Goldmann: “Für mich ist das eine Todesgruppe”

Er war selbst Profi in Nordamerika und der DEL, aktuell ist er der wohl bekannteste deutsche Eishockey-Experte und Kommentator. Im Interview mit dem kicker spricht Rick Goldmann über die Entwicklung im deutschen Eishockey und die in dieser Woche beginnende WM 2024 in Tschechien …

Sie selbst haben als Spieler in Nordamerika gespielt, der DEL, den deutschen U-Nationalmannschaften und der A-Nationalmannschaft. Wohl wie nur wenige wissen Sie daher, wie groß die Unterschiede zu den Eishockey-Topnationen und Deutschland damals waren und wie es heute ist. Was ist es, dass sich seit den 1990er und 2000er-Jahren so deutlich veränderte?

Wieviel Zeit haben Sie? Das sind tatsächlich mehrere Punkte. Ein ganz wichtiger ist schon, dass sich in der Nachwuchsarbeit etwas getan hat, es ist mehr gefördert worden. Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) hat jungen Spielern verstärkt die Möglichkeit gegeben, reinzukommen. Außerdem ist in der DEL die Erkenntnis gereift, dass auch ein deutscher Spieler offensivere Rollen bekommen kann und dies ein ganz wichtiger Bestandteil ist. Ebenso ist das Verständnis gereift, dass die funktionierende Eishockey-Nationalmannschaft ein Zugpferd für Eishockey in ganz Deutschland ist, unabhängig von Ligen.

Und dann kommt natürlich noch dazu, dass man auch mit dem 2001er- und 2002er-Jahrgang, aus dem unter anderem Seider, Reichel, Peterka, Stützle und Szuber stammen, Glück gehabt hat, dass das zusammenkommt. Mit dieser Kombi aus erfolgreichen Spielern in der NHL, die zum Teil den Stanley Cup gewonnen haben, wie Grubauer oder Nico Sturm, und wahnsinnigem Talent wie einem der besten Spieler der Welt mit Draisaitl, der für Furore sorgt, und einer DEL, die sich verbessert hat, hat man ganz viele Säulen aufgebaut, die Eishockey immer wieder positiv ins Schaufenster gestellt haben. Dann sind schon vor dem letztem Jahr Erfolge gekommen wie Olympia-Silber oder der Halbfinaleinzug 2021.

Man muss dazu sagen, dass sich die mentale Seite der Eishockey-Nationalmannschaft – unter Marco Sturm schon – geändert hat. Das heißt, man ist nicht mehr zu einer Weltmeisterschaft gefahren, um sie zu spielen, sondern um dort Spiele zu gewinnen. Das ist ein großer Unterschied. Der Glaube an sich selbst ist immer größer geworden. Ein Gros der Mannschaft ist gleichgeblieben, auch wenn die Trainer sich von Sturm zu Kreis geändert haben, ist dies beibehalten worden. Und die Mannschaft hat sich mit diesen ganzen Sachen, die sich über die letzten zehn Jahre geändert haben, letztlich belohnt.

Kann man die derzeitige deutsche Spielergeneration daher auch als “goldene Generation” bezeichnen?

Wenn man sich die Breite ansieht und auch, wie hoch die Qualität ist, ist das deutsche Eishockey so gut aufgestellt, wie noch nie. Ob ich das als “goldene Generation” bezeichnen würde, weiß ich nicht. Aber es ist auf jeden Fall eine herausragende Generation, die wir momentan im Eishockey sehen.

Ich glaube, dass man in der Offensive mit kreativeren Spielern noch besser aufgestellt ist als im letzten Jahr.

Rick Goldmann

Heißt das auch, dass man jetzt regelmäßig mit Medaillen bei großen Turnieren rechnen darf?

Das kommt bei jeder Weltmeisterschaft wieder aufs Neue darauf an. Wenn man gleich einmal die nun kommende WM hernimmt, muss man auch anerkennen, wenn andere Nationen deutlich bessere Kader haben. Das ist in diesem Jahr bei den USA und Schweden der Fall. Schweden hat schon mit heutigem Stand 17 NHL-Spieler dabei und eine Verteidigung, die eine Allstar-NHL-Auswahl ist. Da sind absolute Granden des Eishockeysports dabei. Daher muss man erstens bei jeder WM wieder sehen, was die Gegner schicken und zweitens, wer bei Deutschland dabei ist. Das muss man vorher abwägen. Ich glaube nicht, dass man vorher einfach sagen kann, es ist normal, dass man jedes Mal eine Medaille mitnimmt.

Ein Wettbewerb, in dem alle besten Spieler der Welt mit ihren Nationen aufeinandertreffen, gab es im Welteishockey seit Olympia 2014 (Deutschland verpasste die Qualifikation) nicht mehr. Leon Draisaitl, Tim Stützle und Moritz Seider spielten daher noch nie zusammen in einem Turnier, was für viele andere Nationen und ihre besten Spieler im Eishockey auch gilt. Ein Unding?

