Nach Platz 32: Sharks entlassen Chefcoach Quinn

Nach J.J. Peterka bekommt auch Nico Sturm einen neuen Chefcoach: So trennten sich die San Jose Sharks am Mittwoch von David Quinn, der die Kalifornier in den letzten beiden Jahren trainiert hatte.

Ist nicht mehr Cheftrainer von Nico Sturm und den Sharks: David Quinn (o.).

Ist nicht mehr Cheftrainer von Nico Sturm und den Sharks: David Quinn (o.).

IMAGO/USA TODAY Network

“David ist ein guter Coach. Er und sein Stab haben unter schwierigen Umständen einen bewundernswerten Job gemacht”, spielte General Manager Mike Grier auf den derzeitigen großen Umbruchsprozess an, den die Sharks im sportlichen Bereich durchlaufen. Dennoch wolle er nun einen neuen Weg einschlagen, so Grier.

In seiner Zeit als Coach der Sharks, die seit seiner Amtsübernahme mit Erik Karlsson, Brent Burns, Tomas Hertl und Timo Meier einige prominente Spieler abgaben, kam das Team mit Quinn als Coach auf die schwächste Bilanz aller NHL-Teams.

Nach J.J. Peterka und den Buffalo Sabres, die Coach Don Granato gefeuert hatten und am Dienstag Lindy Ruff als Nachfolger vorstellten, bekommt damit auch Nico Sturm und sein Team einen neuen Chefcoach. Ein Zeitrahmen, bis wann der neue Coach gefunden sein soll, gebe es nicht, erklärte Grier.

Nach über zehn Jahren: Sabres holen Erfolgscoach Ruff zurück

Im Februar 2013 wurde Lindy Ruff nach über 15 Jahren als Trainer in Buffalo überraschend entlassen, nun kehrt der 64-Jährige nach über zehn Jahren zu den Sabres zurück.

Bei den Devils nicht mehr gefragt, in Buffalo nach zehn Jahren wieder: Lindy Ruff.

Bei den Devils nicht mehr gefragt, in Buffalo nach zehn Jahren wieder: Lindy Ruff.

IMAGO/USA TODAY Network

Nach 15 Jahren mit einigen Sabres-Rekorden – 1165 Spiele in der regulären Saison, 571 Siege in der regulären Saison, 101 Spiele in den Playoffs und dabei 57 Siege – kam im Februar 2013 das Aus für Ruff in Buffalo, Ron Rolston übernahm damals die Sabres um das deutsche Trio Christian Ehrhoff, Jochen Hecht und Alexander Sulzer.

Mit Nationalspielers John-Jason Peterka spielt auch jetzt wieder ein Deutscher bei den Sabres und der darf mit der Trainerlegende des Franchise nun arbeiten. Denn der 64-Jährige kehrt zu dem Klub zurück, den er 1999 ins Finale um den Stanley Cup geführt hatte, das allerdings gegen die Dallas Stars verloren ging.

Der NHL-Trainer des Jahres 2006, zuletzt von Juli 2020 bis zu seiner Beurlaubung Anfang März 2024 bei den New Jersey Devils verantwortlich, beerbt Don Granato, der Buffalo nach dem Verpassen der Playoffs vor knapp einer Woche verlassen musste.

“Ich bin Terry (Pegula, Sabres-Besitzer, Anm.d.Red.), der Familie Pegula und Kevyn Adams (General Manager, Anm.d.Red.) für diese Chance dankbar”, wird Ruff zitiert. “Dies ist ein Team, das bereit ist, den nächsten Schritt zu machen. Ich bin bescheiden und fühle mich geehrt, dass man mir das Vertrauen schenkt”, so der 64-Jährige, der als Profi zehn Jahre das Trikot des Klubs trug.

“Die richtige Person für diesen Job

“Ich freue mich sehr, Lindy Ruff wieder als Cheftrainer der Buffalo Sabres begrüßen zu dürfen”, sagte Adams. “Als ich den Einstellungsprozess durchlief, wurde schnell klar, dass Lindy die richtige Person für diesen Job ist. Er hat Erfahrung, eine nachgewiesene Erfolgsbilanz, ist vertraut mit jungen Spielern und vieles mehr.”

