Crosbys 1000 tut den Red Wings weh – und nun wartet Matthews

Die Detroit Red Wings verlieren in Pittsburgh das nächste direkte Duell um eine Wildcard, holen aber einen womöglich noch wertvollen Punkt. Auston Matthews ist nicht zu stoppen. Die NHL am Freitagmorgen.

Zwischen Pittsburgh und Detroit ging es nicht immer freundlich zu. Hier schauen sich Sidney Crosby (li.) und Ben Chiarot tief in die Augen.

Zwischen Pittsburgh und Detroit ging es nicht immer freundlich zu. Hier schauen sich Sidney Crosby (li.) und Ben Chiarot tief in die Augen.

IMAGO/UPI Photo

Eigentlich ist es ein kleines Wunder, dass die Detroit Red Wings drei Spiele vor dem Ende der Regular Season in der NHL immer noch gute Chancen auf eine Wildcard in der Eastern Conference haben. In der Nacht auf Freitag (MESZ) verlor die Mannschaft um Moritz Seider zum siebten Mal in neun Spielen und das zum zweiten Mal hintereinander auch noch gegen einen direkten Konkurrenten.

Mit 5:6 unterlag der elfmalige Stanley-Cup-Sieger bei den Pittsburgh Penguins. Weil das aber erst in der Overtime passierte, reichte das zumindest für einen “riesigen Punkt”, wie der stolze Trainer Derek Lalonde befand: “Die Jungs haben einen großartigen Job gemacht.” Seider hatte dabei mit 23:51 Minuten die längste Eiszeit und sammelte seine 33. Vorlage in dieser Saison.

Raymonds Dreierpack zu wenig für zwei Punkte – Penguins verdrängen Capitals

Nach zwischenzeitlichem 3:5-Rückstand erzwang Lucas Raymond mit seinem dritten Tor des Abends (55.; dazu ein Assist) die Verlängerung, in der dann aber ein anderer Angreifer auftrumpfte: Sidney Crosby, der zuvor schon zwei Scorerpunkte gesammelt hatte (1/1), legte Erik Karlsson das 6:5-Siegtor nach exakt 100 Overtime-Sekunden auf und verbuchte damit als 14. NHL-Profi den 1000. Assist seiner Laufbahn.

NHL 2023/24

Der 36-jährige Penguins-Kapitän und -Topscorer kommt in den jüngsten zehn Spielen auf 20 Zähler und hat damit großen Anteil an Pittsburghs beachtlichem Endspurt. Durch den Sieg gegen Detroit sind nun Crosby & Co. im umkämpften Rennen um die zweite Wildcard im Osten in der Pole Position, weil die Washington Capitals, die diesen Platz mit einem 2:1 in Detroit gerade erst erobert hatten, bei J. J. Peterkas Buffalo Sabres mit 2:4 verloren.

Matthews nun bei 68 Saisontoren – 13. Playoff-Ticket vergeben

Die Penguins liegen mit 86 Zählern jeweils einen vor den Capitals, den Red Wings und den Philadelphia Flyers, die nach acht Niederlagen am Stück bei den New York Rangers einen 4:1-Coup landeten, aber schon eine Partie mehr als die drei Konkurrenten absolviert haben.

Die Red Wings treffen als nächstes auf die Toronto Maple Leafs, die bereits für die Playoffs qualifiziert sind und den besten Torjäger der Hauptrunde in ihren Reihen haben: Auston Matthews erhöhte per Doppelpack sein Konto auf 68 und seinen Vorsprung auf “Verfolger” Sam Reinhart (Florida Panthers) auf 14 Treffer – konnte damit die 5:6-Heimniederlage gegen die New Jersey Devils aber nicht verhindern. Nach dem Duell mit Toronto warten auf die Red Wings zum Abschluss noch zwei Duelle mit den Montreal Canadiens, dem Schlusslicht der Atlantic Division.

Insgesamt sind inzwischen 13 von 16 Playoff-Plätzen vergeben. Die Los Angeles Kings schafften durch ein 4:1 gegen die Calgary Flames Gewissheit.

