Das Problem ist die Art und Weise

Die Saison ist für den FC Bayern mehr oder weniger gelaufen, die erste titellose Spielzeit seit 2011/12 besiegelt. Der Ärger über das Ausscheiden bei Real Madrid ist allerdings verständlich. Ein Kommentar von kicker-Reporter Georg Holzner.

Diskussion: Szymon Marciniak im Gespräch mit Manuel Neuer (re.).

Diskussion: Szymon Marciniak im Gespräch mit Manuel Neuer (re.).

Der FC Bayern hat gegen Real Madrid in 180 Minuten plus Nachspielzeit sicherlich nicht seine beste Leistung gezeigt. Hätten die Münchner im Hinspiel eher einen Sieg verdient gehabt, ging die 1:2-Niederlage im Estadio Santiago Bernabeu – aus rein sportlicher Sicht – in Ordnung.

Zwar hatte auch der deutsche Rekordmeister seine Chancen, aber vor allem einen überragenden Manuel Neuer, der bis zu seinem Patzer vor dem Ausgleich durch Joselu seine Mannschaft mehrmals mit herausragenden Paraden im Spiel gehalten hatte.

Das Versagen des Schiedsrichtergespanns

Das große Problem ist die Art und Weise der Niederlage – und wie sie am Ende besiegelt wurde. Eine derart knappe und knifflige Abseitssituation nicht laufen zu lassen, ist nicht nur falsch, sondern ein krasses und völlig unverständliches Versagen des Schiedsrichtergespanns. Gerade deshalb unverständlich, weil der Referee zuvor mit einer sehr guten Spielleitung überzeugt hatte. Nur eben nicht mehr in der Nachspielzeit.

Ob es Abseits war oder nicht, spielt vorerst keine Rolle. Es geht darum, dass die Szene nicht hätte abgepfiffen werden dürfen. Wäre es letztlich Abseits gewesen, wäre die Niederlage für die Bayern zu akzeptieren, müsste man sich an die eigene Nase fassen. Wäre es kein Abseits gewesen und tatsächlich das 2:2 daraus entstanden, hätten die mit vielen Verletzten geschwächten Münchner ohnehin erstmal die Verlängerung überstehen müssen.

Aber auch auf diesem Weg zu verlieren, wäre akzeptabel gewesen, dann war Real eben besser. Aber diese Art und Weise und der kapitale Schiedsrichter-Fehler sind auf diesem Niveau, in einem Champions-League-Halbfinale, absolut inakzeptabel.

Umfrage: Wer gewinnt das Finale der Champions League?

Das Finale der Champions League 2024 steht fest, Borussia Dortmund trifft auf Real Madrid. Wer setzt sich durch? Wir wollen es wissen.

Jude Bellingham trifft im Finale auf seine ehemaligen Kollegen um Marco Reus.

Jude Bellingham trifft im Finale auf seine ehemaligen Kollegen um Marco Reus.

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Zwischenzeitlich sah es nach einer Neuauflage des Champions-League-Finals von 2013 aus. Borussia Dortmund hatte die eigenen Hausaufgaben bereits erledigt und Paris St. Germain aus dem Wettbewerb gekegelt. Einen Tag später verpasste es der FC Bayern aber, eine zwischenzeitliche Führung bei Real Madrid ins Ziel zu bringen.

Die Königlichen drehten die Partie dank eines Doppelpacks von Joselu und haben nun die Möglichkeit, am 1. Juni im Wembley den 15. CL-Titel einzuheimsen. Borussia Dortmund geht freilich als Außenseiter ins Finale, wird aber sicherlich – wie schon gegen Paris – den Madrilenen einen leidenschaftlichen Kampf liefern.

Nun sind Sie gefragt: Wer setzt sich Ihrer Meinung nach im Finale der Champions League durch?

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Ancelotti entgegnet Bayerns Schiri-Kritik: “Kimmich wirft sich auch hin”

Real Madrid träumt vom 15. Champions-League-Titel der Vereinsgeschichte. Carlo Ancelotti erlebt bereits sein sechstes Finale als Trainer – und wusste am Mittwochabend auch eine Antwort auf die Schiedsrichter-Kritik der Bayern.

