“Für immer Legenden”: Braunschweig präsentiert Sondertrikot

Eintracht Braunschweig wird anlässlich des “Tag der Legenden” am 30. April 2024 schon am Samstag gegen die SV Elversberg mit einem Sondertrikot auflaufen.

Marc Pfitzner (Co-Trainer Eintracht Braunschweig) und Dennis Kruppke (Sportkoordinator Eintracht Braunschweig) mit dem Sondertrikot.

Marc Pfitzner (Co-Trainer Eintracht Braunschweig) und Dennis Kruppke (Sportkoordinator Eintracht Braunschweig) mit dem Sondertrikot.

Eintracht Braunschweig

Das limitierte Sondertrikot ist sowohl in gelber als auch in blauer Variante erhältlich. Am “Tag der Legenden” werden alle Spieler mit dem Sondertrikot auflaufen, zudem werden es auch die Profis beim kommenden Heimspiel gegen die SV Elversberg am Samstag, dem 30. März (13 Uhr, LIVE! bei kicker), in einem offiziellen Pflichtspiel in der 2. Liga einmalig tragen.

Auf der Brust des Dresses ist “Für immer Legenden” zu lesen, zudem sind die acht Porträts der Spieler, die beim “Tag der Legenden” im Mittelpunkt stehen, zu sehen. Wie die Niedersachsen mitteilen, ist darüber hinaus ein Sticklogo der Eintracht angebracht sowie jeweils farblich abgesetzte Kragen sowie Ärmelenden.

Der BTSV-Hauptsponsor verzichtet an diesem Spieltag auf seine Logo-Präsenz auf der Brust der Spieler.

Jedes Sondertrikot sei einzigartig. Die auf insgesamt 1895 Trikots limitierte Auflage besitzt auf der Vorderseite ein spezielles Label, welches je nach Blickwinkel das Logo von Eintracht Braunschweig oder den Spruch “Einmal Löwe. Immer Löwe.” zeigt. Hier finden sich einmalige Trikotnummern von 1 bis 1895. Mit dem Sondertrikot sollen die ehemaligen Eintracht-Spieler Mirko Boland, Deniz Dogan, Jasmin Fejzic, Benjamin Kessel, Dennis Kruppke, Domi Kumbela, Marc Pfitzner sowie Ken Reichel in besonderer Weise gewürdigt werden.

Beim “Tag der Legenden” am 30. April sollen die verdienten Spieler der jüngeren erfolgreichen Vereinsgeschichte in einem würdigen Rahmen zusammenkommen und den Abschied erhalten, der ihnen aufgrund unterschiedlichster Gründe teilweise entgangen ist. Die genannten Spieler durften zudem ehemalige Weggefährten einladen. Es werden sich also rund 30 Spieler das Trikot mit dem roten Löwen auf der Brust überstreifen, die allesamt eine Vergangenheit bei der Eintracht haben. Die Partie beginnt um 18 Uhr.

Das Trikot ist in den Größen S bis 3XL für 79,95 Euro und in den Größen 116 bis 164 für 69,95 Euro im Stadion-Fanshop sowie im Online-Shop der Eintracht erhältlich.

Der BTSV ist derzeit Tabellenvorletzter und hat zwei Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

“Es gibt keine Genugtuung”: Schernings Katzensprung zum Sieg

Daraus, dass die jüngste Partie beim SC Paderborn 07 eine besondere für ihn war, machte Eintrachts Trainer keinen Hehl. Doch im Moment des Erfolgs rückte er die Relationen zurecht und nahm seine Spieler in den Fokus …

Braunschweigs Trainer Daniel Scherning triumphierte in seiner Heimatstadt.

Braunschweigs Trainer Daniel Scherning triumphierte in seiner Heimatstadt.