Die WM muss man im Eishockey etwas unterschiedlich sehen. Es ist ein Turnier, zu dem die Spieler kommen, die in der NHL quasi frei haben. Trotzdem wäre es für die Sportart weltübergreifend natürlich wünschenswert, dass man die Besten der Besten sieht. Das ist ohne Frage so. Der große Vorwurf, den sich da insbesondere die NHL gefallen lassen muss, ist: Warum hat man das bei den letzten Olympischen Spielen nicht geschafft? Sei es drum. Das Positive ist, dass es ab den nächsten Olympischen Spielen (2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo; Anm. d. Red.) so sein wird. Alle NHL-Spieler aller Nationen werden vor Ort sein. Dann wird man “Best-on-best” sehen und darauf kann man sich, denke ich, als Eishockey-Fan auch wirklich freuen.

Harold Kreis hat seinen finalen Kader für die WM benannt, eventuell kommt noch Lukas Reichel hinzu. Wie schätzen Sie die den Kader 2024 ein – insbesondere im Vergleich zum Silber-Kader 2023?

Mit heutigem Stand sind 15 von 25 Spielern dabei, die letztes Jahr von der Silbermedaillen-Mannschaft wieder dabei sind. Ganz klar das Prunkstück sind für mich die Torhüter. Mit Grubauer und Niederberger hat man eines der besten Torhüter-Duos der WM. Ich glaube auch, dass man in der Offensive mit kreativeren Spielern noch besser aufgestellt ist als im letzten Jahr. Wer fehlt und wehtut, ist ohne Frage Moritz Seider, der in diesem Jahr nicht teilnimmt.

Wie schwer wiegt sein Ausfall?

Moritz Seider kann man nicht mit einer Person ersetzen. Er spielt nicht mit, weil es bei ihm um einen Vertrag in der Größenordnung von 70 Millionen US-Dollar geht. Ich glaube, allein diese Summe erklärt, dass das nicht einer allein ersetzen kann. Wenn man dieses Jahr in die Verteidigung schaut, sind ein bisschen größere und stabilere Verteidiger dabei. Vielleicht hat man die Torhüterposition noch einen Tick gestärkt – und wenn man es dann noch schafft, auch die offensiveren Spieler im Sturm noch ein bisschen in die Defensive zu bewegen, kannst du das als Mannschaft ersetzen. Aber allein kannst du den Spieler nicht ersetzen.

Gab es für sie Überraschungen bei der Spielerauswahl?

Letztes Jahr war ich auf einigen Positionen, die Harry Kreis ausgewählt hat, überraschter. Letztes Jahr war es für mich vor der WM durchaus die Frage: ‘Wie schauen wir eigentlich in der Offensive aus? Da hätten wir vielleicht noch den einen oder anderen brauchen können.’ Die Offensive war aber nie unser Problem. Dieses Jahr schaue ich auf den Kader und sage: ‘Okay, könnten wir nicht vielleicht den einen oder anderen Rollenspieler und defensiven Spieler brauchen? Wer soll die Tore verhindern?’. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass die Handschrift die gleiche ist. Es ist ein Kader, der ist unheimlich schnell, ist spielstark, kann offensiv spielen. Und damit überlasse ich es der Mannschaft, dass sie sich wie letztes Jahr findet, und vertraue da auch Harry Kreis.

Die deutsche Mannschaft wird von Anfang an die gejagte Mannschaft sein.

Rick Goldmann

Wenn man auf die Gruppe B in Ostrava blickt, sind die USA und Schweden, wie Sie schon sagten, sehr stark besetzt. Ansonsten aber ist die Gruppe nicht mit weiteren Favoriten bestückt, auch wenn gerade die Slowakei sicher auch zu beachten ist. Ist diese Gruppenkonstellation also ein Vorteil in Sachen Viertelfinalqualifikation?

Ich sehe das nicht ganz so. Für mich ist das eine Todesgruppe. Denn man spielt im ersten Spiel, am Freitag, übrigens um 16.00 Uhr zu sehen bei ProSieben, gegen die Slowaken. Das ist für mich ein absolutes Schlüsselspiel, wie man da startet, weil man natürlich auch Druck hat. Dann hat man die USA, die eine brutale Mischung aus Qualität, Rollenspielern, Superstars haben, und die Schweden mit 17 NHL-Spielern – für mich die zwei Favoriten auf die Goldmedaille. Und dann kommen die Letten, die im letzten Jahr Dritter wurden. Von diesen vier Spielen braucht man mindestens drei Punkte und das wird nicht so leicht, denn gerade gegen die Slowaken und Letten sind wir nun die Silber-Medaillisten. Die deutsche Mannschaft wird von Anfang an die gejagte Mannschaft sein. Keine Nation wird die Deutschen unterschätzen. Daher glaube ich, dass das Turnier für Deutschland extrem schwer werden wird.

Im vergangenen Jahr verlor die deutsche Mannschaft ihre ersten drei Vorrundenspiele, zog aber anschließend dennoch dank vier Siegen in Folge ins Viertelfinale ein. Ein Szenario, das auch jetzt denkbar ist?

Es ist denkbar, das Mindset wird entscheidend sein. Wollen sie da weitermachen, wo sie letztes Jahr aufgehört haben? Sind sie bereit, wieder den ganzen Preis zu zahlen, von Anfang an so zu starten? Und ich glaube, das musst du. Ich glaube, es wäre ein absoluter Vorteil, dass man es nicht mehr so Spitz auf Knopf kommen lässt wie letztes Jahr. Denn es so hinzudrehen, in den letzten vier Spielen dann vier Siege zu holen – das ist auch nicht jedes Jahr gegeben. Deshalb wären drei Punkte aus den ersten drei Spielen absolut wünschenswert, am liebsten im ersten Spiel gleich gegen die Slowakei.

