HSV stellt Sportvorstand Boldt frei – Kuntz kommt als Nachfolger

Sonntag nach dem 4:1 gegen Nürnberg hatte sich Jonas Boldt noch zuversichtlich gezeigt, auch in der kommenden Saison als Sportvorstand des Hamburger SV zu firmieren, am Dienstag aber folgte das Aus: Stefan Kuntz wird sein Nachfolger.

Nachfolger für den geschassten Jonas Boldt: Stefan Kuntz.

Nachfolger für den geschassten Jonas Boldt: Stefan Kuntz.

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Am vergangenen Donnerstag hatte sich der Aufsichtsrat des HSV mit dem Europameister von 1996 in Hamburg getroffen und schnell die Überzeugung gewonnen, den geeigneten Kandidaten gefunden zu haben. Pikant: Im Dezember wurde der 61-Jährige, bis Herbst 2023 Trainer der türkischen Nationalelf, noch von Boldt kontaktiert für die mögliche Nachfolge von Tim Walter. Kuntz sagte aber ab – und nun zu, als es um den Posten des Sportvorstandes ging.

Dienstag machte das Kontrollgremium Nägel mit Köpfen und stellte Boldt, vertraglich noch bis 2025 gebunden, frei – eine konsequente Entscheidung nach fünf gescheiterten Anläufen Richtung Bundesliga. Denn klar ist: Boldt und der HSV sind nie an den wirtschaftlichen Möglichkeiten, sondern vor allem immer an sich selbst gescheitert. Das hatte der 42-Jährige am Pfingstsonntag auch selbstkritisch wie selten zuvor eingeräumt. “Wenn man sich unsere Saison ansieht, dann gibt es sicher keinen Bereich, wo man nicht genauer hinschauen sollte. Das fängt ganz oben an und zieht sich durch andere Bereiche.”

Boldt hat diese selbstkritischen Worte jedoch in dem festen Glauben gewählt, dass er unverändert ein Teil derer ist, die von ganz oben draufgucken. Aus dem Aufsichtsrat hatte er – ebenfalls am Donnerstag – aus seiner Sicht die entsprechenden Signale empfangen. Die Räte hatten sich vor Kuntz schon intensiv mit Jörg Schmadtke beschäftigt, anfangs gar von Ralf Rangnick geträumt und in Teilen auch Felix Magath kontaktiert.

Boldt ist gescheitert und Geschichte

Auf einen gemeinsamen Nenner aber konnten sie sich nicht einigen. Auch deshalb schien Boldt zwischenzeitlich wieder aussichtsreich im Rennen, obwohl die Liste der sportlichen Fehlentscheidungen gerade in der abgelaufenen Spielzeit immer länger geworden ist. Die größten Versäumnisse: Der letztlich falsch gewählte Zeitpunkt des Trainerwechsels und der Fakt, dass es in drei Transferperioden nicht gelungen ist, einen gleichwertigen Ersatz für den wegen Dopings gesperrten Innenverteidiger Mario Vuskovic zu verpflichten.

Boldt ist gescheitert und Geschichte – Kuntz soll nun den insgesamt siebten Anlauf des HSV zurück Richtung Bundesliga starten und muss zunächst die Trainerfrage klären: Steffen Baumgart ist noch bis 2025 unter Vertrag, will trotz gescheiterter Aufstiegs-Mission einen neuen Anlauf nehmen. Obwohl er zuletzt ausschließlich wieder Trainer war, betritt Kuntz mit dem Posten des Sportvorstandes an der Elbe kein Neuland: Von 2006 bis 2008 war er Sportchef beim VfL Bochum, von 2008 an acht Jahre Klubboss beim 1. FC Kaiserslautern.

Sebastian Wolff

“Vorbildlich integriert”: HSV verpflichtet Poreba fest

Der Hamburger SV hat kurz nach Abschluss der Saison 2023/24 den zuvor nur ausgeliehen Mittelfeldspieler Lukasz Poreba fest verpflichtet. Der Abschied aus Lens ist also dauerhaft.

Er bleibt beim HSV: Lukasz Poreba.

Er bleibt beim HSV: Lukasz Poreba.