Voller Fokus am Mittwochabend: Real-Coach Carlo Ancelotti (li.) und Bayern-Verteidiger Joshua Kimmich.

Voller Fokus am Mittwochabend: Real-Coach Carlo Ancelotti (li.) und Bayern-Verteidiger Joshua Kimmich.

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Es war die Szene, über die hinterher alle sprachen. Weil Referee Szymon Marciniak den Bayern tief in der Nachspielzeit das vermeintliche Ausgleichstor weggepfiffen hatte, echauffierte sich nicht nur Trainer Thomas Tuchel.

Mit italienischer Gelassenheit schätzte Real-Coach Carlo Ancelotti die Szene ein. “Der Schiedsrichter pfeift und wir hören auf zu spielen”, erklärte der 64-Jährige und schob hinterher: “Vielleicht war es kein Abseits.” In gewisser Weise sah “Carletto” aber so etwas wie “ausgleichende Gerechtigkeit”. Denn: “Die Bayern beschweren sich über dieses nicht gegebene Tor und wir uns über das andere, das nicht anerkannt wurde – weil Kimmich sich auch hinwirft.”

In der 71. Minute hatte Real erstmals vermeintlich ausgeglichen. Weil aber Kapitän Nacho Gegenspieler Joshua Kimmich mit beiden Händen ins Gesicht gegriffen hatte, wurde die Szene vollkommen zu Recht abgepfiffen. Ein schräger Vergleich Ancelottis.

Perez und seine “Matrosen”

Dem Erfolgscoach, der als einziger Trainer in der Geschichte des Wettbewerbs bereits sein sechstes Finale an der Seitenlinie erleben wird, war ohnehin viel mehr danach, seiner Mannschaft zu huldigen. “Es ist wieder etwas Unerklärliches passiert, es ist etwas Magisches”, sagte Ancelotti. “Die Fans waren unglaublich, das Stadion hat geholfen und die Spieler haben nicht aufgehört zu glauben.”

Real spiele eine Saison, “die niemand erwartet hat, nicht einmal ich”. Als “Vater” des Erfolgs sieht sich Ancelotti indes nicht. “Es gibt hier einen Kapitän, Florentino Perez, und alle anderen sind Matrosen”, huldigte der ehemalige Bayern-Coach dem Real-Präsidenten und fügte an: “Er hat es geschafft, diese großartige Generation von Spielern zu vereinen.”

Ein Extralob hatte sich obendrein Vinicius Junior verdient, der den Patzer von Manuel Neuer provoziert hatte und von der UEFA verdientermaßen als “Spieler des Spiels” ausgezeichnet wurde: “Was er in diesen beiden Halbfinal-Spielen geleistet hat, ist etwas, das wir nicht oft zu sehen bekommen – etwas, das nicht vielen Spielern möglich ist.”

Mit seinen unnachahmlichen Dribblings hatte der Brasiliener in der Tat die Münchner Hintermannschaft immer wieder vor größte Probleme gestellt. Seine beiden Hinspiel-Treffer legten letztlich den Grundstein für den erneuten Einzug ins Champions-League-Finale.

Bellingham vor Wiedersehen mit Dortmund: “Das ist verrückt”

Gleich in seinem ersten Jahr bei Real Madrid schafft es Jude Bellingham ins Finale der Champions League. Der Engländer zeigte sich von seinen Gefühlen übermannt – und freut sich auch für Borussia Dortmund.

Freut sich auf den BVB: Jude Bellingham.

Freut sich auf den BVB: Jude Bellingham.

IMAGO/nogueirafoto

Als Jude Bellingham Borussia Dortmund nach 92 Bundesligaspielen und zwölf Toren im vergangenen Sommer für über 100 Millionen Euro in Richtung Madrid verlassen hatte, dachte er wohl selbst nicht daran, dass er seine ehemaligen Kollegen ausgerechnet im Finale der Champions League wiedersehen würde.

“Wenn man mir das vor der Saison gesagt hätte, dann hätte ich das wahrscheinlich nicht für möglich gehalten”, sagte Bellingham nach dem 2:1-Sieg im Halbfinal-Rückspiel gegen Bayern München bei DAZN und erklärte mit Blick auf das Erreichen des Endspiels: “Ein Traum ist wahrgeworden. Als Kind denkt man darüber nach, wie es ist, ein Champions-League-Finale zu spielen – und dann bist du da, das ist umwerfend. Ich kann es nicht glauben.”