Gibt es einen Spieler im DEB-Team, jenseits der Etablierten oder NHL-Spieler, der im kommenden Turnier aus dem Schatten anderer heraustreten könnte?

Da nehme ich Lukas Kälble, das ist ein Spieler, der so ziemlich alles kann. Er hat ein gutes Körperspiel, ist defensiv gut, spielt einen sehr guten Aufbaupass und hat theoretisch auch in der Offensive einen guten Handgelenkschuss. Das heißt, man kann ihn überall einsetzen und das ist vielleicht auch ein Faktor. Denn man kann Seider wie gesagt nicht ersetzen, aber Kälble ist ein Spieler, der auch eine spezielle Note und Qualität reinbringen kann.

Wenn man in die Gruppe A in Prag blickt: Wer sind dort Ihre Favoriten?

Ich freue mich auf jedem Fall schon auf Kanada. Das ist ein wahnsinnig junges Team. Das ist reine Technik und Tempo. Wenn dieses Team ins Laufen kommt, wird es offensiv absolut begeistern. Dazu haben Sie ein Torhüter-Duo aus St. Louis, das sich kennt. Dann freue ich mich natürlich auf Connor Bedard, der dabei ist als Nummer-eins-Pick mit seinen 18 Jahren. Er ist ein Wahnsinnstalent. Zudem bin ich natürlich auch wieder auf die Schweizer gespannt. Von der Torhüterposition brutal. Kommt Josi wirklich? Denn dann haben wir einen weiteren absoluten Topstar bei dieser WM. Aber auch letztes Jahr waren sie Gruppenerster und irgendwann stellt sich auch mal die Frage, ob die Schweiz auch mehr kann als nur Vorrunde.

Wie wird das DEB-Team Ihrer Meinung nach bei der WM abschneiden? Was ist Ihr Tipp?

Erst einmal muss man sich die Vorrunde anschauen. Es wird extrem harte Arbeit, aber ich glaube, dass Deutschland von der Qualität wirklich gut ist und auch ins Viertelfinale kommt. Dann muss man aber sehen, wer der Gegner wird. Ab da ist es wieder ein neues Spiel und die Karten werden neu gemischt.

Interview: Joachim Meyer

Nächste WM-Verstärkung: Auch Reichel dabei – aber nicht beim Auftakt

Kurz vor Beginn der Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien hat Vizeweltmeister Deutschland noch mehr Qualität in der Offensive bekommen. Zum Start wird Lukas Reichel aber noch fehlen.

Statt des Trikots der Blackhawks wird Lukas Reichel in den nächsten Tagen das des DEB anhaben.

Statt des Trikots der Blackhawks wird Lukas Reichel in den nächsten Tagen das des DEB anhaben.

IMAGO/USA TODAY Network

Lukas Reichel von den Chicago Blackhawks wird die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft verstärken. Der 21 Jahre alte Profi aus der NHL wird nach Angaben des Deutschen Eishockey-Bundes am Freitag im tschechischen Ostrava eintreffen.

Ein Einsatz zum WM-Auftakt gegen die Slowakei am selben Tag (16.20 Uhr) kommt allerdings zu früh. Reichel wird frühestens im zweiten Gruppenspiel am Samstag (20.20 Uhr) gegen die USA erstmals für den Vizeweltmeister auf dem Eis stehen. “Er ist ein fantastischer Spieler, er würde uns sehr helfen”, hatte Bundestrainer Harold Kreis am Montagabend gesagt. Bislang war Reichel 2021 und 2022 für die DEB-Auswahl aktiv.

Eishockey-WM

Nach Nico Sturm (San Jose Sharks), JJ Peterka (Buffalo Sabres) und Philipp Grubauer (Seattle Kraken) ist der frühere Berliner der vierte Profi aus der NHL. Zudem gab Maksymilian Szuber (Tucson Roadrunners/AHL) in dieser Saison für die Arizona Coyotes sein Debüt in der besten Liga der Welt.

Am Dienstag verlängerte Reichel seinen NHL-Vertrag bei den Blackhawks bis 2026. Pro Jahr wird Reichel 1,2 Millionen US-Dollar (rund 1,1 Millionen Euro) verdienen. In der abgelaufenen NHL-Saison erzielte er in 65 Einsätzen fünf Tore und bereitete elf Treffer vor. Nach Saison-Ende kam er noch für die Rockford IceHogs in den Playoffs der zweitklassigen AHL zum Einsatz.

Straubing verlängert mit Müller, Augsburg mit Collins

Die WM steht bevor, die DEL-Saison ist abgehakt. Doch die Vereine basteln kräftig an den Kadern für die kommende Spielzeit. Einen Neuzugang hat Ingolstadt zu bieten, München einen Abgang zu verzeichnen und Straubing sowie Augsburg warten mit Vertragsverlängerungen auf.

Bleiben ihren Vereinen erhalten: Marcel Müller und Chris Collins.

