Ancelotti offen: “Dieses Spiel ist das gefährlichste”

Menschenkenner und Menschenfänger: Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti gibt vor dem Finale gegen Borussia Dortmund Einblick in die Fußballerseele.

Voller Fokus auf den BVB: Real-Coach Carlo Ancelotti.

Voller Fokus auf den BVB: Real-Coach Carlo Ancelotti.

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Aus Wembley berichtet Jörg Wolfrum

Gleich mit einer Klarstellung rund um eine Personalie begann Carlo Ancelotti die Pressekonferenz am Vortag des Finales der Champions League gegen Borussia Dortmund. “Courtois spielt.” Thibaut Courtois also, der sich im Sommer einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und im März eine Meniskusverletzung.

Nun aber steht der Belgier im Tor, nach nur vier Pflichtspielen in dieser Saison. Nummer 1 ist eben Nummer 1, aber der Coach hatte Courtois in diesen Wochen ja auch weiterhin als den “weltbesten Torhüter” gelobt. Aber dass Courtois spielen würde, hatte sich ohnehin in den vergangenen Wochen abgezeichnet – der Infekt von Andriy Lunin beseitigte letzte Restzweifel.

Ancelotti gab sich gewohnt cool vor dem Finale, er hat ja auch schon einige erlebt, zweimal als Spieler mit Milan gewonnen, viermal als Trainer gesiegt, je zweimal mit Milan und Real Madrid, mit den Königlichen 2014 und 2022. Wobei das Spiel gegen den BVB dennoch auch für ihn etwas Besonderes ist, das gab er zu: “Aus zwei Gründen. Der erste ist, weil dieses Spiel das wichtigste der Saison ist. Und der zweite, weil es an einem historischen Ort gespielt wird.” Keine Scherze wie man das so oft hört von ihm, volle Konzentration, das gab der Coach vor.

Wir sind davon besessen, uns zu messen.

Carlo Ancelotti

“Ein Finale ist das wichtigste Spiel, aber auch das gefährlichste. Man muss es genießen, hier zu sein, und das werden wir auch tun. Wir sind davon besessen, uns zu messen.” Auf die Frage, inwieweit der Ausgang des Spiels das Saisonfazit beeinflusst, Real wurde ja schließlich Meister, mit zehn Punkten Vorsprung auf den FC Barcelona, ließ Ancelotti keine Zweifel aufkommen: “Die Saison war bereits sehr erfolgreich, egal, was passiert.”

Seine Aufgabe dabei, dass es klappt: “Den Spielern klare Vorstellungen zu vermitteln. Ich werde so direkt wie möglich sein. Je direkter ich bin, desto weniger nervös wird die Mannschaft sein.” Das sei das Wichtigste. “Die Emotionen werden später kommen.”

“Auf dem Weg hierher aufgeopfert”

Die berühmte Anspannung, Lampenfieber, Angst gar, die man auch nach zig großen Spielen nicht verlieren sollte: “Sie ist ein wichtiger Bestandteil einer guten Leistung, das müssen wir wissen. Wir haben die Qualität und haben uns als Mannschaft auf dem Weg hierher aufgeopfert. Beides wird auch im Finale der Schlüssel zum Erfolg sein.”

Der Italiener zeigte sich in Wembley als Menschenkenner und Menschenfänger zugleich. Beides essenziell, Erfolg zu haben, gerade über so viele Jahre hinweg. Der 64-Jährige erklärte: “Da ist auch die Sorge, dass etwas schief gehen könnte. Man spürt, dass der Sieg zum Greifen nahe ist, und man hat Angst, dass er einem entgleitet. Jeder von uns lebt das auf seine Art. Wenn man ein Finale erreicht, hat man das Gefühl, dass der Erfolg sehr nahe ist, und man beginnt sich Sorgen zu machen. Man macht sich viele Sorgen und hat Angst. Aber wenn man diese Angst überwindet und gewinnt, ist man umso glücklicher.”