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Der Hamburger SV bastelt aktuell an dem Kader, der in der neuen Saison den ersehnten Wiederaufstieg in die Bundesliga meistern soll. Eine Rolle spielt in diesen Planungen auch Lukasz Poreba, den der HSV nach zufriedenstellender Leihe am Dienstag fest vom französischen Erstligisten RC Lens verpflichtet. Wie lange der neue Vertrag Gültigkeit besitzt, ließen die Hanseaten offen.

“Wir freuen uns sehr, dass uns die Verpflichtung von Lukasz gelungen ist und er damit weiterhin ein fester Bestandteil unseres Teams sein wird”, erklärt Direktor Profifußball Claus Costa die Beweggründe: “Lukasz hat sich während der einjährigen Leihe auf und abseits des Platzes vorbildlich beim HSV integriert, seine vielseitigen Qualitäten mit und gegen den Ball unter Beweis gestellt und zugleich angedeutet, dass er noch weiteres Entwicklungspotential besitzt. Dieses wollen wir gemeinsam mit ihm ausschöpfen.”

Poreba kam erst in der letzten Woche des Transfersommers 2023 – und schlug sich anfänglich mit Verletzungsproblemen herum. Dann aber wurde er zu einem zentralen Teil des Teams und kam noch auf 17 Zweitliga-Einsätze (zwei Tore, drei Assists, kicker-Notenschnitt 3,5). Im Saisonfinale gegen den 1. FC Nürnberg erzielte er beim 4:1-Heimsieg das zwischenzeitliche 2:1.

Bei zehn der 17 Partien kam Poreba von der Bank. Im Sommer wird sich der zehnmalige U-21-Nationalspieler Polens empfehlen wollen, um noch häufiger in der Startformation der Rothosen zu stehen.

“Mehrfach betont, dass ich mich beim HSV sehr wohl fühle”

“Ich habe mehrfach betont, dass ich mich hier beim HSV sehr wohl fühle”, sagt Poreba selbst: “Deshalb freut es mich umso mehr, dass ich weiterhin ein Teil des Teams und Klubs sein darf. Ich kann es kaum abwarten, in der nächsten Spielzeit wieder vor unseren besonderen Fans auflaufen zu dürfen und will mit vollem Einsatz dabei helfen, unsere sportlichen Ziele zu erreichen.”

Ehe Poreba in die Ligue 1 gewechselt war, spielte er vier Jahre für den polnischen Erstligisten Zaglebie Lubin und kam dabei auf 98 Einsätze.

Ablösefreier Abschied: Hoffenheim muss Skov ziehen lassen

Die TSG 1899 Hoffenheim und der dänische Nationalspieler Robert Skov gehen getrennte Wege. Das teilten die Kraichgauer am Dienstagnachmittag mit.

Abschied aus Hoffenheim: Robert Skov.

Abschied aus Hoffenheim: Robert Skov.

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Nach fünf Jahren im TSG-Trikot habe sich Robert Skov dazu entschieden, “im Sommer eine neue Herausforderung anzunehmen”, wie die Hoffenheimer mitteilten. Da der Vertrag mit dem 14-maligen dänischen Nationalspieler (sieben Tore) zum 30. Juni 2024 ausläuft, ist er in der Folge ablösefrei zu haben.

“Robert wird nicht nur aufgrund seines außergewöhnlichen linken Fußes und seiner fantastischen Schusstechnik bei der TSG in Erinnerung bleiben, sondern auch als wunderbarer Charakter”, erklärt Alexander Rosen, Geschäftsführer Sport der TSG, und fügt an: “Wir haben uns natürlich im Laufe der vergangenen Saison auch über eine Vertragsverlängerung ausgetauscht. Gerade nachdem wir erst vor einem Jahr das Angebot eines Champions-League-Starters für Robert abgelehnt hatten, hätten wir uns eine weitere Zusammenarbeit zu bestimmten Bedingungen vorstellen können.”

Skov war im Sommer 2019 vom FC Kopenhagen zur TSG gewechselt. Seitdem kam der Schienenspieler auf 114 Bundesliga-Partien, in denen er elf Tore schoss und 19 Vorlagen gab. Sechs Europa-League-Einsätze (ein Tor) kamen in Hoffenheim dazu.

