Duell mit Ex-Klub Bremen: Undav bisher verhaltensunauffällig

Duell mit Ex-Klub Bremen: Undav bisher verhaltensunauffällig

In der Hinrunde war Deniz Undav beim 2:0-Erfolg des VfB gegen Bremen der auffälligste Stuttgarter. Auch aus persönlichen Gründen. Vor dem zweiten Duell mit seinem Jugendverein zeigt sich der Torjäger laut Trainer Sebastian Hoeneß allerdings “nicht verhaltensauffällig”.

Trifft mit Stuttgart auf seinen Ex-Klub Werder Bremen: Deniz Undav.

Trifft mit Stuttgart auf seinen Ex-Klub Werder Bremen: Deniz Undav.

IMAGO/Sportfoto Rudel

Stuttgart und die Bundesliga sind für Undav so schon eine ganz besondere Sache. Spiele gegen Bremen sind es noch einen Tick mehr. Im Alter von 13 musste der heute 27-Jährige an der Weser von Bord gehen. Ausgemustert, weil man ihm mangelnde Fitness vorwarf und den Sprung in den folgenden U-15-Jahrgang nicht zugetraut hatte. Ein Stich ins Herz des Jungen, den er mittlerweile abgehakt, aber nicht vergessen hat.

Schon in der Hinrunde war Undav gegen Bremen als Hintermann von Kumpel und Torjägerkollege Serhou Guirassy die treibende Feder des Stuttgarter Offensivspiels. Mit seinem Treffer in der 17. Minute zum 1:0 legte der regelrecht heißlaufende Angreifer den Grundstein für den späteren Erfolg. Die Verbannung aus dem Nachwuchsleistungszentrum der Werderaner sei dabei hilfreich gewesen. “Ich gebe immer Gas, aber das war noch ein bisschen Extramotivation”, so der gebürtige Niedersachse damals. “Das Tor tut besonders gut, auch wenn ich keinen Groll gegen Werder hege. Ich war ein kleiner Junge, habe mich weiterentwickelt.”

Seit dem 2:0 an besagtem 13. Spieltag noch ein bisschen mehr. Hatte Undav damals im zehnten Einsatz sein achtes Tor für den VfB erzielt, ist er mittlerweile bei 16 Treffern und neun Assists angekommen, Nationalspieler geworden und ein Kandidat für die DFB-Auswahl bei der Heim-Europameisterschaft im Sommer. Weitere Tore helfen dabei sicher. Auch bei der anstehenden Rückkehr nach Bremen.

“Deniz hat die Qualität”

Dass der 27-Jährige der Partie besonders entgegenfiebert, hat Sebastian Hoeneß bisher nicht feststellen können. Der Cheftrainer hat diesen Zusammenhang “ehrlich gesagt nicht mehr auf dem Schirm. Ich habe aber auch nirgends irgendetwas wahrgenommen. Die Gefahr besteht nicht, dass er zu heiß auf das Spiel ist.” Deswegen ist es dem 41-Jährigen bisher auch überhaupt nicht in den Sinn gekommen, das Gespräch mit dem Stürmer zu suchen, “sofern er jetzt nicht in irgendeiner Form verhaltensauffällig wird und übertrieben aggressiv auftritt”. Was bisher nicht der Fall war und nicht erwartet wird.

“Deniz hat die Qualität, das zu kanalisieren. Egal, ob Druck herrscht oder ob es für ihn um etwas Persönliches geht. Er kann sich auf das Spiel einstellen und wird das auch in diesem Fall tun. Falls es ihn denn überhaupt noch emotional mitnimmt. Vielleicht ist das Thema mit dem Hinspiel auch erledigt.” Der Sonntag wird es zeigen.

George Moissidis