Madrids späte Tore: “Kann kein Zufall sein”

Oft hat ja gerade sein Real Madrid Spiele sehr spät entschieden, zuletzt im Halbfinale gegen Bayern München, davor gegen Manchester City im Elfmeterschießen, 2022 in magischen Nächten gegen Paris, Chelsea und ebenfalls City. Oder, natürlich, 2014 im Finale gegen Atletico Madrid. Zufall alles? “Dieser Klub hat etwas Besonderes, so viele Male kann das kein Zufall sein. Vielleicht ist es die Geschichte, die Tradition, die Qualität … Ich weiß es auch nicht, aber es ist schon so oft passiert und das bedeutet, dass es kein Zufall sein kann.”

Ein bisschen lustig war er dann aber trotz aller Anspannung doch noch. Auf die Frage, was der Unterschied zu dem Ancelotti vor zehn Jahren sei, scherzte der Ancelotti des Jahres 2024: “Ich bin zehn Jahre älter. Aber ich fühle mich immer noch jung.”

Und falls es einer nicht glauben mochte, denn der Coach wird in gut einer Woche ja 65: “Das ist wahr.” Er habe viel hinzugelernt seit 2014, seinem ersten Finale mit den Königlichen. Daher ist er sich auch sicher: “Diese Generation ist in der Lage, Großes zu leisten … und es gibt immer noch Spieler, die vor zehn Jahren dabei waren. Es ist unglaublich, wenn man darüber nachdenkt.” Einer der damals dabei war: Luka Modric, der Kroate, der im Herbst 39 Jahre alt wird und offenbar doch noch ein weiteres Jahr bei den Madrilenen anhängen wird. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ancelotti offen: “Dieses Spiel ist das gefährlichste”

Menschenkenner und Menschenfänger: Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti gibt vor dem Finale gegen Borussia Dortmund Einblick in die Fußballerseele.

Voller Fokus auf den BVB: Real-Coach Carlo Ancelotti.

Voller Fokus auf den BVB: Real-Coach Carlo Ancelotti.

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Aus Wembley berichtet Jörg Wolfrum

Gleich mit einer Klarstellung rund um eine Personalie begann Carlo Ancelotti die Pressekonferenz am Vortag des Finales der Champions League gegen Borussia Dortmund. “Courtois spielt.” Thibaut Courtois also, der sich im Sommer einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und im März eine Meniskusverletzung.

Nun aber steht der Belgier im Tor, nach nur vier Pflichtspielen in dieser Saison. Nummer 1 ist eben Nummer 1, aber der Coach hatte Courtois in diesen Wochen ja auch weiterhin als den “weltbesten Torhüter” gelobt. Aber dass Courtois spielen würde, hatte sich ohnehin in den vergangenen Wochen abgezeichnet – der Infekt von Andriy Lunin beseitigte letzte Restzweifel.

Ancelotti gab sich gewohnt cool vor dem Finale, er hat ja auch schon einige erlebt, zweimal als Spieler mit Milan gewonnen, viermal als Trainer gesiegt, je zweimal mit Milan und Real Madrid, mit den Königlichen 2014 und 2022. Wobei das Spiel gegen den BVB dennoch auch für ihn etwas Besonderes ist, das gab er zu: “Aus zwei Gründen. Der erste ist, weil dieses Spiel das wichtigste der Saison ist. Und der zweite, weil es an einem historischen Ort gespielt wird.” Keine Scherze wie man das so oft hört von ihm, volle Konzentration, das gab der Coach vor.

Wir sind davon besessen, uns zu messen.

Carlo Ancelotti

“Ein Finale ist das wichtigste Spiel, aber auch das gefährlichste. Man muss es genießen, hier zu sein, und das werden wir auch tun. Wir sind davon besessen, uns zu messen.” Auf die Frage, inwieweit der Ausgang des Spiels das Saisonfazit beeinflusst, Real wurde ja schließlich Meister, mit zehn Punkten Vorsprung auf den FC Barcelona, ließ Ancelotti keine Zweifel aufkommen: “Die Saison war bereits sehr erfolgreich, egal, was passiert.”

