Die Bilanz der Deutschen: Sturm hängt Crosby ab – Draisaitl schreibt leise Geschichte

Sieben Deutsche spielen in der NHL, für den Großteil beginnt nach dem Ende der Regular Season der Urlaub. Lediglich Superstar Leon Draisaitl hat mit seinen Edmonton Oilers die Playoffs erreicht. Die Bilanz aus deutscher Sicht fällt gemischt aus.

Unterschiedliche Gefühlslagen zum Ende der Regular Season bei Nico Sturm (li.) und Leon Draisaitl.

Unterschiedliche Gefühlslagen zum Ende der Regular Season bei Nico Sturm (li.) und Leon Draisaitl.

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Tim Stützle: Beim Center der Ottawa Senators wird schnell vergessen, dass er immer noch erst 22 Jahre jung ist. Stützles Bilanz fällt aufgrund seines Talents und des hohen Anspruchs an ihn durchwachsen aus, auch weil das klare Verpassen der Playoffs eine Enttäuschung darstellt. Mit 70 Scorerpunkten (18 Tore, 52 Vorlagen) war Stützle hinter Kapitän Brady Tkachuk zweitbester Scorer der Senators, allerdings sind das 20 Scorerpunkte weniger als in der Vorsaison. Der Wert von -17 zeigt zudem, dass Stützle im Defensivspiel zulegen muss.

J.J. Peterka: Der 22-jährige Rechtsaußen hat sich endgültig in der besten Liga der Welt akklimatisiert und zählt bei den Buffalo Sabres als viertbester Scorer zu den positiven Überraschungen und Leistungsträgern. 28 Tore in der zweiten vollen NHL-Saison sind ein toller Wert. Addiert man die 22 Assists dazu, kommt Peterka auf gute 50 Scorerpunkte, 18 mehr als 2022/23. Den Plus/Minus-Wert hat Peterka von -15 auf +10 verbessert. Mit dem talentierten Team muss das Ziel lauten, in der nächsten Saison die Playoffs zu schaffen.

Moritz Seider: Welch ein Drama, welch eine bittere Enttäuschung für Moritz Seider und die Detroit Red Wings. Im letzten Saisonspiel verpassten sie die Playoffs, punktgleich mit den Washington Capitals, die mehr Siege in der regulären Spielzeit nach 60 Minuten einfuhren. Der vielseitige Verteidiger kam wie in der vorherigen Saison auf 42 Scorerpunkte, davon neun Treffer. Der 23-Jährige gehört längst zu den Säulen des Teams, im Sommer geht es nun um einen neuen Vertrag, der Seider zum Multi-Millionär machen dürfte.

Für Draisaitl zählt nur noch der Stanley Cup

Leon Draisaitl: Von der vielleicht unbemerktesten 100-Punkte-Saison eines Spielers schrieb das Online-Portal Oilers Nation kürzlich. Das Überragende ist beim 28-Jährigen längst Normalität, wird als selbstverständlich hingenommen. Mit 106 Punkten landete der Center auf Rang sieben der NHL-Scorerwertung, Freund und Teamkollege Connor McDavid kam auf 132. Die Hunderter-Marke knackte er als 20. Spieler der NHL-Geschichte zum fünften Mal, mit 41 Toren übertraf er die 40-Treffer-Grenze ebenfalls zum fünften Mal. Werte eines Stars, der einmal in die Hall of Fame einziehen wird. Vor einem Jahr scorte Draisaitl mit 128 Punkten noch besser, dafür hat er seinen Plus/Minus-Wert von +7 auf +26 gesteigert. Bei allen persönlichen Top-Werten zählt für Draisaitl nur noch eines: Der Stanley Cup mit den Oilers. Auch deshalb wurde er im letzten Saisonspiel beim 1:5 in Colorado wie viele andere Stars geschont.

Nico Sturm: Der Stanley-Cup-Sieger von 2021 mit Colorado spielt mittlerweile beim schwächsten Team der Liga, den San Jose Sharks. Und doch ist der 28-Jährige in einer Kategorie Spitze: Seine 60,1 Prozent gewonnener Face-offs toppt niemand in der gesamten Liga, ein echter Spezialist. Sturm ließ in dieser Kategorie Stars wie John Tavares (Toronto, 59,3 Prozent), Vincent Trochek (New York Rangers, 58,7 Prozent) und Sidney Crosby (Pittsburgh, 58,2 Prozent) hinter sich. Der Center der vierten Sturmreihe kam bei 63 Einsätzen auf 13 Scorerpunkte (fünf Tore, acht Assists) und muss hoffen, dass sich das Team verbessert.

