2:0 in Bremerhaven: Eisbären verwandeln ersten Matchball zur Meisterschaft

Die Eisbären Berlin haben bereits in Spiel 5 die Finalrunde der DEL zu ihren Gunsten entschieden. Bei den Fischtown Pinguins nutzten die Berliner ihren ersten Matchball, gewannen mit 2:0 und sind zum zehnten mal Deutscher Eishockey-Meister.

Leonhard Pföderl traf zum 1:0 gegen Bremerhaven.

Leonhard Pföderl traf zum 1:0 gegen Bremerhaven.

IMAGO/Matthias Koch

Die Eisbären Berlin sind nach einem Jahr Pause wieder Meister und auf dem besten Weg zu einer neuen Ära in der Deutschen Eishockey Liga. Am Freitagabend machte das Team von Trainer Serge Aubin durch das 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven die zehnte Meisterschaft und den dritten Titel binnen vier Jahren perfekt.

Ein spätes Tor des in der Finalserie überragenden Leo Pföderl (44. Minute) brachte Berlin auf Kurs. Für den Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 war es bereits der elfte Scorerpunkt in der nur fünf Partien andauernden Finalserie. Manuel Wiederer (49.) sicherte fünf Minuten später in einem nervenaufreibenden und spannenden fünften Finalspiel den vierten Sieg der Serie, die Berlin mit 4:1 gewann.

Eisbären auf Rekordkurs

Die Eisbären, die es nach den Meisterschaften 2021 und 2022 gar nicht in die Playoffs geschafft hatten, waren zuvor bereits so oft Meister in der DEL seit deren Gründung vor 30 Jahren wie kein anderes Team. In der gesamten Meisterliste des deutschen Eishockeys schlossen die Berliner nach Titelanzahl zum SC Riessersee auf. Zwischen 2005 und 2013 hatten sich die Berliner sieben Meisterschaften erspielt. Seit Beginn dieses Jahrzehnts sind sie nun wieder das dominierende DEL-Team.

Bremerhaven stand erstmals überhaupt in der Finalserie. Die Vizemeisterschaft ist das beste Ergebnis der Club-Geschichte. Für Thomas Popiesch dürfte es das letzte Spiel als Pinguins-Coach gewesen sein. Der gebürtige Ost-Berliner soll zur kommenden Saison zu den Krefeld Pinguinen in die zweite Liga wechseln.

Hauptrunden-Erster verliert erstmals seit zehn Jahren

Unter Popiesch hatte es Bremerhaven seit dem DEL-Einstieg 2016 stets in die Playoffs geschafft. In dieser Saison waren die Pinguins das Überraschungsteam überhaupt in der DEL und schlossen die Hauptrunde als Erster ab. Erstmals seit zehn Jahren wurde damit der Vorrundenerste am Ende nicht auch deutscher Meister.

Dabei wehrte sich Bremerhaven auch am Freitag wieder mit allen Kräften und bot den Eisbären einen harten Kampf. Beide Teams hatten bis ins Schlussdrittel hochklassige Chancen, doch wieder einmal überragten die Torhüter Kristers Gudlevskis (Bremerhaven) und Jake Hildebrand (Berlin). Immerhin blieb Bremerhaven erstmals in der Finalserie ein Drittel ohne Gegentor.

Auf den ersten Treffer mussten die 4637 Zuschauern in der ausverkauften Eisarena allerdings auch im zweiten Durchgang warten. Vor allem Gudlevskis stand nun unter Beschuss. Der in der regulären Saison zum besten Torhüter gewählte Lette hatte zudem Glück bei einem Berliner Pfostenschuss.

Wie in allen Finalspielen bislang ging Berlin auch diesmal wieder in Führung. Pföderls drittes Finaltor brach das Eis. Fünf Minuten später traf Wiederer und der Treffer hielt auch dem Videostudium der Schiedsrichter stand. Diese Führung brachte Berlin souverän und sicher über die Zeit.

NHL-Trio verstärkt Eishockey-Nationalmannschaft

Der Kader der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft nimmt weiter Kontur an. Nun kommt sogar Verstärkung aus der NHL – rechtzeitig für Phase vier der WM-Vorbereitung.

