“Wie ein Wilder”: Kapitän Redondo, der andere Zehner

Der befreiende 4:1-Sieg des 1. FC Kaiserslautern gegen Magdeburg am Samstag hat viele Urheber. Neben Doppelpacker Daniel Hanslik sticht in der Offensive vor allem einer heraus: Kapitän Kenny Prince Redondo.

Erstmals FCK-Kapitän von Beginn an und dann noch ein Tor erzielt: Kenny Prince Redondo.

Erstmals FCK-Kapitän von Beginn an und dann noch ein Tor erzielt: Kenny Prince Redondo.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Als Kenny Prince Redondo den Rasen des Fritz-Walter-Stadions am Samstagabend nach 64 Minuten verließ, da donnerte der verdiente Applaus von den Rängen. Unermüdlich hatte sich der 29-Jährige in den Dienst der Mannschaft gestellt, das Tor zum 2:0 mit einer willensstarken Vor-Vorlage eingeleitet und das wichtige 3:0 nach der Pause selbst erzielt. Vor allem aber hatte Redondo viel viel Laufarbeit investiert.

Spielbericht

“Kenny ist angelaufen wie ein Wilder”, zollte Daniel Hanslik, Doppelpacker und kicker-Spieler des Spieltags, seinem Hintermann Respekt.  Der Idee von Friedhelm Funkel, den eigentlich gelernten Außenstürmer zentral hängend hinter der Doppelspitze Hanslik und Ragnar Ache aufzubieten, ging auf. Redondo, der diese Rolle im Laufe der Saison – auch unter Funkels Vorgänger Dirk Schuster – schon mal ausgefüllt hatte, war wie schon in Kiel (3:1) ein Aktivposten, mit und ohne Ball. “Es ist eine andere Interpretation eines Zehners. Es ist viel Laufarbeit. Es geht weniger um kleine Räume im Mittelfeld, sondern um tiefe Bälle und das Reinlaufen in freie Räume”, erklärte der gebürtige Münchner das an ihn gestellte Anforderungsprofil, das er eindrucksvoll erfüllte (kicker-Note 2,0).

Erstmals FCK-Kapitän von Beginn an

Deutlich ungewohnter war eine andere Aufgabe, der sich Redondo an diesem Abend gestellt hatte: Zum ersten Mal führte er seine Mannschaft auch als Kapitän in einem Pflichtspiel von Beginn an auf den Rasen. Ein Beleg für sein Standing innerhalb der Mannschaft, aber auch der Beweis für Redondos ganz persönlichen Werdegang in Kaiserslautern seit seinem Wechsel 2020. Viele Höhen und Tiefen hat der ehemalige Fürther seitdem auf dem Betzenberg mitgemacht, der Fast-Abstieg 2021, der Jubellauf 2022, die gewonnene Relegation in Dresden, das überzeugende Zweitliga-Jahr und nun eine turbulente Saison, die sich ungeachtet aller Wirren wohl mit den Klassenerhalt eben doch zum Guten wenden wird.

“Es war sehr, sehr wichtig heute, die anderen haben Punkte liegen gelassen, dann muss man natürlich da sein”, gab Redondo nach dem 4:1 gegen FCM, durch den Lautern nun fünf Punkte Vorsprung auf den direkten und vier Zähler Abstand zum Relegationsrang hat, zu Protokoll. Die Ergebnisse der Konkurrenz aus Rostock (1:2 gegen den KSC) und Braunschweig (3:3 in Fürth) habe man mittags verfolgt und dann den eigenen Anpfiff herbeigesehnt: “Diese Warterei macht einen auch ein bisschen kirre. Aber ich glaube, dass wir so Abendspiele ganz gut können.”

Redondo übernimmt – wie manch anderer schon fast abgeschriebener Mitspieler – wichtige Rollen und füllt sie aus. Neben Vor-Vorlage und Distanztor (“Ich habe den Ball, ich habe freie Schussbahn, also habe ich nicht mehr überlegt”), war er der schnellste Sprinter an diesem Abend (36,17 km/h) und gewann auch noch die meisten Zweikämpfe (13). Die FCK-Fans machte er damit froh, seinen Trainer überraschte er mit sein Top-Leistung nicht. “Er hat gespielt wie immer, seitdem ich hier bin”, sagte Friedhelm Funkel nach dem Spiel. “Gut.”

“Wie ein Wilder”: Kapitän Redondo, der andere Zehner

Der befreiende 4:1-Sieg des 1. FC Kaiserslautern gegen Magdeburg am Samstag hat viele Urheber. Neben Doppelpacker Daniel Hanslik sticht in der Offensive vor allem einer heraus: Kapitän Kenny Prince Redondo.