Seine Aufgabe dabei, dass es klappt: “Den Spielern klare Vorstellungen zu vermitteln. Ich werde so direkt wie möglich sein. Je direkter ich bin, desto weniger nervös wird die Mannschaft sein.” Das sei das Wichtigste. “Die Emotionen werden später kommen.”

“Auf dem Weg hierher aufgeopfert”

Die berühmte Anspannung, Lampenfieber, Angst gar, die man auch nach zig großen Spielen nicht verlieren sollte: “Sie ist ein wichtiger Bestandteil einer guten Leistung, das müssen wir wissen. Wir haben die Qualität und haben uns als Mannschaft auf dem Weg hierher aufgeopfert. Beides wird auch im Finale der Schlüssel zum Erfolg sein.”

Der Italiener zeigte sich in Wembley als Menschenkenner und Menschenfänger zugleich. Beides essenziell, Erfolg zu haben, gerade über so viele Jahre hinweg. Der 64-Jährige erklärte: “Da ist auch die Sorge, dass etwas schief gehen könnte. Man spürt, dass der Sieg zum Greifen nahe ist, und man hat Angst, dass er einem entgleitet. Jeder von uns lebt das auf seine Art. Wenn man ein Finale erreicht, hat man das Gefühl, dass der Erfolg sehr nahe ist, und man beginnt sich Sorgen zu machen. Man macht sich viele Sorgen und hat Angst. Aber wenn man diese Angst überwindet und gewinnt, ist man umso glücklicher.”

Madrids späte Tore: “Kann kein Zufall sein”

Oft hat ja gerade sein Real Madrid Spiele sehr spät entschieden, zuletzt im Halbfinale gegen Bayern München, davor gegen Manchester City im Elfmeterschießen, 2022 in magischen Nächten gegen Paris, Chelsea und ebenfalls City. Oder, natürlich, 2014 im Finale gegen Atletico Madrid. Zufall alles? “Dieser Klub hat etwas Besonderes, so viele Male kann das kein Zufall sein. Vielleicht ist es die Geschichte, die Tradition, die Qualität … Ich weiß es auch nicht, aber es ist schon so oft passiert und das bedeutet, dass es kein Zufall sein kann.”

Ein bisschen lustig war er dann aber trotz aller Anspannung doch noch. Auf die Frage, was der Unterschied zu dem Ancelotti vor zehn Jahren sei, scherzte der Ancelotti des Jahres 2024: “Ich bin zehn Jahre älter. Aber ich fühle mich immer noch jung.”

Und falls es einer nicht glauben mochte, denn der Coach wird in gut einer Woche ja 65: “Das ist wahr.” Er habe viel hinzugelernt seit 2014, seinem ersten Finale mit den Königlichen. Daher ist er sich auch sicher: “Diese Generation ist in der Lage, Großes zu leisten … und es gibt immer noch Spieler, die vor zehn Jahren dabei waren. Es ist unglaublich, wenn man darüber nachdenkt.” Einer der damals dabei war: Luka Modric, der Kroate, der im Herbst 39 Jahre alt wird und offenbar doch noch ein weiteres Jahr bei den Madrilenen anhängen wird. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ancelotti bestätigt: Courtois steht statt Lunin im Tor

Real Madrid geht das Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund am Samstag voller Selbstvertrauen an – und mit Thibaut Courtois zwischen den Pfosten. Das bestätigte Carlo Ancelotti am Freitagabend.

Klare Aussage zum Final-Torhüter: Thibaut Courtois (re.) beginnt anstelle von Andriy Lunin.

Klare Aussage zum Final-Torhüter: Thibaut Courtois (re.) beginnt anstelle von Andriy Lunin.