Skov nimmt “Freunde fürs Leben mit”

“Ich möchte mich für die schöne Zeit in Hoffenheim bedanken. Ich bin vor fünf Jahren aus Kopenhagen zur TSG gekommen und durfte hier viele wunderbare Momente erleben und gemeinsam mit allen, bleibende Erfahrungen sammeln”, erklärt Skov, der den ablösefreien Abschied mit einem weinenden Auge sieht: “Ich habe einen überragenden Klub mit ebensolchen Menschen kennengelernt und nehme Freunde fürs Leben mit.”

Die härteste Zeit erlebte Skov in der Saison 2021/22, als ihn eine schwere Oberschenkelverletzung für vier Monate außer Gefecht setzte. Ein großes Highlight seiner Karriere erlebte er im Winter 2022, als Skov mit Dänemark an der Weltmeisterschaft in Katar teilnahm. Als Gruppenletzter verabschiedeten sich die Dänen allerdings bereits nach der Vorrunde.

Eine Zeitreise zur WM 2014 – mit exklusiven Einblicken von Weltmeister Sami Khedira

Anlässlich des WM-Titels vor zehn Jahren erscheint mit “Der vierte Stern” eine fünfteilige Serie rund um den Triumph von Rio de Janeiro. In fünf Folgen sprechen die Hosts Isabella Fischer und Matthias Dersch mit Protagonisten, die damals ganz nah dran waren, und blicken auf Geschichten und Anekdoten, die so noch nicht erzählt wurden.

Mario Götze, Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger - drei Gesichter der WM 2014 in Brasilien.

Mario Götze, Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger – drei Gesichter der WM 2014 in Brasilien.

kicker

Die Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 brachte eine selten dagewesene Fußball-Euphorie nach Deutschland. Der neue kicker Podcast “Der vierte Stern” geht auf eine Zeitreise und lässt ein Turnier Revue passieren, bei dem für die deutsche Mannschaft nicht von Anfang an die Zeichen auf Sieg standen.

Für Isabella Fischer (Audio-Redakteurin) war der Sommer 2014, wie für viele Fans in ganz Deutschland, ein einziger Partyrausch. Für Matthias Dersch (DFB-Reporter) war es die erste WM als Reporter vor Ort. Die beiden Hosts nehmen die Hörerinnen und Hörer mit auf eine Reise durch ein Land, das fußballverrückt ist. Spieler, Reporter und Menschen, die damals ganz nah dran waren, sprechen emotional und unterhaltsam über ihre Erinnerungen an die Weltmeisterschaft in Brasilien.

Khediras persönliche Reise zum WM-Titel

Hinter der DFB-Elf lagen gute Jahre. In den vier Turnieren zuvor erreichte das Team mindestens das Halbfinale – zum großen Triumph reichte es jedoch nicht. Die deutsche Mannschaft wollte diesen Titel daher unbedingt. Für die DFB-Elf war es allerdings ein Turnier mit vielen Fragezeichen. Im Vorfeld gab es viel Unruhe und verletzte Leistungsträger. Unter ihnen Sami Khedira, der sich sieben Monate vor dem Start der WM in einem Testspiel gegen Italien das Kreuzband riss. Der damalige Spieler von Real Madrid nimmt die Hörerinnen und Hörer mit durch seine persönliche Reise zum WM-Titel, erzählt von seiner langen Reha und dem Leben der DFB-Auswahl im Mannschaftsquartier Campo Bahia.

DFB-Physiotherapeut Klaus Eder begleitete Khedira nach der Verletzung auf seinem Weg zurück auf den Platz. Im Podcast erzählt Eder, der bei 15 Turnieren Teil der medizinischen Abteilung des DFB war, von seiner Rolle vor und während der WM.

Podcast

Neuer kicker Podcast: Der vierte Stern


02:25 Minuten

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Réthy, Bartels und die TV-Kommentatoren-Sicht

Zwei Stimmen, die man als Fußballfan in Deutschland kennt, gehören den TV-Kommentatoren Béla Réthy und Tom Bartels. Réthy, der seine Kindheit in Brasilien verbrachte, kommentierte für das ZDF neben dem Achtelfinale gegen Algerien auch das legendäre Halbfinale gegen Brasilien, das in die Fußballgeschichte einging. Bartels kommentierte in der ARD das WM-Finale – und 34,57 Millionen TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer hörten zu. Bartels spricht im Podcast über seine akribische Spiel-Vorbereitung und erzählt ehrlich von seinem Umgang mit Kritik.