Erstmals FCK-Kapitän von Beginn an und dann noch ein Tor erzielt: Kenny Prince Redondo.

Erstmals FCK-Kapitän von Beginn an und dann noch ein Tor erzielt: Kenny Prince Redondo.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Als Kenny Prince Redondo den Rasen des Fritz-Walter-Stadions am Samstagabend nach 64 Minuten verließ, da donnerte der verdiente Applaus von den Rängen. Unermüdlich hatte sich der 29-Jährige in den Dienst der Mannschaft gestellt, das Tor zum 2:0 mit einer willensstarken Vor-Vorlage eingeleitet und das wichtige 3:0 nach der Pause selbst erzielt. Vor allem aber hatte Redondo viel viel Laufarbeit investiert.

Spielbericht

“Kenny ist angelaufen wie ein Wilder”, zollte Daniel Hanslik, Doppelpacker und kicker-Spieler des Spieltags, seinem Hintermann Respekt.  Der Idee von Friedhelm Funkel, den eigentlich gelernten Außenstürmer zentral hängend hinter der Doppelspitze Hanslik und Ragnar Ache aufzubieten, ging auf. Redondo, der diese Rolle im Laufe der Saison – auch unter Funkels Vorgänger Dirk Schuster – schon mal ausgefüllt hatte, war wie schon in Kiel (3:1) ein Aktivposten, mit und ohne Ball. “Es ist eine andere Interpretation eines Zehners. Es ist viel Laufarbeit. Es geht weniger um kleine Räume im Mittelfeld, sondern um tiefe Bälle und das Reinlaufen in freie Räume”, erklärte der gebürtige Münchner das an ihn gestellte Anforderungsprofil, das er eindrucksvoll erfüllte (kicker-Note 2,0).

Erstmals FCK-Kapitän von Beginn an

Deutlich ungewohnter war eine andere Aufgabe, der sich Redondo an diesem Abend gestellt hatte: Zum ersten Mal führte er seine Mannschaft auch als Kapitän in einem Pflichtspiel von Beginn an auf den Rasen. Ein Beleg für sein Standing innerhalb der Mannschaft, aber auch der Beweis für Redondos ganz persönlichen Werdegang in Kaiserslautern seit seinem Wechsel 2020. Viele Höhen und Tiefen hat der ehemalige Fürther seitdem auf dem Betzenberg mitgemacht, der Fast-Abstieg 2021, der Jubellauf 2022, die gewonnene Relegation in Dresden, das überzeugende Zweitliga-Jahr und nun eine turbulente Saison, die sich ungeachtet aller Wirren wohl mit den Klassenerhalt eben doch zum Guten wenden wird.

“Es war sehr, sehr wichtig heute, die anderen haben Punkte liegen gelassen, dann muss man natürlich da sein”, gab Redondo nach dem 4:1 gegen FCM, durch den Lautern nun fünf Punkte Vorsprung auf den direkten und vier Zähler Abstand zum Relegationsrang hat, zu Protokoll. Die Ergebnisse der Konkurrenz aus Rostock (1:2 gegen den KSC) und Braunschweig (3:3 in Fürth) habe man mittags verfolgt und dann den eigenen Anpfiff herbeigesehnt: “Diese Warterei macht einen auch ein bisschen kirre. Aber ich glaube, dass wir so Abendspiele ganz gut können.”

Redondo übernimmt – wie manch anderer schon fast abgeschriebener Mitspieler – wichtige Rollen und füllt sie aus. Neben Vor-Vorlage und Distanztor (“Ich habe den Ball, ich habe freie Schussbahn, also habe ich nicht mehr überlegt”), war er der schnellste Sprinter an diesem Abend (36,17 km/h) und gewann auch noch die meisten Zweikämpfe (13). Die FCK-Fans machte er damit froh, seinen Trainer überraschte er mit sein Top-Leistung nicht. “Er hat gespielt wie immer, seitdem ich hier bin”, sagte Friedhelm Funkel nach dem Spiel. “Gut.”

Als der HSV wegen einer Papierkugel aus dem UEFA-Cup flog

Wisst ihr noch…? 07.05.2024

Als der HSV wegen einer Papierkugel aus dem UEFA-Cup flog

1:06Es ist die Geschichte, bei dem die eigenen Fans dem Hamburger SV Schaden zufügten. Eine Papierkugel, die den Ball so unglücklich abfälschte sorgte ausgerechnet für die Ecke, die das Ausscheiden im UEFA-Cup bedeutete. Zu all dem Leid auch noch im eigenen Stadion gegen den Erzrivalen Werder Bremen.