IMAGO/Zink

Genugtuung? Die war ihm fremd an diesem Abend des 2:1-Sieges seiner Mannschaft beim SC Paderborn 07. Und wenn, dann brachte Daniel Scherning Gefühle dieser Art eher mit Blick auf die Stimmungslage in Braunschweig vor dem Spiel zum Ausdruck. “Im Umfeld hat man ja schon gedacht, dass wir abgestiegen sind, nach der Niederlage gegen Rostock”, so der Coach rückblickend auf das bittere 0:1 im Abstiegs-Schlager eine Woche zuvor gegen den FC Hansa. “Es wurde viel Unruhe von draußen reingetragen. Ich habe immer betont, dass wir ruhig bleiben, dass wir auf dem Weg sind und Rückschläge dazugehören.”

“Ein Zeichen an die, die nach dem Rostock-Spiel an uns gezweifelt haben”

Und dass es auch wieder aufwärts geht, wie bei dem furiosen Erfolg am Freitagabend, der Scherning entzückte. “Wenn man die Mannschaft dann über 96 Minuten sieht, wie sie fightet, sich gegenseitig unterstützt, dann ist das das Entscheidende für uns und ein Zeichen an die, die nach dem Rostock-Spiel an uns gezweifelt haben.”

Makellose “Heimbilanz”

Für Scherning persönlich war das 2:1 ein ganz besonderer Erfolg. Er ist gebürtiger Paderborner, lebt mit seiner Familie noch in der Domstadt und ist dem dortigen SCP07 von Hause aus eng verbunden. “Meine Erfahrungen in diesem Verein haben nichts dazu beigetragen, dieses Spiel zu gewinnen”, schränkte der 40-Jährige allerdings ein, obwohl: “Ich habe natürlich den SC Paderborn in dieser und der letzten Saison häufig sehen können, weil es für mich ein Katzensprung ist, keine Frage. Ich freue mich sehr über den Sieg, aber man darf Freude nicht mit Genugtuung verwechseln. Es gibt keine Genugtuung für irgendwas. Ich hätte mich genauso gefreut, wenn wir an anderer Stelle gewonnen hätten.”

Kurios: Die “Heimbilanz” für Scherning in der Paderborner Arena ist makellos. In der vergangenen Saison bereits hatte er sein erstes Spiel als Profitrainer in diesem Stadion gewonnen. 2:0 hieß es da im November 2022 mit Arminia Bielefeld für sein Team, nun dieses 2:1. “Klar kennst du, wenn du Paderborner bist und lange in diesem Verein warst, gefühlt jeden Zweiten, der hier herumläuft. Die Familie war im Stadion, es war ein besonderes Spiel.” Und dennoch stehen für Scherning die Braunschweiger Spieler im Fokus: “Ich glaube, es ist wichtig, dass eine Mannschaft nie für den Trainer spielt. Ich habe den Jungs gesagt, dass ich in den letzten Monaten seit November häufig sehr stolz auf sie war und dass ich das nach dem Spiel ergebnisunabhängig auch sein möchte. Das wäre genauso gewesen, wenn eine der Situationen vielleicht doch noch zum Ausgleich geführt hätte. Es geht um die Art und Weise, und die war richtig gut.”

Aufstiege mit dem SCP07

Jetzt gilt es, mit den Niedersachsen in der Saison-Endphase den Klassenerhalt zu sichern. Mit dem SC Paderborn 07 verbinden Scherning unterdessen einige Glanzlichter seiner bisherigen Karriere als Trainer, wenn auch nicht in vorderster Linie. Als Assistent von Chefcoach Steffen Baumgart aber begleitete er einst zwischen 2016 und 2021 den sagenhaften Weg der Ostwestfalen vom Abstiegskandidaten in der 3. Liga bis in die Bundesliga.

Michael Richter

Bicakcic gibt sich kämpferisch: “Wir leben!”

Eintracht Braunschweig hat direkt vor der Länderspielpause einen psychologisch wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Trainer Daniel Scherning und Abwehrrecke Ermin Bicakcic erklärten den Sieg über den SC Paderborn.

Fightete beim SC Paderborn erfolgreich: Eintracht Braunschweigs Ermin Bicakcic.

Fightete beim SC Paderborn erfolgreich: Eintracht Braunschweigs Ermin Bicakcic.