Philipp Grubauer (li. oben), JJ Peterka (li. unten) und Nico Sturm sind ab 1. Mai beim DEB-Team dabei.

Philipp Grubauer (li. oben), JJ Peterka (li. unten) und Nico Sturm sind ab 1. Mai beim DEB-Team dabei.

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Vizeweltmeister Deutschland bekommt für die WM in Tschechien Verstärkung aus der besten Eishockey-Liga der Welt. Die beiden Angreifer Nico Sturm (San Jose Sharks) und JJ Peterka (Buffalo Sabres) sowie Torhüter Philipp Grubauer (Seattle Kraken) stoßen zur sogenannten Phase vier der Vorbereitung am 1. Mai in Wolfsburg zur Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis.

“Nachdem wir bereits ihre persönlichen Zusagen hatten, sind nun auch alle erforderlichen Formalitäten erledigt. Daher freuen wir uns, wenn JJ, Nico und Philipp ab der kommenden Woche bei uns sind und wir sie im Kreise der Nationalmannschaft empfangen werden”, erklärte am Freitag Sportdirektor Christian Künast. “Sie werden ihre Persönlichkeiten und Qualitäten ins Team einbringen bei der unmittelbaren Vorbereitung auf die WM in Tschechien, die für uns ab Mittwoch in Wolfsburg und Weißwasser ansteht.”

Nächster Test am Samstag, dann noch zwei

Die Deutschen bestreiten zunächst einen zweiten Test gegen Österreich am Samstag in Zell am See. Vor ihrem WM-Start am 10. Mai in Ostrava gegen die Slowakei wollen sich die Deutschen noch in zwei Partien gegen Frankreich in Wolfsburg (4. Mai) und in Weißwasser (6. Mai) in Medaillenform bringen.

EISHOCKEY-WM

“Wichtig sind die Spieler, die hier sind, alles andere ist Spekulation”, hatte Verteidiger und Kapitän Moritz Müller am Donnerstagabend nach dem 4:2 im ersten Test gegen Österreich über die erwartete Verstärkung aus Nordamerika gesagt. “Aber jeder Spieler aus der NHL ist eine Verstärkung für uns. Es wäre toll, wenn sie dazustoßen und wenn nicht, dann machen wir’s mit den Jungs, die hier sind.”

Mehr als 600 DEL-Spiele: Ex-Nationaltorhüter Endras hört auf

Der langjährige Eishockey-Nationaltorwart Dennis Endras beendet seine sportliche Laufbahn. Der 38-jährige zweimalige deutsche Meister spielte zuletzt für die Augsburger Panther. Dem Verein wird er in anderer Position erhalten bleiben.

Nach über 600 DEL-Spielen ist Schluss: Dennis Endras beendet im Augsburger Trikot seine Karriere.

Nach über 600 DEL-Spielen ist Schluss: Dennis Endras beendet im Augsburger Trikot seine Karriere.

IMAGO/dieBildmanufaktur

Dort, wo die DEL-Karriere von Torwart Dennis Endras vor 20 Jahren begann, endet sie auch: Der mittlerweile 38-jährige langjährige Nationaltorwart in Diensten der Augsburger Panther beendet nach dem zweiten sportlichen Abstieg in Folge seine Karriere. Den Fuggerstädtern, die von der Nichtbewerbung von DEL 2-Meister Regensburg profitierten und nicht absteigen müssen, bleibt er aber in anderer Rolle erhalten – und trainiert künftig die Torhüter der DEL-Mannschaft.

Im Jahr 2004 hatte Endras sein DEL-Debüt für die Panther gefeiert, 2010 erreichte er mit dem AEV die deutsche Vizemeisterschaft. Im gleichen Jahr wurde er auch als bester Spieler der Weltmeisterschaft ausgezeichnet – und unterschrieb einen Vertrag beim NHL-Team Minnesota Wild. Ohne Einsatz in der besten Liga der Welt ging es danach zu Helsingfors IFK nach Finnland, ehe er von 2012 bis 2022 bei den Adler Mannheim das Tor hütete.

Dennis war sicher eine der prägendsten Persönlichkeiten der DEL-Historie.

