Stützle: “Ich bin immer bereit, für Deutschland zu spielen”

Tim Stützle schlug mit den Ottawa Senators am Sonntagabend die Edmonton Oilers von Leon Draisaitl mit 5:3, erzielte dabei ein Tor und bereitete zwei vor. Der kicker war live vor Ort dabei. Bei der Weltmeisterschaft wäre der 22-Jährige wohl gerne dabei, die Entscheidung liegt aber nicht alleine beim Angreifer.

Ottawas deutscher Nationalstürmer Tim Stützle trifft gegen Edmontons Goalie Calvin Pickard.

Ottawas deutscher Nationalstürmer Tim Stützle trifft gegen Edmontons Goalie Calvin Pickard.

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Einen 1:3-Rückstand gegen Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers gedreht, zum 5:3 ein Tor und zwei Vorlagen beigesteuert. Wie fühlt sich das an, Herr Stützle?

Es fühlt sich gut an. Wir haben zunächst zu viele Strafen genommen, deren Power-Play ist unglaublich stark. Aber wir haben weiter gearbeitet, daran geglaubt und unsere Chancen genutzt.

Wie war das Duell mit Draisaitl, der Sie im kicker am Tag zuvor in Toronto gelobt und gesagt hat, es mache Spaß, Ihnen zuzuschauen?

Leon ist einer der besten Spieler der Liga, so eine Aussage freut mich. Umgekehrt macht es Spaß, gegen ihn zu spielen. Es freut mich, dass wir gewonen haben, ich wünsche ihm aber für den weiteren Saisonverlauf nur das Beste.

Wir müssen konstanter werden, dürfen nach drei, vier Siegen in Folge nicht vier verlieren.

Tim Stützle

Trotz des Sieges gegen einen Anwärter auf den Stanley Cup werden Sie mit den Senators die Playoffs ziemlich sicher deutlich verpassen. Was fehlt Ihrer Mannschaft noch, obwohl Sie gegen die Oilers mitgehalten haben?

Ich würde nicht sagen, dass wir mitgehalten haben. Die Oilers haben über weite Strecken das Spiel dominiert, aber unser Goalie Joonas Korpisalo hat unglaublich gehalten. Wir müssen konstanter werden, dürfen nach drei, vier Siegen in Folge nicht vier verlieren. Mit einer lange Niederlagenserie in dieser Liga fällst du sofort zurück, es drückt die Stimmung. Wir haben viele Spiele verloren, die wir eigentlich dominiert haben, das darf nicht passieren. Das Verpassen der Playoffs ist natürlich eine Enttäuschung.

Sie stehen bei 68 Scorerpunkten nach 70 Saisonspielen, wie zufrieden sind Sie mit ihrer persönlichen Bilanz?

Wir haben sehr viele gute junge Spieler hier, haben für unsere vielen Chancen aber zu wenig Tore geschossen, auch ich. Wir werden weiter hart spielen und bis zum Saisonende kämpfen und nächstes Jahr bereit sein. Die Playoffs sollten das Ziel sein, selbst bei einem Team im Rebuild.

Spielbericht

Wer ist für Sie der Favorit auf den Gewinn des Stanley Cups?

Schwer zu sagen. Natürlich würde ich es Leon mit den Oilers gönnen, aber in der Liga kann Jeder Jeden schlagen, vor allem in einer Best-of-Seven-Serie. Die Boston Bruins sind gut, sie spielen die Hauptrunde konstant gut durch und kommen mit Selbstvertrauen. Sie stehen defensiv sehr stark, es ist schwierig gegen sie zu spielen.

Wer ist für Sie der kompletteste Stürmer in der NHL?

Sidney Crosby ist immer noch ganz oben dabei, im Moment aber vielleicht Nathan McKinnon. Ich würde nicht sagen, dass er besser ist als Connor McDavid, aber er hat im Gegensatz zu ihm schon einen Stanley-Cup gewonnen.

2022 spielten Sie die Weltmeisterschaft, im vergangenen Jahr nicht. Bundestrainer Harold Kreis und DEB-Sportdirektor Christian Künast reisen derzeit für Gespräche mit den Nationalspielern durch Nordamerika, kommen in ein paar Tagen auch zu Ihnen. Wie stehen die Chancen, dass Sie beim Turnier im Mai in Tschechien dabei sind?