Der ehemalige brasilianische Innenverteidiger Naldo gibt emotionale Einblicke in die Seele des Gastgeberlandes nach der hohen Niederlage im Halbfinale gegen Deutschland.

Ein Hotelbesitzer berichtet

Für den kicker vor Ort waren damals sechs Reporter. Zwei von ihnen, Karlheinz Wild und Oliver Hartmann, berichten von ihrer Arbeit vor Ort und welche Momente für sie als Reporter aber auch als Mensch am prägendsten waren. Der Hotelbesitzer Ueli Schweizer beherbergte das ZDF-Team in seiner Ferienanlage Mata Encantada in Santo Andre, die direkt neben dem Campo Bahia liegt. Er erzählt, wie die Einheimischen die WM erlebten.

Zu hören gibt es den neuen Podcast “Der vierte Stern” ab dem 3. Juni in der kicker App, auf kicker.de und überall, wo es Podcasts gibt.

Auf den Spuren des Zwillingsbruders: Kunze geht nach Bielefeld

Arminia Bielefeld kann ab Sommer auf die Dienste von Lukas Kunze bauen. Der Mittelfeldspieler kommt vom VfL Osnabrück in seine Heimatstadt – in der sich bereits sein Zwillingsbruder Fabian einen Namen machte.

Lukas Kunze spielt ab Sommer in Bielefeld.

Lukas Kunze spielt ab Sommer in Bielefeld.

IMAGO/osnapix

Wenn Arminia Bielefeld Ende Juni in die Vorbereitung auf die neue Saison startet, wird ein altbekannter Name eines der neuen DSC-Trikots zieren. Allerdings steht dann nicht Fabian Kunze, der zwischen 2019 und 2022 65 Partien für die Arminia absolvierte und mit ihr einst in die Bundesliga aufstieg, im Aufgebot des Drittligisten, sondern dessen Zwillingsbruder Lukas.

Der 25 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler, der bis 2019 zusammen mit seinem Bruder (jetzt Hannover 96) für den SV Rödinghausen auflief, kommt von Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück in seine Heimatstadt. “Als mein Bruder hier gespielt hat, war ich öfter mal im Stadion”, erinnert sich Kunze in einem YouTube-Video zurück. “Er hat gesagt, dass das eine super Adresse ist.”

“Ballsicher, physisch stark, torgefährlich”

“Michael Mutzel und Mitch Kniat haben mich in den gemeinsamen Gesprächen schnell vom Weg der Arminia überzeugt. Als gebürtiger Bielefelder freue ich mich sehr, zukünftig die Farben meiner Heimatstadt zu tragen und in der Schüco-Arena aufzulaufen“, wird Kunze, der die Erfahrung aus 72 Dritt- und 23 Zweitligaspielen (elf Tore) mit nach Ostwestfalen bringt, in einer Vereinsmitteilung zitiert.

“Mit Lukas verstärken wir unseren Kader mit einem ballsicheren, physisch starken zentralen Mittelfeldspieler, der aus dieser Position auch torgefährlich wird. In den vergangenen drei Jahren hat er durch konstante und verlässliche Leistungen überzeugt. Wir sind uns sicher, dass er schnell ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft werden kann”, beschreiben Sport-Geschäftsführer Mutzel und Cheftrainer Kniat den Neuzugang.

Vier Glasner-Schützlinge dabei: Englands vorläufiger EM-Kader steht

Die englische Nationalmannschaft wird einmal mehr als Mitfavorit zu einem großen Turnier reisen. Am Dienstag gab Nationalcoach Gareth Southgate seinen vorläufigen, 33 Spieler umfassenden EM-Kader bekannt – gespickt mit Weltstars. Härtefälle gibt es auf der Insel aber auch.

Er will vor der EM noch erstmals die Champions League gewinnen: Jude Bellingham.

