Transfer-Hammer? Magdeburg angeblich an DHB-Keeper Wolff dran

Das wäre ein echter Transfer-Hammer: Andreas Wolff könnte laut eines Medienberichts vor einer Rückkehr in die Bundesliga stehen. Der SC Magdeburg soll am Nationaltorhüter dran sein. handball-world hat beim Klub nachgefragt.

Jubelfäuste geballt: Andreas Wolff.

Jubelfäuste geballt: Andreas Wolff.

imago images

Dieses Gerücht bewegt aktuell nicht wenige deutsche Handball-Fans: Kehrt Nationaltorhüter Andreas Wolff möglicherweise in die Bundesliga zurück? Wie die Bild am Freitag (19. April) berichtet, soll sich der Weltklasse-Keeper mit dem SC Magdeburg über eine Zusammenarbeit ab dem kommenden Sommer einig sein. Konkrete Quellen nennt die Zeitung aber nicht.

Stattdessen beruft sie sich darauf, dass ein möglicher Wolff-Wechsel zum SCM derzeit ein “brandheißes Tuschelthema unter den Bundesliga-Profis” sei. Auf Nachfrage von handball-world äußerte sich Magdeburgs Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt sehr zurückhaltend zu dem Thema: “Wir kommentieren grundsätzlich keine Gerüchte”, sagte Schmedt.

Ablösesumme für den Nationaltorhüter?

Fakt ist, dass Wolff beim polnischen Spitzenclub Industria Kielce derzeit noch einen Vertrag bis 2028 hat. Für einen vorzeitigen Wechsel müssten die Magdeburger also eine Ablösesumme bezahlen. Dass der aktuelle Champions-League-Sieger einen neuen Torwart sucht, wäre jedoch alles andere als überraschend.

Denn der bisherige Stammkeeper Nikola Portner wurde wegen mutmaßlichen Dopings bis auf Weiteres gesperrt. Dem Schweizer droht im schlimmsten Fall eine lange Sperre. In diesem Fall könnte die Verpflichtung eines neuen Keepers durchaus Sinn machen. Ob es sich dabei um den 33-jährigen Wolff handelt? Das wird die Zukunft zeigen.

Transfer-Hammer? Magdeburg angeblich an DHB-Keeper Wolff dran

Das wäre ein echter Transfer-Hammer: Andreas Wolff könnte laut eines Medienberichts vor einer Rückkehr in die Bundesliga stehen. Der SC Magdeburg soll am Nationaltorhüter dran sein. handball-world hat beim Klub nachgefragt.

Jubelfäuste geballt: Andreas Wolff.

Jubelfäuste geballt: Andreas Wolff.

imago images

Dieses Gerücht bewegt aktuell nicht wenige deutsche Handball-Fans: Kehrt Nationaltorhüter Andreas Wolff möglicherweise in die Bundesliga zurück? Wie die Bild am Freitag (19. April) berichtet, soll sich der Weltklasse-Keeper mit dem SC Magdeburg über eine Zusammenarbeit ab dem kommenden Sommer einig sein. Konkrete Quellen nennt die Zeitung aber nicht.

Stattdessen beruft sie sich darauf, dass ein möglicher Wolff-Wechsel zum SCM derzeit ein “brandheißes Tuschelthema unter den Bundesliga-Profis” sei. Auf Nachfrage von handball-world äußerte sich Magdeburgs Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt sehr zurückhaltend zu dem Thema: “Wir kommentieren grundsätzlich keine Gerüchte”, sagte Schmedt.

Ablösesumme für den Nationaltorhüter?

Fakt ist, dass Wolff beim polnischen Spitzenclub Industria Kielce derzeit noch einen Vertrag bis 2028 hat. Für einen vorzeitigen Wechsel müssten die Magdeburger also eine Ablösesumme bezahlen. Dass der aktuelle Champions-League-Sieger einen neuen Torwart sucht, wäre jedoch alles andere als überraschend.

Denn der bisherige Stammkeeper Nikola Portner wurde wegen mutmaßlichen Dopings bis auf Weiteres gesperrt. Dem Schweizer droht im schlimmsten Fall eine lange Sperre. In diesem Fall könnte die Verpflichtung eines neuen Keepers durchaus Sinn machen. Ob es sich dabei um den 33-jährigen Wolff handelt? Das wird die Zukunft zeigen.