Für Deutschland zu spielen ist eine riesengroße Ehre. Wie im vergangenen Jahr muss man darüber sprechen, ich habe noch nicht groß darüber nachgedacht, mein Fokus liegt hier, ich stehe bei den Senators unter Vertrag und will jeden Tag meine beste Leistung bringen. Man wird mit dem Management sprechen müssen, wie es körperlich aussieht und was das Beste für alle ist.

Wären Sie gerne dabei?

Wenn ich fit bin und die Chance habe, bin ich immer bereit, für Deutschland zu spielen. Es macht Mega-Spaß mit den Jungs, aber ich kann es nicht alleine entscheiden, das Management und der Trainer sprechen mit.

Interview: Frank Linkesch

Beide treffen: Stützle sticht Draisaitl im Duell der Deutschen aus

Ein Wochenende zum Vergessen für die Edmonton Oilers: Einen Tag nach der Niederlage bei den Toronto Maple Leafs verloren sie auch bei den Ottawa Senators. Auf beiden Seiten traf ein deutscher Star.

Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben: Leon Draisaitl verlor das Duell der Deutschen.

Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben: Leon Draisaitl verlor das Duell der Deutschen.

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Aus Ottawa berichtet Frank Linkesch

Auch wenn die Stimmung im ausverkauften Canadian Tire Center die meiste Zeit über eher der in einem Gottesdienst als bei einem Sport-Event glich, sahen die Zuschauer neben einer Menge Spektakel auch Historisches. Mittendrin: Die deutschen Superstars Leon Draisaitl und Tim Stützle. Beide trafen je einmal, Stützle verbuchte jedoch auch zwei Assists und entschied dieses Duell daher sowohl mit dem Team als auch individuell für sich.

Die Oilers dominierten weite Strecken der Partie, verbuchten 36:16-Torschüsse und standen sich aufgrund ihrer chronischen Defensivschwäche wie so oft selbst im Weg. Dabei gingen sie durch Adam Henrique früh in Führung (4.), doch beim schnellen 1:1 durch Jakob Chychrun (6.) fingen sie sich das erste von drei Toren in Unterzahl. Dabei schien Edmonton im Mitteldrittel selbst in Überzahl die Weichen auf Sieg zu stellen: Leon Draisaitl mit seinem 37. Saisontor (22.) und Zach Hyman (24.) schlugen jeweils beim Fünf-gegen-vier zu.

McDavid wie einst Thornton

Für Hyman war es der 50. Saisontreffer, der 97. Spieler in der NHL-Geschichte, dem dies in einer Saison gelang. Als 98. folgte ihm später am Abend Floridas Sam Reinhart beim 4:1 der Panthers gegen die Philadelphia Flyers. Edmontons Superstar Connor McDavid verbuchte seine Assists Nummer 90 und 91 in dieser Saison. Als bislang letzter Spieler hatte Joe Thornton 2006/07 so viele in einer Saison erreicht, damals bei den San José Sharks.

Die Oilers unterdessen mussten nach dem 3:1 viel zu schnell den Anschlusstreffer hinnehmen, durch Stützle mit seinem 18. Saisontor (25.). Drake Batherson glich für Ottawa im Power-Play aus (37.). Das Schlussdrittel dominierten die Oilers, machten aber wie in den gesamten 60 Minuten viel zu wenig aus ihren Möglichkeiten.

Platz zwei in der Pacific Division nicht in Gefahr

Also kam es, wie es kommen musste: Oilers-Verteidiger Mattias Ekholm musste gut drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit auf die Strafbank, Chychrun traf neun Sekunden später zum zweiten Mal an diesem Abend. Parker Kelly mit einem “Empty Netter” setzte den Schlusspunkt (60.).

Neben dem wenig überzeugenden Back-up Calvin Pickard sorgte das Unterzahlspiel für die Oilers-Niederlage. Bei diesen drei Gegentoren dauerte es nur sieben, neun und 22 Sekunden, bis es jeweils einschlug. Inakzeptabel auf diesem Niveau. Bob Stauffer, Oilers-Broadcaster fürs Radio, verglich die Niederlage mit der einer Fußballmannschaft, die 80 Prozent Ballbesitz hat und manchmal dennoch verliert.

