Zusätzliche Erholung für Real: Ligaspiel vor Bayern wird vorverlegt

Real Madrid erhält vor dem Champions-League-Halbfinale gegen den FC Bayern wohl einen zusätzlichen Tag zur Regeneration. Die spanische Liga will ein Ligaspiel vorverlegen.

Dürfen sich über einen weiteren Tag Pause freuen: Jude Bellingham und Lucas Vazquez.

Dürfen sich über einen weiteren Tag Pause freuen: Jude Bellingham und Lucas Vazquez.

IMAGO/Pro Sports Images

Mehrere spanische Medien vermeldeten am Donnerstag unter Berufung auf Ligaquellen übereinstimmend, dass das Ligaspiel der Königlichen bei Real Sociedad San Sebastian von Samstag, den 27. April auf Freitag, den 26. April vorverlegt werden soll. Somit hätte Real Madrid einen Tag mehr Regenerationszeit vor dem Hinspiel des Champions-League-Halbfinals beim FC Bayern, das am 30. April (21 Uhr) in der Allianz-Arena angepfiffen wird.

Champions League, Halbfinale

Real hatte den Berichten zufolge einen entsprechenden Antrag gestellt, dem die Liga nun stattgegeben haben soll. Das ursprünglich für Freitag eingeplante La-Liga-Spiel zwischen UD Almeria und dem FC Getafe soll dafür auf den Samstagnachmittag verlegt werden. Zusätzlich soll das für Samstag angesetzte Spiel zwischen dem nun im Champions-League-Viertelfinale ausgeschiedenen FC Barcelona und dem FC Valencia von Samstagmittag auf Montagabend verlegt werden.

Derartige Verlegungen sind in der spanischen Liga nicht ungewöhnlich. Bereits vor den Achtelfinalspielen von Atletico Madrid und dem FC Barcelona in der laufenden Saison hatte La Liga Spiele der beiden Mannschaften auf Antrag verlegen lassen. Nach dem Ausscheiden der beiden Teams im Viertelfinale ist Real, das am Mittwoch den Titelverteidiger Manchester City im Elfmeterschießen ausschaltete, der einzig verbliebene spanische Verein im Europapokal. Auch in Europa League und Europa Conference League war kein La-Liga-Team mehr vertreten.

Real wird nun vor dem Hinspiel in München einen Tag mehr Pause haben als die Bayern, die am Samstag um 15.30 Uhr auf Eintracht Frankfurt treffen. Ob auch eine Verlegung von Reals Spiel gegen den FC Cadiz (4. Mai, 16.15 Uhr) vier Tage vor dem Rückspiel in Madrid infrage kommt, ist nicht bekannt.

Araujo über Gündogans Kritik: “Habe Werte, die respektiert werden müssen”

Nach dem Ausscheiden in der Champions League hatte Ilkay Gündogan Rotsünder Ronald Araujo offen kritisiert. Der Uruguayer ließ durchklingen, dass er darüber nicht allzu begeistert ist.

Gesprächsbedarf: Ronald Araujo mit Robert Lewandowski und Ilkay Gündogan.

Gesprächsbedarf: Ronald Araujo mit Robert Lewandowski und Ilkay Gündogan.

IMAGO/Shutterstock

Real weiter, Barcelona raus: Wer das Momentum nach den Champions-League-Viertelfinalspielen auf seiner Seite hat, dürfte vor dem Clasico am Sonntag (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Bernabeu klar sein.

Barcelonas Spiele im Überblick

Dass die Katalanen die Segel streichen mussten, lag zu einem Großteil an der Roten Karte für Ronald Araujo im Rückspiel gegen Paris St. Germain (1:4). Eine Szene, die auch in der Mannschaft für Diskussionen sorgte. Ilkay Gündogan kritisierte unter anderem, man müsse sich “in diesen entscheidenden Momenten schon sicher sein, dass man den Ball trifft”. Und: “Ich ziehe es vor, ein Tor zu kassieren oder sogar ein Eins-gegen-eins zuzulassen. Ich weiß nicht, ob er an den Ball kommt oder nicht, aber ich gebe dem Torwart die Chance, den Schuss zu halten. Oder ich kassiere ein Tor.”

Am Rande einer Benefizveranstaltung äußerte sich nun Araujo zu der Szene und auch zu Gündogans Aussagen. “Wenn der Schiedsrichter es nicht abpfeift, passiert nichts”, sagte der 25-Jährige, “aber wenn er es abpfeift, muss ich des Feldes verwiesen werden.” Und die Kritik seines Mitspielers? “Ich ziehe es vor, meine Gedanken zu Gündogans Äußerungen für mich zu behalten”, sagte er und ergänzte: “Ich habe einen Kodex und Werte, die respektiert werden müssen.”