0:1 gegen Tschechien: DEB-Frauen scheiden denkbar knapp aus

Die DEB-Frauen haben bei der Eishockey-WM in den USA denkbar knapp den Halbfinaleinzug verpasst. Der entscheidende Treffer für Tschechien fiel erst in der Schlussphase.

Aus im Viertelfinale: Bundestrainer Jeff MacLeod und die deutschen Eishockey-Frauen.

Aus im Viertelfinale: Bundestrainer Jeff MacLeod und die deutschen Eishockey-Frauen.

IMAGO/ActionPictures

Die deutschen Eishockey-Frauen haben das WM-Halbfinale äußerst knapp verpasst. Gegen die deutlich favorisierten Tschechinnen verlor das Team von Bundestrainer Jeff MacLeod am Donnerstag im US-amerikanischen Utica trotz einer überragenden Torhüterin Sandra Abstreiter mit 0:1 (0:0, 0:0, 0:1).

Nach der mit vier Erfolgen bislang besten WM-Gruppenphase zeigte sich Deutschland selbstbewusst und kämpferisch. Zudem war das MacLeod-Team auch vor dem gegnerischen Tor gefährlich und besaß einige guten Gelegenheiten. Noch im November 2023 war die DEB-Auswahl beim 0:8-Debakel gegen Tschechien beim Deutschland Cup völlig chancenlos gewesen.

Abstreiter wieder stark

Einmal mehr war aber Torhüterin Abstreiter in Ausnahmeform. Mit zahlreichen Paraden rettete die 25-Jährige, die für Ottawa als einzige deutsche Spielerin in der neu gegründeten nordamerikanischen Profiliga aktiv ist, ihre Mannschaft vor einem Gegentreffer. Im zweiten Drittel klärte die Torfrau mehrfach gegen frei vor ihr stehende Tschechinnen glänzend.

Glück hatte die DEB-Auswahl nach 51 Minuten. Das Schiedsrichter-Trio entschied auf Tor für Tschechien. Nach Videostudium wurde deutlich: Der Puck knallte an die Latte. Zwei Minuten später konnte Daniela Pejova dann doch die überragende Abstreiter mit einem Schuss überwinden. Die deutsche Kapitänin Daria Gleissner verpasste fünf Minuten vor Schluss die beste Chance auf den Ausgleich: Ihr Versuch ging an den Pfosten.

Niederlage im ersten Test: DEB-Team bleibt ohne Tor

Eishockey-Vizeweltmeister Deutschland hat am Donnerstagabend sein erstes Testspiel für die WM 2024 gegen Gastgeber Tschechien in Karlsbad mit 0:3 verloren.

Tumult vor dem deutschen Tor: Tschechien tauchte immer wieder gefährlich vor DEB-Keeper Tobias Ancicka (verdeckt) auf.

Tumult vor dem deutschen Tor: Tschechien tauchte immer wieder gefährlich vor DEB-Keeper Tobias Ancicka (verdeckt) auf.

IMAGO/CTK Photo

Noch ohne einige Leistungsträger, die noch in den Play-offs aktiv sind, und die erst im Verlauf der Vorbereitung zur Mannschaft stoßen, zeigte das Team von Bundestrainer Harold Kreis einige gute Ansätze. Vor allem die Abwehr um den starken Torhüter Tobias Ancicka von den Kölner Haien zeigte sich in guter Verfassung. Vor dem Tor des sechsfachen Weltmeisters zeigte sich die DEB-Auswahl jedoch zu harmlos.

In Unterzahl ging Tschechien durch David Tomasek mit 1:0 in Führung (13.). Der 28-Jährige sorgte auch im zweiten Drittel für den einzigen Treffer. Die Tschechen spielten die deutsche Abwehr aus, Tomasek brauchte nur noch den Puck über die Linie zu drücken (34.). Keeper Ancicka verhinderte im Schlussabschnitt mehrmals den dritten Gegentreffer.