Ein schwacher Trost an diesem Abend in Kanadas Hauptstadt. Immerhin: Aktuell ist der zweite Platz der Oilers in der Pacific Division nicht in Gefahr. Die Senators wiederum werden die Playoffs trotz des Prestige-Erfolgs dennoch verpassen.

Peterka-Doppelpack reicht nicht: Draisaitls Oilers drehen im dritten Drittel auf

Leon Draisaitl hat das Duell mit John Jason Peterka für sich entschieden. Die Oilers trotzten zwei zwischenzeitlichen Rückstanden und machten es im letzten Drittel deutlich. Die NHL am Freitagmorgen.

Freude bei den Oilers über das Anschlusstor von Leon Draisaitl.

Freude bei den Oilers über das Anschlusstor von Leon Draisaitl.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Edmonton Oilers haben in der NHL einen Kantersieg gefeiert. Gegen die Buffalo Sabres gewann das Team um Leon Draisaitl dank eines starken letzten Drittels mit 8:3.

Den Sabres halfen dabei auch zwei Tore von J.J. Peterka zum zwischenzeitlichen 1:0 und 3:2 nichts. Beim Stand von 3:3 drehten die Oilers auf und entschieden das dritte Drittel mit 5:0 für sich. Draisaitl hatte im Powerplay rund eine Minute vor dem Ende des ersten Drittels den Anschlusstreffer (35. Saisontor) zum 1:2 erzielt und steuerte anschließend noch zwei Assists bei.

NHL 2023/24

Zack Hyman erhöhte sein Torkonto mit zwei Treffern auf 48 und Connor McDavid kam auf vier Vorlagen. Nun steht er bei 86 Assists in 65 Spielen. “Es ist schön, dass wir gewinnen und Siege einfahren, aber ich denke, es ist noch mehr drin. Es ist die Zeit des Jahres, in der wir uns aufraffen und bereit sein müssen, loszulegen”, so McDavid bei ESPN.

Man sieht, dass jeder Spieler ein bisschen härter kämpft, wenn man die Präsenz von Larks dort hinten hat.

Christian Fischer

Neben den im Westen fünftplatzierten Oilers, die neun ihrer vergangenen zwölf Spiele gewannen, festigten auch die Detroit Red Wings im Osten ihren Playoff-Rang (Platz acht). Dafür reichte dem Team um Moritz Seider ein 6:3-Erfolg gegen die New York Islanders.

Großen Anteil daran hatte Rückkehrer Dylan Larkin. Der Center, der zuvor aufgrund einer Unterkörperverletzung acht Partien zuschauen musste, feierte mit zwei Toren ein gelungenes Comeback. “Die Saison, die er bis zu dieser Verletzung gespielt hat, war einfach bemerkenswert. Er ist ein echter Nummer-1-Center. Er treibt das Spiel an. Man sieht, dass jeder Spieler ein bisschen härter kämpft, wenn man die Präsenz von Larks dort hinten hat”, erklärte Mitspieler Christian Fischer.

Stützle, Sturm, Reichel und Grubauer verlieren

Seider bereitete das 1:0 vor. Es war sein insgesamt 30. Assists in der laufenden Spielzeit. Nach einem aus sportlicher Sicht über weite Strecken katastrophalen März mit sieben Niederlagen in Folge scheinen sich die Red Wings zum Saisonendspurt allmählich zu rehabilitieren: Sie gewannen drei ihrer vergangenen vier Partien.

Weniger erfolgreich verlief der Spieltag hingegen für vier andere deutsche NHL-Profis. Tim Stützle (ohne Scorerpunkt) verlor mit den Ottawa Senators gegen die St. Louis Blues mit 2:5. Ebenfalls ohne Torbeteiligung blieb Nico Sturm beim 1:4 seiner San Jose Sharks gegen den Tampa Bay Lightning. Philipp Grubauer hielt zwar 34 der 36 Schüsse auf sein Tor, musste sich bei der 1:3-Niederlage der Seattle Kraken gegen die Vegas Golden Knights kurz vor Spielende aber gleich zweimal geschlagen geben. Des Weiteren unterlag Lukas Reichel mit den Chicago Blackhawks mit 0:4 den Anaheim Ducks. Alle vier Teams haben nur noch theoretische Chancen auf die Playoffs.