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Am Samstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) bestreitet Carlo Ancelotti mal wieder ein Endspiel in der Königsklasse. Vier Titel im wichtigsten europäischen Wettbewerb – je zwei mit Milan (2003, 2007) und Real (2014, 2022) – kann der Italiener als Trainer bereits vorweisen. Aus Erfahrung erklärte er am Freitagabend auf der obligatorischen Pressekonferenz: “Ein Champions-League-Finale ist das wichtigste und das gefährlichste Spiel.”

Als “gefährlich” stufte so mancher auch die Entscheidung ein, die Ancelotti ob der Qual der Wahl im Tor treffen würde. Die Entscheidung allerdings, sie wurde dem 64-Jährigen schlichtweg abgenommen. Andriy Lunin, der den eigentlichen Stammkeeper Thibaut Courtois in dieser Saison wegen dessen Kreuzbandriss teils überragend vertreten hatte (31 Pflichtspiele in dieser Saison, nur 32 Gegentore und zwölf weiße Westen), fehlte in dieser Woche wegen eines Infekts.

Da das Fieber dem Ukrainer länger zu schaffen machte, isolierten ihn die Mediziner vom Team, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Im Flieger nach London saß Lunin dann auch nicht. Am Freitag erklärte Ancelotti vor den wartenden Journalisten: “Lunin reist erst morgen an und wird auf der Bank sitzen. Courtois spielt.”

Niederlage gegen Real, brillant gegen Liverpool

In vier der sechs Champions-League-Gruppenspiele hatte Lunin noch Kepa den Vortritt lassen müssen, ab der K.-o.-Runde verpasste er allerdings keine Minute mehr – und hütete auch bei den Halbfinal-Partien gegen die Bayern Reals Tor. Weil Courtois im Saisonfinale wieder fit wurde (vier La-Liga-Partien, vier Gegentore) und Ansprüche aufs Champions-League-Endspiel anmeldete, war Ancelotti ob dieser Entscheidung nicht beneidet worden.

Nun aber steht fest, dass Courtois definitiv zwischen den Pfosten steht. Sein erstes Champions-League-Endspiel bestritt der Belgier, für den Domenico Tedesco im EM-Kader keinen Platz sah, im Mai 2014 – 1:4 verlor er mit Atletico gegen Real. Ende Mai 2022 folgte sein zweites, diesmal brillierte Courtois im Real-Tor (kicker-Note 1, Spieler des Spiels) und hielt das 1:0 gegen Liverpool fest. Nun winkt sein zweiter Henkelpott.

MacLeod im Interview: “Vielleicht geht es dem BVB wie Aberdeen”

Für den ehemaligen BVB-Vorkämpfer Murdo MacLeod ist klar, wer das Finale in Wembley gewinnen soll. Der Schotte schwärmt zudem von Marco Reus.

Einer der Pokalhelden von Borussia Dortmund: Murdo MacLeod (Mitte).

Einer der Pokalhelden von Borussia Dortmund: Murdo MacLeod (Mitte).

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Vor 35 Jahren war Murdo MacLeod einer der Pokalhelden von Borussia Dortmund, ein echter “Braveheart”. 1987 von Celtic gekommen, kämpfte sich der Schotte damals schnell hoch zum Publikumsliebling im Westfalenstadion. An diesem Samstag wollte er seinen BVB eigentlich in Wembley anfeuern, aber der 65-Jährige muss das Endspiel auf Anraten seines Arztes daheim in Helensburgh bei Glasgow im Fernseher anschauen. Die Reise wäre zu anstrengend gewesen für MacLeod, der im Vorjahr nicht nur am Herz operiert werden musste, sondern dem man auch alle Zehen amputiert hat. Im Telefonat mit dem kicker blickt er zurück und voraus auf besondere Dortmunder Momente.

Mr MacLeod, am vergangenen Sonntag sah man Sie in den sozialen Medien des BVB und von Celtic. Erzählen Sie die Geschichte dazu?

