Southgate bestätigt: Kane reist zurück nach München

Bereits verletzt reiste Harry Kane zur Nationalmannschaft, nun tritt der englische Torjäger die vorzeitige Rückreise nach München an. Das bestätigte sein Nationalcoach Gareth Southgate nach der Niederlage gegen Brasilien.

Verfolgte Englands Niederlage gegen Brasilien von der Bank aus: Harry Kane.

Verfolgte Englands Niederlage gegen Brasilien von der Bank aus: Harry Kane.

IMAGO/Every Second Media

Vor rund einer Woche hatte sich Kane beim 5:2 in Darmstadt am linken Sprunggelenk verletzt. In der Hoffnung, trotzdem die englische Nationalmannschaft als Kapitän in den Spielen gegen Brasilien und Belgien aufs Feld führen zu können, reiste der Münchner Torjäger dennoch zu den Three Lions.

Nachdem Kane nun aber 90 Minuten auf der Bank saß, zudem gar nicht erst im Kader stand und ein Einsatz gegen Belgien am Dienstag laut Trainer Southgate bereits vor dem Brasilien-Spiel als “äußert fraglich” eingestuft wurde, verlässt der 30-Jährige den Nationalmannschaftstross, um sich in München auszukurieren und bestenfalls fürs Topspiel gegen Borussia Dortmund (30. März, 18.30 Uhr) wieder fit zu sein.

Wie die englische Nationalmannschaft über X schrieb, habe Southgate Kanes verletzungsbedingte Rückkehr nach München in der Pressekonferenz nach der 0:1-Niederlage gegen die Selecao kommuniziert.

Machtdemonstration im Titelrennen: Bayern gewinnt 4:0 in Wolfsburg

Der FC Bayern hat einen großen Schritt im Titelrennen gemacht und das Topspiel beim VfL Wolfsburg mit 4:0 gewonnen. Nach der Pause zogen die Münchnerinnen das Tempo an – und fuhren erstmals seit 2008 einen Sieg in Wolfsburg ein.

Bayerns Spielerinnen durften viermal in Wolfsburg jubeln.

Bayerns Spielerinnen durften viermal in Wolfsburg jubeln.

IMAGO/Beautiful Sports

Nach der 1:2-Niederlage in Hoffenheim verzichtete Wolfsburgs Trainer Tommy Stroot auf eine große personelle Rotation. Einzig Kapitänin Popp wurde nicht rechtzeitig fit (Knieblessur) und musste für das Topspiel passen. Für die Stürmerin begann Pajor, die ihre Knieprobleme überwunden hatte und nach mehrwöchiger Pause zurück aufs Feld kehrte.

Bayern-Coach Alexander Straus nahm keine personellen Wechsel vor und schickte dieselbe Startelf ins Rennen, die auch beim 5:0 gegen Leipzig begonnen hatte.

Die Münchnerinnen zeigten sich bereits wenige Minuten nach Anpfiff gefährlich: Gwinn traf mit ihrem langen Ball von der rechten Seite aus nur die Latte (4.).

Die Wolfsburgerinnen brauchten ein bisschen Zeit, meldeten sich dann aber mit einer Großchance im Spiel an: Jonsdottir kam frei vor Grohs zum Abschluss, verfehlte das Tor aber knapp (13.). Fortan war der VfL aber in der Partie und übte Druck auf die bayerische Defensive aus. Immer wieder gelangen dem Tabellenzweiten hohe Ballgewinne. Weitere Großchancen blieben jedoch zunächst aus.

Frauen-Bundesliga, 17. Spieltag

Schüller prüft Frohms – Harder vollendet Konter

Der VfL musste nach 24 Minuten erstmals wechseln, nachdem sich Hegering ohne Einwirkung einer Gegnerin verletzt hatte. Rabano kam in die Partie. Bayern hingegen wurde nach einer halben Stunde wieder aktiver. Nach ersten Annäherungen sorgte Schüller für einen starken Abschluss. Frohms parierte den wuchtigen Schuss jedoch (35.).

Nach der Pause drückte zunächst der VfL. Das Tor erzielten jedoch die Gäste: Bayern konterte über Bühl und Harder. Die Dänin traf nach einem schnellen Haken zum 1:0 (48.).

Bühls direkter Eckball sitzt

Von dem ersten Rückschlag konnten sich die Wolfsburgerinnen nicht erholen – auch weil Bayern nicht lange benötigte, um nachzulegen: Bühls Eckball von der linken Seite ging wohl ohne weitere Berührung auf direktem Wege ins Tor (57.).

Wolfsburg machte nach dem zweiten Gegentreffer wieder etwas mehr für das eigene Spiel nach vorne, mit Ausnahme zaghafter Annäherungen gelangen jedoch keine klaren Chancen. Auf der anderen Seite bot sich ein anderes Bild: Bühl hatte das 3:0 noch verpasst (74.), das kurz darauf Schüller erzielte. Die Stürmerin traf überlegt nach starker Vorarbeit von Harder (75.).

