Eisenach schockt Flensburg – Magnusson trägt SCM – Hamburg deklassiert

Der Samstagabend in der Handball-Bundesliga brachte eine faustdicke Überraschung hervor, weil Eisenach zu Hause tatsächlich Flensburg düpierte. Magdeburg und Berlin marschieren derweil im Gleichschritt. Zuvor war der HSV Hamburg in Leipzig böse unter die Räder gekommen.

Unterschiedliche Emotionen: Eisenach und Magdeburg feierten Siege, der HSV Hamburg bekam den nächsten Dämpfer.

Unterschiedliche Emotionen: Eisenach und Magdeburg feierten Siege, der HSV Hamburg bekam den nächsten Dämpfer.

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Der SC Magdeburg eilt mit riesigen Schritten der nächsten Deutschen Meisterschaft entgegen: Der amtierende Champions-League-Sieger gewann auch das neunte der vergangenen zehn Pflichtspiele beim HC Erlangen (32:27) – und ist auf dem Weg zum Titel kaum noch zu stoppen.

Mit bestem Beispiel ging in Nürnberg ein Isländer voran: Omar Ingi Magnusson erzielte für den SCM insgesamt 14 Tore, sechs davon vom Siebenmeterstrich. Bester Erlanger Werfer waren Rechtsaußen Hampus Olsson und der Halbrechte Antonio Metzner mit je fünf Treffern. Magdeburg bleibt unangefochten Erster, Erlangen auf Rang 16.

Der Welthandballer regelt in Hannover

Direkt hinter dem SCM stehen weiter die Füchse Berlin, die unter keinen Umständen die Champions-League-Qualifikation noch verspielen wollen. Der Hauptstadtklub bewältigte die schwere Auswärtsaufgabe bei der TSV Hannover-Burgdorf letztlich abgeklärt mit 28:25 (14:13). Verlass war einmal mehr auf Welthandballer Mathias Gidsel, der sieben Treffer erzielte. Rechtsaußen Hans Lindberg kam auf sechs Tore (ein Siebenmeter), Hannovers Rechtsaußen Marius Steinhauser auf fünf Treffer.

Nach dem wichtigen Erfolg in Niedersachsen liegt der volle Fokus der Füchse auf dem European-League-Final Four, das am kommenden Wochenende in Hamburg steigt. Im zweiten Halbfinale trifft Berlin dabei auf Liga-Rivale Rhein-Neckar Löwen.

Zehnder versenkt die SG

Gedanklich schon bei jenem Final Four war wohl die SG Flensburg-Handewitt, die sich bei Aufsteiger ThSV Eisenach blamierte. Der heimstarke Liga-Neuling schockte die Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau mit einem 28:27 (14:13).

Der in dieser Saison ohnehin herausragende und deswegen begehrte Manuel Zehnder erzielte zwölf Tore (davon zwei Siebenmeter), Neu-Nationalspieler Marko Grgic lief ebenfalls heiß und war siebenmal erfolgreich. Bester SG-Werfer waren noch Linksaußen August Pedersen und Spielmacher Jim Gottfridsson mit je fünf Toren.

Bei den Hausherren sammelte Mateusz Kornecki 15 Paraden, bei den Gästen Kevin Möller insgesamt 13. Während Eisenach das nächste Glanzstück feiern durfte und schon der nächsten Bundesliga-Saison entgegenschaut, war die vermeidbare Niederlage ein empfindlicher Rückschlag für Flensburg im Kampf um Rang zwei.

Saeveraas macht in Leipzig den Unterschied

Es sind schwere Tage für die Fans des HSV Hamburg, die am Samstagabend auch noch eine deftige 27:39 (16:21)-Auswärtsniederlage beim SC DHfK Leipzig zu verkraften hatten. Die Hanseaten fanden kein Gegenmittel für Leipzigs Linkshänder Viggo Kristjansson (zehn Tore) und Linksaußen Lukas Binder (acht Tore bei acht Versuchen). Bester HSVH-Werfer war noch Rechtsaußen Frederik Bo Andersen mit acht Treffern.

Der entscheidende Unterschied war der bei den Torhütern: Während SC-Keeper Kristian Saeveraas auf 13 Paraden kam, sammelten Johannes Bitter (4) und Jens Vortmann (3) zusammen nur sieben. Leipzig festigte damit Platz acht und vergrößerte den Vorsprung auf den Tabellennachbarn aus Hamburg.

Deutsches CL-Finale möglich: Magdeburg muss Aalborg schlagen

Zwei deutsche Mannschaften kämpfen in der Champions League noch um den Titel. Seit dem frühen Dienstagabend kennen der SC Magdeburg und der THW Kiel auch ihre Gegner. Ein deutsches Finale ist möglich.

Riesenjubel: Der SC Magdeburg zitterte sich im Siebenmeterwerfen ins Halbfinale der Champions League.

Riesenjubel: Der SC Magdeburg zitterte sich im Siebenmeterwerfen ins Halbfinale der Champions League.