Ich hatte die Ehre, den Anstoß für das Spiel der Legenden von Celtic und Dortmund im Celtic Park auszuführen. 30.000 Fans waren gekommen, an einem regnerischen Tag, unglaublich für ein Wohltätigkeitsspiel. Paul Lambert war der Trainer der Celtic-Legends und spielte in der zweiten Halbzeit für die BVB-Legends, und ich durfte in die Umkleidekabine der Dortmunder gehen, um ihre Spieler zu treffen. Mein Name wurde auch von den mitgereisten Dortmunder Fans gesungen.

Beim Finale in London aber werden Sie nun fehlen.

Ja, leider. Ich wollte hin, habe aber am Donnerstag mit dem Arzt hier gesprochen und der meinte, dass es am Flughafen und im Stadion ein Problem sein würde, weil man doch viel laufen muss. Aber der Anstoß am Sonntag im Celtic Park war sehr bewegend für mich.

Als Sie im Juni 1987 von Celtic nach Dortmund wechselten, waren Sie der erste schottische Spieler, der für den BVB spielte. Wie erlebten Sie die vier Jahre bei der Borussia?

Mir und meiner Frau Mhairi hat es in Deutschland sehr gut gefallen, wir haben in Dortmund schnell viele neue Kontakte geknüpft. Ich hätte mir eigentlich nicht vorstellen können, Celtic zu verlassen, aber der Wechsel nach Dortmund war letztlich für mich als Spieler eine fantastische Sache.

Murdo MacLeod

Murdo MacLeod mit seiner Frau beim Spiel der Legenden von Celtic und Dortmund.
imago images / Jan Huebner

Ihre erste Europareise mit dem BVB hatte ein überraschendes Ziel…

Glasgow! Wir bekamen in der ersten Runde des UEFA-Cups 1987/88 ausgerechnet Celtic. Das war schon seltsam. Wir hörten uns die Auslosung in Dortmund nach dem Training an und die Spieler gaben dann mir die Schuld. Celtic hatte noch nie gegen eine westdeutsche Mannschaft gespielt, bevor ich dorthin gewechselt bin.

Dortmund verlor das Hinspiel im Celtic Park 1:2 und gewann dann daheim 2:0.

Das war ein sehr emotionaler Tag, als ich zu Celtic zurückkam, und einer der Tage, die ich nie vergessen werde. Sogar als Celtic Freistöße zugesprochen bekam, haben die Fans skandiert, dass ich sie ausführen soll, so wie ich es früher getan habe. Am Ende bekam ich stehende Ovationen, also ein großes Dankeschön.

Ihr Highlight bei der Borussia aber war der DFB-Pokal 1989?

DFB-Pokal-Finale 1989

Ja, das Finale in Berlin, 4:1 gegen Werder Bremen. Ich erinnere mich noch genau an das Spiel, 76500 Zuschauer im Olympiastadion. Ich habe nicht im Mittelfeld gespielt, weil wir Verletzungen hatten und der Trainer Horst Koppel mich gebeten hat, in der Innenverteidigung neben Thomas Helmer und Gunter Kotowski zu spielen. Ich hatte keine Bedenken, denn man tut, was der Trainer will, und ich hatte bei Celtic schon ein paar Mal als Linksverteidiger gespielt, als der große Danny McGrain 1981 verletzt war.

Es war der erste Titel für den BVB nach 23 Jahren. Der Empfang war gewaltig.

400.000 Leute sind damals dagewesen, das wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Die Dortmunder Fans sind so leidenschaftlich. Ich hatte das Glück, damals vor 55.000 Zuschauern im Westfalenstadion zu spielen. Jetzt sind es sogar 80.000, darum wird der BVB in ganz Europa beneidet.

Klappt es gegen dieses Real Madrid mit dem zweiten Henkelpokal und einer vielleicht noch größeren Party?