Das bedeutendste Wochenende der Bundesliga-Saison

Im Meisterrennen der Handball-Bundesliga könnte an diesem Wochenende eine Vorentscheidung fallen. Dass dabei die besten vier Teams der Liga aufeinandertreffen, macht es besonders spannend.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

imago images (4)

Wer wird deutscher Meister? Gut möglich, dass bis zur endgültigen Beantwortung dieser Frage noch einige Wochen vergehen. Der 34. und letzte Spieltag der Handball-Bundesliga steigt erst am 2. Juni. Bis dahin kann noch so viel passieren – doch das kommende Wochenende wird dennoch als bedeutendstes der restlichen Saison eingestuft.

BUNDESLIGA – 29. SPIELTAG

Die besten vier Teams der HBL treffen in direkten Duellen aufeinander. Mit Blick auf das Restprogramm des Top-Favoriten Magdeburg (48:6 Punkte), der jüngst auch den DHB-Pokal gewann, bekommt das Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt (42:12) am Freitagabend eine besondere Note.

Danach ist der SCM in den Duellen mit dem TBV Lemgo Lippe (A), dem HC Erlangen (A), HBW Balingen-Weilstetten (H), dem SC DHfK Leipzig (H), den Rhein-Neckar Löwen (A) und der HSG Wetzlar (H) jeweils haushoher Favorit.

Krickau sieht “keine Schwächen” beim SCM

Gewinnt Magdeburg auch das zwölfte Pflichtspiel in Folge, dann ist die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert wohl nicht mehr aufzuhalten. Doch die SG, die den Kampf um einen Champions-League-Platz noch immer nicht aufgeben will, würde dem SCM nur zu gerne ein Bein stellen.

Wie schwierig das wird, weiß auch SG-Cheftrainer Nicolej Krickau, der bei seiner Video-Analyse “keine Schwächen gefunden” habe. “Der SCM ist eine Maschine, die kaum Fehler macht, deren Effektivität im Angriff wahnsinnig hoch ist”, weiß der Däne: “Und die Abwehr ist anders als bei anderen Mannschaften, sodass wir unseren Angriff etwas anpassen müssen.”

Abgesehen hat es Flensburg bei seiner Aufholjagd wohl eher auf die Füchse Berlin (49:7) denn auf Magdeburg. Der Hauptstadtklub drückt den Flensburgern wiederum die Daumen, eine SCM-Niederlage brächte die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte wieder ein Stück näher.

Siewert: “Gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen”

Mit Blick auf das Heimspiel gegen den THW Kiel (39:15) am Sonntag und das verpatzte Final Four im DHB-Pokal erklärt Füchse-Coach Jaron Siewert: “Wir haben vorher sechs Spiele in 14 Tagen mit Bravour gemeistert, und dieses eine Wochenende wird uns nicht aus der Bahn werfen. Den Eindruck habe ich auch bei allen Spielern. Sie sind sich bewusst, dass wir eine Titelchance verloren haben, aber sie wissen auch, dass wir noch zwei Titel erreichen können.”

Die Füchse, die in 28 Bundesliga-Partien nur zwei Niederlagen hinnehmen mussten, sind bereit für den THW, der die Berliner in der Hinrunde allerdings düpierte. “Die Motivation ist extrem groß, in der Bundesliga dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten, und in der European League bestmöglich das Final Four zu erreichen”, so Siewert, der selbstbewusst anfügt: “Ich gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen, dass wir die volle Max-Schmeling-Halle zum Beben bringen, und dass wir die Emotionen entfachen, die uns über die letzten Heimspiele getragen haben.”

Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind.

Jaron Siewert

Der Magdeburger Auftritt in Flensburg sei “natürlich wichtig, aber nicht für unsere Herangehensweise”, wie Siewert klarstellt. “Wir wollen gewinnen, wir wollen weiter Heimstärke beweisen. Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind. Egal wie, jedes Spiel danach bleibt für uns ein Endspiel.”

Die Füchse haben im Vergleich mit dem SCM das deutlich schwerere Restprogramm vor sich. Es warten nach Kiel noch Melsungen (A), Gummersbach (H), Hannover-Burgdorf (A), der BHC (H) und zum Abschluss Eisenach (A) – genügend Stolpersteine also. Verliert Berlin allerdings bereits gegen den THW und der SCM gewinnt in Flensburg, könnte der Füchse-Endspurt mit Blick auf den Meisterkampf fast schon “egal” sein.

