Fabian: Der Mann, der Deutschland schon einmal richtig weh tat

Fabian: Der Mann, der Deutschland schon einmal richtig weh tat

Die Spanier sind das bisher beste Team der EM. Das liegt auch ein einem ganz starken Fabian. Der Mittelfeldmann tat Deutschland schon einmal richtig weh und hat einen Spitznamen, den sicher nicht viele kennen.

Spielt bisher ein herausragendes Turnier: Spaniens Fabian.

Spielt bisher ein herausragendes Turnier: Spaniens Fabian.

IMAGO/NurPhoto

Als es im Vorfeld des Turniers um die Spieler der EM ging, haben sicher nicht viele den Namen Fabian genannt. Zu Unrecht. Denn der Spanier ist bisher einer der besten Spieler des Turniers. Beim 3:0 gegen Kroatien erzielte er ein Tor und bereitete einen Treffer vor, dafür bekam er die kicker-Note 1,5 und wurde zum Spieler des Spieltags gekürt. Auch beim 1:0 gegen Italien wusste der Mann von PSG zu überzeugen, bekam die Note 2. Im letzten Gruppenspiel wurde der 28-Jährige wie viele andere Stammspieler geschont, ehe er im Achtelfinale beim 4:1 gegen Georgien wieder mitwirkte und mit einem Tor und einer Vorlage erneut überzeugte (kicker-Note: 2).

Da mit Sicherheit nicht alle den Linksfuß auf dem Zettel hatten, lohnt sich ein genauerer Blick auf den Mann, der am 3. April 1996 in Los Palacios, einer Stadt in der Provinz Sevilla, geboren wurde. Fabian startete seine Karriere bei einem lokalen Verein, ehe es im Alter von acht Jahren in die Jugendabteilung von Betis ging. Dort sollte er lange bleiben, mit einem kurzen Zwischenstopp in Elche sogar bis ins Jahr 2018.

In jungen Jahren bekam er bei Betis sogar einen ganz besonderen Spitznamen verpasst, wie er im Interview mit La Repubblica verriet: “Als Kind war ich klein, schnell, spielte als Mittelfeldspieler und schoss mit dem linken Fuß. Deshalb gaben sie mir den Spitznamen ‘Messi von Los Palacios’. Das war, bevor ich in sechs Monaten plötzlich um 30 Zentimeter gewachsen bin.” Heute misst der Spanier 1,89 Meter.

Nach vielen Jahren in Sevilla reifte in Fabian der Wunsch, Betis zu verlassen. Für 30 Millionen Euro wechselte er nach Italien zur SSC Neapel. Er galt damals als einer der talentiertesten Mittelfeldspieler Spaniens und setzte sich im neuen Land auch direkt durch. 157 Spiele (20 Tore) machte der Mittelfeldmann für Napoli und feierte mit dem Team 2020 den Pokalsieg.

Zweimal Meister und einmal Pokalsieger mit PSG

Nach vier Jahren in Neapel ging es für Fabian, dessen Vorbild die spanische Legende Xavi (“Er inspiriert mich”) ist, weiter nach Paris. Für gut 22 Millionen Euro unterschrieb er beim französischen Schwergewicht und begann so langsam, seinen Titelschrank zu füllen. Zweimal wurde er mit PSG Meister, dazu gesellt sich der Pokalsieg im Sommer. Zuletzt hatte es Fabian bei Luis Enrique aber nicht leicht, kam in der Liga kaum mehr zum Einsatz. In den beiden Champions-League-Duellen im Halbfinale gegen den BVB gehörte er aber beide Male zur Startelf.

Zum absoluten Stamm zählt er dagegen bei Spaniens Nationalelf. “Luis de La Fuente hat mir immer vertraut und ich hoffe, dass ich hier Großes erreichen kann”, sagte Fabian kürzlich. 26 Mal lief der Mittelfeldmann bisher für die Iberer auf und erzielte vier Tore. Sein Debüt feierte er am 7. Juni 2019 beim 4:1 bei den Faröern, als er 16 Minuten Spielzeit bekam nach seiner Einwechslung. Einen Titel holte er mit seinem Land auch schon und zwar die Nations League 2023.

Bester Spieler der U-21-EM 2019

Fabian wurde zum besten Spieler der U-21-EM 2019 ausgezeichnet.

Fabian wurde zum besten Spieler der U-21-EM 2019 ausgezeichnet.
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Und da gibt es auch noch die eine ganz besondere Erinnerung, die Fabian an den Gegner vom Freitagabend hat. Bei der U-21-Europameisterschaft 2019 in Italien und San Marino standen sich nämlich im Finale die DFB-Junioren und eben der spanische Nachwuchs gegenüber.

Die Iberer setzten sich am Ende mit 2:1 durch. Überragender Mann auf dem Platz: Fabian, der das 1:0 erzielte und mit einer kicker-Note von 1,5 zum Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde. Der heutige PSG-Profi wurde bei jenem Event übrigens auch als bester Spieler des Turniers gekürt.

Fabian ist ein kompletter Mittelfeldspieler, glänzt im Zentrum mit Übersicht, Passspiel, Ballkontrolle und Dribbling. Er ist taktisch zudem sehr variabel und kann in mehreren verschiedenen Systemen spielen.

Für Julian Nagelsmann & Co. gilt es im Vorfeld des Spiel am Freitagabend (18 Uhr, LIVE! bei kicker) deswegen lieber mal einen genaueren Blick auf den Mittelfeldmann von PSG zu werfen.

Mirko Strässer