Mit sofortiger Wirkung: Rostock trennt sich von Sportdirektor Walter

Zwei Spieltage vor Schluss hat sich Hansa Rostock mit sofortiger Wirkung von seinem Sportdirektor Kristian Walter getrennt. Der bis 30. Juni 2025 laufende Vertrag wurde einvernehmlich aufgelöst.

Nicht mehr Sportdirektor bei Hansa Rostock: Kristian Walter.

Nicht mehr Sportdirektor bei Hansa Rostock: Kristian Walter.

IMAGO/Metodi Popow

Bereits Anfang März hatten sich der Verein und Walter darauf verständigt, die Zusammenarbeit zum Saisonende 2023/24 zu beenden, weil sich die Kogge mit Blick auf die kommenden Jahre strukturell neu aufstellen will. Nun trennen sich die Wege bereits einige Wochen zuvor, das haben die Rostocker am Dienstagnachmittag bekanntgegeben.

“In Anbetracht der öffentlichen Diskussion und dem zunehmenden Druck auf seine Person haben wir im Sinne des Vereins und Kristians entschieden, ihn mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben zu entbinden”, wird Interimsvorstand Jürgen Wehlend auf der Hansa-Homepage zitiert.

Ein Umschwung blieb bei den Hanseaten in der Rückrunde aus. Mit nur zwei verbleibenden Spielen hat die Kogge auf Rang 17 liegend einen Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz (Wiesbaden), ganze vier Punkte fehlen auf den 15. Tabellenplatz, der den direkten Klassenerhalt bedeuten würde. Gemeinsam mit Cheftrainer Mersad Selimbegovic habe man versucht, “Bedingungen zu schaffen, die Erfolg ermöglichen”. Dieser blieb bisher allerdings weitestgehend aus.

Entscheidung soll Druck aus der Gesamtsituation nehmen

Auch Walter selbst begründet die Entscheidung damit, “etwas Druck aus der Gesamtsituation zu nehmen und vor allem den vollen Fokus des Vereins auf die noch ausstehenden Spiele zu lenken”. “Ich wünsche dem FC Hansa und allen mit dem Verein Verbundenen alles erdenklich Gute. Der Mannschaft, Mersad und dem Trainerteam, allen Mitarbeitern und Anhängern weiterhin die nötige Kraft und Energie, um den Klassenerhalt zu realisieren”, so der 39-Jährige.

Der Prozess zur Neubesetzung der sportlichen Leitung, der im März gestartet wurde, stehe bei den Rostockern “vor dem Abschluss”, heißt es von Vereinssseite.

Mit sofortiger Wirkung: Rostock trennt sich von Sportdirektor Walter

Zwei Spieltage vor Schluss hat sich Hansa Rostock mit sofortiger Wirkung von seinem Sportdirektor Kristian Walter getrennt. Der bis 30. Juni 2025 laufende Vertrag wurde einvernehmlich aufgelöst.

Nicht mehr Sportdirektor bei Hansa Rostock: Kristian Walter.

Nicht mehr Sportdirektor bei Hansa Rostock: Kristian Walter.

IMAGO/Metodi Popow

Bereits Anfang März hatten sich der Verein und Walter darauf verständigt, die Zusammenarbeit zum Saisonende 2023/24 zu beenden, weil sich die Kogge mit Blick auf die kommenden Jahre strukturell neu aufstellen will. Nun trennen sich die Wege bereits einige Wochen zuvor, das haben die Rostocker am Dienstagnachmittag bekanntgegeben.

“In Anbetracht der öffentlichen Diskussion und dem zunehmenden Druck auf seine Person haben wir im Sinne des Vereins und Kristians entschieden, ihn mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben zu entbinden”, wird Interimsvorstand Jürgen Wehlend auf der Hansa-Homepage zitiert.

Ein Umschwung blieb bei den Hanseaten in der Rückrunde aus. Mit nur zwei verbleibenden Spielen hat die Kogge auf Rang 17 liegend einen Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz (Wiesbaden), ganze vier Punkte fehlen auf den 15. Tabellenplatz, der den direkten Klassenerhalt bedeuten würde. Gemeinsam mit Cheftrainer Mersad Selimbegovic habe man versucht, “Bedingungen zu schaffen, die Erfolg ermöglichen”. Dieser blieb bisher allerdings weitestgehend aus.