Der 20-Jährige gab zu, dass er in diesem Moment “emotional und übermannt” von dem Erfolg sei. “Es wird ein bisschen dauern, um das zu verarbeiten”, gestand Bellingham und ergänzte: “Ich werde es erstmal sacken lassen und mich dann für die kommenden Wochen vorbereiten.”

“Das ist ein wenig das Thema unserer Saison”

Dass es am 1. Juni im Londoner Wembley-Stadion (21 Uhr, LIVE! bei kicker) nun ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Borussia Dortmund gehen wird, sei “verrückt. Ich kann es nicht glauben, dass es ausgerechnet in meinem ersten Jahr passiert. Es ist mein erstes Finale, in England, gegen Dortmund.”

Lob schickte er an seine ehemaligen Kollegen, die “sich ihren Platz im Finale verdient” hätten. Bellingham verriet auch, dass er sich auf das Duell freut – und das nicht nur aus rein sportlichen Gründen.

“Es wird schön, ein paar alte Freude zu sehen”, gab der Mittelfeldspieler zu und sprach dann auch über die besonderen Qualitäten der Königlichen, mit denen er auf Anhieb spanischer Meister wurde – und die auch gegen den FC Bayern ein fast schon verloren geglaubtes Spiel gedreht haben. Man habe einmal mehr “Charakter” gezeigt. “Das ist ein wenig das Thema unserer Saison.”

“Der Stachel sitzt”: Müller und “die absolut wilde letzte Aktion”

Mit wutentbranntem Gesichtsausdruck hatte Thomas Müller kurz vor Spielschluss an den 2009er Michael Ballack erinnert. Kurz nach dem Ausscheiden ordnete der Routinier seine Gefühle und hakte alle relevanten Themen ab.

Absolutes Bayern-Unverständnis: Matthijs de Ligt (li.) und Thomas Müller (re.) reden in Madrid intensiv auf Schiedsrichter Szymon Marciniak ein.

Absolutes Bayern-Unverständnis: Matthijs de Ligt (li.) und Thomas Müller (re.) reden in Madrid intensiv auf Schiedsrichter Szymon Marciniak ein.

Getty Images

Der FC Bayern München hat die Neuauflage des Champions-League-Finals aus dem Jahre 2013 gegen Dortmund verpasst. Während der BVB mit zwei knappen 1:0-Erfolgen Paris Saint-Germain ausgeschaltet hatte, war der deutsche Rekordmeister trotz eigener 1:0-Führung bis in die Schlussphase doch noch im Rückspiel des Halbfinals von Real Madrid besiegt worden.

Dass das Ticket fürs Wembley Stadium schon zum Greifen nah gewesen sein soll, erkannte Thomas Müller jedoch nicht – auch weil er neben zahlreicher Real-Möglichkeiten im Spielverlauf auch die weit über zehnminütige Nachspielzeit mit bedachte.

“Mit einem Bein in Wembley ist ein bisschen viel gesagt. Im letzten Moment vor dem 1:1, als wir noch geführt haben, war am Ende immer noch fast eine Viertelstunde zu spielen. Da müssen wir schon ehrlich sein”, so der in der 85. Minute gebrachte Angreifer. “Aber klar: Wenn du 1:0 führst, hast du ein gutes Gefühl. Und klar haben wir auch was zugelassen, aber Manu (Neuer; Anm. d. Red.) war da, die Verteidiger haben Schüsse geblockt. Wir waren gut im Verteidigungsblock, auch wenn wir für meinen Geschmack mehr hätten weghalten können.”

Müller à la Ballack

Zu den Fehlern im eigenen Spiel des FC Bayern oder zum Patzer von Neuer, der Joselu das 1:1 förmlich serviert hatte, sagte Müller nur: “Wir können alles analysieren – wir können uns auch auf die letzte Aktion vom Schiedsrichter stürzen, die absolut wild war.”

