung.

Glückliche Gesichter: Die Frauen des VfL Wolfsburg fuhren in Bremen einen 3:0-Sieg ein.

Glückliche Gesichter: Die Frauen des VfL Wolfsburg fuhren in Bremen einen 3:0-Sieg ein.

IMAGO/Lobeca

Die Gastgeberinnen aus Bremen, die den Klassenerhalt bereits seit einigen Wochen sicher haben, verabschiedeten vor ihrem letzten Heimspiel gleich vier Spielerinnen. Neben den Ersatzkeeperinnen Etzold und Pettersen, deren neue Klubs noch unbekannt sind, wurden auch Hahn (Wechsel nach Hoffenheim) und Lührßen (nach Frankfurt) verabschiedet.

Ohne Verabschiedungen, dafür mit vier Wechseln in der Startelf schickte VfL-Coach Tommy Stroot seine Pokalsiegerinnen nach dem 2:0-Sieg gegen Bayern München ins vorletzte Saisonspiel. Wedemeyer, Hagel, Kalma und Jonsdottir ersetzten Wilms, Brand, Pajor (alle Bank) und Huth (nicht im Kader).

Frauen-Bundesliga, 21. Spieltag

Bremen startet mutig – Oberdorf nickt ein

Dass die Wölfinnen die Pokal-Feierlichkeiten drei Tage später bereits wieder vollends verkraftet hatten, ließ sich zu Beginn der Partie nicht unterstreichen.

Vielmehr waren es die Bremerinnen, die sich viele Torchancen erarbeiten, den klaren Favoriten vor Probleme stellten und mehrmals knapp die Führung verpassten, etwa in Person von Matheis (25.).

Im Anschluss fanden die Wölfinnen allerdings besser ins Spiel – und stachen eiskalt zu. Über Umwege landete der Ball nach einer Ecke auf dem Kopf von Oberdorf, die die Kugel kurz vor der Pause nur noch einnicken musste (41.).

VfL sorgt spät für Klarheit

Auch nach dem Wiederanpfiff hielt Werder gut dagegen, hatte in der 67. Minute zudem Pech, dass Brandenburg den Ausgleich nur knapp verpasste. In der Schlussphase legten derweil die Gäste nochmals eine ordentliche Schippe drauf und schraubten auch nochmal am Ergebnis. Binnen zwei Minuten stellten die eingewechselte Jonsdottir (83.) und Hagel (85.) auf 3:0.

Auf diesen Doppelschlag sollten keine weiteren Treffer folgen, es blieb beim 3:0-Auswärtssieg der Pokalsiegerinnen. Zum Saisonabschluss empfängt der VfL Wolfsburg am Pfingstmontag (15.30 Uhr) die SGS Essen. Gleichzeitig gastiert Bremen in Leverkusen.

Club-Abstieg besiegelt: Dominanter FC Bayern triumphiert im letzten Heimspiel

Nach der Niederlage im DFB-Pokal-Finale haben sich die Frauen des FC Bayern angemessen von ihren Fans verabschiedet. Im letzten Liga-Heimspiel besiegelte der Deutsche Meister zudem den Abstieg des 1. FC Nürnberg.

Die Frauen des FC Bayern München ließen gegen den 1. FC Nürnberg im letztem Heimspiel der Saison nichts anbrennen.

Die Frauen des FC Bayern München ließen gegen den 1. FC Nürnberg im letztem Heimspiel der Saison nichts anbrennen.

IMAGO/Michaela Merk

Die Münchnerinnen, seit vergangenem Wochenende vorzeitig Deutscher Meister, begannen nach dem 0:2 im DFB-Pokal-Finale gegen Wolfsburg mit fünf Startelf-Wechseln. Anstelle von Gwinn, Eriksson, Naschenweng, Damnjanovic und Schüller (alle Bank) entschied sich Coach Alexander Straus für Hansen, Sembrant, Bayings, Lohmann und Simon, die ihr Startelf-Comeback nach zehn Monaten feierte.

Die Gäste aus Nürnberg gingen am FC Bayern Campus derweil mit dem Ziel ins Spiel, den drohenden Abstieg doch noch einmal zu vertagen. Dieser vage Traum der klar unterlegenen Club-Frauen, die zuletzt dreimal in Folge verloren hatten, sollte allerdings bereits nach wenigen Minuten platzen.

Harder-Hattrick nach 18 Minuten

Fünf Minuten dauerte es, ehe Harder ihren ersten Treffer an diesem Sonntagnachmittag erzielen konnte. Mit einem Steckpass fand Bayings die Lücke in Nürnbergs Defensive, in die Harder einlief, sich gegen Guttenberger behauptete und souverän zum 1:0 einschob.

