Ancelotti bestätigt: Courtois steht statt Lunin im Tor

Real Madrid geht das Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund am Samstag voller Selbstvertrauen an – und mit Thibaut Courtois zwischen den Pfosten. Das bestätigte Carlo Ancelotti am Freitagabend.

Klare Aussage zum Final-Torhüter: Thibaut Courtois (re.) beginnt anstelle von Andriy Lunin.

Klare Aussage zum Final-Torhüter: Thibaut Courtois (re.) beginnt anstelle von Andriy Lunin.

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Am Samstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) bestreitet Carlo Ancelotti mal wieder ein Endspiel in der Königsklasse. Vier Titel im wichtigsten europäischen Wettbewerb – je zwei mit Milan (2003, 2007) und Real (2014, 2022) – kann der Italiener als Trainer bereits vorweisen. Aus Erfahrung erklärte er am Freitagabend auf der obligatorischen Pressekonferenz: “Ein Champions-League-Finale ist das wichtigste und das gefährlichste Spiel.”

Als “gefährlich” stufte so mancher auch die Entscheidung ein, die Ancelotti ob der Qual der Wahl im Tor treffen würde. Die Entscheidung allerdings, sie wurde dem 64-Jährigen schlichtweg abgenommen. Andriy Lunin, der den eigentlichen Stammkeeper Thibaut Courtois in dieser Saison wegen dessen Kreuzbandriss teils überragend vertreten hatte (31 Pflichtspiele in dieser Saison, nur 32 Gegentore und zwölf weiße Westen), fehlte in dieser Woche wegen eines Infekts.

Da das Fieber dem Ukrainer länger zu schaffen machte, isolierten ihn die Mediziner vom Team, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Im Flieger nach London saß Lunin dann auch nicht. Am Freitag erklärte Ancelotti vor den wartenden Journalisten: “Lunin reist erst morgen an und wird auf der Bank sitzen. Courtois spielt.”

Niederlage gegen Real, brillant gegen Liverpool

In vier der sechs Champions-League-Gruppenspiele hatte Lunin noch Kepa den Vortritt lassen müssen, ab der K.-o.-Runde verpasste er allerdings keine Minute mehr – und hütete auch bei den Halbfinal-Partien gegen die Bayern Reals Tor. Weil Courtois im Saisonfinale wieder fit wurde (vier La-Liga-Partien, vier Gegentore) und Ansprüche aufs Champions-League-Endspiel anmeldete, war Ancelotti ob dieser Entscheidung nicht beneidet worden.

Nun aber steht fest, dass Courtois definitiv zwischen den Pfosten steht. Sein erstes Champions-League-Endspiel bestritt der Belgier, für den Domenico Tedesco im EM-Kader keinen Platz sah, im Mai 2014 – 1:4 verlor er mit Atletico gegen Real. Ende Mai 2022 folgte sein zweites, diesmal brillierte Courtois im Real-Tor (kicker-Note 1, Spieler des Spiels) und hielt das 1:0 gegen Liverpool fest. Nun winkt sein zweiter Henkelpott.

MacLeod im Interview: “Vielleicht geht es dem BVB wie Aberdeen”

Für den ehemaligen BVB-Vorkämpfer Murdo MacLeod ist klar, wer das Finale in Wembley gewinnen soll. Der Schotte schwärmt zudem von Marco Reus.

Einer der Pokalhelden von Borussia Dortmund: Murdo MacLeod (Mitte).

Einer der Pokalhelden von Borussia Dortmund: Murdo MacLeod (Mitte).

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Vor 35 Jahren war Murdo MacLeod einer der Pokalhelden von Borussia Dortmund, ein echter “Braveheart”. 1987 von Celtic gekommen, kämpfte sich der Schotte damals schnell hoch zum Publikumsliebling im Westfalenstadion. An diesem Samstag wollte er seinen BVB eigentlich in Wembley anfeuern, aber der 65-Jährige muss das Endspiel auf Anraten seines Arztes daheim in Helensburgh bei Glasgow im Fernseher anschauen. Die Reise wäre zu anstrengend gewesen für MacLeod, der im Vorjahr nicht nur am Herz operiert werden musste, sondern dem man auch alle Zehen amputiert hat. Im Telefonat mit dem kicker blickt er zurück und voraus auf besondere Dortmunder Momente.

