Ancelotti entgegnet Bayerns Schiri-Kritik: “Kimmich wirft sich auch hin”

Ancelotti entgegnet Bayerns Schiri-Kritik: “Kimmich wirft sich auch hin”

Real Madrid träumt vom 15. Champions-League-Titel der Vereinsgeschichte. Carlo Ancelotti erlebt bereits sein sechstes Finale als Trainer – und wusste am Mittwochabend auch eine Antwort auf die Schiedsrichter-Kritik der Bayern.

Voller Fokus am Mittwochabend: Real-Coach Carlo Ancelotti (li.) und Bayern-Verteidiger Joshua Kimmich.

Voller Fokus am Mittwochabend: Real-Coach Carlo Ancelotti (li.) und Bayern-Verteidiger Joshua Kimmich.

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Es war die Szene, über die hinterher alle sprachen. Weil Referee Szymon Marciniak den Bayern tief in der Nachspielzeit das vermeintliche Ausgleichstor weggepfiffen hatte, echauffierte sich nicht nur Trainer Thomas Tuchel.

Mit italienischer Gelassenheit schätzte Real-Coach Carlo Ancelotti die Szene ein. “Der Schiedsrichter pfeift und wir hören auf zu spielen”, erklärte der 64-Jährige und schob hinterher: “Vielleicht war es kein Abseits.” In gewisser Weise sah “Carletto” aber so etwas wie “ausgleichende Gerechtigkeit”. Denn: “Die Bayern beschweren sich über dieses nicht gegebene Tor und wir uns über das andere, das nicht anerkannt wurde – weil Kimmich sich auch hinwirft.”

In der 71. Minute hatte Real erstmals vermeintlich ausgeglichen. Weil aber Kapitän Nacho Gegenspieler Joshua Kimmich mit beiden Händen ins Gesicht gegriffen hatte, wurde die Szene vollkommen zu Recht abgepfiffen. Ein schräger Vergleich Ancelottis.

Perez und seine “Matrosen”

Dem Erfolgscoach, der als einziger Trainer in der Geschichte des Wettbewerbs bereits sein sechstes Finale an der Seitenlinie erleben wird, war ohnehin viel mehr danach, seiner Mannschaft zu huldigen. “Es ist wieder etwas Unerklärliches passiert, es ist etwas Magisches”, sagte Ancelotti. “Die Fans waren unglaublich, das Stadion hat geholfen und die Spieler haben nicht aufgehört zu glauben.”

Real spiele eine Saison, “die niemand erwartet hat, nicht einmal ich”. Als “Vater” des Erfolgs sieht sich Ancelotti indes nicht. “Es gibt hier einen Kapitän, Florentino Perez, und alle anderen sind Matrosen”, huldigte der ehemalige Bayern-Coach dem Real-Präsidenten und fügte an: “Er hat es geschafft, diese großartige Generation von Spielern zu vereinen.”

Ein Extralob hatte sich obendrein Vinicius Junior verdient, der den Patzer von Manuel Neuer provoziert hatte und von der UEFA verdientermaßen als “Spieler des Spiels” ausgezeichnet wurde: “Was er in diesen beiden Halbfinal-Spielen geleistet hat, ist etwas, das wir nicht oft zu sehen bekommen – etwas, das nicht vielen Spielern möglich ist.”

Mit seinen unnachahmlichen Dribblings hatte der Brasiliener in der Tat die Münchner Hintermannschaft immer wieder vor größte Probleme gestellt. Seine beiden Hinspiel-Treffer legten letztlich den Grundstein für den erneuten Einzug ins Champions-League-Finale.