Reichel muss sich weiter steigern

Lukas Reichel: Mit 65 Einsätzen fasste der 21-jährige Linksaußen Fuß bei den Chicago Blackhawks, die sich im Rebuild befinden. Teils durfte Reichel an der Seite von Top-Talent Connor Bedard ran, teils musste er wieder ins Farmteam, für das er nun die AHL-Playoffs bestreitet. Fünf Tore und elf Assists sind in der ersten richtigen NHL-Saison in Ordnung, werden aber auf Dauer nicht reichen, um sich in einer offensiven Rolle bei den Blackhawks zu etablieren. Dennoch: Reichel ist den nächsten Schritt gegangen.

Philipp Grubauer: Der Goalie fehlte den Seattle Kraken länger verletzt, verlor seinen Status als Nummer 1 zumindest zeitweise an Joey Daccord. Am Ende stand der 32-Jährige in 36 Spielen im Tor, von denen er 14 gewann. Der Gegentorschnitt von 2,85 ist noch okay, die Fangquote von 89,9 Prozent könnte besser sein, Top-Goalies kommen hier auf einen Wert von über 91 Prozent.

Frank Linkesch

Trotz Sieg: Washingtons Empty-Net-Tor verhagelt Detroit die Playoffs

Moritz Seider und die Detroit Red Wings haben die Playoffs 2024 verpasst. Durch ein Empty-Net-Treffer der Washington Capitals schaffte das Team von Superstar Alex Ovechkin dagegen als letztes Team den Sprung in die Endrunde.

Konnten trotz Sieg in Montreal am Ende nicht feiern: Die Detroit Red Wings.

Konnten trotz Sieg in Montreal am Ende nicht feiern: Die Detroit Red Wings.

IMAGO/USA TODAY Network

Ganze 4,5 Prozent Wahrscheinlichkeit hatten die Playoff-Hoffnungen der Washington Captials Ende Januar noch betragen. Doch dank eines 2:1-Erfolgs bei den Philadelphia Flyers in der Nacht auf Mittwoch schafften die US-Haupstädter doch noch den Einzug unter die besten acht Teams der Eastern Conference. Durch ihren Sieg schieden zugleich Gegner Philadelphia, die Detroit Red Wings und auch die Pittsburgh Penguins, die ihr finales Saisonspiel erst in der Nacht auf Donnerstag bestreiten, aus.

Oshie schießt ins leere Tor – und entscheidet

Die Entscheidung hierzu fiel auf besonders kuriose Weise, weil die Konstellation ihren eigenen Anteil am entscheidenden Treffer  haben sollte: Denn da die Flyers im direkten Vergleich mit den Capitals einen Sieg nach regulärer Spielzeit benötigten, nahm Coach John Tortorella frühzeitig Torhüter Samuel Ersson aus seinem Kasten. Die Folge: T.J. Oshie schoss den Puck exakt drei Minuten vor der Schlussirene ins leere Tor der Hausherren. Das 2:1 war zugleich der Endstand, sodass Ovechkin & Co. schließlich jubeln durften.

Lange Gesichter gab es dagegen nicht nur in Philadelphia, sondern auch bei Moritz Seider und den Red Wings – obwohl diese auf hochdramatische Weise (wie schon tags zuvor) gegen die Montreal Canadiens gewannen, diesmal allerdings in Kanada. Trotz des zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleichstreffers von Seider (19.) schien das Aus zunächst schon früher besiegelt. Doch knapp acht Sekunden vor der Schlusssirene traf David Perron noch zum 4:4, sodass es in die Verlängerung ging. Diese blieb torlos.

Als beide Teams schließlich zum Penaltyschießen antraten, wusste Detroit allerdings bereits, dass Washington gewonnen hatte und damit an ihrer Stelle fix in den Playoffs stand. Dementsprechend traurig waren die Gesichter der Red-Wings-Akteure, die somit zum achten Mal in Folge die Playoffs verpassten. Das Siegtor von Patrick Kane im Shootout war letztlich bedeutungslos.

