Im Zuge des Kuss-Skandals: Spanische Justiz ermittelt auch gegen Ex-Trainer Vilda

Der Kuss-Skandal rund um den ehemaligen Verbandschef Luis Rubiales zieht immer weitere Kreise. Nun gerät unter anderem Ex-Trainer Jorge Vilda ins Visier der Ermittler.

Als Weltmeister-Trainer entlassen: Jorge Vilda.

Als Weltmeister-Trainer entlassen: Jorge Vilda.

IMAGO/PA Images

Wie der spanische Staatsgerichtshof am Mittwoch in Madrid mitteilte, wird in der Kuss-Affäre rund um Rubiales nun auch gegen drei weitere Personen ermittelt. Dabei handelt es sich um Jorge Vilda, den ehemaligen Trainer der spanischen Frauen-Nationalmannschaft, sowie um die beiden Verbandsdirektoren Ruben Rivera (Marketing) und Albert Luque (Männer-Nationalmannschaft). Der zuständige Untersuchungsrichter Francisco de Jorge hat die drei für den 10. Oktober zu einer Anhörung vorgeladen, es handele sich bei ihnen um “Verdächtige”.

Welcher Verdacht genau vorliegt, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Spanischen Medienberichten zufolge gibt es für den Richter Indizien dafür, dass die drei Männer zu der Gruppe von Verbandsfunktionären gehören, die Jenni Hermoso nach Rubiales’ Kuss bei der WM-Siegerehrung in Sydney unter Druck gesetzt haben soll. Die spanische Spielerin soll demnach vor dem Hintergrund der aufkommenden weltweiten Empörung dazu gedrängt worden sein, eine Einwilligung des Kusses einzuräumen und Rubiales damit zu entlasten.

Drei Weltmeisterinnen werden befragt

Jenni hatte später erklärt, sie habe sich “als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe”. Vilda, der als Vertrauter von Rubiales galt, war kurz nach der WM trotz des Titelgewinns in Australien abgelöst und durch Montse Tomé ersetzt worden.

Neben Rubiales und Hermoso hat Richter de Jorge bislang bereits mehrere Zeugen und Sachverständige befragt, an diesem Donnerstag sowie am kommenden Montag stehen weitere Anhörungen an. Diese finden teilweise als Videokonferenzen statt. Unter anderem wurden für den kommenden Montag die drei Weltmeisterinnen Alexia Putellas, Irene Paredes und Mira Rodriguez vorgeladen.

Ob die Beschuldigten tatsächlich angeklagt werden, muss der Ermittlungsrichter entscheiden. Sollte es dazu kommen, droht Rubiales laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.

Alonso über den Kampf der Weltmeisterinnen: “Meine Töchter werden sich erinnern”

Xabi Alonso bezog zum Streit im spanischen Fußball Stellung. Der Bayer-Coach freute sich auch aufgrund seiner Töchter über den Kampf der Weltmeisterinnen.

Xabi Alonso bezeichnete den Weg der spanischen Nationalspielerinnen als

Xabi Alonso bezeichnete den Weg der spanischen Nationalspielerinnen als “absolut richtig”.

IMAGO/Ulrich Wagner

“Obwohl ich hier in Deutschland bin, ist es ein wichtiges Thema. Wenn das passiert, ist es eine internationale Bewegung”, freute sich Xabi Alonso auf der Pressekonferenz vor dem Europa-League-Auftaktspiel gegen BK Häcken über die Fragen zum Streit zwischen der spanischen Frauennationalmannschaft und dem Verband RFEF.

Denn die Aufmerksamkeit für ein solches Thema sei wichtiger als der Fußball selbst. „Das, wofür sie kämpfen, ist gut für den Fußball. Aber auch für die Gesellschaft und die Gleichberechtigung”, hob der 41-Jährige anschließend die Bedeutung hervor und führte aus: „Meine Töchter werden sich in der Zukunft noch daran erinnern, wofür diese Frauen gekämpft haben.”

Alles, was im Moment passiert, kann nur der erste Schritt sein.

Xabi Alonso

In der Nacht auf Mittwoch erreichten die Nationalspielerinnen in ihrem Kampf nach langen Verhandlungen wohl einen kleinen Erfolg. Der Verband habe demnach weitere Reformen in Aussicht gestellt, mit denen er ein Streik der Nationalspielerinnen abgewendet haben soll. Dies darf laut Alonso aber nur der Anfang sein. “Alles, was im Moment passiert, kann nur der erste Schritt sein. Aber es ist ein wichtiger Schritt”, erklärte der Baske. Der Fußball solle sich an der besseren Ausgewogenheit in großen spanischen Firmen orientieren.

