Das macht Can vor dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid Mut

Für die EM nominiert worden ist Dortmunds Kapitän Emre Can nicht. Groß Gedanken macht sich der 30-Jährige aber momentan nicht darüber. Vielmehr kreisen die Gedanken intensiv ums anstehende Champions-League-Finale.

Wird die BVB-Mannschaft als Kapitän ins Champions-League-Finale gegen Real Madrid führen: Emre Can.

Wird die BVB-Mannschaft als Kapitän ins Champions-League-Finale gegen Real Madrid führen: Emre Can.

IMAGO/Shutterstock

Auf eine Reihe von Dortmundern verzichtet Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der im Juni anstehenden Europameisterschaft im eigenen Land – darunter der formstarke Mats Hummels, Julian Brandt, Karim Adeyemi und eben auch BVB-Kapitän Emre Can.

Bei einer Medienrunde an diesem Freitag wollte sich der 30-jährige Routinier Can aber nicht damit aufhalten, der 43-malige DFB-Nationalspieler gab viel lieber Einblicke in seine Gedankenwelt bezüglich des in acht Tagen anstehenden Champions-League-Finals.

Can manifestiert innerlich längst einen Moment

Denn das er mit seinen Teamkollegen tatsächlich am 1. Juni ab 21 Uhr (LIVE! bei kicker) im Endspiel der Königsklasse gegen Rekordsieger Real Madrid auflaufen wird, sei schlicht “etwas Besonderes”. Can selbst spüre das bei sich und innerhalb des Teams.

Einerseits, weil der Spielort Wembley etwas Magisches an sich habe: “Es ist ein besonderes, ein wunderschönes Stadion. Und es passt irgendwie zu Dortmund.” Warum? Weil die Schwarz-Gelben dort vor elf Jahren auf bittere Art und Weise denkbar knapp sowie spät durch Arjen Robbens Kunststück mit 1:2 gegen den FC Bayern München verloren haben. “Die Mannschaft hat hier eine bittere Nacht gehabt – und das wollen wir gutmachen. Wir wollen mit breiter Brust auftreten und alles dafür tun, dass wir das Ding nach Dortmund holen.”

Was Can dabei selbstbewusst stimmt, ist die Tatsache, dass die Westfalen in dieser teils auch durchwachsenen (Bundesliga-)Spielzeit gerade in der Königsklasse oft stark aufgetreten und über sich hinausgewachsen sind. Ausgeschaltete Gegner wie Milan, Newcastle, Eindhoven, Atletico Madrid und zuletzt im Halbfinale das bereits in der Gruppenphase als Kontrahent aufgeschlagene PSG um Kylian Mbappé. Can dazu: “Wir haben gegen große Gegner bestanden, wir haben top Fußball gespielt und sind wie eine Mannschaft aufgetreten. Das macht mir Mut.”

Mut, um tatsächlich auch gegen den 14-maligen Champions-League-Sieger Real Madrid zu bestehen. “Real Madrid ist Favorit”, weiß dabei nicht nur Can selbst. Diese Tatsache erkenne vielmehr “jeder”. Aber: “Wir werden nicht dahinfahren und sagen: ‘Ok, es könnte passieren.’ Sondern wir werden einfach Gas geben, wir werden füreinander arbeiten. Und dann werden wir sehen, was rausspringt. Du musst mit Selbstvertrauen hinfahren, musst mit breiter Brust hinfahren. Und das werden wir definitiv.”

Dann könne es etwas werden mit dem ganz großen Gewinn, dem zweiten Dortmunder CL-Titel nach 1997 (3:1 gegen Juventus). Den Moment einer potenziellen Pottübergabe stelle sich Can dabei schon jetzt intensiv vor: “Wie meine Frau sagt: Ich manifestiere das. Und ich hoffe, es kommt auch so. Ich stelle es mir wirklich immer wieder vor.”

Gutes Omen für den BVB? Der Unbesiegte fehlt im CL-Finale

Real Madrid muss im Finale der Champions League auf Aurelien Tchouameni verzichten. Der Ausfall des Franzosen darf Borussia Dortmund vor dem Endspiel leise Hoffnung machen.

Wird Real Madrid im Champions-League-Finale nicht zur Verfügung stehen: Aurelien Tchouameni.

Wird Real Madrid im Champions-League-Finale nicht zur Verfügung stehen: Aurelien Tchouameni.

IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Nachdem sich Aurelien Tchouameni im Halbfinal-Rückspiel der Königsklasse gegen den FC Bayern (2:1) eine Stressverletzung am linken Fuß zugezogen hatte, fehlte der Franzose in den jüngsten drei Ligaspielen der Königlichen. Auf der Pressekonferenz am Freitagmittag bestätigte Carlo Ancelotti nun, was in den vergangenen Tagen bereits befürchtet worden war.

Tchouamenis beeindruckende Startelf-Quote

“Tchouameni fällt für das Champions-League-Finale aus. Er erholt sich für die Europameisterschaft”, erklärte der Cheftrainer der Madrilenen, dem damit ein wichtiger und flexibel einsetzbarer Defensivakteur für das Endspiel fehlt.

Wie wichtig der 24-Jährige tatsächlich für den neuen Spanischen Meister ist, wird mit Blick auf die Statistiken deutlich. In allen Spielen, in denen Tchouameni in dieser Saison der Startelf angehörte – 31 an der Zahl -, blieben die Madrilenen ungeschlagen. 25 Mal ging Real als Sieger vom Feld, sechsmal fuhren die Königlichen zumindest ein Remis ein.

Wer wird Kroos’ Nebenmann zum Abschluss?

Neben wem Toni Kroos im zentralen Mittelfeld an jenem 1. Juni sein letztes Pflichtspiel für Real Madrid bestreiten wird, ist damit rund eine Woche vor dem Endspiel weiter offen. Hoffnungen auf einen Startplatz in Wembley darf sich durch Tchouamenis Ausfall somit wohl vor allem Fede Valverde – auch Kroos’ langjähriger Mittelfeld-Partner Luka Modric und Eduardo Camavinga wären verfügbar.

Die Analyse-Abteilung des BVB wird an diesem Wochenende sicherlich gespannt ins Santiago Bernabeu schauen, wenn die Königlichen zum Saisonabschluss Real Betis Sevilla empfangen (Samstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker). Gut möglich, dass Ancelotti das letzte Heimspiel von Kroos – aus Sicht des Italieners “einer der Besten in der Geschichte” – nutzt, um die potenzielle Startelf für das Finale in London zu testen.

“Ein Real-Mythos nimmt Abschied” – “Toni war immer anders”

Toni Kroos beendet im Sommer seine Karriere – in Nationalmannschaft und Verein. Wie die spanische Presse darauf reagierte.

Er beendet seine Karriere nach der EM im Sommer: Toni Kroos.

Er beendet seine Karriere nach der EM im Sommer: Toni Kroos.

imago images

AS: “Und Kroos hatte ‘Eier’, wie Ancelotti mal sagte. Er hatte den ‘Charakter’, der nötig war, um auf dem Höhepunkt aufzuhören. Um seine Schuhe an den Nagel zu hängen, trotz der Tatsache, dass er mit 34 Jahren noch auf hohem Niveau hätte weitermachen können. Aber Toni war immer anders.”

Marca: “Ein Mythos des Fußballs und von Real Madrid nimmt Abschied. Er war vielleicht mit Luka Modric einer der besten Mittelfeldspieler, die je für Real Madrid gespielt haben.”

Mundo Deportivo: “Die Seifenoper über Kroos’ Vertragsverlängerung bei Real Madrid ist vorbei. (…) In Deutschland waren bereits Gerüchte aufgekommen, dass Kroos nach der Europameisterschaft in seinem Heimatland zurücktreten würde, aber bei Real Madrid war man zuversichtlich, dass er noch eine weitere Saison im Verein bleiben würde.”

El Mundo: “2021, mit 31 Jahren, entschied sich Kroos, die deutsche Nationalmannschaft zu verlassen und sich voll und ganz auf Madrid zu konzentrieren, um eine Karriere zu verlängern, die damals bereits kurz vor dem Ende zu sein schien. Das war eine gute Entscheidung, denn es hat ihm gutgetan: Er hat drei außergewöhnliche Spielzeiten hinter sich, in denen er zwei Ligatitel und die Champions League gewonnen hat. Und er hat inzwischen ein weiteres Champions-League-Finale erreicht.”

El Confidencial: “Die Überraschung bei den Fans ist groß, denn es galt fast als sicher, dass er auch in der kommenden Saison spielen würde. Es ist ein vorzeitiger Abschied von einer Mannschaft, die dank des Fußballs des Deutschen zum Siegerteam wurde.”

Der Mann ohne Prime

Toni Kroos hört auf. Weil er aufhören will, nicht weil er aufhören muss. Seine Erklärung macht das verständlich. Seine Leistung macht es beeindruckend. Eine Würdigung.