Tomasek darf zum dritten Mal jubeln

Kreis brachte kurz vor dem Ende einen weiteren Feldspieler für Torhüter Ancicka auf das Eis. Doch Tomasek macht mit einem Schuss ins leere Tor zum 0:3-Endstand seinen Hattrick perfekt.

Kreis hat die Vorbereitung auf die WM in Tschechien in vier Phasen unterteilt. Nach den beiden Länderspielen gegen den WM-Gastgeber – Teil zwei findet am Samstag um 17.10 Uhr statt – folgen Heimspiele gegen die Slowakei (18. und 20. April) sowie gegen Österreich (25. und 27. April). In der vierten Phase soll der WM-Kader beisammen sein. Nach den Partien gegen Frankreich am 4. und 6. Mai reist die DEB-Auswahl am 7. Mai ins tschechische Ostrava. Die WM startet für Deutschland am 10. Mai gegen die Slowakei.

Statistik zum Spiel

Tschechien – Deutschland 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)

Deutschland: Anicicka – M. Müller, Sennhenn; Ugbekile, Fohrler; Wagner, Hüttl; Karrer, Weber – Schütz, Stachowiak, Krauß; Plachta, Loibl, Fischbuch; Karachun, Pfaffengut, Schinko; Napravnik, Soramies, Ehl ; Hungerecker.

Tore: (12:50) 1:0 Tomasek (Lenc), (33:35) 2:0 Tomasek (Cervenka, Pyrochta), (58:47) 3:0 Tomasek (Scotka).

Strafminuten: Tschechien 6 – Deutschland 10.

Straubings Kapitän Schönberger: “Es tut doppelt weh”

Die kleinen Straubing Tigers verlangen den großen Eisbären Berlin alles ab. Im Halbfinale reicht es knapp nicht. Die Niederbayern können dennoch stolz sein. Was wird nun aus Erfolgscoach Pokel?

Handshake: Straubings Kapitän Sandro Schönberger (re.) nach seinem wohl letzten DEL-Spiel.

Handshake: Straubings Kapitän Sandro Schönberger (re.) nach seinem wohl letzten DEL-Spiel.

IMAGO/Nordphoto

Nach der Niederlage im Halbfinale bemühen sich die Straubing Tigers, die Enttäuschung über das Playoff-Aus in Stolz auf eine beeindruckende Saison umzuwandeln. “Großes Kompliment an unser Team”, sagte Chefcoach Tom Pokel am Mittwochabend bei MagentaSport. Seine Schützlinge hatten kurz zuvor bei den Eisbären Berlin ein 2:3 in der Verlängerung und damit die entscheidende vierte Niederlage in der Best-of-Seven-Serie kassiert. Die Berliner kämpfen im Endspiel gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven um den Meistertitel der DEL. Die Tigers waren nah dran am Coup, alle fünf Duelle im Halbfinale waren äußerst knapp. Straubing habe den Eisbären alles abverlangt, sagte auch der siegreiche Berliner Trainer Serge Aubin anerkennend. “Das war hart. Respekt dafür.”

Bleibt Erfolgscoach Pokel?

Die Niederbayern hatten zum zweiten Mal in ihrer Geschichte die Vorschlussrunde der DEL erreicht und können sich damit trösten, als Vorrundendritter hinter Bremerhaven und Berlin in der nächsten Saison in der Champions Hockey League spielen zu dürfen. Die Truppe aus dem kleinen Eishockey-Städtchen wurde zudem zum traditionsreichen Spengler Cup zwischen Weihnachten und Silvester nach Davos in die Schweiz eingeladen.

Ob Erfolgstrainer Pokel dann erneut hinter der Tigers-Bande stehen wird, ist noch unklar. Am Mittwochabend kündigte er in dem Interview an, sich in den nächsten Tagen mit Sportchef Jason Dunham zusammenzusetzen. Seit 2017 ist Pokel in Straubing, wo in den vergangenen Jahren “ein hervorragender Verein” aufgebaut worden sei. “Für mich ist das etwas ganz Besonderes. Straubing liegt auf meinem Herz”, sagte der US-Amerikaner.