Er will vor der EM noch erstmals die Champions League gewinnen: Jude Bellingham.

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Seit Dienstagnachmittag ist der vorläufige englische EM-Kader raus – und sorgte auf der Insel durchaus für Diskussionen. Verzichtet hat Nationaltrainer Gareth Southgate unter anderem bewusst auf Manchester Uniteds Angreifer Marcus Rashford sowie die Chelsea-Verteidiger Ben Chilwell und Reece James. Auch für Jordan Henderson (Ajax) ist nicht einmal im erweiterten Aufgebot Platz.

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Stattdessen gibt Southgate der Jugend eine Chance und honorierte beispielsweise auch die starken Leistungen von Crystal Palace unter der Führung von Oliver Glasner: Mit Keeper Dean Henderson, Verteidiger Marc Guehi, Mittelfeldspieler Adam Wharton und Tempodribbler Eberechi Eze sind gleich vier Profis vom Tabellenzehnten der Premier League im “Trainingskader”. Am 8. Juni werden die Engländer ihren 26-Mann-Kader für die EM in Deutschland präsentieren.

Riesige Qualität haben die Three Lions vor allem in der Offensive, wo neben dem für Bayern in der Bundesliga ungemein treffsicheren Harry Kane auch Spieler wie Phil Foden (ManCity), Cole Palmer (Chelsea), Bukayo Saka (Arsenal) oder Ollie Watkins (Aston Villa) stürmen könnten. Im Mittelfeld sind Weltstars wie Jude Bellingham (Real Madrid) und Declan Rice (Arsenal) unverzichtbare Antreiber.

In der nicht zu unterschätzenden Gruppe C gilt England als klarer Favorit. In die EM starten die Three Lions am 16. Juni (21 Uhr) mit dem Spiel gegen Serbien auf Schalke, am 20. Juni (18 Uhr) folgt in Frankfurt das Duell mit Dänemark, am 25. Juni (21 Uhr) in Köln das mit Außenseiter Slowenien um Leipzigs Torjäger Benjamin Sesko.

Selbstvertrauen tanken wollen Bellingham & Co. in den beiden Vorbereitungsspielen gegen Bosnien-Herzegowina (3. Juni) und Island (7. Juni), die in Newcastle und London ausgetragen werden. Sein EM-Lager schlägt England in Blankenhain (Thüringen) auf, wo das Spa & Golf Resort “Weimarer Land” der Rückzugsort sein wird.

Englands EM-Kader auf einen Blick:

Tor: Dean Henderson (Crystal Palace), Jordan Pickford (Everton), Aaron Ramsdale (Arsenal), James Trafford (Burnley)

Abwehr: Jarrad Branthwaite (Everton), Lewis Dunk (Brighton & Hove Albion), Joe Gomez (Liverpool), Marc Guehi (Crystal Palace), Ezri Konsa (Aston Villa), Harry Maguire (Manchester United), Jarell Quansah (Liverpool), Luke Shaw (Manchester United), John Stones (Manchester City), Kieran Trippier (Newcastle United), Kyle Walker (Manchester City)

Mittelfeld: Trent Alexander-Arnold (Liverpool), Jude Bellingham (Real Madrid), Conor Gallagher (Chelsea), Curtis Jones (Liverpool), Kobbie Mainoo (Manchester United), Declan Rice (Arsenal), Adam Wharton (Crystal Palace)

Angriff: Jarrod Bowen (West Ham United), Eberechi Eze (Crystal Palace), Phil Foden (Manchester City), Anthony Gordon (Newcastle United), Jack Grealish (Manchester City), Harry Kane (Bayern München), James Maddison (Tottenham Hotspur), Cole Palmer (Chelsea),  Bukayo Saka (Arsenal), Ivan Toney (Brentford), Ollie Watkins (Aston Villa)

Leverkusen hofft auf das “Triple”

Gleich zwei große Turniere kann der deutsche Meister Bayer Leverkusen diese Woche gewinnen. Für die Mannschaft wäre es ein Fußballmärchen.

Einen Titel haben sie schon: Xabi Alonso und die Leverkusener mit der Meisterschale.

Einen Titel haben sie schon: Xabi Alonso und die Leverkusener mit der Meisterschale.