Für Bundesliga-Lizenz: HSV Hamburg muss Liquiditätslücke schließen

Wie die HBL am Mittwoch mitteilte, haben alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus Bundesliga und 2. Liga die Lizenz für die Saison 2024/25 erhalten – der HSV Hamburg allerdings nur unter Auflagen.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

imago images

“Alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus den beiden Profiligen erhalten die Lizenz für die kommende Saison 2024/25”, das teilte die HBL GmbH am Mittwoch den Bundesligisten und Zweitligisten offiziell mit.

Ein Klub erhielt die Lizenz allerdings unter Auflagen: Der HSV Hamburg erhält seine Bundesliga-Lizenz unter der Bedingung, dass er die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 3. Mai 2024 schließen wird. Dies müsse gegenüber der Lizenzierungskommission fristgemäß nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.

“Wir haben den  Prozess in den vergangenen Wochen immer im engen Austausch mit der HBL geführt und wussten, dass wir diese Bedingung womöglich bekommen würden, weil wir seit unserem Neustart unter gesamtwirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen kontinuierlich gewachsen sind”, erklärt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke in einem Vereinsstatement: “Nun müssen wir dieses Wachstum und unsere Stabilität in diesem Jahr noch einmal mit zusätzlichen Dokumenten untermauern, um nachzuweisen, dass wir die von der Liga errechnete Liquiditätslücke decken können.”

Um welche Höhe es sich dabei handelt, ließen Verein und Liga offen. “Wir haben bereits die nötigen Zusagen und werden die benötigten Unterschriften und Unterlagen bis zum 3. Mai einreichen und freuen uns dann auf unsere nächste Spielzeit in der ersten Liga”, kündigte Frecke an.

“Deutliche Umsatzsteigerung” und gestiegene Ticket-Verkäufe

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die HBL-Lizenzierungskommission nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Klubs. Im Fokus sind unter anderem auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien. Die Spielzeit 2024/25 beginnt offiziell am 31. August 2025.

“Trotz eines herausfordernden Marktumfelds blicken wir auf ein bisher insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, das im Vergleich zur letzten Spielzeit 2023/24 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet”, wird Rolf Nottmeier, Vorsitzender der Lizenzierungskommission, zitiert: “Auch im Kernbereich Ticketverkauf stellen wir eine erhebliche Steigerung fest. Wir rechnen damit, dass sich diese positive Entwicklung auf der Einnahmenseite fortsetzen wird. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.”

Kein Drogen-Fund bei Durchsuchung der Wohnung von Nikola Portner

Handball-Torhüter Nikola Portner steht auch im Fokus der Staatsanwaltschaft. Diese hat nach der positiven A-Probe und dem Hinweis der Nationalen Anti Doping Agentur (Nada) Ermittlungen gegen den Schweizer vom SC Magdeburg eingeleitet.

Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen Nikola Portner eingeleitet - bei einer Durchsuchung aber keine Drogen in seiner Wohnung gefunden.

Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen Nikola Portner eingeleitet – bei einer Durchsuchung aber keine Drogen in seiner Wohnung gefunden.

IMAGO/Jan Huebner

“Gegen den von Ihnen benannten Beschuldigten ist hier ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz bzw. Betäubungsmittelgesetz anhängig, in dem zwischenzeitlich eine Durchsuchungsanordnung des Amtsgerichts Magdeburg gegen den Beschuldigten vollzogen worden ist”, bestätigte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die “Sport Bild” hatte zuerst darüber berichtet.

Zudem erklärte die Staatsanwaltschaft, dass bei einer Durchsuchung bei Nikola Portner keine verbotenen Substanzen gefunden wurden. Vereinsräume des gerade gekürten deutschen Pokalsiegers waren von den Durchsuchungen nicht betroffen. Die Ermittlungen dauern laut Staatsanwaltschaft an.

In Kürze wird die Öffnung der B-Probe laut “Sport Bild” im Institut für Dopinganalytik und Sportbiochemie Dresden (IDAS) in Kreischa erwartet. Die Nada hatte nach einer positiven Wettkampfkontrolle Methamphetamine in der Probe entdeckt. Methamphetamine sind synthetisch hergestellte Substanzen, die umgangssprachlich Crystal Meth genannt werden.