IMAGO/regios24

“Ein brutaler Fight.” Mit diesen Worten eröffnete ein sichtlich emotionaler Ermin Bicakcic seine Spielanalyse nach dem 2:1-Erfolg seiner Braunschweiger in Paderborn. Bei Sky zeigte sich der Innenverteidiger ob des Sieges bei “so einer spielstarken Truppe” glücklich und schloss an: “Wir sind froh, das haben wir uns erkämpft. Ich denke, das ist auch verdient.”

Damit meinte Bicakcic den ersten Sieg nach vier Zweitligaspielen ohne Dreier (ein Punkt). Der 34 Jahre alte Deutsch-Bosnier wusste, dass ein “wirklich hartes Stück Arbeit” hinter ihm und den BTSV gelegen hatte. Ebenso erklärte er, nach dem vorübergehenden Sprung auf Relegationsplatz 16 stolz auf das Team zu sein.

Blumen für das Trainerteam

Für Braunschweig sei es nach den vergangenen Ergebnissen “nicht ganz einfach gewesen”, so Bicakcic. Den Sieg widmete der Innenverteidiger auch dem Trainerteam: “Auch an sie ein Kompliment, sie haben uns super eingestellt. Wir waren von Anfang an da und haben Druck ausgeübt.”

Bicakcic präzisierte: “Das Trainerteam hat die richtigen Worte gefunden und wir haben das gut angenommen und umgesetzt.” Schließlich hatten zuletzt “ein paar Dinge, eine gewisse Art und Weise” nicht mehr gepasst.

Fortan aber ist laut Bicakcic wieder mit den Löwen “zu rechnen. Wir leben, wir sind da!”, attestierte der Routinier und blickte bereits freudig auf das Heimspiel gegen die SV Elversberg nach der Länderspielpause (Samstag, 30. März, 13 Uhr).

Scherning sieht “Energie und Leidenschaft”

Trainer Daniel Scherning frohlockte währenddessen über die “tolle Leistung meiner Jungs, ich freue mich sehr. Es war wichtig, cool zu bleiben. Man sieht, welche Energie und Leidenschaft in der Mannschaft steckt.”

“Nicht über den Haufen werfen”: Scherning hält an Taktik fest

Seit vier Partien ist Braunschweig sieglos und rutschte in der Vorwoche auf einen Abstiegsplatz ab. An der taktischen Herangehensweise ändert Trainer Daniel Scherning dennoch nichts.

Kehrt mit Braunschweig nach Paderborn zurück: Daniel Scherning.

Kehrt mit Braunschweig nach Paderborn zurück: Daniel Scherning.

IMAGO/Jan Huebner

Seit der Vorstellung von Daniel Scherning am 7. November als neuer Braunschweig-Trainer ging es bei den Niedersachsen fast kontinuierlich bergauf. Zwischenzeitlich gewannen die Löwen zwischen dem 16. und 21. Spieltag gar fünf Ligaspielen. Doch seit eben jenem letztgenannten Spieltag (2:0 gegen KSC) warten die Braunschweiger auf einen Sieg (drei Niederlagen, ein Remis) – zuletzt verloren sie das Duell mit dem direkten Konkurrenten Rostock (0:1). Erster Tiefpunkt unter Scherning.

Dabei bereiten nicht nur die Ergebnisse Sorgen, sondern auch die Art und Weise. Es wirkt, als würden die Gegner Schernings Plan – aus einer stabilen Defensive heraus zu kontern – entschlüsselt haben. Die Taktik wird der Coach trotzdem nicht ändern, wie er auf der Pressekonferenz ankündigte. “Wir müssen das, was wir seit meiner Ankunft klar festgelegt, ausgearbeitet, trainiert und auch schon teilweise umgesetzt haben, im Spiel nach vorne besser machen. Unseren Fußball werden wir nicht über den Haufen werden”, so der 40-Jährige.