Entscheidung soll Druck aus der Gesamtsituation nehmen

Auch Walter selbst begründet die Entscheidung damit, “etwas Druck aus der Gesamtsituation zu nehmen und vor allem den vollen Fokus des Vereins auf die noch ausstehenden Spiele zu lenken”. “Ich wünsche dem FC Hansa und allen mit dem Verein Verbundenen alles erdenklich Gute. Der Mannschaft, Mersad und dem Trainerteam, allen Mitarbeitern und Anhängern weiterhin die nötige Kraft und Energie, um den Klassenerhalt zu realisieren”, so der 39-Jährige.

Der Prozess zur Neubesetzung der sportlichen Leitung, der im März gestartet wurde, stehe bei den Rostockern “vor dem Abschluss”, heißt es von Vereinssseite.

Eichner lobt “bombastische Mannschaft” und freut sich auf den Saisonabschluss

Nach dem dritten Karlsruher Sieg in Serie war Trainer Christian Eichner voll des Lobes für seine Mannschaft. Obwohl es die letzten beiden Wochen für die Badener um nichts mehr geht, freut er sich auf die zwei verbleibenden Spiele.

Hat in der Rückrunde viel Grund zur Freude: KSC-Coach Christian Eichner.

Hat in der Rückrunde viel Grund zur Freude: KSC-Coach Christian Eichner.

IMAGO/Ostseephoto

Nach dem 22. Spieltag stand der Karlsruher SC in mitten einer bis dato durchwachsenen Saison mit 29 Punkten auf Rang 11. Es folgte das überzeugende 4:0 im Südwest-Derby in Kaiserslautern, das den Badenern für den Rest der Saison ordentlich Schwung geben sollte.

Seitdem verlor die Eichner-Elf nur einmal (0:1 in Kiel) und blieb in den anderen neun Partien ungeschlagen (sieben Siege, zwei Remis). Am vergangenen Wochenende gab es einen knappen 2:1-Auswärtserfolg gegen das abstiegsbedrohte Hansa Rostock.

Leistungssteigerung in Hälfte zwei gegen Rostock

Mit einem 0:1-Rückstand ging es am Samstag gegen die Kogge in die Pause. “Was uns gefehlt hat, haben wir in der Halbzeit angesprochen”, verriet Cheftrainer Eichner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Danach habe seine Elf “eine bessere Leistung gezeigt” und vor allem gezeigt “dass sie noch nicht aus dem Spiel ist, dann auch drangeblieben ist und sich belohnt hat”. Budu Zivzivadze (52.) und Marvin Wanitzek (56.) drehten die Partie per Doppelschlag.

Kompliment an die Jungs, es ist eine bombastische Mannschaft, ich bin wirklich sehr sehr glücklich mit ihnen.

Christian Eichner

Angesichts der Erfolgsserie, die die Karlsruher mittlerweile bis auf Rang 5 katapultiert hat, war Eichner voll des Lobes: “Kompliment an die Jungs, es ist eine bombastische Mannschaft, ich bin wirklich sehr sehr glücklich mit ihnen.”

Mit Blick auf den Saisonabschluss fügte der 41-Jährige an: “Ich freue mich mega auf die nächsten zwei Wochen, auch wenn ich weiß, dass es in der Mannschaft in der Konstellation dann auch sicherlich sehr viele emotionale Momente geben wird.” Unter anderem beenden Daniel Brosinski, Jerome Gondorf und Lars Stindl nach der Saison ihre Karrieren.

Eichner adelt Mittelfeldmann Wanitzek

Ein Extralob gab es für Wanitzek, der vom Punkt sein zehntes Saisontor erzielte: “Marvin hat, wie überhaupt die letzten vier, fünf Jahre, dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt”, erklärte Eichner. “Er ist für mich einer der besten Mittelfeldspieler der zweiten Liga. Es ist ein großes Geschenk, so einen Spieler in der Mannschaft zu haben.”

In den verbleibenden zwei Spielen hat der Spielmacher die Chance, sein Torkonto weiter aufzustocken. Im Heimspiel gegen Hannover 96 (Sonntag 13.30, LIVE! bei kicker) und am 19. Mai in Elversberg geht es für die Badener um nichts mehr. Düsseldorf ist auf dem Relegationsplatz neun Punkte entfernt.

Eichner lobt “bombastische Mannschaft” und freut sich auf den Saisonabschluss

Nach dem dritten Karlsruher Sieg in Serie war Trainer Christian Eichner voll des Lobes für seine Mannschaft. Obwohl es die letzten beiden Wochen für die Badener um nichts mehr geht, freut er sich auf die zwei verbleibenden Spiele.