Immer alles im Blick: Der große Stratege Toni Kroos.

Immer alles im Blick: Der große Stratege Toni Kroos.

IMAGO/Alex Perez

Toni Kroos hatte sich etwas vorgenommen. Und jetzt hat er es umgesetzt. “Ich wollte immer auf dem Höhepunkt meines Schaffens gehen und ich weiß, dass das nicht einfach ist, dass man diesen Zeitpunkt ganz schnell verpassen kann”, erklärte der 34-Jährige am Dienstag in einer Sonderfolge seines Podcasts “Einfach mal Luppen”, in der er sein Karriereende nach der anstehenden Heim-EM verkündete. Man kann festhalten: Er hat diesen Zeitpunkt nicht verpasst.

Wenn bisher von Spielern die Rede war, denen es gelungen ist, auf dem Höhepunkt aufzuhören, dann war das in der Regel nicht wirklich der Höhepunkt gewesen. Noch nicht einmal 2006 bei Zinedine Zidane, unter dem Kroos später dreimal in Folge die Champions League gewinnen sollte. Sechs bis acht Jahre zuvor war der Franzose eindeutig noch besser gewesen.

Bei Kroos allerdings, der auf seine “alten” Tage sogar noch zweikampfstark geworden ist, der die Nationalmannschaft nach seiner Rückkehr sofort auf ein anderes Level gehoben hat, muss man sich tatsächlich fragen, ob er jemals besser war als jetzt. Aber auch, ob er jemals schlechter war. Beim bald womöglich 15-maligen Champions-League-Sieger Real Madrid macht es noch genau so einen spürbaren Unterschied wie vor sechs oder acht Jahren, ob der fast schon unverschämt spielintelligente Stratege spielt oder nicht.

Wann war denn Kroos’ Prime, seine Blütezeit? Wann war er am stärksten? Anders als bei nahezu jedem anderen Spieler, wo einem meistens sofort zwei bis vier Jahre einfallen, die sich eingrenzen lassen, lautet die Antwort: Er hatte keine Prime. Besser gesagt: Kroos’ Prime war seine gesamte Karriere. Mindestens die zehn Jahre in Madrid, wo sie jetzt schon wissen, dass dieser Spieler mit dieser Beständigkeit eigentlich nicht zu ersetzen ist.

Die Weltkarriere endet in Deutschland

Es mag Zufall sein, dass ausgerechnet jetzt, wo er Begabung und teilweise sogar Freude am Grätschen entwickelt hat, aus der Heimat endlich die Lobhudelei auf Kroos einprasselt, die in der Vergangenheit seltsamerweise oft ausgeblieben ist. Weil Grätschen, Sprints und blutige Wangen in Fußball-Deutschland mehr begeistern als manch clevere Verlagerung zur Seite, für die man diese Sportart halt zumindest ein bisschen verstehen sollte.

Kroos’ Länderspiele seit der Rückkehr

Wahrscheinlich liegt es eher daran, dass viele Deutsche seine Qualität seit dem Abgang aus München 2014 oder seit dem zwischenzeitlichen Rücktritt aus der Nationalmannschaft 2021 kaum noch gesehen und einfach ein Stück weit vergessen haben. Kroos tut allen deutschen Fußballfans jedenfalls einen Gefallen, indem er sich entschieden hat, als krönenden Abschluss einer großen Karriere die anstehende Heim-EM zu spielen – auch wenn er sich aus eigenem Interesse dafür entschieden hat.

Denn nebenbei gibt er allen, die seine herausragende Qualität lange Jahre entweder nicht verstanden haben oder vielleicht auch nicht unbedingt verstehen wollten, die Chance, ihn ein letztes Mal zu bestaunen. Und wertzuschätzen. Diejenigen, die das schon länger tun, können ihnen mit Verweis auf die vergangenen zehn Jahre versichern: Wenn Kroos kein gutes Turnier spielt, wird er ein sehr gutes spielen.

Niklas Baumgart

Kroos hört nach der EM auf – der richtige Zeitpunkt?

Toni Kroos wird seine einzigartige Karriere in diesem Sommer beenden. Nach der EM im eigenen Land hängt der Mittelfeld-Stratege seine Schuhe an den Nagel. Der richtige Zeitpunkt Ihrer Meinung nach?

Er beendet seine Karriere im Sommer: Toni Kroos.