Medizinisch kann Methamphetamin zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) genutzt werden. Im Leistungssport kann es die Wachsamkeit erhöhen. Der den SCM vertretende Anwalt nahm bereits Stellung. “Nach aktuellem Kenntnisstand beträgt die gemessene Konzentrationshöhe einen Bruchteil einer typischen Einnahme dieser Substanz”, teilte Rainer Tarek Cherkeh mit. Der Verein und das Präsidium der Handball-Bundesliga haben Portner vorerst suspendiert.

Kretzschmar bemängelt “verheerenden” Start – Siewert hadert mit Füchse-Keepern

Es hätte ein günstiger Moment für einen Pokal-Coup sein können, am Samstag scheiterten die Füchse Berlin aber im Halbfinale am SC Magdeburg – und an sich selbst.

Enttäuscht: Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar (li.) und Coach Jaron Siewert.

Enttäuscht: Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar (li.) und Coach Jaron Siewert.

imago images (2)

Die große Unruhe beim Gegner nach dem Doping-Fall von Nikola Portner hätten die Füchse Berlin am Samstagnachmittag im ersten von zwei Pokal-Halbfinals in Köln für sich nutzen können. Am Ende ging der Schuss aber gewaltig nach hinten los – von der ersten Sekunde an.

Der Hauptstadtklub, der aktuell noch die Handball-Bundesliga anführt, brauchte sage und schreibe elf Minuten für das erste Tor. Der SC Magdeburg führte da bereits mit 6:0 und legte so den Grundstein für den Halbfinal-Erfolg. Füchse-Coach Jaron Siewert gratulierte dem amtierenden Klubweltmeister zu einem “verdienten Sieg”.

Den sah auch Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar. “Die Magdeburger haben heute wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, wozu sie in der Lage sind”, so der langjährige Magdeburger Profi: “Wenn du sie schlagen möchtest, musst du sie ins Nachdenken bringen, was uns von der ersten Sekunde an leider gar nicht gelungen ist. Der Start war schon verheerend für uns.”

Anschließend hätten die Füchse zwar “Moral” gezeigt. “Doch wie Magdeburg die engen Situationen und Herausforderungen gelöst hat, ist schon beeindruckend”, gestand Kretzschmar offen ein: “Wenn diese Mannschaft dann auch noch ganz viele Duelle gewinnt, unter anderem das Torwart-Duell, dann hat man gegen sie glaube ich, wenige Chancen.”

Wiede: “Heute hat leider vieles nicht gepasst”

Eben jenes Duell zwischen den Pfosten machte auch Coach Siewert für die Niederlage mitverantwortlich. “Wenn man das Torhüter-Duell so klar verliert, wird es schwer, gegen Magdeburg zu gewinnen”, haderte der 30-Jährige. Während Dejan Milosavljev (2) und Victor Kireev (3) gerade mal auf fünf mickrige Paraden kamen, entschärfte Magdeburgs Keeper Sergey Hernandez alleine 15 Bälle.

Ein “sehr enttäuschter” Fabian Wiede sah den spanischen Nationaltorhüter auch als X-Faktor. “Heute hat leider vieles nicht gepasst”, bilanzierte der Linkshänder: “Wir haben es leider nie wirklich geschafft, das Spiel zu drehen.” Auch Routinier Hans Lindberg hatte sich sein womöglich letztes Pokal-Final-Four “anders vorgestellt”.

Siewert sagte abschließend mit Blick auf den Sonntag – ab 12.45 Uhr wartet die ebenfalls unterlegene SG Flensburg-Handewitt – und den Endspurt: “Wir müssen jetzt die Köpfe wieder hochbekommen und versuchen, uns den dritten Platz zu holen. Danach geht es dann noch um zwei weitere Titel in dieser Saison.”

Magdeburg erster Pokal-Finalist: Krasser Fehlstart wird Berlin zum Verhängnis

Der SC Magdeburg steht im Pokal-Finale: Im ersten Halbfinale setzte sich der Champions-League-Sieger nach einer fulminanten Anfangsphase mit 30:25 (14:10) gegen die Füchse Berlin durch.