Die erste Playoff-Runde in der Eastern Conference im Überblick:

New York Rangers (1. Metropolitan Division) – Washington Capitals (Wild Card 2)

Florida Panthers (1. Atlantic Division) – Tampa Bay Lightning (Wild Card 1)

Carolina Hurricanes (2. Metropolitan Division) – New York Islanders (3. Metropolitan Division)

Boston Bruins (2. Atlantic Division) – Toronto Maple Leafs (3. Atlantic Division)

100 Assists in einer Saison: McDavid folgt Gretzky, Lemieux und Orr

Connor McDavid schafft beim 9:2 der Edmonton Oilers gegen die San Jose Sharks mal wieder Historisches. Die New York Islanders ziehen in die Playoffs ein, Moritz Seiders Detroit Red Wings hoffen noch. Die NHL am Dienstagmorgen.

Blair Gladue, in Edmonton bekannt als Superfan Magoo, zeigt die historische Marke von Connor McDavid unübersehbar an.

Blair Gladue, in Edmonton bekannt als Superfan Magoo, zeigt die historische Marke von Connor McDavid unübersehbar an.

IMAGO/USA TODAY Network

Ungewöhnliches ereignete sich im Rogers Place, der Heimat der Edmonton Oilers. Acht Tore hatte das Team von Connor McDavid Mitte des zweiten Drittels bereits gegen die San Jose Sharks erzielt, doch zu keinem hatte der Superstar eine Vorarbeit geleistet. Bei Nummer neun war es soweit: Zach Hyman vollendete mit seinem 54. Saisontor eine Vorlage McDavids, die 100. des Kapitäns in dieser Saison.

Diese Marke hatten vor ihm nur Mario Lemieux und Bobby Orr je einmal sowie natürlich Wayne Gretzky erreicht. Gretzky unfassbare elfmal. Ebenfalls schaffen kann es Tampas Nikita Kucherov, der beim 2:4 gegen J.J. Peterkas Buffalo Sabres seine 99. Vorlage verbuchte und noch ein Saisonspiel Zeit für die Hundert hat.

Draisaitl mit zwei Vorlagen

Dabei eröffnete McDavid, der zuvor drei Partien angeschlagen ausgesetzt hatte, das Scheibenschießen gegen die bedauernswerten Sharks mit Nico Sturm nach 53 Sekunden. Die weiteren Treffer erzielten Warren Foegele (2), Adam Henrique, Dylan Holloway, Corey Perry, Cody Ceci und Evan Bouchard. Leon Draisaitl blieb dieses Mal ohne Treffer, bekam aber immerhin zwei Vorlagen gutgeschrieben.

Einen leicht möglichen zweistelligen Sieg verpassten die Oilers in den letzten 24 Minuten der Partie, als sie längst in den Energiesparmodus umgeschaltet hatten. Zwei Spiele vor Ende der Regular Season zählen längst nur noch die Playoffs. Gewinnt Titelverteidiger Vegas Golden Knights seine letzten beiden Heimspiele, werden sie der erste Gegner der Oilers, die Heimrecht haben werden.

Penguins schielen auf letzten Playoff-Platz

Ob Draisaitl der einzige Deutsche in den Playoffs sein wird, entscheidet sich in der kommenden Nacht. Moritz Seider und seine Detroit Red Wings hielten ihre Hoffnungen mit einem 5:4 nach Verlängerung gegen die Montreal Canadiens am Leben. Allerdings müssen sie erneut gegen Montreal spielen und siegen – und gleichzeitig hoffen, dass die Washington Capitals nicht bei den Philadelphia Flyers siegen.

Ansonsten würden sie trotz Punktgleichheit den Einzug verpassen, was einer bitteren Enttäuschung gleichkäme. Die Capitals siegten in der Nacht auf Dienstag mit 2:0 gegen die Boston Bruins. Einen Punkt hinter dem Duo Washington/Detroit dürfen auch die Pittsburgh Penguins nach einem 4:2 gegen Nashville auf den letzten Playoff-Platz in der Endrunde schielen. Den vorletzten sicherten sich endgültig die New York Islanders mit einem 4:1 gegen die New Jersey Devils.

Canucks “sweepen” Oilers – Red Wings verhindern Playoff-K.-o.