Hat in der Rückrunde viel Grund zur Freude: KSC-Coach Christian Eichner.

Hat in der Rückrunde viel Grund zur Freude: KSC-Coach Christian Eichner.

IMAGO/Ostseephoto

Nach dem 22. Spieltag stand der Karlsruher SC in mitten einer bis dato durchwachsenen Saison mit 29 Punkten auf Rang 11. Es folgte das überzeugende 4:0 im Südwest-Derby in Kaiserslautern, das den Badenern für den Rest der Saison ordentlich Schwung geben sollte.

Seitdem verlor die Eichner-Elf nur einmal (0:1 in Kiel) und blieb in den anderen neun Partien ungeschlagen (sieben Siege, zwei Remis). Am vergangenen Wochenende gab es einen knappen 2:1-Auswärtserfolg gegen das abstiegsbedrohte Hansa Rostock.

Leistungssteigerung in Hälfte zwei gegen Rostock

Mit einem 0:1-Rückstand ging es am Samstag gegen die Kogge in die Pause. “Was uns gefehlt hat, haben wir in der Halbzeit angesprochen”, verriet Cheftrainer Eichner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Danach habe seine Elf “eine bessere Leistung gezeigt” und vor allem gezeigt “dass sie noch nicht aus dem Spiel ist, dann auch drangeblieben ist und sich belohnt hat”. Budu Zivzivadze (52.) und Marvin Wanitzek (56.) drehten die Partie per Doppelschlag.

Kompliment an die Jungs, es ist eine bombastische Mannschaft, ich bin wirklich sehr sehr glücklich mit ihnen.

Christian Eichner

Angesichts der Erfolgsserie, die die Karlsruher mittlerweile bis auf Rang 5 katapultiert hat, war Eichner voll des Lobes: “Kompliment an die Jungs, es ist eine bombastische Mannschaft, ich bin wirklich sehr sehr glücklich mit ihnen.”

Mit Blick auf den Saisonabschluss fügte der 41-Jährige an: “Ich freue mich mega auf die nächsten zwei Wochen, auch wenn ich weiß, dass es in der Mannschaft in der Konstellation dann auch sicherlich sehr viele emotionale Momente geben wird.” Unter anderem beenden Daniel Brosinski, Jerome Gondorf und Lars Stindl nach der Saison ihre Karrieren.

Eichner adelt Mittelfeldmann Wanitzek

Ein Extralob gab es für Wanitzek, der vom Punkt sein zehntes Saisontor erzielte: “Marvin hat, wie überhaupt die letzten vier, fünf Jahre, dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt”, erklärte Eichner. “Er ist für mich einer der besten Mittelfeldspieler der zweiten Liga. Es ist ein großes Geschenk, so einen Spieler in der Mannschaft zu haben.”

In den verbleibenden zwei Spielen hat der Spielmacher die Chance, sein Torkonto weiter aufzustocken. Im Heimspiel gegen Hannover 96 (Sonntag 13.30, LIVE! bei kicker) und am 19. Mai in Elversberg geht es für die Badener um nichts mehr. Düsseldorf ist auf dem Relegationsplatz neun Punkte entfernt.

Glatzel: Herz oder höherklassig?

Bei seinem Torjubel im Derby gegen St. Pauli (1:0) deutete Robert Glatzel demonstrativ auf die HSV-Raute auf seinem Trikot. Das ist kein Zeichen für eine Vorentscheidung über seine Zukunft, sehr wohl aber eines für die inzwischen tiefe Verbundenheit zu Klub und Stadt.

Fingerzeig auf die Raute? Robert Glatzel.

Fingerzeig auf die Raute? Robert Glatzel.

IMAGO/MIS

Während der Sommerpause droht ein Szenario wie in den beiden Jahren zuvor. Der Torjäger hat eine Ausstiegsklausel im Nichtaufstiegsfall, dieses Mal liegt die festgeschriebene Summe bei 2,3 Millionen Euro. Das klingt auf den ersten Blick nach viel Geld für einen 30-Jährigen, andererseits hat Robert Glatzel nach 22 Toren in seinem ersten HSV-Jahr im zweiten seit dem Siegtor im Derby schon wieder 19 Tore auf seinem Konto.

In den beiden vorangegangenen Sommern hatte er konkrete Offerten, ins Oberhaus zu wechseln, die Möglichkeit wird es auch dieses Mal geben. Zweimal verlängerte er zu verbesserten Bezügen.  Aber wie entscheidet Glatzel nach einem wahrscheinlichen dritten Scheitern?