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Spannender als die deutschen Teams hätte man es im Viertelfinale nicht machen können: Titelverteidiger Magdeburg setzte sich nach der knappen Hinspiel-Niederlage in Polen (26:27) im Rückspiel gegen Kielce erst im dramatischen Siebenmeterwerfen durch. Der THW Kiel verlor den ersten Vergleich mit Montpellier mit neun Toren, um im Rückspiel das “Wunder von Kiel” wahr zu machen. Nach dem 31:21 gab es beim deutschen Rekordmeister kein Halten mehr.

Keine Spannung aufkommen ließ derweil Mitfavorit Barcelona, der Rekordsieger des Wettbewerbs (elf Titel, darunter auch 2021 und 2022) gewann das Hinspiel in Paris bereits mit 30:22, sodass zu Hause der 32:31-Erfolg gegen PSG leicht reichte.

Aalborg um die ehemaligen Welthandballer Mikkel Hansen und Niklas Landin ließ sich nach dem 31:32 in Veszprem nicht aus der Ruhe bringen, zu Hause gewannen die Dänen mit 33:28 gegen die Magyaren und zogen daher verdient ins Final Four ein.

Im Halbfinale treffen nun Magdeburg und Aalborg sowie Barcelona und Kiel aufeinander. Eine “verdiente” Vorschlussrunde: Aalborg landete hinter dem THW in Gruppe A auf Rang zwei, Barcelona hinter dem SCM in Gruppe B auf dem zweiten Platz.

Beide Partien hat es folglich in dieser Champions-League-Saison noch nicht gegeben. Am 8. Juni kämpfen die vier Mannschaften um eines der beiden begehrten Final-Tickets, das Endspiel – womöglich ein deutsches – steigt dann bereits am 9. Juni.

Bietigheim kämpft gegen Metz um seinen Finaltraum

Bei den Frauen nimmt erstmals in der Geschichte des Final Fours, das am 1. und 2. Juni in Ungarn ausgetragen wird, eine deutsche Mannschaft am wichtigsten europäischen Wettbewerb teil: Die SG BBM Bietigheim machte mit dem knappen Weiterkommen gegen Odense (30:26, 30:32) die Sensation perfekt. In der Vorschlussrunde trifft der viermalige deutsche Meister (2017, 2019, 2022 und 2023) auf Metz Moselle – und hofft in Budapest aufs Finale.

Im anderen Halbfinale duellieren sich Team Esbjerg aus Dänemark und Györi ETO KC (Ungarn).

Stephan über Wolff-Wechsel zum SCM: “In Polen hat er genug Geld verdient”

Es ist aus deutscher Sicht schon jetzt die große Frage des Transfer-Sommers: Wechselt Nationalkeeper Andreas Wolff zurück in die Bundesliga oder nicht? Der einstige Welthandballer Daniel Stephan sieht keine Hindernisse.

Ernste Miene: Andreas Wolff schied mit Kielce in Magdeburg aus der Königsklasse aus.

Ernste Miene: Andreas Wolff schied mit Kielce in Magdeburg aus der Königsklasse aus.

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Ausgerechnet beim Viertelfinal-Rückspiel der Königsklasse in Magdeburg lief Andreas Wolff für Kielce zu Höchstleistung auf, machte den Hausherren auch im Siebenmeterwerfen das Leben noch ungemein schwer. Am Ende aber scheiterte der polnische Spitzenklub am SCM. Und Wolff sprach von einem “Heimspiel”.

“Ich bin ein Deutscher und spiele in Deutschland. Das ist eine große Ehre”, erklärte der 33-Jährige bei Dyn. Macht er das in Zukunft wieder regelmäßig? “Andy Wolff gehört in die Bundesliga”, sagt Martin Schwalb in der neuen Folge des Handball-Podcasts “Erste 7” unmissverständlich.

Der zweimalige Trainer des Jahres in Deutschland (2000 und 2010), der insgesamt 193 Länderspiele fürs DHB-Team machte, begründet seine These auch: “Er ist deutscher Nationaltorhüter, und ich würde mich freuen, ihn hier zu sehen. Er ist nicht der einfachste Typ der Welt, aber ich würde ihn gern öfter sehen. Bei der derzeitigen Vertragskonstellation auf der Torhüterposition in den Spitzenklubs ist es vielleicht für ihn die letzte Chance, nochmal groß in der Bundesliga anzugreifen.”

Im Schatten von Landin – Sportliche Perspektive reizvoll

Wolff spielte von 2013 bis 2016 bei der HSG Wetzlar im deutschen Oberhaus, ging dann für drei Jahre nach Kiel, wo er im Schatten von Niklas Landin nie wirklich glücklich wurde. Seit 2019 steht Wolff in Polen unter Vertrag, wo sie ihn in Kielce verehren. Trotz Vertrags bis 2028 halten sich Meldungen um einen möglichen Sommerwechsel zu Bundesliga-Spitzenreiter Magdeburg hartnäckig.

“Andy hat sich als Typ entwickelt”, findet auch Daniel Stephan, einer von nur zwei deutschen Welthandballern (1998): “Am Anfang war er jemand, der mit keiner Mannschaft kompatibel war. Er hat immer nur sein Ding gemacht. In Polen hat er genug Geld verdient, jetzt kann er eigentlich wieder nach Deutschland kommen.”