Schönberger verdrückt Tränen

Definitiv nicht mehr dabei sein wird in der neuen Saison Klub-Legende Sandro Schönberger, der seine DEL-Karriere beendet. Mit Tränen in den Augen sah der Kapitän in Berlin den Eisbären beim Feiern zu, seine Teamkollegen waren in der Kabine ebenfalls am “Flennen”, wie Schönberger schilderte. Der gebürtige Oberpfälzer, mit mehr als 700 Partien der Rekordspieler der Tigers, war stolz auf seine Mannschaft. “Ich kann keinem meiner Jungs einen Vorwurf machen. So viel Herz, so viel Charakter, es ist unbeschreiblich. Ich hätte mir meine letzte Saison nicht besser ausmalen können als mit dieser Truppe.” In den vergangenen Jahren sei etwas ganz Großes entstanden in Straubing, daran ändere das Aus gegen Berlin nichts. “Wir können mit erhobenem Haupt da rausgehen.”

Zugleich aber räumte Schönberger mit Blick auf die Serie gegen Eisbären ein: “Wenn man sieht, wie eng wir dran waren, tut es doppelt weh.” Coach Pokel hofft, aus der Erfahrung viel mitzunehmen, damit die Tigers in der Saison 2024/25 nochmal besser werden. “Diese Saison war ein hervorragender Lehrgang für uns für die Zukunft.”

Oilers knacken ohne McDavid 100-Punkte-Marke

Leon Draisaitl trifft zum 41. Mal in dieser Saison, Superstar Connor McDavid wird geschont, der Titelverteidiger präsentiert sich zahnlos: So lautet die Kurzzusammenfassung des 5:1 der Edmonton Oilers gegen die Vegas Golden Knights.

Erneut getroffen: Leon Draisaitl gegen Vegas in Aktion.

Erneut getroffen: Leon Draisaitl gegen Vegas in Aktion.

IMAGO/USA TODAY Network

Edmonton ging in das Spitzenspiel ohne seinen leicht angeschlagenen Kapitän McDavid. Kurz vor den Playoffs soll offenbar jedes Risiko vermieden werden, schließlich sind die verbleibenden Spiele der Regular Season ein besseres Schaulaufen und letztes Rangeln um die genaue Positionierung im Tableau.

Die heimstarken Oilers, die nun zehn ihrer elf vergangenen Spiele im Rogers Place gewonnen haben, überzeugten mit einer geschlossenen, disziplinierten Mannschaftsleistung und kamen ohne Strafzeit aus. Verteidiger Cody Ceci sorgte im ersten Drittel für die Führung (10.). Diese baute mit Matthias Ekholm ebenfalls ein Verteidiger aus (26.), der Schwede setzte einen seiner gefürchteten Schlagschüsse unter die Latte. Das 3:0 leitete Draisaitl ein, der McDavid als Center der ersten Sturmreihe vertrat. Seinen Pass schoss Ryan Nugent-Hopkins aufs Tor, den Abpraller verwertete Zach Hyman zu seinem 53. Saisontor (29.).

NHL 2023/24

Mit zwei Mann in Überzahl sorgte Draisaitl im Schlussdrittel für die frühe Entscheidung (47.), auch wenn Vegas in Unterzahl prompt durch Keegan Kolesar zum Ehrentreffer kam (48.). Auch für Draisaitl war es bereits der 41. Saisontreffer, 21 davon im Powerplay. Dylan Holloway, frisch aus dem Farmteam in Bakersfield zurück zu den Oilers beordert, nutzte einen Fehler von Vegas-Goalie Aidin Hill zum 5:1-Endstand.