Bleiben ihren Vereinen erhalten: Marcel Müller und Chris Collins.

imago images (2)

Play-off-Halbfinalist Straubing Tigers setzt weiter auf Routinier Marcel Müller. Wie der DEL-Verein am Mittwoch mitteilte, spielt der 35 Jahre alte Stürmer auch kommende Saison für die Niederbayern. Müller, im Sommer 2023 aus Krefeld gekommen, musste wegen einer langwierigen Verletzung einen Teil der vergangenen Saison aussetzen. In seinen 31 Partien verbuchte der Ex-Nationalspieler neun Tore und sieben Vorlagen.

“Marcel hat uns in der vergangenen Saison gezeigt, dass wir von seiner langjährigen DEL-Erfahrung enorm profitieren können. Trotz seiner verletzungsbedingten Pause hat er seine Teamkollegen immer unterstützt und sich auch sehr in unserer Organisation engagiert”, sagte Sportchef Jason Dunham.

AEV hält Collins

Eine Vertragsverlängerung gab es auch in Augsburg: Chris Collins bleibt. Der 32 Jahre alte Stürmer geht in seine zweite Saison bei den Schwaben, die zuletzt nur deshalb nicht absteigen mussten, weil Zweitliga-Meister Regensburg nicht in die DEL wollte.

Der Kanadier Collins erhält bei den Augsburgern die erste Importstelle im Kader für ausländische Spieler, Sportdirektor Larry Mitchell liefert die Begründung: “Chris Collins kann persönlich auf eine gute erste Saison im Panthertrikot zurückblicken, weshalb wir den Vertrag unbedingt verlängern wollten.”

München trennt sich von McKiernan

Dagegen trennt sich der entthronte Meister EHC Red Bull München von Verteidiger Ryan McKiernan. Der 34-Jährige war 2022 nach München gekommen, zuvor hatte er auch in Berlin gespielt. Der Amerikaner ist nach Ben Street, Austin Ortega, Adam Almquist und Thomas Heigl der fünfte Abgang der Münchner. Mit einigen weiteren Spielern werde aktuell noch über deren mögliche Zukunft im Verein gesprochen.

Ingolstadt holt U-Nationalspieler Hauf

Die hat Luca Hauf in Ingolstadt. Der ERCI verpflichtete den Nachwuchs-Nationalspieler und stattete den Angreifer mit einem Zweijahreskontrakt aus. Der gebürtige Krefelder hatte es schon als Teenager bei den Pinguinen auf DEL-Einsätze gebracht. In den vergangenen zwei Spielzeiten war er in der kanadischen Nachwuchsliga WHL im Einsatz. Der 20-Jährige durchlief alle deutschen U-Nationalmannschaften und bestritt fünf Weltmeisterschaften, darunter drei für die U-20-Auswahl. Er ist schon der 22. Spieler im ERC-Kader für die neue Saison.

Trocheck historisch und “vergesslich”: Rangers gewinnen 88-Minuten-Krimi

Die New York Rangers haben in der doppelten Overtime gegen Carolina das letzte Wort, brauchen aber einen zweiten Blick. Die Avalanche klaut Spiel 1 in Dallas nach 0:3-Rückstand. Die NHL Playoffs am Mittwochmorgen.

Ekstase im Madison Square Garden: Vincent Trocheck (li.) hat soeben zum Sieg in der Verlängerung getroffen.

Ekstase im Madison Square Garden: Vincent Trocheck (li.) hat soeben zum Sieg in der Verlängerung getroffen.

IMAGO/USA TODAY Network

In der ersten Runde hatten sie die Washington Capitals mit 4:0 deklassiert. In der Nacht auf Mittwoch (MESZ) bewiesen die New York Rangers jedoch, dass sie auch einen langen Atem haben. Im zweiten Aufeinandertreffen mit den Carolina Hurricanes setzten sie sich mit 4:3 nach doppelter Verlängerung durch und bleiben damit in der Postseason ungeschlagen.

Vincent Trocheck ließ den Madison Square Garden in der 88. Spielminute explodieren, als er nach mehreren Blocks irgendwie aus kurzer Distanz abstaubte. “Ich kann euch nicht sagen, was passiert ist”, erklärte der Matchwinner hinterher. “Er ist reingegangen, keine Ahnung, wie. Ich werde es mir noch mal anschauen und es euch dann morgen sagen.”

NHL 2023/24

Der 30-Jährige erzielte damit im fünften Spiel hintereinander mindestens ein Tor, was in den Playoffs zuletzt 1933 ein Rangers-Spieler geschafft hatte. Ehe Chris Kreider zum 3:3 ausglich und danach eine gut 40-minütige Phase ohne Tor einleitete, hatte Alexis Lafreniere für die Rangers zum 1:0 und 2:2 getroffen. Auch Artemi Panarin, der in der Vorbereitung dreier Treffer – auch des Siegtors – beteiligt war, und Goalie Igor Shesterkin, der 54 Paraden zeigte, spielten groß auf.

Die Hurricanes bewiesen zwar wie im ersten Duell (3:4), dass sie das beste Team der Regular Season weitaus mehr ärgern können als die Capitals, gehen nun aber mit einem 0:2-Rückstand in ihre beiden Heimspiele. Wie in Spiel 1 ließen sie alle fünf Powerplay-Gelegenheiten ungenutzt. So waren der Doppelpack von Jake Guentzel und die drei Assists von Sebastian Aho am Ende zu wenig.