Die sportliche Perspektive könnte Wolff reizen. Der amtierende Champions-League-Sieger und Klubweltmeister hat bereits den DHB-Pokal gewonnen, wird wohl erneut die Deutsche Meisterschaft nach Magdeburg holen – und peilt beim Final Four der Champions League am 8./9. Juni die Titelverteidigung an.

SC Magdeburg dreht Spiel beim TBV Lemgo

Vier Tage nach dem erfolgreichen Champions League-Viertelfinale gegen Kielce schien der SC Magdeburg in der Bundesliga beim TBV Lemgo Lippe zunächst nicht ganz bei der Sache zu sein. Die Lipper hatten die Kontrolle, mussten diese aber schon vor der roten Karte gegen Suton (42.) abgeben, da der SCM im zweiten Durchgang aufdrehte.

Der TBV Lemgo konnte den SC Madeburg in der ersten Halbzeit beschäftigen

Der TBV Lemgo konnte den SC Madeburg in der ersten Halbzeit beschäftigen

IMAGO/Jan Huebner

Mit dem TBV Lemgo Lippe und dem SC Magdeburg trafen zwei der abwehrstärksten Bundesligisten aufeinander. Entsprechend war viel Mühe und Aufmerksamkeit nötig, um den Ball in die gegnerischen Maschen zu befördern. Den Lippern und den Sachsen-Anhaltern gelang dies zunächst ähnlich gut. Die Torhüter Hernandez und Zecher konnten sich bis zum 4:4 (11.) ebenfalls mehrfach auszeichnen.

Magdeburg hatte Probleme, sich auf die Stürmerfoul-Linie der Unparteiischen einzustellen, auch deswegen wirkte das Spiel des Tabellenersten etwas unruhig. Die Gastgeber versuchten ihrerseits manchmal zu zaubern, doch der Kempaversuch von Theilinger auf Lærke ging fehl. Magdeburg legte durch Smarason und Hornke gleich wieder vor, aber Wiegert war mächtig unzufrieden.

SCM schludrig, TBV kontrolliert

“Uns fehlt von vielen Kleinigkeiten ein bisschen”, befand der SCM-Trainer in der Auszeit. Der folgende, fünfte technische Fehler von Felix Claar und die Tatsache, dass die Abwehr das Lemgoer Playbook wieder nicht richtig lesen konnte, sorgten für neuerliches Stirnrunzeln bei Wiegert. Zerbe riss die Führung beim 9:8 (21.) auf Lemgoer Seite. Florian Kehrmann ging aufs Ganze und stellte nach einer Auszeit auf Sieben-gegen-Sechs um.

Der TBV Lemgo Lippe spielte auf einem hohen technischen Niveau und sehr diszipliniert und schien es sich daher leisten zu können, dem Goliath SC Magdeburg mit der Überzahl eine neue Aufgabe zu stellen. Hinten nahm der TBV die individuelle Klasse von Kristjansson wieder weg, vorne ließ es Versteijnen klingeln. Danach machte Claar es beim SCM besser. Bisher war der Verlauf ein Abbild des Hinspiels.

Damals, Mitte September, folgte auf das 9:9 ein 8:1-Lauf. Da gab es über das gesamte Spiel hinweg allerdings keine Handvoll technische Fehler – heute waren es nach 30 Minuten neun. Magdeburg hatte am Ende Glück, dass sich Versteijnen eine Halbchance nahm und an Hernandez scheiterte, der mit neun Paraden (43%) als einziger Grün-Roter Normalform zeigte. So war man mit einem 12:11 noch gut bedient.

Lemgo zur Pause vorne

Das Hallo-wach-Signal für den SC Magdeburg kam wohl durch Lemgos 14:12 (35.), Zerbe traf in Überzahl, während Hornke draußen saß: Claar und Pettersson rächten drei schnelle technische Fehler der Lipper mit dem 15:16-Führungswechsel (37.). Kehrmann buzzerte sofort zur Auszeit: Magdeburg schien den Halbzeitrückstand und eine Bankstrafe gegen Wiegert abgeschüttelt zu haben.

Die Wiegert-Sieben blieb am Drücker, hatte alsbald eine Zwei-Tore-Führung inne. Die Lemgoer spielte wieder Sieben-gegen-Sechs, allerdings brachten sie den Torwart nicht immer rechtzeitig zurück aufs Feld und fingen sich leichte Gegentreffer. Überdies war für Tim Suton nach der dritten Zeitstrafe in der 42. Spielminute Feierabend. Er war der bei weitem stärkste TBV-Akteur in diesem Spiel.

Rot für Suton

Dass es für die Gastgeber bergab ging, war an dem Siebenmeter abzulesen, den Zerbe kurz darauf an den Pfosten setzte. Gute Kreuzungen wie bei Versteijnens 20:22 waren selten geworden. Magdeburg drückte aufs Tempo und hatte die erste Drei-Tore-Führung erwirkt. Die Grün-Roten hatten ihre Wurfquote auf 80 Prozent gesteigert, ein weiterer 3:0-Lauf kam der Vorentscheidung des Spiels gleich.