Die Edmonton Oilers haben nur noch theoretische Chancen, ihre Division zu gewinnen, die Detroit Red Wings kämpfen erfolgreich “um ihr Leben”. Die NHL am Sonntagmorgen.

Zwischen Vancouver und Edmonton ging es zwischenzeitlich zur Sache, hier Nikita Zadorov (li.) und Ryan McLeod.

Zwischen Vancouver und Edmonton ging es zwischenzeitlich zur Sache, hier Nikita Zadorov (li.) und Ryan McLeod.

IMAGO/USA TODAY Network

Erneut ohne Connor McDavid haben die Edmonton Oilers auch das vierte Aufeinandertreffen mit den Vancouver Canucks verloren und werden die Pacific Division damit höchstwahrscheinlich auf dem zweiten Platz beenden. Nach dem 1:3 zuhause gegen den topplatzierten kanadischen Rivalen am frühen Sonntagmorgen (MESZ) beträgt der Rückstand für Leon Draisaitls Mannschaft bei noch drei übrigen Partien fünf Punkte.

Nachdem die Canucks Edmonton schon mit 8:1, 4:3 und 6:2 bezwungen hatten, reichten ihnen diesmal Treffer von Sam Lafferty 16 Sekunden vor Ende des ersten Drittels, Pius Suter (32.) und ein Empty Net Goal von Dakota Joshua (59.) zum Sieg. Evander Kane verkürzte zwischenzeitlich für die Oilers (38.), die derzeit von Tag zu Tag schauen müssen, wann Topscorer McDavid wieder einsatzfähig ist, in der restlichen Regular Season aber gewiss nichts riskieren werden.

Red-Wings-Matchwinner Larkin feiert “einen der wichtigsten Treffer meiner Karriere”

Die Detroit Red Wings um Moritz Seider müssen dagegen weiterhin alles auf eine Karte setzen. Im hochspannenden Kampf um eine Wildcard in der Eastern Conference feierten sie einen 5:4-Erfolg nach Verlängerung bei den Toronto Maple Leafs und erkämpften sich damit noch mindestens ein weiteres Endspiel um die erste Playoff-Teilnahme seit 2015/16. Bei einer Niederlage in der regulären Spielzeit wäre ihr K. o. bereits besiegelt gewesen.

Nachdem sie im Mitteldrittel einen 4:1-Vorsprung verspielt hatten, war es Dylan Larkin nach 41 Sekunden in der Overtime, der Detroit zwei Zähler verschaffte. “Das war einer der wichtigsten Treffer meiner Karriere”, jubelte der Matchwinner. Zuvor hatte Alex DeBrincat zweimal getroffen, während Seider 23:46 Minuten Eiszeit bekam.

NHL 2023/24

Bei den bereits für die Playoffs qualifizierten Maple Leafs erzielte zwar der designierte NHL-Torschützenkönig Auston Matthews sein 69. Saisontor, was seit Mario Lemieux 1995/96 (in 70 Spielen) keiner mehr geschafft hatte, musste aber am Ende anerkennen: “Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die verzweifelt um ihr Leben gekämpft hat.”

Detroits Konkurrenten spielen noch gegeneinander

Zwei Spieltage vor Schluss haben die Red Wings nun ebenso 87 Punkte wie die ebenfalls siegreichen Washington Capitals, die per 4:2 gegen den Tampa Bay Lightning die Pittsburgh Penguins (4:6 gegen Boston, 86 Punkte) wieder von der Pole Position verdrängt haben, und Philadelphia Flyers (1:0 gegen New Jersey), die aber nur noch eine Partie vor sich haben – gegen Washington. Weil die Capitals und Flyers mehr Siege nach regulärer Spielzeit auf dem Konto haben, würden die Red Wings bei Punktgleichheit gegen beide den Kürzeren ziehen. Sie müssen also definitiv am Ende mehr Punkte auf dem Konto haben und demnach aus ihren beiden ausstehenden Spielen – jeweils gegen die Montreal Canadiens – mindestens drei Punkte mitnehmen.

Crosbys 1000 tut den Red Wings weh – und nun wartet Matthews

Die Detroit Red Wings verlieren in Pittsburgh das nächste direkte Duell um eine Wildcard, holen aber einen womöglich noch wertvollen Punkt. Auston Matthews ist nicht zu stoppen. Die NHL am Freitagmorgen.