Am Ende des Tages hatten aber in der Tat, wenn man es knapp halten möchte, zwei unglückliche Fehler das Spiel entschieden – der nicht sauber und direkt vor die Füße von 1:1-Torschütze Joselu parierte Ball von Neuer sowie der Pfiff von UEFA-Referee Szymon Marciniak.

Der 43-jährige hocherfahrene Pole hatte in ein hohes Zuspiel von Joshua Kimmich reingepfiffen, so den VAR-Check sowie zugleich das mögliche 2:2 von Matthijs de Ligt verhindert. Und natürlich Wut auf sich gezogen, etwa von Thomas Tuchel (“Ein absolutes Desaster”) oder eben auch Müller. Der Weltmeister von 2014 war in bester Michael-Ballack-Manier aus dem Jahre 2009 (Skandalspiel von Schiedsrichter Tom Henning Övrebö) mit hochroter Miene auf Marciniak zugerannt und hatte lautstark seine Entrüstung kundgetan. Eine Sprungeinlage voller Frust samt Abwinken mit dem rechten Arm hatte der langjährige Bayern-Profi außerdem noch eingestreut.

“Grundsätzlich ist Fußball ein Zufallssport”

Mit etwas Abstand zum Ausscheiden aus dem Champions-League-Halbfinale gab sich Müller aber gefasst und teilte mit: “Fehler entscheiden meistens Fußballspiele. Grundsätzlich ist Fußball ein Zufallssport, bei einer Ecke etwa kommt der Ball in einen Pulk von 20 Mann rein – und dann geht der Kampf los. Du kannst nicht alles kontrollieren.”

Trotzdem sei aus seiner Sicht die letzte Aktion, also der unnötige Pfiff von Marciniak, “schon unglaublich. Es gibt gar keinen Grund, so schnell, so früh in so einer Situation zu pfeifen. Ich glaube, das weiß er selbst, dass es am Ende ein Fehler war und man die Entscheidung da nicht zu früh treffen darf. Klar … die Madrilenen würden sagen, sie haben aufgehört zu spielen, aber das ist eine Millisekunde. Ich glaube nicht, dass sich was verändert hätte – und am Ende des Tages steht es dann 2:2 und wir spielen Verlängerung.”

Doch der inzwischen ruhige Müller sagte im selben Atemzug auch: “Man kann sich richtig reinsteigern, man kann aber auch versuchen, das irgendwie nüchtern zu sehen.” Aber – und so lautete das Schlussfazit des 34-jährigen Routiniers: “Die Enttäuschung ist da, der Stachel sitzt. Wir haben sehr viel auf dem Platz gelassen, sehr viel investiert. Es ist echt schon hart.”

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“Unkontrollierbare Minuten”: Real hat es wieder getan

Wieder einmal hat Real Madrid in der Champions League ein Spiel spät gebogen. Nach dem Sieg gegen die Bayern samt Finaleinzug blickte Toni Kroos schon auf das Endspiel und hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem BVB ausgemacht.

Weiße Jubeltraube: Real jubelt über das Tor zum 2:1.

Weiße Jubeltraube: Real jubelt über das Tor zum 2:1.

Anadolu via Getty Images

Real Madrid hat mal wieder Real-Madrid-Dinge getan. Im Halbfinal-Rückspiel gegen die Bayern lagen die Königlichen kurz vor dem Ende mit 0:1 zurück und standen vor dem Aus. Aber dann kam ein Patzer von Manuel Neuer – und Joker Joselu, der neben dem Ausgleich sogar noch den späten 2:1-Siegtreffer markierte. Finale. Mal wieder für die Blancos.

“Das ist Real Madrid. Wir glauben immer, immer an uns. Es ist einfach magisch für dieses Team zu spielen, in diesem Stadion – und es so viele Male zu tun. Wir glauben einfach immer, dass wir gewinnen können”, sagte Vinicius Junior bei Movistar und schob hinterher: “Ich bin so glücklich, so stolz in diesem großartigen Trikot zu spielen. Für Real Madrid zu spielen ist ein Traum.”