Dass er verantwortlich für das Ausscheiden sei, verneinte Araujo klar. “Natürlich beeinflusst es das Spiel, weil wir mit zehn Mann auf dem Platz standen, aber es gibt auch viele Dinge im Spiel selbst. Wenn ich raus bin, ist das eine andere Situation, denn ich weiß, was ich beitragen und wie ich helfen kann, wenn ich auf dem Platz stehe.”

Barcelona hat nicht viel Zeit, seine Wunden zu lecken. Sollte der Clasico verloren gehen, würde der Abstand auf Real Madrid elf Punkte betragen, die Meisterschaft wäre so gut wie entschieden – den Katalanen droht eine titellose Saison. “Wir haben mathematische Möglichkeiten und wir müssen bis zum Ende kämpfen”, sagt Araujo.

Was Araujo über seine Zukunft sagt

Klar ist: In der kommenden Saison werden die Karten neu gemischt, Araujo beschwört glorreiche Zeiten herauf für Barcelona. “Wir haben eine junge, wunderbare Gruppe, die den Fans und Barca viel Freude bereiten wird. Diese Generation wird die Champions League gewinnen.”

Dann mit Araujo, um den sich immer wieder Abschiedsgerüchte ranken? “Es läuft gut”, sagte der Abwehrspieler über die Verhandlungen. Barcelona habe Gespräche mit seinem Management aufgenommen, entschieden ist aber offenbar noch nichts. “Es wird immer über meine Zukunft geredet”, sagte Araujo, der noch einen Vertrag bis 2026 hat. “Und es wird immer Gerede geben.”

“Größter Verrückter des Weltfußballs”: Womit Rüdiger überraschte – und womit nicht

Matchwinner im Elfmeterschießen? Dass dabei einmal die Rede von Real-Verteidiger Antonio Rüdiger sein würde, hätte kaum einer für möglich gehalten. Außer vielleicht Toni Kroos.

Da sind sie doch, die Emotionen: Auch Toni Kroos kannte nach Antonio Rüdigers Elfmeter kein Halten mehr.

Da sind sie doch, die Emotionen: Auch Toni Kroos kannte nach Antonio Rüdigers Elfmeter kein Halten mehr.

IMAGO/Shutterstock

Es gibt so ein paar Dinge bei Antonio Rüdiger, die einen nicht mehr überraschen. Dazu gehört zweifelsohne, dass er einen der besten Stürmer der Welt regelmäßig zur Beinahe-Arbeitslosigkeit verdammt. Würde man die letzten drei ausgiebigen Duelle in der Königsklasse mit Erling Haaland bewerten, es stünde 3:0 für Rüdiger. Oder wie es die Marca formulierte: “Der größte Verrückte des Weltfußballs hielt wieder einmal eine Verteidigungsvorlesung für den trockenen Haaland.”

Spielbericht

Wie viele Augenpaare allerdings von Manchester bis Madrid weit aufgerissen wurden, als Rüdiger zum entscheidenden Elfmeter antrabte, das würde man schon mal gerne wissen. Und wie viele davon dachten, dass er wirklich verwandeln würde, erst recht.

Zumal Rüdiger kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte der Verlängerung unter Beweis gestellt hatte, dass er es mit dem Toreschießen eigentlich nicht so hat. Aus kurzer Distanz ließ er eine Großchance ungenutzt, es war neben seinem Abwehrversuch beim Gegentor von Kevin De Bruyne die zweite nicht ganz glückliche Szene des 31-Jährigen.

Alternativen waren rar gesät

Die Geburt des Elfmeterschützen Rüdiger, sie hatte letztlich zwei wesentliche Gründe: Zum einen hatte Real schlichtweg nicht mehr viele Alternativen. Fede Valverde und Eder Militao wollten aus verschiedenen Gründen nicht antreten; blieben neben den nominierten Schützen Luka Modric, Jude Bellingham, Lucas Vazquez und Nacho als Alternativen zu Rüdiger noch Joker Brahim Diaz, Eduardo Camavinga, Ferland Mendy und Keeper Andriy Lunin.

Zumindest Angreifer Brahim Diaz schien die nahelliegendere Wahl zu sein. Dass aber Rüdiger schießen durfte, lag offenbar schlicht an seiner Abgezocktheit, was auch Real-Assistent Davide Ancelotti bestätigte: “Jude ist ein Schütze, Lucas ist ein großartiger Schütze, Nacho ist ein Spieler mit viel Erfahrung und Persönlichkeit – und Antonio ist ein Spieler mit Eiern”, begründete der 34-Jährige die Auswahl, die übrigens er und nicht Vater Carlo zusammengestellt hatte.

