Der Samstagabend in der Handball-Bundesliga brachte eine faustdicke Überraschung hervor, weil Eisenach zu Hause tatsächlich Flensburg düpierte. Magdeburg und Berlin marschieren derweil im Gleichschritt. Zuvor war der HSV Hamburg in Leipzig böse unter die Räder gekommen.
Unterschiedliche Emotionen: Eisenach und Magdeburg feierten Siege, der HSV Hamburg bekam den nächsten Dämpfer.
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Der SC Magdeburg eilt mit riesigen Schritten der nächsten Deutschen Meisterschaft entgegen: Der amtierende Champions-League-Sieger gewann auch das neunte der vergangenen zehn Pflichtspiele beim HC Erlangen (32:27) – und ist auf dem Weg zum Titel kaum noch zu stoppen.
Mit bestem Beispiel ging in Nürnberg ein Isländer voran: Omar Ingi Magnusson erzielte für den SCM insgesamt 14 Tore, sechs davon vom Siebenmeterstrich. Bester Erlanger Werfer waren Rechtsaußen Hampus Olsson und der Halbrechte Antonio Metzner mit je fünf Treffern. Magdeburg bleibt unangefochten Erster, Erlangen auf Rang 16.
Der Welthandballer regelt in Hannover
Direkt hinter dem SCM stehen weiter die Füchse Berlin, die unter keinen Umständen die Champions-League-Qualifikation noch verspielen wollen. Der Hauptstadtklub bewältigte die schwere Auswärtsaufgabe bei der TSV Hannover-Burgdorf letztlich abgeklärt mit 28:25 (14:13). Verlass war einmal mehr auf Welthandballer Mathias Gidsel, der sieben Treffer erzielte. Rechtsaußen Hans Lindberg kam auf sechs Tore (ein Siebenmeter), Hannovers Rechtsaußen Marius Steinhauser auf fünf Treffer.
Nach dem wichtigen Erfolg in Niedersachsen liegt der volle Fokus der Füchse auf dem European-League-Final Four, das am kommenden Wochenende in Hamburg steigt. Im zweiten Halbfinale trifft Berlin dabei auf Liga-Rivale Rhein-Neckar Löwen.
Zehnder versenkt die SG
Gedanklich schon bei jenem Final Four war wohl die SG Flensburg-Handewitt, die sich bei Aufsteiger ThSV Eisenach blamierte. Der heimstarke Liga-Neuling schockte die Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau mit einem 28:27 (14:13).
Der in dieser Saison ohnehin herausragende und deswegen begehrte Manuel Zehnder erzielte zwölf Tore (davon zwei Siebenmeter), Neu-Nationalspieler Marko Grgic lief ebenfalls heiß und war siebenmal erfolgreich. Bester SG-Werfer waren noch Linksaußen August Pedersen und Spielmacher Jim Gottfridsson mit je fünf Toren.
Bei den Hausherren sammelte Mateusz Kornecki 15 Paraden, bei den Gästen Kevin Möller insgesamt 13. Während Eisenach das nächste Glanzstück feiern durfte und schon der nächsten Bundesliga-Saison entgegenschaut, war die vermeidbare Niederlage ein empfindlicher Rückschlag für Flensburg im Kampf um Rang zwei.
Saeveraas macht in Leipzig den Unterschied
Es sind schwere Tage für die Fans des HSV Hamburg, die am Samstagabend auch noch eine deftige 27:39 (16:21)-Auswärtsniederlage beim SC DHfK Leipzig zu verkraften hatten. Die Hanseaten fanden kein Gegenmittel für Leipzigs Linkshänder Viggo Kristjansson (zehn Tore) und Linksaußen Lukas Binder (acht Tore bei acht Versuchen). Bester HSVH-Werfer war noch Rechtsaußen Frederik Bo Andersen mit acht Treffern.
Der entscheidende Unterschied war der bei den Torhütern: Während SC-Keeper Kristian Saeveraas auf 13 Paraden kam, sammelten Johannes Bitter (4) und Jens Vortmann (3) zusammen nur sieben. Leipzig festigte damit Platz acht und vergrößerte den Vorsprung auf den Tabellennachbarn aus Hamburg.