Die Bilanz der Deutschen: Sturm hängt Crosby ab – Draisaitl schreibt leise Geschichte

Sieben Deutsche spielen in der NHL, für den Großteil beginnt nach dem Ende der Regular Season der Urlaub. Lediglich Superstar Leon Draisaitl hat mit seinen Edmonton Oilers die Playoffs erreicht. Die Bilanz aus deutscher Sicht fällt gemischt aus.

Unterschiedliche Gefühlslagen zum Ende der Regular Season bei Nico Sturm (li.) und Leon Draisaitl.

Unterschiedliche Gefühlslagen zum Ende der Regular Season bei Nico Sturm (li.) und Leon Draisaitl.

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Tim Stützle: Beim Center der Ottawa Senators wird schnell vergessen, dass er immer noch erst 22 Jahre jung ist. Stützles Bilanz fällt aufgrund seines Talents und des hohen Anspruchs an ihn durchwachsen aus, auch weil das klare Verpassen der Playoffs eine Enttäuschung darstellt. Mit 70 Scorerpunkten (18 Tore, 52 Vorlagen) war Stützle hinter Kapitän Brady Tkachuk zweitbester Scorer der Senators, allerdings sind das 20 Scorerpunkte weniger als in der Vorsaison. Der Wert von -17 zeigt zudem, dass Stützle im Defensivspiel zulegen muss.

J.J. Peterka: Der 22-jährige Rechtsaußen hat sich endgültig in der besten Liga der Welt akklimatisiert und zählt bei den Buffalo Sabres als viertbester Scorer zu den positiven Überraschungen und Leistungsträgern. 28 Tore in der zweiten vollen NHL-Saison sind ein toller Wert. Addiert man die 22 Assists dazu, kommt Peterka auf gute 50 Scorerpunkte, 18 mehr als 2022/23. Den Plus/Minus-Wert hat Peterka von -15 auf +10 verbessert. Mit dem talentierten Team muss das Ziel lauten, in der nächsten Saison die Playoffs zu schaffen.

Moritz Seider: Welch ein Drama, welch eine bittere Enttäuschung für Moritz Seider und die Detroit Red Wings. Im letzten Saisonspiel verpassten sie die Playoffs, punktgleich mit den Washington Capitals, die mehr Siege in der regulären Spielzeit nach 60 Minuten einfuhren. Der vielseitige Verteidiger kam wie in der vorherigen Saison auf 42 Scorerpunkte, davon neun Treffer. Der 23-Jährige gehört längst zu den Säulen des Teams, im Sommer geht es nun um einen neuen Vertrag, der Seider zum Multi-Millionär machen dürfte.

Für Draisaitl zählt nur noch der Stanley Cup

Leon Draisaitl: Von der vielleicht unbemerktesten 100-Punkte-Saison eines Spielers schrieb das Online-Portal Oilers Nation kürzlich. Das Überragende ist beim 28-Jährigen längst Normalität, wird als selbstverständlich hingenommen. Mit 106 Punkten landete der Center auf Rang sieben der NHL-Scorerwertung, Freund und Teamkollege Connor McDavid kam auf 132. Die Hunderter-Marke knackte er als 20. Spieler der NHL-Geschichte zum fünften Mal, mit 41 Toren übertraf er die 40-Treffer-Grenze ebenfalls zum fünften Mal. Werte eines Stars, der einmal in die Hall of Fame einziehen wird. Vor einem Jahr scorte Draisaitl mit 128 Punkten noch besser, dafür hat er seinen Plus/Minus-Wert von +7 auf +26 gesteigert. Bei allen persönlichen Top-Werten zählt für Draisaitl nur noch eines: Der Stanley Cup mit den Oilers. Auch deshalb wurde er im letzten Saisonspiel beim 1:5 in Colorado wie viele andere Stars geschont.