Augsburgs neuer Sportdirektor Larry Mitchell

Mit dem MERC wurde der Goalie in den Jahren 2015 und 2019 zweimal Meister in der DEL. Im Nationaltrikot gewann er im Jahr 2018 die Silbermedaille bei der WM, blieb als dritter Torwart dabei aber ohne Einsatz. In den letzten beiden Jahren seiner Karriere spielte Endras noch einmal für Augsburg. In über 600 DEL-Spielen ist er der Torwart, der am häufigsten ohne Gegentor blieb. “Es war immer mein größter Traum, Eishockeyprofi zu werden. Ich hatte das große Glück, diesen Traum mit all seinen Momenten zu leben”, schaut der Ex-Nationalspieler zurück.

Der neue Sportdirektor des AEV, Larry Mitchell, blickt dagegen schon voraus – und freut sich über Endras’ Verbleib als Torwarttrainer: “Dennis war ein exzellenter Torwart und sicher eine der prägendsten Persönlichkeiten der DEL-Historie”, sagt der Deutsch-Kanadier, der den Torwart als damaliger Augsburger Trainer zur Nummer eins machte: “Dass uns Dennis als Torwarttrainer erhalten bleibt, war mir ein großes Anliegen.” Seine neue Aufgabe will der 38-Jährige nun “genauso zielstrebig und professionell angehen wie meine aktive Karriere.”

Panthers und Hurricanes vor Sweep – Goalie-Rochaden bringen Islanders nichts

Die Florida Panthers und Carolina Hurricanes erarbeiten sich früh erste Matchbälle – weil Matthew Tkachuk groß aufspielt und ein doppelter Torwartwechsel missrät. Die NHL am Freitagmorgen.

Jubelnde Panther: Matthew Tkachuk (li.) und Sam Reinhart trafen im dritten Duell mit den Tampa Bay Lightning.

Jubelnde Panther: Matthew Tkachuk (li.) und Sam Reinhart trafen im dritten Duell mit den Tampa Bay Lightning.

IMAGO/USA TODAY Network

Vor einem Jahr hatte alles nach dem erwartet frühen K. o. ausgesehen: Mit 1:3 lagen die Florida Panthers nach vier Aufeinandertreffen mit den Boston Bruins in der ersten Runde der Playoffs bereits zurück, ehe sie das mit Abstand beste Team der Regular Season mit drei Siegen in Serie schockten und später sogar ins Finale um den Stanley Cup einzogen. 2024 scheinen sie weitaus weniger dramatisch weiterzukommen.

In der Nacht auf Freitag (MESZ) bezwangen die Panthers, die diesmal souverän als Sieger der Atlantic Division in den Playoffs dabei sind, den Tampa Bay Lightning im dritten Spiel zum dritten Mal. Nach den beiden 3:2-Siegen auf heimischem Eis – der zweite nach Verlängerung – bejubelten sie diesmal ein 5:3 in Tampa. Matthew Tkachuk erzielte das erste und, via Empty-Netter, auch das letzte Tor. Es waren seine Playoff-Treffer 20 und 21 im 50. Spiel.

NHL 2023/24

Bei den Hausherren, die sich per Wildcard für die Playoffs qualifiziert hatten, traf Routinier Steven Stamkos zwar wie schon in den ersten beiden Duellen, doch wieder schaffte es sein Team lediglich, das Spiel lange offenzuhalten. Alle vier Powerplays ließ der Lightning ungenutzt. “Wir führen mit 3:0, aber es fühlt sich für mich nicht so an”, erklärte Panthers-Trainer Paul Maurice. “Es ist eng, und so erwarte ich es auch im nächsten Spiel.” Das findet erneut in Tampa statt. Dann kann Florida den Sweep bereits perfekt machen.

Hurricanes haben es eilig – Islanders-Torwartwechsel verpufft

Genauso eilig scheinen es die Carolina Hurricanes zu haben. Der Tabellenzweite der Metropolitan Division, der im Vorjahr in den Conference Finals von den Panthers gesweept worden war, gewann nach zwei Heimsiegen gegen die New York Islanders auch das erste Duell in der UBS Arena – 3:2.