Rückschlüsse aus seinem Jubel, betont er, sollten keine gezogen werden. Mit seiner Zukunft, erklärt er, “hat das nichts zu tun. Das war nur auf das Derby gemünzt.” Deutlich mehr Interpretationen indes lassen seine Liebesbekundungen zu. “Kein Zweitligist auf der Welt ist wie der HSV.” Der gebürtige Münchner ist mit seiner Familie inzwischen fest verwurzelt in der Hansestadt, fühlt eine tiefe Verbindung zum HSV und hat zweimal auf sein Herz gehört, “weil es viel geiler ist, es mit diesem Verein in die Bundesliga zu schaffen als allein.” Aber lebt der Glaube daran auch noch, wenn der HSV nun wieder scheitert?

Wir sollten nicht zu viele falsche Hoffnungen machen. Es liegt nicht mehr bei uns.

Robert Glatzel

Die Entscheidung über seine Zukunft hatte Glatzel schon nach dem 4:0-Erfolg in Braunschweig ganz offiziell auf die Zeit nach der Saison vertagt. Und dennoch sind die Spiele bis dahin elementar für den Abwägungsprozess. Nachdem es auch für ihn unter Steffen Baumgart holprig losging, erzielte er in den zurückliegenden beiden Partien drei Treffer und sagt: “Man kann sagen, dass ich nach dem Trainerwechsel nicht so getroffen habe, aber ich möchte es nicht darauf schieben. Wir haben allgemein ein bisschen gebraucht. Wichtig ist, dass wir jetzt ein positives Ende finden.”

Wechsel im dritten Anlauf?

Ob das positive Ende noch auf Platz 3 führen kann, will Glatzel nicht prophezeien. “Ich habe den Glauben, dass wir die ausstehenden beiden Spiele gewinnen können. Ob Düsseldorf noch zweimal was liegen lässt, ist schwer vorhersehbar. Wir sollten nicht zu viele falsche Hoffnungen machen. Es liegt nicht mehr bei uns. Aber es geht darum, dass wir gegen Paderborn und Nürnberg gewinnen.”

Und dann geht es abermals um seine ganz persönliche Zukunft. Seine Torquote und der Markt, der sich daraus für ihn ergibt, spricht für einen Wechsel im dritten Anlauf. Seine Verbindung zum HSV macht diesen jedoch nicht zu einem Automatismus.

Sebastian Wolff

Glatzel: Herz oder höherklassig?

Bei seinem Torjubel im Derby gegen St. Pauli (1:0) deutete Robert Glatzel demonstrativ auf die HSV-Raute auf seinem Trikot. Das ist kein Zeichen für eine Vorentscheidung über seine Zukunft, sehr wohl aber eines für die inzwischen tiefe Verbundenheit zu Klub und Stadt.

Fingerzeig auf die Raute? Robert Glatzel.

Fingerzeig auf die Raute? Robert Glatzel.

IMAGO/MIS

Während der Sommerpause droht ein Szenario wie in den beiden Jahren zuvor. Der Torjäger hat eine Ausstiegsklausel im Nichtaufstiegsfall, dieses Mal liegt die festgeschriebene Summe bei 2,3 Millionen Euro. Das klingt auf den ersten Blick nach viel Geld für einen 30-Jährigen, andererseits hat Robert Glatzel nach 22 Toren in seinem ersten HSV-Jahr im zweiten seit dem Siegtor im Derby schon wieder 19 Tore auf seinem Konto.

In den beiden vorangegangenen Sommern hatte er konkrete Offerten, ins Oberhaus zu wechseln, die Möglichkeit wird es auch dieses Mal geben. Zweimal verlängerte er zu verbesserten Bezügen.  Aber wie entscheidet Glatzel nach einem wahrscheinlichen dritten Scheitern?

Rückschlüsse aus seinem Jubel, betont er, sollten keine gezogen werden. Mit seiner Zukunft, erklärt er, “hat das nichts zu tun. Das war nur auf das Derby gemünzt.” Deutlich mehr Interpretationen indes lassen seine Liebesbekundungen zu. “Kein Zweitligist auf der Welt ist wie der HSV.” Der gebürtige Münchner ist mit seiner Familie inzwischen fest verwurzelt in der Hansestadt, fühlt eine tiefe Verbindung zum HSV und hat zweimal auf sein Herz gehört, “weil es viel geiler ist, es mit diesem Verein in die Bundesliga zu schaffen als allein.” Aber lebt der Glaube daran auch noch, wenn der HSV nun wieder scheitert?