Nico Sturm: Der Stanley-Cup-Sieger von 2021 mit Colorado spielt mittlerweile beim schwächsten Team der Liga, den San Jose Sharks. Und doch ist der 28-Jährige in einer Kategorie Spitze: Seine 60,1 Prozent gewonnener Face-offs toppt niemand in der gesamten Liga, ein echter Spezialist. Sturm ließ in dieser Kategorie Stars wie John Tavares (Toronto, 59,3 Prozent), Vincent Trochek (New York Rangers, 58,7 Prozent) und Sidney Crosby (Pittsburgh, 58,2 Prozent) hinter sich. Der Center der vierten Sturmreihe kam bei 63 Einsätzen auf 13 Scorerpunkte (fünf Tore, acht Assists) und muss hoffen, dass sich das Team verbessert.

Reichel muss sich weiter steigern

Lukas Reichel: Mit 65 Einsätzen fasste der 21-jährige Linksaußen Fuß bei den Chicago Blackhawks, die sich im Rebuild befinden. Teils durfte Reichel an der Seite von Top-Talent Connor Bedard ran, teils musste er wieder ins Farmteam, für das er nun die AHL-Playoffs bestreitet. Fünf Tore und elf Assists sind in der ersten richtigen NHL-Saison in Ordnung, werden aber auf Dauer nicht reichen, um sich in einer offensiven Rolle bei den Blackhawks zu etablieren. Dennoch: Reichel ist den nächsten Schritt gegangen.

Philipp Grubauer: Der Goalie fehlte den Seattle Kraken länger verletzt, verlor seinen Status als Nummer 1 zumindest zeitweise an Joey Daccord. Am Ende stand der 32-Jährige in 36 Spielen im Tor, von denen er 14 gewann. Der Gegentorschnitt von 2,85 ist noch okay, die Fangquote von 89,9 Prozent könnte besser sein, Top-Goalies kommen hier auf einen Wert von über 91 Prozent.

Frank Linkesch

Stützle sagt für die WM ab – Peterka kommt

Ein NHL-Star sagt ab, ein anderer kommt. Die deutsche Nationalmannschaft kann bei der WM in Tschechien auf J.J. Peterka bauen.

Will in Tschechien für Deutschland auf Torejagd gehen: J.J. Peterka.

Will in Tschechien für Deutschland auf Torejagd gehen: J.J. Peterka.

IMAGO/USA TODAY Network

Vize-Weltmeister Deutschland muss bei der Eishockey-WM in Tschechien auf NHL-Profi Tim Stützle verzichten, dafür ist John-Jason Peterka wieder mit dabei. Stützle sagte am Donnerstag seine Teilnahme an dem Turnier in Prag und Ostrava (10. bis 26. Mai) ab. Er habe schon länger Probleme mit der Schulter, sagte Stützle bei der Saisonabschluss-Pressekonferenz der Ottawa Senators. Er wolle die Verletzung im Sommer auskurieren. Mit 18 Toren und starken 52 Assists hat der Center starke Zahlen abgeliefert.

Peterka kündigte dageben bei den Buffalo Sabres an, dass er für die WM zur Verfügung steht. Dem gebürtigen Münchner, beim Silber-Coup im vergangenen Jahr bester Stürmer, ist in seiner dritten NHL-Saison mit 50 Scorer-Punkten (28 Tore, 22 Assists) der Durchbruch gelungen.

Stützle fehlte schon in Finnland und Lettland

Stützle hatte bereits bei der WM in Finnland und Lettland wegen einer Handverletzung gefehlt. 2022 hatte er sich eine Knieverletzung zugezogen und durfte auf Anweisung seines NHL-Arbeitgebers nicht mehr eingesetzt werden.

Deutschland eröffnet die WM aus seiner Sicht in der Gruppe B am 10. Mai mit einem Duell mit der Slowakei.

Peterkas Buffalo Sabres feuern Granato

Die Buffalo Sabres haben mal wieder die Playoffs verpasst – und sich nun unmittelbar nach dem letzten Saisonspiel von Cheftrainer Don Granato getrennt.