Scherning: Paderborn besitzt “einen hohen Stellenwert für mich”

Sofern seine Spieler wieder entschlossener und mutiger spielen, sei er überzeugt von einem guten Spiel seines Teams. Dies ist mit Blick auf den Gegner, Aufstiegsanwärter Paderborn, allerdings auch zwingend notwendig.

Das Gastspiel beim Tabellensechsten ist für Scherning ein ganz besonderes. “Die Stadt ist für mich Heimat. Meine Familie wohnt dort. Fast ein Drittel meines Lebens war ich beim SC Paderborn”, erklärt der BTSV-Coach und führt aus: “Dementsprechend hat er auch für mich einen hohen Stellenwert. Ich blicke gerne auf die Zeit zurück und kenne sehr viele Leute im Verein auch noch sehr gut.” Unter anderem war er zwischen 2016 und 2021 Co-Trainer beim SCP.

Kurucay kehrt nach abgesessener Rotsperre zurück

Dementsprechend dürfte er das Geschehen auch noch etwas genauer verfolgen als bei anderen Zweitligisten. Bei der Spielvorbereitung half ihm die Tatsache aber nicht wirklich, weil es aus seiner Sicht bei Paderborn “viele Fragezeichen gibt, die sich erst am Spieltag auflösen”.

Ein Fragezeichen dürfte hingegen bei Paderborns Trainer Lukas Kwasniok trotz des Ausfalls von Saulo Decarli (Gehirnerschütterung) hinsichtlich der Eintracht-Dreierkette nicht bestehen. Denn der etatmäßige linke Innenverteidiger der Dreierkette, Hasan Kurucay, steht nach abgesessener Rotsperre wieder zur Verfügung. Angesichts der unzufriedenstellenden Leistungen wären weitere Änderungen nicht überraschend.

Braunschweig – von allem zu wenig

Im Kellerduell wurden die Plätze getauscht. Eintracht Braunschweig ist seit Freitagabend wieder Vorletzter und noch alarmierender am 0:1 gegen Hansa Rostock ist: Die Niedersachsen spielten auch wie ein Absteiger.

Trainer Daniel Scherning und sein Team sind nach der Niederlage gegen Rostock auf Ursachenforschung.

Trainer Daniel Scherning und sein Team sind nach der Niederlage gegen Rostock auf Ursachenforschung.

IMAGO/Jan Huebner

Die Ernüchterung bei sämtlichen Protagonisten war greifbar, dabei hatte es Vorboten gegeben. Seit einer furiosen ersten Hälfte beim vorangegangenen Heimspiel gegen Hertha BSC (1:1) befindet sich die Eintracht wieder im Sinkflug. Schon durch die zweite Hälfte gegen die Berliner taumelte sie dem letztlich schmeichelhaften Punkt entgegen, die darauffolgende Partie in Nürnberg (1:2) markierte den ersten echten Rückschlag seit der Inthronisierung von Daniel Scherning, weil die Eintracht erstmals wieder in Ansätzen fatal an die chancenlosen Auftritte aus dem ersten Saisondrittel erinnert hatte – gegen Hansa glich sie einem Abbild dieser Phase.

“Wir haben in der gesamten Woche darüber gesprochen, was für eine große Chance wir haben, uns eine überragende Ausgangsposition zu erarbeiten”, verrät der Coach, “aber ich habe auch immer wieder betont, was notwendig ist, um das Spiel zu gewinnen, dass es nicht ausreicht, von der Chance zu sprechen, sondern dass wir es auch zeigen müssen. Davon war in der ersten Hälfte fast gar nichts zu sehen.” Die Eintracht gewann keine direkten Duelle, entwickelte keinerlei Idee, nach vorn zu kommen.

Scherning: “Wir sind nicht der Situation entsprechend aufgetreten”

In der Dreierkette war Saulo Decarli ein Sicherheitsrisiko, im defensiven Mittelfeld Niklas Tauer anstelle von Robin Krauße kein Stabilisator; auf den Achterpositionen blieben Thorir Helgason und Fabio Kaufmann ohne jede Wirkung und ganz vorn ist Anthony Ujah nach seiner Schulter-Operation noch weit davon entfernt, eine Hilfe sein zu können, war aber auch ohne jede Unterstützung. “Wir waren sehr, sehr schlampig, sehr lethargisch, haben entscheidende Zweikämpfe verloren”, fasst es Scherning treffend zusammen und konstatiert: “Wir sind nicht der Situation entsprechend aufgetreten.”