Bei den Islanders hatte Trainer Patrick Roy, früher selbst ein herausragender Goalie, im Tor überraschend Ilya Sorokin den Vorzug vor Semyon Varlamov gegeben, nur um nach 28 Minuten schon wieder zurückzurotieren. Sorokin hatte drei von 14 Schüssen, allesamt aus der Distanz, passieren lassen. Varlamov parierte danach immerhin alle weiteren acht, was die Niederlage aber nicht mehr verhinderte.

DEB-Team schlägt Österreich in Garmisch – NHL-Trio kommt wohl

Langsam, aber sicher geht die Vorbereitung auf die WM 2024 für die deutsche Nationalmannschaft in die heiße Phase. Am Donnerstag gab es in Garmisch-Partenkirchen im fünften Testspiel gegen Österreich ein 4:2.

Stellte die Weichen gegen Österreich: Marc Michaelis.

Stellte die Weichen gegen Österreich: Marc Michaelis.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Angeführt von Doppeltorschütze Marc Michaelis hat Vizeweltmeister Deutschland den WM-Test gegen Österreich gewonnen. Im Olympia-Eissport-Zentrum von Garmisch-Partenkirchen setzte sich die hartnäckige Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis am Donnerstagabend mit 4:2 (2:1, 0:1, 2:0) durch und holte im fünften Vorbereitungsspiel auf den Saisonhöhepunkt in Tschechien vom 10. bis zum 26. Mai ihren zweiten Sieg.

Vor 5058 Zuschauern deuteten die Deutschen in der Offensive erneut ihr großes Potenzial an, zeigten sich in der Abwehr jedoch weiter anfällig.

Michaelis mit einem Doppelschlag

Schweiz-Legionär Michaelis vom EV Zug brachte den Vizeweltmeister mit zwei Treffern in der achten und elften Minute in Führung. Benjamin Baumgartner (16.) und Lukas Kainz (38.) brachten die Österreicher zurück in die Partie. Im letzten Drittel bescherten Daniel Fischbuch (50.) und Parker Tuomie (52.) der DEB-Auswahl dann den Stimmungsaufheller.

Der deutsche Kader, der Mitte der kommenden Woche komplett sein soll, gewinnt immer mehr an Kontur. Mit den Stürmern Yasin Ehliz und Maxi Kastner sowie Torhüter Mathias Niederberger stießen erstmals in der Vorbereitung drei Spieler vom entthronten Meister EHC Red Bull München zur Nationalmannschaft. In der Starting Six stand aber nur Ehliz, im Tor durfte Tobias Ancicka von den Kölner Haien beginnen.

Bei einem NHL-Trio sieht es “sehr gut” aus

Mit Verstärkung aus Nordamerika kann Bundestrainer Kreis außerdem rechnen. Bei Nico Sturm (San Jose Sharks), J.J. Peterka (Buffalo Sabres) und Torhüter Philipp Grubauer (Seattle Kraken) sehe es “sehr gut aus”, sagte Sportdirektor Christian Künast bei MagentaSport.

Die Lage beim für die Abwehr so wichtigen Moritz Seider gestaltet sich aus Versicherungsgründen komplizierter, weil sein Vertrag bei den Detroit Red Wings ausgelaufen ist. Das sei ein “größeres Unterfangen”, räumte Künast ein. Man sei aber in “einem sehr guten Austausch”.

Im Schlussdrittel dreht Deutschland auf

Die Deutschen spielten nach einer kurzen Findungsphase schnell von hinten raus und zeigten sich angeführt von Michaelis sehr effektiv. Allerdings ließen sie den Österreichern auch immer wieder viel Raum. Vor allem im zweiten Drittel hatten die Gäste aus dem Nachbarland mehr Spielanteile und auch ein deutliches Chancenplus. Im letzten Durchgang zeigten die Deutschen aber ihren ganzen Biss und sicherten sich den Erfolg.

Ihren zweiten Test gegen Österreich bestreiten sie am Samstag in Zell am See. Vor dem WM-Start am 10. Mai in Ostrava wollen sich die Deutschen noch in zwei Partien gegen Frankreich in Wolfsburg (4. Mai) und in Weißwasser (6. Mai) in Medaillenform bringen.