Muss seinen Posten räumen: Don Granato.

Muss seinen Posten räumen: Don Granato.

IMAGO/USA TODAY Network

Don Granato ist nicht länger für den deutschen Nationalspielers J. J. Peterka und die Buffalo Sabres zuständig. Das gab die Franchise aus dem US-Bundesstaat New York am Dienstag bekannt. Einen Nachfolger für den 56-Jährigen gibt es noch nicht.

“Ich möchte Don für seine Zeit in Buffalo und sein Engagement für die Sabres-Organisation danken”, sagte General Manager Kevyn Adams in einer Erklärung. “Er war maßgeblich an der Entwicklung vieler unserer Spieler beteiligt und zweifellos der richtige Trainer, um uns dorthin zu bringen, wo wir jetzt stehen, aber ich hatte das Gefühl, dass es notwendig war, zu diesem Zeitpunkt eine andere Richtung einzuschlagen.” Das Ziel, konkurrenzfähig zu sein, habe sich leider nicht eingestellt.

Buffalo stolperte durch eine Saison, in der das Team nur zweimal drei Spiele in Folge gewann, und wurde in der Eastern Conference Zwölfter unter 16 Teams. Damit verpassten die Sabres die Playoffs zum 13. Mal nacheinander, was NHL-Negativrekord ist.

Granato hatte den Posten im März 2021 – zunächst als Interimstrainer – übernommen, er folgte auf den früheren deutschen Nationalspieler Ralph Krueger. Neben Granato haben die Sabres auch den Assistenztrainer Jason Christie und den Videokoordinator Matt Smith entlassen. Die Zukunft von Torwarttrainer Mike Bales und den Assistenten Matt Ellis und Marty Wilford ist ungewiss.

Crosbys 1000 tut den Red Wings weh – und nun wartet Matthews

Die Detroit Red Wings verlieren in Pittsburgh das nächste direkte Duell um eine Wildcard, holen aber einen womöglich noch wertvollen Punkt. Auston Matthews ist nicht zu stoppen. Die NHL am Freitagmorgen.

Zwischen Pittsburgh und Detroit ging es nicht immer freundlich zu. Hier schauen sich Sidney Crosby (li.) und Ben Chiarot tief in die Augen.

Zwischen Pittsburgh und Detroit ging es nicht immer freundlich zu. Hier schauen sich Sidney Crosby (li.) und Ben Chiarot tief in die Augen.

IMAGO/UPI Photo

Eigentlich ist es ein kleines Wunder, dass die Detroit Red Wings drei Spiele vor dem Ende der Regular Season in der NHL immer noch gute Chancen auf eine Wildcard in der Eastern Conference haben. In der Nacht auf Freitag (MESZ) verlor die Mannschaft um Moritz Seider zum siebten Mal in neun Spielen und das zum zweiten Mal hintereinander auch noch gegen einen direkten Konkurrenten.

Mit 5:6 unterlag der elfmalige Stanley-Cup-Sieger bei den Pittsburgh Penguins. Weil das aber erst in der Overtime passierte, reichte das zumindest für einen “riesigen Punkt”, wie der stolze Trainer Derek Lalonde befand: “Die Jungs haben einen großartigen Job gemacht.” Seider hatte dabei mit 23:51 Minuten die längste Eiszeit und sammelte seine 33. Vorlage in dieser Saison.

Raymonds Dreierpack zu wenig für zwei Punkte – Penguins verdrängen Capitals

Nach zwischenzeitlichem 3:5-Rückstand erzwang Lucas Raymond mit seinem dritten Tor des Abends (55.; dazu ein Assist) die Verlängerung, in der dann aber ein anderer Angreifer auftrumpfte: Sidney Crosby, der zuvor schon zwei Scorerpunkte gesammelt hatte (1/1), legte Erik Karlsson das 6:5-Siegtor nach exakt 100 Overtime-Sekunden auf und verbuchte damit als 14. NHL-Profi den 1000. Assist seiner Laufbahn.

