Laureus Awards: Aitana doppelt ausgezeichnet – Djokovic erneut vorn

Am Montag wurden in Madrid zum 25. Mal die Laureus Awards vergeben. Die spanischen Weltmeisterinnen setzten sich vor den deutschen Basketballern durch. Ebenfalls ausgezeichnet wurden unter anderem Novak Djokovic und Jude Bellingham.

Wurden ausgezeichnet: Aitana Bonmati und Novak Djokovic.

Wurden ausgezeichnet: Aitana Bonmati und Novak Djokovic.

Deutschlands Basketballer, die im Sommer sensationell den WM-Titel geholt hatten, mussten sich bei den Laureus Awards hinten anstellen. Denn die Fußball-Weltmeisterinnen aus Spanien holten sich die Auszeichnung – als erste Frauen-Mannschaft überhaupt. Der Titelgewinn in Australien und Neuseeland wurde damals vom Kuss-Skandal des damaligen Verbandspräsidenten Luis Rubiales überschattet.

“Unsere Nationalmannschaft ist eine Gruppe wie keine andere – unsere Stärke kommt von jeder Herausforderung, der wir uns gestellt haben, sowohl auf als auch außerhalb des Spielfelds”, sagte Spaniens Topspielerin Aitana Bonmati vom FC Barcelona, die am Montag in Madrid auch als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet wurde.

Bonmati gewann somit wie Lionel Messi im Vorjahr die Einzel- und Teamkategorie. “Es ist überwältigend, die Liste der früheren Gewinner dieses Preises zu sehen. Serena Williams, Simone Biles, Lindsey Vonn, Naomi Osaka und Shelly-Ann Fraser-Pryce sind allesamt unglaubliche Athleten, die nicht nur in ihren Sportarten herausragende Leistungen erbracht haben, sondern auch unglaubliche Vorbilder für jüngere Generationen von jungen Frauen und Mädchen sind”, sagte die Mittelfeldspielerin, die vom ehemaligen Sprint-Star Usain Bolt geehrt wurde.

Neben dem spanischen Frauen-Nationalteam und den deutschen Basketballern waren auch noch Champions-League-Sieger Manchester City, die südafrikanische Rugby-Nationalmannschaft, das Oracle Red Bull Racing und das europäische Ryder-Cup-Team für die Auszeichnung nominiert worden.

Djokovic schon zum fünften Mal ausgezeichnet

Auch sonst wurden an diesem Abend in Madrid einige weitere Awards verliehen. Bei der 25. Ausgabe dieser globalen Sportauszeichnung holte sich Novak Djokovic schon zum fünften Mal die Trophäe als Sportler des Jahres. Er bekam seine Auszeichnung von Football-Legende Tom Brady überreicht.

Der Serbe, der aktuell mit Verletzungssorgen zu kämpfen hat, gewann im vergangenen Jahr mit den die Australian Open, French Open und US Open gleich drei der vier Grand Slams (In Wimbledon gewann Carlos Alcaraz). “Die Laureus Awards sind etwas ganz Besonderes, weil sie eine Anerkennung der 69 Weltklasse-Athleten darstellen, die die Laureus World Sports Academy bilden. Die Stimmen meiner Sporthelden zu erhalten, macht diese Auszeichnungen im gesamten Sport so begehrt”, sagte Djokovic.

Weitere Laureus-Preise erhielten auch Reals Leistungsträger Jude Bellingham, Turn-Star Simone Biles aus den USA, Skateboarderin Arisa Trew aus Australien und die niederländische Rollstuhltennis-Spielerin Diede de Groot. Die Auszeichnungen wurden von einer Jury aus 69 Sportlerinnen und Sportler der Laureus Academy vergeben.