Keinen Zentimeter zurückweichen: Max Darj (#5) packt Landsmann Felix Claar an.

Keinen Zentimeter zurückweichen: Max Darj (#5) packt Landsmann Felix Claar an.

picture alliance

Aus Köln berichtet Julia Nikoleit

Der SC Magdeburg eröffnete das Halbfinale mit einer furiosen Anfangsphase. Gegen eine völlig neben sich stehende Mannschaft der Füchse Berlin ging der Champions-League-Sieger mit 6:0 (11.) in Front. Die Leistung von Sergey Hernandez ließ das Fehlen des suspendierten Nikola Portner vergessen, nach seiner vierten Parade wurde er mit Sprechchören gefeiert.

Halbfinals im DHB-Pokal

Sein Gegenüber Dejan Milosavljev hatte hingegen einen schwarzen Tag erwischt; auch seine Vorderleute taten sich schwer. Die Berliner konnten sich gegen die SCM-Defensive nur wenig Chancen erarbeiten und leisteten sich einfache Ballverluste durch Würfe über das Tor und zwei Fehlpässe ins Seitenaus. So dauerte es 10:52 Minuten, bis Mathias Gidsel die Hauptstadt-Fans erlöste und zum 6:1 (11.) traf.

Es war zumindest ein kleiner Weckruf: Die Erstarrung der Anfangsphase löste sich und die Berliner spielten mit. Aktivposten Gidsel traf zum 9:6 (18.), kurz darauf stellte Lasse Andersson mit einem Doppelpack sogar den Anschluss her (10:9, 23.). Anders als in der makellosen Anfangsphase erlaubten sich nun auch die Magdeburger kleinere Stockfehler.

Jaron Siewert, der bereits früh die erste Auszeit gezogen hatte, hatte inzwischen punktuell gewechselt: Matthes Langhoff war für die Defensive gekommen, zudem ersetzte Viktor Kireev den weiterhin glücklosen Milosavljev (19.). Der Torwartvorteil lag jedoch weiterhin klar bei den Magdeburgern: Hernandez nahm unter anderem Gidsel einen Gegenstoß ab und wehrte einen Siebenmeter von Hans Lindberg ab. Omar Ingi Magnusson machte es von der Linie besser und netzte zum 14:10-Halbzeitstand ein.

Zweite Halbzeit bleibt umkämpft

Nach Wiederanpfiff war das Momentum zunächst weiterhin auf Seiten der Magdeburger: Erst setzte Lindberg einen Siebenmeter gegen die Latte, anschließend stellte Musche auf 16:11 (33.). Über ihre Defensive konnten sich die Füchse jedoch wieder herankämpfen. Kireev verbuchte zwei Paraden für sich, zudem fing Andersson einen Pass ab und verwertete den Steal per Gegenstoß selbst zum 17:15 (38.).

Es war nun die erhofft spannende Partie, in der sich beide Seiten nichts schenkten. Zwar gelang Gidsel der Anschluss (19:18, 42.), doch Magdeburg legte nach: Mit seinem sechsten Tor stellte Kristjansson auf 21:19 (45.). Lebensversicherung des Champions-League-Siegers war jedoch Torhüter Hernandez, der in der 48. Minute seine 14. Parade für sich verbuchen konnte.

Die schlechte Quote in der Offensive – die Trefferquote lag in der 50. Spielminute bei 53 Prozent – war das Problem der Füchse Berlin. Der Haupstadtklub hatte zwar mehr Torchancen als der Gegner, nutzte diese jedoch nicht annähernd so effektiv wie der SCM (71%). Das 27:22 (55.) durch Musche war die Vorentscheidung.

Die Füchse steckten zwar nicht auf, doch die vor Selbstbewusstsein strotzenden Magdeburger ließen keine Zweifel an ihrem Sieg aufkommen. Nach dem 28:22 (57.) durch Magnusson skandierte der Magdeburger Fanblock lautstark “Hier regiert der SCM”. Die offensive Füchse-Abwehrformation brachte das Wiegert-Team genausowenig in Bedrängnis wie die Zeitstrafe gegen Musche (59.). Bereits 20 Sekunden vor dem Ende begann das Abklatschen auf dem Spielfeld, bevor die Schiedsrichter beim Stand von 30:25 abpfiffen.