Draisaitl und Oilers im Sekundenpech – Stützle trotz drei Assists im Schatten

Dieses Spiel lieferte einen feinen Vorgeschmack, was die Playoffs in der NHL bieten werden, vor allem in der starken Western Conference: Beim 2:3 der Edmonton Oilers gegen die Colorado Avalanche ging es in die Overtime – mit der Entscheidung in letzter Sekunde.

Mikko Rantanen (li.) und die Colorado Avalanche strauchelten zwischenzeitlich, doch am Ende siegten sie gegen Warren Foegele und die Edmonton Oilers.

Mikko Rantanen (li.) und die Colorado Avalanche strauchelten zwischenzeitlich, doch am Ende siegten sie gegen Warren Foegele und die Edmonton Oilers.

NHLI via Getty Images

Zwei der Top-Favoriten auf den Stanley Cup lieferten sich im Rogers Place in Edmonton einen packenden Schlagabtausch. Nach einem torlosen ersten Drittel bot sich Jonathan Drouin in der 25. Minute die große Chance zur Gästeführung, doch der starke Stuart Skinner im Oilers-Tor wehrte dessen Penalty ab.

Verteidiger Sean Walker, an der Trade-Deadline von den Philadelphia Flyers gekommen, brachte Colorado etwas später dann doch in Führung (31.). Im Schlussdrittel drehten die Oilers die Partie. Zwar wurde zunächst ein Treffer von Zach Hyman zurecht annulliert, weil er den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor gekickt hatte, Warren Foegele (46.) und Sam Carrick mit seinem ersten Tor im Edmonton-Dress jubelten aber wenig später (52.).

Die Avalanche bewies jedoch, warum sie nach dem Cup-Gewinn 2022 wieder zu den ganz heißen Anwärtern auf Lord Stanley gehört: Erneut Walker schickte das Spiel mit seinem Ausgleich in die fünfminütige Overtime (55.).

Stützle spielt stark auf  – Seider mit 28. Vorlage

Im Drei-gegen-drei, das es in den Playoffs nicht geben wird, ereilte Draisaitl und die Oilers ein Sekundenschock: Artturi Lehkonen bugsierte die Scheibe eine Sekunde vor einem etwaigen Shootout ins Oilers-Netz. Diese nahmen einen Punkt für die Tabelle mit und bleiben in der Pacific Division auf Rang zwei, acht Zähler hinter den Vancouver Canucks. Allerdings haben die Oilers drei Partien weniger bestritten, es könnte also nochmals Spannung aufkommen.

Schon am frühen Samstagabend deutscher Zeit hatten sich aus deutscher Sicht Moritz Seider und J.J. Peterka duelliert, eine ganz wichtige Partie mit Blick auf eine Teilnahme an der Endrunde. Die Red Wings von Seider gewannen nach sieben Niederlagen in Serie mit 4:1 und hielten Peterkas Buffalo Sabres damit auf Distanz. Seider sammelte seine 28. Vorlage der Saison beim zwischenzeitlichen 1:1.

Tim Stützle spielte beim 4:3 nach Overtime der Ottawa Senators gegen die New York Islanders stark auf, bereitete drei Tore vor. Teamkollege Brady Tkachuk stellte ihn mit einem Hattrick sogar in den Schatten. Nico Sturm verlor mit den San Jose Sharks mit 2:4 bei den Columbus Blue Jackets. Philipp Grubauer im Tor der Seattle Kraken konnte die 1:4-Niederlage gegen die Nashville Predators nicht verhindern.

Inklusive Seider-Assist: Red Wings beenden Negativlauf

Die Detroit Red Wings haben sich durch einen 4:1-Erfolg gegen die Buffalo Sabres nach sieben Niederlagen in Folge im Playoff-Kampf zurückgemeldet. Die Ottawa Senators gewannen derweil gegen die New York Islanders dramatisch.

Freuten sich über den ersten Sieg nach sieben Niederlagen: Moritz Seider (re.) und die Red Wings.

Freuten sich über den ersten Sieg nach sieben Niederlagen: Moritz Seider (re.) und die Red Wings.