Oilers nehmen Canucks ins Visier

Edmonton steht nach dem Sieg bei 101 Punkten, knackte zum dritten Mal in Serie diese Marke und scheint gut gerüstet für die Endrunde, in der es wesentlich intensiver zugehen wird als in dem Match in der Nacht auf Freitag (MESZ). Sie liegen bei zwei weniger absolvierten Partien aktuell vier Zähler hinter den Vancouver Canucks auf Rang zwei der Pacific Division, die Canucks verloren daheim gegen die Arizona Coyotes mit 3:4 in der Overtime. Beide Teams treffen am Wochenende auch noch im direkten Duell in Edmonton aufeinander. Vegas wiederum ist als Achter der Western Conference noch nicht sicher in den Playoffs, sollte es bei drei Punkten Vorsprung auf die St. Louis Blues aber schaffen.

Wieder Ronning als Overtime-Held: Eisbären feiern dramatischen Final-Einzug

6:11Die Eisbären Berlin spielen gegen Bremerhaven im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Im Halbfinale setzen sich die Eisbären in Spiel 5 mit 3:2 gegen Straubing durch und gewinnen die Best-of-seven-Serie mit 4:1. Erneut bringt erst die Overtime die Entscheidung.

Berlin nutzt Matchball: Eisbären folgen Bremerhaven ins Finale

Die Straubing Tigers konnten in Spiel 4 der Halbfinalserie gegen die Eisbären Berlin durch einen knappen Sieg auf 1:3 verkürzen. In Spiel fünf machten die Hauptstädter den Finaleinzug nun aber klar, brauchten dafür aber die Verlängerung.

Meinungsverschiedenheit: Berlins Lean Bergmann (re.) und Adrian Klein geraten aneinander.

Meinungsverschiedenheit: Berlins Lean Bergmann (re.) und Adrian Klein geraten aneinander.

IMAGO/Nordphoto

Es war der zweite Matchball, den die Eisbären gebraucht haben, um nicht unerwartet ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen. Der Rekordmeister brauchte gegen die Straubing Tigers in Spiel fünf jedoch einen Kraftakt, gewann in eigener Halle erst nach Verlängerung mit 3:2.

Nachdem Straubing am Sonntag daheim 3:2 gewonnen hatte gab es noch Hoffnung auf die erste Finalteilnahme der Vereinshistorie. In Berlin hielten die Tigers dann auch gut dagegen, beide Mannschaften lieferten sich erneut einen offenen Schlagabtausch.

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Zunächst aber gab es keine Tore, erst Marcel Noebels brach den Bann – und die Berliner im zweiten Abschnitt in Überzahl in Führung (24.). Lange währte die Freude darüber nicht, denn Philip Samuelsson glich in dem intensiven Spiel rasch aus (31.), ehe Justin Scott die Partie sogar zugunsten der Straubinger (41.) drehte. Doch die Berliner Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Tobias Eder traf zum 2:2 (42.). In der siebten Minute der Overtime war es schließlich Marco Nowak, der den viel umjubelten Siegtreffer zum 3:2 markierte und die Eisbären ins Finale führte.

Dort geht es nun gegen die Eisbären Bremerhaven, die am Dienstagabend das Aus von Titelverteidiger Red Bull München besiegelt und ihrerseits erstmals überhaupt das DEL-Finale erreicht haben.
Die Finalserie startet am 17. April. Bremerhaven genießt im ersten, dritten und im möglichen fünften und siebten Spiel als Hauptrundensieger Heimrecht.

Coyotes vor dem Umzug? Salt Lake City sucht schon Teamnamen

Seit Jahren gibt es Spekulationen um den Abschied der Arizona Coyotes aus Phoenix. Noch nie aber waren die Gerüchte über einen Umzug so laut wie in diesen Tagen. Schon in Kürze könnte es soweit sein.

Könnte schon sehr bald Heimstätte eines NHL-Teams sein: Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah.

Könnte schon sehr bald Heimstätte eines NHL-Teams sein: Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah.

IMAGO/Newscom World

Nach einem Bericht des nordamerikanischen online-Portals Daily Faceoff könnte nun alles ganz schnell gehen. So bereite die NHL demnach aktuell bereits zwei parallele Spielpläne für die kommende Saison 2024/25 vor; einen mit den Arizona Coyotes, und einen mit einem NHL-Team aus Salt Lake City, das als heißestes Umzugsziel für den Klub aus dem Großraum Phoenix gilt.