Sein Urteil bringt es auf den Punkt, wirft zugleich jedoch eine zentrale Frage auf: Wie ist der eklatante Leistungseinbruch und der Tiefpunkt ausgerechnet in einem derart bedeutsamen direkten Duell nach zwischenzeitlicher Klettertour erklärbar? “Es gibt Phasen, in denen man sich auch mal reinarbeiten muss, das hat gefehlt”, analysiert der Coach und mahnt: “Das ist unserer Situation nicht angemessen.”

Ersatz-Kapitän Ermin Bicakcic wählt drastische Worte vor der anstehenden Ursachenforschung: “Jeder Einzelne muss sich fragen, ob er alles tut um am Wochenende das Maximum leisten zu können.” Von diesem ist die Eintracht nach ihrem Zwischenhoch aktuell weit entfernt. Dass ihr gegen den FC Hansa nicht nur eine spielerische Linie fehlte, sondern auch die Wehrhaftigkeit, ist ein Alarmsignal – in dieser Verfassung ist es von allem zu wenig, um Aussichten auf den Klassenerhalt haben zu können.

Sebastian Wolff

Braunschweiger Fanbus in Nürnberg angegriffen

Vor dem Spiel des 1. FC Nürnberg gegen Braunschweig kam es zu einem Angriff auf einen Fanbus der Eintracht.

Vor dem Spiel des BTSV beim Club kam es zu einem Angriff auf einen Gästefanbus.

Vor dem Spiel des BTSV beim Club kam es zu einem Angriff auf einen Gästefanbus.

IMAGO/Zink

Am Samstag duellierten sich der Club und Eintracht Braunschweig im Max-Morlock-Stadion. Die Franken siegten mit 2:1 gegen die Niedersachsen

Anderthalb Stunden vor dem Anpfiff kam es zu Ausschreitungen. Wie die Nürnberger Polizei mitteilte, griffen bislang unbekannte Täter einen Gästefanbus der Braunschweiger Anhänger an und beschädigten ihn. 

Aus einer rund 80-köpfigen Personengruppe sollen mehrere Täter den Bus angegangen sein. Unter anderem flogen Flaschen auf den Bus – eine beschädigte die Frontscheibe. Zudem wurde ein Außenspiegel abgeschlagen.

Es blieb bei der Sachbeschädigung, verletzt wurde keine Person.

Die Kriminalpolizei Nürnberg hat Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs sowie der Sachbeschädigung eingeleitet und sucht nach Zeugen.

“Da hatten wir einige Spieler, die einfach nicht da waren im Kopf”

Es war also ein doppelt bitterer Nachmittag für die Braunschweiger, die nun nach 24 Spieltagen mit 24 Zählern den Abstiegsrelegationsplatz belegen. Auch die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte reichte der Eintracht nicht, um die schwache Leistung vor der Pause noch zu kompensieren und das Spiel zu drehen. “Ja”, antwortete BTSV-Cheftrainer Daniel Scherning eindeutig, als er gefragt wurde, ob das die schwächste Hälfte in seiner Amtszeit gewesen sei. “Da hatten wir einige Spieler, die einfach nicht da waren im Kopf”, kritisierte auch Abwehrspieler Ermin Bicakcic den Auftritt in Hälfte eins. Erst ein Dreifachwechsel zur Pause inklusive einer Systemumstellung ließen Braunschweig am Spiel teilhaben. Aber mehr als das Anschlusstor des französischen Angreifers Rayan Philippe war nicht drin.

Kellerduell gegen Rostock

Bereits am Freitag geht es für die Niedersachsen weiter, dann empfängt die Eintracht den Tabellenvorletzten FC Hansa Rostock.