Auch Stanway trifft – erster Bayern-Sieg in Wolfsburg seit 2008

Mit einem abgefälschten Schuss setzte Stanway schließlich den Schlusspunkt zum 4:0 (87.). Mit dem ersten Sieg in Wolfsburg seit 2008 konnte der FC Bayern ein Ausrufezeichen im Meisterschaftsrennen setzen: Sieben Punkte Vorsprung haben die Münchnerinnen nun an der Tabellenspitze.

Die Wölfinnen empfangen am kommenden Samstag im Halbfinale des DFB-Pokal die SGS Essen (13 Uhr). Bayern München trifft im zweiten Halbfinale einen Tag später auf Eintracht Frankfurt (15.45 Uhr).

Gwinn im Interview: “Mit Wolfsburg habe ich noch eine Rechnung offen”

Am Samstag tritt Giulia Gwinn (24) mit Bayern München zum Spitzenspiel beim VfL Wolfsburg an. Im kicker-Interview spricht sie über die Kräfteverhältnisse in der Bundesliga, Lena Oberdorfs Wechsel und ihr persönliches Überraschungsteam.

kicker: Frau Gwinn, das vergangene Wochenende hätte nicht besser laufen können für den FC Bayern.

Giulia Gwinn: Ja, das stimmt. Für uns ist das Wichtigste, dass wir unsere Aufgaben erfüllen, in dem Fall gegen Leipzig gewinnen und die drei Punkte zu behalten. Aber es war natürlich auch nicht unwichtig, dass Hoffenheim gegen Wolfsburg gewonnen hat.

Sie konnten mit dem Wissen, dass Wolfsburg am Freitag verloren hat, in das Spiel gegen Leipzig gehen. War das auch ein Faktor, der Sie zusätzlich beflügelt hat?

Ja, schon. Aber wir müssen primär auf uns gucken. Es bringt uns ja nichts, wenn Wolfsburg verliert und wir unsere Aufgaben nicht erfüllen. Aber natürlich hat uns beflügelt, dass wir wussten, dass wir einen großen Schritt gehen können. Unserem Trainer ist es generell wichtig, dass wir nicht zu sehr nach Wolfsburg gucken, aber angeschaut habe ich mir das Spiel natürlich schon. Ich gucke sowieso gerne Bundesliga-Spiele, wenn es zeitlich möglich ist. Das sind ja unsere Gegner und ich kann mir dann ansehen, wie die Teams sich taktisch aufstellen.

Die Winterpause haben wir alle gebraucht.

Giulia Gwinn

Die Bayern sind ja unglaublich konstant geworden.

Stimmt. Wir hatten vor der Winterpause eine Phase, in der es nicht so prickelnd lief. Wir haben in Nürnberg nur remis gespielt und sind in der Champions League ausgeschieden. Die Winterpause haben wir alle gebraucht. Jeder für sich, um Kräfte zu sammeln. Gut getan hat uns das Trainingslager in Spanien im Januar, weil wir da wir viel miteinander gesprochen haben und unser Teamspirit wieder so richtig auflebte. Und seitdem haben wir fast alle Spiele souverän gewonnen. Das gibt natürlich Selbstvertrauen. Wir verstehen uns neben dem Platz alle gut, das ist auch ein Schlüssel dafür, dass es im Spiel funktioniert.

Aktuell hat man das Gefühl, keiner kann die Bayern schlagen. Erleben Sie das auch so auf dem Platz?

Ja, aber wir sind trotzdem sehr selbstkritisch, hatten auch nach unserem 2:1-Sieg in Frankfurt eine sehr lange Analyse. Wir sind nicht zufrieden, sondern wollen immer noch ein paar Prozent besser werden. Wir haben momentan ein gesundes Selbstvertrauen, das uns hoffentlich durch den Rest der Saison trägt.

Gesundes Selbstvertrauen werden Sie am Samstag in Wolfsburg brauchen.

Auf jeden Fall (lacht). Ich glaube, das wird ein Spiel auf Augenhöhe. In Wolfsburg ist es immer schwer. Seit ich beim FC Bayern spiele, habe ich dort nie gewonnen. Von daher ist es ein großes Ziel, drei Punkte mitzunehmen.

Topspiel in der Frauen-Bundesliga

Aber selbst im Fall einer Niederlage bleiben Sie Tabellenführer. Wenn Sie gewinnen sollten, wäre dann aus Ihrer Sicht die Meisterschaft entschieden?

Das glaube ich nicht. Es wären aber Big Points, wir hätten ein Super-Polster. Aber ausruhen dürften wir uns darauf nicht.

Worauf muss man in Spielen gegen Wolfsburg besonders aufpassen?

Wichtig wird sein, dass wir die Wolfsburger Offensive im Griff haben, weil sie dort sehr gefährliche Spielerinnen haben, die uns wehtun können. Auch bei unserem 2:1-Sieg im Hinspiel wurde es noch mal eng für uns. Wir müssen gemeinsam verteidigen, präsent sein in den Zweikämpfen.

