Kretzschmar bemängelt “verheerenden” Start – Siewert hadert mit Füchse-Keepern

Kretzschmar bemängelt “verheerenden” Start – Siewert hadert mit Füchse-Keepern

Es hätte ein günstiger Moment für einen Pokal-Coup sein können, am Samstag scheiterten die Füchse Berlin aber im Halbfinale am SC Magdeburg – und an sich selbst.

Enttäuscht: Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar (li.) und Coach Jaron Siewert.

Enttäuscht: Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar (li.) und Coach Jaron Siewert.

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Die große Unruhe beim Gegner nach dem Doping-Fall von Nikola Portner hätten die Füchse Berlin am Samstagnachmittag im ersten von zwei Pokal-Halbfinals in Köln für sich nutzen können. Am Ende ging der Schuss aber gewaltig nach hinten los – von der ersten Sekunde an.

Der Hauptstadtklub, der aktuell noch die Handball-Bundesliga anführt, brauchte sage und schreibe elf Minuten für das erste Tor. Der SC Magdeburg führte da bereits mit 6:0 und legte so den Grundstein für den Halbfinal-Erfolg. Füchse-Coach Jaron Siewert gratulierte dem amtierenden Klubweltmeister zu einem “verdienten Sieg”.

Den sah auch Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar. “Die Magdeburger haben heute wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, wozu sie in der Lage sind”, so der langjährige Magdeburger Profi: “Wenn du sie schlagen möchtest, musst du sie ins Nachdenken bringen, was uns von der ersten Sekunde an leider gar nicht gelungen ist. Der Start war schon verheerend für uns.”

Anschließend hätten die Füchse zwar “Moral” gezeigt. “Doch wie Magdeburg die engen Situationen und Herausforderungen gelöst hat, ist schon beeindruckend”, gestand Kretzschmar offen ein: “Wenn diese Mannschaft dann auch noch ganz viele Duelle gewinnt, unter anderem das Torwart-Duell, dann hat man gegen sie glaube ich, wenige Chancen.”

Wiede: “Heute hat leider vieles nicht gepasst”

Eben jenes Duell zwischen den Pfosten machte auch Coach Siewert für die Niederlage mitverantwortlich. “Wenn man das Torhüter-Duell so klar verliert, wird es schwer, gegen Magdeburg zu gewinnen”, haderte der 30-Jährige. Während Dejan Milosavljev (2) und Victor Kireev (3) gerade mal auf fünf mickrige Paraden kamen, entschärfte Magdeburgs Keeper Sergey Hernandez alleine 15 Bälle.

Ein “sehr enttäuschter” Fabian Wiede sah den spanischen Nationaltorhüter auch als X-Faktor. “Heute hat leider vieles nicht gepasst”, bilanzierte der Linkshänder: “Wir haben es leider nie wirklich geschafft, das Spiel zu drehen.” Auch Routinier Hans Lindberg hatte sich sein womöglich letztes Pokal-Final-Four “anders vorgestellt”.

Siewert sagte abschließend mit Blick auf den Sonntag – ab 12.45 Uhr wartet die ebenfalls unterlegene SG Flensburg-Handewitt – und den Endspurt: “Wir müssen jetzt die Köpfe wieder hochbekommen und versuchen, uns den dritten Platz zu holen. Danach geht es dann noch um zwei weitere Titel in dieser Saison.”