Iordanescu: “Jetzt ist der Moment der Wahrheit”

Iordanescu: “Jetzt ist der Moment der Wahrheit”

Rumäniens Achtelfinal-Hoffnung erhält durch das 0:2 gegen Belgien einen Dämpfer. Trotzdem sieht der Trainer seine Mannschaft für den Showdown gegen die Slowakei in der hochspannenden Gruppe E gerüstet.

Edward Iordanescu (re.) heizt Andrei Ratiu ein.

Edward Iordanescu (re.) heizt Andrei Ratiu ein.

IMAGO/Action Plus

Als die erste Enttäuschung verdaut war, machte sich bei den rumänischen Anhängern schnell wieder Zuversicht breit. Mit viel Applaus verabschiedeten die Fans die Mannschaft von Trainer Edward Iordanescu in die Kabine. Immer noch hat Rumänien das Weiterkommen selbst in der Hand. Trotz der 0:2-Niederlage gegen ein starkes Belgien führen die Rumänen die Gruppe E nach dem zweiten Spieltag weiter an und können im abschließenden Duell mit der Slowakei das Ticket für das Achtelfinale buchen. Bei vier punktgleichen Teams kommt es am Mittwoch zu einem Herzschlagfinale.

Dabei war durch den 3:0-Sieg gegen die Ukraine zum Auftakt schon das Fundament gelegt, um mit einem Überraschungserfolg gegen die favorisierten Belgier vorzeitig ins Achtelfinale einziehen und damit ein kleines Stück Geschichte schreiben zu können. Der letzte Einzug in die K.-o.-Runde datiert schließlich schon über zwei Jahrzehnte zurück: Vor 24 Jahren schaffte es die “goldene Generation” um den großen Gheorghe Hagi ins Viertelfinale. Chance vertan. Nun soll am Mittwoch gegen die Slowakei der entscheidende Schritt gelingen.

“Jetzt ist der Moment der Wahrheit. Wir sind bereit für alles”, zeigte sich Iordanescu nach dem Spiel kämpferisch. Rumäniens Coach wollte erst gar keine Katerstimmung aufkommen lassen und verwies auf die Tatsache, “dass wir immer noch Erster in dieser Gruppe sind.” Außerdem gebe es auch keinen Anlass zu zweifeln. “Ich habe Vertrauen in meine Mannschaft”, betonte Iordanescu. “Meine Mannschaft hat alles, was sie braucht, um am Mittwoch ein gutes Spiel zu zeigen.”

Chancenverwertung als Manko

Allerdings muss sein Team gegen die Slowakei mehr aus den eigenen Chancen machen. Obwohl sich die Belgier als das insgesamt bessere Team präsentierten und Keeper Florin Nita einige Male rettend eingreifen musste, waren die Rumänen bis zum 0:2 jederzeit im Spiel und besaßen auch ausreichend Möglichkeiten zum Ausgleichstreffer, zum Beispiel durch Radu Dragusin oder Dennis Man. “Meine Mannschaft hat ihr Bestes gegeben, sehr hart gekämpft und nie aufgegeben. Wir hatten unsere Chancen. Auf diesem Niveau muss man aber seine Tore machen, um etwas zu erreichen”, sagte Iordanescu und forderte mehr Effizienz für die Begegnung gegen die Slowakei.

Das Torverhältnis könnte für Rumänien zum entscheidenden Faktor werden, wenn es in der Endabrechnung um den Einzug ins Achtelfinale geht. Doch lieber wäre es Iordanescu, seine Mannschaft könnte mit einem Erfolg über die Slowakei für klare Verhältnisse sorgen. Beim Trainer jedenfalls herrscht Optimismus: “Wir haben die Qualität, um uns für die K.-o.-Runde zu qualifizieren. Wir sind zuversichtlich.”

Jan Lustig