“Wir bekommen unsere Abwehr nicht mehr gestellt”, bemängelte Florian Kehrmann nach dem 20:25 (47.) und forderte, wieder mit klarem Kopf zu spielen. Danach wurde Simak länger behandelt, da er im Kampf um den Ball den Hacken von Saugstrup ins Gesicht bekommen hatte. Derweil zeigte der SCM eine Gegenstoß-Show.

“Mit aller Seriosität, die wir haben”, hatte Wiegerts Credo für die zweite Spielhälfte gelautet und der SCM führte dies mit der gefürchteten Klasse aus. Fehler passierten kaum noch. Nach zuletzt zwei Siegen gegen Hannover und Eisenach steuerte der TBV Lemgo somit auf eine Niederlage zu – wobei Suton in allen Bereichen fehlte. Mit dem 28:34-Endstand machten es die Grün-Roten einmal mehr deutlich.

TBV Lemgo Lippe – SC Magdeburg 28:34 (12:11)

TBV Lemgo Lippe: Zecher (5 Paraden), Kastelic; Versteijnen 8, Suton 6, Lærke 5, Zerbe 4, Carstensen 3, Simak 1, Theilinger 1, Hutecek, Zehnder, Battermann, Schagen, Hübke, Petrovsky

SC Magdeburg: Hernandez (14/1 Paraden), Aggefors; Smarason 8, Magnusson 7/4, Claar 6, Saugstrup 3, Mertens 2, Hornke 2, Pettersson 2, Musche 1, Chrapkowski, Weber, Lagergren, O´Sullivan, Bergendahl

Zuschauer: 4520 (Phoenix Contact Arena, Lemgo)
Schiedsrichter: Darnel Jansen / Lucas Hellbusch 
Strafminuten: 12 / 2
Disqualifikation: Suton (42.) / –

Felix Buß

Nach Niederlage im Viertelfinale in Magdeburg: Protest von Kielce

Industria Kielce hat eigenen Angaben zufolge bei der European Handball Federation offiziell Protest gegen die Niederlage im Viertelfinale der Handball Champions League beim SC Magdeburg eingelegt.

Kielces Spieler wollten die Schiedsrichter nach dem Freiwurfpfiff noch umstimmen.

Kielces Spieler wollten die Schiedsrichter nach dem Freiwurfpfiff noch umstimmen.

picture alliance/dpa

Nach der 26:27-Niederlage des SCM im Hinspiel des Viertelfinals der Handball Champions League in Kielce endete das Rückspiel nach 60 Minuten mit 23:22 für den SCM. Da es keine Auswärtstorregel mehr gibt, ging es im Anschluss direkt ins Siebenmeterwerfen. Dort setzte sich der SC Magdeburg dann durch, 53:52 (26:27, 27:25) lautete das offizielle Endergebnis.

Diskutiert wurde nach der Partie vor allem über Kielces letzten Angriff in der regulären Spielzeit – diese ist auch auch Grund für den Protest, dessen Eingang die EHF gegenüber handball-world bestätigte. Das schwedische Schiedsrichter-Gespann hatte das Spiel mit einem Pfiff für einen Freiwurf für Kielce unterbrochen, die Uhr allerdings auch nicht angehalten.

Die Polen haderten mit der Entscheidung: Denn im Verlauf der Szene landete der Ball bei Artsem Karalek, der frei vor dem Tor des SCM stand. Nach dem Pfiff blieb den Polen nur ein direkter Freiwurf aus rund zehn Metern Entfernung, der dann im Deckungsblock hängenblieb und das Siebenmeterwerfen nach sich zog.

Auf seiner Facebook-Seite erklärt Kielce: “Trotz vieler Kontroversen konzentrieren wir uns im Protest auf die letzte Aktion des Spiels.” Der Verein weist in der Folge auf die Ausführung zu Regel 13, in denen es heißt: “Die Schiedsrichter sollten eine Kontinuität im Spiel zulassen, indem sie eine vorschnelle Unterbrechung des Spiels durch eine Freiwurf-Entscheidung vermeiden.”

Unverständnis bei Kielce

“Ich denke, dass die Schiedsrichter dem Geist des Spiels folgen und die Aktion laufen lassen sollten. Dani, der den Ball zu Artsem passte, wurde nicht gefoult und der Schiedsrichter musste nicht pfeifen. Leider hat er es getan…”, erklärte Kielces Co-Trainer Krzysztof Lijewski nach der Partie gegenüber der Vereins-Homepage.

Die Schiedsrichter könnten unterdessen den Vorteil auch aufgrund eines eventuellen Schrittfehlers von Dani Dujshebaev abgepfiffen haben, nachdem dieser zunächst von Magnus Saugstrup gefoult wurde und dann auch noch in einen Dreikampf mit dem Dänen und Omar Ingi Magnusson geriet.