NHL 2023/24

Der 36-jährige Penguins-Kapitän und -Topscorer kommt in den jüngsten zehn Spielen auf 20 Zähler und hat damit großen Anteil an Pittsburghs beachtlichem Endspurt. Durch den Sieg gegen Detroit sind nun Crosby & Co. im umkämpften Rennen um die zweite Wildcard im Osten in der Pole Position, weil die Washington Capitals, die diesen Platz mit einem 2:1 in Detroit gerade erst erobert hatten, bei J. J. Peterkas Buffalo Sabres mit 2:4 verloren.

Matthews nun bei 68 Saisontoren – 13. Playoff-Ticket vergeben

Die Penguins liegen mit 86 Zählern jeweils einen vor den Capitals, den Red Wings und den Philadelphia Flyers, die nach acht Niederlagen am Stück bei den New York Rangers einen 4:1-Coup landeten, aber schon eine Partie mehr als die drei Konkurrenten absolviert haben.

Die Red Wings treffen als nächstes auf die Toronto Maple Leafs, die bereits für die Playoffs qualifiziert sind und den besten Torjäger der Hauptrunde in ihren Reihen haben: Auston Matthews erhöhte per Doppelpack sein Konto auf 68 und seinen Vorsprung auf “Verfolger” Sam Reinhart (Florida Panthers) auf 14 Treffer – konnte damit die 5:6-Heimniederlage gegen die New Jersey Devils aber nicht verhindern. Nach dem Duell mit Toronto warten auf die Red Wings zum Abschluss noch zwei Duelle mit den Montreal Canadiens, dem Schlusslicht der Atlantic Division.

Insgesamt sind inzwischen 13 von 16 Playoff-Plätzen vergeben. Die Los Angeles Kings schafften durch ein 4:1 gegen die Calgary Flames Gewissheit.

Hellwache Red Wings erobern Playoff-Platz und hängen Sabres ab – Stützles Kollegen helfen

Die Detroit Red Wings sind im Schneckenrennen um die zweite Wildcard im Osten wieder die Gejagten, auch weil die Washington Capitals im freien Fall sind. Ein Oilers-Angreifer muss zahlen. Die NHL am Montagmorgen.

Verfolger abgehängt: Moritz Seider (li.) und die Detroit Red Wings haben den Abstand auf Jordan Greenways Sabres vergrößert.

Verfolger abgehängt: Moritz Seider (li.) und die Detroit Red Wings haben den Abstand auf Jordan Greenways Sabres vergrößert.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Detroit Red Wings hätten nichts dagegen, wenn die Regular Season der NHL jetzt schon beendet wäre: Fünf Spiele vor dem Abschluss der Hauptrunde hat der elfmalige Stanley-Cup-Gewinner in der Eastern Conference einen der zwei Wildcard-Plätze erobert. Doch den haben auch noch fünf weitere Mannschaften im Visier, die dicht dahinter lauern.

Weil eine davon die Buffalo Sabres sind, war Detroits 3:1-Heimsieg gegen J. J. Peterkas Team am Sonntagabend (MESZ) umso wertvoller. Nach Toren von Lucas Raymond (1.), Patrick Kane (5.) und Dylan Larkin (8.) führten die Red Wings um Verteidiger Moritz Seider schon frühzeitig mit 3:0 und legten damit den Grundstein für den zweiten Sieg aus den letzten sieben Spielen. Eine Bilanz, die unterstreicht, dass der Kampf um die zweite Wildcard im Osten längst zum Schneckenrennen geworden ist.

Detroits viele Verfolger – Capitals verlieren schon wieder

Seider hatte mit 27:07 Minuten die höchste Eiszeit bei den Red Wings, Peterka mit 22:47 Minuten die höchste der Sabres-Offensive. Scorerpunkte verzeichneten beide nicht, die Sabres fanden immer wieder in Goalie Alex Lyon (37 Paraden) ihren Meister. Bei nun fünf Punkten Rückstand auf Detroit bei einem mehr absolvierten Spiel schwinden Buffalos Chancen auf eine Playoff-Teilnahme, zumal sie noch vier weitere Konkurrenten überholen müssten.

