Mannheims Glücksschwein gegen den Abstieg: “Wollen den Deckel draufmachen”

Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison in der 3. Liga steht Waldhof Mannheim zwei Zähler über dem Strich. Mit großer Fan-Unterstützung und mehr Effizienz soll am Samstag der letzte Schritt gegangen werden, wenn der Hallesche FC kurz zuvor nicht gewinnt.

Voller Fokus auf den Klassenerhalt: Marco Antwerpen.

Voller Fokus auf den Klassenerhalt: Marco Antwerpen.

IMAGO/Steinsiek.ch

Der SV Waldhof Mannheim hat sich in den vergangenen beiden Wochen ein Stück weit selbst um den Lohn – und möglicherweise sogar den vorzeitigen Klassenerhalt gebracht. Sowohl gegen den SC Verl als auch beim FC Ingolstadt ging die Mannschaft von Marco Antwerpen in Führung, musste dann aber einen Platzverweis hinnehmen und kassierte jeweils noch das 1:1.

Der Coach bezeichnete die beiden Unentschieden als “maximal unglücklich” und stellte die Gelb-Rote gegen Samuel Abifade sowie die Rote gegen Malte Karbstein in Frage, erkannte aber auch: “Vorher gab es schon Situationen, wo wir den Fehler vermeiden können.” So hätte man die letztlich entscheidenden Fouls verhindern können. “Dann spielen wir mit elf Mann zu Ende und ich denke, dann werden wir auch beide Spiele gewinnen.”

Halle legt vor: “Nehmen das Ergebnis zur Kenntnis”

Statt sechs Punkten Vorsprung und einer um elf Tore besseren Differenz im Vergleich zum ersten Abstiegsplatz, den Halle belegt, sind es nun aber nur zwei Zähler und neun Tore – und der HFC kann am Samstag für großen Druck sorgen. Schließlich legt der Tabellen-16. bereits um 14 Uhr in Bielefeld vor, Mannheim um 16.30 Uhr gegen Sandhausen nach.

Durchaus möglich also, dass der SVW kurz vor dem eigenen Anstoß auf die Abstiegsränge abrutscht. “Wir nehmen das Ergebnis von Halle zur Kenntnis”, blickte Antwerpen voraus, machte sich um die Nerven seiner eigenen Spieler aber keine Sorgen. “Das Nervenkostüm ist sehr, sehr gut. Wir haben richtig schwere Spiele gehabt und aus den letzten neun Spielen nur eine Niederlage”, unterstrich der 52-Jährige der seine Mannschaft als “sehr, sehr gefestigt” wahrnimmt.

Großer Zuschauerzuspruch im letzten Heimspiel

Auf die Unterstützung der eigenen Anhänger kann man sich jedenfalls verlassen. Am Donnerstagmittag waren bereits 14.500 Tickets – darunter 300 im Gästebereich – verkauft. In Mannheim hofft man gar, den bisherigen Höchstwert der laufenden Saison von 19.210 Zuschauern (beim 0:2 gegen Saarbrücken) zu knacken.

Doch nicht nur im Stadion – dann unter dem Motto “alle in Blau” – machen die Fans auf sich aufmerksam. In der Stadt sind bereits einige motivierende Banner für den Abstiegskampf zu finden. “Das gefällt mir. Ich glaube, die Unterstützung ist jetzt noch einmal richtig wichtig”, freute sich Antwerpen, der selbst einen ganz besonderen Fan-Moment hatte. “Gestern haben wir ein Glücksschwein geschenkt bekommen von einem kleinen Jungen, der bei uns am Trainingsplatz war. Da haben wir uns riesig drüber gefreut.”

Mehr Effizienz, weniger Platzverweise

Gemeinsam mit den Anhängern wolle man am Samstag “den Deckel draufmachen”, was bei einem Sieg möglich wäre, wenn der HFC zuvor nicht gewinnt. Dafür müsse man sich eine Scheibe vom Gegner aus Sandhausen abschneiden, der das Hinspiel dank eines effizienten Auftritts mit 3:0 für sich entschied. “Wir haben in den Spielen oftmals etwas liegenlassen, mit der Chancenverwertung lief es nicht ganz so optimal. Da müssen wir uns mehr konzentrieren, damit wir auch mal die erste Chance nutzen und in Führung gehen”, erklärte Antwerpen und fügte schmunzelnd an: “Und am besten sollten wir dann auch wirklich zu elft durchspielen, weil wir dann in der Lage sind, Spiele zu gewinnen.”

