Deutsche Spieler in der Startaufstellung der 18 Klubs

Deutsche Spieler in der Startaufstellung der 18 Klubs

Die 18 Bundesligisten setzen 2023/24 mehr als in den vergangenen Spielzeiten auf deutsche Spieler. Allerdings sticht ein Team deutlich heraus. Seit über zehn Jahren war der Wert an potentiellen Kandidaten für die Nationalelf nicht mehr so hoch.

Stuttgart satt: Gegen Frankreich waren am Ende mit Führich, Mittelstädt, Undav und Anton vier Stuttgarter auf dem Feld.

Stuttgart satt: Gegen Frankreich waren am Ende mit Führich, Mittelstädt, Undav und Anton vier Stuttgarter auf dem Feld.

IMAGO/Eibner

Haben die Probleme der Nationalelf in der jüngeren Vergangenheit womöglich mit wenig Einsatzzeiten deutscher Spieler, die für den DFB spielberechtigt wären, in der Bundesliga zu tun? Hierzu geben die aktuellen Daten eine im ersten Moment deutliche Antwort: Nein.

Bis zum 26. Spieltag lag der Anteil deutscher Spieler in den Startformationen der Klubs bei historisch starken 48,9 Prozent. Seit Beginn dieses Jahrtausends war dieser Wert überhaupt erst zweimal höher. Die absolute Spitze stellt dabei die Saison 2000/01. Damals war der Anteil von deutschen Spielern in den Startformationen der 18 Bundesligisten bei 50,7 Prozent.

Stefan Effenberg, Carsten Jancker und Mehmet Scholl (v.l.) im Bayern-Trikot.

In der Saison 2000/01 stellte die Bundesliga in diesem Jahrtausend einen Rekordwert auf.
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Als der FC Bayern durch ein spätes 1:1 beim HSV auf dramatische Weise vor Schalke 04 Meister wurde, tummelten sich etwa Spieler wie Oliver Kahn, Thomas Linke, Mehmet Scholl oder Carsten Janker im Kader der Münchner. So kamen beispielsweise 13 unterschiedliche deutsche Spieler zum Einsatz (Im Vergleich: In der aktuellen Saison sind bisher neun unterschiedliche Akteure zum Einsatz gekommen).

Auch in der Saison 2010/11 lag der Wert mit 49,8 Prozent höher als in der laufenden Spielzeit. In der drauffolgenden Saison wurden – genau wie aktuell – 48,9 Prozent für den DFB spielberechtigte Akteure in den Startformationen der 18 Klubs eingesetzt.

Tiefstwert liegt nur vier Jahre zurück

Gar nicht so lange zurück liegt der Tiefstwert, wenn man den Zeitraum bis 2000 genauer unter die Lupe nimmt. 2020/21 kamen nur 38,7 Prozent deutscher Spieler in der Startelf zum Einsatz. Allerdings steigerte sich der Wert in den letzten Jahren von 40,9 auf 41,4 Prozent in der vergangenen Saison bis hin zu den aktuellen 48,9 Prozent.

Der Spezialfall Heidenheim

Wie ist der Sprung also zu erklären? Da kommt Aufsteiger Heidenheim eine gewichtige Rolle zu. Denn Frank Schmidt setzt nahezu ausschließlich auf deutsche Spieler. In Zahlen heißt das: 90,4 Prozent beträgt der Startelfanteil. Dabei ist “Störenfried” Lennard Maloney zwar US-Nationalspieler, allerdings ist der 24-Jährige sogar in Berlin geboren. Bleibt nur noch Nikola Dovedan, der als Österreicher einige Einsätze verbucht (hier geht es zum Heidenheimer Kader …).

Schlusslicht Wolfsburg – VfB mit hoher Quote und vier Nationalspielern

Die schlechteste Quote weist bis dato der VfL Wolfsburg mit 23,4 Prozent auf. Kurz davor rangiert Leverkusen mit 27,3 Prozent. Der Werksklub stellt mit Jonathan Tah, Florian Wirtz und Robert Andrich derzeit aber trotzdem drei Nationalspieler und setzt auf Qualität statt Quantität. Nur der VfB Stuttgart (66,8 Prozent) und der FC Bayern (45,8 Prozent) schicken mit aktuell jeweils vier Nominierten (Aleksandar Pavlovic musste absagen) mehr Spieler zur DFB-Elf. Übrigens ist nur bei Köln und Heidenheim die Quote deutscher Spieler in der Startelf höher als bei den derzeit so erfolgreichen Schwaben.