Alle Auszeichnungen in der Übersicht

Laureus World Sportsman of the Year Award: Novak Djokovic
Laureus World Sportswoman of the Year Award: Aitana Bonmati
Laureus World Team of the Year Award: Spaniens Fußballerinnen
Laureus World Breakthrough of the Year Award: Jude Bellingham
Laureus World Comeback of the Year Award: Simone Biles
Laureus World Sportsperson of the Year with a Disability Award: Simone Barlaam
Laureus World Action Sportsperson of the Year Award: Rayssa Leal
Laureus Sport for Good Award: Bola Pra Frente

Die Laureus World Sports Awards sind die bedeutendste Preisverleihung im internationalen Sportkalender. Die Gewinner werden von der ultimativen Sportjury in geheimer Abstimmung ausgewählt – den 69 Mitgliedern der Laureus World Sports Academy, den lebenden Legenden des Sports, die die größten Sportler der Gegenwart ehren.

Niederberger, Ehliz und Kastner verstärken DEB-Team

Nach drei Niederlagen aus den ersten vier WM-Testspielen verändert sich der Kader des Eishockey-Nationalteams. In der kommenden Woche kommt ein Trio aus München neu hinzu. Die NHL-Spieler fehlen noch.

Stößt zum DEB-Team: Mathias Niederberger.

Stößt zum DEB-Team: Mathias Niederberger.

IMAGO/Eibner

Zur Hälfte der WM-Vorbereitung verändert Eishockey-Bundestrainer Harold Kreis das Nationalteam auf drei Positionen. Zu den nächsten Spielen gegen Österreich am Donnerstag (19 Uhr) und Samstag (16.15 Uhr) stoßen nun auch Profis vom noch amtierenden Meister EHC Red Bull München, der auf dem Weg zur Titelverteidigung im Play-off-Halbfinale an den Fischtown Penguins scheiterte, zum Nationalteam.

Wer weichen muss, ist unklar

Nach dem 4:5 (0:1, 3:2, 1:1) nach Verlängerung gegen die Slowakei am Samstag in Augsburg im vierten von insgesamt acht WM-Tests deutete DEB-Sportdirektor Christian Künast an, dass Torhüter Mathias Niederberger und die Stürmer Yasin Ehliz und Maximilian Kastner das Nationalteam verstärken werden. Wer dafür weichen muss, war am Sonntagnachmittag noch nicht bekannt.

“Es geht wieder um Integration, es geht um neue Sturmreihen, neue Special-Teams. Die Mannschaft entwickelt sich weiter”, sagte Kreis bei MagentaSport. Sein Team, das auch noch ohne die Nationalspieler der DEL-Finalisten Bremerhaven und Berlin sowie den NHL-Spielern auskommen muss, hatte die ersten beiden Testspiele in Tschechien 0:3 und 2:4 verloren. Das erste der beiden Spiele gegen die Slowakei hatte Deutschland 7:3 gewonnen.

Kreis sieht Fortschritt

“Insgesamt hat die Mannschaft gut gearbeitet. Wir finden unsere Identität immer mehr und das ist der Fortschritt, den wir machen”, sagte Kreis zur bisherigen Vorbereitung. Nach den Spielen gegen Österreich in Garmisch-Partenkirchen und Zell am See stehen vor dem WM-Start am 10. Mai in Ostrava noch zwei Partien gegen Frankreich in Wolfsburg (4. Mai) und Weißwasser (6. Mai) an. Im vergangenen Jahr war Deutschland Vize-Weltmeister geworden.

Dann könnten auch schon Spieler aus Nordamerika dabei sein. Die WM-Teilnahme von Torhüter Philipp Grubauer (Seattle) sowie der Angreifer Nico Sturm (San Jose) und John-Jason Peterka (Buffalo) ist so gut wie sicher. Unklar ist noch, ob auch Top-Verteidiger Moritz Seider (Detroit) wieder dabei ist.

Künzer über Wück: “Es hat gleich gepasst”

Die Bilanz nach mehr als 100 Tagen hätte schlechter ausfallen können. Der neue Bundestrainer ist gefunden, die Nationalmannschaft hat das Olympiaticket gelöst und die ersten beiden Qualifikation-Spiele für die EM 2025 gewonnen. Nia Künzers erstes Fazit fällt durchaus positiv aus.