Mr MacLeod, am vergangenen Sonntag sah man Sie in den sozialen Medien des BVB und von Celtic. Erzählen Sie die Geschichte dazu?

Ich hatte die Ehre, den Anstoß für das Spiel der Legenden von Celtic und Dortmund im Celtic Park auszuführen. 30.000 Fans waren gekommen, an einem regnerischen Tag, unglaublich für ein Wohltätigkeitsspiel. Paul Lambert war der Trainer der Celtic-Legends und spielte in der zweiten Halbzeit für die BVB-Legends, und ich durfte in die Umkleidekabine der Dortmunder gehen, um ihre Spieler zu treffen. Mein Name wurde auch von den mitgereisten Dortmunder Fans gesungen.

Beim Finale in London aber werden Sie nun fehlen.

Ja, leider. Ich wollte hin, habe aber am Donnerstag mit dem Arzt hier gesprochen und der meinte, dass es am Flughafen und im Stadion ein Problem sein würde, weil man doch viel laufen muss. Aber der Anstoß am Sonntag im Celtic Park war sehr bewegend für mich.

Als Sie im Juni 1987 von Celtic nach Dortmund wechselten, waren Sie der erste schottische Spieler, der für den BVB spielte. Wie erlebten Sie die vier Jahre bei der Borussia?

Mir und meiner Frau Mhairi hat es in Deutschland sehr gut gefallen, wir haben in Dortmund schnell viele neue Kontakte geknüpft. Ich hätte mir eigentlich nicht vorstellen können, Celtic zu verlassen, aber der Wechsel nach Dortmund war letztlich für mich als Spieler eine fantastische Sache.

Murdo MacLeod

Murdo MacLeod mit seiner Frau beim Spiel der Legenden von Celtic und Dortmund.
imago images / Jan Huebner

Ihre erste Europareise mit dem BVB hatte ein überraschendes Ziel…

Glasgow! Wir bekamen in der ersten Runde des UEFA-Cups 1987/88 ausgerechnet Celtic. Das war schon seltsam. Wir hörten uns die Auslosung in Dortmund nach dem Training an und die Spieler gaben dann mir die Schuld. Celtic hatte noch nie gegen eine westdeutsche Mannschaft gespielt, bevor ich dorthin gewechselt bin.

Dortmund verlor das Hinspiel im Celtic Park 1:2 und gewann dann daheim 2:0.

Das war ein sehr emotionaler Tag, als ich zu Celtic zurückkam, und einer der Tage, die ich nie vergessen werde. Sogar als Celtic Freistöße zugesprochen bekam, haben die Fans skandiert, dass ich sie ausführen soll, so wie ich es früher getan habe. Am Ende bekam ich stehende Ovationen, also ein großes Dankeschön.

Ihr Highlight bei der Borussia aber war der DFB-Pokal 1989?

DFB-Pokal-Finale 1989

Ja, das Finale in Berlin, 4:1 gegen Werder Bremen. Ich erinnere mich noch genau an das Spiel, 76500 Zuschauer im Olympiastadion. Ich habe nicht im Mittelfeld gespielt, weil wir Verletzungen hatten und der Trainer Horst Koppel mich gebeten hat, in der Innenverteidigung neben Thomas Helmer und Gunter Kotowski zu spielen. Ich hatte keine Bedenken, denn man tut, was der Trainer will, und ich hatte bei Celtic schon ein paar Mal als Linksverteidiger gespielt, als der große Danny McGrain 1981 verletzt war.

Es war der erste Titel für den BVB nach 23 Jahren. Der Empfang war gewaltig.

400.000 Leute sind damals dagewesen, das wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Die Dortmunder Fans sind so leidenschaftlich. Ich hatte das Glück, damals vor 55.000 Zuschauern im Westfalenstadion zu spielen. Jetzt sind es sogar 80.000, darum wird der BVB in ganz Europa beneidet.

Klappt es gegen dieses Real Madrid mit dem zweiten Henkelpokal und einer vielleicht noch größeren Party?

Es war schon unglaublich, dass der BVB 1997 gegen Juve die Champions League gewonnen hat. Warum sollten sie es jetzt in Wembley nicht wieder schaffen? 1983 hat Real das Pokalsieger-Finale gegen den FC Aberdeen von Alex Ferguson verloren, weil sie den Gegner unterschätzt haben. Vielleicht geht es dem BVB wie Aberdeen und Real ist sich etwas zu sicher.