Statistik zum Spiel

Deutschland – Österreich 4:2 (2:1,0:1,2:0)
Deutschland:
Tor: Ancicka (Kölner Haie), Bugl (Straubing Tigers)
Abwehr: Fohrler (HC Ambri Piotta), Hüttl (ERC Ingolstadt), Mo. Müller (Kölner Haie), F. Wagner (ERC Ingolstadt), Karrer (Nürnberg Ice Tigers), M. Weber (Nürnberg Ice Tigers), Sennhenn (Kölner Haie), Ugbekile (Iserlohn Roosters), Zimmermann (Straubing Tigers)
Angriff: Ehl (Düsseldorfer EG), Fischbuch (Adler Mannheim), Plachta (Adler Mannheim), Ehliz (EHC Red Bull München), Kahun (SC Bern), Michaelis (EV Zug), Tuomie (Straubing Tigers), Kastner (EHC Red Bull München), Pfaffengut (Schwenninger Wild Wings), Krauß (ERC Ingolstadt), Stachowiak (ERC Ingolstadt), Samanski (Straubing Tigers), Schütz (Kölner Haie), Soramies (Augsburger Panther)

Österreich:
Tor: Kickert
Abwehr: Brunner, Heinrich, Stapelfeldt, Wimmer, Kernberger, Schnetzer, Zündel, Wolf
Angriff: Bretschneider, Feldner, Romig, Böhm, Kainz, Wallner, Baumgartner, Maxa, Metzler, Neubauer, Peeters, Scherzer, Zwerger

Schiedsrichter: Kilian Hinterdobler (Bad Tölz)/Christopher Schadewaldt (Werneck)
Zuschauer: 5058
Tore: 1:0 Michaelis (7:28), 2:0 Michaelis (10:54), 2:1 Baumgartner (15:43), 2:2 Kainz (37:38), 3:2 Fischbuch (49:05), 4:2 Tuomie (51:13) Strafminuten: 2 / 8

Nach Rettung auf der Couch: Idol Trevelyan bleibt Augsburg erhalten

Am Dienstagabend jubelten die Augsburger Panther ohne eigenes Zutun über den Klassenerhalt in der DEL. Nun wurde eine erste Personalentscheidung getroffen: Klubidol T.J. Trevelyan bleibt dem AEV erhalten.

T.J. Trevelyan wird auch in der kommenden Saison für die Augsburger Panther spielen.

T.J. Trevelyan wird auch in der kommenden Saison für die Augsburger Panther spielen.

picture alliance / Fotostand

Wie die Augsburger am Donnerstag bekanntgaben, wurde der Vertrag mit Thomas Jordan “T.J.” Trevelyan um eine weitere Saison verlängert. Der mittlerweile 40-jährige Deutsch-Kanadier geht damit in seine insgesamt 14. Saison mit dem AEV.

“Er ist ein absoluter Vorzeigeprofi, der auch für unser neues Team eine Bereicherung sein wird”, kommentierte der neue Sportdirektor Larry Mitchell auf der AEV-Website die Verlängerung. “Von seiner Erfahrung und seiner Energie können alle profitieren.”

Auch Trevelyan freut sich über die Fortsetzung seiner Karriere: “Ich bin hier zuhause und trage den AEV fest in meinem Herzen, das wird sich auch nie mehr ändern.” Seit seiner Ankunft im Jahr 2011 lief der Angreifer in 510 Spielen in der höchsten deutschen Spielklasse auf und erzielte dabei 146 Treffer – kein Augsburger hat in der DEL öfter getroffen.

Für Trevelyan wie für Mitchell schließt sich damit ein Kreis. Denn es war der damalige Trainer Mitchell, der Trevelyan im August 2011 zu den Augsburger Panthern lotste. “Dass sich unsere Wege in Augsburg nach all den Jahren nochmals kreuzen, ist auch für mich etwas Besonderes”, sagte Mitchell. “Seine Vertragsverlängerung war für mich selbstverständlich.”

Dafür bin ich ihm sehr dankbar, denn es war die beste Entscheidung meines Lebens.