Nia Künzer spricht im kicker über den Bundestrainer, ihre Tätigkeit als Direktorin Frauenfußball und Olympia.

Nia Künzer spricht im kicker über den Bundestrainer, ihre Tätigkeit als Direktorin Frauenfußball und Olympia.

IMAGO/Schüler

Am 1. Januar begann Nia Künzer ihre Tätigkeit beim DFB. Seitdem darf sich die ehemalige Nationalspielerin Direktorin Frauenfußball nennen. Eine neu geschaffene Stelle beim Verband. Künzer hatte nur wenig Anlaufzeit, das war ihr bewusst. Die 44-Jährige musste möglichst zeitnah einen neuen Bundestrainer präsentieren – und tat es auch. Am 8. März wurde Christian Wück als Nachfolger von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch bekanntgegeben. “Nachdem ich die Aufgabe beim DFB übernommen hatte, habe ich natürlich über Christian nachgedacht. Persönlich kannte ich ihn vorher nicht, habe aber seine Arbeit aus der Ferne beobachtet und auch geschätzt”, erzählt Künzer im Interview mit dem kicker. “Für mich waren die Gespräche mit ihm sofort sehr positiv. Wir haben in verschiedenen Bereichen und Aspekten ähnliche Vorstellungen, sodass es gleich gepasst hat.” Und das gilt auch weiterhin: “Wir haben einen engen Draht und es läuft sehr gut.”

Der Traum aller Teammitglieder? Das Olympia-Finale

Im Sommer übernimmt Wück die Nationalmannschaft von Hrubesch – nach den Olympischen Spielen in Paris (26. Juli bis 11. August). “Natürlich ist der Traum und Wunsch aller Teammitglieder, dass wir dort ins Finale einziehen”, weiß Künzer, die mit ihrem Golden Goal 2007 gegen Schweden die deutsche Nationalmannschaft zum Weltmeister-Titel geköpft hatte. Ein Tor, das sie berühmt machte. Einem breiten Publikum bekannt ist die ehemalige Verteidigerin, die 2008 nach vier insgesamt vier Kreuzbandrissen ihre Fußball-Karriere beenden musste, auch als Fernseh-Expertin bei Länderspielen. Diesen Job musste sie für ihre Aufgabe beim DFB an den Nagel hängen. Von ihrer Tätigkeit als Dezernentin beim Regierungspräsidium Gießen ist sie für drei Jahre beurlaubt. So lange läuft ihr Vertrag beim DFB. “Ich bin gut reingekommen und schon tief in verschiedenen Themen, Herausforderungen, Teams und Personalien”, erzählt Künzer. “Am Anfang waren es viele neue Menschen, viele neue Themen. Aber insgesamt herrscht eine sehr angenehme und hilfsbereite Arbeitsatmosphäre”, berichtet die neue Sportdirektorin über ihre ersten 100 Tage im neuen Amt.

Und auch sportlich läuft es bislang gut. Die deutsche Mannschaft hat sich Ende Februar für Olympia qualifiziert („Das hat allen gut getan. Nicht nur mir, sondern dem ganzen Haus, das hat man gemerkt“) und die ersten beiden Qualifikations-Spiele für die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz gewonnen.

Was Nia Künzer über ihre Umstellung von der TV-Expertin zur Funktionärin und über den Nachwuchs im deutschen Frauenfußball erzählt und wie groß ihre Hoffnung auf eine Heim-WM 2027 ist, lesen Sie im großen Interview in der Montagausgabe des kicker oder im kicker eMagazine.

Gunnar Meggers

Trotz erneutem Shorthander: DEB-Team unterliegt Slowakei knapp

Nach dem 7:3 vor zwei Tagen in Kaufbeuren für die deutsche Auswahl gelang den Slowaken am Samstag in Augsburg die Revanche: In einer munteren Partie siegten die Gäste gegen das DEB-Team erst in der Overtime mit 5:4.