Bei Real täuschten sie sich nicht. Rüdiger spazierte zum Punkt, legte sich das Leder akribisch zurecht, pustete einmal durch und versenkte das Leder mit Hilfe des Innenpfostens im linken unteren Eck. Keeper Ederson hatte die richtige Ecke geahnt, war aber chancenlos.

Du kannst Emotionen zeigen?

Antonio Rüdiger via Instagram in Richtung Toni Kroos

Danach folgte etwas, was bei Rüdiger wieder weniger überrascht. Er rastete aus vor Freude. Völlig losgelöst ließ er sich nach einem kurzen Sprint auf den Rasen fallen und war schon bald nicht mehr zu sehen. Sämtliche Real-Spieler hatten sich auf ihn gestürzt, auch der eher als reserviert geltende Toni Kroos. “Du kannst Emotionen zeigen?”, scherzte Rüdiger deswegen nach der Partie bei Instagram.

Kroos war wie allen anderen schlichtweg ein Stein vom Herzen gefallen. Der Real-Stratege wurde bereits in der 79. Minute für Modric ausgewechselt und musste die Duelle vom Punkt somit passiv verfolgen. “Ich habe auch lieber geschossen, um etwas zu machen, weil man in dem Moment von außen sehr leidet”, sagte er nach dem Spiel in der Mixed Zone. Dass sein DFB-Kollege trifft, daran hatte er übrigens keine Zweifel. Oder? “Rüdiger hat sehr sicher geschossen. Das ist der Einzige, bei dem ich viel Vertrauen hatte”, sagte er mit einem Augenzwinkern.

Wenigstens einer war also überhaupt nicht von Rüdiger überrascht. Kein Wunder bei der Quote, sie liegt nämlich bei hundert Prozent. Es war Rüdigers erster Pflichtspiel-Elfmeter überhaupt.

“Größter Verrückter des Weltfußballs”: Womit Rüdiger überraschte – und womit nicht

Matchwinner im Elfmeterschießen? Dass dabei einmal die Rede von Real-Verteidiger Antonio Rüdiger sein würde, hätte kaum einer für möglich gehalten. Außer vielleicht Toni Kroos.

Da sind sie doch, die Emotionen: Auch Toni Kroos kannte nach Antonio Rüdigers Elfmeter kein Halten mehr.

Da sind sie doch, die Emotionen: Auch Toni Kroos kannte nach Antonio Rüdigers Elfmeter kein Halten mehr.

IMAGO/Shutterstock

Es gibt so ein paar Dinge bei Antonio Rüdiger, die einen nicht mehr überraschen. Dazu gehört zweifelsohne, dass er einen der besten Stürmer der Welt regelmäßig zur Beinahe-Arbeitslosigkeit verdammt. Würde man die letzten drei ausgiebigen Duelle in der Königsklasse mit Erling Haaland bewerten, es stünde 3:0 für Rüdiger. Oder wie es die Marca formulierte: “Der größte Verrückte des Weltfußballs hielt wieder einmal eine Verteidigungsvorlesung für den trockenen Haaland.”

Spielbericht

Wie viele Augenpaare allerdings von Manchester bis Madrid weit aufgerissen wurden, als Rüdiger zum entscheidenden Elfmeter antrabte, das würde man schon mal gerne wissen. Und wie viele davon dachten, dass er wirklich verwandeln würde, erst recht.

Zumal Rüdiger kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte der Verlängerung unter Beweis gestellt hatte, dass er es mit dem Toreschießen eigentlich nicht so hat. Aus kurzer Distanz ließ er eine Großchance ungenutzt, es war neben seinem Abwehrversuch beim Gegentor von Kevin De Bruyne die zweite nicht ganz glückliche Szene des 31-Jährigen.

Alternativen waren rar gesät

Die Geburt des Elfmeterschützen Rüdiger, sie hatte letztlich zwei wesentliche Gründe: Zum einen hatte Real schlichtweg nicht mehr viele Alternativen. Fede Valverde und Eder Militao wollten aus verschiedenen Gründen nicht antreten; blieben neben den nominierten Schützen Luka Modric, Jude Bellingham, Lucas Vazquez und Nacho als Alternativen zu Rüdiger noch Joker Brahim Diaz, Eduardo Camavinga, Ferland Mendy und Keeper Andriy Lunin.

Zumindest Angreifer Brahim Diaz schien die nahelliegendere Wahl zu sein. Dass aber Rüdiger schießen durfte, lag offenbar schlicht an seiner Abgezocktheit, was auch Real-Assistent Davide Ancelotti bestätigte: “Jude ist ein Schütze, Lucas ist ein großartiger Schütze, Nacho ist ein Spieler mit viel Erfahrung und Persönlichkeit – und Antonio ist ein Spieler mit Eiern”, begründete der 34-Jährige die Auswahl, die übrigens er und nicht Vater Carlo zusammengestellt hatte.