NHL 2023/24

Hinter den Red Wings (77 Spiele, 84 Punkte) liegen nun die formstarken Pittsburgh Penguins (77/83), die Washington Capitals (77/83), die Philadelphia Flyers (78/83), die New Jersey Devils (78/79) und die Sabres (78/79). Seider & Co., die auf ihre erste Playoff-Teilnahme seit 2015/16 hoffen, profitierten auch davon, dass die Capitals zum sechsten Mal in Serie verloren – diesmal mit 2:3 nach Verlängerung gegen die Ottawa Senators, bei denen Tim Stützle erneut wegen einer Schulterverletzung fehlte.

Stars laufen im Topspiel heiß – Oilers-Angreifer Kane muss nach Schlag zahlen

Im Topspiel des Abends setzten sich die Dallas Stars mit 7:4 bei der Colorado Avalanche durch und haben damit an der Spitze der Central Division nun drei Zähler Vorsprung auf den ärgsten Rivalen. Während Wyatt Johnston mit einem Tor und zwei Vorlagen die Stars anführte, reichten den Hausherren unter anderem zwei Vorlagen von Nathan MacKinnon nicht, der im Topscorer-Ranking der NHL mit 133 Zählern drei hinter Spitzenreiter Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning) liegt.

Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers sind erst in der Nacht auf Donnerstag wieder gefordert – gegen Titelverteidiger Vegas Golden Knights -, waren aber ebenfalls in den Schlagzeilen: Angreifer Evander Kane erhielt mit 5000 US-Dollar (ca. 4600 Euro) die höchstmögliche Strafe, nachdem er beim jüngsten 4:2-Sieg bei den Calgary Flames Gegenspieler Dryden Hunt mit dem Schläger auf die nackte Hand geschlagen hatte. Im Spiel hatte er dafür eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten.

Peterka überragt und peilt die 30 an – Bestwert für Stützle

J. J. Peterka führt die Buffalo Sabres mit drei Scorerpunkten zum Sieg und hat nun Marco Sturm im Visier. Tim Stützle stellt einen Assist-Rekord auf, und Sidney Crosby & Co. laufen spät heiß. Die NHL am Mittwochmorgen.

Schon wieder getroffen: J. J. Peterka jubelt über seinen zweiten Treffer gegen die Washington Capitals.

Schon wieder getroffen: J. J. Peterka jubelt über seinen zweiten Treffer gegen die Washington Capitals.

IMAGO/USA TODAY Network

Im Endspurt der Regular Season präsentiert sich J. J. Peterka in Topform. Beim 6:2 seiner Buffalo Sabres über die Washington Capitals gelang dem 22 Jahre jungen Stürmer in der Nacht auf Mittwoch (MESZ) der vierte Doppelpack seiner NHL-Karriere, dazu kam ein Assist. Etwas mehr als einem Monat vor der WM in Tschechien hat der deutsche Nationalspieler nun in seinen jüngsten sechs Spielen siebenmal getroffen.

Mit 28 Treffern ist Peterka nicht nur Buffalos Toptorjäger, sondern auch kurz davor, im Ranking der deutschen Profis mit den meisten Toren in einer NHL-Saison aufs Treppchen zu springen. Zweimal muss er in den übrigen sechs Hauptrundenspielen noch treffen, um den drittplatzierten Marco Sturm zu überholen. Ganz vorne stehen Leon Draisaitl (55) und Tim Stützle (39). “Das wäre natürlich ziemlich cool”, sagte Peterka über die 30-Tore-Marke. “Aber gerade geht es nur darum, der Mannschaft zu helfen.”