Nichushkin trifft schon wieder – Stars verspielen 3:0 gegen Colorado

Die Serie zwischen den Dallas Stars und der Colorado Avalanche begann dagegen mit einem Auswärtssieg: Der dreimalige Stanley-Cup-Sieger aus Denver holte einen 0:3-Rückstand nach dem ersten Drittel auf und klaute dank Miles Woods 4:3 in der Verlängerung (72.) Dallas den Heimvorteil. Eingeleitet hatte das Comeback Valeri Nichushkin, der in der ligaweiten Playoff-Torjägerliste mit acht Treffern führt und wie Teamkollege Nathan MacKinnon im American Airlines Center auf Tor und Vorlage kam. Letzterer streitet sich mit Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning) und Connor McDavid (Edmonton Oilers) noch um die Hart Trophy für den MVP der Regular Season.

Celebrini als Hoffnungsträger für eine bessere Sharks-Zukunft

Der 7. Mai 2024 wurde zu einem großen Tag für die San Jose Sharks. Das Schlusslicht der NHL-Hauptrunde gewann die Draft Lottery für den Draft 2024 und wird damit wohl den als nächsten Star-Center geltenden Macklin Celebrini auswählen.

Anfang Mai im Trikot von Kanada beim WM-Test in Österreich, bald schon im Jersey der San Jose Sharks: Macklin Celebrini.

Anfang Mai im Trikot von Kanada beim WM-Test in Österreich, bald schon im Jersey der San Jose Sharks: Macklin Celebrini.

IMAGO/GEPA pictures

Als Tabellenletzter der abgelaufenen Hauptrunde 2023/24 hatten die Sharks mit rund 25 Prozent zwar die größte Chance darauf, die Draft Lottery zu gewinnen, aber eben auch eine rund 75 Prozent große Chance, nicht ganz oben zu landen. Doch am Ende durften General Manager Mike Grier für den Klub des deutschen Mehrheitseigners und SAP-Mitgründers Hasso Plattner dennoch jubeln. Denn die Sharks erhielten den “1st Overall” im am 28. und 29. Juni in Las Vegas anstehenden Draft zugelost.

Celebrini: Im College auf historischen Pfaden

Der ehemalige NHL-Spieler Grier, dessen Bruder Chris Grier in der NFL General Manager der Miami Dolphins ist, ließ in einer ersten Reaktion wenig Zweifel daran, dass die Sharks mit Macklin Celebrini den unumstrittenen Favoriten darauf, im Draft 2024 als Nummer eins gewählt zu werden, auch zu ziehen.

Celebrini hatte 2023/24 gleich in seinem ersten College-Jahr – trotz größtenteils mehrere Jahre älterer Gegenspieler – 32 Tore und 32 Vorlagen in nur 38 Spielen erzielt und sicherte sich damit als erst vierter Neuling in der US-College-Liga nach Paul Kariya, Jack Eichel und jüngst Adam Fantilli den Hobey Baker Award als bester NCAA-Spieler.

Neuaufbau nun im Beschleunigungsmodus?

Kurios: Celebrini wurde zwar in Vancouver geboren, spielte aber als Junior im Alter von 14 Jahren in der Saison 2019/20 im Trikot der San Jose Junior Sharks in Kalifornien.

Für die Sharks um Nationalspieler Nico Sturm könnte die Verpflichtung eines neuen Nummer-eins-Centers nicht weniger bedeuten, als einen um mehrere Jahre verkürzten Neuaufbau hin zu besseren Zeiten. Denn neben der Qualitätssteigerung an sich durch Celebrini macht seine Personalie die “Haie” auch für Free Agents auf dem Transfermarkt im Sommer wieder attraktiver.

Weg zur WM frei: Reichel verlängert bei den Blackhawks

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft kann bei der WM in Tschechien auf weitere Unterstützung aus der NHL zählen: Lukas Reichel hat seinen Vertrag bei den Chicago Blackhawks verlängert.

Lukas Reichel hat bei den Chicago Blackhawks verlängert und wird wohl für Deutschland bei der WM spielen.

Lukas Reichel hat bei den Chicago Blackhawks verlängert und wird wohl für Deutschland bei der WM spielen.

Icon Sportswire via Getty Images

Wie der NHL-Klub am Dienstagabend (MESZ) mitteilte, haben sich die Blackhawks und Reichel auf einen Zweijahresvertrag bis zum Ende der Saison 2025/26 geeinigt. Nach Angaben der Blackhawks erhält Reichel pro Jahr ein Salär von 1,2 Millionen US-Dollar (rund 1,1 Millionen Euro).

Damit dürfte Reichel bei der am Freitag beginnenden Eishockey-WM vom 10. bis 26. Mai in Tschechien für Deutschland spielen. Hinter seinem WM-Start stand wegen seiner ungeklärten Vertragssituation ein dickes Fragezeichen. Nach der nun vertraglich gesicherten Zukunft könnte Reichel nun zügig zur Nationalmannschaft reisen. “Er ist ein fantastischer Spieler, er würde uns sehr helfen”, sagte Bundestrainer Harold Kreis noch am Montagabend.