2013 beim verlorenen Finale gegen Bayern waren Sie in Wembley.

Ja, das war sehr schade für den BVB. Umso mehr würde es mich jetzt für Marco Reus freuen. Er ist ein spezieller Spieler in der Geschichte dieses Vereins. Und nach dem knappen Ding 2013 hat er diesen Champions-League-Titel zum Abschied erst recht verdient.

Interview: Phil Gordon

Die Zuversicht des Außenseiters

Die Buchmacher sehen Real Madrid klar im Vorteil, doch Borussia Dortmund fühlt sich in der Außenseiterrolle mehr als wohl – und will überraschen. Das Champions-League-Finale in London sorgt für eine gelbe Massenbewegung.

Ein XXL-BVB-Trikot steht auf dem Champions Festival in der Regent Street.

Ein XXL-BVB-Trikot steht auf dem Champions Festival in der Regent Street.

picture alliance/dpa

Aus London berichtet Matthias Dersch

Die ersten Anzeichen waren bereits am Donnerstag im Londoner Stadtbild zu erkennen: Ein aufgehängtes Trikot an der Tower Bridge, eine Telefonzelle mit dem Klublogo am Hyde Park: Es waren die Vorboten einer Massenbewegung, die spätestens am Samstag die englische Hauptstadt mit gelben Farben fluten wird. Dann steigt im traditionsreichen Wembley-Stadion das Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid. Während es für die Königlichen fast schon Alltag ist, ist der Trip nach London für den BVB eine absolute Ausnahmegelegenheit. 2013 stand der Klub zuletzt im Endspiel um den berühmten Henkelpott, die prestigeträchtigste Trophäe des Vereinsfußballs – und verlor mit 1:2 gegen den FC Bayern.

Elf Jahre musste der BVB seitdem auf die nächste Chance warten. Umso größer ist die Vorfreude, die durch die absolute Außenseiter-Rolle in diesem Finale eher vergrößert als gebremst wird. 400.000 Tickets hätten die Dortmunder verkaufen können, doch die Uefa stellte beiden Klubs lediglich 25.000 Karten zur Verfügung.

Viele, die leer ausgingen bei der Verlosung, werden dennoch anreisen. Mit dem Flugzeug, dem Bus, manche auch mit der Segelyacht oder dem Fahrrad. Mit bis zu 100.000 BVB-Fans rechnet der Klub, der seine Mitarbeiter komplett zum Finale einlud, in London. Gebrandete Doppeldeckerbusse und Taxen sollen im Stadtbild zusätzlich Präsenz herstellen, im Hyde Park wird eine “Dortmunder Botschaft” eingerichtet, wo sich Mitarbeiter und Fans treffen können. Auch viele Finalisten von 2013 sowie die Dortmunder Champions-League-Helden vom Triumph 1997 werden vor Ort sein, etwa Roman Weidenfeller, Lukasz Piszczek, Jürgen Kohler oder Andreas Möller. Sie alle sollen gemeinsam für eine “Yellow Wonderwall” sorgen, die das Team von Trainer Edin Terzic zum Sieg pushen soll.

Reus, Ricken, Terzic: Ein Dortmunder Sieg würde viele Geschichten schreiben

Beim Abflug am Freitagmorgen verabschiedeten rund 200 Fans den Trainer und seine Mannschaft. Für Marco Reus, der am Samstag sein letztes Spiel für den BVB bestreiten wird, sangen sie ein Geburtstagsständchen. Der Routinier feiert an diesem Freitag seinen 35. Geburtstag – und will seine BVB-Zeit im Wembley-Stadion mit dem Gewinn des Henkelpotts krönen. Im Duell mit den Königlichen, bei denen der Ex-Dortmunder Jude Bellingham gleich in seinem ersten Jahr bei Real eine wichtige Rolle einnehmen konnte, wird Reus mit hoher Wahrscheinlichkeit erst von der Bank kommen. Doch wie sehr man diese Partie als Joker prägen kann, weiß seit Lars Rickens Tor gegen Juventus Turin im Finale 1997 jeder in Dortmund.