Dass sich die Dänin für das letzte Heimspiel in dieser Saison einiges vorgenommen hatte, stellte sie nur wenig später erneut unter Beweis. In der 13. Minute musste Harder nach Bühls uneigennütziger Vorlage nur noch einschieben, kurz darauf köpfte sie den Ball nach Flanke von Bühl platziert in die Maschen (18.).

Weitere Treffer folgten bis zur Pause nicht, die Gastgeberinnen waren jedoch weiterhin klar spielbestimmend. Mit einem Drei-Tore-Rückstand startete der Club folglich in den zweiten Abschnitt – und fand zumindest defensiv zu größerer Stabilität.

Frauen-Bundesliga, 21. Spieltag

Schüller trifft zum Endstand – FCN verabschiedet sich

Nachdem Lohmann kurz nach dem Wiederanpfiff am rechten Pfosten scheiterte, fuhren die dominanten Münchnerinnen einen Gang runter, ohne dabei nachlässig zu werden.

Ganz verschont blieben die Nürnbergerinnen jedoch auch im zweiten Abschnitt nicht, denn die eingewechselte Schüller legte in der 78. Minute per Kopf den vierten FCB-Treffer nach.

Für den perfekten Abschluss aus Sicht des Deutschen Meisters sorgte im Anschluss eine weitere Einwechslung. Ersatztorhüterin Nayler, deren Vertrag zum Saisonende ausläuft, ersetzte in den Schlussminuten Stammkeeperin Grohs (81.).

Ein Torerfolg war den FCN-Frauen vor ausverkauftem Publikum nicht mehr vergönnt, sodass der Abstieg endgültig Realität wurde. Am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga sind die Bayern am Pfingstmontag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim gefordert. Der Club empfängt zur gleichen Zeit Mitabsteiger MSV Duisburg.

Ein zu mutiges Ansinnen: Nürnberg steigt direkt wieder ab

Nach nur einem Jahr ist das Abenteuer Bundesliga für die Frauen des 1. FC Nürnberg schon wieder vorbei. Dabei haben sie sich angesichts von sehr begrenzten Mitteln beachtlich geschlagen.

Am Ende reichte es nicht: Der 1. FC Nürnberg ist in die 2. Liga abgestiegen.

Am Ende reichte es nicht: Der 1. FC Nürnberg ist in die 2. Liga abgestiegen.

IMAGO/foto2press

Eigentlich hätte der Spielverlauf am 23. März in Köln sinnbildlich bestens gepasst. Einen 3:0-Vorsprung verspielte der 1. FC Nürnberg da nach der 79. Minute gegen den Effzeh, kassierte den Ausgleich in der Nachspielzeit und brachte sich um alle Mühen.

Doch weil Club-Stürmerin Medina Desic tatsächlich noch das 4:3 erzielte, kam im Tabellenkeller zwischenzeitlich wieder Spannung auf. Plötzlich lag der fränkische Aufsteiger wieder in Reichweite des rettenden Ufers, Hoffnung keimte. Am Ende aber doch vergebens.

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Wachablösung? So wehrt sich Wolfsburg gegen den FC Bayern!


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Die erhoffte Aufholjagd blieb aus, die Heimspiele gegen die SGS Essen (0:4) und am Montag gegen RB Leipzig (0:1) gingen verloren. Spätestens seit der knappen Niederlage gegen den Mitaufsteiger aus Sachsen rückte das Ziel Klassenerhalt in weite Ferne.

Überhaupt war es die Heimschwäche, die den Nürnbergerinnen zum Verhängnis wurde. Kein Heimsieg, nur zwei magere Pünktchen und eine gruselige Tordifferenz von 5:30 vor heimischer Kulisse lautete die ernüchternde Bilanz im heimischen Max-Morlock-Stadion.

Drei verhängnisvolle Verletzungen

Durch die 0:4-Niederlage am Sonntag beim FC Bayern München steht fest, dass das Abenteuer Bundesliga für die Elf von Thomas Oostendorp nach nur einem Jahr wieder vorbei ist. Sechs Punkte Rückstand auf den 1. FC Köln lassen sich am letzten Spieltag nicht mehr aufholen.

Die Club-Frauen starteten nach dem euphorisch gefeierten Aufstieg im vergangenen Sommer mit dem geringsten Etat aller zwölf Bundesligisten ins Oberhaus. Entsprechend ging man mit einer blutjungen, weitgehend unerfahrenen Mannschaft (nur drei Akteurinnen hatten überhaupt schon Bundesligaspiele bestritten) das Abenteuer 1. Liga an – im steten Bewusstsein, dass das Abstiegsgespenst ständiger Begleiter sein würde und der Klassenerhalt einer Sensation gleichkäme.