Reichel kam für Deutschland bisher bei den Titelkämpfen 2021 und 2022 zum Einsatz. Den sensationellen Silbergewinn im vergangenen Jahr verpasste Reichel verletzungsbedingt.

Reichel wurde im Jahr 2020 von den Chicago Blackhawks in der ersten Runde an 17. Stelle gedraftet. Zunächst kam er für das Farmteam Rockford IceHogs zum Einsatz, im Jahr 2022 wurde er dann in den Kader der Blackhawks berufen. In der abgelaufenen Saison kam er in 65 Partien auf fünf Tore und elf Vorlagen. Nachdem Chicago die Playoffs verpasst hatte, musste Reichel in den AHL-Playoffs erneut für Rockford ran, schied mit dem Farmteam aber aus.

Seider weiter ohne Vertrag

Reichel wird also aller Voraussicht nach zur DEB-Auswahl stoßen. Ganz im Gegensatz zu Moritz Seider. Der aktuell wohl beste deutsche Verteidiger, der es bei der WM 2023 in Finnland und Lettland ins All-Star-Team schaffte, ist momentan noch vertragslos. Sein alter Kontrakt bei den Detroit Red Wings ist ausgelaufen, ein neuer Vertrag noch nicht unterzeichnet. Dies dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, wie lange es noch dauert, ist aber nicht abzusehen. Denn Seider wird seinen ersten Langzeitkontrakt unterschreiben, der mit entsprechend viel Geld dotiert ist. Laut US-Amerikanischen Medien dürfte der neue Vertrag ein Gesamtvolumen von rund 70 Millionen Euro haben. Bei einer solchen Summe heißt es gut zu verhandeln – was dann eben entsprechend lange dauern kann. Entsprechend hat der DEB bereits seinen Verzicht auf Seider bekanntgegeben.

Stützle bekommt neuen Head Coach: Green übernimmt bei den Ottawa Senators

Der deutsche Eishockey-Nationalspieler Tim Stützle und seine Teamkameraden bekommen einen neuen Trainer: Das NHL-Team Ottawa Senators gab die Verpflichtung von Travis Green bekannt.

Travis Green wird neuer Head Coach der Ottawa Senators.

Travis Green wird neuer Head Coach der Ottawa Senators.

Getty Images

Wie die Senators am Dienstagabend (MESZ) bekanntgegeben haben, hat Green einen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit 2027/28 unterschrieben. “Bei den Gesprächen mit mehreren Kandidaten kristallisierte sich heraus, dass Travis der richtige Mann ist”, wird Senators-Präsident Steve Staios auf der Team-Website zitiert. Staios hofft besonders, dass Green dem Team ein “Gewinner-Gen” vermitteln kann: “Travis hat einen unbändigen Siegeswillen, ist ein leidenschaftlicher Eishockeytrainer, der an seine Spieler sehr hohe Anforderungen stellt.”

Das lange Warten soll enden

Von  hohen Anforderungen waren die Senators in den letzten Jahren allerdings weit entfernt. Letztmals gelang den Kanadiern in der Saison 2016/17 der Einzug in die Playoffs, damals scheiterte Ottawa im Halbfinale an den Pittsburgh Penguins. Seitdem waren die Senators zum Zuschauen verdonnert, in der Hauptrunde dieser Spielzeit landeten sie in der Atlantic Division abgeschlagen auf dem vorletzten Platz.

Die erneut enttäuschende Saison wurde im Dezember dem damaligen Head Coach D.J. Smith zum Verhängnis, der nach vier Jahren seinen Hut nehmen musste. Seitdem wurden die Senators interimsweise von Jacques Martin betreut. Der 71-Jährige war im vergangenen Sommer als Berater des Coaching Staffs zu den Senators zurückgekehrt, die er zwischen 1996 und 2004 trainiert hatte. Es war aber klar, dass Martins Engagement zeitlich begrenzt sein wird.

Green soll die Senators nun wieder in die Erfolgsspur zurückführen. Bisher hat er nur eine Station als Head Coach in der NHL vorzuweisen, zwischen 2017 und 2021 coachte er die Vancouver Canucks. Diese befanden sich damals im Rebuild, mit einem sehr jungen Team erreichte Green in der Saison 2019/20 die Playoffs. Selbiges soll ihm nun auch in Ottawa gelingen.

Damit bekommt Tim Stützle einen neuen Cheftrainer. Der 22-Jährige deutsche Nationalspieler hatte in der Endphase der Saison mit Verletzungen an der Schulter und der Hand zu kämpfen und hat deshalb auch seine Teilnahme für Deutschland bei der am Freitag beginnenden Eishockey-WM in Tschechien abgesagt. Stützle will sich über den Sommer komplett auskurieren, um dann unter Green einen weiteren Schritt in seiner Karriere zu machen.

Kreis: “Wunschdenken Gold wird es von unserer Seite aus nicht geben”

2023 wurden Deutschlands Eishockey-Cracks überraschend Vize-Weltmeister. In diesem Jahr muss das Team mit der gestiegenen Erwartungshaltung klarkommen. Bestehende Probleme sieht man aber gelassen.

Auf Eishockey-Bundestrainer Harold Kreis wartet bis zum WM-Auftakt noch einige Arbeit.