T.J. Trevelyan über Larry Mitchell und seine Ankunft in Augsburg

“Ich werde nie vergessen, wie sehr Larry über Jahre bemüht war, mich von einem Wechsel nach Augsburg zu überzeugen”, sagte Trevelyan. “Dafür bin ich ihm sehr dankbar, denn es war die beste Entscheidung meines Lebens.” Dass er auch im fortgeschrittenen Alter nichts von seiner Torgefahr eingebüßt hat, bewies er in der abgelaufenen Hauptrunde 2023/24 mit 14 Toren und 22 Scorerpunkten. Dass die Panther aber auf dem letzten Rang abschlossen und damit rein sportlich abgestiegen waren, konnte auch er nicht verhindern.

Und deshalb wird Trevelyan in Zukunft wohl auch den Eisbären Regensburg dankbar sein. Denn nur dank des Titelgewinns der Eisbären in der DEL2 blieben die Augsburger in der DEL. Anders als der zweite Finalteilnehmer Kassel Huskies hatten die Regensburger nämlich keine DEL-Lizenz für die Spielzeit 2024/25 beantragt. Und eine Saison in der Zweitklassigkeit hätte sich Trevelyan wohl kaum angetan.

Kopitar schockt die Oilers, Kings gleichen aus

Sie lagen stets hinten, kämpften sich immer zurück und verloren doch im Sudden Death: Die Edmonton Oilers, Team von Leon Draisaitl als einzigem Deutschen in den NHL-Playoffs, erlitten beim 4:5 gegen die Los Angeles Kings einen Rückschlag und kassierten den 1:1-Ausgleich in der Best-of-Seven-Serie.

Der späte Schock für die Oilers: Anze Kopitar trifft in der Verlängerung zum 5:4 für die Kings.

Der späte Schock für die Oilers: Anze Kopitar trifft in der Verlängerung zum 5:4 für die Kings.

IMAGO/USA TODAY Network

Es wäre ein signifikanter Lernfortschritt für diese Oilers-Generation gewesen: endlich mal eine Serie dominieren, beruhigend mit 2:0-Siegen im Gepäck nach Los Angeles fliegen. Die Kings hatten etwas dagegen, auch weil die Oilers alte Schwächen zeigten und in Stuart Skinner den schlechteren Torwart auf dem Eis hatten. Die Fehler begannen früh mit einem Fehlpass von Verteidiger Evan Bouchard im eigenen Drittel, Adrian Kempe traf zum 0:1 (4.). Der schwedische Stürmer erhöhte noch im ersten Drittel (15.), doch Verteidiger Brett Kulak brachte nach Vorlage von Draisaitl Edmonton postwendend heran (18.). Was nicht passieren darf: dass es nur 29 Sekunden später 1:3 steht, weil mit Drew Doughty ein Verteidiger frei vor Skinner auftaucht, unter dessen Schonern die Scheibe durchrutschte.

Im Mitteldrittel kämpften sich die Oilers heran: Dylan Holloway mit dem ersten Playoff-Treffer seiner jungen Karriere (28.) und Zach Hyman in Überzahl (31.) – wieder bereitete Draisaitl vor – sorgten für den umjubelten Ausgleich. Die Schlüsselmomente der Partie kamen in den letzten beiden Minuten des Mitteldrittels, als die Oilers erneut im Powerplay die Partie komplett auf ihre Seite hätten ziehen können. Doch Kings-Goalie Cam Talbot, der vor Jahren im Oilers-Tor stand, parierte gleich dreimal glänzend gegen Draisaitl. Stattdessen brachte der Schweizer Kevin Fiala Los Angeles mit einem verdeckten Schuss erneut in Führung (42.), Holloway glich kurz darauf wieder aus (44.).

NHL 2023/24

Danach passierte bis zum Ende der regulären Spielzeit nichts Entscheidendes mehr. In der Overtime hatten Bouchard und Hyman eine frühe Doppelchance für die Oilers, ehe Kings-Kapitän Anze Kopitar frei vor Skinner auftauchte, den Puck unter die Latte hämmerte und den Rogers Place zum Schweigen brachte. Auch dieser Fehler darf in einem so wichtigen Spielen nicht passieren, Darnell Nurse sah in der Szene schlecht aus, Kopitar war sein Mann.