NHL 2023/24

Gegen die Capitals erzielte er die Treffer zum 2:1 und 3:1 und war am 4:2 durch den ebenfalls starken Rasmus Dahlin (ein Tor, zwei Assists) direkt beteiligt. Zwar trennen die Sabres (77) damit nur noch fünf Punkte von den Capitals (82), die trotz dreier Niederlagen am Stück derzeit die zweite Playoff-Wildcard im Osten erhalten würden. Allerdings liegen mit den Pittsburgh Penguins (79), den New York Islanders (81) und den Detroit Red Wings (82) noch drei Teams dazwischen, und die Sabres haben schon mindestens ein Spiel mehr als die Konkurrenten auf dem Konto.

Die Islanders bezwangen Lukas Reichels Chicago Blackhawks mit 2:1, die Penguins setzten sich bei den New Jersey Devils mit 6:3 durch – indem sie das letzte Drittel mit 5:0 gewannen. Die Routiniers Sidney Crosby und Evgeni Malkin trafen jeweils doppelt.

Stützle gelingt 52. Assist – Oilers sitzen Canucks im Nacken

Die Ottawa Senators mussten sich derweil nach fünf Siegen in Serie bei den Minnesota Wild mit 2:3 geschlagen geben. Stützle sammelte dabei immerhin seine 52. Vorlage und stellte damit einen persönlichen Bestwert auf. In der vergangenen Saison war der 22-Jährige auf 51 gekommen. Allerdings hatte er damals 39-mal getroffen, derzeit steht er “nur” bei 18 Toren.

Die spielfreien Edmonton Oilers haben trotz ihres katastrophalen Saisonstarts weiterhin Chancen, die Pacific Division als Erster abzuschließen. Spitzenreiter Vancouver verlor das Topspiel beim drittplatzierten Titelverteidiger Vegas Golden Knights mit 3:6 und damit zum dritten Mal in den letzten vier Partien. Die Oilers liegen fünf Zähler hinter den Canucks und drei vor den Golden Knights – bei jeweils zwei weniger absolvierten Spielen.

Herber Rückschlag für Buffalo und Peterka – Reichel glänzt mit Tor und Assist

Die Buffalo Sabres verpassen es, in der NHL näher an die Playoff-Ränge zu rücken. Die Siegesserie eines anderen deutschen Stürmers kommt wohl zu spät.

Jubeln durften diesmal nur die Toronto Maple Leafs mit Auston Matthews (li.) und Mark Giordano.

Jubeln durften diesmal nur die Toronto Maple Leafs mit Auston Matthews (li.) und Mark Giordano.

NHLI via Getty Images

Die Chancen der Buffalo Sabres mit Nationalspieler JJ Peterka auf die Playoffs in der NHL sind weiter gesunken. Das Team des deutschen Stürmers verlor am Samstag (Ortszeit) gegen die Toronto Maple Leafs mit 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) und bleibt mit 75 Punkten deutlich hinter den beiden Wildcard-Plätzen im Osten.

Die Siegesserie von Tim Stützle mit den Ottawa Senators kommt zu spät. Das 3:2 (0:0, 2:1, 1:1) bei den Winnipeg Jets war bereits der fünfte Erfolg hintereinander. Stützle bereitete den 3:2-Siegtreffer durch Brady Tkachuk mit seinem 51. Saison-Assist vor. Mit 70 Punkten haben die Kanadier nur noch theoretische Playoff-Chancen.

Sturm bereitet 4:0-Endstand vor

Bereits ausgeschieden sind die Chicago Blackhawks und die San Jose Sharks. Chicago siegte auch dank des vierten Saisontreffers von Lukas Reichel mit 5:1 (2:0, 1:1, 2:0) gegen die Philadelphia Flyers. Zudem legte der Stürmer noch ein Blackhawks-Tor auf.

Nico Sturm und die Sharks gewannen bei den St. Louis Blues mit 4:0 (0:0, 3:0, 1:0). Mit seiner achten Vorlage in dieser Spielzeit bereitete Sturm den 4:0-Endstand vor.

Schon am frühen Samstag (Ortszeit) hatten Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers den nächsten Schritt in Richtung Playoffs getätigt, Moritz Seider und die Detroit Red Wings hingegen eine bessere Ausgangsposition verpasst.