Ein möglicher Vorteil mit dem Pass zu Karalek wäre dann nicht regulär gewesen. “Ich weiß nicht, was bei dieser letzten Aktion passiert ist. Ich glaube nicht, dass ich einen Fehler gemacht habe, Artsem hätte den Wurf machen sollen”, erklärte Kielces Rückraumspieler Dani Dujshebaev.
» Wütender Talant Dujshebaev: “(…) Weil ich sonst sofort von der EHF eine Strafe bekommen würde”

Entscheidung über Protest noch vor der Auslosung?

In den Regularien der EHF Champions League heißt es, dass ein Protest in englischer Sprache innerhalb von 24 Stunden eingereicht werden muss und zudem eine Protestgebühr von 1.000 Euro erhoben wird. Nur wenn dem Protest stattgegeben wird, erhält der Club diese Gebühr zurück.

Viel Zeit für die Entscheidung bleibt nicht mit Blick auf das Truckscout24 Final4 in Köln, das am 8./9. Juni ausgespielt werden soll. Die Halbfinalpaarungen wird die Europäische Handballföderation am kommenden Dienstag (07.05.) ab 17 Uhr in Budapest vornehmen.

Die EHF bestätigte auf Nachfrage von handball-world den Eingang des Protests, machte hinsichtlich der Dauer des Verfahrens aber keine Angaben. Sobald eine Entscheidung des Court of Handball vorliege, werde diese von Seiten des Verbandes kommuniziert. 

Dujshebaev wütet nach Aus in Magdeburg – Rückt Wolffs SCM-Wechsel näher?

In einem dramatischen Champions-League-Viertelfinale ist Kielce an Magdeburg gescheitert. Während der Trainer der Polen außer sich war, genoss der bärenstarke Andreas Wolff sein “Heimspiel” – das es bald häufiger gibt?

Bedient nach dem CL-Aus in Magdeburg: Kielce-Coach Talant Dujshebaev (li.) und Keeper Andreas Wolff.

Bedient nach dem CL-Aus in Magdeburg: Kielce-Coach Talant Dujshebaev (li.) und Keeper Andreas Wolff.

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Wieder hieß die Endstation Magdeburg, wieder geht Kielce in der Champions League leer aus. Speziell das Zustandekommen des Ausscheidens im Viertelfinale der Königsklasse brachte allerdings Talant Dujshebaev auf die Palme. Als die schwedischen Schiedsrichter Mirza Kurtagic und Mattias Wetterwik im letzten Angriff Kielces den Polen wegen eines Schrittfehlers von Dani Dujshebaev einen Vorteil wegpfiffen, gingen mit Kielces Cheftrainer die Pferde durch.

Die Partie war noch nicht beendet, da stürmte der 55-Jährige aufs Parkett und stürzte auf die Knie. Immer wieder schlug er die Hände über dem Kopf zusammen, schüttelte ihn. Die Schiedsrichter verhinderten den völligen freien Wurf von Artsem Karalek am Kreis. Stattdessen wurde der letzte direkte Freiwurf in den Block gefeuert. Das anschließende Siebenmeterwerfen entschied Magdeburg dramatisch für sich.

Denkwürdig war dann auch Dujshebaevs Auftritt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. “Glückwunsch an Magdeburg”, begann er sein kurzes Plädoyer: “Ich gebe keine Erklärung ab, weil ich sonst sofort von der EHF eine Strafe bekommen würde. Danke vielmals. Alles war gut. Super. Glückwunsch. Jeder hat das Spiel gesehen. Jeder weiß, was in den beiden Spielen passiert ist. Entschuldigung. Mehr sage ich nicht.”

Dujshebaev legte sein Mikrofon auf den Tisch, gratulierte noch dem “großen Team” des SCM und schüttelte dann weiter den Kopf. Er schien sogar mit den Tränen zu kämpfen.

Wolff genießt sein “Heimspiel”

Nicht ganz so mitgenommen wirkte sein Keeper Andreas Wolff, der künftig womöglich häufiger in der Magdeburger Arena auflaufen könnte. Am Tag nach dem CL-Krimi berichtete die Bild, dass sich der deutsche Nationaltorhüter und der SCM bereits über einen Wechsel im Sommer einig seien.

“Besonders für mich hat es sich wie ein Heimspiel angefühlt”, sagte Wolff am Dyn-Mikrofon: “Ich bin ein Deutscher und spiele in Deutschland. Das ist eine große Ehre.” Sein Vertrag in Kielce läuft noch bis 2028. Eine Ablöse würde in jedem Fall fällig werden.

Dujshebaev wütet nach Aus in Magdeburg – Rückt Wolffs SCM-Wechsel näher?

In einem dramatischen Champions-League-Viertelfinale ist Kielce an Magdeburg gescheitert. Während der Trainer der Polen außer sich war, genoss der bärenstarke Andreas Wolff sein “Heimspiel” – das es bald häufiger gibt?

Bedient nach dem CL-Aus in Magdeburg: Kielce-Coach Talant Dujshebaev (li.) und Keeper Andreas Wolff.

Bedient nach dem CL-Aus in Magdeburg: Kielce-Coach Talant Dujshebaev (li.) und Keeper Andreas Wolff.