Sind Spiele gegen Wolfsburg etwas anderes als gegen andere Bundesligisten?

Tatsächlich nicht, weil die Liga so eng ist, dass jedes Spiel ausschlaggebend sein kann, in welche Richtung es geht. Das hat man ja jetzt gerade bei Wolfsburg gegen Hoffenheim gesehen. Uns ging es in der Hinrunde in Nürnberg ähnlich. Deshalb gehe ich in jedes Spiel mit der gleichen Einstellung.

Ist die Liga wirklich ausgeglichener geworden? Hoffenheim und Frankfurt sind punktemäßig doch weit entfernt von den beiden Spitzenteams.

Insgesamt schon. In den direkten Duellen haben Frankfurt und Hoffenheim ja auch gegen uns und Wolfsburg gepunktet bzw. gewonnen. Und die Überraschungsmannschaft in dieser Saison ist für mich die SGS Essen, die eine Super-Serie spielt und es den großen Klubs schwermacht. Das ist ein positives Zeichen für die gesamte Bundesliga. Es tut sich einiges.

In der Zukunft wird mit uns in der Champions League wieder zu rechnen sein.

Giulia Gwinn

Lena Oberdorf wechselt nach München. Verschiebt das die Gemengelage noch mal mehr Richtung FC Bayern?

Ich hoffe schon. Obi hat trotz ihrer erst 22 Jahre schon viel Erfahrung und bringt eine super Qualität mit. Dass sich so eine Spielerin für den FC Bayern entscheidet, ist ein Zeichen für unsere gute Arbeit in den vergangenen Jahren. Es macht uns sehr stolz, dass Obi an unsere Visionen und unseren Weg glaubt. Sie wird uns sehr guttun, passt gut in unsere Mannschaft und unsere Spielphilosophie.

Sind Sie froh, zukünftig nicht mehr gegen Oberdorf spielen zu müssen?

(lacht) Ja, es ist schon besser, sie zukünftig in unserer Mannschaft zu haben – obwohl wir fast nie direkt gegeneinander spielen. Sie hat einfach eine enorme Präsenz und Ausstrahlung. Es ist ein Mehrwert, wenn man sie im Team hat.

Sie haben eben auch das Aus in der Champions League in der Gruppenphase angesprochen. Nagt das noch an Ihnen oder ist das abgehakt?

Es ist immer unser Anspruch, über die Gruppenphase hinaus in der Champions League vertreten zu sein und weit zu kommen. Das haben wir leider nicht geschafft. Wichtig war aber, das aufzuarbeiten und dann aus den Köpfen zu bekommen. Wir haben ja noch zwei Wettbewerbe, Meisterschaft und Pokal, bei denen wir alles selbst in der Hand haben und auf die wir uns voll konzentrieren. In der Zukunft wird mit uns aber in der Champions League wieder zu rechnen sein, dabei wird uns auch Lena Oberdorf helfen.

Im DFB-Pokal ist der FC Bayern ja auch noch vertreten. Sie spielen im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt, Wolfsburg empfängt Essen. Zuletzt hat Wolfsburg neunmal den Pokal gewonnen. Schaffen Sie es in diesem Jahr, diese Serie zu durchbrechen?

Das wäre sehr schön und ein Traum von mir persönlich. Bayern hat zuletzt vor zwölf Jahren den DFB-Pokal gewonnen. Das ist lange her. Aber wir müssen uns erstmal gegen Frankfurt durchsetzen. Ich war ja 2019 mit dem SC Freiburg im Finale gegen Wolfsburg und habe verloren. Von daher habe ich noch eine Rechnung offen.

Das hat mich schon an die EM in England erinnert

Giulia Gwinn über den Nations-League-Sieg gegen die Niederlande

Thema Nationalmannschaft: Sie haben die Qualifikation für Olympia geschafft. Sind die Olympischen Spiele auch ein Traum, den Sie schon lange geträumt haben?

Ja, ein großer Traum. Ich durfte ja 2019 schon eine WM und 2022 eine EM spielen. Aber dieses Event Olympia ist für Sportler mit nichts zu vergleichen. Ich gucke auch immer die Olympischen Spiele im Fernsehen und habe schon die tollen Geschichten von Olympia 2016 von Mitspielerinnen und Horst Hrubesch gehört. Ich freue mich sehr darauf!

Es stand ja schon vor der Auslosung fest, dass die deutsche Mannschaft in der Gruppenphase gegen die USA antreten muss.

Die zwölf Teams, die bei Olympischen Spielen teilnehmen werden, haben alle ein Top-Niveau. Die USA gehören zu den besten Mannschaften der Welt und ich finde es cool, wenn man sich bei einem Turnier auf dieser Ebene messen kann. Es sollte unser Ziel sein, solche Mannschaften auch schlagen zu können.

Wo steht die Nationalmannschaft aktuell?