Peterka-Doppelpack reicht nicht: Draisaitls Oilers drehen im dritten Drittel auf

Leon Draisaitl hat das Duell mit John Jason Peterka für sich entschieden. Die Oilers trotzten zwei zwischenzeitlichen Rückstanden und machten es im letzten Drittel deutlich. Die NHL am Freitagmorgen.

Freude bei den Oilers über das Anschlusstor von Leon Draisaitl.

Freude bei den Oilers über das Anschlusstor von Leon Draisaitl.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Edmonton Oilers haben in der NHL einen Kantersieg gefeiert. Gegen die Buffalo Sabres gewann das Team um Leon Draisaitl dank eines starken letzten Drittels mit 8:3.

Den Sabres halfen dabei auch zwei Tore von J.J. Peterka zum zwischenzeitlichen 1:0 und 3:2 nichts. Beim Stand von 3:3 drehten die Oilers auf und entschieden das dritte Drittel mit 5:0 für sich. Draisaitl hatte im Powerplay rund eine Minute vor dem Ende des ersten Drittels den Anschlusstreffer (35. Saisontor) zum 1:2 erzielt und steuerte anschließend noch zwei Assists bei.

NHL 2023/24

Zack Hyman erhöhte sein Torkonto mit zwei Treffern auf 48 und Connor McDavid kam auf vier Vorlagen. Nun steht er bei 86 Assists in 65 Spielen. “Es ist schön, dass wir gewinnen und Siege einfahren, aber ich denke, es ist noch mehr drin. Es ist die Zeit des Jahres, in der wir uns aufraffen und bereit sein müssen, loszulegen”, so McDavid bei ESPN.

Man sieht, dass jeder Spieler ein bisschen härter kämpft, wenn man die Präsenz von Larks dort hinten hat.

Christian Fischer

Neben den im Westen fünftplatzierten Oilers, die neun ihrer vergangenen zwölf Spiele gewannen, festigten auch die Detroit Red Wings im Osten ihren Playoff-Rang (Platz acht). Dafür reichte dem Team um Moritz Seider ein 6:3-Erfolg gegen die New York Islanders.

Großen Anteil daran hatte Rückkehrer Dylan Larkin. Der Center, der zuvor aufgrund einer Unterkörperverletzung acht Partien zuschauen musste, feierte mit zwei Toren ein gelungenes Comeback. “Die Saison, die er bis zu dieser Verletzung gespielt hat, war einfach bemerkenswert. Er ist ein echter Nummer-1-Center. Er treibt das Spiel an. Man sieht, dass jeder Spieler ein bisschen härter kämpft, wenn man die Präsenz von Larks dort hinten hat”, erklärte Mitspieler Christian Fischer.

Stützle, Sturm, Reichel und Grubauer verlieren

Seider bereitete das 1:0 vor. Es war sein insgesamt 30. Assists in der laufenden Spielzeit. Nach einem aus sportlicher Sicht über weite Strecken katastrophalen März mit sieben Niederlagen in Folge scheinen sich die Red Wings zum Saisonendspurt allmählich zu rehabilitieren: Sie gewannen drei ihrer vergangenen vier Partien.

Weniger erfolgreich verlief der Spieltag hingegen für vier andere deutsche NHL-Profis. Tim Stützle (ohne Scorerpunkt) verlor mit den Ottawa Senators gegen die St. Louis Blues mit 2:5. Ebenfalls ohne Torbeteiligung blieb Nico Sturm beim 1:4 seiner San Jose Sharks gegen den Tampa Bay Lightning. Philipp Grubauer hielt zwar 34 der 36 Schüsse auf sein Tor, musste sich bei der 1:3-Niederlage der Seattle Kraken gegen die Vegas Golden Knights kurz vor Spielende aber gleich zweimal geschlagen geben. Des Weiteren unterlag Lukas Reichel mit den Chicago Blackhawks mit 0:4 den Anaheim Ducks. Alle vier Teams haben nur noch theoretische Chancen auf die Playoffs.