Bei Real täuschten sie sich nicht. Rüdiger spazierte zum Punkt, legte sich das Leder akribisch zurecht, pustete einmal durch und versenkte das Leder mit Hilfe des Innenpfostens im linken unteren Eck. Keeper Ederson hatte die richtige Ecke geahnt, war aber chancenlos.

Du kannst Emotionen zeigen?

Antonio Rüdiger via Instagram in Richtung Toni Kroos

Danach folgte etwas, was bei Rüdiger wieder weniger überrascht. Er rastete aus vor Freude. Völlig losgelöst ließ er sich nach einem kurzen Sprint auf den Rasen fallen und war schon bald nicht mehr zu sehen. Sämtliche Real-Spieler hatten sich auf ihn gestürzt, auch der eher als reserviert geltende Toni Kroos. “Du kannst Emotionen zeigen?”, scherzte Rüdiger deswegen nach der Partie bei Instagram.

Kroos war wie allen anderen schlichtweg ein Stein vom Herzen gefallen. Der Real-Stratege wurde bereits in der 79. Minute für Modric ausgewechselt und musste die Duelle vom Punkt somit passiv verfolgen. “Ich habe auch lieber geschossen, um etwas zu machen, weil man in dem Moment von außen sehr leidet”, sagte er nach dem Spiel in der Mixed Zone. Dass sein DFB-Kollege trifft, daran hatte er übrigens keine Zweifel. Oder? “Rüdiger hat sehr sicher geschossen. Das ist der Einzige, bei dem ich viel Vertrauen hatte”, sagte er mit einem Augenzwinkern.

Wenigstens einer war also überhaupt nicht von Rüdiger überrascht. Kein Wunder bei der Quote, sie liegt nämlich bei hundert Prozent. Es war Rüdigers erster Pflichtspiel-Elfmeter überhaupt.

Reals Elfmeterschießen: Wer nicht antreten wollte – und warum Lunin stehen blieb

Platzwahl verloren, sichere Schützen ausgewechselt, den ersten Elfmeter verschossen: Für Real Madrid sprach so gut wie nichts mehr beim Elfmeterschießen gegen Manchester City. Doch die Königlichen zogen im Poker noch ein paar Asse aus dem Ärmel.

Stehen geblieben: Andriy Lunin hält den Elfmeter von Bernardo Silva.

Stehen geblieben: Andriy Lunin hält den Elfmeter von Bernardo Silva.

IMAGO/Action Plus

Alles ganz schön ungewöhnlich, was sich da am Mittwoch im Etihad abspielte. “Normalerweise sind wir diejenigen, die unsere Gegner bezwingen”, sagte Nacho, “aber wir haben eine andere Seite gezeigt: dass wir auch spektakulär verteidigen können.”

Spielbericht

Was die Königlichen im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals bei Manchester City nach der frühen Führung durch Rodrygo (12.) boten, war zweifelsohne nichts für Fußballfeinschmecker. Ganze 33 Prozent Ballbesitz waren es am Ende für Real, 8:33 Torschüsse standen in der Statistik. Die Spielweise des professionellen Einigelns rechtfertigte Carlo Ancelotti kurz und knapp: “Das war der einzige Weg, hier am Leben zu bleiben.”

Auch Toni Kroos redete die Spielweise nur ein bisschen schön, und zwar im wahrsten Sinne. Gegen Ende des Spiels sei “so ein bisschen auch das Elfmeterschießen” das Ziel gewesen, sagte er bei DAZN. “Weil City deutlich näher dran war, noch ein Tor zu machen.” Dass Kroos schon in der 79. Minute ausgewechselt worden war, erhöhte nicht gerade die Chance, dass der Poker vom Punkt zugunsten der Madrilenen ausgehen würde. Neben dem DFB-Akteur fehlten mit Rodrygo, Vinicius Junior und Dani Carvajal, der beim Nations-League-Sieg für Spanien Mitte September den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, weitere potenzielle Schützen.

Ein Problem, mit dem ManCity allerdings auch zu kämpfen hatte, so waren zum Beispiel Kevin De Bruyne und Erling Haaland schon ausgewechselt. Dennoch sprach zunächst fast alles für die Citizens, weil Kapitän Kyle Walker Losglück hatte: Sie durften als Erster schießen, und das auch noch auf ihre eigene Kurve. Julian Alvarez verwandelte, während Luka Modric scheiterte.