Neben dem gesperrten Karbstein muss der SVW auch auf Laurent Jans (Gelbsperre) und Jonas Carls (Zerrung) verzichten. Luca Bolay ist aufgrund von muskulären Problemen noch fraglich.

Leistungsträger mit zehn Scorerpunkten: Aue bindet Tashchy

Borys Tashchy hat sich in dieser Spielzeit beim FC Erzgebirge Aue zum unumstrittenen Stammspieler im offensiven Mittelfeld entwickelt. Der Lohn: ein neuer Vertrag beim Drittligisten bis 2026.

Will auch in den kommenden zwei Jahren für Aue jubeln: Borys Tashchy.

Will auch in den kommenden zwei Jahren für Aue jubeln: Borys Tashchy.

IMAGO/Picture Point

Der FC Erzgebirge Aue hat einen Leistungsträger über die Saison hinaus gebunden. Borys Tashchy, der im Sommer 2022 nach einem kurzen Intermezzo bei den Pohang Steelers in Südkorea und einem halben Jahr Vereinslosigkeit ins Erzgebirge kam, hat einen neuen Vertrag bis 2026 unterschrieben.

Der 30-Jährige war in seiner ersten Saison noch häufig Joker und kam in 19 seiner 32 Einsätze in der 3. Liga von der Bank. In diesem Jahr zählt er allerdings zu den absoluten Stammspielern unter Pavel Dotchev. Lediglich eines der bislang 36 Spiele in der Liga verpasste der Offensivspieler, der stolze 1,92 Meter misst, aufgrund einer Gelbsperre, ansonsten stand Tashchy immer auf dem Rasen – und bei 34 von 35 Einsätzen auch in der Startelf.

Von Dotchev hinter die Spitze gezogen

Nachdem er in der vergangenen Spielzeit häufig noch in vorderster Front eingesetzt worden war und dabei sechs Tore und drei Vorlagen beigesteuert hatte, fungierte er in dieser Saison in der Regel als offensiver Spielmacher hinter Mittelstürmer Marcel Bär. Dabei gelangen ihm drei Treffer und sieben Vorlagen.

“Borys ist ein stabiler, zuverlässiger und wichtiger Bestandteil unseres Weges”, lobte Veilchen-Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich den Offensivspieler. “Er ist mit seiner Robustheit und Vielseitigkeit wertvoll für die Mannschaft, hat unseren Fußball verinnerlicht und ist flexibel einsetzbar sowie technisch versiert.” Mit seinen zehn Scorerpunkten habe er “maßgeblichen Anteil” am Abschneiden des FC Erzgebirge. “Er ist nicht verletzungsanfällig und steht voll im Rhythmus.”

Tashchy selbst, der vor seiner Zeit in Südkorea und Aue unter anderem auch beim VfB Stuttgart, MSV Duisburg und FC St. Pauli aktiv war und in seiner bisherigen Laufbahn neun Erst-, 84 Zweit- sowie 109 Drittliga-Spiele absolvierte, will “den eingeschlagenen Weg mit dem Team weitergehen”.

Dieser Weg führt in dieser Saison zwar wohl nicht mehr zum Aufstieg, Aue kämpft zwei Spieltage vor dem Ende aber noch um Platz 4, der in der kommenden Saison unabhängig vom Ausgang des Landespokalfinals gegen Dynamo Dresden (26. Mai, 15.45 Uhr) zur DFB-Pokal-Teilnahme berechtigen würde.

Zurzeit ist man Sechster, zwei Punkte hinter den viertplatzierten Essenern. Am Sonntag (13.30 Uhr) gastiert die Dotchev-Elf bei den bereits abgestiegenen Duisburgern, in der Woche darauf (18. Mai, 13.30 Uhr) folgt das Heimspiel gegen Waldhof Mannheim.

Diese Entscheidungen können am 37. Spieltag in der 3. Liga fallen

Zwei Spieltage stehen noch an, einige Entscheidungen sind in der 3. Liga schon gefallen. Doch nicht alle. Wer geht noch hoch? Wer steigt noch ab? Am kommenden Wochenende könnte sowohl oben als auch unten schon komplett die Spannung herausgenommen werden. Ein Überblick.

