Seit Sonntag steht der zweite Aufsteiger in die Handball-Bundesliga fest: Die SG BBM Bietigheim schaffte die Rückkehr ins Oberhaus – und erlöste damit auch Iker Romero. Der spanische Trainer dürfte sich schon jetzt auf die beiden Duelle mit den Füchsen Berlin freuen.
Am Ziel angekommen: Iker Romero schaffte mit Bietigheim den Bundesliga-Aufstieg.
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Die Steilvorlage hatte der TV Hüttenberg am Samstag gegeben, der Bundesliga-Absteiger ASV Hamm-Westfalen eine schmerzhafte 32:36-Heimniederlage beigebracht hatte. Deswegen konnte die SG BBM Bietigheim vor eigenem Publikum gegen Schlusslicht EHV Aue den letzten Schritt selbst gehen – und der gelang. Durch das 41:29 ist den Schwaben die Bundesliga-Rückkehr nicht mehr zu nehmen.
Bereits Anfang Mai hatte der 1. VfL Potsdam seinen ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte perfekt gemacht. Nun zog Bietigheim nach, das im Falle von zwei Siegen – und zwei Potsdam-Niederlagen zum Abschluss – theoretisch sogar noch Zweitliga-Meister werden könnte.
Für Iker Romero ist es aber auch so schon eine Erlösung nach zwei verpassten Anläufen: Spaniens Spieler-Ikone hatte zur Saison 2021/22 den Chefposten in Bietigheim übernommen und war in der Folge Sechster sowie im Folgejahr Vierter geworden. In dieser Spielzeit wollten es Romero & Co. wissen und gingen mit 16:2 Punkten sofort voran.
Am Ende verlor Bietigheim nur sechs seiner 32 Spiele und tritt verdient den Gang in die Bundesliga an. Eine große Stütze dabei war Rechtsaußen Christian Schäfer, der bei 30 Einsätzen insgesamt 174 Tore erzielte – und zu den zehn besten Torschützen im Unterhaus gehört.
Als 2018/19 ein einziges Tor fehlte
Für Romero, der als Spieler unter anderem mit Barcelona 2005 und 2011 die Champions League gewann, warten mit Sicherheit mindestens zwei ganz besondere Spiele. Nach acht erfolgreichen Jahren in Katalonien war er zur Saison 2011/12 zu den Füchsen Berlin gewechselt. Dort avancierte der charismatische Rückraumspieler schnell zum Publikumsliebling und gewann mit dem Hauptstadtklub 2014 den DHB-Pokal sowie 2015 den EHF-Cup.
Im Sommer 2015, eigentlich hatte er bereits 2014 aufhören wollen, beendete Romero emotional seine große Karriere. Die Rückkehr in den Fuchsbau dürfte für ähnliche Gänsehaut-Momente beim 43-Jährigen sorgen. Mit dem Aufstieg ist Romero aber erst an seinem vorläufigen Ziel – er wird die SG unbedingt in der Bundesliga halten wollen.
Dieses Unterfangen dürfte auch mit Blick auf die Vergangenheit eine besondere Herausforderung werden: 2014 war der erste Bundesliga-Aufstieg gelungen, mit nur 13 Punkten stieg man direkt wieder ab. 2018 gelang das Kunststück ein zweites Mal, in der Saison 2018/19 scheiterte Bietigheim dramatisch – am Ende fehlte ein einziges Tor zum Klassenerhalt.