Der Brasilianer greift nach seinem zweiten Champions-League-Titel. Eine Anzahl, über die Toni Kroos nur schmunzeln kann, denn der deutsche Nationalmannschaftsrückkehrer kann bereits zum sechsten Mal den Henkelpott gewinnen. “Wahnsinn”, freute sich der Mittelfeldmann bei DAZN. “Der Weg ins Finale ist brutal, man hat seit dem Achtelfinale gesehen, dass es immer eng war. Wir mussten uns durchbeißen. Das haben wir getan und deswegen kann man nicht meckern, dass wir ins Finale eingezogen sind.”

In der 69. Minute wurde Kroos beim Stand von 0:1 ausgewechselt und erlebte die ereignisreiche und dramatische Schlussphase von der Bank aus. Ganz gelassen, wie man den Strategen kennt, verfolgte er die Partie. Der 34-Jährige kennt seine Mannschaft eben. Und er weiß, wie oft dieses Real Madrid in den vergangenen Jahren Spiele spät gebogen hat. “Das sind unsere unkontrollierbaren Minuten, für die wir bekannt sind hier”, blickte Kroos auf die Schlussphase. “Aber ich glaube trotzdem, dass wir heute die deutlich bessere Mannschaft waren über 90 Minuten.”

Bellinghams Wiedersehen mit den alten Kollegen

Schlussendlich war der Sieg Reals verdient, wenngleich die Tore spät fielen. Nun wollen die Königlichen zum 15. Mal die Champions League gewinnen. Im Endspiel sind die Spanier gegen den Überraschungs-Finalisten Dortmund der Favorit. “Die Favoritenrolle nehmen wir an, da haben wir auch kein Problem mit. Ich bin davon überzeugt, dass wir dieser Rolle auch gerecht werden”, machte Kroos deutlich. “Ein Champions-League-Finale hat Dortmund noch nicht so oft gespielt. Das ist ein anderes Ambiente, es ist in Wembley, da machen auch ein paar andere Gefühle was mit dir. Ich hoffe, dass das mit uns ein bisschen weniger macht und wir den Vorteil der Erfahrung einbringen können.”

Eine Kampfansage in Richtung Dortmund wollte Kroos nicht machen. Ebensowenig wie Jude Bellingham, der nach seinem Sommerwechsel vom BVB nach Madrid seine alte Kollegen auf der ganz großen Bühne wieder trifft. “Ich kann es nicht glauben, mein erstes Finale, in England, und gegen Dortmund. Glückwunsch an Dortmund, sie haben es absolut verdient, im Finale zu stehen”, so der Engländer.

Das Endspiel findet am 1. Juni um 21 Uhr statt. Bis dahin haben beide Mannschaft noch genug Zeit, sich darauf vorzubereiten. Für beide Teams geht es in der Liga um nicht mehr viel. Real ist bereits spanischer Meister und der BVB hat die Champions-League-Qualifikation schon eingetütet.

“Nicht der Moment für zwei krasse Regelverstöße und danach Entschuldigungen”

Tuchels Ärger über Schiedsrichter Marciniak 09.05.2024

“Nicht der Moment für zwei krasse Regelverstöße und danach Entschuldigungen”

0:58Ein überhasteter Pfiff von Schiedsrichter Szymon Marciniak war am Ende womöglich spielentscheidend beim CL-Aus der Bayern in Madrid. FCB-Trainer Thomas Tuchel nimmt die Entschuldigung des polnischen Referee zwar an, regt sich jedoch trotzdem darüber auf.

“Ein absolutes Desaster”: Marciniaks verfrühter Pfiff erhitzt die Gemüter

Der Final-Traum des FC Bayern ist geplatzt – auch weil ein überhasteter Pfiff von Schiedsrichter Szymon Marciniak am Ende spielentscheidend war.

Gesprächsbedarf: Matthijs de Ligt und Thomas Müller (re.) bedrängen Schiedsrichter Szymon Marciniak.

Gesprächsbedarf: Matthijs de Ligt und Thomas Müller (re.) bedrängen Schiedsrichter Szymon Marciniak.

Getty Images

Münchens Gastspiel in Madrid hatte viel zu bieten, den wahrscheinlich größten Aufreger gab es jedoch unmittelbar vor Schluss. Nachdem der FC Bayern dank Alphonso Davies in Führung gegangen und Reals Joker Joselu per Doppelpack das Blatt gewendet hatte, stand Bayern vor dem Aus. In der 13. Minute der Nachspielzeit aber traf Matthijs de Ligt zum vermeintlichen 2:2, jubeln durfte der Niederländer aber nicht. Vielmehr folgte Entrüstung und Münchner Proteste.