Doch es war eben ein Spiel, das Real in der Abwehr für sich entschied – und dank der Abwehr. Sogar im Elfmeterschießen.

Bernardo Silva? Die Chancen standen 1:3

In erster Linie ist da natürlich Andriy Lunin zu nennen. Dass er bei Bernardo Silvas Elfmeter einfach stehen blieb, war kein Zufall, aber dennoch ein bisschen Dusel. “Wir haben es mit dem Torwarttrainer vorbereitet”, verriet der Keeper. Drei Spieler wurden dabei ausgemacht, die möglicherweise ihren Elfmeter in die Mitte schießen würden. “Am Ende haben wir uns für einen entschieden.” Es war der von Bernardo Silva.

Und ein Wendepunkt in der Lotterie, in der Real keinen einzigen Elfmeter mehr verschoss. Jude Bellingham und Lucas Vazquez verwandelten genauso sicher wie die beiden Innenverteidiger Nacho und Antonio Rüdiger, beide nicht gerade ausgewiesene Elfmeterexperten. Eigentlich hätten auch ganz andere Real-Akteure schießen sollen, wie Co-Trainer Davide Ancelotti später verriet: Doch Fede Valverde kam von sich aus auf das Trainer-Sohn-Gespann zu und gestand, dass er sich zu erschöpft und nicht sicher fühle. Eder Militao hatte Bedenken, weil sein brasilianischer Nationalkeeper-Kollege Ederson ihn zu gut kenne. Modric und Lucas Vazquez erhielten die freien Tickets.

Auch Kepa hilft mit

Davide Ancelotti hatte übrigens maßgeblichen Anteil an der Auswahl der Schützen. “Ich habe die fünf Kicker aufgeschrieben, ich habe mich mit Carlo beraten und ich hatte auch die Hilfe von Kepa und den Spielern. Dann wurde es ein wenig modifiziert.“

Ersatzmann Kepa hatte ja schließlich Erfahrung mit Elfmeterschießen gegen City. 2019 weigerte sich der ehemalige Chelsea-Keeper, im Finale des League Cup vor dem Duell Mann gegen Mann ausgewechselt zu werden. Zwar parierte er damals einen Elfmeter von Leroy Sané, ließ aber einen anderen von Sergio Aguero unter den Armen durchrutschen. Chelsea verpasste den Titel.

Zugute kam Real aber nicht das Elfmeterschießen von damals, sondern dass Kepa bei den Blues mit Mateo Kovacic zusammengespielt hatte. Vom Torhüter kam offenbar der Tipp, welche Ecke sich Lunin gegen den Kroaten aussuchen sollte. Auch Rüdiger, ebenfalls ein Ex-Mitspieler von Kovacic, gab Lunin den richtigen Fingerzeig.

Real mag vielleicht schlechte Karten gehabt haben bei diesem Elfmeterschießen. Doch es half enorm, dass sie die Züge des Gegners richtig erahnten.

Halbfinale eine “große Sache”: Dembelé sieht Parallelen zum PSG-Endspiel 2020

In Barcelona ging die Partie für Paris Saint-Germain zunächst nicht gut los. Ousmane Dembelé leitete mit seinem Ausgleich die Wende ein – und schwelgte danach in Erinnerungen an die letzte Final-Teilnahme.

Ousmane Dembelé freute sich über den Spieler-des-Spiels-Awards der UEFA.

Ousmane Dembelé freute sich über den Spieler-des-Spiels-Awards der UEFA.

UEFA via Getty Images

Es waren große Jubelszenen, die sich im Olympiastadion in Barcelona nach Abpfiff abspielten – zum Entsetzen der Heimfans waren es aber die Gäste aus Paris, die ihren Halbfinal-Einzug feierten. Und das obwohl das Spiel eigentlich für die Blaugrana perfekt gestartet war. Raphinha hatte schnell die Führung besorgt, ehe ein Platzverweis von Ronald Araujo die Ausgangslage dramatisch verschlechterte.

Schon vorher hatte Paris mit Mut und Tempo nach vorne gespielt, der Rückstand hatte dann aber für einen kurzen Bruch im Spiel gesorgt. Als sich die Gäste wieder gesammelt hatten und ihr Spiel wieder aufzogen, gelang Ousmane Dembelé noch vor der Pause der Ausgleich. “Jeder hat daran geglaubt, dass wir uns qualifizieren können, auch wenn wir das Hinspiel 2:3 verloren haben. Wir haben nicht aufgegeben, wir wussten, dass wir hier Tore schießen würden”, sagte der ehemalige Barcelona-Profi danach bei Canal+. Sein Treffer war am Ende eines von vier Toren.