Fazit: Neun Gegentore nach zwei Playoff-Partien sind mal wieder viel zu viele für die Oilers, Skinner fehlen die “Big Saves”, er gewinnt seinem Team kein Spiel. Nun deutet sich eine lange Serie an, Spiel drei steigt in der Nacht auf Samstag (MESZ) in Los Angeles.

Stars droht jähes Aus gegen Vegas – Bruins holen Heimvorteil zurück

Titelverteidiger Vegas Golden Knights ist unterdessen drauf und dran, die Dallas Stars früh zu eliminieren, sie gewannen auch das zweite Spiel der Serie auswärts mit 3:1. Die Stars, in der Regular Season bestes Team der Western Conference, liegen Vegas, schon im vergangenen Jahr hatten sie die Texaner im Halbfinale deutlich ausgeschaltet.

Im dritten Spiel der Nacht holten sich die Boston Bruins beim 4:2 in Toronto die Führung in der Serie und den Heimvorteil zurück, sie liegen mit 2:1-Siegen vorne. Kapitän Brad Marchand war mit zwei Toren im Schlussdrittel (52., 60.) der gefeierte Held bei den Bruins.

Nach Platz 32: Sharks entlassen Chefcoach Quinn

Nach J.J. Peterka bekommt auch Nico Sturm einen neuen Chefcoach: So trennten sich die San Jose Sharks am Mittwoch von David Quinn, der die Kalifornier in den letzten beiden Jahren trainiert hatte.

Ist nicht mehr Cheftrainer von Nico Sturm und den Sharks: David Quinn (o.).

Ist nicht mehr Cheftrainer von Nico Sturm und den Sharks: David Quinn (o.).

IMAGO/USA TODAY Network

“David ist ein guter Coach. Er und sein Stab haben unter schwierigen Umständen einen bewundernswerten Job gemacht”, spielte General Manager Mike Grier auf den derzeitigen großen Umbruchsprozess an, den die Sharks im sportlichen Bereich durchlaufen. Dennoch wolle er nun einen neuen Weg einschlagen, so Grier.

In seiner Zeit als Coach der Sharks, die seit seiner Amtsübernahme mit Erik Karlsson, Brent Burns, Tomas Hertl und Timo Meier einige prominente Spieler abgaben, kam das Team mit Quinn als Coach auf die schwächste Bilanz aller NHL-Teams.

Nach J.J. Peterka und den Buffalo Sabres, die Coach Don Granato gefeuert hatten und am Dienstag Lindy Ruff als Nachfolger vorstellten, bekommt damit auch Nico Sturm und sein Team einen neuen Chefcoach. Ein Zeitrahmen, bis wann der neue Coach gefunden sein soll, gebe es nicht, erklärte Grier.

Auch Topscorer Agostino geht: DEG verabschiedet sechs Spieler

Die finanziell angeschlagene Düsseldorfer EG hat am Mittwoch weitere sechs Spieler verabschiedet. Einer der im Mittelpunkt stehenden Spieler steht aber nicht auf der Abgangsliste.

Kenny Agostino wird die Düsseldorfer EG verlassen.

Kenny Agostino wird die Düsseldorfer EG verlassen.

IMAGO/Eibner

Dass bei der Düsseldorfer EG das Geld knapp ist, ist hinlänglich bekannt. Angesichts der angespannten finanziellen Lage musste Sportdirektor Niki Mondt seine Planungen bereits deutlich anpassen.

Nun hat die DEG, die die Play-offs der DEL deutlich verpasste, weitere Personalentscheidungen getroffen und die Trennung von sechs Spielern bekanntgegeben. Darunter befindet sich auch Kenny Agostino. Der US-Amerikaner war vor dieser Saison aus der KHL an den Rhein gewechselt und wusste auf Anhieb zu überzeugen. Mit 48 Punkten (14 Tore und 34 Vorlagen) in 48 Partien entwickelte er sich zum Topscorer der DEG.

Neben Agostino werden auch die Angreifer Phil Varone und Kevin Clarke sowie Verteidiger Luke Green den Verein verlassen. Nicht mehr zurückkehren werden die beiden Eigengewächse Edmund Junemann und Hendrik Hane. Beide spielten in dieser Saison beim Kooperationspartner Krefeld Pinguine in der DEL2 und suchen nun neue Herausforderungen.