IMAGO/USA TODAY Network

Zunächst sah es für die Red Wings auch gegen Buffalo nicht gut aus, denn Tage Thompson brachte die Sabres, bei denen J.J. Peterka wie zuletzt häufiger auf nur relativ wenig Eiszeit (11:47 Minuten) kam, im Powerplay zunächst in Führung (12.). Doch danach drehte Detroit den Spieß um: Christian Fischer traf mit der Rückhand zum 1:1 (26.), Moritz Seider durfte sich bei dem Treffer seinen 28. Assists der Saison gutschreiben lassen.

Kane und Sprong entscheiden – Stützle hilft Seider

Patrick Kane war es dann, der aus kurzer Distanz für die Red Wings schon Ende des Mitteldrittels die erstmalige Führung besorgte (38.). Ein akkurater Schuss von Daniel Sprong überraschte schließlich in der 54. Minute Sabres-Keeper Ukko-Pekka Luukonen mit einem akkuraten Schuss ins kurze Eck. Ins leere Tor traf Lucas Raymond schließlich 67 Sekunden vor der Schlusssirene zum 4:1-Endstand.

Tim Stützle war derweil beim 4:3-Erfolg nach Overtime gegen die Islanders gleich mit drei Assists beteiligt. Nach 0:1- und 1:2-Rückständen brachte der deutsche Center seine Senators mit direkten Vorlagen zum 2:2 von Ridly Greig nach doppeltem Doppelpass (46.) sowie einem Pass im Powerplay auf Brady Tkachuk (53.) zum 3:2 zunächst scheinbar schon auf Siegkurs. Doch bei Sechs-gegen-Vier-Überzahl gelang Bo Horvat für die Islanders 38 Sekunden vor der Schlusssirene noch das 3:3.

Tkachuk: Hattrick und Overtime-Winner

In der fälligen Overtime waren es dann aber die Senators, die kurz vor Schluss noch zuschlugen: Über Stützle und Shane Pinto kam der Puck zu Tkachuk, der 24 Sekunden vor einem möglichen Penaltyschießen mit einem satten Handgelenkschuss den Extrapunkt für Ottawa rettete – und zugleich seinen Hattrick perfekt machte.

Dank ihres eigenen Erfolgs – und der gleichzeitigen Islanders-Niederlage – schoben sich die Red Wings damit zumindest vorerst wieder auf den Wild-Card-Platz zwei in der Eastern Conference vor.

Red Wings im freien Fall – Stützle überzeugt doppelt

Moritz Seiders Detroit Red Wings drohen nach der nächsten Schlappe die Playoffs aus den Augen zu verlieren, Tim Stützle trifft, und Brayden Point stellt einen Lightning-Rekord auf. Die NHL am Freitagmorgen.

David Perron zeigt vollen Einsatz, doch die Detroit Red Wings fanden auch gegen die Arizona Coyotes nicht zurück in die Spur.

David Perron zeigt vollen Einsatz, doch die Detroit Red Wings fanden auch gegen die Arizona Coyotes nicht zurück in die Spur.

IMAGO/USA TODAY Network

Verpassen die Detroit Red Wings zum achten Mal in Serie die NHL-Playoffs? Nachdem der elfmalige Stanley-Cup-Sieger noch vor wenigen Wochen euphorisch Richtung Postseason zu stürmen schien, befindet er sich nun auf einmal im freien Fall. In der Nacht auf Freitag (MEZ) kassierte die Mannschaft von Verteidiger Moritz Seider beim 1:4 gegen die Arizona Coyotes bereits die siebte Niederlage hintereinander.

Erst in der Vorwoche hatten die Red Wings beim Vorletzten der Central Division mit 0:4 verloren, doch von einer Revanche waren sie weit entfernt. Lucas Raymond glich im ersten Drittel spät noch zum 1:1 aus, danach lief nicht mehr viel zusammen. Dass wie schon bei den vier Schlappen zuvor Kapitän Dylan Larkin verletzt fehlte, wollte Trainer Derek Lalonde nicht als Ausrede gelten lassen: “Er ist ein ganz besonderer Spieler und oft unser Motor, aber wir haben auch sehr starke andere Spieler.”