Es war schon unglaublich, dass der BVB 1997 gegen Juve die Champions League gewonnen hat. Warum sollten sie es jetzt in Wembley nicht wieder schaffen? 1983 hat Real das Pokalsieger-Finale gegen den FC Aberdeen von Alex Ferguson verloren, weil sie den Gegner unterschätzt haben. Vielleicht geht es dem BVB wie Aberdeen und Real ist sich etwas zu sicher.

2013 beim verlorenen Finale gegen Bayern waren Sie in Wembley.

Ja, das war sehr schade für den BVB. Umso mehr würde es mich jetzt für Marco Reus freuen. Er ist ein spezieller Spieler in der Geschichte dieses Vereins. Und nach dem knappen Ding 2013 hat er diesen Champions-League-Titel zum Abschied erst recht verdient.

Interview: Phil Gordon

‘Something wild’ – Ferdinand in awe of Bellingham’s impact at Real in debut campaign


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Champions League final build-up live – Real Madrid and Dortmund prepare for showpiece

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Champions League final build-up live – Ancelotti says Courtois to start for Real against Dortmund

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Fakten-Dreierlei: Junger Terzic, Dauerbrenner Ancelotti und ein torarmer BVB

Das Champions-League-Finale fährt mit einem Potpourri an Geschichten auf. Kurz vor Anstoß der Partie zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund liefert der kicker noch ein paar interessante Fakten.

Weiß, wie sich ein Champions-League-Finale anfühlt: der frühere Milan- und jetzige Real-Coach Carlo Ancelotti.

Weiß, wie sich ein Champions-League-Finale anfühlt: der frühere Milan- und jetzige Real-Coach Carlo Ancelotti.

IMAGO/Sports Press Photo

Dieses Endspiel der Königsklasse zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund ist aufgeladen mit besonderen Geschichten.

Eine kleine Auswahl: Sowohl Marco Reus im BVB-Dress als auch Toni Kroos im Shirt der Königlichen werden an diesem Samstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) jeweils ihr letztes Spiel für ihre langjährigen Vereine bestreiten. Den langjährigen Schwarz-Gelben zieht es eventuell gen Amerika in die dortige MLS, während der Weltmeister von 2014 nach seiner äußerst titelreichen Real-Zeit in den Ruhestand geht – das allerdings erst nach der EM im eigenen Land mit Deutschland.

Schlagzeilen gehören natürlich auch Jude Bellingham: Der englische Nationalspieler war im letzten Sommer erst für über 100 Millionen Euro von Dortmund nach Madrid gewechselt – und bestreitet nun in der Heimat nach einem Real-Jahr das Finale der Königsklasse gegen die ehemalige Liebe.

Der nimmermüde Ancelotti und das nimmermüde Real

In den Untiefen zu diesem CL-Finale finden sich aber noch weitere nette Dinge – der kicker ist deswegen nochmals eingetaucht ins Faktenmeer.

Am Namen Carlo Ancelotti führt dabei kein Weg vorbei. Der inzwischen 64-jährige Trainer, der seit 2021 bei den Blancos unter Vertrag steht, einen Job bei Brasiliens Seleçao abgesagt hat und nun in der spanischen Hauptstadt die Rente plant, kennt die Königsklasse wie kaum ein anderer der bisherigen Geschichte. Unglaubliche 203 Partien hat “Carletto” schon an der Seitenlinie live erlebt – zum Vergleich: In der ewigen Liste unter den Spielern führt Cristiano Ronaldo mit 183 Einsätzen vor Iker Casillas (177) und Lionel Messi (163).

Doch nicht nur das: Ancelotti ist der erste Trainer, der sechs Champions-League-Finals bestreitet nach den Jahren 2003, 2005 und 2007 mit Milan sowie 2014, 2022 und nun eben 2024 mit Real. Seine Bilanz dabei: jeweils zwei Siege. Das Siegen liegt den Madrilenen naturgemäß im Blut, sie sind in diesem Wettbewerb schließlich mit 14 Triumphen Rekordchampion – und haben die letzten acht (!) Endspiele allesamt gewonnen – allesamt in der Champions League. Insgesamt haben die Königlichen bärenstarke 14 ihrer 17 Finals gewonnen.