Die einen schielen am Wochenende nach oben, die anderen nach unten: Preußen Münster und der Hallesche FC.

Die einen schielen am Wochenende nach oben, die anderen nach unten: Preußen Münster und der Hallesche FC.

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Der SSV Ulm 1846 Fußball ist Meister, hat den Durchmarsch geschafft und spielt in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga. Wer folgt den Ulmer Spatzen? Die beste Ausgangslage hat der SC Preußen Münster, der mit 64 Punkten zwei Zähler vor dem Drittplatzierten SSV Jahn Regensburg rangiert und ebenfalls von der Viert- in die Zweitklassigkeit durchmarschieren könnte. Der Jahn wiederum liegt bei zwei noch ausstehenden Partien vier Zähler vor Rot-Weiss Essen, könnte somit Platz 3 dingfest machen und weiter von der sofortigen Rückkehr ins deutsche Unterhaus träumen.

Endspurt in der 3. Liga

Münster steigt am kommenden Wochenende auf …

… wenn der Tabellenzweite beim SC Verl gewinnt und Regensburg bei Viktoria Köln verliert oder unentschieden spielt.

Eine andere Konstellation gibt es am vorletzten Spieltag mit Blick auf den Aufstieg nicht, der in allen anderen Fällen auf den letzten Spieltag vertagt wäre.

Regensburg macht am 37. Spieltag auf jeden Fall Relegationsplatz 3 fest …

… wenn der Jahn in Köln gewinnt.

… wenn die Oberpfälzer bei der Viktoria unentschieden spielen und Essen nicht gegen 1860 München drei Punkte holt.

… wenn der SSV in Köln verliert, Essen gegen die Löwen verliert und Dynamo Dresden in Unterhaching nicht gewinnt.

Mit Blick nach unten könnte es den Halleschen FC nach zwölf Jahren in der 3. Liga erwischen, der dann dem MSV Duisburg, dem VfB Lübeck und Schlusslicht SC Freiburg II in die Regionalliga folgen würde.

Halle steigt am kommenden Spieltag ab …

… wenn die Saalestädter bei Arminia Bielefeld nicht gewinnen und der SV Waldhof Mannheim drei Punkte gegen den SV Sandhausen einfährt.

MSV und Waldhof werden zur Kasse gebeten

Das DFB-Sportgericht bittet mit Duisburg und Mannheim gleich zwei Drittligisten zur Kasse.

Verfehlungen der eigenen Fans kommen Duisburg nun teuer zu stehen.

Verfehlungen der eigenen Fans kommen Duisburg nun teuer zu stehen.

IMAGO/Beautiful Sports

Wie der DFB am Mittwoch mitteilte, wurde der MSV im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen dreier Fälle eines unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit drei Geldstrafen belegt. Die Gesamtstrafe beläuft sich auf 28.950 Euro, 9500 Euro davon können die Zebras für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden – etwaige Maßnahmen müssen bis zum 31. Dezember 2024 gegenüber dem DFB nachgewiesen werden.

Beim 0:2 in Bielefeld am 31. März 2024 hatten Duisburger Zuschauer 24 Bengalische Fackeln und zwei Rauchkörper gezündet, was nun mit einer Strafe von 9100 Euro geahndet wurde. 350 Euro Strafe gibt es derweil dafür, dass ein Duisburger Zuschauer in der 35. Minute beim 1:1 gegen den SV Waldhof Mannheim am 12. April 2024 einen Rauchkörper gezündet hatte.

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19.500 Euro “bescherte” den Meiderichern das Gastspiel bei Rot-Weiss Essen am 7. April 2024 (1:4). Während des Spiels waren vor und während des Spiels Knallkörper geworfen worden, wodurch mehrere Personen ein Knalltrauma erlitten haben. Darüber hinaus wurden zu Beginn der zweiten Halbzeit und im weiteren Verlauf der Partie 20 Bengalische Fackeln, acht Rauchkörper, sieben Blinker und weiterer Knallkörper gezündet. Nach dem Spiel wurden weitere drei Bengalische Fackeln entfacht, eine davon wurde auch noch in den Innenraum Richtung Ordner geworfen.

Auch Mannheim wird zur Kasse gebeten

Mannheim wiederum muss ebenfalls blechen – und zwar 14.050 Euro, 4650 Euro kann der Waldhof für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden. Der Grund ist, dass beim 1:0 gegen Arminia Bielefeld am 15. März 2024 Zuschauer eine Rakete abgefeuert und mindestens 35 Bengalische Fackeln gezündet hatten. In der 16., 32. und 75. Minute brannten die Heimanhänger jeweils eine weitere Bengalische Fackel ab.