Diesmal ist Ricken, der 2013 einen Auftritt als Ritter im Vorprogramm des Endspiels übernommen hatte, als Geschäftsführer Sport des BVB dabei. Einen Monat nach seiner Amtsübernahme könnte er bereits die Champions League gewinnen. Es wäre eine der vielen besonderen Geschichten, die ein Dortmunder Sieg schreiben würde. Neben der von Reus – oder der von Terzic.

Eine Telefonzelle mit dem BVB-Logo.

Eine Telefonzelle mit dem BVB-Logo.
IMAGO/ZUMA Press Wire

Als Real zuletzt ein Endspiel in Europa verlor – 1983 im Europapokal der Pokalsieger – war der BVB-Trainer gerade mal ein paar Monate auf der Welt. 41 Jahre später ist Madrid zu einer Finalmaschine geworden, die auch wirklich erst dann aufhört, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Terzic dagegen wurde erst zum Fan des BVB, dann zum Mitarbeiter – und schließlich zum Chefcoach. Terzic führte den BVB in seiner Interimszeit zum Sieg im DFB-Pokal, in seinem ersten Jahr als Cheftrainer fehlte ein Tor im letzten Spiel gegen Mainz zum Meistertitel. Zwischen dem Drama am 27. Mai 2023 und dem Champions-League-Finale verging zwar nur ein Jahr, doch es war ein denkbar schwieriges, kompliziertes, kräftezehrendes. Für den gesamten Klub, vor allem aber für Terzic selbst.

Ob am Ende der große Triumph steht oder doch die tragische Niederlage, das entscheidet sich in den 90 oder maximal 120 Minuten in Wembley. Es ist genau das, was die Faszination dieses Sports ausmacht. Die Massenbewegung, die am Samstag ganz in Gelb in London aufschlagen wird, ist der beste Beweis.

‘Something wild’ – Ferdinand in awe of Bellingham’s impact at Real in debut campaign


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Kehl versichert bei Abflug: “Wir werden die richtige Haltung haben”

Mit Applaus ist der BVB-Tross am Freitagmittag zum Champions-League-Finale in London aufgebrochen. Sportdirektor Sebastian Kehl sieht die Mannschaft absolut bereit.

Ian Maatsen, Jamie Bynoe-Gittens und Sebastian Kehl (v. li.) auf dem Weg ins Flugzeug.

Ian Maatsen, Jamie Bynoe-Gittens und Sebastian Kehl (v. li.) auf dem Weg ins Flugzeug.

Borussia Dortmund via Getty Images

Der Countdown läuft. Am Samstagabend um 21 Uhr (LIVE! bei kicker) trifft Borussia Dortmund im Finale der Champions League im Wembley-Stadion auf Real Madrid. Die Borussen machten sich am Freitagvormittag vom Dortmunder Flughafen auf den Weg nach London. Rund 300 Fans waren gekommen, um die BVB-Profis zu verabschieden.

“Man spürt das Prickeln”, beschrieb BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl kurz vor dem Abflug die Atmosphäre. “Wir wissen natürlich, welcher Tag uns morgen bevorsteht und welche große Chance wir haben, ein wirklich großartiges Spiel zu machen, einen Titel zu holen, Geschichte zu schreiben, – und deswegen steigt die Anspannung, aber auch Vorfreude.”

Jeder sei froh, dass es nun losgeht. “Wir sollten mit diesem Lächeln heute ins Bett gehen und mit ganz viel Spaß und Willen und Leidenschaft morgen aufwachen und dann einen großen Tag geschehen lassen”, sagte Kehl, der mehrmals unterstrich, ein gutes Gefühl zu haben.

Watzke betont, dass der BVB “leiden” müsse

“Wir stehen verdienterweise im Finale gegen Real Madrid, und dieses Finale ist mit nichts zu vergleichen”, sagte er angesprochen auf das verpatzte Bundesliga-Saisonfinale 2022/23. Der 44-Jährige versicherte: “Wir werden einen richtigen Matchplan haben und wir werden die richtige Haltung haben.”