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Wieder hieß die Endstation Magdeburg, wieder geht Kielce in der Champions League leer aus. Speziell das Zustandekommen des Ausscheidens im Viertelfinale der Königsklasse brachte allerdings Talant Dujshebaev auf die Palme. Als die schwedischen Schiedsrichter Mirza Kurtagic und Mattias Wetterwik im letzten Angriff Kielces den Polen wegen eines Schrittfehlers von Dani Dujshebaev einen Vorteil wegpfiffen, gingen mit Kielces Cheftrainer die Pferde durch.

Die Partie war noch nicht beendet, da stürmte der 55-Jährige aufs Parkett und stürzte auf die Knie. Immer wieder schlug er die Hände über dem Kopf zusammen, schüttelte ihn. Die Schiedsrichter verhinderten den völligen freien Wurf von Artsem Karalek am Kreis. Stattdessen wurde der letzte direkte Freiwurf in den Block gefeuert. Das anschließende Siebenmeterwerfen entschied Magdeburg dramatisch für sich.

Denkwürdig war dann auch Dujshebaevs Auftritt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. “Glückwunsch an Magdeburg”, begann er sein kurzes Plädoyer: “Ich gebe keine Erklärung ab, weil ich sonst sofort von der EHF eine Strafe bekommen würde. Danke vielmals. Alles war gut. Super. Glückwunsch. Jeder hat das Spiel gesehen. Jeder weiß, was in den beiden Spielen passiert ist. Entschuldigung. Mehr sage ich nicht.”

Dujshebaev legte sein Mikrofon auf den Tisch, gratulierte noch dem “großen Team” des SCM und schüttelte dann weiter den Kopf. Er schien sogar mit den Tränen zu kämpfen.

Wolff genießt sein “Heimspiel”

Nicht ganz so mitgenommen wirkte sein Keeper Andreas Wolff, der künftig womöglich häufiger in der Magdeburger Arena auflaufen könnte. Am Tag nach dem CL-Krimi berichtete die Bild, dass sich der deutsche Nationaltorhüter und der SCM bereits über einen Wechsel im Sommer einig seien.

“Besonders für mich hat es sich wie ein Heimspiel angefühlt”, sagte Wolff am Dyn-Mikrofon: “Ich bin ein Deutscher und spiele in Deutschland. Das ist eine große Ehre.” Sein Vertrag in Kielce läuft noch bis 2028. Eine Ablöse würde in jedem Fall fällig werden.

SC Magdeburg unterliegt Kielce in leidenschaftlichem Duell

Abwehrgourmets kamen im Viertelfinal-Hinspiel der Handball Champions League zwischen KS Kielce und dem SC Magdeburg auf ihre Kosten. Am Ende stand ein 27:26 (15:14), das die erste Niederlage der Grün-Roten nach 216 Tagen bedeutet – aber auch eine gute Ausgangslange für das Rückspiel.

Bei einem gellenden Pfeifkonzert hatte der SC Magdeburg Anwurf im Viertelfinal-Hinspiel der Handball Champions League beim polnischen Verein KS Kielce. Der für die Gastgeber spielende deutsche Nationaltorhüter Andreas Wolff verzeichnete mit einer Parade die erste erfolgreiche Aktion des Spiels.

Der Bundesliga-Spitzenreiter verpasste in der Folge weitere Wurfchancen, auch einen Siebenmeter, als Omar Ingo Magnusson nach fünf Minuten den Pfosten traf. Nachdem Wolff den zweiten Siebenmeter abgewehrt hatte, kam bei Kielce Schwung ins Spiel.

Karalek und Nahi sorgten geschwind für die 4:1-Vorlage (10.). Danach nutzten die Unparteiischen, als Dylan Nahi  Gegenspieler Gisli Kristjansson beim Wurf seitlich am Kopf traf, den Videobeweis. Eine Zeitstrafe für den Franzosen genügte offenbar nicht – es gab zum Entsetzen der Halle direkt Rot.

Früh Schluss für Nahi

Talant Dujshebaev schickte Sohn Daniel als Ersatz in den Mittelblock. Doch direkt nach der roten Karte tat sich der SCM zunächst leichter: Kristjansson, Musche und Magnusson führten die Grün-Roten schnell zum 6:5-Anschlusstreffer.

Die ebenfalls erfolgte Umstellung der Abwehr auf ein 3:2:1-System kam allerdings eher Kielce zugute, Karalek erhöhte wieder. Einen Holztreffer ließ Magdeburg anschließend ungenutzt, das Angriffsspiel wirkte weiter sehr unruhig. “Wir haben ein gutes Potenzial, uns zu steigern”, stellte Bennet Wiegert in seiner Auszeit nach 18 Minuten mit Blick auf den Angriff fest.

Zu diesem Zeitpunkt stand ein 9:6 für Kielce auf der Anzeigetafel, der SC Magdeburg lag offensiv auf Kurs von lediglich zwanzig Toren. Tim Hornke machte nach der Unterbrechung mit dem ersten erfolgreichen Wurf von der Siebenmeter-Markierung den ersten Schritt.