Heftige Kritik der NHLPA an Arena-Notlösung

Schon über eineinhalb Jahrzehnte gelten die Coyotes als großer Problemklub der Liga, beginnend mit Zahlungsproblemen inklusive Insolvenz, über einen jahrelangen Streit um den Arena-Standort in Glendale, der schließlich vor zwei Jahren sogar zum Rauswurf aus der Spielstätte gipfelte, sodass das NHL-Team seit 2022 sogar in der nur knapp 5000 Zuschauer fassenden örtlichen College-Arena spielen muss.

Und weil ein konkreter Plan zum Neubau einer Arena an einem Bürgervotum knapp scheiterte, ist es derzeit kaum abzusehen, wann die absolute Notlösung in der NHL-unwürdigen Mullett Arena zu Ende gehen wird. Der Boss der Spielergewerkschaft NHLPA, Marty Walsh, – bis vor kurzem noch US-Arbeitsminister – hatte sich aus diesem Grund bereits mehrfach heftig über die fehlenden NHL-Standards für die Spieler beschwert. Schon gibt es Gerüchte, dass mehrere Spieler nicht mehr bei den Coyotes bleiben wollen, sollte sich nicht zügig etwas an der Arena-Situation ändern.

Kompromiss nebst schnellem Verkauf?

Zwar plant Coyotes-Boss Alex Meruelo für den 27. Juni noch einen letzten Versuch, durch den Kauf eines öffentlich ausgeschriebenen Areals, ein gesamtes Stadtviertel inklusive einer neuen Arena nahe Scottsdale zu errichten. Doch selbst falls diese Pläne realisiert würden, könnten die Coyotes die Zwischenlösung Mullett Arena wohl frühestens im Herbst 2027 verlassen – eine zu lange Zeit, um Streit mit der Spielerseite zu vermeiden.

Und so könnte sich laut des Berichts ein Kompromiss anbahnen: Kaufinteressent und zugleich Eigner des NBA-Teams Utah Jazz, Milliardär Ryan Smith aus Salt Lake City, erhält für den stolzen Preis von rund 1,2 Milliarden US-Dollar (inklusive einer Umzugsgebühr) den Zuschlag für die Coyotes, die damit schon in diesem Sommer umziehen würden.

Und Meruelo erhält neben dem Verkaufspreis auch eine Art Rückholoption seitens der Liga, im Fall einer künftig erfolgreichen Errichtung einer neuen Arena die Coyotes in ein paar Jahren als Expansionsteam zurückholen zu können.

Smith sucht bereits Teamnamen

Weiteres Indiz dafür, dass nun alles sehr schnell gehen könnte: Erst Anfang der Woche verbreitete Smith via der Sozialen Medien ein Online-Formular, auf dem jeder Vorschläge für den Namen eines NHL-Teams in der Metropole Utahs einreichen kann.

Trotz Frust beim entthronten Meister in München: Rückendeckung für Söderholm

Die Münchner Mission Titelverteidigung ist in der DEL gescheitert. Erstmals erleben die Red Bulls schon im Halbfinale das Aus. Klubchef Winkler äußert sich danach deutlich über Neu-Coach Söderholm.

Aus im Halbfinale: Münchens Trainer Toni Söderholm.

Aus im Halbfinale: Münchens Trainer Toni Söderholm.

IMAGO/Passion2Press

Münchens entthronte Stars blickten ins Leere der Eisarena Bremerhaven, wo sich die kleinen, aber unbeugsamen Fischtown Pinguins feiern ließen. Halbfinal-Frust statt Titelverteidigung: Der jahrelang erfolgsverwöhnte EHC Red Bull München hat nach einer holprigen Saison den Finaleinzug in der DEL und damit ein mögliches ein Happy End klar verpasst. “Wir haben unser Level nicht erreicht”, resümierte Coach Toni Söderholm nach dem Aus in der Vorschlussrunde gegen beeindruckend souveräne Bremerhavener.

