Belgiens erster Sieg: Casteels erinnert an Neuer, Lukaku bleibt im Pech

Belgiens erster Sieg: Casteels erinnert an Neuer, Lukaku bleibt im Pech

Die belgische Nationalmannschaft ist im EM-Turnier angekommen und hat gegen Rumänien den ersten Sieg eingefahren. Koen Casteels und Co. sehen die Mannschaft auf einem guten Weg, nur Romelu Lukaku bleibt vom Pech verfolgt.

Ein Torschütze und einer, der es noch werden will: Kevin De Bruyne (li.) und Romelu Lukaku.

Ein Torschütze und einer, der es noch werden will: Kevin De Bruyne (li.) und Romelu Lukaku.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Nach dem Fehlstart gegen die Slowakei hat sich Belgien am 2. Spieltag im Turnier angemeldet. Beim 2:0 gegen Rumänien konnten die Belgier ihre Dominanz in Tore und letztlich in einen Sieg ummünzen. Youri Tielemans sorgte bereits in der 2. Minute für die frühe Führung, Kevin De Bruyne in der Schlussphase für die Vorentscheidung.

“Die erste Aktion hat uns Sicherheit gebracht”, sagte Tielemans nach der Partie im ZDF. Der Mittelfeldspieler, der neu in die Startelf von Trainer Domenico Tedesco gerückt war, stellte aber auch klar: “Wir haben gelitten.” Lange Zeit verpassten es die Belgier, das zweite Tor nachzulegen. Und gerade im zweiten Durchgang erspielten sich die Rumänen die eine oder andere Chance auf den Ausgleich.

Zum dritten Mal bei dieser EM: Lukakus Treffer zählt nicht

Dass die Belgier nicht schon früher erhöhten, hatte wieder einmal mit Romelu Lukaku zu tun. Der Stürmer zeigte erneut eine ansprechende Leistung, setzte immer wieder Akzente und seine Mitspieler in Szene – unter anderem legte er Tielemans Tor auf. Nur mit dem eigenen Treffer will es weiterhin nicht klappen. Gegen die Slowakei waren ihm bereits zwei Tore nachträglich aberkannt worden, gegen Rumänien setzte sich die Pechsträhne fort: Aufgrund einer extrem knappen Abseitsposition nahm der VAR seinen Treffer nach etwas mehr als einer gespielten Stunde zurück.

Torhüter Koen Casteels ahnte bereits, was seinem Teamkollegen blühen könnte: “Ich habe mich nicht mehr wirklich gefreut beim Tor, weil ich wusste: Es war eng”, so der Keeper am Mikrofon von MagentaTV. Der langjährige Wolfsburger, der den VfL im Sommer verlassen wird, war trotz der Freude über den ersten Sieg im Turnier nicht restlos zufrieden: “Wir haben es uns gerade in der zweiten Halbzeit selbst schwer gemacht. Wir haben in der ersten Halbzeit überragend gespielt, sehr viel Dominanz ausgestrahlt, aber leider nur ein Tor geschossen. Das 2:0 kam etwas zu spät, wir haben schon gezittert.”

Wie Neuer 2010: Casteels sammelt Scorerpunkt

Dass das 2:0 doch noch fiel, lag auch an Casteels selbst: Der Torhüter sorgte mit einem weiten Abschlag für die Vorlage. Der Ball kam einmal auf, De Bruyne verwandelte im Rutschen. Ein Treffer, der in seiner Entstehung ein bisschen an die Weltmeisterschaft 2010 erinnern ließ: Damals hatte Manuel Neuer das Tor von Miroslav Klose im Achtelfinale der DFB-Elf gegen England auf ganz ähnliche Art und Weise vorbereitet.

Nach eigenem Assist und dem ersten Sieg im laufenden Wettbewerb möchten auch Casteels und seine Belgier nun das Achtelfinale erreichen. In der engen Gruppe E ist das aber alles andere als sicher: Vor dem letzten, entscheidenden Spieltag haben alle vier Teams drei Punkte.