Zwischen Pittsburgh und Detroit ging es nicht immer freundlich zu. Hier schauen sich Sidney Crosby (li.) und Ben Chiarot tief in die Augen.

Zwischen Pittsburgh und Detroit ging es nicht immer freundlich zu. Hier schauen sich Sidney Crosby (li.) und Ben Chiarot tief in die Augen.

IMAGO/UPI Photo

Eigentlich ist es ein kleines Wunder, dass die Detroit Red Wings drei Spiele vor dem Ende der Regular Season in der NHL immer noch gute Chancen auf eine Wildcard in der Eastern Conference haben. In der Nacht auf Freitag (MESZ) verlor die Mannschaft um Moritz Seider zum siebten Mal in neun Spielen und das zum zweiten Mal hintereinander auch noch gegen einen direkten Konkurrenten.

Mit 5:6 unterlag der elfmalige Stanley-Cup-Sieger bei den Pittsburgh Penguins. Weil das aber erst in der Overtime passierte, reichte das zumindest für einen “riesigen Punkt”, wie der stolze Trainer Derek Lalonde befand: “Die Jungs haben einen großartigen Job gemacht.” Seider hatte dabei mit 23:51 Minuten die längste Eiszeit und sammelte seine 33. Vorlage in dieser Saison.

Raymonds Dreierpack zu wenig für zwei Punkte – Penguins verdrängen Capitals

Nach zwischenzeitlichem 3:5-Rückstand erzwang Lucas Raymond mit seinem dritten Tor des Abends (55.; dazu ein Assist) die Verlängerung, in der dann aber ein anderer Angreifer auftrumpfte: Sidney Crosby, der zuvor schon zwei Scorerpunkte gesammelt hatte (1/1), legte Erik Karlsson das 6:5-Siegtor nach exakt 100 Overtime-Sekunden auf und verbuchte damit als 14. NHL-Profi den 1000. Assist seiner Laufbahn.

NHL 2023/24

Der 36-jährige Penguins-Kapitän und -Topscorer kommt in den jüngsten zehn Spielen auf 20 Zähler und hat damit großen Anteil an Pittsburghs beachtlichem Endspurt. Durch den Sieg gegen Detroit sind nun Crosby & Co. im umkämpften Rennen um die zweite Wildcard im Osten in der Pole Position, weil die Washington Capitals, die diesen Platz mit einem 2:1 in Detroit gerade erst erobert hatten, bei J. J. Peterkas Buffalo Sabres mit 2:4 verloren.

Matthews nun bei 68 Saisontoren – 13. Playoff-Ticket vergeben

Die Penguins liegen mit 86 Zählern jeweils einen vor den Capitals, den Red Wings und den Philadelphia Flyers, die nach acht Niederlagen am Stück bei den New York Rangers einen 4:1-Coup landeten, aber schon eine Partie mehr als die drei Konkurrenten absolviert haben.

Die Red Wings treffen als nächstes auf die Toronto Maple Leafs, die bereits für die Playoffs qualifiziert sind und den besten Torjäger der Hauptrunde in ihren Reihen haben: Auston Matthews erhöhte per Doppelpack sein Konto auf 68 und seinen Vorsprung auf “Verfolger” Sam Reinhart (Florida Panthers) auf 14 Treffer – konnte damit die 5:6-Heimniederlage gegen die New Jersey Devils aber nicht verhindern. Nach dem Duell mit Toronto warten auf die Red Wings zum Abschluss noch zwei Duelle mit den Montreal Canadiens, dem Schlusslicht der Atlantic Division.

Insgesamt sind inzwischen 13 von 16 Playoff-Plätzen vergeben. Die Los Angeles Kings schafften durch ein 4:1 gegen die Calgary Flames Gewissheit.

Schwerer Rückschlag für Seiders Red Wings – Ovechkin schreibt NHL-Geschichte

Auch weil Alex Ovechkin Historisches schafft, erleiden die Detroit Red Wings einen womöglich entscheidenden Rückschlag im Kampf um die Playoffs. Die NHL am Mittwochmorgen.

Erneut nur schwer zu halten: Alex Ovechkin (re.), hier gegen Moritz Seider, trifft unermüdlich.

Erneut nur schwer zu halten: Alex Ovechkin (re.), hier gegen Moritz Seider, trifft unermüdlich.