Inmitten der Enttäuschung über das deutliche 1:4 in der Best-of-Seven-Serie bemühte sich Klubchef Christian Winkler noch am Dienstagabend, eine Trainerdiskussion abzuwürgen. Söderholm solle auch in der nächsten Saison an der Bande der Münchner stehen, sagte Winkler bei MagentaSport: “So ist der Plan mit hundertprozentiger Sicherheit.”

DEL, Play-off-Halbfinale

Winkler stärkt Söderholm den Rücken

Vor definitiven Entscheidungen müsste man die vergangenen Monate zwar umfangreich analysieren, räumte Winkler ein. Den finnischen Coach und Ex-Bundestrainer machte er nach dessen Premierensaison in München aber nicht zum Hauptverantwortlichen für das Play-off-Scheitern – im Gegenteil. “Toni hat in meinen Augen ein sehr gutes erstes Jahr geliefert”, sagte der Red-Bull-Funktionär. “Man muss auch jemandem mal ein bisschen Zeit geben, was zu entwickeln.”

Unterschiedliche Faktoren haben dazu geführt, dass der langjährige Liga-Primus erstmals in der DEL-Historie im Halbfinale ausschied. Allen voran sind die Pinguins aus Bremerhaven zu nennen, die als bestes Team der Hauptrunde auch im Halbfinale eine meisterliche Souveränität, Disziplin und Coolness zeigten. “Bremerhaven ist der verdiente Sieger”, räumte Söderholm nach dem entscheidenden 3:0 im fünften Spiel ein. “Wir haben keinen Weg gefunden”, sagte Münchens Nationalspieler Maxi Kastner.

Dons zu große Schuhe

Die Red Bulls verloren beide Heimspiele in der Serie, ein klarer Auswärtssieg im dritten Duell reichte nicht als Initialzündung für ein Comeback. So war das Halbfinale wie ein Spiegelbild der gesamten Münchner Saison, in der sich beim Titelverteidiger Höhen und Tiefen immer wieder abwechselten. “Wir haben uns während der Saison schon schwergetan, die Konstanz zu finden”, analysierte Kastner. Dies gelang bis zum Schluss nicht.

Söderholm hatte seinen Job unter erschwerten Bedingungen zu verrichten: Sein Vorgänger Don Jackson hatte als erfolgreichster Trainer der DEL-Geschichte mit neun Meistertiteln – vier davon in München – ein riesiges Erbe hinterlassen. “Es war nicht einfach, die Schuhe vom Don anzuziehen”, sagte Winkler. Dass die Mannschaft vor der Saison zudem in zentralen Teilen gleich geblieben ist, es also eher ein Don-Jackson- als ein Toni-Söderholm-Kader war, half dem Finnen zudem nicht.

Manager Winkler betonte, dass das Team eigentlich das Potenzial gehabt habe für den Titel. Ein Saisonende Anfang April und noch vor dem Finale ist dementsprechend weit entfernt vom Anspruch der vom österreichischen Brausekonzern üppig finanzierten Truppe. Es ist deshalb nun zu erwarten, dass der Kader im Sommer umfangreicher verändert wird als noch 2023. Für einige ältere Cracks vor allem aus Nordamerika könnte dies den Abschied bedeuten.

Neuer Angriff in neuer Halle

Im Herbst zieht Red Bull München in den neuen SAP Garden im Olympiapark, eigentlich wollte der EHC als Meister die hochmoderne Arena eröffnen. Daraus wird nun nichts. Die Vorfreude auf die neue Halle, in der just vor wenigen Tagen erst die markante Fassade fertiggestellt worden war, soll aber vom Scheitern gegen Bremerhaven nicht geschmälert werden.

Klubchef Winkler richtete noch von der Nordsee aus eine Ansage in Richtung Konkurrenz: “Ich kann jetzt schon mal sagen, dass wir nächstes Jahr mit hundertprozentiger Sicherheit angreifen werden!”