Beide Vereine haben den Urteilen zugestimmt, sodass diese rechtskräftig sind.

Sandhausen verpflichtet Lorch

Als Tabellenachter kann der SV Sandhausen die laufende Saison fast schon austrudeln lassen – und kann seinen Blick auch schon auf die kommende Runde richten. Personell haben die Sandhäuser nun einen weiteren Neuzugang verpflichtet.

Ab Sommer beim SVS: Jeremias Lorch.

Ab Sommer beim SVS: Jeremias Lorch.

IMAGO/Maximilian Koch

Wie der SVS am Mittwoch mitteilte, wechselt Jeremias Lorch von Ligakonkurrent Viktoria Köln an den Hardtwald. “Mit Jeremias konnten wir für die kommende Spielzeit einen gestandenen Drittligaprofi verpflichten, der verschiedene Positionen spielen kann und gerade in der Defensive enorme Qualität besitzt. Er wird unsere Abwehr stabilisieren”, freut sich Sportdirektor Matthias Imhof auf den 28-Jährigen.

Cheftrainer Jens Keller sprach derweil über die Qualitäten des Innenverteidigers. “Jeremias bringt große Erfahrung mit, die sich in seiner Ballsicherheit bemerkbar macht. Durch über 170 Spiele in der 3. Liga ist er ein verlässlicher Rückhalt in der Abwehr- oder Mittelfeldzentrale”, sagte der 53-Jährige.

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Viel Drittliga-Erfahrung

Lorch durchlief die Jugend des VfB Stuttgart. In der laufenden Saison machte Lorch 36 von bisher 38 möglichen Pflichtspielen (3 Treffer, 4 Vorlagen) und ist damit im Mittelfeld- und Abwehrzentrum ein flexibler Stammspieler der Viktoria.

In der 3. Liga etablierte er sich bei der SG Sonnenhof Großaspach (51 Spiele, 1 Tor, 4 Vorlagen), ehe er 2017 nach Wiesbaden wechselte. Mit den Hessen schaffte er den Aufstieg in die 2. Bundesliga und kann auf 58 Spiele in Liga zwei und drei für den SVWW zurückblicken. 2020/21 wechselte er zu Viktoria Köln, für die er bislang 104 Einsätze bestritt – und dabei auf acht Tore und fünf Assists kam.

Nun also sucht Lorch eine neue Herausforderung beim SVS. “Die Ziele des SV Sandhausen stimmen mit meinen Ambitionen überein. Ich freue mich auf die Zeit beim SVS. In guten Gesprächen bemühten sich die Verantwortlichen um mich, das gab am Ende den Ausschlag”, so der Abwehrmann, der nach Emmanuel Iwe der zweite Neuzugang für die Saison 2024/25 der Sandhäuser sein wird. Über Vertragsdetails machte der Klub keine Angaben.

Kniat: “Würden am liebsten heute schon spielen”

Die kommende Partie von Arminia Bielefeld gegen den Halleschen FC hält einiges bereit: Bei einem Remis gegen den zuletzt wieder erstarkten HFC würde die Arminia den Klassenerhalt bejubeln – das Abschiedsspiel einer Vereinslegende wird dabei vorerst zur Nebensache.

Gegen Halle zählt nur der Klassenerhalt: Arminia-Coach Michel Kniat.

Gegen Halle zählt nur der Klassenerhalt: Arminia-Coach Michel Kniat.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Die letzte Partie der so verkorksten Saison vor eigenem Publikum: Und es geht nochmal gegen einen direkten Konkurrenten, nicht um den Aufstieg – sondern um den Klassenerhalt. Dass sie sich bei Arminia Bielefeld die Saison in der 3. Liga, nachdem man vor zwei Jahren noch in der obersten deutschen Spielklasse vertreten war, anders vorgestellt hatte, dürfte kein Geheimnis sein. Aber: Ein Punkt noch, dann können die Ostwestfalen hinter die Saison einen Haken machen – und für ein weiteres Jahr in Liga 3 planen.