SC Magdeburg – Füchse Berlin 30:25 (14:10)

Tore für Magdeburg: G. T. Kristjansson 8, O. I. Magnusson 7/5, Claar 5, Musche 5, Hornke 3, Bergendahl 2
Tore für Berlin: Andersson 9, Gidsel 7, Tollbring 3/1, Darj 2, Lindberg 2, Marsenic 2

Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah (Gummersbach)/Ramesh Thiyagarajah (Gummersbach)
Strafminuten: 4 / 2
Disqualifikation: – / –

Nach Portner-Suspendierung: Magdeburg reaktiviert 39-jährigen Aggefors

Der SC Magdeburg hat auf die besondere Situation nach der Suspendierung von Nikola Portner reagiert – und den 39-jährigen Torhüter Mikael Aggefors für den Saison-Endspurt gewonnen.

Zurück auf dem Feld - und auf der großen Bühne: Torhüter Mikael Aggefors verstärkt Magdeburg.

Zurück auf dem Feld – und auf der großen Bühne: Torhüter Mikael Aggefors verstärkt Magdeburg.

imago images (2)

In Magdeburg haben sich die Ereignisse in den vergangenen Tagen überschlagen – zur absoluten Unzeit mit Blick auf die nächsten Spiele, die über drei Titel entscheiden werden. Nach dem positiven Doping-Befund von Nikola Portner, dem D-Methamphetamin nachgewiesen wurde, musste der Verein irgendwie auf die Vakanz im Tor reagieren.

Und noch vor dem mit Spannung erwarteten Final Four im DHB-Pokal am kommenden Wochenende in Köln konnte der SCM Vollzug melden. Mikael Aggefors steht ab sofort in Sachsen-Anhalt zwischen den Pfosten, er setzte seine Unterschrift unter einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024.

Durchaus besonders an der Geschichte: Der 39-jährige Schwede hatte seine Karriere im vergangenen Sommer eigentlich bereits beendet, um Torwarttrainer bei seinem alten Verein Alingsas zu werden.

Glückliche Fügung – Wiegert atmet auf

“Für uns ist es ein glücklicher Umstand, in dieser schwierigen Phase und in so kurzer Zeit einen namhaften Keeper wie Mikael verpflichten zu können, der zudem für alle Wettbewerbe spielberechtigt ist”, atmete Cheftrainer Bennet Wiegert auf: “Nach Ende des Transferfensters am 14. Februar ist dies eigentlich fast unmöglich.”

Aggefors begann seine Laufbahn in der Heimat bei IFK Tumba, ehe er 2009 zum Ligakonkurrenten Alingsas HK ging. Sieben Jahre später zog er zum dänischen Spitzenklub Aalborg weiter, seine dritte und letzte Station.

Titel sammelte der 1,91 Meter große Keeper in seiner aktiven Zeit genug: 2014 gewann er mit Alingsas die schwedische Meisterschaft, es folgten 2017, 2019, 2020 und 2021 dänische Meisterschaften mit Aalborg. Der dänische Supercup 2023 war sein letzter Triumph, ehe er die Schuhe nach der Saison 2022/23 endgültig an den Nagel hängte.

Was die Integration in Magdeburg dennoch leicht machen dürfte? Für einige Mitspieler ist Aggefors kein Unbekannter: Bei Alingsas spielte er mit Felix Claar und Oscar Bergendahl, mit Magnus Saugstrup stand er bei Aalborg im Champions-League-Finale und bei der schwedischen Nationalmannschaft errang der Torhüter 2021 WM-Silber in Ägypten gemeinsam mit Bergendahl, Claar, Albin Lagergren sowie Daniel Pettersson.

Schon eine Stütze in Köln?

“Viele Mitspieler kennen ihn bereits und mit seiner enormen Erfahrung im nationalen und internationalen Handball kann er eine tolle Bereicherung für uns sein”, ist Wiegert überzeugt: “Wir hoffen nun, dass wir ihn schnellstmöglich integrieren können und dass er uns schon am Wochenende helfen kann, Sergey zu unterstützen.”

Im Pokal-Halbfinale am Samstag (16.10 Uhr) trifft der SCM ausgerechnet auf die Füchse Berlin, den ärgsten Konkurrenten im Kampf um die deutsche Meisterschaft.