Wir sollten nicht zu viele falsche Hoffnungen machen. Es liegt nicht mehr bei uns.

Robert Glatzel

Die Entscheidung über seine Zukunft hatte Glatzel schon nach dem 4:0-Erfolg in Braunschweig ganz offiziell auf die Zeit nach der Saison vertagt. Und dennoch sind die Spiele bis dahin elementar für den Abwägungsprozess. Nachdem es auch für ihn unter Steffen Baumgart holprig losging, erzielte er in den zurückliegenden beiden Partien drei Treffer und sagt: “Man kann sagen, dass ich nach dem Trainerwechsel nicht so getroffen habe, aber ich möchte es nicht darauf schieben. Wir haben allgemein ein bisschen gebraucht. Wichtig ist, dass wir jetzt ein positives Ende finden.”

Wechsel im dritten Anlauf?

Ob das positive Ende noch auf Platz 3 führen kann, will Glatzel nicht prophezeien. “Ich habe den Glauben, dass wir die ausstehenden beiden Spiele gewinnen können. Ob Düsseldorf noch zweimal was liegen lässt, ist schwer vorhersehbar. Wir sollten nicht zu viele falsche Hoffnungen machen. Es liegt nicht mehr bei uns. Aber es geht darum, dass wir gegen Paderborn und Nürnberg gewinnen.”

Und dann geht es abermals um seine ganz persönliche Zukunft. Seine Torquote und der Markt, der sich daraus für ihn ergibt, spricht für einen Wechsel im dritten Anlauf. Seine Verbindung zum HSV macht diesen jedoch nicht zu einem Automatismus.

Sebastian Wolff

Steilpass für den deutschen Weg

Hat der EuGH mit seinen Urteilen die 50+1-Regel gestärkt? Jurist Alexander Schleuch sieht dank anderer Sprüche gute Argumente.

Bei Fans beliebt, unter Juristen umstritten? Die 50+1-Regel in Deutschland.

Bei Fans beliebt, unter Juristen umstritten? Die 50+1-Regel in Deutschland.

IMAGO/Noah Wedel

Während die Bundesliga-Saison in die entscheidende Phase eintritt – wobei die Meisterschaft ja bereits vergeben ist – rüsten sich die Juristen im Ringen um kartellrechtliche Fragen. Beim Bundesgerichtshof BGH etwa steht die Revision in der Abberufungssache Hannover 96 e.V. gegen den eigenen Geschäftsführer, Martin Kind, an; zudem sind bereits spannende Urteile gefällt worden: der Dreiklang des Europäischen Gerichtshofs EuGH in den Verfahren Super League, Royal Antwerp und Internationale Eislaufunion ISU im Dezember 2023. Und nun ist zu den EuGH-Sprüchen ein interessanter Aufsatz des Bonner Universitätsprofessors Alexander Scheuch erschienen, der mit Blick auf die 50+1-Regel einen Steilpass für den deutschen Weg sieht.

In der aktuellen Ausgabe der Juristen-Zeitung publizierte der frühere Justiziar des 1.FC Köln seine Anmerkung zum EuGH-Urteil namens “Vorgaben für die Zulassung von Konkurrenzwettbewerben durch Monopolsportverbände – ESL (Super League)”. Scheuch kommt zu dem Schluss, dass die Gesamtabwägungen der Luxemburger Richter “bei den Befürwortern von 50+1 Hoffnungen wecken” dürfen.

Podcast

Union feuert Bjelica – und was macht Köln noch Hoffnung?


14:58 Minuten

alle Folgen

Missbrauch marktbeherrschender Stellung?

Bei FIFA und UEFA sieht der EuGH zwar eindeutig ein bezwecktes Wettbewerbsverbot. “Denn jedenfalls dort, wo es an transparenten, klaren und nicht diskriminierenden Zulassungsregeln fehlt, sind auch solche Konkurrenten außen vor, die sich an alle schutzwürdigen Werte und Regeln des Sports halten”, schreibt der Experte für Bürgerliches Recht, Handels-, Gesellschafts- und Zivilprozessrecht. Entsprechend liegt ein Missbrauch marktbeherrschender Stellung vor wegen der gegen die Super-League-Gründer 2021 ausgesprochenen (und mittlerweile wieder kassierten) Sanktionen der Konföderation, zudem ein Verstoß gegen die Dienstleistungsfreiheit.