Auf Eishockey-Bundestrainer Harold Kreis wartet bis zum WM-Auftakt noch einige Arbeit.

IMAGO/Nordphoto

Für die Öffentlichkeit scheint die durchwachsene WM-Vorbereitung keine Rolle zu spielen. Die Erwartungen an die deutschen Eishockey-Vizeweltmeister des vergangenen Jahres sind riesig. Entsprechend schwer ist der Rucksack, mit dem die aktuellen WM-Spieler am Dienstag in Weißwasser in den Bus ins tschechische Ostrava stiegen. “Ich habe schon gehört, dass die Erwartungen hoch sind. Das stimmt, das ist mir nicht entgangen”, sagte Bundestrainer Harold Kreis. “Ich kann das auch nachvollziehen von unseren Fans, die eine unglaubliche WM von unserer Mannschaft gesehen haben. Aber wir können nicht den Anspruch erheben: Wir kommen ins Finale und gewinnen Gold.”

Dabei vergeht derzeit kaum ein Tag, an dem Kreis oder seine Spieler nach dem verlorenen WM-Finale im vergangenen Jahr in Tampere nicht gefragt werden, ob es diesmal in Prag zum großen Wurf langt. “Wunschdenken Gold wird es von unserer Seite aus nicht geben”, machte Kreis vor der Abreise nach Ostrava klar, wo Deutschland am Freitag (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) gegen den Olympia-Dritten Slowakei startet.

Das offizielle WM-Ziel lautet wie immer: Viertelfinale. “Danach schauen wir weiter”, sagte der Bundestrainer, der 15 Vize-Weltmeister von 2023 wieder dabeihat. NHL-Top-Verteidiger Moritz Seider aus Detroit fehlt diesmal, weil er mit den Red Wings derzeit einen neuen, hoch dotierten Vertrag aushandelt und der Deutsche Eishockey-Bund die Risiken einer WM-Teilnahme nicht versichert bekam. Dafür ist NHL-Keeper Philipp Grubauer aus Seattle heiß darauf, so ein Eishockey-Märchen wie im vergangenen Jahr selbst zu erleben.

Der maximale sportliche Erfolg. In dem Fall die Goldmedaille.

Nationalgoalie Philipp Grubauer

“Der maximale sportliche Erfolg. In dem Fall die Goldmedaille”, sagte der 32-Jährige im Interview bei “ran.de” zu seinen persönlichen WM-Zielen. Wenn alles glattläuft, kann der DEB in den kommenden Tagen auch noch die WM-Teilnahme von NHL-Stürmer Lukas Reichel verkünden. Das zusätzliche NHL-Upgrade im Vergleich zum Vorjahr und Aussagen wie von Grubauer schüren die gestiegene Erwartungshaltung. “Wunsch und Euphorie mitzutragen, ist absolut nachvollziehbar”, sagte Kreis denn auch.

Ehrlicherweise gibt es aber noch gar nicht so viele Gründe für große Euphorie. Bis Freitag hat das Trainerteam um Kreis noch viel Arbeit vor sich. In der Vorbereitung gab es nur drei Siege aus acht Testspielen. Das 4:3 nach Verlängerung zum Abschluss am Montag in Weißwasser gegen WM-Außenseiter Frankreich war gut für die Moral, offenbarte aber auch noch einige Schwachstellen. Individuelle Aussetzer, unzureichende Chancenverwertung und ein alles andere als WM-taugliches Überzahlspiel geben Anlass zur Sorge.

Doch an dem Punkt sind Kreis und seine Spieler recht entspannt. “Wenn wir den Schwung aus dem letzten Drittel mitnehmen ins Turnier und so anfangen, dann schaut es ganz gut aus”, befand Grubauer. Und Kreis meinte: “Es waren ein paar individuelle Fehler. Besser jetzt als zu Beginn des Turniers. Wir fahren mit gutem Gefühl nach Ostrava. Das ist für die Moral immer wichtig.” Dem 65 Jahre alten Trainer-Routinier hilft auch der Blick auf das vergangene Jahr, als ebenfalls zu Beginn nicht alles rund lief. Im Angriff fehlten vermeintliche Goalgetter, der Start verlief mit drei Niederlagen holprig, und das Team musste sich erst finden.

Sturm: “Wir dürfen nicht versuchen, die vergangene WM zu kopieren”

Auch diesmal geht zu Beginn gegen die vermeintlich stärkeren Teams Slowakei, USA und Schweden. Auch diesmal muss sich die Mannschaft noch finden – erst am Wochenende vor der Generalprobe gegen Frankreich stießen fünf DEL-Meisterspieler der Eisbären Berlin und Nordamerika-Profi Maksymilian Szuber neu dazu. “Grundsätzlich ist es ein neues Turnier. Wir dürfen nicht versuchen, die vergangene WM zu kopieren. Es ist eine andere Mannschaft. Wir müssen das natürlich wachsen lassen, organisch”, sagte NHL-Stürmer Nico Sturm von den San Jose Sharks.

Am Mittwoch soll das DEB-Team in Ostrava erstmals aufs WM-Eis gehen, um zu trainieren. Noch gibt es viel zu tun, doch die Zuversicht wächst. “Die letzte WM ist vorbei, die Vorbereitung ist vorbei”, sagte Kapitän Moritz Müller. “Am Freitag freuen wir uns jetzt auf das erste Spiel bei dieser WM.”