IMAGO/osnapix

Weißt du, was ein “Triple” ist? So nennt man es, wenn ein Fußballteam in einer Saison drei der wichtigsten Turniere gewinnt. Bayer Leverkusen könnte so einen Dreier jetzt nach dem Meistertitel schaffen.

Leverkusens Endspiele

Gleich zwei wichtige Finalspiele hat die Mannschaft diese Woche vor sich. Als Erstes geht es am Mittwoch um die Europa League. Dort trifft Leverkusen auf Atalanta Bergamo aus Italien. Das ist zwar nur der zweitwichtigste Wettbewerb in Europa. Für Leverkusen bedeutet er aber viel, denn der Verein gewann zum letzten Mal vor 25 Jahren so ein Turnier.

Am Samstag spielt Leverkusen dann im DFB-Pokal. Gegen Kaiserslautern aus der zweiten Bundesliga gilt der Meister als klarer Favorit. Gewinnt Leverkusen beide Spiele, bleibt die Mannschaft in dieser Saison zudem ganz ohne Niederlage. Stürmer Patrik Schick will dafür alles geben: “Wir können etwas schaffen, an das sich alle Fans rund um die Welt für immer erinnern.”

Calmund bremst Leverkusen-Euphorie: “Zähle nicht zu den Traumtänzern”

Ex-Manager warnt vor Atalanta 21.05.2024

Calmund bremst Leverkusen-Euphorie: “Zähle nicht zu den Traumtänzern”

3:18Durch die Meisterschaft schloss sich auch für Reiner Calmund nach vielen Anläufen mit Leverkusen ein Kreis. Nun reist der ehemalige Mangager mit der Werkself zum Europa-League-Finale nach Dublin, und hofft darauf, dass dort die Feierlichkeiten fortgesetzt werden können.

“Ein absoluter Anker”: Stiefler verlängert in Unterhaching

Manuel Stiefler läuft auch in den kommenden beiden Spielzeiten für die SpVgg Unterhaching auf. Der 35 Jahre alte Mittelfeldspieler verlängerte seinen Vertrag bis Sommer 2026.

Manuel Stiefler spielt weiterhin für die SpVgg Unterhaching.

Manuel Stiefler spielt weiterhin für die SpVgg Unterhaching.

IMAGO/foto2press

“Manu war in den letzten Jahren ein absoluter Anker auf und außerhalb des Platzes, der maßgeblich an den Erfolgen des Vereins beteiligt war”, beschreibt Sportdirektor Markus Schwabl in einer Vereinsmitteilung der SpVgg Unterhaching Manuel Stiefler. “Durch seine resolute Spielweise und professionelle Einstellung ist er ein großes Vorbild für unsere jungen Spieler und deshalb ein wichtiger Bestandteil unserer Philosophie. Wir sind sehr froh, dass auch er weiterhin vorangeht und sich für eine Zukunft in der Vorstadt entschieden hat.”

Über 250 Profi-Einsätze

Bis 30. Juni 2026 bleibt der einstige Flügelspieler, der mittlerweile im zentralen Mittelfeld und zunehmend auch als Innenverteidiger zum Einsatz kommt, in Unterhaching. Stiefler, der unter anderem im Nachwuchs des 1. FC Nürnberg ausgebildet wurde, absolvierte für den 1. FC Saarbrücken, SV Sandhausen, Karlsruher SC sowie Unterhaching bislang insgesamt 109 Spiele in der 2. Bundesliga sowie 150 Partien in der 3. Liga.

“Ich bedanke mich bei allen Verantwortlichen für das entgegengebrachte Vertrauen und freue mich auf weitere zwei Jahre im Haching-Trikot. Außerdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich ganz herzlich bei meinen Teamkollegen sowie allen Fans für die schöne gemeinsame Zeit zu bedanken. Ich fühle mich sowohl in der Vorstadt als auch im gesamten Verein sehr wohl, bin stolz auf die Leistung der letzten Jahre und brenne auch in Zukunft dafür, die positive Entwicklung der Spielvereinigung weiter voranzutreiben”, lässt sich der gebürtige Bayreuther, der 2021 von AE Larisa kam, zitieren.