Das weiß natürlich auch Trainer Michel Kniat, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Halle (Samstag, 14 Uhr, LIVE! bei kicker) bemerkte: “Heute würde ich definitiv ein Unentschieden unterschreiben, aber das wird nicht unsere Herangehensweise für das Spiel sein.” Vielmehr wolle sein Team gegen den Halleschen FC, der nach dem Trainerwechsel von Sreto Ristic zu Stefan Reisinger immerhin zwei von fünf Spielen gewinnen konnte, drei Punkte einfahren im letzten Spiel vor heimischer Kulisse: “Wir spielen auf jeden Fall auf Sieg, so gehen wir jedes Spiel an.”

Die Niederlage in Aue ist für Kniat abgehakt

Den Anpfiff kann der Trainer dabei kaum erwarten: “Natürlich ist Druck auf dem Kessel, aber wir wissen auch, dass wir den Deckel drauf machen können. Wir haben richtig Lust und würden am liebsten schon heute spielen.” Den angesprochenen Deckel auf den Klassenerhalt hätte der DSC bereits in der vergangenen Woche im Spiel bei Erzgebirge Aue drauf machen können. Dafür wäre ein Sieg nötig gewesen, stattdessen musste die Arminia, die nach vorne nicht zielstrebig genug agierte, trotz eines ordentlichen Auswärtsauftritts die Heimreise ohne Punkte antreten (0:1).

Für Kniat spielt die Partie im Erzgebirge aber keine Rolle mehr: “Wir standen sehr stabil, leider war es ein Standard, der uns den Punkt genommen hat. Wir haben das Spiel analysiert und mittlerweile abgehakt, unser Fokus gilt bereits dem Halle-Spiel.” In dem er hochmotivierte Gäste erwartet, für die es wie in den Vorwochen schon um alles geht in Sachen Klassenverbleib: “Unter Stefan Reisinger spielen sie offensiver als zuvor. Sie werden am Samstag auf jeden Fall sofort voll drauf gehen. Und dank der zwei Siege zuletzt haben sie auch wieder Hoffnung.”

Das Abschiedsspiel muss gedanklich hinten anstehen, am Samstag geht es nur um den Klassenerhalt.

Michel Kniat über das letzte Heimspiel von Fabian Klos

Für beide Mannschaften steht also viel auf dem Spiel – sodass das letzte Heimspiel der Karriere von Vereinsikone Fabian Klos, für das die Bielefelder Sondertrikots nach wenigen Stunden ausverkauft waren und nachproduziert wurden, zur Nebensache wird, wie Kniat klarstellt: “Das Abschiedsspiel muss gedanklich hinten anstehen, am Samstag geht es nur um den Klassenerhalt. Das sieht er aber auch so.” An den Abläufen vor dem Spiel wolle er aber nichts ändern, um keine Unsicherheiten aufkommen zu lassen: “Ich bin nicht nervös, ich bin überzeugt, dass wir gewinnen.” Sollte dieser Fall eintreten, würden auf der Alm in jedem Fall zwei Dinge gefeiert – der Klassenerhalt und das Karriereende von Klos.

Kniat: “Würden am liebsten heute schon spielen”

Die kommende Partie von Arminia Bielefeld gegen den Halleschen FC hält einiges bereit: Bei einem Remis gegen den zuletzt wieder erstarkten HFC würde die Arminia den Klassenerhalt bejubeln – das Abschiedsspiel einer Vereinslegende wird dabei vorerst zur Nebensache.

Gegen Halle zählt nur der Klassenerhalt: Arminia-Coach Michel Kniat.

Gegen Halle zählt nur der Klassenerhalt: Arminia-Coach Michel Kniat.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Die letzte Partie der so verkorksten Saison vor eigenem Publikum: Und es geht nochmal gegen einen direkten Konkurrenten, nicht um den Aufstieg – sondern um den Klassenerhalt. Dass sie sich bei Arminia Bielefeld die Saison in der 3. Liga, nachdem man vor zwei Jahren noch in der obersten deutschen Spielklasse vertreten war, anders vorgestellt hatte, dürfte kein Geheimnis sein. Aber: Ein Punkt noch, dann können die Ostwestfalen hinter die Saison einen Haken machen – und für ein weiteres Jahr in Liga 3 planen.