Drei Tore und drei Vorlagen für Point – Peterka & Co. bereit für Detroit

Im Rennen um einen der beiden Wildcard-Plätze in der Eastern Conference ist Detroit inzwischen ins Hintertreffen geraten. Erster Anwärter ist nach derzeitigem Stand der Tampa Bay Lightning, der gegen die New York Rangers – den souveränen Spitzenreiter der Metropolitan Division – einen 6:3-Triumph feierte und dabei im finalen Drittel viermal traf. Der 28-jährige Brayden Point machte an einem denkwürdigen Abend seinem Namen alle Ehre: Mit drei Toren und drei Assists sammelte er als dritter Spieler der Franchise-Geschichte sechs Scorerpunkte in einem Spiel.

NHL 2023/24

Nicht weiter an Boden verloren die Red Wings immerhin auf die weiter punktgleichen New York Islanders, die bei den Buffalo Sabres um J. J. Peterka ein 0:4 einstecken mussten. Bei den Sabres, die nach einem beachtlichen Lauf dafür ihrerseits weiter von einer Wildcard träumen dürfen, feierte Goalie Ukko-Pekka Luukkonen bereits seinen fünften Shutout in dieser Saison. Nächster Sabres-Gegner: die nur noch drei Zähler entfernten Red Wings.

Einen erfolgreichen Abend erlebte auch Tim Stützle, der mit den Ottawa Senators zwar keine Playoff-Chancen mehr hat, bei den ebenfalls abgeschlagenen Columbus Blue Jackets aber immerhin den zweiten Sieg nacheinander einfuhr. Stützle traf in der 53. Minute zum 2:2 und verwandelte auch im Penaltyschießen. Mit seinen nun 16 Toren ist der 22-jährige Center zwar noch ein gutes Stück von seinen 39 aus der bärenstarken Vorsaison entfernt, punktete aber zumindest im vierten Auftritt in Serie.

Peterka erzielt 21. Saisontor: Klarer Sieg gegen Seiders Red Wings

John-Jason Peterka hat in der NHL das deutsche Duell mit Moritz Seider klar für sich entschieden. Tim Stützle hat maßgeblichen Anteil am Overtime-Sieg der Senators – und Philipp Grubauer musste sich in der Verlängerung geschlagen geben.

John-Jason Peterka fuhr einen klaren Sieg mit seinen Sabres ein.

John-Jason Peterka fuhr einen klaren Sieg mit seinen Sabres ein.

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Beim 7:3-Sieg am Dienstagabend (Ortszeit) der Buffalo Sabres gegen die Detroit Red Wings erzielte John-Jason Peterka sein 21. Saisontor, Moritz Seider blieb bei den Red Wings ohne Torbeteiligung.

Allerdings liegt Buffalo – das Ende September zur Einweihung des SAP-Garden nach München kommen wird – im Rennen um die Playoff-Plätze bereits deutlich im Hintertreffen. Die Red Wings hingegen halten noch Anschluss an einen Widcard-Platz, nach der inzwischen sechsten Niederlage in Folge wird die Luft für Detroit aber immer dünner.

Stützle legt Siegtreffer für Ottawa auf

Unterdessen hatte Tim Stützle maßgeblichen Anteil am Sieg seiner Ottawa Senators. Die Kanadier gewannen gegen die Pittsburgh Penguins mit 2:1 nach Verlängerung und beendeten damit ihren Negativlauf von sieben Niederlagen in Folge. Stützle legte den entscheidenden Treffer in der Overtime auf, nachdem der Ausgleich 222 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit gefallen war. Dennoch bleiben die Kanadier Schlusslicht in der Atlantic Division der Eastern Conference.

Einen Abend mit vielen Gegentoren erlebte Torwart Philipp Grubauer mit den Seattle Kraken. Gegen die Vegas Golden Knights verlor Seattle mit 4:5 nach Verlängerung, Grubauer spielte durch. Auch Nico Sturm kassierte eine Niederlage. Seine San Jose Sharks verloren bei den Philadelphia Flyers mit 2:3. Sturm blieb ohne Torbeteiligung.

Makar macht’s wie Krupp: Red Wings gehen unter und zittern

Weil ein Verteidiger dreimal trifft und Nathan MacKinnon immer weiter punktet, verlieren die Detroit Red Wings klar in Denver. Und auch der Toptorjäger der Liga schlägt wieder zu. Die NHL am Freitagmorgen.