Wir stecken immer noch ein Stück weit in der Findungsphase, müssen wieder eine Identität entwickeln nach der Achterbahnfahrt der vergangenen Jahre mit der tollen EM 2022 und der enttäuschenden WM im vergangenen Jahr. Aber ich glaube, wenn man sich unsere Qualität anschaut und wieviel Spielfreude Horst Hrubesch aus uns herausholt, dann geht’s wieder aufwärts. Das hat zuletzt auch der Sieg in den Niederlanden gezeigt. Das hat mich schon an die EM in England erinnert. Als Kollektiv waren wir da richtig stark! Wir haben ja nicht mehr so viel Zeit bis Olympia und müssen dafür sorgen, dass der Kader gemeinsam funktioniert. Das wird der Schlüssel sein, damit wir unsere Qualität wieder auf den Platz bringen.

Was ist aus Ihrer Sicht zwischen der EM 2022 und der WM 2023 passiert?

Ich war ja nicht so nah dran, weil ich nach der EM lange verletzt war. Es ist schwierig zu sagen. Aber ich hatte von außen den Eindruck, dass das blinde Vertrauen und die Spielfreude nicht mehr da waren.

Kennen Sie Christian Wück, der nach Olympia Bundestrainer wird?

Nein, ich kenne ihn noch nicht. Aber mein Freund (der frühere Torwart Constantin Frommann, Anm. d. Red.) hat bei Christian Wück in der U 17 gespielt und mir viel Positives von ihm erzählt. Er weiß, wie man Titel gewinnt, und ich hoffe, dass er uns auch zurück in die Erfolgsspur führt.

Lautsprecherin? Giulia Gwinn feiert nach dem Sieg über Frankfurt mit den Fans.

Lautsprecherin? Giulia Gwinn feiert nach dem Sieg über Frankfurt mit den Fans.
IMAGO/Eibner

2022 EM, 2023 WM, 2024 Olympia, 2025 EM – ist es schwierig, in jedem Jahr ein großes Turnier zu spielen?

Einerseits ist es schon schwierig, und gerade nach dem Negativereignis WM war es nicht so einfach, sich als Mannschaft wieder zu finden. Andererseits ist es eine große Chance, die Menschen bereits in diesem Jahr wieder bei einem großen Turnier von uns zu überzeugen. Und es ist schon unser Traum, dass es wieder so ein Turnier gibt wie die EM 2022, als auf und neben dem Platz alles harmoniert hat. Deswegen sehe ich diesen jährlichen Rhythmus eher als Chance, wieder einen Schritt nach vorne zu machen und die Kritiker vom Gegenteil zu überzeugen.

Maximiliane Rall und Lina Magull sind im Winter ins Ausland gegangen. Wäre das für Sie auch irgendwann mal eine Option?

Ich will das nicht ausschließen, war aber noch nie eine Spielerin, die unbedingt mal im Ausland spielen will. Mein Herzensverein war immer Bayern München, auch schon, als ich Kind war. Ich bin total von dem Klub überzeugt und fühle mich sehr wohl. Und ich bin total glücklich und dankbar, dass ich dem Verein nach den zwei langen Verletzungen etwas zurückgeben kann.

Ich beschäftige mich nach meinen Verletzungen viel mehr mit der Aktivierung vor dem Training und vor dem Spiel.

Giulia Gwinn

Sie gelten sowohl offensiv als auch defensiv als komplette Spielerin. Haben Sie Schwächen?

Auf jeden Fall.

Verraten Sie uns die Schwächen?

Eine wirklich komplette Spielerin gibt es sowieso nicht. Mein Kopfballspiel kann ich noch verbessern, auch in Eins-zu-eins-Situationen kann ich noch besser werden. Früher habe ich ja auch offensiver gespielt, bevor ich dann nach hinten gewandert bin. Ich möchte aber trotzdem in Zukunft wieder Richtung Tor und Torbeteiligungen gehen. Ich möchte nicht aus den Augen verlieren, dass ich mich auch offensiv immer wieder einbringen kann.

Sie haben sich in Ihrer Karriere schon zweimal das Kreuzband gerissen. Ändert das etwas an ihrer Herangehensweise an die Spiele? Müssen Sie sich anders vorbereiten?

In erster Linie hat der Fußball nach zwei schweren Verletzungen für mich persönlich eine ganz andere Wertschätzung bekommen. Wenn man täglich auf dem Platz steht, vergisst man manchmal auch, wie schön es ist, dass man das Hobby zum Beruf machen durfte. Und wenn man zweimal jeweils ein Jahr raus war, dann spürt man, wie schlimm es ist, wenn man das auf einmal nicht mehr hat. Ich beschäftige mich nach meinen Verletzungen viel mehr mit der Aktivierung vor dem Training und vor dem Spiel, habe das Gefühl, dass ich meinem Körper damit die optimale Vorbereitung geben kann. Ich habe mich in den langen Verletzungspausen sehr viel mit Dingen am Rande des Fußballs beschäftigt, beispielsweise mit Ernährung und mentaler Gesundheit. Auch damit versuche ich, das Beste für mich herauszuholen, um meinen Körper bestmöglich zu unterstützen.

Haben Sie noch Probleme mit den Knien?