Klar sei Real Madrid als 14-maliger Champion “eine Finalmaschine”, so Kehl. “Und trotzdem glauben wir, dass wir unsere Möglichkeiten bekommen werden, ihnen auch weh zu tun.” Dies sei dem BVB bereits gegen PSG und auch gegen Atletico gelungen – “mit dieser Mischung aus Leidenschaft, hoher Bereitschaft, gegen den Ball zu arbeiten, sich gegenseitig zu helfen, kompakt zu spielen und immer wieder Umschaltmomente zu kreieren”. Ein bisschen Glück an der einen oder anderen Stelle werde der BVB sicherlich auch brauchen, weiß Kehl.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betonte dazu, dass die Mannschaft “leiden” müsse. “Wir wissen auch, dass Real Madrid der Favorit ist”, sagte er, “aber das macht ja auch den Reiz aus”.

Kehl über Reus: “Locker angespannt”

Der Kopf werde eine große Rolle spielen, meinte Kehl. “Wir brauchen eine gewisse Art von Leichtigkeit, von Freude, aus diesem Underdog-Image heraus in dieses Spiel zu gehen. Wir können morgen eine Menge gewinnen. Ich glaube, diese Haltung einzunehmen wird uns helfen”, erklärte der Sportdirektor. Er spüre “diesen Willen, ich habe das die ganze Woche im Training gesehen. Die Mannschaft will sich belohnen für eine fantastische Champions-League-Saison.”

Trainer Edin Terzic kann aus dem Vollen schöpfen, alle sind dabei. “Egal, wer morgen anfängt, egal, wer morgen von der Bank kommt, wir werden alle brauchen morgen”, betonte Kehl, “natürlich” auch Geburtstagskind Marco Reus, der seinen BVB-Abschied vergolden kann. “Er ist locker angespannt, er nimmt die Jungs mit, er versucht zu helfen”, berichtete Kehl und versprach: “Er wird sich morgen zerreißen für diesen Klub, für sich selbst, für alle Beteiligten, für diese Stadt. Und er wird ganz, ganz wichtig werden.”

Der Dortmunder Kader im Überblick:

Tor: Kobel, Meyer, Lotka
Verteidigung: Hummels, Schlotterbeck, Wolf, Maatsen, Süle, Ryerson
Mittelfeld: Özcan, Nmecha, Reus, Brandt, Sabitzer, Can, Wätjen
Angriff: Haller, Sancho, Füllkrug, Moukoko, Malen, Adeyemi, Bynoe-Gittens

Champions League final build-up live – Real Madrid and Dortmund prepare for showpiece

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Champions League final build-up live – Ancelotti says Courtois to start for Real against Dortmund

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Fakten-Dreierlei: Junger Terzic, Dauerbrenner Ancelotti und ein torarmer BVB

Das Champions-League-Finale fährt mit einem Potpourri an Geschichten auf. Kurz vor Anstoß der Partie zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund liefert der kicker noch ein paar interessante Fakten.

Weiß, wie sich ein Champions-League-Finale anfühlt: der frühere Milan- und jetzige Real-Coach Carlo Ancelotti.

Weiß, wie sich ein Champions-League-Finale anfühlt: der frühere Milan- und jetzige Real-Coach Carlo Ancelotti.

IMAGO/Sports Press Photo

Dieses Endspiel der Königsklasse zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund ist aufgeladen mit besonderen Geschichten.

Eine kleine Auswahl: Sowohl Marco Reus im BVB-Dress als auch Toni Kroos im Shirt der Königlichen werden an diesem Samstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) jeweils ihr letztes Spiel für ihre langjährigen Vereine bestreiten. Den langjährigen Schwarz-Gelben zieht es eventuell gen Amerika in die dortige MLS, während der Weltmeister von 2014 nach seiner äußerst titelreichen Real-Zeit in den Ruhestand geht – das allerdings erst nach der EM im eigenen Land mit Deutschland.

Schlagzeilen gehören natürlich auch Jude Bellingham: Der englische Nationalspieler war im letzten Sommer erst für über 100 Millionen Euro von Dortmund nach Madrid gewechselt – und bestreitet nun in der Heimat nach einem Real-Jahr das Finale der Königsklasse gegen die ehemalige Liebe.

Der nimmermüde Ancelotti und das nimmermüde Real

In den Untiefen zu diesem CL-Finale finden sich aber noch weitere nette Dinge – der kicker ist deswegen nochmals eingetaucht ins Faktenmeer.