Vitinhas Traum wird wahr

In der zweiten Hälfte drehte PSG richtig auf und brachte sich nach weiteren Treffern von Vitinha (54.) und Kylian Mbappé (61.) – Dembelé war im Strafraum gefoult worden – in der Addition von Hin- und Rückspiel sogar in Führung. “Es ist unglaublich. Es ist schwer in Worte zu fassen. Ich habe die ganze Woche davon geträumt, ein Tor zu erzielen, der Mannschaft zu helfen und das Halbfinale zu erreichen”, schwärmte Vitinha vom Comeback.

PSG jubelte im Olympiastadion.

PSG jubelte im Olympiastadion.
IMAGO/NurPhoto

Ein kurzes Aufbäumen Barcelonas überstand der französische Meister in der Schlussphase, ehe Mbappé mit seinem achten Treffer der laufenden Champions-League-Saison zum 4:1-Endstand vollstreckte und das Halbfinal-Duell mit Borussia Dortmund eintütete.

Halbfinale

Enriques perfekte Taktik

Bis auf die kleine Phase nach dem Gegentreffer hatte sich Paris nicht aus der Ruhe bringen lassen, Dembelé und Vitinha wussten, wer daran großen Anteil hatte: Ihr Trainer Luis Enrique. “Wir haben die ganze Woche über taktisch mit dem Trainer gearbeitet. Seine Taktik war perfekt”, zeigte sich Dembelé begeistert. “Es ist mental schwierig, aber der Trainer sagte uns, dass wir das Spiel mit dem Kopf gewinnen würden”, fügte Vitinha an.

Halbfinale eine “große Sache” – Erinnerungen an 2020

Letztlich führten aber auch eine Reihe individueller Fehler der Katalanen zum Pariser Halbfinaleinzug. “Das ist eine große Sache. Das letzte Mal, als wir im Halbfinale standen, haben wir es ins Finale geschafft, und wir drücken die Daumen, dass wir das auch dieses Jahr schaffen und nach Wembley kommen”, blickte Dembelé voraus. Zwar schaffte es PSG auch 2021 ins Halbfinale, scheiterte dort aber an Manchester City, doch Dembelé zog Vergleiche zur Saison davor.

Überhaupt gibt es einige Parallelen mit der Spielzeit von vor vier Jahren. Auch beim wegen der Corona-Pandemie verkürzten Modus (nur ein K.-o.-Spiel im Halbfinale) traf PSG in der Runde der letzten vier Mannschaften auf ein deutsches Team (3:0 gegen RB Leipzig). Im Finale unterlag das damals von Thomas Tuchel trainierte Team dem FC Bayern. Dembelé spielte damals noch für den FC Barcelona.

Die Münchner könnten auch diesmal wieder im Endspiel warten – mit Trainer Thomas Tuchel. Zunächst ist der deutsche Rekordmeister aber am Mittwoch zu Hause gegen den FC Arsenal gefordert.

Halbfinale eine “große Sache”: Dembelés Erinnerungen ans Endspiel 2020

In Barcelona ging die Partie für Paris Saint-Germain zunächst nicht gut los. Ousmane Dembelé leitete mit seinem Ausgleich die Wende ein – und schwelgte danach in Erinnerungen an die letzte Final-Teilnahme.

Ousmane Dembelé freute sich über den Spieler-des-Spiels-Awards der UEFA.

Ousmane Dembelé freute sich über den Spieler-des-Spiels-Awards der UEFA.

UEFA via Getty Images

Es waren große Jubelszenen, die sich im Olympiastadion in Barcelona nach Abpfiff abspielten – zum Entsetzen der Heimfans waren es aber die Gäste aus Paris, die ihren Halbfinal-Einzug feierten. Und das obwohl das Spiel eigentlich für die Blaugrana perfekt gestartet war. Raphinha hatte schnell die Führung besorgt, ehe ein Platzverweis von Ronald Araujo die Ausgangslage dramatisch verschlechterte.

Schon vorher hatte Paris mit Mut und Tempo nach vorne gespielt, der Rückstand hatte dann aber für einen kurzen Bruch im Spiel gesorgt. Als sich die Gäste wieder gesammelt hatten und ihr Spiel wieder aufzogen, gelang Ousmane Dembelé noch vor der Pause der Ausgleich. “Jeder hat daran geglaubt, dass wir uns qualifizieren können, auch wenn wir das Hinspiel 2:3 verloren haben. Wir haben nicht aufgegeben, wir wussten, dass wir hier Tore schießen würden”, sagte der ehemalige Barcelona-Profi danach bei Canal+. Sein Treffer war am Ende eines von vier Toren.