Noch ist nicht klar, wohin es das Sextett zieht. Im Falle von Hane will Eishockeynews erfahren haben, dass sich der 23-jährige Goalie dem Ligakonkurrenten Iserlohn Roosters anschließen wird. Und auch sein Kaderplatz bei der DEG soll laut dem Bericht schon wieder besetzt sein: Denn aus Berlin soll Nikita Quapp als neuer Backup kommen.

Was wird aus Haukeland?

Stellt sich nur noch die Frage, hinter wen Quapp sich einordnen soll. Denn eine der am heißesten diskutierten Personalien bei der DEG ist Goalie Henrik Haukeland. Der norwegische Nationalkeeper stand nach einer bärenstarken Saison 2022/23 bei etlichen Vereinen im In- wie Ausland auf dem Zettel, entschied sich aber für einen Verbleib bei der DEG. Wohl auch, weil ihm die Düsseldorfer einen wohl gut dotierten “Rentenvertrag” über gleich sechs Jahre vorlegten.

Haukeland wie auch die DEG gaben bei der Vertragsunterschrift die Meisterschaft als Ziel aus. Davon war die DEG 2023/24 meilenweit  entfernt. Wegen der “neuen Finanzlage” sieht sich die DEG ein Jahr später nun gezwungen, sich von Haukeland zu trennen. Laut Medienberichten soll sein Berater den “Goalie des Jahres 2023” bereits anderen Klubs angeboten haben. Bei einem entsprechenden Angebot dürfte die DEG ihren unumstrittenen Führungsspieler wohl ziehen lassen.

Nur noch ein Sieg fehlt: Eisbären planen Meisterfeier an der Nordsee

Nur noch ein Sieg fehlt den Eisbären Berlin zur zehnten Meisterschaft in der DEL. Dieser soll bereits am Freitag in Bremerhaven gelingen. Fischtown-Coach Popiesch mahnt zu mehr Disziplin.

Die Eisbären Berlin wollen bereits in Bremerhaven ihren zehnten Meistertitel eintüten.

Die Eisbären Berlin wollen bereits in Bremerhaven ihren zehnten Meistertitel eintüten.

picture alliance/dpa

Die Eisbären Berlin haben keine Lust auf eine Meisterfeier daheim. Der zehnte Titel in der Deutschen Eishockey Liga soll am Freitag an der Nordsee gefeiert werden. “Wir wollen direkt die erste Chance jetzt natürlich nutzen”, sagte Berlins Nationalverteidiger Kai Wissmann nach dem 4:1 (1:0, 0:1, 3:0) am Dienstag im vierten Finalspiel gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven.

Nach Siegen führen die Eisbären in der Best-of-seven-Serie 3:1 und haben nun dreimal die Chance, die erneute Meisterschaft perfekt zu machen.

DEL-PLAYOFF-FINALE

Die erste Möglichkeit dazu bietet sich am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) in Bremerhaven. “Wir gehen das Spiel so an, als wäre es Spiel sieben für uns”, sagte Wissmann, der vor zu viel Übermut warnte: “Wir wissen, dass es noch lange nicht vorbei ist.”

In der Tat war auch das Spiel am Dienstag wieder ausgeglichener, als es das Ergebnis aussagte. “Wir waren im zweiten Drittel die klar bessere Mannschaft. Es ist hart, nach so einem Spiel mit einer Niederlage rauszugehen”, sagte Bremerhavens Trainer Thomas Popiesch. “Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie in der Serie drin ist.”

Besonders Dreifach-Torschütze Ty Ronning, der im Line-up durch die Verletzung von Nationalstürmer Marcel Noebels aufrückte, war am Dienstag in Überzahl nicht zu stoppen. “Die Effektivität der Eisbären war ausschlaggebend”, sagte Popiesch. “Wenn wir so wie heute zu sehr in der Offensive Strafzeiten nehmen, wird es schwierig.”

Dreifachtorschütze Ronning will Vorjahresniederlage ausmerzen

Ronning hatte in der vergangenen Saison noch mit dem ERC Ingolstadt das Finale gegen den EHC Red Bull München verloren. “Dieses Mal soll es andersherum ausgehen. Wir sind hier für den zehnten Titel”, sagte der Kanadier.