IMAGO/USA TODAY Network

Sollten die Detroit Red Wings zum achten Mal hintereinander die Playoffs in der NHL verpassen, werden sie wohl auch an Charlie Lindgren zurückdenken. Im direkten Duell um eine Wildcard in der Eastern Conference war der Goalie der Washington Capitals so gut wie nicht zu überwinden.

Mit 1:2 verloren die Red Wings in der Nacht auf Mittwoch (MESZ) zuhause gegen den direkten Rivalen, der nun im engen Rennen um die zweite Wildcard vorbeigezogen ist. 43 Paraden zeigte Lindgren, 17 allein im ersten Drittel. Auch Moritz Seider, der diesmal 17:57 Minuten Eiszeit bekam, scheiterte mit vier Versuchen.

Und vorne konnten sich die Capitals, die zuvor sechsmal hintereinander verloren hatten, einmal mehr auf Alex Ovechkin verlassen. Der 38 Jahre alte Kapitän traf acht Sekunden vor dem Ablauf des zweiten Spielabschnitts zum 2:0 und schrieb damit NHL-Geschichte. Er ist der erste Spieler, der in 18 Saisons mindestens 30 Tore erzielt hat.

NHL 2023/24

“Das ist eine ziemlich große Sache”, befand Ovechkin, der nach 43 Saisonspielen noch bei acht Toren gestanden hatte, seitdem in 32 Spielen aber 22-mal traf. “Da geht es um Beständigkeit, Gesundheit und meine Mitspieler, die mich auf dem Eis finden.” Bei insgesamt 852 Toren fehlen ihm nur noch 42 bis zu Rekordhalter Wayne Gretzky.

Vier Spiele vor dem Ende der Regular Season haben die Capitals, die sich in der Metropolitan Division auch noch direkt qualifizieren können, mit 85 Punkten nun einen Zähler Vorsprung auf die Pittsburgh Penguins und die Red Wings. Dahinter lauern auch die Philadelphia Flyers mit 83 noch, die allerdings schon eine Partie mehr absolviert haben und gerade mit 3:9 bei den Montreal Canadiens untergingen. Juraj Slafkovsky schnürte dabei einen Dreierpack.

MacKinnon furios – Matthews übertrumpft Ovechkin

Und er war nicht der Einzige. Nathan MacKinnon schlug beim 5:2 seiner Colorado Avalanche gegen die Minnesota Wild ebenfalls dreimal zu (plus ein Assist), übersprang damit die 50-Tore-Marke und bleibt mit 137 Scorerpunkten am führenden Nikita Kucherov dran. Diesem gelang beim 5:2 des Tampa Bay Lightning über die Columbus Blue Jackets mit drei Vorlagen das vierte Drei-Punkte-Spiel hintereinander. Noch mehr trumpfe aber Teamkollege Steven Stamkos auf, der drei Tore selbst erzielte und eines einleitete.

Und Auston Matthews, der designierte Torschützenkönig in dieser Saison, erzielte beim 5:2 der Toronto Maple Leafs bei den New Jersey Devils seinen 66. Treffer – das hat noch kein anderer der derzeit aktiven NHL-Profis geschafft. Bisheriger Spitzenreiter: Ovechkin 2007/08 mit 65.

Hellwache Red Wings erobern Playoff-Platz und hängen Sabres ab – Stützles Kollegen helfen

Die Detroit Red Wings sind im Schneckenrennen um die zweite Wildcard im Osten wieder die Gejagten, auch weil die Washington Capitals im freien Fall sind. Ein Oilers-Angreifer muss zahlen. Die NHL am Montagmorgen.

Verfolger abgehängt: Moritz Seider (li.) und die Detroit Red Wings haben den Abstand auf Jordan Greenways Sabres vergrößert.

Verfolger abgehängt: Moritz Seider (li.) und die Detroit Red Wings haben den Abstand auf Jordan Greenways Sabres vergrößert.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Detroit Red Wings hätten nichts dagegen, wenn die Regular Season der NHL jetzt schon beendet wäre: Fünf Spiele vor dem Abschluss der Hauptrunde hat der elfmalige Stanley-Cup-Gewinner in der Eastern Conference einen der zwei Wildcard-Plätze erobert. Doch den haben auch noch fünf weitere Mannschaften im Visier, die dicht dahinter lauern.