Was war passiert? Der äußerst erfahrene polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak (43) hatte bereits gepfiffen, noch ehe der Ball bei de Ligt angekommen war. Bei einem langen Ball von Joshua Kimmich stand de Ligt vermeintlich im Abseits – überprüft werden konnte das aber nicht, Marciniak hatte die Partie schon unterbrochen.

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So fiel es dann auch nicht mehr ins Gewicht, dass der Ball bei Thomas Müller landete, dieser de Ligt bediente, der wiederum gekonnt flach ins linke untere Eck vollstreckte. Weil die Szene zu früh abgepfiffen worden war, konnte der VAR letztendlich auch nicht mehr klären, ob es Abseits war oder nicht. Fakt war auch: Reals Schlussmann Andriy Lunin hatte sichtlich kaum noch auf de Ligts Schuss reagiert.

Die Spielszene muss zu Ende gespielt werden, das ist die Regel.

Thomas Tuchel

Ungeachtet der Frage, ob es Abseits oder kein Abseits war, Marciniak hatte sich nicht an die Regeln gehalten. Bei knappen Entscheidungen sind Schiedsrichter schließlich angehalten, besagte Szenen laufen zu lassen, um auch letztendlich dem Videoassistenten die Chance zu geben, eine genaue Überprüfung vorzunehmen. Darauf verwies dann auch ein sichtlich enttäuschter de Ligt nach Abpfiff bei DAZN. “Ich kann das nicht verstehen”, sagte der 24-Jährige und haderte, dass man “immer durchspielen” müsse, “auch wenn es Abseits ist. Das ist ganz klar die Regel.”

De Ligt: “Das ist dann auch Real Madrid”

“Das ist ein absolutes Desaster”, schimpfte Trainer Thomas Tuchel und erläuterte: “Die Spielszene muss zu Ende gespielt werden, das ist die Regel – vor allem, wenn sie so eng am Tor ist.” Am Ende bleibt, dass es bei den Unparteiischen eine Fehlerkette gegeben hatte, die am Ende spielentscheidend war. Den ersten Fehler machte der Assistent, weil er die Fahne zu früh hob, den zweiten dann Mariniak, der nicht hätte pfeifen müssen.

“Das ist dann auch Real Madrid”, sagte de Ligt mit Blick auf das königliche Spielglück, das sich an diesem Abend durch den unglücklichen Schiedsrichterpfiff manifestiert hatte. Dass er einen Fehler gemacht hatte, darüber war sich Marciniak offenbar im Klaren. “Er hat sich entschuldigt”, verriet de Ligt dann auch.

Real Madrid v Bayern Munich – Champions League semi-final LIVE

Follow the Champions League live Football match between Real Madrid and FC Bayern Munich with Eurosport. The match starts at 7:00 PM on May 8th, 2024.

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Joselu inspires Madrid to epic late comeback to reach Champions League final

Joselu scored a remarkable last-gasp double as Real Madrid came back from the brink to defeat Bayern Munich 2-1 at the Bernabeu and reach the 2024 UEFA Champions League final.

The veteran striker came off the bench to poach a brace of close-range goals right at the death and secure an incredible 4-3 success on aggregate after Bayern substitute Alphonso Davies had put the visitors on the verge of the final.

Real were the better side for long spells and had the best chance of a tight first half, but Manuel Neuer produced a smart save to deny Rodrygo after Vinicius Junior’s shot had come back off the post.

Neuer continued to produce heroics in the second period as Los Blancos turned the screw and another excellent stop saw him deny the dangerous Vinicius Jr.

It paved the way for Bayern to hit the 14-time winners on the break, with Davies picking the perfect moment to net his first goal in the competition when he cut in from the left and rifled home on 68 minutes.

Real’s hopes looked over but they always find a way in this competition and substitute Joselu gobbled up an error from Neuer to level on 88 minutes before tapping in at the far post in stoppage time to break German hearts.

Real will now meet Borussia Dortmund in the final at Wembley on June 1.