Julian Brandt und Nico Schlotterbeck sprechen vor dem Champions-League-Finale mit Borussia Dortmund über Gegner Real Madrid, Zuversicht und Jude Bellingham.
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Voller Vorfreude auf das anstehende Champions-League-Finale: Julian Brandt und Nico Schlotterbeck.
UEFA via Getty Images
Aus London berichten Matthias Dersch und Patrick Kleinmann
Die Anzeigentafeln auf dem Weg ins Stadion untertreiben. Ein “Wembley Event” ist angekündigt, am Samstag könnte auf den Straßen im Nordwesten Londons offenbar etwas mehr los sein als an anderen Tagen. Hinter der nüchternen Verkehrs-Bürokratie steckt für einige Spieler von Real Madrid und vielen bei den deutlichen weniger erfahrenen Dortmunder ein absolutes Karriere-Highlight, das Champions-League-Finale (21 Uhr, LIVE! bei kicker).
“Bei all dem Erfolg, den wir haben möchte, wollen wir auch versuchen den Moment und das Spiel genießen”, erhofft sich Julian Brandt mit Blick auf die Partie: “Wir werde das nicht so häufig in unserem Leben erleben dürfen.” Ein Highlight soll das Endspiel werden, eins mit einem guten Ende. Auch wenn der Gegner schwerstmöglich scheint, tragen der Mittelfeldspieler und seine Team-Kollegen Zuversicht nach London: “Wenn wir nicht daran glauben würden, hätten wir in Dortmund bleiben können.”
Vor allem die beiden 1:0-Siege gegen Paris Saint-Germain im Halbfinale gegen Innenverteidiger Nico Schlotterbeck den Glauben an die Überraschung gegen die in acht Champions-League-Endspielen noch ungeschlagenen Madrilenen: “Als Defensivspieler nehme ich mit, dass wir zweimal gegen so eine Offensive zu Null gespielt zu haben, das war ein Riesenerfolg.” Die Erkenntnis sei, “dass wir jeden Gegner der Welt schlagen können”.
Brandt setzt auf die Dortmunder Fans
Und das gilt auch für die Offensive Reals um Vinicius Junior, Jude Bellingham und Rodrygo. “Sie haben alle drei unfassbare Qualität”, findet Schlotterbeck, der mit dem Briten ein Jahr in Dortmund zusammenspielte: “Er kann gegen den Ball laufen ohne Ende, er kann schießen, dribbeln und köpfen.” Dortmund müsse “vorsichtig sein”, zumal neben dem Ex-Teamkollegen “zwei dribbelstarke Spiele stehen, die jedem Verteidiger der Welt Probleme bereiten”. Schlotterbeck glaubt: “Wenn wir die Drei in Schach halten, haben wir eine Chance zu gewinnen.”
Vor allem geht es dem 24-Jährigen darum, Lust zu zeigen, keine Angst. “Wir probieren mit Freude ins Spiel zu gehen. Und wenn wir mit Glauben reingehen, haben wir auch eine Chance.” Dabei auch “Vorfreude, vielleicht auch Aufgeregtheit” zu verspüren, sei “ein Stück weit normal, aber wir versuchen es trotzdem als Fußball-Spiel zu sehen und zu nehmen”.
Wir werden so etwas wie ein Heimspiel haben.
Nico Schlotterbeck
Mats Hummels und Marco Reus als letzte verbliebene Dortmunder aus dem 2013er-Finale gegen Bayern München sowie die heutigen Co-Trainer Nuri Sahin und Sven Bender hätten ihnen mitgegeben, dass dieses Partie “etwas anders ist als in der Bundesliga, aber sie haben gesagt, dass du es angehen musst wie jedes andere Spiel”, berichtet Schlotterbeck. Mitspieler Brandt setzt auch auf die zahlreich angereisten Fans, 30.000 alleine werden im Stadion sein. “Wir werden so etwas wie ein Heimspiel haben.”