Das weiß natürlich auch Trainer Michel Kniat, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Halle (Samstag, 14 Uhr, LIVE! bei kicker) bemerkte: “Heute würde ich definitiv ein Unentschieden unterschreiben, aber das wird nicht unsere Herangehensweise für das Spiel sein.” Vielmehr wolle sein Team gegen den Halleschen FC, der nach dem Trainerwechsel von Sreto Ristic zu Stefan Reisinger immerhin zwei von fünf Spielen gewinnen konnte, drei Punkte einfahren im letzten Spiel vor heimischer Kulisse: “Wir spielen auf jeden Fall auf Sieg, so gehen wir jedes Spiel an.”

Die Niederlage in Aue ist für Kniat abgehakt

Den Anpfiff kann der Trainer dabei kaum erwarten: “Natürlich ist Druck auf dem Kessel, aber wir wissen auch, dass wir den Deckel drauf machen können. Wir haben richtig Lust und würden am liebsten schon heute spielen.” Den angesprochenen Deckel auf den Klassenerhalt hätte der DSC bereits in der vergangenen Woche im Spiel bei Erzgebirge Aue drauf machen können. Dafür wäre ein Sieg nötig gewesen, stattdessen musste die Arminia, die nach vorne nicht zielstrebig genug agierte, trotz eines ordentlichen Auswärtsauftritts die Heimreise ohne Punkte antreten (0:1).

Für Kniat spielt die Partie im Erzgebirge aber keine Rolle mehr: “Wir standen sehr stabil, leider war es ein Standard, der uns den Punkt genommen hat. Wir haben das Spiel analysiert und mittlerweile abgehakt, unser Fokus gilt bereits dem Halle-Spiel.” In dem er hochmotivierte Gäste erwartet, für die es wie in den Vorwochen schon um alles geht in Sachen Klassenverbleib: “Unter Stefan Reisinger spielen sie offensiver als zuvor. Sie werden am Samstag auf jeden Fall sofort voll drauf gehen. Und dank der zwei Siege zuletzt haben sie auch wieder Hoffnung.”

Das Abschiedsspiel muss gedanklich hinten anstehen, am Samstag geht es nur um den Klassenerhalt.

Michel Kniat über das letzte Heimspiel von Fabian Klos

Für beide Mannschaften steht also viel auf dem Spiel – sodass das letzte Heimspiel der Karriere von Vereinsikone Fabian Klos, für das die Bielefelder Sondertrikots nach wenigen Stunden ausverkauft waren und nachproduziert wurden, zur Nebensache wird, wie Kniat klarstellt: “Das Abschiedsspiel muss gedanklich hinten anstehen, am Samstag geht es nur um den Klassenerhalt. Das sieht er aber auch so.” An den Abläufen vor dem Spiel wolle er aber nichts ändern, um keine Unsicherheiten aufkommen zu lassen: “Ich bin nicht nervös, ich bin überzeugt, dass wir gewinnen.” Sollte dieser Fall eintreten, würden auf der Alm in jedem Fall zwei Dinge gefeiert – der Klassenerhalt und das Karriereende von Klos.

Enochs: “Jetzt macht man sich Gedanken und diese müssen positiv sein”

Nach dem Abrutschen auf den Relegationsplatz beginnt das Regensburger Gedankenkarussell, sich zu drehen. Trainer Joe Enochs fordert positives Denken und das Besinnen auf die eigenen Stärken.

Regensburgs Trainer Joe Enochs erlebte zuletzt mit dem Jahn eine kleine Negativ-Serie.

Regensburgs Trainer Joe Enochs erlebte zuletzt mit dem Jahn eine kleine Negativ-Serie.

IMAGO/Steinsiek.ch

Im Saison-Endspurt läuft der SSV Jahn Regensburg Gefahr, den direkten Aufstieg noch zu verspielen. Am 32. Spieltag waren die Oberpfälzer noch Spitzenreiter, nach nur zwei Punkten aus den jüngsten vier Partien ist das Team von Trainer Joe Enochs auf den Relegationsplatz abgerutscht. Vor allem das 1:3 am Samstag beim schon feststehenden Absteiger SC Freiburg II war ein herber Rückschlag. Zwar beträgt der Vorsprung vor Rang vier (Essen) weiterhin vier Punkte, doch der Jahn muss deren zwei auf das zweitplatzierte Münster aufholen.

Regensburgs Restprogramm

Vor allem, dass die Regensburger in den vergangenen vier Spielen stets einem Rückstand hinterherrennen mussten, koste “extrem viel Energie”, sagte Enochs auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Viktoria Köln (Samstag, 14 Uhr). Die Mannschaft selbst gehe “sehr kritisch mit sich” und den letzten Auftritten um – wie auch das Trainerteam.