Trotzdem gingen die Fränkinnen auf Nichtabstiegsplatz zehn in die Winterpause. Die sportliche Führung verstärkte den Kader, holte etwa die belebende Amira Arfaoui von Bayer 04 Leverkusen sowie die wuchtige isländische Nationalspielerin Selma Sol Magnusdottir für die Sechserposition. Zwei gute Griffe, die dem Nürnberger Spiel sichtlich guttaten. Doch Arfaoui riss sich Anfang April bei der Schweizer Nationalmannschaft den Meniskus und fehlte in der entscheidenden Phase der Saison.

Anders als Duisburg hielt der FCN meistens mit

Das Verletzungspech blieb den Club-Frauen die gesamte Saison über treu. Beide Torhüterinnen, Lea Paulick (Schulter) und Kristin Krammer (Meniskus), fehlten mit schweren Verletzungen lange, ebenso die Top-Scorerin der Vorsaison, Nastassja Lein (Syndesmose).

Ein Highlight hingegen: das 1:1-Remis im Dezember gegen den Meister FC Bayern, der seitdem übrigens sämtliche Bundesliga-Spiele gewann. Große Schlagzeilen schrieb der FCN aber ansonsten nur, als er strukturelle DFB-Defizite anprangerte und – gemeinsam mit anderen Klubs – männliche Referees in der Frauen-Bundesliga forderte.

Drei Siege aus 20 Spielen stellen letztendlich die Bilanz eines Absteigers dar. Auch wenn der FCN ganz anders als Mitabsteiger MSV Duisburg lange Tuchfühlung zum rettenden Ufer halten konnte und in vielen Partien mithielt, oftmals nur knapp und unglücklich unterlag wie beim 1:2 gegen Bayer Leverkusen im Februar oder beim 0:1 am 3. Spieltag beim VfL Wolfsburg.

Dauerbrennerin May hört mit 24 auf

Für den Sportlichen Leiter Osman Cankaya ist die Erfahrung auf höchstem nationalen Level von unschätzbarem Wert und der Abstieg keine Katastrophe, sondern Teil des Nürnberger Wegs. Kurzfristiges Ziel ist der ersehnte Heimsieg im Saisonabschluss gegen Schlusslicht Duisburg.

Dieser würde auch die Karriere von Dauerbrennerin Jessica May würdig abrunden. Die Verteidigerin, die seit fünfeinhalb Jahren in keinem Ligaspiel auch nur eine einzige Sekunde verpasst hat, beendet ihre Karriere in diesem Sommer mit 24 Jahren. Sie möchte sich auf ihre Karriere als Grundschullehrerin konzentrieren.

pab, Martin Bauer

Fudalla leitet ein: Leipzig schlägt Hoffenheim, die TSG verpasst die Königsklasse

Zum Auftakt des 21. Spieltags in der Frauen-Bundesliga schlug RB Leipzig die TSG Hoffenheim, die damit Platz 3 nicht mehr erreichen kann und somit die Champions League verpasst.

Vanessa Fudalla trifft per Kopf zum 1:0 für Leipzig.

Vanessa Fudalla trifft per Kopf zum 1:0 für Leipzig.

IMAGO/Beautiful Sports

Die Königsklasse findet nächstes Jahr wieder ohne die TSG Hoffenheim statt, die sich bei Aufsteiger RB Leipzig eine 0:2-Niederlage leistete.

“Wir konzentrieren uns auf unser Spiel”, erklärte Stephan Lerch mit Blick auf Frankfurt und Platz drei vor dem Spiel in Leipzig. “Wir wollen unsere Leistung auf den Platz bringen.” Die TSG konnte die Vorgabe ihres Trainers aber nicht umsetzen. RB hatte von Beginn mehr Spielkontrolle, die besseren Chancen und ging schnell in Führung. Tufekovic konnte sich bei einem Starke-Versuch noch auszeichnen, bei Fudallas Kopfball nach einer Ecke war die TSG-Torhüterin aber machtlos.

Janssens meldete den Favoriten im Spiel an (19.), die Kraichgauerinnen brachten den Ball auch im Tor unter. Corley, die stark vorbereitet hatte, stand dann aber beim Abschluss im Abseits (24.). Zudem folg Krumbiegels Kopfball um Zentimeter vorbei (34.).