SCM zündet spät

Kielce machte jedoch weiter Druck. Karacic gelang der Ballgewinn, den Alex Dujshebaev in das 12:8 (21.) ummünzte. Hornke mit dem 12:10 – Hernandez verbuchte seine zweite Parade – versuchte erneut, den Schalter bei den Grün-Roten umzulegen.

Smarason vertändelte zwar vorne den Ball, doch Kielce machte in der Folge ebenfalls weiter – und in diesem Fall noch mehr – Fehler. Ballverluste Kielces und Ungenauigkeiten in der Abwehr ermöglichten Hornkes Gewaltwurf von der Siebenmeter-Linie zum 12:11 (26.) und Kristjanssons Ausgleichstreffer.

Der 4:0-Lauf endete mit diesem 12:12, weil Kielce über Karacic und Kounkoud erneut Lösungen fand und der finale Freiwurf von Kristjansson zum möglichen Ausgleich nach der Sirene in der Mauer hängenblieb. Beim Seitenwechsel stand ein knappes 14:13 für Kielce auf der Anzeigetafel.

Kounkoud stört

Bis auf die Remis-Stände hatte Kielce bisher durchweg geführt, der Vorsprung blieb aber auf tönernen Füßen, weil Magdeburg ebenso kämpferisch agierte wie die Hausherren. Kielce scheiterte auch bei eigenem Ballbesitz beim Versuch, den Vorsprung nach dem Seitenwechsel auf zwei Tore auszubauen.

Kielce blieb bei der offensiven Abwehr mit dem teils weit vorgezogenen Kounkoud, Claar gewann jedoch den Zweikampf und besorgte das 14:14. Auch der SCM attackierte weiterhin früh, blieb wachsam, vergab aber die Chance, als Alex Dujshebaev an Hernandez scheiterte, durch Kristjansson erstmals in Führung zu gehen. DHB-Torhüter Wolff blieb im Torwartduell tonangebend.

Den Gastgebern des Hinspiels gelang es weiterhin, den Magdeburger Angreifern schwierige Aufgaben zu stellen. Den Grün-Roten konnte in dieser Hinsicht die mangelnde Bindung zwischen Torwart und Vorderleuten vorgeworfen werden und dass im Umschaltspiel zu langsam agiert wurde. Letzteres traf derweil auch auf Kielce zu. Der Rückzug beider Teams war gut, auch das verringerte die Chance auf schnelle Treffer.

Abwehrkampf bis zum Schluss

Als sich Kielce nach 44 Minuten die erste Zeitstrafe einhandelte, kam Kristjansson, wie schon nach der roten Karte gegen Nahi zu Beginn, schnell in die Wurfposition. Der Isländer besorgte das 19:19 (46.) in gleicher Manier, da Saugstrup wieder die Sperre stellen konnte.

Magdeburg pirschte sich heran, doch es erforderte die zehnte Parade Hernandez´, ehe Kristjansson das Spiel beim 22:23 (51.) drehte. “Jetzt sind wir da”, forderte Wiegert, als Kielce beim 24:23 (52.) wieder die Führung übernommen hatte. Kristjansson suchte die nächste Entscheidung, das Foul beim Wurf zu übersehen, passte indes zur insgesamt legeren Linie der Schiedsrichter.

Kielces abwehrstarker Spielmacher Olejniczak verletzte sich dann am Knie, als Claar nach dem Wurf zum 26:25 (56.) in ihn stürzte. Nach längerer Unterbrechung für die Behandlung legte Kielce vor, der SCM hatte aber noch die Chance auf den Ausgleich: Der bis dahin achtmal erfolgreiche Däne trat am Ende des leidenschaftlichen Duells zum direkten Freiwurf an, Wolff parierte den Versuch jedoch.

KS Kielce – SC Magdeburg 27:26 (15:14)

KS Kielce: Wolff (8/1 Paraden), Walach, Mestric; A. Dujshebaev 8, Karacic 7, Tournat 3, Olejniczak, D. Dujshebaev (je 2), Moryto (1/1), Kounkoud, Surgiel, Karalek, Nahi (je 1), Wiaderny, Thrastarson, Paczkowski

SC Magdeburg: Hernandez (11 Paraden), Aggefors; Claar 8, Kristjansson 6, Hornke 6/2, Musche, Magnusson (je 2), Saugstrup, Bergendahl (je 1), O’Sullivan, Pettersson, Smarason, Weber, Lagergren, Mertens, Damgaard

Zuschauer: 4200
Schiedsrichter: Gjorgji Nachevski / Slave Nikolov (Nordmazedonien)
Strafminuten: 4 / –
Disqualifikation: Nahi (9.) / –

Felix Buß

Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungsverfahren gegen Nikola Portner ein

Im Verfahren um die positive Doping-Probe bei Nikola Portner steht die Öffnung der B-Probe und die weiteren sportrechtlichen Konsequenzen wie eine auf die “vorläufige Suspendierung” folgende eventuelle Sperre noch aus. Von strafrechtlicher Seite ist das Verfahren unterdessen beendet worden, wie der SC Magdeburg mitteilte.

