TVB Stuttgart macht großen Schritt Richtung Klassenerhalt

TVB Stuttgart macht großen Schritt Richtung Klassenerhalt

Der TVB Stuttgart zeigte eine starke Leistung, dominierte einen dezimierten HSV Hamburg über die komplette Spielzeit und siegte am Ende deutlich mit 35:26 (17:12). Die Schwaben machten, angetrieben von Kai Häfner, der als Anspieler und Vollstrecker glänzte, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Daniel Fernandez war am Ende gemeinsam mit Marino Maric Toptorschütze

Daniel Fernandez war am Ende gemeinsam mit Marino Maric Toptorschütze

IMAGO/Eibner

Der HSV Hamburg musste mit großen personellen Sorgen in die Partie starten, denn neben den langfristig Verletzten Andreas Magaard und Dominik Axmann waren kurzfristig auch Jens Vortmann, Niklas Weller und Casper Mortensen nicht verfügbar. Zudem musste man auch nach sechs Minuten den Ausfall von Tomislav Severec verkraften. “Das ist der klassische Mechanismus für einen Achillessehnenriss”, versuchte Dyn-Experte Bastian Roscheck eine Ferndiagnose, als der Kroate gestützt auf Mitspieler das Parkett verließ. Auch der HSV bestätigte später den Verdacht, genauen Aufschluss müssen weitere Untersuchungen bringen.

Stuttgart stellte eine kompakte, körperlich aktive Abwehr, in der Lönn nach einem harten Einsteigen gegen Leif Tissier nach gerade einmal drei Minuten und Videobeweis die erste Zeitstrafe kassierte. Der TVB führte zu diesem Zeitpunkt schon 2:0 durch Treffer von Adam Lönn und Kai Häfner.

Die Hanseaten kamen erst über die Deckung und durch einem Kontertreffer von Frederik Bo Andersen nach Vorlage von Youngster Alexander Hartwig ins Spiel, ehe dann die Severec-Verletzung einen weiteren Rückschlag darstellte. Azat Valiullin kam für den verletzten Rückraumspieler. Auf halbrechts fehlte Hamburg die Durchschlagskraft, Zoran Ilic war beim 5:3 (11.) schon dreimal geblockt worden. Die erste Zeitstrafe gegen Valiullin nutzte Stuttgart dann, um das Spiel mit einer Dreierserie zum 8:4 (14.) unter Kontrolle zu bringen.

Erste HSV-Parade nach 27 Minuten

Stuttgart hatte eine Angriffseffektivität von 90% aus den ersten zehn Angriffen, als Torsten Jansen die erste Auszeit nahm. Der Weltmeister von 2007 bemängelte die fehlenden Stoppfouls seines Deckungsverbunds, Stuttgart konnte zu ungehindert spielen und fand immer wieder Marino Maric am Kreis, der beim 10:6 (18.) schon zum fünften Mal netzte. Ein weiterer Faktor war Kai Häfner, der neben den Anspielen auf seinen dritten Treffer zum 11:8 setzte.

Hamburg hielt den Rückstand in Grenzen, auch aufgrund der individuellen Offensivqualitäten von Dani Baijens und Leif Tissier. Auch Jacob Lassen erhielt seine Comeback-Minuten. Und weil dem HSV auch die Torhüterparaden fehlten, bekam Alexander Pinski nach 20 Minuten seine Spielminuten, räumte aber beim 15:11 (27.) wieder seinen Platz.

Stuttgart hatte zwischen den Pfosten ein deutliches Plus, auch wenn der von Miljan Vujovic gehaltene Siebenmeter gegen Frederik Bo Andersen erst die vierte Parade des Slowenen war. In der Schlussphase versuchte Hamburg auch mit der 5:1-Abwehr den Gegner zu stressen, am Ende nahmen die Schwaben aber ein 17:12 in die Pause.

Hamburg nach 40 Minuten schon mit drei Auszeiten

In Durchgang zwei spielte Stuttgart seine Angriffe weiter konsequent auf den Punkt, brachte mit der Einbeziehung der Außen eine neue Komponente hinzu und kam auch ins Konterspiel. Bis zum 21:16 (35.) hielten die Hanseaten noch Schritt, als Daniel Fernandez einen Gegenstoß zum 27:17 (41.) nutzte, musste aber Jansen drei Minuten nach der zweiten schon seine letzte Auszeit nehmen.

Aber die Hamburger Deckung blieb offen wie ein Scheunentor, Bitter und auch wieder Pinski standen auf verlorenem Posten und bekamen zu viele freie Würfe auf ihr Gehäuse. Dem Innenblock mit einem zweimal vorbelasteten Valiullin fehlte die Stabilität, eine 4:2-Abwehrformation bot aber noch einmal mehr Raum für spielstarke Akteure wie Egon Hanusz und Kai Häfner.

Richtig eng wurde es nicht mehr, Hamburg konnte Stuttgarter Fehler und die erste Pinski-Parade nur nutzen, um den Rückstand zwischenzeitlich wieder in den einstelligen Bereich zu bringen, näher als beim 33:26 (55.) kamen die Gäste nicht mehr.

Die Wild Boys zeigten trotz des deutlichen Vorsprungs aber auch keinen Grund für Nachlässigkeiten, schließlich musste man nach Eisenachs Niederlage am Freitag noch gegen die Konkurrenz von Bergischer HC und HC Erlangen vorlegen, die sich ab 16:30 Uhr erst duellierten. Am Ende stand ein klares 35:26 zu Buche.

TVB Stuttgart – HSV Hamburg 35:26 (17:12)

TVB Stuttgart: Heinevetter, Vujovic (13/2 Paraden, 1 Tor); Fernandez 8/1, Maric 8, Häfner 6, Hanusz 3, Lönn 3, Serrano 2, Nicolaus 2, Röthlisberger 1, Zieker 1, Ivankovic, Forstbauer, Pfattheicher, Slaninka

HSV Hamburg: Bitter (1 Parade), Pinski (3 Paraden); Baijens 6, Tissier 5, Corak 5, Andersen 5/3, Valiullin 2, Lassen 1, Hartwig 1, Bergemann 1, Severec, Risom, Ilic

Zuschauer: 6075
Schiedsrichter: Julian Köppl / Dennis Regner (Frankfurt/Main / Nieder-Olm)
Strafminuten: 8/6

Christian Stein