Enochs und das “Spiel gegen den Ball”

Vor allem mit der ersten Hälfte in Freiburg zeigte sich Enochs nicht einverstanden. So bemängelte der 52-Jährige vor allem das “Spiel gegen den Ball”, weswegen unter anderem das 0:1 der Breisgauer gefallen war. Überhaupt sprach der US-Amerikaner auffallend oft vom “Spiel gegen den Ball”, denn gerade dieses habe seine Mannschaft in der bisherigen Saison sehr gut beherrscht. Auf dem Trainingsplatz konnte sich Enochs diese Woche nach eigener Aussage bereits wieder davon überzeugen, “dass wir richtig gut gegen den Ball spielen können”. Das gelte es nun auch in der restlichen Trainingswoche und vor allem auch in der Partie am Samstag zu zeigen.

Ohnehin wollte Enochs “nicht mehr zurückblicken”, sondern legte den Fokus am Mittwoch bereits auf den Samstag. Schließlich wartet dann auf den Jahn in Köln “eine ähnliche Situation wie gegen Freiburg”. Die Viktoria kann befreit aufspielen und hat neben einem “überragenden Trainer” Olaf Janßen auch “sehr viel Erfahrung”.

Regensburger Negativserie lässt Gedanken kreisen

Mehr Druck als die auf Platz 13 rangierenden Kölner haben natürlich die Regensburger. Die mentale Komponente wird also immer wichtiger, weiß auch Enochs: “In Phasen, in denen man zehnmal hintereinander gewinnt, ist man im Flow und dann braucht man sich keine Gedanken zu machen. Jetzt macht man sich Gedanken und diese Gedanken müssen positiv sein.”

Gerade weil die Hinrunde mit 42 Punkten so gut war, sei nun nach einer bislang dürftigen Rückrunde Druck da. “Das Gute an der Hinrunde war, dass wir keine Abs hatten, es ging nur Auf. Jetzt in der Rückrunde ist dieser normale Saisonverlauf”, sagte Enochs und meinte damit, dass nun auch das ein oder andere “Ab” dabei ist.

Zuletzt allerdings ein paar mehr, weshalb der Jahn in der Rückrunden-Tabelle nur auf Rang 13 liegt. Um die “sehr gute Ausgangsposition” im Aufstiegsrennen nicht gänzlich zu verspielen, forderte Enochs: “Wir müssen uns auf das fokussieren, was uns stark gemacht hat.” Und zwar: “Das Spiel gegen den Ball.”

“Wie in Parallelwelten”: RWE-Sportdirektor Flüthmann zieht erstes Fazit

Im Aufstiegsrennen musste Rot-Weiss Essen zuletzt einen herben Rückschlag hinnehmen. Sportdirektor Christian Flüthmann bleibt weiter kämpferisch, zieht aber auch schon mal ein erstes positives Saisonfazit.

Christian Flüthmann freut sich über die Entwicklung in Essen.

Christian Flüthmann freut sich über die Entwicklung in Essen.

IMAGO/Markus Endberg

Ausgerechnet mit der ersten Niederlage nach zuvor sieben ungeschlagenen Spielen scheint sich Rot-Weiss Essen aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet zu haben. Nach dem 0:2 in Sandhausen liegt RWE vier Punkte hinter dem drittplatzierten SSV Jahn Regensburg – und muss somit in den verbleibenden zwei Spielen auf einen Ausrutscher des Konkurrenten hoffen. Aufgegeben hat man an der Hafenstraße aber noch nicht.

“Die Saison ist schließlich noch nicht vorbei. Die Konstellation ist nun so, dass wir die Konkurrenten unter Druck setzen können”, sagte Essens Sportdirektor Christian Flüthmann im Interview auf der Vereinswebsite. Denn bereits am Freitagabend (19 Uhr) kann das Team von Trainer Christoph Dabrowski gegen den TSV 1860 München vorlegen. Der Jahn spielt am Samstag bei Viktoria Köln. Am letzten Spieltag (Sonntag, 18. Mai) geht es für Essen nach Lübeck, zeitgleich empfängt Regensburg Saarbrücken.