Braunschweig verlängert mit Rittmüller: “Mein Start war kompliziert”

Eintracht Braunschweig hat den Vertrag mit Marvin Rittmüller ligaunabhängig verlängert. Der Rechtsverteidiger blickt zurück auf seinen “komplizierten Start” und hat ein klares Ziel.

Ist nach kurzer Anlaufzeit in Braunschweig angekommen: Marvin Rittmüller.

Ist nach kurzer Anlaufzeit in Braunschweig angekommen: Marvin Rittmüller.

IMAGO/KBS-Picture

Erst vergangenen Sommer war er vom 1. FC Heidenheim nach Braunschweig gewechselt. Jetzt hat der 24-Jährige einen Vertrag mit einer Laufzeit bis 2026 unterschrieben.  “Marvin hat insbesondere unter Daniel Scherning in den vergangenen Monaten eine kontinuierliche Entwicklung genommen und uns mit seinen Auftritten überzeugt”, kommentiert Sportdirektor Benjamin Kessel die Vertragsverlängerung. “Seine dynamische und leidenschaftliche Spielweise, sowie sein ehrgeiziger und erfrischender Charakter, passen hervorragend zu unserer Eintracht und der Art, wie wir Fußball spielen. Daher freuen wir uns, dass wir Marvin von unserem Weg überzeugen konnten und er sich mit seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung ligaunabhängig klar zur Eintracht bekennt.”

Allerdings verlief der Start bei den Löwen unter Coach Jens Härtel nicht ganz rund. Rittmüller wurde zunächst nur eingewechselt. Erst am 13. Spieltag hatte er es unter dem neuen Coach Daniel Scherning in die Startformation geschafft. Seitdem ist er fester Bestandteil in der Braunschweiger Formation. Insgesamt kam er bei 17 Spielen zum Einsatz (kicker-Durchschnittsnote: 3,77).

“Mein Start bei den Löwen war kompliziert”

“Es freut mich natürlich sehr, meinen Vertrag vorzeitig und ligaunabhängig bis 2026 verlängert zu haben. Ich fühle mich bei der Eintracht sehr wohl, bin dankbar für das mir entgegengebrachte Vertrauen und freue mich einfach wahnsinnig auf alles, was auf uns zukommen wird”, sagt Rittmüller, der am 7. März 25 Jahre alt wird und fügt an: “Mein Start bei den Löwen war zwar etwas kompliziert, umso glücklicher bin ich jedoch über die Entwicklung in den vergangenen Monaten. Ich werde weiter Vollgas geben, damit wir unsere Ziele erreichen. Gemeinsam wollen wir im Mai den Klassenerhalt feiern.”

Der gebürtige Erfurter stammt aus der Jugend von Rot-Weiß Erfurt. Über den 1. FC Köln führte sein Weg 2020 zum 1. FC Heidenheim. Der Sprung in die Stamm-Elf gelang ihm unter Frank Schmidt bei Aufsteiger Heidenheim allerdings nicht. Das hat sich nach den Anlaufschwierigkeiten im neuen Klub jetzt aber geändert, sodass er auch am Samstag beim 1. FC Nürnberg wieder in der Startaufstellung der Eintracht stehen wird.

Nach Ausschreitungen: Braunschweig kündigt Veränderungen am Stadion an

Nach den Fan-Ausschreitungen gegen Ende der Partie gegen Hertha BSC hat Eintracht Braunschweig Maßnahmen angekündigt, die schon beim nächsten Heimspiel greifen sollen. Außerdem richtete der Verein einen Appell an seine Fans.

Wurde am Samstag Schauplatz schwerer Ausschreitungen: Das Eintracht-Stadion in Braunschweig.

Wurde am Samstag Schauplatz schwerer Ausschreitungen: Das Eintracht-Stadion in Braunschweig.

