Den Füchsen Berlin ist ein Husarenstück gelungen, womit gleich drei deutsche Teams beim Final Four der European League in Hamburg an den Start gehen werden. Nach dem 37:30-Auswärtserfolg in Nantes platzte Coach Jaron Siewert beinahe vor Stolz.
Sie haben mit den Füchsen das Final-Four-Ticket gelöst: Coach Jaron Siewert (li.) und Max Darj.
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Der Respekt vor der Aufgabe in Nantes war immens. Und doch reisten die Füchse auch voller Selbstvertrauen zum Viertelfinal-Rückspiel in der European League. U-21-Weltmeister Matthes Langhoff hatte einen Sieg angekündigt – und der Hauptstadtklub ließ Taten folgen. Am Ende wurde es beim 37:30 (18:16) sogar bemerkenswert deutlich.
“Es war, wie man gesehen hat, ein absolut geiles Spiel von uns”, lobte Füchse-Routinier Fabian Wiede: “Wir haben von Anfang an gezeigt, wie viel Energie wir reingesteckt haben, dass wir unbedingt ins Final Four wollten. Man hat gesehen, dass jeder Einzelne auf der Bank und auf der Platte alles gegeben hat, vor so einer extrem krassen Kulisse dagegenzuhalten und das Spiel hier zu dominieren, war unglaublich.”
Ähnlich stolzerfüllt klangen die Worte von Berlins Cheftrainer Jaron Siewert, der sein Team über die kompletten 60 Minuten “spielbestimmend und besser” gesehen hatte. Sein Team habe sich letztlich für “einen Megafight” belohnt. “Über weite Strecken auch wie im Hinspiel 22 Tore in 45 Minuten nur zuzulassen gegen so eine angriffsstarke Mannschaft, nötigt mir allen Respekt ab.”
Wiedes “spielentscheidende Akzente” – Erleichterung bei Milosavljev
Ein Sonderlob hatte Siewert in diesem Zusammenhang auch übrig für Abwehrchef Max Darj, der “Megafighter, der auch vorne im Angriff die Dinger reingemacht hat”. Säulen waren darüber hinaus für den Berliner Cheftrainer Hans Lindberg, Lasse Andersson (mit je neun Toren beste Werfer) sowie Mathias Gidsel (fünf Tore) und Fabian Wiede (drei Tore und “spielentscheidende Akzente”).
Entscheidend sei die Abwehr gewesen, die das Tempospiel und ständige “Nadelstiche” ermöglichte. Und endlich “funktionierte” ein Torhüter mal wieder richtig: Dejan Milosavljev steuerte 13 Paraden zum überraschenden Auswärtserfolg bei. “Ich bin extrem stolz auf unsere Mannschaft”, bekundete der serbische Nationalkeeper: “Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute sehr gut gespielt, und das nach zuletzt drei Niederlagen und zwei Unentschieden. Es war ein großes Spiel von uns und ich hoffe, wir gehen jetzt auch in der Bundesliga weiter unseren Weg.”
Die deutsche Meisterschaft scheint angesichts von vier Punkten Rückstand auf Magdeburg fast schon utopisch, weswegen die Berliner den Blick in den Rückspiegel (Flensburg hat vier Zähler weniger) richten, um die Champions-League-Teilnahme abzusichern.