Essens Restprogramm

Essens Ziele für die letzten zwei Spiele

Neben der Rest-Hoffnung auf den Aufstieg gibt es aber noch ein weiteres Saisonziel, wie Flüthmann verrät: “Wir wollen uns mit einem Heimsieg alle Optionen offenhalten, den vierten Tabellenplatz, der die sichere DFB-Pokal-Qualifikation bedeuten würde, zu festigen.” Ein Sieg ist zudem Pflicht, um “uns im besten Fall ein ‘Endspiel’ um Platz drei am letzten Spieltag in Lübeck zu erarbeiten”.

Und auch wenn für RWE im zweiten Drittliga-Jahr nach dem Aufstieg 2022 der ganz große Wurf ausblieben sollte, mit der Entwicklung ist der 42-Jährige schwer einverstanden. Gerade auch deshalb, weil in der vergangenen Saison der Klassenerhalt erst am 37. Spieltag feststand. “Wenn man die Situationen miteinander vergleicht, kommt man sich in der Tat wie in Parallelwelten vor”, erklärte Flüthmann. Die “Zielsetzung, uns tabellarisch zu verbessern” habe man “mit Bravour geschafft”. Dass es gar “in dieser Art und Weise gelingt, hätten wir im Vorfeld nicht gedacht”.

Starker Zusammenhalt in Essen

Als Erfolgsgarant nennt der Sportdirektor, der 2023 vom Leiter des Nachwuchsleistungszentrums aufgestiegen war, “Kontinuität auf vielen wichtigen Positionen” und eine klar zu erkennende Spielidee. “Außerdem hat sich nicht nur innerhalb des Teams, sondern auch über die Verantwortlichen bis hin zum Umfeld ein starker Zusammenhalt entwickelt.”

Zwar gab Flüthmann auch zu, dass, wenn die sich im Saisonverlauf neu ergebenen Ziele nicht erreicht werden sollten, “eine gewisse Enttäuschung zunächst” normal wäre. Das Fazit bleibe dennoch positiv. “Wir können stolz darauf sein, was wir gemeinsam mit den Fans in dieser Saison geleistet haben. So oder so.”

Die Saison ist für Karbstein doch noch nicht zu Ende

Malte Karbstein flog bei der Partie des SV Waldhof Mannheim beim FC Ingolstadt vom Platz, die Saison ist für den Abwehrspieler aber noch nicht gelaufen.

Musste in Ingolstadt vorzeitig vom Platz: Malte Karbstein.

Musste in Ingolstadt vorzeitig vom Platz: Malte Karbstein.

IMAGO/Beautiful Sports

Beim 1:1 in Verl beendete Mannheim nach der Gelb-Roten Karte für Samuel Abifade das Spiel mit einem Mann weniger, eine Woche später erwischte es Malte Karbstein bei der Partie in Ingolstadt. Wieder beendete Mannheim das Spiel in Unterzahl, wieder kassierte Waldhof noch den Ausgleich – beim FCI sogar tief in der Nachspielzeit.

Saison 2023/24

Eben, weil Karbstein nicht mehr auf dem Platz war und “uns unser Kopfballspieler auch gefehlt” hat, wie Trainer Marco Antwerpen am MagentaSport-Mikrofon nach dem Last-Minute-Nackenschlag betonte. Im nun anstehenden Spiel am kommenden Samstag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den SV Sandhausen muss Antwerpen auf seinen Innenverteidiger verzichten, kann auf den 26-Jährigen aber am 38. und damit letzten Spieltag wieder zurückgreifen.

Das DFB-Sportgericht hat die Notbremse von Karbstein in der 75. Minute, als er den durchgestarteten Ingolstädter Angreifer Julian Kügel am Trikot zog und von Schiedsrichter Lars Ernst mit Rot vom Platz geschickt wurde, mit einer Sperre von nur einem Spiel geahndet. “Unsportliches Verhalten” wird Karbstein zur Last gelegt.

Nachdem Karbstein mit der Mindestsperre für den Platzverweis belegt wurde, kann er im abschließenden Saisonspiel bei Erzgebirge Aue am 18. Mai wieder mitwirken. Ob es da für den SV Waldhof noch um den Klassenerhalt geht, wird sich am Wochenende zeigen. Mit einem Sieg gegen Sandhausen könnten die Mannheimer gerettet sein, dafür müsste Bielefeld den Halleschen FC schlagen. Auch ein Unentschieden des HFC bei einem eigenen Sieg reicht der Antwerpen-Elf.