Stephan über Wolff-Wechsel zum SCM: “In Polen hat er genug Geld verdient”

Stephan über Wolff-Wechsel zum SCM: “In Polen hat er genug Geld verdient”

Es ist aus deutscher Sicht schon jetzt die große Frage des Transfer-Sommers: Wechselt Nationalkeeper Andreas Wolff zurück in die Bundesliga oder nicht? Der einstige Welthandballer Daniel Stephan sieht keine Hindernisse.

Ernste Miene: Andreas Wolff schied mit Kielce in Magdeburg aus der Königsklasse aus.

Ernste Miene: Andreas Wolff schied mit Kielce in Magdeburg aus der Königsklasse aus.

imago images

Ausgerechnet beim Viertelfinal-Rückspiel der Königsklasse in Magdeburg lief Andreas Wolff für Kielce zu Höchstleistung auf, machte den Hausherren auch im Siebenmeterwerfen das Leben noch ungemein schwer. Am Ende aber scheiterte der polnische Spitzenklub am SCM. Und Wolff sprach von einem “Heimspiel”.

“Ich bin ein Deutscher und spiele in Deutschland. Das ist eine große Ehre”, erklärte der 33-Jährige bei Dyn. Macht er das in Zukunft wieder regelmäßig? “Andy Wolff gehört in die Bundesliga”, sagt Martin Schwalb in der neuen Folge des Handball-Podcasts “Erste 7” unmissverständlich.

Der zweimalige Trainer des Jahres in Deutschland (2000 und 2010), der insgesamt 193 Länderspiele fürs DHB-Team machte, begründet seine These auch: “Er ist deutscher Nationaltorhüter, und ich würde mich freuen, ihn hier zu sehen. Er ist nicht der einfachste Typ der Welt, aber ich würde ihn gern öfter sehen. Bei der derzeitigen Vertragskonstellation auf der Torhüterposition in den Spitzenklubs ist es vielleicht für ihn die letzte Chance, nochmal groß in der Bundesliga anzugreifen.”

Im Schatten von Landin – Sportliche Perspektive reizvoll

Wolff spielte von 2013 bis 2016 bei der HSG Wetzlar im deutschen Oberhaus, ging dann für drei Jahre nach Kiel, wo er im Schatten von Niklas Landin nie wirklich glücklich wurde. Seit 2019 steht Wolff in Polen unter Vertrag, wo sie ihn in Kielce verehren. Trotz Vertrags bis 2028 halten sich Meldungen um einen möglichen Sommerwechsel zu Bundesliga-Spitzenreiter Magdeburg hartnäckig.

“Andy hat sich als Typ entwickelt”, findet auch Daniel Stephan, einer von nur zwei deutschen Welthandballern (1998): “Am Anfang war er jemand, der mit keiner Mannschaft kompatibel war. Er hat immer nur sein Ding gemacht. In Polen hat er genug Geld verdient, jetzt kann er eigentlich wieder nach Deutschland kommen.”

Die sportliche Perspektive könnte Wolff reizen. Der amtierende Champions-League-Sieger und Klubweltmeister hat bereits den DHB-Pokal gewonnen, wird wohl erneut die Deutsche Meisterschaft nach Magdeburg holen – und peilt beim Final Four der Champions League am 8./9. Juni die Titelverteidigung an.