“Das strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen Nikola Portner wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz wurde mit heutiger Verfügung der Staatsanwaltschaft Magdeburg nach § 170 Abs. 2 StPO mangels Tatverdachts eingestellt. Es lägen, so die Staatsanwaltschaft, `keine Anhaltspunkte dafür vor, dass der Beschuldigte gegen das Anti-Doping-Gesetz oder das Betäubungsmittelgesetz verstoßen` habe”, erklärt der vom SC Magdeburg beauftragte Rechtsanwalt Prof. Dr. Rainer Tarek Cherkeh auf der Homepage des Vereins.

weitere Informationen folgen …

SC Magdeburg hält Flensburg auf Distanz und Kurs auf die Meisterschaft

In der Pole Position war der SC Magdeburg in der Handball-Bundesliga bereits, nach dem Sieg gegen die Füchse Berlin hatte das Wiegert-Team einen Minuspunkt weniger und die Meisterschaft in eigener Hand. Mit einem 32:29-Auswärtssieg in Flensburg wurde heute die nächste Hürde genommen – zumindest vorübergehend die Tabellenführung.

Gisli Kristjansson und der SC Magdeburg hielten auch in Flensburg Kurs auf die Meisterschaft.

Gisli Kristjansson und der SC Magdeburg hielten auch in Flensburg Kurs auf die Meisterschaft.

IMAGO/Jan Huebner

Vor dem Spiel zeigten beide Fanlager Banner mit der Aufschrift “Durchhalten Kay” – gerichtet an Flensburgs Rückraumspieler Kay Smits, der nach einer Herzmuskelentzündung seit Monaten keinen Sport machen darf. Bei der SG fehlte auch der angeschlagene Simon Pytlick. Der Däne machte sich zwar warm und stand auf dem Spielberichtsbogen, wurde aber nicht eingesetzt.

Auf der Platte nahm dessen Ex-Club SCM die Spielkontrolle, machte seine Führungen aber mit ungewohnten technischen Fehlern zunichte. Erst zum Ende der Halbzeit erspielte sich Magdeburg mit dem erneut starken Torhüter Sergey Hernandez (14 Paraden) im Rücken einen Vorsprung heraus.

Flensburg verkürzte nach der Pause, doch kurz darauf führte Magdeburg erstmals mit fünf Treffern. Flensburg brachte den siebten Feldspieler, doch Magdeburg den Vorsprung weiter aus, zwang SG-Trainer Nicolej Krickau mit einer 26:19-Führung früh zu seiner letzten Auszeit (43.).

Danach kam die SG ins Spiel zurück und kam auf zwei Tore heran, so dass Bennet Wiegert seine Spieler beruhigen musste: “Wir führen mit zwei in Flensburg, wo ist das Problem? Cool bleiben.” In der spannenden Schlussphase bot sich den Gastgebern die Chance auf den Anschluss, doch der SCM hielt die Gastgeber auf Distanz.

Flensburg machte über das Spiel hinweg zu viele Fehler und verlor über sechzig Minuten auch das Duell zwischen den Pfosten – beim SCM kam kurz vor dem Ende der nachverpflichtete Torwart Mikael Aggefors zu seinem Debüt und feierte mit seinem neuen Team ein 32:29.

Nach dem Pokalsieg ist dies auch in der Meisterschaft für den SC Magdeburg ein wichtiger Schritt, die Auswärtsaufgabe in Flensburg galt als die von der Papierform her höchste Hürde. Auch wenn Berlin am Sonntag mit einem Sieg gegen Kiel in der Tabelle wieder vorbeiziehen kann, der SC Magdeburg hat aufgrund eines noch ausstehenden Nachholspiels das Heft weiter selbst in der Hand.

Es war der erste Bundesliga-Auswärtssieg in Flensburg seit Februar 2015. Bester Magdeburger Schütze war Omar Ingi Magnusson mit neun Treffern. “Wir wissen genau, dass jedes Bundesligaspiel von vorn wieder losgeht. Und unser Weg ist noch lange nicht zu Ende in dieser Saison”, sagte Magdeburgs Tim Hornke und betonte beim TV-Sender Dyn: “Das ist kein Sieg, wo man sich ausruhen kann.”

SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg 29:32 (15:19)

SG Flensburg-Handewitt: Möller (6 Paraden), Buric; E. M. Jakobsen 7/4, L. K. Möller 7, Larsen 4, Golla 3, Einarsson 2, Gottfridsson 2, J. Hansen 2, Horgen 2, Pytlick, Jorgensen, Pedersen, Zivkovic, Blagotinsek

SC Magdeburg: Hernandez (14/1 Paraden), Aggefors; O. I. Magnusson 9/7, Musche 5, Saugstrup Jensen 5, Claar 4, G. T. Kristjansson 3, Lagergren 3, Smarason 2, Hornke 1, Pettersson, Weber, Mertens, O`Sullivan, Damgaard, Bergendahl

Zuschauer: 6300
Schiedsrichter: Mirko Krag / Marcus Hurst
Strafminuten: 8 / 4
Disqualifikation: Gottfridsson (56.) / –