Nein, ich habe Gott sei Dank gar keine Probleme. Dafür bin ich sehr dankbar, weil ich auch weiß, dass es bei vielen Spielerinnen anders ist. Oft gibt’s im Nachgang immer noch Probleme – bei mir nicht.

Interview: Gunnar Meggers

Bayerns Lea Schüller holt sich die Kanone der besten Torjägerin

Am Wochenende ging die Saison in der Frauen-Bundesliga zu Ende. Während der Titel nach Wolfsburg ging, holten sich die Münchnerinnen zumindest einen kleinen Erfolg: Lea Schüller (24) sicherte sich die Torjägerkanone.

Bayerns Lea Schüller (Mi.) mit der von kicker-Reporter Georg Holzner überreichten Torjägerinnen-Kanone.

Bayerns Lea Schüller (Mi.) mit der von kicker-Reporter Georg Holzner überreichten Torjägerinnen-Kanone.

Peter Hartenfelser

In der vergangenen Saison ging die kicker-Torjägerkanone nach Hoffenheim an Nicole Billa, die gleich 23 Mal einnetzen konnte. Diese Saison hat sich Schüller zum ersten Mal diese persönliche Auszeichnung geholt und die meisten Treffer in einer Spielzeit erzielt.

Die Stürmerin stand in 22 Spielen auf dem Rasen und markierte dabei 16 Treffer – den letzten davon erzielte sie am Sonntagnachmittag beim 5:0 gegen Potsdam, als sie als Jokerin zwei Minuten vor dem Abpfiff den Endstand besorgte. In der vergangenen Spielzeit waren es 17 Treffer in der Liga, in ihrem ersten Jahr bei den Münchnerinnen auch schon 16 Tore.

Kleiner Trost nach verlorenem Kopf-an-Kopf-Rennen

Damit geht zumindest ein kleiner Titel nach München, wenngleich das für Schüller, die im Juli 2020 von Essen nach München wechselte, und ihre Teamkolleginnen mit Sicherheit nur ein schwacher Trost ist. Die Bayern-Frauen hatten sich lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Wolfsburg um den Meistertitel geliefert. Am Ende mit dem besseren Ende für die Wölfinnen.

Dennoch war es eine gute Saison der Münchnerinnen, die durch den zweiten Platz erneut in der Champions League teilnehmen werden. Dort hoffen sie natürlich auch wieder auf viele Tore von Schüller.

Die Nationalstürmerin lief in der Bundesliga bisher insgesamt 167 Mal auf und erzielte dabei starke 95 Treffer.

Kahns “Basta” bei Lewandowski – und seine Ansage an BVB & Co.

Bleibt der FC Bayern bei Robert Lewandowski tatsächlich hart? Oliver Kahn jedenfalls machte bei der Meisterfeier eine deutliche Ansage.

Muss er bei Bayern bleiben? Robert Lewandowski am Sonntag mit der Meisterschale.

Muss er bei Bayern bleiben? Robert Lewandowski am Sonntag mit der Meisterschale.

Getty Images

Präsident Herbert Hainer war am Vormittag noch ausgewichen, als es darum ging, ob Robert Lewandowski (33) definitiv bis 2023 beim FC Bayern bleiben werde. Vorstandschef Oliver Kahn dagegen wurde bei der Meisterfeier unmissverständlich deutlich.

“Er hat einen Vertrag bis 2023. Diesen Vertrag wird er erfüllen. Basta!”, sagte Kahn am Sonntag dem “Bayerischen Fernsehen”. Der Rekordmeister sei da “sehr klar. Das ist so. Es gibt keinen Spieler, der über dem FC Bayern steht und größer ist als dieser Verein.”

“Lewa bleib, Lewa bleib”, skandieren die Bayern-Fans

Lewandowski, den die Fans auf dem Marienplatz mit “Lewa bleib, Lewa bleib”-Rufen bedachten, will noch in diesem Sommer weg, am liebsten wohl zum FC Barcelona, der mit einem Dreijahresvertrag lockt.

Dass der FIFA-Weltfußballer das Angebot, in München um ein weiteres Jahr zu verlängern, abgelehnt hat, sei “sein gutes Recht”, so Kahn. Aber, zitierte der Klubboss seinen früheren Trainer Otto Rehhagel: “Wer einen Vertrag beim FC Bayern unterschreibt, muss wissen, was er getan hat.”

Kahn zur Konkurrenz: “Diese Hoffnungen können sie sich abschminken”

Mehr zum FC Bayern

Der Wirbel um Lewandowski bereite den Bayern “nicht Kopfzerbrechen”, betonte Kahn. “Das ganze Theater, dieser ganze Alarmismus, das kennen wir aus der Vergangenheit.” Ähnlich gelassen äußerte sich auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß: “Ich bin hundertprozentig sicher, dass Robert nächstes Jahr bei uns sehr gut spielen wird.”