Justin Schütz (Mi.) und das DEB-Team verloren im zweiten Test gegen die Slowakei knapp.

Justin Schütz (Mi.) und das DEB-Team verloren im zweiten Test gegen die Slowakei knapp.

IMAGO/Eibner

Bereits vor dem ersten Bully wurde Kapitän Müller, der sein 200. Spiel im Nationalteam feiern durfte, von DEB-Sportdirektor Christian Künast geehrt. Der 37 Jahre alte Profi der Kölner Haie ist der zehnte deutsche Spieler, der die 200 Länderspiel-Marke knacken konnte. “Mo ist allein schon durch seinen Werdegang ein Vorbild”, schwärmte Coach Harold Kreis vom Vizeweltmeister und Silbermedaillen-Gewinner bei Olympia 2018. Eishockey-Ikone Udo Kießling ist mit 321 Einsätzen Rekord-Nationalspieler.

Stachowiak gleicht in Unterzahl aus

Marc Michaelis vom Schweizer Klub EV Zug (25. Minute) und Straubings Mario Zimmermann (34.) mit seinem ersten Länderspieltreffer glichen nach slowakischen Treffern jeweils aus. Nach der ersten deutschen Führung durch Alexander Ehl (35.) von der Düsseldorfer EG drehten die Gäste durch erneut die Partie. Ingolstadts Wojtek Stachowiak schoss Deutschland in Unterzahl in die Verlängerung (51.). Dort sorgte Martin Fasko-Rudas für die Entscheidung (63.).

“Insgesamt hat die Mannschaft gut gearbeitet”, resümierte Kreis nach der Partie bei MagentaSport, “wir haben Fortschritte gemacht und finden unsere Identität immer mehr.” Für die DEB-Auswahl ist damit die zweite Vorbereitungsphase vor den Titelkämpfen in Tschechien (10. bis 26. Mai) beendet. Nach kurze Pause geht es in den dritten Teil. Getestet wird am Donnerstag (19.00 Uhr) und am Samstag (16.15 Uhr/jeweils MagentaSport) gegen Österreich.

Künast: Verhandlungen um NHL-Stars laufen

Wann und ob NHL-Verstärkungen wie zum Beispiel J.J. Peterka, Torhüter Philipp Grubauer, Nico Sturm oder auch Moritz Seider zum Kader stoßen, ist nicht klar. Sportdirektor Künast bestätigte am Samstag Gespräche, aber noch keine Einigungen mit den Mannschaften der Nordamerika-Profis, für die auch nicht unerhebliche Versicherungssummen anfallen.

Tim Stützle hatte aus Verletzungsgründen bereits abgesagt, Lukas Reichel und Max Szuber (beide AHL) sind wie Leon Draisaitl in der NHL zunächst noch in den Playoffs beschäftigt. Aus der DEL kommen in Phase drei zunächst noch Spieler von Playoff-Halbfinalist EHC Red Bull München, anschließend auch noch Akteure der beiden DEL-Finalisten Fischtown Pinguins und Eisbären Berlin.

Statistik zum Spiel

Deutschland – Slowakei 4:5 (0:1, 3:2, 1:1, 0:1) OT

Deutschland: Bugl – Wagner, Hüttl; Ugbekile, Fohrler; M. Müller, Sennhenn; Zimmermann, Weber – Kahun, Michaelis, Ehl; Schütz, Stachowiak, Fischbuch; Tuomie, Samanski, Plachta; Soramies, Pfaffengut, Krauß; Hungerecker.

Tore: 0:1 Balaz (12:48), 1:1 Michaelis (24:25), 1:2 Kaslik (31:55), 2:2 Zimmermann (33:07), 3:2 Ehl (34:52), 3:3 Lantosi (37:50), 3:4 Ivan (42:27), 4:4 Stachowiak (50:40), 4:5 Fasko-Rudas (62:03).