Vitinhas Traum wird wahr

In der zweiten Hälfte drehte PSG richtig auf und brachte sich nach weiteren Treffern von Vitinha (54.) und Kylian Mbappé (61.) – Dembelé war im Strafraum gefoult worden – in der Addition von Hin- und Rückspiel sogar in Führung. “Es ist unglaublich. Es ist schwer in Worte zu fassen. Ich habe die ganze Woche davon geträumt, ein Tor zu erzielen, der Mannschaft zu helfen und das Halbfinale zu erreichen”, schwärmte Vitinha vom Comeback.

PSG jubelte im Olympiastadion.

PSG jubelte im Olympiastadion.
IMAGO/NurPhoto

Ein kurzes Aufbäumen Barcelonas überstand der französische Meister in der Schlussphase, ehe Mbappé mit seinem achten Treffer der laufenden Champions-League-Saison zum 4:1-Endstand vollstreckte und das Halbfinal-Duell mit Borussia Dortmund eintütete.

Halbfinale

Enriques perfekte Taktik

Bis auf die kleine Phase nach dem Gegentreffer hatte sich Paris nicht aus der Ruhe bringen lassen, Dembelé und Vitinha wussten, wer daran großen Anteil hatte: Ihr Trainer Luis Enrique. “Wir haben die ganze Woche über taktisch mit dem Trainer gearbeitet. Seine Taktik war perfekt”, zeigte sich Dembelé begeistert. “Es ist mental schwierig, aber der Trainer sagte uns, dass wir das Spiel mit dem Kopf gewinnen würden”, fügte Vitinha an.

Halbfinale eine “große Sache” – Erinnerungen an 2020

Letztlich führten aber auch eine Reihe individueller Fehler der Katalanen zum Pariser Halbfinaleinzug. “Das ist eine große Sache. Das letzte Mal, als wir im Halbfinale standen, haben wir es ins Finale geschafft, und wir drücken die Daumen, dass wir das auch dieses Jahr schaffen und nach Wembley kommen”, blickte Dembelé voraus. Zwar schaffte es PSG auch 2021 ins Halbfinale, doch Dembelé zog Vergleiche zur Saison davor.

Überhaupt gibt es einige Parallelen mit der Spielzeit vor vier Jahren. Auch beim wegen der Corona-Pandemie verkürzten Modus (nur ein K.-o.-Spiel im Halbfinale) traf PSG in der Runde der letzten vier Mannschaften auf ein deutsches Team (3:0 gegen RB Leipzig). Im Finale unterlag das damals von Thomas Tuchel trainierte Team dem FC Bayern. Dembelé spielte damals noch für den FC Barcelona.

Die Münchner könnten auch diesmal wieder im Endspiel warten – mit Trainer Thomas Tuchel. Zunächst ist der deutsche Rekordmeister aber am Mittwoch zu Hause gegen den FC Arsenal gefordert.

Emotionales Restprogramm: Raul Garcia hört zum Saisonende auf

La Liga verliert einen absoluten Dauerbrenner. Am Montag wurde das Karriereende von Raul Garcia (37) publik, der einen großen Rekord knapp verpassen wird.

Abschied auf dem Höhepunkt: Pokalsieger Raul Garcia.

Abschied auf dem Höhepunkt: Pokalsieger Raul Garcia.

IMAGO/AFLOSPORT

Ein solches Detail liest man nur selten in wichtigen Vereinsmitteilungen, doch der frischgebackene spanische Pokalsieger formulierte es als Kompliment: Am Montag teilte Raul Garcia die Entscheidung, seine Spielerkarriere zum Saisonende zu beenden, seinen Teamkollegen in den sportlichen Einrichtungen auf dem Vereinsgelände des Athletic Club mit – “dort, wo er jeden Tag mehrere Stunden verbrachte, um seine Karriere so weit wie möglich zu verlängern”.

Raul Garcia, der in Bilbao nur noch sehr sporadisch zum Einsatz kommt, war in seiner Laufbahn stets als Angreifer bekannt, der gerne dort hinging, wo es wehtat – durch seine Einsatzbereitschaft meistens seinen Gegenspielern.

Von Osasuna, seinem Jugendklub und dem Verein in seiner Geburtsstadt Pamplona, war der Rechtsfuß 2007 zu Atletico Madrid gewechselt – noch vor der Trainer-Ära Diego Simeone. Doch schon vor der Ankunft des Argentiniers zählte Raul Garcia zu der Atletico-Mannschaft, die 2010 die Europa League gewann. 2013 wurde er dann spanischer Pokalsieger, 2014 gar spanischer Meister unter Simeone. In dieser Zeit durfte Raul Garcia auch zweimal für die spanische Nationalmannschaft auflaufen.