Crystal Meth nachgewiesen: Doping-Experte Sörgel glaubt an harte Strafe für Portner

Die positive Doping-Probe von Nikola Portner sorgt für Wirbel. Doping-Experte Fritz Sörgel schätzt die Lage ein – und macht dem Keeper vom SC Magdeburg wenig Hoffnung.

Nikola Portner droht eine lange Sperre.

Nikola Portner droht eine lange Sperre.

IMAGO/Jan Huebner

Die Nachricht von dem positiven Doping-Befund von Nikola Portner hat für Wirbel gesorgt. Der Schweizer ist im Rahmen einer Wettkampfprobe positiv auf Methamphetamine getestet worden, wie die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) der dpa zuerst bestätigt hat. Auf handball-world-Anfrage konkretisierte die NADA, dass es sich um D-Methamphetamin handelt.

“Das ist ein sehr starkes Dopingmittel”, schildert Doping-Experte Fritz Sörgel im Gespräch mit handball-world. Als Pharmakologe weiß er genau, wovon er redet. Seit über 30 Jahren betreibt er das Institut für biomedizinische und pharmazeutische Forschung in Heroldsberg (bei Nürnberg) und ist ein angesehener Wissenschaftler und Doping-Experte.

Nutzen für Handball-Torhüter

Während der Handball-Sport bisher relativ doping-frei gewesen ist, verwundert die vermeintliche Einnahme von Methamphetamine durch einen Handball-Torwart den Experten nicht. “Für einen Torhüter ist die Reaktionsgeschwindigkeit wichtig. Da wäre die Substanz auf jeden Fall hilfreich”, erklärt Sörgel mit Blick auf die generelle Wirkweise.

Die synthetisch hergestellte Substanz ist als Droge besser bekannt als Crystal Meth oder Ice. Als Pervitin wurde sie bereits im Zweiten Weltkrieg als sogenannte “Panzerschokolade” oder “Fliegermarzipan” eingesetzt. Im Leistungssport kann sie zur Steigerung der Wachsamkeit genutzt werden – und könnte so auch in einer reaktionsschnellen Sportart wie dem Handball für einen Wettbewerbsvorteil sorgen.

“Diese Information hat mich zutiefst schockiert”, hatte sich Nikola Portner von dem Analyseergebnis überrascht gezeigt und angefügt: “Ich bedauere die Situation sehr und werde alles daransetzen, um darzulegen, dass ich keine Anti-Doping-Bestimmungen verletzt habe und immer im Sinne der Wert des Sports gehandelt habe und auch künftig handeln werden.”

Portner droht lange Doping-Sperre

Laut dem offiziellen WADA-Dokument gibt es keinen Grenzwert für die Substanzen, sodass ein positiver Befund bereits schnell festgestellt wird. Somit könnte Portner für vier Jahre gesperrt werden. “Auch wenn es zuletzt geringere Strafen gab, würde eine längere Sperre hier Sinn machen”, meint Sörgel und verweist auf die Stärke des Dopingmittels.

Für Magdeburg wäre das angesichts eines eigentlich bis 2027 laufenden Vertrags mit Nikola Portner ein herber Rückschlag, denn damit bräuchte der Klub einen neuen Keeper. Die Suche nach einem kurzfristigen Ersatz für die restliche Spielzeit hat bereits begonnen, denn das Verfahren könnte sich noch hinziehen. So hat Portner eine Woche Zeit, die Probe B zu beantragen, die dann Klarheit über ein Dopingvergehen schaffen würde.

Die Handball Bundesliga hat den Spieler unterdessen “mit sofortiger Wirkung vorläufig suspendiert”. Die Liga erklärte zur Entscheidung des Präsidiums: “Der Spieler ist somit von jeglicher Teilnahme an Wettkämpfen, Trainings oder anderen sportlichen Aktivitäten ausgeschlossen, bis eine endgültige Entscheidung im nachfolgenden Disziplinarverfahren gefällt ist.”

Sebastian Mühlenhof

Crystal Meth nachgewiesen: HBL suspendiert Portner, SCM-Anwalt äußert sich

Nach seinem positiven Dopingtest hat das Präsidium der Handball-Bundesliga Nikola Portner erwartungsgemäß suspendiert. Doping-Experte Fritz Sörgel schätzt die Lage ein – und macht dem Keeper vom SC Magdeburg wenig Hoffnung.