An der Fortsetzung der nationalen Vorherrschaft ließ Kahn am Sonntag ganz unabhängig von Lewandowski keinen Zweifel. “Ich habe gehört, dass sich die Konkurrenz Hoffnungen macht, im nächsten Jahr mal Meister werden zu können”, rief er den Bayern-Fans mit Blick auf Borussia Dortmund & Co. zu, die derlei allerdings gar nicht geäußert hatten. “Aber diese Hoffnungen können sie sich abschminken. Wir greifen nächste Saison wieder richtig an.”

jpe, dpa, sid

Hoeneß zu Lewandowski: “Es geht nur um Kohle, um sonst gar nichts”

Am Rande der Meisterfeier auf dem Münchner Marienplatz bezog Ehrenpräsident Uli Hoeneß Stellung zu Robert Lewandowski, Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn, Julian Nagelsmann und Niklas Süle.

Klartext vom Ehrenpräsidenten: Uli Hoeneß nimmt zu allen brisanten Themen Stellen.

Klartext vom Ehrenpräsidenten: Uli Hoeneß nimmt zu allen brisanten Themen Stellen.

imago images/Future Image

… über sein Gefühl auf dem Rathausbalkon: “Ich bin hier mit einem zufriedenen Gefühl, weil ich der Meinung bin, wir haben keine sehr gute, aber eine gute Saison gespielt. Für eine sehr gute hätten wir in der Champions League und im Pokal etwas weiter kommen können. Aber das, was der FC Bayern als Mindestziel für eine Saison vorgibt, haben wir ganz klar erreicht.”

… was passieren muss, damit in der kommenden Saison ambitioniertere Ziele erreicht werden können: “In diesem Jahr haben zwei Minuten gegen Villareal gefehlt, es war ziemlich naiv, wie wir da in der 88. Minute ein Tor kassiert haben. Wenn wir in die Verlängerung gekommen wären, würden wir jetzt wahrscheinlich nicht nur über eine ordentliche Saison reden. Wir müssen aufpassen auf die Nuancen. Tatsache ist, dass wir die Spieler mehr in die Pflicht nehmen müssen. Bei uns wird immer nur der Trainer oder der Sportdirektor in die Pflicht genommen, aber die Transferpolitik hat meiner Meinung nach überhaupt keine Rolle gespielt. Tatsache ist auch, dass wir seit Weihnachten einige Spieler dabei hatten, die im Großen und Ganzen nicht mehr gut gespielt haben. Das muss analysiert werden, und die Spieler, die man meint, müssen mehr unter Druck gesetzt werden. Die Spieler, die verantwortlich für die Leistungen sind, kommen in den Medien zu gut weg.”


Robert Lewandowski

Seine letzte Schale? Robert Lewandowski.
picture alliance/dpa

… woran es lag, dass die Spieler nicht mehr gut waren: “Fragen Sie sie selber, ich bin kein Hellseher.”

… zu Robert Lewandowski: “Zu diesem Thema ist alles gesagt worden. Was ich höre und meine Meinung ist: Man gibt ihn nicht ab. Das Theater ist am 2. September vorbei, damit können wir gut leben. Ich habe Robert immer als Super-Profi kennengelernt. Er hat auch in Dortmund ein Jahr lang vorher gewusst, dass er zum FC Bayern geht und damals eine überragende Saison gespielt. Deshalb bin ich hundertprozentig sicher, dass Robert nächstes Jahr bei uns sehr gut spielen wird.”

… ob es eine Schmerzgrenze bei Lewandowski gibt: “Das würde nur dann in Frage kommen, wenn für das Geld ein Spieler zu haben wäre, der ihn ersetzen kann, den sehe ich weit und breit nicht. Wenn man ein Jahr lang Zeit hat, seinen Nachfolger zu suchen, ist die Ausgangslage für den FC Bayern viel einfacher. Abgesehen davon ist nicht sicher, dass er in einem Jahr noch weg will, wenn er jetzt bleibt. Mit 35 weiß er, was er am FC Bayern hat. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit Robert Lewandowski eine gute Saison haben werden. Klar ist auch: Es geht nur um Kohle, um sonst gar nichts. Mit einem Abendessen am Tegernsee kann man das Problem nicht lösen.”

Mit einem Abendessen am Tegernsee kann man das Problem nicht lösen.

Uli Hoeneß

… Pfiffe gegen Hasan Salihamidzic bei der Meisterfeier am Samstag: “Wenn man jeden Tag die Bild-Zeitung liest, braucht man sich nicht wundern. Das ist eine Hetzjagd. Für die Transferpolitik ist der ganze Verein verantwortlich, der Vorstand und der Aufsichtsrat. Es wird immer nur einer rausgepickt. Als wir sechs Titel gewonnen haben, habe ich keinen gehört, der ‘Hasan, Hasan’ gerufen hat. Jetzt soll er allein verantwortlich sein, dass wir die Champions League nicht gewonnen haben. Das kann nicht sein.”

… wie Salihamidzic und Vorstands-Boss Oliver Kahn ihre Arbeit machen: “Gut!”