Strafminuten: Deutschland 10 – Slowakei 8.

Zuschauer: 6.179.

Eberl über Nagelsmann: “Der Stachel von damals sitzt noch tief”

Der FC Bayern befindet sich aktuell auf Trainersuche. Warum Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht zum Rekordmeister zurückkehrt, erklärte FCB-Sportvorstand Max Eberl am Samstag.

Im Fokus: Bayern-Sportvorstand Max Eberl.

Im Fokus: Bayern-Sportvorstand Max Eberl.

imago images

Am Freitag machte der DFB Nägel mit Köpfen – und stattete Bundestrainer Julian Nagelsmann noch vor der Heim-Europameisterschaft mit einem neuen Vertrag bis 2026 aus. Damit stand auch fest, dass sich der 36-Jährige gegen eine schnelle Rückkehr zum Rekordmeister aus München, bei dem er Ende März 2023 beurlaubt worden war, entschieden hat.

Nagelsmann sprach in einem DFB-Statement von einer “Entscheidung des Herzens”. Doch wie nahmen die Bayern Nagelsmanns Verlängerung auf? Vor dem Auswärtsspiel bei Union Berlin am Samstagabend erklärte sich Sportvorstand Max Eberl, der nicht von einer “Absage” Nagelsmanns sprechen wollte.

Die Bayern seien “immer im Austausch” mit den auserwählten Kandidaten ihrer “ominösen Liste”, sagte Eberl bei Sky. “Das war auch bei Julian so. Mit ihm haben wir auch gesprochen, ohne dass es irgendwie eine finale Szene war. Und irgendwann hast du halt gemerkt – okay, der Stachel von damals sitzt noch tief. Die Trennung ist noch sehr frisch. Und deswegen hat uns das jetzt nicht überrascht.”

Eberl freut sich “unglaublich für den deutschen Fußball”

Nagelsmann war im Sommer 2021 mit großen Erwartungen von RB Leipzig zum deutschen Rekordmeister gekommen und hatte dort einen Fünfjahresvertrag unterzeichnet. Die gut 20 Millionen Euro Ablöse zeigten, wie groß auch das Vertrauen in den gebürtigen Bayern war. Bis die Verantwortlichen in Thomas Tuchel einen passenderen Trainer sahen – doch auch dieser wird im Sommer nicht mehr beim Champions-League-Halbfinalisten auf der Bank sitzen.

Nagelsmanns Entscheidung für den DFB jedenfalls freue Eberl “unglaublich für den deutschen Fußball”. Der einstige Gladbacher Macher sieht im ehemaligen Bayern-Coach einen “sehr, sehr guten” Bundestrainer.

Knöchel-OP: Däbritz muss um Olympia bangen

Sara Däbritz musste sich einer Knöcheloperation unterziehen, die Saison ist für die Mittelfeldspielerin zumindest auf Vereinsebene gelaufen. Die 29-jährige Nationalspielerin muss auch um Olympia bangen.

Im Sommer bei den Olympischen Spielen dabei? Mittelfeldspielerin Sara Däbritz.

Im Sommer bei den Olympischen Spielen dabei? Mittelfeldspielerin Sara Däbritz.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Auf der Pressekonferenz für das rein französische Halbfinal-Hinspiel der Champions League der Frauen äußerte sich Sonia Bompastor zu Sara Däbritz – und sie hatte keine guten Nachrichten. Däbritz wurde am Knöchel operiert, meinte die OL-Trainerin, “für sie ist die Saison mit OL zu Ende.”

Däbritz, die im Viertelfinale der Königsklasse im Hinspiel bei SL Benfica mit dem Siegtreffer zum 2:1 noch maßgeblichen Anteil am Einzug von Olympique ins Halbfinale hatte, hatte sich im Training verletzt. Wie lange die deutsche Nationalspielerin ausfällt, dazu äußerte sich der französische Meister nicht.

“Besonderes Event” ohne Däbritz?