Nikola Portner droht eine lange Sperre.

Nikola Portner droht eine lange Sperre.

IMAGO/Jan Huebner

Die Nachricht von dem positiven Doping-Befund von Nikola Portner hat für Wirbel gesorgt. Der Schweizer ist im Rahmen einer Wettkampfprobe positiv auf Methamphetamine getestet worden, wie die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) der dpa zuerst bestätigt hat. Auf handball-world-Anfrage konkretisierte die NADA, dass es sich um D-Methamphetamin handelt.

“Das ist ein sehr starkes Dopingmittel”, schildert Doping-Experte Fritz Sörgel im Gespräch mit handball-world. Als Pharmakologe weiß er genau, wovon er redet. Seit über 30 Jahren betreibt er das Institut für biomedizinische und pharmazeutische Forschung in Heroldsberg (bei Nürnberg) und ist ein angesehener Wissenschaftler und Doping-Experte.

Nutzen für Handball-Torhüter

Während der Handball-Sport bisher relativ doping-frei gewesen ist, verwundert die vermeintliche Einnahme von Methamphetamine durch einen Handball-Torwart den Experten nicht. “Für einen Torhüter ist die Reaktionsgeschwindigkeit wichtig. Da wäre die Substanz auf jeden Fall hilfreich”, erklärt Sörgel mit Blick auf die generelle Wirkweise.

Die synthetisch hergestellte Substanz ist als Droge besser bekannt als Crystal Meth oder Ice. Als Pervitin wurde sie bereits im Zweiten Weltkrieg als sogenannte “Panzerschokolade” oder “Fliegermarzipan” eingesetzt. Im Leistungssport kann sie zur Steigerung der Wachsamkeit genutzt werden – und könnte so auch in einer reaktionsschnellen Sportart wie dem Handball für einen Wettbewerbsvorteil sorgen.

Nach aktuellem Kenntnisstand beträgt die gemessene Konzentrationshöhe einen Bruchteil einer typischen Einnahme dieser Substanz.

Prof. Dr. Rainer Tarek Cherkeh, Fachanwalt für Sportrecht

“Diese Information hat mich zutiefst schockiert”, hatte sich Portner von dem Analyseergebnis überrascht gezeigt und angefügt: “Ich bedauere die Situation sehr und werde alles daransetzen, um darzulegen, dass ich keine Anti-Doping-Bestimmungen verletzt habe und immer im Sinne der Wert des Sports gehandelt habe und auch künftig handeln werden.”

Der SCM ließ am Donnerstag über einen Anwalt mitteilen: “Nach aktuellem Kenntnisstand beträgt die gemessene Konzentrationshöhe einen Bruchteil einer typischen Einnahme dieser Substanz.”

Portner droht lange Doping-Sperre

Laut dem offiziellen WADA-Dokument gibt es keinen Grenzwert für die Substanzen, sodass ein positiver Befund bereits schnell festgestellt wird. Somit könnte Portner für vier Jahre gesperrt werden. “Auch wenn es zuletzt geringere Strafen gab, würde eine längere Sperre hier Sinn machen”, meint Sörgel und verweist auf die Stärke des Dopingmittels.

Für Magdeburg wäre das angesichts eines eigentlich bis 2027 laufenden Vertrags mit Portner ein herber Rückschlag, denn damit bräuchte der Klub einen neuen Keeper. Die Suche nach einem kurzfristigen Ersatz für die restliche Spielzeit hat bereits begonnen, denn das Verfahren könnte sich noch hinziehen. So hat Portner eine Woche Zeit, die Probe B zu beantragen, die dann Klarheit über ein Dopingvergehen schaffen würde.

HBL-Präsidium entscheidet über vorläufige Suspendierung

Die HBL hat den Spieler unterdessen “mit sofortiger Wirkung vorläufig suspendiert”. Die Liga erklärte zur Entscheidung des Präsidiums: “Der Spieler ist somit von jeglicher Teilnahme an Wettkämpfen, Trainings oder anderen sportlichen Aktivitäten ausgeschlossen, bis eine endgültige Entscheidung im nachfolgenden Disziplinarverfahren gefällt ist.”