Weil eine davon die Buffalo Sabres sind, war Detroits 3:1-Heimsieg gegen J. J. Peterkas Team am Sonntagabend (MESZ) umso wertvoller. Nach Toren von Lucas Raymond (1.), Patrick Kane (5.) und Dylan Larkin (8.) führten die Red Wings um Verteidiger Moritz Seider schon frühzeitig mit 3:0 und legten damit den Grundstein für den zweiten Sieg aus den letzten sieben Spielen. Eine Bilanz, die unterstreicht, dass der Kampf um die zweite Wildcard im Osten längst zum Schneckenrennen geworden ist.

Detroits viele Verfolger – Capitals verlieren schon wieder

Seider hatte mit 27:07 Minuten die höchste Eiszeit bei den Red Wings, Peterka mit 22:47 Minuten die höchste der Sabres-Offensive. Scorerpunkte verzeichneten beide nicht, die Sabres fanden immer wieder in Goalie Alex Lyon (37 Paraden) ihren Meister. Bei nun fünf Punkten Rückstand auf Detroit bei einem mehr absolvierten Spiel schwinden Buffalos Chancen auf eine Playoff-Teilnahme, zumal sie noch vier weitere Konkurrenten überholen müssten.

NHL 2023/24

Hinter den Red Wings (77 Spiele, 84 Punkte) liegen nun die formstarken Pittsburgh Penguins (77/83), die Washington Capitals (77/83), die Philadelphia Flyers (78/83), die New Jersey Devils (78/79) und die Sabres (78/79). Seider & Co., die auf ihre erste Playoff-Teilnahme seit 2015/16 hoffen, profitierten auch davon, dass die Capitals zum sechsten Mal in Serie verloren – diesmal mit 2:3 nach Verlängerung gegen die Ottawa Senators, bei denen Tim Stützle erneut wegen einer Schulterverletzung fehlte.

Stars laufen im Topspiel heiß – Oilers-Angreifer Kane muss nach Schlag zahlen

Im Topspiel des Abends setzten sich die Dallas Stars mit 7:4 bei der Colorado Avalanche durch und haben damit an der Spitze der Central Division nun drei Zähler Vorsprung auf den ärgsten Rivalen. Während Wyatt Johnston mit einem Tor und zwei Vorlagen die Stars anführte, reichten den Hausherren unter anderem zwei Vorlagen von Nathan MacKinnon nicht, der im Topscorer-Ranking der NHL mit 133 Zählern drei hinter Spitzenreiter Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning) liegt.

Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers sind erst in der Nacht auf Donnerstag wieder gefordert – gegen Titelverteidiger Vegas Golden Knights -, waren aber ebenfalls in den Schlagzeilen: Angreifer Evander Kane erhielt mit 5000 US-Dollar (ca. 4600 Euro) die höchstmögliche Strafe, nachdem er beim jüngsten 4:2-Sieg bei den Calgary Flames Gegenspieler Dryden Hunt mit dem Schläger auf die nackte Hand geschlagen hatte. Im Spiel hatte er dafür eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten.

Zwei Assists auf dem Weg zum Kantersieg: Draisaitl glänzt – Seider verliert erneut

Die Edmonton Oilers haben die Anaheim Ducks mit 6:1 abgefertigt, unter anderem dank Leon Draisaitl und Connor McDavid, der sich an die Spitze des Punkte-Leaderboards der NHL setzt. Für Moritz Seider und Detroit gab es einen Rückschlag.

38 Tore und 60 Assists

38 Tore und 60 Assists

IMAGO/USA TODAY Network

Der deutsche Eishockey-Star Leon Draisaitl hat mit seinen Edmonton Oilers einen Kantersieg gefeiert. Gegen die Anaheim Ducks holte die Mannschaft von Head Coach Kris Knoblauch einen deutlichen 6:1-Sieg und rückt in der Western Conference auf Platz 4. Draisaitl glänzte mit zwei Assists.