Er beendet seine Karriere im Sommer: Toni Kroos.

imago images

Nach der Saison 2023/24 wird Toni Kroos seine Fußballschuhe an den Nagel hängen, das hat der Weltmeister von 2014 an diesem Dienstag selbst mitgeteilt, ehe auch Real Madrid nachzog. Seinen sechsten Champions-League-Titel könnte er zuvor im Finale gegen den BVB gewinnen, den Europameister-Titel würde Kroos auch mitnehmen.

Die EM im eigenen Land wird das letzte Karriere-Highlight für die Real-Ikone. Der richtige Zeitpunkt zum Aufhören? Stimmen Sie ab:

Vielen Dank für die Teilnahme!

Schluss nach der EM: Kroos kündigt Karriereende an

Neuer kicker Podcast: Der vierte Stern

Villarreals Europa-Traum platzt trotz vier Sörloth-Toren gegen Real

Real Madrid ist beim FC Villarreal nach 4:1-Führung einer Blamage entgangen. Vier Tore von Goalgetter Sörloth genügten am Ende dennoch nicht für die Submarinos, um sich für Europa zu qualifizieren.

Machte das Spiel seines Lebens: Ex-Leipziger Alexander Sörloth.

Machte das Spiel seines Lebens: Ex-Leipziger Alexander Sörloth.

IMAGO/NurPhoto

Die Ausgangslagen beider Mannschaften waren schon früh ersichtlich: Real, das bereits als Meister feststeht, bot beim FC Villarreal eine 1b-Elf auf, die Submarinos indes legten los wie die Feuerwehr. Um noch Chancen auf die Teilnahme an der Conference League zu haben, mussten die Hausherren gegen Madrid gewinnen.

Villarreal-Knipser Sörloth, für den es noch um den Titel des Torschützenkönigs geht, prüfte Lunin früh mit einem 30-Meter-Kracher (6.), die Anfangsviertelstunde war ziemlich einseitig. Doch wie so oft schlugen die Königlichen gleich mit der ersten schön herausgespielten Großchance zu, der junge Güler traf platziert zur Gäste-Führung (14.).

Der Meister dreht auf

Real war einfach eiskalt – und blieb es auch. Nachdem Lunin auch ein Eigentor durch Militao verhindert hatte (24.), köpfte Joselu das 2:0 (30.). Nach einem Fehler von Ceballos war dann zwar auch Sorlöth zur Stelle (39.), doch nur eine Minute nach dem 1:2 stellte Vazquez nach der nächsten feinen Real-Kombination auf 1:3 (40.). Reals 1b-Elf wurde immer stärker – noch vor der Pause stellte Güler gar auf 1:4 (45.+2).

La Liga, 37. Spieltag

Villarreal, das an sich kein schlechtes Spiel anbot, stand zu Beginn des zweiten Abschnitts mit dem Rücken zur Wand – machte aus der Not aber eine Tugend. Und hatte das nötige Glück des Tüchtigen, dass der feststehende Meister augenscheinlich bereits etwas abgeschaltet hatte. Schon drei Minuten nach Wiederbeginn köpfte Sörloth das 2:4 – Doppelpack (48.).

Und der Norweger, der einst für RB Leipzig stürmte, hatte noch lange nicht genug: Während Madrid weiterhin sehr offensiv spielte, präsentierten sich die Gäste defensiv anfällig – Sörloth nahm weitere Einladungen gerne an. Nach scharfen Pässen in die Spitze schnürte er binnen acht Minuten einen Hattrick, mit dem Fuß erzielte er seine Tore drei (52.) und vier (56.).

Sörloth verpasst den Fünferpack

Das Estadio de la Ceramica tobte, das große Real wankte bedenklich. Ancelotti wechselte nach dem 4:4-Ausgleich zeitig, auch wenn Kroos, Vinicius Junior oder Bellingham draußen blieben. Nichtsdestotrotz bekamen die Blancos anschließend mehr Kontrolle rein – phasenweise.

Fortan war die Partie zwar ausgeglichener, aber kaum minder offensiv. In der 79. Minute traf der eingewechselte Rodrygo für Real den Pfosten, kurz darauf verpasste Sörloth gar den Fünferpack (83.). Auch Lunin musste – gegen Traore (90.) – noch mal ran, danach hatte Madrid die drohende Niederlage nach 4:1-Führung abgewendet. Und Villarreals Europa-Traum platzen lassen. Zumindest Sörloth darf sich in einer Woche wohl “Pichichi” nennen.

Villarreal CF v Real Madrid – La Liga LIVE

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