Als weder Bayern noch der BVB Erster war: Die Bundesliga im Februar 2010

Als weder Bayern noch der BVB Erster war: Die Bundesliga im Februar 2010

Das letzte Mal, dass weder Bayern noch der BVB vor einem direkten Duell in der Rückrunde an der Bundesliga-Spitze thronte? Am 22. Spieltag der Saison 2009/10 stand ausgerechnet Bayer 04 Leverkusen ganz oben. Der Blick auf eine “andere Welt”.

Sieger am 22. Spieltag der Saison 2009/10: Leverkusen, der HSV und Bayern fuhren im Februar 2010 allesamt Dreier ein.

Sieger am 22. Spieltag der Saison 2009/10: Leverkusen, der HSV und Bayern fuhren im Februar 2010 allesamt Dreier ein.

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Ein deutscher “Klassiker” ohne großen Einfluss auf die Meisterschaft? Das war im vergangenen Jahrzehnt praktisch undenkbar. Und tatsächlich war es der 22. Spieltag der Saison 2009/10, als letztmals weder Bayern noch der BVB bei einem direkten Duell in der Rückrunde an der Bundesliga-Spitze stand.

Bundesliga – 22. Spieltag

Das Samstagabendspiel in München ging im Februar 2010 an die Bayern, die sich von Mohamed Zidans frühem Treffer (5.) nicht aus der Fassung bringen ließen und durch Tore von Mark van Bommel, Arjen Robben und Mario Gomez (21., 50., 65.) den Spieß umdrehten. Es war der zwölfte Pflichtspielsieg des Rekordmeisters in Folge – sehr zur Freude von Trainer Louis van Gaal.

Durch den 14. Ligasieg blieb Bayern am Spitzenreiter dran. Der auch damals Bayer 04 Leverkusen hieß und ebenfalls 48 Punkte vorweisen konnte – allerdings mit der um einen Treffer besseren Tordifferenz (+30). Die Werkself gewann an jenem 13. Februar 2010 mit 2:1 gegen den VfL Wolfsburg, die Tore für Bayer besorgten Stefan Reinartz und Eren Derdiyok, der Anschlusstreffer kam von Edin Dzeko.

Hinter dem punktgleichen Spitzenduo und noch vor dem BVB lagen Schalke 04 und der Hamburger SV. Der Dortmunder Erzrivale gewann am 22. Spieltag sein Heimspiel gegen Köln dank der Treffer von Joel Matip und Jefferson Farfan mit 2:0. In Stuttgart wurde Ruud van Nistelrooy zum Hamburger Matchwinner, weil der Niederländer nach Einwechslung binnen zwei Minuten aus einem 1:1 ein 3:1 machte.

Bremer Ausrufezeichen – Leverkusen rutscht noch ab

Mainz, trainiert von Thomas Tuchel, stand nach einem 1:1 bei Schlusslicht Hertha BSC als bester Aufsteiger auf Rang acht. Die Liga-Neulinge Freiburg (1:2 in Frankfurt) und Nürnberg (1:2 in Gladbach) standen als 15. beziehungsweise 17. deutlich schlechter da.

Die Duftmarke des Spieltags setzte der amtierende Pokalsieger aus Bremen, der über Hannover 96 hinwegfegte. Bereits zur Pause hatte der SVW mit 4:0 geführt – Peter Niemeyer, Naldo, ein Eigentor von Leon Andreasen und Aaron Hunt hatten in den ersten 45 Minuten für klare Verhältnisse gesorgt. Dem Ehrentreffer von Christian Schulz folgte noch der 5:1-Endstand von Claudio Pizarro. Bremen behauptete Rang sechs hinter dem BVB, Hannover verpasste den Sprung über den Strich krachend.

Am Ende feierten die Bayern damals ihre 22. deutsche Meisterschaft mit fünf Punkten Vorsprung auf Schalke 04. Leverkusen wurde nur Vierter, die von Jürgen Klopp trainierten Dortmunder blieben auf Rang fünf.