Für Däbritz ist auf jeden Fall die Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Paris (26. Juli bis 11. August) in Gefahr. “Olympia ist ein besonders Event, anders als eine WM oder EM”, hatte die 29-Jährige, die 2016 mit der DFB-Auswahl Gold bei Olympia gewann, noch vor dem Spiel gegen Dänemark (3:0) Anfang Dezember erklärt, Däbritz stand in dem Alles-oder-nichts-Spiel in der Startelf. “Es lohnt sich, dafür zu kämpfen und alles zu geben. Ich hoffe natürlich, dass wir das als Team gemeinsam erleben können.”

Ob Däbritz das nun mit dem Team erleben wird, wird sich zeigen. Denn das Olympia-Ticket wurde durch ein 2:0 gegen die Niederlande gelöst, da durfte Däbritz allerdings im Gegensatz zum 1:2 gegen Frankreich eine Halbzeit spielen. Im 18-köpfigen Kader der DFB-Frauen wäre Däbritz, die schon 104-mal für Deutschland auf dem Platz stand, im zentralen Mittelfeld wohl neben Lena Oberdorf, Sjoeke Nüsken und Elisa Senß als erfahrene Strategin gesetzt.

“Kein Freifahrtschein”: Die wahren Gründe für Nagelsmanns Entscheidung

kicker klärt auf 19.04.2024

“Kein Freifahrtschein”: Die wahren Gründe für Nagelsmanns Entscheidung

4:53Julian Nagelsmann hat seinen Vertrag beim DFB bis 2026 verlängert. Damit wird er nicht der Nachfolger von Thomas Tuchel beim FC Bayern. Nicht wenige hat die Entscheidung überrascht. Warum hat sich Nagelsmann langfristig für das Amt des Bundestrainers entschieden, statt ins Tagesgeschäft zurückzukehren? Der kicker klärt auf.

DFB verkauft alte Verbandszentrale und weitere Immobilien

Der DFB wird sich von einigen Immobilien trennen, darunter auch die alte Verbandszentrale. Das Geld wird an anderen Stellen benötigt.

Die DFB-Verbandszentrale in der Otto-Fleck-Schneise.

Die DFB-Verbandszentrale in der Otto-Fleck-Schneise.

imago images/Nico Herbertz

“Der Abbau des strukturellen Defizits ist erfolgreich gelungen. Mit der Veräußerung der Liegenschaften gehen wir den nächsten konsequenten Schritt im Rahmen der Haushaltskonsolidierung”, hieß es von DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald. “Die Einnahmen bieten dem Verband die Möglichkeit, liquide Mittel zur Tilgung des Kredites für den DFB-Campus freizusetzen.” Der Bau der neuen Zentrale kostete rund 180 Millionen Euro und damit etwa 30 Millionen Euro mehr als geplant.

Auftakt der Heim-EM

Neben der alten Verbandszentrale in der Otto-Fleck-Schneise sollen auch das dortige Parkhaus, die alte DFB-Zentralverwaltung in der Zeppelinallee und das Atelierhaus sowie Mietwohnungen in Frankfurt Bockenheim veräußert werden.

Der DFB hatte das Jahr 2022 mit einem Minus von rund 4,2 Millionen Euro abgeschlossen. Ein Jahr zuvor betrug der Verlust sogar 33,5 Millionen Euro. Für 2023 rechnet der Verband mit einer ausgeglichenen Bilanz nach Steuern.

Die finanzielle Situation war durch ausbleibende Erfolge der Männer-Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022, das Campus-Projekt und Steuernachzahlungen in Höhe von über 51 Millionen Euro wegen der Aberkennung der Gemeinnützigkeit für die Jahre 2006, 2014 und 2015 belastet worden.

Mit Nagelsmann in bessere Zeiten?