Terzic wie “Pep” und “Mou”?

Auf der anderen Seite steht Dortmund als Außenseiter, trainiert von Edin Terzic. Der 41-Jährige könnte sich mit einem Coup in Wembley aber gleich auf mehreren Ebenen in der CL-Geschichte verankern. Allen voran alterstechnisch: Terzic ist am Finaltag exakt 41 Jahre und 215 Tage alt. Er könnte damit nach Pep Guardiola (mit Barcelona 2009 mit 38 Jahren, 129 Tagen sowie 2011 mit 40 Jahren, 130 Tagen) und José Mourinho (mit Porto 2004 mit 41 Jahren, 121 Tagen) der drittjüngste Trainer werden, der die Champions League gewinnt.

Das kann aber auch nur gelingen, wenn Terzics Auswahl an diesem Samstagabend den famosen Real-Angriff um Vinicius Junior erfolgreich aufhält etwa mit Mats Hummels oder Nico Schlotterbeck – und darüber hinaus vorne zum Beispiel mit Niclas Füllkrug die womöglich wenigen Chancen nutzt. Wenig ist auch das Stichwort: Der BVB hat in zwölf CL-Partien in dieser Saison nur magere 17 Treffer verbucht. Einen Titelträger mit lediglich 17 Toren bei 13 zu absolvierenden Spielen hat es nur 2009/10 gegeben: Inter Mailand gewann damals sparsam den Pokal. Um diese Marke einzustellen, müsste die Borussia nach torlosen 120 Minuten das Elfmeterschießen gewinnen.

Mit Alaba und Tchouameni: Real gibt Final-Kader bekannt

Am Samstag steigt das Champions-League-Finale in Wembley. Borussia Dortmund trifft auf Real Madrid. Die Königlichen haben ihr Aufgebot bekanntgegeben.

David Alaba und Aurelien Tchouameni stehen im Final-Kader von Real Madrid, sind aber nicht einsatzfähig.

David Alaba und Aurelien Tchouameni stehen im Final-Kader von Real Madrid, sind aber nicht einsatzfähig.

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Wenn ab Samstag um 21 Uhr (LIVE! bei kicker) der Ball in Wembley rollt, geht es für Real Madrid um den 15. Champions-League-Titel. Gegen Borussia Dortmund sind die Königlichen fraglos der Favorit, der spanische Meister verfügt über immense Qualität im Kader.

Am Donnerstagnachmittag veröffentlichte Real die offizielle Kaderliste für das Endspiel gegen den BVB. Mit dabei sind unter anderem vier Torhüter, neben Thibaut Courtois, Andrej Lunin (zuletzt krank) und Kepa auch Nachwuchskeeper Fran. David Alaba, der sich am 17. Dezember gegen Villarreal das Kreuzband riss und seitdem kein Spiel mehr absolviert hatte, steht ebenfalls im Aufgebot. Auch der Name Aurelien Tchouameni taucht auf, der Franzose laboriert seit dem Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern an einer Verletzung am Fuß. Zudem bestätigte Carlo Ancelotti bereits seinen Ausfall für das Endspiel.

Mentale Unterstützung

Alaba und Tchouameni wären zwar spielberichtigt, beide werden aber nicht zum Einsatz kommen und nur zur mentalen Unterstützung benötigt werden. Gleiches gilt für Lunin, der nach seinem Fieber und der möglichen Ansteckungsgefahr erst am Samstag nach London reist, das Abschlusstraining am Freitagabend somit verpasst und ebenfalls nur theoretisch im Kader steht.