Ein wichtiger Schuss zum Abschied

2015 ging es nach Bilbao, wo Raul Garcia inzwischen die meisten seiner aktuell 602 La-Liga-Spiele absolvierte. Damit liegt er schon jetzt auf dem insgesamt dritten Rang. Platz 1, den sich der ehemalige spanische Nationaltorhüter Andoni Zubizarreta und Betis-Legende Joaquin teilen (je 622 Einsätze), wird er nicht mehr erreichen.

Der Athletic Club adelte Raul Garcia in seiner Pressemeldung als “wahre Legende” und würdigte auch seinen Beitrag zum Pokalsieg vor einer Woche, dem ersten Vereinstitel seit 40 Jahren. Raul Garcia, der erst nach 90 Minuten eingewechselt worden war, trat im Elfmeterschießen gegen Mallorca als erster Baske an – und verwandelte.

In einem Abschiedsvideo faltet Raul Garcia die Trikots seiner Vereine Osasuna, Atletico und Athletic zusammen und sagt, dass “alles ein Ende hat”. Seines dürfte ziemlich emotional werden: Die Basken, die weiterhin um die Champions-League-Teilnahme spielen, treten unter anderem noch bei Atletico und gegen Osasuna an.

Tebas: “Unser Kontrollsystem hat Barca gezwungen, teure Stars zu verkaufen”

Millionentransfers hier, Milliardenschulden da. In Europas Fußball hat sich aus verschiedensten Gründen ein Rattenrennen entwickelt, das Ablösesummen, Gehälter und Beraterprovisionen in die Höhe getrieben hat. Javier Tebas fordert deshalb schärfere Finanzregeln.

Fordert eine globale Finanzkontrolle: La-Liga-Präsident Javier Tebas.

Fordert eine globale Finanzkontrolle: La-Liga-Präsident Javier Tebas.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS

“Wir müssen viel mehr auf wirtschaftliche Stabilität setzen als auf reine sportliche Wettbewerbsfähigkeit um jeden Preis, sonst betrügen wir uns selbst”, erklärte der Präsident von Spaniens La Liga im Interview mit dem kicker (Montagsausgabe) und kündigte an, einen Vorschlag der Bundesliga für eine Präzisierung der Nachhaltigkeitsregeln der UEFA zu unterstützen: “In Bezug auf mögliche Änderungen der europäischen Regeln für das finanzielle Fairplay, zu denen es verschiedene Vorschläge gibt, stehen wir in engem Einklang mit der Bundesliga. Beide Ligen unterstützen die Priorisierung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit.”

Die Deutschen wollen statt der relativen Kaderkostenobergrenze von aktuell 70 Prozent der fußballbezogenen Einnahmen eine absolute einführen, was Umgehungstatbestände über mit einem Investor verschwägerte Unternehmen als Sponsor – beliebt speziell bei Staatsfonds wie Qatar Sports Investment oder der Abu Dhabi Group – erschweren würde.

Zudem hofft Tebas auf Reformen im Kontrollsystem: “La Liga ist für eine globale Finanzkontrolle, die sich an unserem System orientiert. Und es wäre gut, wenn wir so etwas in Europa etablieren könnten.” Dabei zielt der 61-Jährige auf das Beispiel FC Barcelona ab. Während der Corona-Pandemie standen die Katalanen beinahe vor dem Kollaps aufgrund einer Nettoverschuldung in Höhe von 680 Millionen Euro. La Liga setzte scharfe Auflagen für Barca fest, um die Kaderkosten zu reduzieren.

“In Spanien sprechen viele Leute über den FC Barcelona. Um ehrlich zu sein, wünschte ich mir, andere Vereine in Europa wären wie Barca, weil sie sich an die Regeln des finanziellen Fairplay halten. Sie können nicht mehr die Spieler verpflichten, die sie wollen. Unser Finanzkontrollsystem hat sie dazu gezwungen, teure Stars zu verkaufen und sie durch billigere Spieler zu ersetzen. Die Kaderkosten des FC Barcelona wurden durch die Einsparungen bei den Gehältern von mehr als 650 auf etwa 520 Millionen Euro reduziert. Wir werden so lange weitermachen, bis sie den Break-even erreichen”, kündigte Tebas an. Also bis der Klub nur noch so viel ausgibt, wie er auch durchs operative Geschäft einnimmt. Zuletzt war die Nettoverschuldung des 27-maligen spanischen Meisters immerhin auf 552 Mio. Euro zurückgegangen.

Warum sich Tebas besonders über die neue Klub-WM der FIFA ärgert und in welchen Ländern konkret er sich eine gemeinsame Vermarktung mit der Bundesliga vorstellen kann, lest ihr im Interview in der aktuellen kicker-Ausgabe – hier auch als eMagazine.

Benni Hofmann