Das klingt auf den ersten Blick ungut für 50+1, was ja eindeutig eine Wettbewerbsbeschränkung darstellt. Diese besagt, dass die Stimmrechtsmehrheit in einer Lizenzgesellschaft im deutschen Fußball immer beim Mutterverein liegen muss, externe Geldgeber, also Einzel-Investoren oder Unternehmen, nicht die Mehrheit an dieser Kapitalgesellschaft übernehmen dürfen – Ausnahmen wie Bayer Leverkusen mit dem Bayer-Konzern, der VfL Wolfsburg mit der Volkswagen AG oder bis vor Kurzem die TSG Hoffenheim mit Dietmar Hopp im Hintergrund bestätigen die Regel.

Erst kürzlich hatten die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und das Bundeskartellamt (BKartA) lange an einem Kompromiss gearbeitet, um 50+1 aus ihrer Sicht rechtssicher zu machen, indem sie bestimmte übergeordnete Interessen festschrieben sowie eine Art Luxussteuer für die Ausnahmen bei Verlustübernahmen durch die externen Geldgeber. Die Bonner Kartellwächter allerdings erklärten jüngst, den EuGH-Entscheid mit einfließen zu lassen.

EuGH übt Zurückhaltung bei “Homegrown-Player-Rule”

Podcast

KMD #209 (mit Deniz Aytekin)


01:55:35 Stunden

alle Folgen

Für Scheuch aber ist dies keine schlechte Nachricht für 50+1. Zwar rügte der EuGH in Sachen Super League “das plumpe und von Eigeninteresse geleitete Vorgehen der Verbände”, aber: “Schon in der Parallelsache Royal Antwerp übte der Gerichtshof deutlich mehr Zurückhaltung.”

Im Antwerp-Fall geht es um die sogenannte “Homegrown-Player-Rule” der UEFA, wonach Klubs eine Mindestzahl an selbst ausgebildeten Spielern im Kader führen müssen. In dieser Sache überließ es der EuGH “dem vorlegenden Gericht, zu beurteilen, ob die Vorschriften zur Kaderzusammensetzung eine Wettbewerbsbeschränkung bezwecken. Darüber hinaus ist zu bedenken: Nach der Logik des EuGH kann in der Rechtssache Wouters keine bezweckte “Wettbewerbsbeschränkung vorgelegen haben (…).”

50+1 keine bezweckte Wettbewerbsbeschränkung?

Unerwünscht: Teile der deutschen Fan-Szene wollen keine Investoren in der DFL.

Unerwünscht: Teile der deutschen Fan-Szene wollen keine Investoren in der DFL.
IMAGO/Ulrich Wagner

In Kombination mit dem letztgenannten Fall werden die Sprüche aus dem Dezember spannend. Bei Wouters ging es um einen Fall außerhalb des Sports, weil eine Rechtsanwaltskammer Zusammenschlüsse zu fachübergreifenden Anwaltssozietäten verboten hatte. Scheuch sieht Parallelen zu 50+1: “Auch dieses beschränkte die Möglichkeit Dritter, in Unternehmen (dort: Rechtsanwaltskanzleien) einzusteigen. Insofern bestehen Ähnlichkeiten zur 50+1-Regel.”

Hieße im Umkehrschluss: Im Sinne der Erreichung legitimer Ziele könnte 50+1 nicht als bezweckte Wettbewerbsbeschränkung erachtet werden, denn “die Regel schützt nicht primär die wirtschaftlichen Interessen des Verbandes bzw. seiner Mitglieder”. Vielmehr lässt sich argumentieren, sie solle gerade die vom EuGH als schutzwürdig erachteten Prinzipien und Werte des Profifußballs wahren. Schließlich betont der Gerichtshof in den Fällen ESL und Royal Antwerp abermals die soziale und kulturelle Bedeutung des Fußballsports.

“DFL und DFB dürften daher gut daran tun, sich bei einem Plädoyer für 50+1 auf soziokulturelle Gründe (Vereinsprägung des deutschen Fußballs, Verankerung in der Bevölkerung) zu konzentrieren”, empfiehlt Scheuch, schränkt aber ein: “Unter Konsistenzgesichtspunkten kritischer zu sehen sind dagegen die in der Praxis bestehenden Ausnahmen von der 50+1-Regel. Es sind auch primär diese historisch begründeten Sonderfälle (Leverkusen, Wolfsburg), an denen sich das BKartA stört. Erst recht sollte daher anderen faktischen Ausnahmegestaltungen (Stichwort: Hannover 96) ein Riegel vorgeschoben werden.”

Benni Hofmann