Neben Keeper Fran wird derweil ein weiterer Youngster mit dabei sein. Der 20-jährige Mario Martin, defensiver Mittelfeldspieler der zweiten Mannschaft, darf Final-Luft schnuppern.

Das letzte große Finale, das Real verlor

Um auf ein Finale um den Henkelpott zu stoßen, das Real Madrid nicht gewonnen hat, muss man auf der Zeitachse weit zurückwandern. Als nicht nur der Name des Wettbewerbs noch ganz anders war.

Kein Vorbeikommen: Graeme Souness und Terry McDermott stoppen Laurie Cunningham (v. li.).

Kein Vorbeikommen: Graeme Souness und Terry McDermott stoppen Laurie Cunningham (v. li.).

imago/Horstmüller

Mit bald 39 ist Luka Modric der Älteste im Real-Kader, doch selbst seine Geburt lag noch mehr als vier Jahre in der Zukunft, als die Königlichen letztmals das größte europäische Finale verloren. Ja, das gab es wirklich mal.

Als absoluten “Endgegner” bezeichnete BVB-Trainer Edin Terzic den Rekordsieger des Wettbewerbs, der von seinen acht Champions-League-Endspielen seit 1992/93 alle acht gewann. Die perfekte Bilanz.

1998, nach 32 Jahren Henkelpott-Dürre, wurde Juventus Turin geschlagen, 2000 der FC Valencia, 2002 Bayer 04 Leverkusen. “La Decima” wurde 2014 ebenso gegen Atletico Madrid errungen wie der Titel 2016, 2017 war wieder Juventus an der Reihe, als Real zur ersten Mannschaft aufstieg, die die CL verteidigte. Die bis dato letzten beiden Male, 2018 und 2022, triumphierte Madrid gegen den FC Liverpool.

Gewissermaßen war das eine Revanche in gleich doppelter Ausführung, denn die Reds waren es, die Real als letzte Mannschaft in einem “Champions-League-Finale” bezwingen konnten. Der Wettbewerb hieß noch Europapokal der Landesmeister, das Jahr war 1981 und der FC Liverpool “das, was Real heute ist”, sagte Verteidiger Andres Sabido der Marca vor dem Endspiel 2018 rückblickend. Zwischen 1977 und 1984 sollte der LFC den Landesmeister-Cup gleich viermal abräumen.

Madrid, das damals seit 15 Jahren auf einen Henkelpott wartete, war tatsächlich eine ganz andere Mannschaft als das “weiße Ballett” der 1950er Jahre oder das Team der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart. “Unsere Herangehensweise war falsch. Der Plan war, auf 0:0 spielen und ins Elfmeterschießen zu kommen”, gab Stürmer Santillana 2018 zu. Liverpool als Seriensieger, Real in der Außenseiterrolle. Sogar in den eigenen Köpfen.

Ein unbeabsichtigtes Siegtor

Die Königlichen, die ein Jahr zuvor 1:5 beim Hamburger SV verloren hatten und ein Jahr später 0:5 beim 1. FC Kaiserslautern verlieren sollten, spielten im Pariser Prinzenpark unheimlich defensiv, teils mit sechs, sieben Mann hinter dem Ball. Liverpools Unterschiedsspieler Kenny Dalglish und Graeme Souness wurden in Manndeckung genommen. Und weil Reals englischer Tempodribbler Laurie Cunningham erst von einer schweren Verletzung zurückkam, wurden die Spanier vorne kaum gefährlich.

Hinten kassierten sie allerdings erst in der Schlussphase ein Tor von Liverpools Verteidiger Alan Kennedy, der einräumte, dass sein 1:0-Siegtreffer pures Glück war. “Ich wollte gar nicht zum Ball, sondern nur Platz für einen Mitspieler schaffen”, verriet der Final-Held ebenfalls 2018. Als Real längst wieder das war, was Real in diesem Wettbewerb in der Regel ist: der absolute Endgegner.

Niklas Baumgart