Stürmen Colorado und Edmonton weiter Richtung Titel?

Wie auch im Osten setzten sich auch in der Western Conference die Favoriten durch. Der Sieger der Hauptrunde, der Cup-Sieger von 2022, die titelhungrigen Oilers sowie ein Außenseiter buhlen nun um noch größere Erfolge. Eine Vorschau auf das Playoff-Halbfinale im Westen …

Wollen mit ihren Teams unter die besten Vier: Cale Makar (li.) und Leon Draisaitl.

Wollen mit ihren Teams unter die besten Vier: Cale Makar (li.) und Leon Draisaitl.

IMAGO/picture alliance

Dallas Stars – Colorado Avalanche

Erst im siebten entscheidenden Spiel in der Nacht zum Montag gelang es dem im Westen topgesetzten Team aus Dallas, Titelverteidiger Vegas Golden Knights auszuschalten – und nach 0:2-Serienrückstand ein Comeback zu vollenden. Gegner Colorado war deutlich schneller. Die Avalanche fegte nach einer Niederlage in Spiel eins gegen die Winnipeg Jets förmlich über die in der Hauptrunde noch beste Abwehr der Liga hinweg und erzielte in den nur fünf Partien insgesamt satte 28 Tore.

NHL playoffs, 2. Runde

Bekommen die Stars Colorados Offensive in den Griff? Immerhin gelangen in nur fünf Spielen in Runde eins gleich drei Spielern satte neun Scorerpunkte: Den Superstars Cale Makar und Nathan MacKinnon sowie auch Mikko Rantanen. Der Reihenkollege der beiden Letzteren, Valeri Nichushkin, kam auf sieben Tore. Der Lohn waren mehrere freie Tage, die im Vergleich zu Dallas durchaus wertvoll werden können. Bei den Stars war der erst 20-jährige Wyatt Johnston – noch für Hauptrunden-Topscorer Jason Robertson – mit vier Toren und drei Assists der beste Punktesammler.

kicker-Tipp: 2:4

Die Offensivstärke der Avalanche ist nach Winnipeg auch für Dallas starkes und tief besetztes Kollektiv zu viel.

Vancouver Canucks – Edmonton Oilers

Das Überraschungsteam der Hauptrunde aus Vancouver schreibt weiter seine eigene Erfolgsgeschichte. Gegen die spät in Fahrt gekommenen Nashville Predators gingen die Canucks nie in Rückstand und gewannen in einer dennoch sehr engen Serie am Ende mit 4:2. Besonders kurios dabei: Aus Verletzungsgründen musste das Team aus West-Kanada dabei gleich drei Torhüter einsetzen. Nummer eins fiel schon in Spiel mit einer Knieblessur und wird in den Playoffs wohl nicht mehr zurückkommen. Nachdem auch Nummer zwei Casey DeSmith ausfiel, übernahm Nummer drei, der Lette Arturs Silovs, und führte sein Team prompt in die zweite Runde.

Wieder einmal waren Connor McDavid, der mit zwölf Punkten aus nur fünf Spielen die meisten aller Akteure in Playoff-Runde eins erzielte, und Leon Draisaitl (zehn) nicht zu stoppen, mehr als nur unterstützt von Toptorjäger Zach Hyman mit sieben Toren. Vor allem die Special Teams brillierten beim 4:1 gegen die Los Angeles Kings. Unglaublich 45 Prozent ihrer Powerplays nutzte Edmonton aus und kassierte keinen einzigen Gegentreffer in Unterzahl – beides Bestwerte nach Runde ein.

kicker-Tipp: 2:4

Den Canucks fehlt es nicht an Qualität, aber noch an Erfahrung, um die Playoff-gestählten Oilers und ihre Superstars zu bezwingen.

Mannheim holt Nationalspieler Michaelis zurück

Die Adler Mannheim haben Nationalspieler Marc Michaelis verpflichtet.

Steht künftig wieder für Mannheim auf dem Eis: Marc Michaelis.

Steht künftig wieder für Mannheim auf dem Eis: Marc Michaelis.

IMAGO/Nordphoto

Der 28 Jahre alte Flügelstürmer unterschrieb beim Club aus der DEL einen mehrjährigen Vertrag, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag hieß.

“Meine Motivation, bei der Neuausrichtung meines Herzensklubs eine wichtige Rolle einzunehmen, ist grenzenlos. Zwar liegen meine volle Konzentration und mein Fokus auf der bevorstehenden Weltmeisterschaft in Tschechien, aber mir kribbeln jetzt schon die Finger”, sagte Michaelis über seine Vorfreude auf die Zeit in seiner Geburtsstadt.

15 Spiele in den NHL

Bis 2014 gehörte Michaelis dem Mannheimer Nachwuchs an, ehe er im Alter von 18 Jahren nach Nordamerika wechselte. Dort gelang ihm der Sprung in die NHL. Für die Vancouver Canucks absolvierte er in der Saison 2020/21 15 Spiele, ehe er in die unterklassige AHL wechselte und anschließend in der Schweiz für die SCL Tigers und den EV Zug aufs Eis ging.