Cale Makar (li.) feiert den ersten NHL-Dreierpack seiner Karriere - und damit nun etwas mit Uwe Krupp gemeinsam.

Cale Makar (li.) feiert den ersten NHL-Dreierpack seiner Karriere – und damit nun etwas mit Uwe Krupp gemeinsam.

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Die Detroit Red Wings, elfmaliger Gewinner des Stanley Cup, träumen von der ersten Playoff-Teilnahme seit 2015/16, müssen im Rennen um eine von zwei Wild Cards in der Eastern Conference aber zunehmend nervös nach hinten blicken. In der Nacht auf Freitag (MEZ) kassierten Moritz Seider & Co. mit 2:7 bei der Colorado Avalanche die dritte Niederlage nacheinander – der Vorsprung auf den Tampa Bay Lightning und die New York Islanders schmilzt.

NHL 2023/24

In Denver hielten die Red Wings nur im ersten Drittel mit (2:2), danach zeigte die Avalanche, warum sie in der Central Division klar auf Playoff-Kurs steuert. Die entscheidenden Figuren: der 25-jährige Cale Makar, der als vierter Verteidiger in der Franchise-Geschichte einen Dreierpack schnürte – wie unter anderem Uwe Krupp am 1. März 1995; NHL-Topscorer Nathan MacKinnon, der mit einem Tor und drei Vorlagen auch im 31. Heimspiel punktete und weiter den Rekord des großen Wayne Gretzky (40, 1988/89) jagt; und Mikko Rantanen, der gleich vier Assists sammelte. Bei den Gästen stand Seider 19:59 Minuten auf dem Eis.

Matthews hat das letzte Wort gegen Peterka & Co. – Stützle verliert erneut

Eine späte Niederlage mussten die Buffalo Sabres um J. J. Peterka (18:04 Minuten Eiszeit) einstecken. Auston Matthews traf 40 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung zum 2:1 für die Toronto Maple Leafs, die im Gegensatz zu den Sabres in der Atlantic Division ein direktes Playoff-Ticket vor Augen haben – bei nun acht Punkten Vorsprung auf die viertplatzierten Red Wings. Für Matthews war es bereits das 54. Saisontor. Der erste Verfolger, Sam Reinhart von den Florida Panthers, hat satte neun weniger.

Im dritten Spiel des Abends bezwangen die Arizona Coyotes auch ohne die zu den Edmonton Oilers getradeten Adam Henrique und Sam Carrick die Ottawa Senators mit 2:1. Coyotes-Goalie Lukas Dostal war mit 29 Paraden der Matchwinner dieses NHL-Kellerduells. Bei den Senators, die zum fünften Mal in Serie verloren, kam Tim Stützle auf 21:59 Minuten Einsatzzeit, blieb aber ohne Scorerpunkt.

Stützles Assist-Doppelpack reicht Ottawa nicht

14 Partien hatten die Arizona Coyotes nicht mehr gewonnen – gegen die Ottawa Senators reicht es dann aber endlich. Und das, obwohl der Gastgeber zwischenzeitlich ausgleicht. Die NHL am Samstagmorgen.

Duell zweier Center: Nick Bjugstad von den Coyotes (li.) geht Tim Stützle an.

Duell zweier Center: Nick Bjugstad von den Coyotes (li.) geht Tim Stützle an.

Icon Sportswire via Getty Images

Zwei Torvorlagen von Tim Stützle haben den Ottawa Senators nicht zum Sieg gereicht. Gegen die zuvor 14 Partien erfolglosen Arizona Coyotes unterlag die Mannschaft aus der kanadischen Hauptstadt am Ende mit 3:5.

Nach 0:3-Rückstand waren die Senators durch die beiden Assists von Stützle (Nr. 41 und 42) vor dem Schlussdrittel zwar zum Ausgleich gekommen, zwei weitere Tore für die Coyotes besiegelten jedoch die Niederlage. Dylan Guenther stellte mit dem 4:3 die Weichen, der finale Treffer war ein Emptynetter in der Schlusssequenz dieses Duells. Die ohnehin schon geringen Chancen Ottawas auf die Playoffs sind damit weiter geschrumpft. Das Team ist Schlusslicht in der Atlantic Division.