Am Namen Carlo Ancelotti führt dabei kein Weg vorbei. Der inzwischen 64-jährige Trainer, der seit 2021 bei den Blancos unter Vertrag steht, einen Job bei Brasiliens Seleçao abgesagt hat und nun in der spanischen Hauptstadt die Rente plant, kennt die Königsklasse wie kaum ein anderer der bisherigen Geschichte. Unglaubliche 203 Partien hat “Carletto” schon an der Seitenlinie live erlebt – zum Vergleich: In der ewigen Liste unter den Spielern führt Cristiano Ronaldo mit 183 Einsätzen vor Iker Casillas (177) und Lionel Messi (163).

Doch nicht nur das: Ancelotti ist der erste Trainer, der sechs Champions-League-Finals bestreitet nach den Jahren 2003, 2005 und 2007 mit Milan sowie 2014, 2022 und nun eben 2024 mit Real. Seine Bilanz dabei: jeweils zwei Siege. Das Siegen liegt den Madrilenen naturgemäß im Blut, sie sind in diesem Wettbewerb schließlich mit 14 Triumphen Rekordchampion – und haben die letzten acht (!) Endspiele allesamt gewonnen – allesamt in der Champions League. Insgesamt haben die Königlichen bärenstarke 14 ihrer 17 Finals gewonnen.

Terzic wie “Pep” und “Mou”?

Auf der anderen Seite steht Dortmund als Außenseiter, trainiert von Edin Terzic. Der 41-Jährige könnte sich mit einem Coup in Wembley aber gleich auf mehreren Ebenen in der CL-Geschichte verankern. Allen voran alterstechnisch: Terzic ist am Finaltag exakt 41 Jahre und 215 Tage alt. Er könnte damit nach Pep Guardiola (mit Barcelona 2009 mit 38 Jahren, 129 Tagen sowie 2011 mit 40 Jahren, 130 Tagen) und José Mourinho (mit Porto 2004 mit 41 Jahren, 121 Tagen) der drittjüngste Trainer werden, der die Champions League gewinnt.

Das kann aber auch nur gelingen, wenn Terzics Auswahl an diesem Samstagabend den famosen Real-Angriff um Vinicius Junior erfolgreich aufhält etwa mit Mats Hummels oder Nico Schlotterbeck – und darüber hinaus vorne zum Beispiel mit Niclas Füllkrug die womöglich wenigen Chancen nutzt. Wenig ist auch das Stichwort: Der BVB hat in zwölf CL-Partien in dieser Saison nur magere 17 Treffer verbucht. Einen Titelträger mit lediglich 17 Toren bei 13 zu absolvierenden Spielen hat es nur 2009/10 gegeben: Inter Mailand gewann damals sparsam den Pokal. Um diese Marke einzustellen, müsste die Borussia nach torlosen 120 Minuten das Elfmeterschießen gewinnen.

Mit Alaba und Tchouameni: Real gibt Final-Kader bekannt

Am Samstag steigt das Champions-League-Finale in Wembley. Borussia Dortmund trifft auf Real Madrid. Die Königlichen haben ihr Aufgebot bekanntgegeben.

David Alaba und Aurelien Tchouameni stehen im Final-Kader von Real Madrid, sind aber nicht einsatzfähig.

David Alaba und Aurelien Tchouameni stehen im Final-Kader von Real Madrid, sind aber nicht einsatzfähig.

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Wenn ab Samstag um 21 Uhr (LIVE! bei kicker) der Ball in Wembley rollt, geht es für Real Madrid um den 15. Champions-League-Titel. Gegen Borussia Dortmund sind die Königlichen fraglos der Favorit, der spanische Meister verfügt über immense Qualität im Kader.

Am Donnerstagnachmittag veröffentlichte Real die offizielle Kaderliste für das Endspiel gegen den BVB. Mit dabei sind unter anderem vier Torhüter, neben Thibaut Courtois, Andrej Lunin (zuletzt krank) und Kepa auch Nachwuchskeeper Fran. David Alaba, der sich am 17. Dezember gegen Villarreal das Kreuzband riss und seitdem kein Spiel mehr absolviert hatte, steht ebenfalls im Aufgebot. Auch der Name Aurelien Tchouameni taucht auf, der Franzose laboriert seit dem Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern an einer Verletzung am Fuß. Zudem bestätigte Carlo Ancelotti bereits seinen Ausfall für das Endspiel.