IMAGO/Noah Wedel

In einem am Dienstag veröffentlichten Statement entschuldigte sich der Zweitligist eingehend dafür, “dass wir unsere selbstgesteckten Ziele und Qualitätsstandards in Bezug auf die Trennung von Heim- und Gästefans an diesem Spieltag nicht erreicht haben”. Beim Ligaspiel gegen Hertha BSC am Samstag war es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Teams sowie der Polizei im Eintracht-Stadion gekommen. Fans beider Teams hatten sich dabei im Bereich der Nordkurve des Stadions vermischt.

Wie Eintracht Braunschweig nun mitteilt, “beschäftigt uns neben den Vorfällen hinter Block 7 in der Nachspielphase auch die Tatsache, dass viele Gästefans Eintrittskarten für Block 17 und damit im Heimbereich hatten.” Auch in den Heimsektoren des Umlaufs sollen demnach “erkennbare Anhänger von Hertha BSC” gesessen haben. Zwar habe man im Vorfeld einige Maßnahmen ergriffen, um nur Braunschweig-Fans den Zugriff auf die dortigen Eintrittskarten zu gewähren, dies habe jedoch nicht funktioniert und zahlreiche Anhänger des Hauptstadtvereins sorgten in Block 17 für “eine direkte Durchmischung beider Fanlager”.

Braunschweig gesteht unzureichende Kontrollen ein

Das Verbot des Tragens von Gäste-Fankleidung, das in einigen betreffenden Blöcken vorherrsche, sei “unzureichend an den Eingängen kontrolliert” worden. Bereits im Verlauf der ersten Hälfte seien daraufhin Umplatzierungen vorgenommen worden, um die Fans beider Lager voneinander zu trennen. Der Verein stellte allerdings fest, “dass unsere präventiven und intervenierenden Maßnahmen nicht ausgereicht haben, um den gewünschten Effekt erzielen”. Zudem sei es zu Beginn der Stadionöffnung zu technischen Problemen an den Einlässen gekommen, die den Zutritt zum Stadion erheblich verzögert haben sollen.

Bei den Ausschreitungen am Samstag war ein BTSV-Anhänger vorläufig festgenommen worden, nach Polizeiangaben wurden 13 Beamte verletzt. Die Eintracht schreibt zudem von einer zweistelligen Anzahl von verletzten Fans, von denen mindestens fünf schwere bis sehr schwere Kopf- oder Gesichtsverletzungen erlitten hatten. Ein fünfjähriges Mädchen wurde nach Angaben des Vereins von Polizisten überrannt und erlitt einen schweren Schock. Der Zweitligist hatte im Nachgang zudem Fragen nach der Verhältnismäßigkeit des Polizei-Einsatzes aufgeworfen.

Nun will der Verein Maßnahmen ergreifen, die bereits beim kommenden Heimspiel gegen Hansa Rostock am 8. März (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) umgesetzt werden sollen. So sollen für den betroffenen Block 17 gar keine Karten verkauft werden. Man wolle außerdem “bauliche und infrastrukturelle Veränderungen in der Nordkurve vornehmen”, um die Sicherheit des Stadions zu verbessern. Dazu werde man mit dem Stadionbetreiber zusammenarbeiten.

Abschließend richtet der Verein noch einen Appell an die eigenen Fans. Einerseits solle man sich nicht “durch die Anwesenheit oder Pöbeleien von Anhängern des Gastvereins” provozieren lassen. Andererseits weist der Verein daraufhin, “dass im Vorverkauf Karten für Gästefans durch Anhänger der Eintracht mitgekauft werden”. Dabei solle man “noch sensibler” darauf achten, an wen die Karten weitergegeben werden.

DFB sperrt Braunschweigs Kurucay für zwei Spiele

Gegen Nürnberg und Rostock muss Braunschweigs Trainer Daniel Scherning auf seinen Abwehrspieler Hasan Kurucay verzichten.

Beim 1:1 gegen Hertha BSC hatte er die Rote Karte gesehen – nun hat der DFB Hasan Kurucay von Eintracht Braunschweig für zwei Spiele gesperrt. In der 77. Minute war der 26-Jährige rüde gegen Berlins Palko Dardai eingestiegen, traf den Mittelfeldspieler auf Höhe des Knies und war deshalb von Schiedsrichter Partick Alt des Feldes verwiesen worden. 