Der Mann ohne Prime

Toni Kroos hört auf. Weil er aufhören will, nicht weil er aufhören muss. Seine Erklärung macht das verständlich. Seine Leistung macht es beeindruckend. Eine Würdigung.

Immer alles im Blick: Der große Stratege Toni Kroos.

Immer alles im Blick: Der große Stratege Toni Kroos.

IMAGO/Alex Perez

Toni Kroos hatte sich etwas vorgenommen. Und jetzt hat er es umgesetzt. “Ich wollte immer auf dem Höhepunkt meines Schaffens gehen und ich weiß, dass das nicht einfach ist, dass man diesen Zeitpunkt ganz schnell verpassen kann”, erklärte der 34-Jährige am Dienstag in einer Sonderfolge seines Podcasts “Einfach mal Luppen”, in der er sein Karriereende nach der anstehenden Heim-EM verkündete. Man kann festhalten: Er hat diesen Zeitpunkt nicht verpasst.

Wenn bisher von Spielern die Rede war, denen es gelungen ist, auf dem Höhepunkt aufzuhören, dann war das in der Regel nicht wirklich der Höhepunkt gewesen. Noch nicht einmal 2006 bei Zinedine Zidane, unter dem Kroos später dreimal in Folge die Champions League gewinnen sollte. Sechs bis acht Jahre zuvor war der Franzose eindeutig noch besser gewesen.

Bei Kroos allerdings, der auf seine “alten” Tage sogar noch zweikampfstark geworden ist, der die Nationalmannschaft nach seiner Rückkehr sofort auf ein anderes Level gehoben hat, muss man sich tatsächlich fragen, ob er jemals besser war als jetzt. Aber auch, ob er jemals schlechter war. Beim bald womöglich 15-maligen Champions-League-Sieger Real Madrid macht es noch genau so einen spürbaren Unterschied wie vor sechs oder acht Jahren, ob der fast schon unverschämt spielintelligente Stratege spielt oder nicht.

Wann war denn Kroos’ Prime, seine Blütezeit? Wann war er am stärksten? Anders als bei nahezu jedem anderen Spieler, wo einem meistens sofort zwei bis vier Jahre einfallen, die sich eingrenzen lassen, lautet die Antwort: Er hatte keine Prime. Besser gesagt: Kroos’ Prime war seine gesamte Karriere. Mindestens die zehn Jahre in Madrid, wo sie jetzt schon wissen, dass dieser Spieler mit dieser Beständigkeit eigentlich nicht zu ersetzen ist.

Die Weltkarriere endet in Deutschland

Es mag Zufall sein, dass ausgerechnet jetzt, wo er Begabung und teilweise sogar Freude am Grätschen entwickelt hat, aus der Heimat endlich die Lobhudelei auf Kroos einprasselt, die in der Vergangenheit seltsamerweise oft ausgeblieben ist. Weil Grätschen, Sprints und blutige Wangen in Fußball-Deutschland mehr begeistern als manch clevere Verlagerung zur Seite, für die man diese Sportart halt zumindest ein bisschen verstehen sollte.

Kroos’ Länderspiele seit der Rückkehr

Wahrscheinlich liegt es eher daran, dass viele Deutsche seine Qualität seit dem Abgang aus München 2014 oder seit dem zwischenzeitlichen Rücktritt aus der Nationalmannschaft 2021 kaum noch gesehen und einfach ein Stück weit vergessen haben. Kroos tut allen deutschen Fußballfans jedenfalls einen Gefallen, indem er sich entschieden hat, als krönenden Abschluss einer großen Karriere die anstehende Heim-EM zu spielen – auch wenn er sich aus eigenem Interesse dafür entschieden hat.

Denn nebenbei gibt er allen, die seine herausragende Qualität lange Jahre entweder nicht verstanden haben oder vielleicht auch nicht unbedingt verstehen wollten, die Chance, ihn ein letztes Mal zu bestaunen. Und wertzuschätzen. Diejenigen, die das schon länger tun, können ihnen mit Verweis auf die vergangenen zehn Jahre versichern: Wenn Kroos kein gutes Turnier spielt, wird er ein sehr gutes spielen.

Niklas Baumgart