Unter Ronald Koeman ist die Nationalmannschaftskarriere von Jeremie Frimpong ins Stocken geraten, bevor sie richtig begonnen hat. Doch jetzt hat der Bondscoach den Leverkusener Rechtsverteidiger für das vorläufige Aufgebot der Elftal für die Länderspiele im Oktober nominiert.

Zurück im vorläufigen Aufgebot der Elftal: Leverkusens Jeremie Frimpong.
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Bislang hat die Chemie zwischen Ronald Koeman und Jeremie Frimpong nicht wirklich gepasst. Nachdem der frühere Profi des FC Barcelona nach der WM in Kater im Herbst 2022 die Nachfolge von Bondscach Louis van Gaal antrat, war der Leverkusener Offensivverteidiger außen vor.
Die harte, aber nicht völlig von der Hand zu weisende Begründung Koemans: Er sehe Frimpong aufgrund dessen Defensivschwächen nicht als einen Rechtsverteidiger in einer Viererkette, auf die der neue Bondscoach lange Zeit setzte. Und offensiv stand Koeman ohnehin vor einer großen Auswahl für sein 4-3-3-System.
Frimpong könnte von Koemans Systemänderung profitieren
Folglich schaffte Frimpong, der bei der WM in Katar immerhin dem niederländischen Kader angehört hatte, aber nie eingesetzt worden war, kein einziges Mal mehr den Sprung ins Aufgebot der Elftal für die Länderspiele, die nach der WM ausgetragen wurden. Doch jetzt hat ihn Koeman zumindest für das vorläufige Aufgebot für die Partien im Oktober nominiert.
Kommt es also doch noch zum Happy End für den Offensivverteidiger, der auch in dieser Saison als rechter Schienenspieler im 3-4-3 zu überzeugen weiß? Wie es der kicker bereits im September angekündigt hatte, sind die Chancen Frimpongs, der in dieser Saison bislang auf eine kicker-Durchschnittsnote von 2,38 kommt, auf eine Nominierung gestiegen, da sich schon vor den jüngsten Länderspielen andeutete, dass Koemann vom 4-3-4 auf ein 3-4-3 wechseln würde. Und in diesem wäre Frimpong, der noch auf sein Debüt für die Efltal wartet, hinter Inter Mailands Denzel Dumfries die klare Nummer 2 in der Elftal.
Mit einer endgültigen Nominierung wäre die Achterbahnfahrt nahezu perfekt
Schafft der Leverkusener den Sprung ins endgültige Aufgebot, wäre die Achterbahnfahrt in Oranje für ihn nahezu perfekt. War der 22-Jährige doch im September von Koeman noch dafür gemaßregelt worden, dass er für die U-21-Europameisterschaft in Georgien und Rumänien im Juni abgesagt hatte, nachdem er für die A-Nationalmannschaft nicht berücksichtigt worden war. Dies könne man durchaus als Strafe verstehen, erkläre Koeman damals.
Doch die Dissonanzen sind, auch nach einem schon vor der Maßnahme erfolgten Gespräch mit Nigel de Jong, dem Sportdirektor des niederländischen Verbandes, offensichtlich aus dem Weg geräumt. WM-Nominierung, Nicht-Berücksichtigung danach, Abstrafung und nun das Comeback? Frimpongs Berg-und-Tal-Fahrt beim Thema Efltal könnte jetzt doch noch ein Happy End finden.