Mit der Heim-EM will der DFB wieder an erfolgreichere sportliche und finanzielle Zeiten anknüpfen. Dies soll mit Bundestrainer Julian Nagelsmann geschehen, der seinen Vertrag am Freitag bis zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada verlängert hat. Es sei eine “Entscheidung des Herzens” gewesen, erklärte der 36-Jährige in einer Pressemitteilung. Bereits Anfang des Monats hatte der Verband auch den Vertrag von DFB-Direktor Rudi Völler bis 2026 verlängert.

Nächste Überraschung im DHB-Kader: Gislason zaubert Grgic aus dem Hut

Nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation liegt der volle Fokus bei der deutschen Handball-Nationalmannschaft auf dem Turnier im Sommer. Für den kommenden Lehrgang zauberte Bundestrainer Alfred Gislason einen 20-jährigen Senkrechtstarter aus dem Hut.

Er darf sich im DHB-Umfeld beweisen: Marko Grgic.

Er darf sich im DHB-Umfeld beweisen: Marko Grgic.

imago images

Die deutschen Handballer legen auf dem Weg zu den Olympischen Spielen einen Zwischenstopp ein: Bundestrainer Alfred Gislason ruft Anfang Mai 18 Spieler zu einem Lehrgang zusammen – mit einem überrascht der Isländer dabei besonders.

Nach ihrer verletzungsbedingten Auszeit bei der Olympia-Qualifikation im vergangenen März kehren Linkshänder Kai Häfner (TVB Stuttgart) und Kreisläufer Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf) zurück. Durchaus überraschend kommt die Nominierung auf Rechtsaußen: Magdeburgs Tim Hornke, nach dem wegen überragender Leistungen in der Liga die Rufe immer lauter wurden, zählt erstmals seit fünf Jahren wieder zum Aufgebot der Nationalmannschaft.

Die Nominierung ist auch ein Kompliment für die Arbeit des ThSV Eisenach.

Axel Kromer über Marko Grgic

Die fraglos größte Überraschung ist allerdings ein anderer Name auf der Liste. Gislason zauberte nämlich Marko Grgic, einen 20-jährigen Halblinken von Bundesliga-Aufsteiger ThSV Eisenach, aus dem Hut. Es ist seine erste Nominierung für die A-Nationalmannschaft.

“Marko soll reinschnuppern”, erklärt DHB-Sportvorstand Axel Kromer: “Die Nominierung ist Lohn für seine tolle erste Saison in der Bundesliga und auch ein Kompliment für die Arbeit des ThSV Eisenach.” Grgic kam in dieser Spielzeit bislang 21-mal in Eisenach zum Einsatz und erzielte dabei 62 Tore.

Die Maßnahme beginnt am 6. Mai mit der Anreise in die dänische Hauptstadt Kopenhagen, die Standort des deutschen Trainingslagers sein wird. Am 10. Mai zieht der DHB-Tross schließlich nach Südschweden weiter. Dort wartet in der Neu-Auflage des kleinen Finals der EHF EURO 2024 zum Abschluss des Lehrgangs (12. Mai, 14.30 Uhr) in Växjö das Duell mit Schweden. Durchaus kurios dabei: Beide Mannschaften werden sich auch am 27. Juli in Paris am ersten Spieltag des olympischen Handballturniers gegenüberstehen.

Kromer sieht “passende sportliche Herausforderung”

Warum aber ein Freundschaftsspiel? Als EM-Halbfinalist umgeht das DHB-Team die eigentlich in der zweiten Mai-Woche angesetzten Qualifikationsspiele für die kommende WM, die im Januar 2025 in Dänemark, Kroatien und Norwegen stattfindet. Deutschland ist als EM-Vierter bereits für das Turnier qualifiziert.

“Mit diesem Lehrgang schlagen wir vom Olympia-Qualifikationsturnier im März eine Brücke zur Ende Juni beginnenden Olympia-Vorbereitung”, so Kromer: “Das olympische Handballturnier ist bereits in unseren Köpfen, aber wir setzen auch erste über diesen Höhepunkt hinausweisende Impulse. Und dabei ist ein Auswärtsspiel bei einem Top-Team wie Schweden die passende sportliche Herausforderung.”