… wie zufrieden er mit Julian Nagelsmann ist: “Er hat alle möglichen Schwierigkeiten gehabt, die Pandemie, die Geschichte mit Joshua Kimmich und seiner Impferei. Er hatte auch viel Arbeit in der Außenpolitik des FC Bayern. Dafür hat er es alles gut gemacht. Letzteres wird sich in den nächsten Jahren ändern müssen, weil es nicht sein kann, dass der Trainer das übernimmt.”

… zu Niklas Süle, der nicht mehr mit zum letzten Spiel nach Wolfsburg wollte: “Das spricht nicht gerade für den Spieler. Wenn er von Wertschätzung spricht, dann würde ich sagen, hat er dem Verein keine entgegengebracht. Eine katastrophale Aktion. Es ist ein Märchen, dass er in Dortmund weniger verdient als in München.”

Aufgezeichnet von Georg Holzner und Frank Linkesch

Der Fall Süle: So beschädigt Nagelsmann sich selbst

Niklas Süle (24) erhielt von seinem Trainer Julian Nagelsmann dienstfrei, weil der Profi nicht mit zum Spiel nach Wolfsburg wollte. Ein Kommentar von kicker-Chefreporter Karlheinz Wild.

Niklas Süle stand ihm am Sonntag in Wolfsburg nicht zur Verfügung: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.

Niklas Süle stand ihm am Sonntag in Wolfsburg nicht zur Verfügung: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.

Getty Images

Es ist ein höchst bemerkenswerter, eigentlich schon ungeheuerlicher Vorgang, der sich da beim FC Bayern in der Vorbereitung des letzten Saisonspiels zugetragen hat. Da fragte Julian Nagelsmann, der Trainer, Niklas Süle, den Spieler, ob der mit zur letzten Partie nach Wolfsburg mitreisen wolle. Der Verteidiger “war dann im Abschlusstraining nicht mehr so von seiner Gemütslage”, berichtete Nagelsmann – frei übersetzt dürften diese Worte heißen: Süle hatte keine große Lust mehr gehabt beim gemeinsamen Üben vor dem Saisonfinale. Der Coach brach an dieser Stelle seine Ausführung ab und gab Süles ehrliche Antwort auf die eigentliche Frage wieder: “‘Eher nicht’, weil er sich jetzt nicht darauf vorbereitet hatte.” Daraufhin gestattete der Chefcoach dem Profi, zu Hause zu bleiben.

Wie viele Arbeitnehmer sind hin und wieder “eher nicht” so motiviert, wenn sie um 5 Uhr morgens zur Früh- oder um 22 Uhr nachts zu ihrer Spätschicht antreten müssen? Oder wenn sie am Sonntag ihren Job machen müssen? Sie gehen trotzdem zur Arbeit und erhalten dafür eine weitaus geringere Entlohnung als die rund acht Millionen Euro, die der Fußballprofi Süle im Jahr bekommt. Und dieses Gehalt zahlt der Arbeitgeber FC Bayern seinem Angestellten Süle sicherlich, bis dessen Arbeitsvertrag zum 30. Juni 2022 endet und er anschließend zu Borussia Dortmund weiterwandert.

Mehr zum FC Bayern:

Großzügige und empathische Chefs sind gewiss allseits beliebter als Vorgesetzte, mit denen nicht zu reden ist. Aber der Cheftrainer Nagelsmann muss aufpassen, dass er mit einem derartigen Entgegenkommen die Professionalität in seiner Belegschaft und seine eigene Autorität nicht beschädigt. Mit Blick auf die neue Saison hat er sich damit keinen Gefallen getan.

Nagelsmann: Süle wollte nicht mit nach Wolfsburg

Niklas Süle fehlte dem FC Bayern am Samstag in Wolfsburg – er wollte kurzfristig nicht für Marcel Sabitzer einspringen.

Stand in Wolfsburg nicht im Bayern-Kader: Niklas Süle.

Stand in Wolfsburg nicht im Bayern-Kader: Niklas Süle.

IMAGO/Ulrich Wagner

Nur 19 Spieler standen am Samstag im Kader des FC Bayern beim Auswärtsspiel in Wolfsburg. Den 20. Platz hätte Niklas Süle haben können – wollte ihn aber offenbar nicht. Diese bemerkenswerte Entscheidung verriet Trainer Julian Nagelsmann bemerkenswert gleichgültig nach dem 2:2-Remis am letzten Spieltag.

“Wir hatten eigentlich geplant, den Kader komplett voll zu machen und nur Spieler mitzunehmen, die auch nächstes Jahr noch da sind”, erklärte der Bayern-Trainer auf der Pressekonferenz. Dann aber habe sich Marcel Sabitzer im Abschlusstraining mit muskulären Problemen abgemeldet und Süle wieder ins Spiel gebracht.

Doch “Niki war dann im Abschlusstraining nicht mehr so von seiner Gefühlslage …”, sagte Nagelsmann über den Bald-Dortmunder. “Wir haben ihn gefragt, ob er noch mitwill, da hat er ‘eher nicht’ gesagt, weil er sich jetzt nicht darauf vorbereitet hatte. Und deswegen haben wir ihn dann zuhause gelassen.”