Der DFB-Kontrollausschuss hat ihn am Montag nach der Partie wegen eines “rohen Spiels gegen den Gegner” mit einer Sperre von zwei Meisterschaftsspielen belegt.

Kurucay fehlt Braunschweig in Nürnberg und gegen Rostock

Verein und Spieler haben dem Urteil des Sportgerichts bereits zugestimmt, es ist damit rechtskräftig. Kurucay fehlt der Eintracht damit an diesem Samstag beim 1. FC Nürnberg sowie im Heimspiel gegen Hansa Rostock in der Woche darauf.  Im Freitagabendspiel am 15. März darf der Abwehrspieler dann wieder angreifen, wenn es zum SC Paderborn geht. 

Kurucay spielt seit Januar 2023 bei der Eintracht und hat seitdem 34 Ligaspiele (ein Tor) absolviert.

Scherning: “Keine Ahnung, wie sich der Punkt jetzt anfühlt”

Eine starke erste Hälfte gespielt, in der zweiten den Faden verloren und am Schluss in Unterzahl ein Remis gegen die Hertha gerettet. Im Braunschweiger Lager machten sich nach dem Schlusspfiff gemischte Gefühle breit.

Errang mit seinen Braunschweigern nach dem Platzverweis immerhin einen Zähler: Ermin Bicakcic.

Errang mit seinen Braunschweigern nach dem Platzverweis immerhin einen Zähler: Ermin Bicakcic.

IMAGO/RHR-Foto

Das Spiel gegen die Hertha könne man in drei Abschnitte unterteilen, so Braunschweigs Trainer Daniel Scherning. “Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Wir haben sehr präsent gespielt und hatten gute Balleroberungen. Die Abläufe waren klar, wir haben versucht hoch zu pressen”, fasste er die Partie vor dem Seitenwechsel zusammen. Aber: Die Eintracht hätte höher führen müssen. Teil zwei sei die Phase bis zur Roten Karte von Abwehrmann Kurucay in der 77. Minute gewesen, in der seine Mannschaft “total schlampig aus der Kabine” gekommen sei.

Hier hätten die Blau-Gelben sich auch über mehr als den einen Gegentreffer zum Ausgleich nicht beschweren dürfen, betonte der 40-Jährige. In der letzten Spielphase nach dem Platzverweis “haben wir mit allem was wir hatten” den Punkt gegen elf Herthaner verteidigt. Schernings Spielfazit: “Keine Ahnung, wie sich der Punkt jetzt anfühlt. Nach der ersten Halbzeit nicht so gut, nach der zweiten Halbzeit dann schon.”

Bicakcic: “Nächste Woche greifen wir wieder an.”

Abwehrchef Ermin Bicakcic stimmte seinem Trainer zu, und haderte besonders mit der Chancenverwertung vor der Pause: “Im ersten Durchgang haben wir dominiert und hätten ein zweites oder drittes Tor machen müssen.” Nach dem Seitenwechsel hätten er und seine Mitspieler dann zuerst mehr reagiert, anstatt zu agieren. Durch die Unterzahl nach dem Verweis gegen seinen Nebenmann Kurucay sei die Braunschweiger Devise gewesen, “dass du einfach nur noch gut stehst und vielleicht noch irgendwie einen Konter fährst.”

Mit der Leistung aus den vergangenen beiden Spielen gegen starke Mannschaften könne die Eintracht als Abstiegskandidat aber zufrieden sein, betonte der langjährige Hoffenheimer: “Am Ende ist es ein hartes Stück Arbeit gewesen, für uns zählt aber jeder Punkt. Auf St. Pauli darfst du mit unserer Leistung nicht verlieren, heute nimmst du das Zählbare mit. Das sind keine Gegner, bei denen man durchmarschiert und gewinnt. Nächste Woche greifen wir wieder an.“ Dann geht es am Samstag (13 Uhr) zum 1. FC Nürnberg.