Mentale Unterstützung

Alaba und Tchouameni wären zwar spielberichtigt, beide werden aber nicht zum Einsatz kommen und nur zur mentalen Unterstützung benötigt werden. Gleiches gilt für Lunin, der nach seinem Fieber und der möglichen Ansteckungsgefahr erst am Samstag nach London reist, das Abschlusstraining am Freitagabend somit verpasst und ebenfalls nur theoretisch im Kader steht.

Neben Keeper Fran wird derweil ein weiterer Youngster mit dabei sein. Der 20-jährige Mario Martin, defensiver Mittelfeldspieler der zweiten Mannschaft, darf Final-Luft schnuppern.

Das letzte große Finale, das Real verlor

Um auf ein Finale um den Henkelpott zu stoßen, das Real Madrid nicht gewonnen hat, muss man auf der Zeitachse weit zurückwandern. Als nicht nur der Name des Wettbewerbs noch ganz anders war.

Kein Vorbeikommen: Graeme Souness und Terry McDermott stoppen Laurie Cunningham (v. li.).

Kein Vorbeikommen: Graeme Souness und Terry McDermott stoppen Laurie Cunningham (v. li.).

imago/Horstmüller

Mit bald 39 ist Luka Modric der Älteste im Real-Kader, doch selbst seine Geburt lag noch mehr als vier Jahre in der Zukunft, als die Königlichen letztmals das größte europäische Finale verloren. Ja, das gab es wirklich mal.

Als absoluten “Endgegner” bezeichnete BVB-Trainer Edin Terzic den Rekordsieger des Wettbewerbs, der von seinen acht Champions-League-Endspielen seit 1992/93 alle acht gewann. Die perfekte Bilanz.

1998, nach 32 Jahren Henkelpott-Dürre, wurde Juventus Turin geschlagen, 2000 der FC Valencia, 2002 Bayer 04 Leverkusen. “La Decima” wurde 2014 ebenso gegen Atletico Madrid errungen wie der Titel 2016, 2017 war wieder Juventus an der Reihe, als Real zur ersten Mannschaft aufstieg, die die CL verteidigte. Die bis dato letzten beiden Male, 2018 und 2022, triumphierte Madrid gegen den FC Liverpool.

Gewissermaßen war das eine Revanche in gleich doppelter Ausführung, denn die Reds waren es, die Real als letzte Mannschaft in einem “Champions-League-Finale” bezwingen konnten. Der Wettbewerb hieß noch Europapokal der Landesmeister, das Jahr war 1981 und der FC Liverpool “das, was Real heute ist”, sagte Verteidiger Andres Sabido der Marca vor dem Endspiel 2018 rückblickend. Zwischen 1977 und 1984 sollte der LFC den Landesmeister-Cup gleich viermal abräumen.

Madrid, das damals seit 15 Jahren auf einen Henkelpott wartete, war tatsächlich eine ganz andere Mannschaft als das “weiße Ballett” der 1950er Jahre oder das Team der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart. “Unsere Herangehensweise war falsch. Der Plan war, auf 0:0 spielen und ins Elfmeterschießen zu kommen”, gab Stürmer Santillana 2018 zu. Liverpool als Seriensieger, Real in der Außenseiterrolle. Sogar in den eigenen Köpfen.

Ein unbeabsichtigtes Siegtor

Die Königlichen, die ein Jahr zuvor 1:5 beim Hamburger SV verloren hatten und ein Jahr später 0:5 beim 1. FC Kaiserslautern verlieren sollten, spielten im Pariser Prinzenpark unheimlich defensiv, teils mit sechs, sieben Mann hinter dem Ball. Liverpools Unterschiedsspieler Kenny Dalglish und Graeme Souness wurden in Manndeckung genommen. Und weil Reals englischer Tempodribbler Laurie Cunningham erst von einer schweren Verletzung zurückkam, wurden die Spanier vorne kaum gefährlich.

Hinten kassierten sie allerdings erst in der Schlussphase ein Tor von Liverpools Verteidiger Alan Kennedy, der einräumte, dass sein 1:0-Siegtreffer pures Glück war. “Ich wollte gar nicht zum Ball, sondern nur Platz für einen Mitspieler schaffen”, verriet der Final-Held ebenfalls 2018. Als Real längst wieder das war, was Real in diesem Wettbewerb in der Regel ist: der absolute Endgegner.

Niklas Baumgart