Für die Oilers trafen Adam Henrique (4.), Connor McDavid (15.) und Mattias Ekholm in den ersten 20 Minuten. Anschließend erhöhte McDavid mit seinem zweiten Treffer (30.), auch Warren Foegele schoss ein Tor (36.). Im letzten Drittel vergrößerte Zach Hyman (48.) das Debakel für Anaheim mit dem 6:0. Immerhin: Alexander Killorn machte noch den Ehrentreffer (57.). Dank seiner zwei Treffer und einem Assist kommt McDavid nun auf 125 Punkte in der laufenden Saison – erster Platz in der NHL.

Rückschlag für Detroit im Wild-Card-Rennen

Moritz Seider hat mit den Detroit Red Wings hingegen die vierte Niederlage in Folge hinnehmen müssen. Bei den Florida Panthers unterlag das Team von Trainer Derek Lalonde mit 2:3 nach Penaltyschießen. Im Rennen um die Play-offs liegen die Red Wings auf dem 9. Platz der Eastern Conference. Im Rennen um eine Wild Card hat Detroit nur einen Punkt Rückstand auf die Washington Capitals, die in der Nacht auf Sonntag noch gegen Boston spielen.

Lange hatte Detroit mit 1:0 dank Robby Fabbri (11.) geführt. Im dritten Durchgang drehte dann Floridas Aleksander Barkov (53./56.) mit einem Doppelpack das Spiel. Dylan Larkin (57.) hatte aber unmittelbar im Anschluss eine Antwort und glich kurz vor Schluss aus. Seider stand insgesamt etwas mehr als 27 Minuten auf dem Eis.

Im Penaltyschießen vergaben nach dem Eröffnungstreffer von Sam Reinhart alle weiteren Schützen, die Panthers jubelten über ihren 47. Saisonsieg. Das Team aus Sunrise liegt in der Eastern Conference auf Platz 2.

Wieder drei Assists: Draisaitl glänzt beim Oilers-Sieg – Rückschlag für Seider

Leon Draisaitl gelingen in der NHL gleich drei Vorlagen, seine Edmonton Oilers gewinnen souverän gegen Los Angeles und festigen Platz zwei. Auch andere Deutsche glänzen. Die NHL am Freitagmorgen.

Auch von Vladislav Gavrikov (li.) nicht zu bremsen: Leon Draisaitl.

Auch von Vladislav Gavrikov (li.) nicht zu bremsen: Leon Draisaitl.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Edmonton Oilers um Leon Draisaitl haben in der NHL einen wichtigen Sieg für eine gute Ausgangsposition für die Playoffs eingefahren. Am Donnerstag (Ortszeit) bezwangen die Oilers die Los Angeles Kings mit 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) und festigen damit den zweiten Platz in der Pacific Division, ihr Verfolger Los Angeles rangiert mit nunmehr fünf Punkten Rückstand auf dem vierten Platz.

Draisaitl war an der 2:0-Führung Ende des zweiten und 3:0-Führung Anfang des dritten Viertels jeweils mit einer Vorlage beteiligt, die Entscheidung zum 4:1 ins leere Tor Los Angeles’ in der Schlussminute legte der gebürtige Kölner ebenfalls auf. Damit gelangen Draisaitl zum sechsten Mal in dieser Saison drei Assists in einem Spiel.

Nächster Rückschlag für Seider und die Red Wings

Die Detroit Red Wings um Moritz Seider haben hingegen ein Rückschlag im Kampf um eine Playoff-Teilnahme einstecken müssen. Mit 0:4 (0:0, 0:4, 0:0) verlor Detroit sein Auswärtsspiel gegen die Carolina Hurricanes und verpasste es damit, mit den Washington Capitals auf dem zweiten Wildcard-Platz der Eastern Conference aufzuschließen. Alle vier Gegentreffer kassierten die Red Wings innerhalb von zwölf Minuten im zweiten Drittel.

Stützle siegt mit Ottawa

Tim Stützle entschied das deutsche Duell gegen Lukas Reichel für sich, seine Ottawa Senators bezwangen die Chicago Blackhawks mit 2:0 (2:0, 0:0, 0:0). Auch Philipp Grubauer war erfolgreich, der Torhüter fuhr mit den Seattle Kraken einen 4:2 (0:0, 1:0, 3:2)-Heimerfolg gegen die Anaheim Ducks ein. Grubauer hielt dabei 21 der 23 Schüsse auf sein Tor. Nico Sturm musste sich mit den San Jose Sharks den Minnesota Wild mit 1:3 (0:1, 1:0, 0:2) geschlagen geben.