Der DHB-Kader auf einen Blick:

Tor: David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (Lomza Vive Kielce/Polen)
Linksaußen: Rune Dahmke (THW Kiel), Lukas Mertens (SC Magdeburg)
Rückraum links: Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen), Julian Köster (VfL Gummersbach), Marko Grgic (ThSV Eisenach)
Rückraum Mitte: Nils Lichtlein (Füchse Berlin), Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Marian Michalczik (TSV Hannover-Burgdorf)
Rückraum rechts: Kai Häfner (TVB 1898 Stuttgart), Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Christoph Steinert (HC Erlangen)
Rechtsaußen: Lukas Zerbe (TBV Lemgo Lippe), Tim Hornke (SC Magdeburg)
Kreis:  Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen)

Nagelsmanns klares Bekenntnis

Die Verlängerung von Julian Nagelsmann beim DFB bis 2026 war im Vorfeld der März-Länderspiele zumindest mit diesem Tempo noch nicht absehbar. Sie ist vor allem vom Bundestrainer selbst ein ganz wichtiges Signal so kurz vor der Heim-EM. Ein Kommentar von kicker-Reporter Sebastian Wolff.

Schuf Planungssicherheit: Julian Nagelsmann.

Schuf Planungssicherheit: Julian Nagelsmann.

Die Bemühungen der DFB-Oberen rund um den jüngsten Lehrgang waren intensiv und auch nach außen hin offensiv, nachdem Nagelsmann bei der Nominierungs-Pressekonferenz erstmals angedeutet hatte, dass er gern seine Zukunft geklärt hätte. Interpretiert wurden seine Aussagen in erster Linie dahingehend, dass ihn eine Rückkehr in den Vereinsfußball reize, zumal er auch rund um die beiden Spiele in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) immer wieder angedeutet hatte, dass er in der täglichen Arbeit mit einer Mannschaft als Fußballlehrer anders wirken könne als beim Verband.

Die kommenden DFB-Länderspiele

Klar ist: Die Möglichkeit zur Rückkehr in einen Klub hat für den 36-Jährigen bestanden. Und ebenso klar ist: Eine Unterschrift bei einem neuen Arbeitgeber noch vor Turnierbeginn hätte nicht gleich einen totalen Stimmungskiller bedeutet, zumindest aber die Fläche für ein Störfeuer geboten.

Nagelsmanns jetzt erfolgtes Ja-Wort ist somit nicht nur eine Unterschrift unter ein Schriftstück, es ist vor allem auch ein klares Bekenntnis, dass er sich mit Haut und Haar der Heim-EM und der Aufgabe beim DFB verschreibt. Und es belegt außerdem, wie wichtig ihm das Gefühl von absolutem Vertrauen ist. Bei seinem Traum- und Ex-Klub FC Bayern war er ein heißer Kandidat, hatte aber nicht die volle Rückendeckung aller Entscheidungsträger gespürt.

Die Gemengelage beim DFB ist anders: Von Sportdirektor Rudi Völler über Präsident Bernd Neuendorf bis hin zu Geschäftsführer Andreas Rettig haben alle intensiv um Nagelsmann gekämpft und sicher mit ihrer internen wie öffentlichen Charmeoffensive den Ausschlag für dessen Entscheidung gegeben.

Das Bekenntnis zu diesem Zeitpunkt ist nicht nur ein klares Signal von Nagelsmann selbst, der Vertragsabschluss ist auch ein wichtiges Zeichen des DFB: Nach der Verlängerung mit Sportdirektor Völler ist die zweite entscheidende Personalie geklärt, Zukunftsdebatten rund um das Turnier sind damit ausgeschlossen. Dass diese im Falle eines kläglichen Scheiterns im Nachgang dennoch geführt würden und auch dieses Szenario zumindest in den Hinterköpfen aller Protagonisten verankert ist, macht die nun geschaffene Klarheit umso wertvoller.