Starke und Krug zerstören TSG-Träume endgültig

Auch im zweiten Durchgang erwischte RB den besseren Start, Andrade ließ zwei Möglichkeiten liegen (49., 52.). Von der TSG kam wenig, Leipzig dagegen erhöhte kurz nach einem Hoffenheimer Dreifachwechsel in der 64. Minute durch Starke, die von Larsson bedient zum 2:0 traf. Als Krug die Kugel mit vollem Risiko nach einer Ecke sehenswert zum 3:0 in die Maschen drosch (79.), war die Partie entschieden.

Für Hoffenheim bedeutet die Niederlage das Ende der Champions-League-Träume, denn bei nur noch einem Spiel und einem Rückstand von vier Zählern auf Frankfurt, ist Rang 3 nicht mehr zu erreichen. Leipzig dagegen, seit fünf Spielen ungeschlagen ist, hat sich mit dem dritten Sieg in Folge im Tabellenmittelfeld festgesetzt und mit dem Abstieg nichts zu tun.

Zadrazil: “Das war wie bei Manuel Neuer”

Der FC Bayern hat im Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg das Double verpasst – und genau wie bei den Männern spielte ein Patzer der Torhüterin eine Rolle. Doch Vorwürfe gab es aus gutem Grund keine.

Sah beim ersten Gegentreffer schlecht aus: Bayern-Keeperin Maria Luisa Grohs.

Sah beim ersten Gegentreffer schlecht aus: Bayern-Keeperin Maria Luisa Grohs.

IMAGO/Noah Wedel

Bei der Analyse der 0:2-Finalniederlage gegen die Wölfinnen waren sich die Beteiligten auf Seiten der Bayern nach dem Spiel einig. Die erste Hälfte agierte das Team von Coach Alexander Straus nicht aggressiv genug. Dabei spürte Sarah Zadrazil vor dem Spiel noch eine “gute Stimmung und Energie in der Kabine”. Doch Wolfsburg sei bissiger gewesen, “sie waren einfach besser”.

Hinzu kam ein früher Fehler von Keeperin Maria Luisa Grohs beim ersten Gegentor. “Das ist Fußball, Menschen machen Fehler”, wollte sich Glodis Perla Viggosdottir nach der Niederlage nicht lange mit dem Schnitzer aufhalten. “Sie hat es sofort abgeschüttelt und zeigte kurz darauf eine gute Parade.”

“Das war wie bei Manuel Neuer”, ergänzte Zadrazil und verwies auf dessen Fehler bei Reals Ausgleich im Halbfinale der Champions League, der die Wende für die Königlichen eingeleitet hatte. “Wir sind ein Team und wissen, was wir an ihr haben. Wir haben als Team verloren und das lag nicht an dem einen Patzer. Uns fehlt noch ein bisschen die Konstanz und Cleverness. Wir haben richtig gute Spielphasen, wo man sieht, wie gut wir kicken können.”

“Es macht stolz, wenn man sieht, wo der Frauenfußball hingekommen ist”

Doch die Österreicherin nahm auch etwas mit aus Köln, wo das Rhein-Energie-Stadion mit 44.400 Zuschauern ausverkauft war. “Echt schade, aber ich muss trotzdem sagen, dass die Atmosphäre unglaublich war. Es macht einen stolz, wenn man sieht, wo der Frauenfußball hingekommen ist. Das motiviert uns, dass wir nächstes Jahr wieder herkommen”, so Zadrazil.

Für die Zukunft ist der 31-Jährigen auch nicht bange. “Wir haben mit Alex Straus einen Prozess angefangen, den wir weitergehen wollen. Wir wollen die Nummer 1 sein.” Dabei dürfte dann auch Nationalspielerin Lena Oberdorf helfen, die in der kommenden Saison ja von Wolfsburg zu den Bayern wechseln wird.

Österreichs Nationaltorhüterin Pal verlängert beim 1. FC Köln

Der 1. FC Köln treibt die Personalplanungen für die kommende Bundesliga-Saison voran: Mit der österreichischen Nationaltorhüterin Jasmin Pal hat sich eine Leistungsträgerin zum FC bekannt – und ihren Vertrag verlängert.

Sie genießt die Zeit beim 1. FC Köln: Jasmin Pal.

Sie genießt die Zeit beim 1. FC Köln: Jasmin Pal.

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Weil der 1. FC Nürnberg so gut wie abgestiegen ist, können beim 1. FC Köln die Planungen für eine weitere Bundesliga-Saison anlaufen. Eine zentrale Rolle soll auch künftig Österreichs Nationaltorhüterin Jasmin Pal einnehmen, die ihren Vertrag am Freitag vorzeitig bis zum 30. Juni 2025 verlängert hat.