Nagelsmann: Süle wollte nicht mit nach Wolfsburg

Niklas Süle fehlte dem FC Bayern am Samstag in Wolfsburg – er wollte kurzfristig nicht für Marcel Sabitzer einspringen.

Stand in Wolfsburg nicht im Bayern-Kader: Niklas Süle.

Stand in Wolfsburg nicht im Bayern-Kader: Niklas Süle.

IMAGO/Ulrich Wagner

Nur 19 Spieler standen am Samstag im Kader des FC Bayern beim Auswärtsspiel in Wolfsburg. Den 20. Platz hätte Niklas Süle haben können – wollte ihn aber offenbar nicht. Diese bemerkenswerte Entscheidung verriet Trainer Julian Nagelsmann bemerkenswert gleichgültig nach dem 2:2-Remis am letzten Spieltag.

“Wir hatten eigentlich geplant, den Kader komplett voll zu machen und nur Spieler mitzunehmen, die auch nächstes Jahr noch da sind”, erklärte der Bayern-Trainer auf der Pressekonferenz. Dann aber habe sich Marcel Sabitzer im Abschlusstraining mit muskulären Problemen abgemeldet und Süle wieder ins Spiel gebracht.

Doch “Niki war dann im Abschlusstraining nicht mehr so von seiner Gefühlslage …”, sagte Nagelsmann über den Bald-Dortmunder. “Wir haben ihn gefragt, ob er noch mitwill, da hat er ‘eher nicht’ gesagt, weil er sich jetzt nicht darauf vorbereitet hatte. Und deswegen haben wir ihn dann zuhause gelassen.”

FC Bayern: Stanisic will bleiben

Es war der perfekte persönliche Saisonabschluss für Josip Stanisic: Der 22-Jährige durfte noch einmal in der Startelf ran und köpfte beim 2:2 in Wolfsburg sogar sein erstes Bundesligator. Trotz zuletzt geringer Spielzeit möchte sich der kroatische Nationalspieler nach kicker-Informationen in München durchbeißen, eine Leihe ist aktuell kein Thema.

Dank nach oben: Josip Stanisic erzielte in Wolfsburg sein erstes Bundesligator.

Dank nach oben: Josip Stanisic erzielte in Wolfsburg sein erstes Bundesligator.

IMAGO/Christian Schroedter

Josip Stanisic kann zufrieden auf seine erste Profisaison beim FC Bayern zurückblicken, was bei Ansicht der nackten Statistik zunächst erstaunen mag. Schließlich kam das Eigengewächs nach gutem Saisonstart in der Rückrunde nur selten zum Zug. Das freilich liegt an einer dreimonatigen Verletzungspause. Ein Muskelbündelriss warf den Außenverteidiger zurück, der es auch innen in der Viererkette oder auf der Sechs kann. Nachdem sich Stanisic zu Saisonbeginn in den Vordergrund gespielt hatte, debütierte er in Kroatiens Nationalmannschaft, drei Einsätze stehen für ihn bislang zu Buche.

Natürlich ist die Konkurrenzsituation im neuen Jahr wahrscheinlich auch nicht leichter, aber das ist halt immer noch Bayern München.

Julian Nagelsmann

Beim FC Bayern waren es 13 in der Bundesliga, einer im DFB-Pokal und zwei in der Champions League. Die Konkurrenz wird allerdings nicht weniger, im Gegenteil. Für die rechte Abwehrseite holen die Bayern Noussair Mazraoui (24) von Ajax Amsterdam, Benjamin Pavard ist ebenfalls noch da. “Stani ist ein sehr verlässlicher Spieler, den man immer bringen kann, der immer solide seine Leistungen bringt. Du weißt, was du an ihm hast und was er liefern kann und wird”, sagt Trainer Julian Nagelsmann und fügt an: “Natürlich ist die Konkurrenzsituation im neuen Jahr wahrscheinlich auch nicht leichter, aber das ist halt immer noch Bayern München. Wenn du dich entscheidest, für Bayern München zu spielen, gibt’s Konkurrenz; egal ob für jung oder für alt. Dann kannst du entweder sagen, ich entziehe mich der Konkurrenz oder ich stelle mich selbiger und gebe Vollgas.”

Leihe? Aktuell kein Thema

Wäre eine einjährige Leihe also eine Lösung? Das ist derzeit nicht angedacht, weder vom FC Bayern noch von Stanisic, der von Dieter Hoeneß beraten wird. Sowohl die Bayern-Verantwortlichen als auch das Stanisic-Lager sehen dessen Entwicklung positiv, er habe an Selbstbewusstsein gewonnen und körperlich zugelegt. Mit anderen Worten: Stanisic mag kein Stammspieler sein, eine wert- und sinnvolle Kaderalternative ist er allemal. Und neben den Einsätzen bringt ihn das tägliche Training mit Topspielern in seiner Entwicklung weiter.

Frank Linkesch