“Wir müssen von Anfang an bereit sein”, sagte Senators-Torwart Anton Forsberg. “Wir müssen daran arbeiten, das erste Tor zu erzielen. Es ist immer einfacher, mit einer Führung zu spielen und nicht ständig einem Rückstand hinterherzulaufen.”

Ovechkin verkürzt weiter – Devils vergeben Penalty zwei Sekunden vor Schluss

Was war sonst noch los in der Liga? Beim 5:2-Erfolg der Washington Capitals über den Ost-Rivalen Philadelphia Flyers markierte der russische Superstar Alex Ovechkin beim 1:2-Anschlusstreffer sein 839. NHL-Tor, leitete die Wende ein und verkürzte zugleich weiter auf die führende Eishockey-Legende Wayne Gretzky (894).

Wild war die Schlussphase beim 4:3-Sieg der Anaheim Ducks über die New Jersey Devils. Ducks-Goalie Lukas Dostal, der insgesamt satte 52 Schüsse parierte, hielt auch einen Penaltyversuch von Jack Hughes 2,1 Sekunden vor der Sirene stand und avancierte somit zum Matchwinner für die Kalifornier.

aho, dpa, sid

Furios wie zuletzt 2017: Seiders Red Wings dürfen träumen

Die Detroit Red Wings feiern einen Kantersieg, als es darauf ankommt, Tim Stützle und Nico Sturm nur persönliche Erfolgserlebnisse. Die NHL am Mittwochmorgen.

Verteidiger mit Doppelpack: Auch Shayne Gostisbehere jubelte gegen Washington.

Verteidiger mit Doppelpack: Auch Shayne Gostisbehere jubelte gegen Washington.

IMAGO/USA TODAY Network

In der Saison 2016/17 hatten sich die Detroit Red Wings erstmals seit 27 Jahren nicht für die Playoffs in der NHL qualifiziert – und es hat seitdem auch nicht mehr geklappt. Deshalb kann man sich vorstellen, wie sehr die Fans des 1926 gegründeten Eishockeyteams danach lechzen, endlich wieder an alte Erfolge anzuknüpfen. In diesem Jahr könnte es so weit sein.

In der Nacht auf Mittwoch (MEZ) feierten die Red Wings mit einem furiosen 8:3 zuhause gegen die Washington Capitals den bereits sechsten Sieg hintereinander und festigten damit den ersten Wildcard-Platz in der Eastern Conference – drei Punkte vor dem Tampa Bay Lightning und bereits neun vor den Capitals, die in der Little Caesars Arena keine Chance hatten.

NHL 2023/24

Gleich sieben Spieler punkteten bei den Gastgebern doppelt, darunter Verteidiger Shayne Gostisbehere, der zum 1:0 und 4:1 traf, und Superstar Patrick Kane, der mit zwei weiteren Assists nun in neun Spielen am Stück Punkte gesammelt hat. Verteidiger Moritz Seider, dem 17:49 Minuten auf dem Eis vergönnt waren, steuerte eine Torvorlage bei an einem Abend, wie ihn Detroit lange nicht erlebt hatte: Erstmals seit November 2017 schossen die Red Wings wieder acht Tore, und dann auch noch gegen einen direkten Playoff-Konkurrenten.

Sturm trifft zur Führung und verliert 2:7

Die Ottawa Senators und die San Jose Sharks werden dieses Jahr nichts mit den Playoffs zu tun haben, und beide zeigten einmal mehr, warum. Die Senators unterlagen mit 1:4 bei den Nashville Predators, wobei Tim Stützle immerhin eine Vorlage verbuchte. Die Sharks gingen gegen die New Jersey Devils mit 2:7 unter. Nico Sturm traf dabei zumindest mit seinem vierten Saisontor zur Führung.

Auch J. J. Peterka (12:39 Minuten Eiszeit) musste mit den Buffalo Sabres eine Niederlage quittieren – 2:3 bei den Florida Panthers, dem Spitzenreiter im Osten. Die Vancouver Canucks, Primus im Westen, verloren zuhause gegen die Pittsburgh Penguins mit 3:4 nach Verlängerung.