In der aktuellen Saison war Pal, die bis dato vier Länderspiele für die ÖFB-Auswahl bestritt, zwischenzeitlich durch eine Verletzung zurückgeworfen worden, holte sich aber nach guten Leistungen ihren Stammplatz im Tor zurück.

“Jasmin Pal strahlt Ruhe und Sicherheit aus”, lobt Nicole Bender-Rummler, Bereichsleiterin Frauen- und Mädchen-Fußball beim 1. FC Köln, und fügt an: “Das hat uns besonders in den Drucksituationen, die auf unsere Mannschaft in dieser Saison eingewirkt haben, sehr geholfen. Deswegen freuen wir uns, dass sie sich dafür entschieden hat, bei uns zu bleiben.”

Über Cloppenburg und Sand nach Köln

Pal wurde im Nachwuchsbereich des FC Wacker Innsbruck ausgebildet und schaffte dort auch den Sprung in die erste Mannschaft. Ihre erste Auslandsstation war 2015 der damalige Zweitligist BV Cloppenburg. Nach ihrer Österreich-Rückkehr nur ein Jahr später wagte sie 2020 erneut den Sprung nach Deutschland und spielte fortan für den SC Sand in der Frauen-Bundesliga. Seit der Saison 2022/23 steht Pal bei den FC-Frauen zwischen den Pfosten und schaffte auf Anhieb den Klassenerhalt in der Bundesliga, der ihrem Team auch 2024 gelang.

Es macht riesig Spaß, jeden Tag hierher zum Training zu kommen.

Jasmin Pal

“Ich fühle mich hier sehr wohl”, wird Pal von den Kölnerinnen zitiert: “Der FC ist ein sehr familiärer Klub und das ist sehr wichtig für mich. Es macht riesig Spaß, jeden Tag hierher zum Training zu kommen. Man hat das Gefühl, dass hier nicht nur Mitspielerinnen, sondern Freundinnen den Tag zusammen bestreiten und etwas gemeinsam erreichen wollen.”

Pal machte in ihrer Karriere bis dato 43 Bundesligaspiele, in der laufenden Saison steht sie aktuell bei zwölf EInsätzen.

“Unvergessliche Momente erlebt”: Europameisterin Wensing beendet ihre Karriere

Seit 2009 war Luisa Wensing kontinuierlich im deutschen Frauen-Fußball unterwegs. Nun beendet die 31-jährige Abwehrspielerin ihre Laufbahn – und nimmt einen großen Titel mit.

Hängt die Fußballschuhe an den Nagel: Luisa Wensing.

Hängt die Fußballschuhe an den Nagel: Luisa Wensing.

IMAGO/Fotografie73

Auf 22 Länderspiele kommt Luisa Wensing, hat sogar ein Tor für Deutschland erzielt – am 22. August 2008 bei einem 5:1 gegen Russland. Ihr Karriere-Highlight erlebte die Abwehrspielerin auch im Dress des DFB, schließlich war sie im Jahr 2013 Teil des Teams von Bundestrainerin Silvia Neid und krönte sich mit ihren Kolleginnen am 28. Juli jenen Jahres durch ein 1:0 über Norwegen zum Europameister.

Wensing absolvierte beim damaligen Turnier in Schweden eine Partie.

“Nun ist es aber an der Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen”

Darüber hinaus gehörte die gebürtige Gocherin (Regierungsbezirk Düsseldorf) viele Jahre auch zum Inventar der Frauen-Bundesliga – ab 2009 spielte sie schließlich für den FCR 2001 Duisburg (bis 2012), den VfL Wolfsburg (2012 bis 2018), Werder Bremen (2018 bis 2020) und SC Freiburg (seit 2020). In diesem Sommer aber wird im Alter von 31 Jahren Schluss sein.

Nach 170 Spielen im deutschen Oberhaus (neun Tore), 17 Einsätzen in Liga zwei (kein Treffer) und neben ihren 22 Länderspielen auch 35 internationale Auftritte in der Champions League (zwei Tore) will sich Wensing zurückziehen, den Fußball in ihr aber bewahren.

“Ich bin stolz und dankbar für all das, was ich erreichen und erleben durfte. Ich habe tolle Menschen kennengelernt und mit ihnen unvergessliche Momente erlebt, die ich gerne in Erinnerung behalte”, sagte die Verteidigerin des Freiburger Sport-Clubs, die neben ihrem EM-Triumph auch weitere Titel auf Vereinsebene gewann. Darunter zweimal die Königsklasse, vier Meistertitel und sechs DFB-Pokalsiege. “Der Fußball wird immer ein großer Teil meines Lebens sein”, sagte Wensing. “Nun ist es aber an der Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen.”