Des Weiteren drückte der Welt- und Europameister den Weltmeisterinnen auch sein Mitgefühl, weil kaum über den sportlichen Erfolg gesprochen wurde – allerdings erkannte er in dieser Tatsache auch etwas Positives. “Manchmal kann aus schlechten Dingen Gutes entstehen, wenn man für die richtige Sache kämpft. Die Spielerinnen kämpfen für ihre Rechte, und sie sind absolut auf dem richtigen Weg”, so Alonso.

Am Freitag sind die Weltmeisterinnen dann erstmals wieder auf dem Feld gefordert: In der Nations League gastieren sie in Schweden (18.30 Uhr).

Xabi Alonso über den Kampf der Weltmeisterinnen: “Meine Töchter werden sich erinnern”

Xabi Alonso bezog zum Streit im spanischen Fußball Stellung. Der Bayer-Coach freute sich auch aufgrund seiner Töchter über den Kampf der Weltmeisterinnen.

Xabi Alonso bezeichnete den Weg der spanischen Nationalspielerinnen als

Xabi Alonso bezeichnete den Weg der spanischen Nationalspielerinnen als “absolut richtig”.

IMAGO/Ulrich Wagner

“Obwohl ich hier in Deutschland bin, ist es ein wichtiges Thema. Wenn das passiert, ist es eine internationale Bewegung”, freute sich Xabi Alonso auf der Pressekonferenz vor dem Europa-League-Auftaktspiel gegen BK Häcken über die Fragen zum Streit zwischen der spanischen Frauennationalmannschaft und dem Verband RFEF.

Denn die Aufmerksamkeit für ein solches Thema sei wichtiger als der Fußball selbst. „Das, wofür sie kämpfen, ist gut für den Fußball. Aber auch für die Gesellschaft und die Gleichberechtigung”, hob der 41-Jährige anschließend die Bedeutung hervor und führte aus: „Meine Töchter werden sich in der Zukunft noch daran erinnern, wofür diese Frauen gekämpft haben.”

Alles, was im Moment passiert, kann nur der erste Schritt sein.

Xabi Alonso

In der Nacht auf Mittwoch erreichten die Nationalspielerinnen in ihrem Kampf nach langen Verhandlungen wohl einen kleinen Erfolg. Der Verband habe demnach weitere Reformen in Aussicht gestellt, mit denen er ein Streik der Nationalspielerinnen abgewendet haben soll. Dies darf laut Alonso aber nur der Anfang sein. “Alles, was im Moment passiert, kann nur der erste Schritt sein. Aber es ist ein wichtiger Schritt”, erklärte der Baske. Der Fußball solle sich an der besseren Ausgewogenheit in großen spanischen Firmen orientieren.

Des Weiteren drückte der Welt- und Europameister den Weltmeisterinnen auch sein Mitgefühl, weil kaum über den sportlichen Erfolg gesprochen wurde – allerdings erkannte er in dieser Tatsache auch etwas Positives. “Manchmal kann aus schlechten Dingen Gutes entstehen, wenn man für die richtige Sache kämpft. Die Spielerinnen kämpfen für ihre Rechte, und sie sind absolut auf dem richtigen Weg”, so Xabi Alonso.

Am Freitag sind die Weltmeisterinnen dann erstmals wieder auf dem Feld gefordert: In der Nations League gastieren sie in Schweden (18.30 Uhr).

Streikende Weltmeisterinnen erscheinen beim Nationalteam

Obwohl die Sache aktuell eher weiter zu eskalieren droht, will die Regierung in Spanien das Chaos rund um die Weltmeisterinnen nun zu den Akten legen.

Mittlerweile trotz Streik im Teamhotel: Olga Carmona.

Mittlerweile trotz Streik im Teamhotel: Olga Carmona.

picture alliance / abaca

Die Regierung hat genug. Nach dem Ausbruch des “Offenen Krieges” zwischen den Fußball-Weltmeisterinnen und dem spanischen Verband RFEF hat Madrid den endlosen Streit mit seinen immer neuen Eskalationsstufen zur Staatssache erklärt. Die dabei ausgesprochene Androhung von Strafen zeigte offenbar Wirkung – am Dienstagvormittag erschienen erste Spielerinnen beim Treffpunkt des Nationalteams.

“Wenn sie nicht kommen, müsste die Regierung das Gesetz anwenden. Wir wollen sie nicht sanktionieren, aber das Gesetz ist nunmal das Gesetz”, hatte zuvor Victor Francos gesagt, der dem Chaos als Präsident der obersten Sportbehörde CSD ein Ende setzen will: “Die Regierung hat die Pflicht, einzugreifen. Wir werden alles tun, um das Problem zu lösen.”

“AS” schreibt vom “offenen Krieg”

Der Begriff “Problem” reicht mittlerweile aber längst nicht mehr aus, um die Lage zu beschreiben. Schließlich sieht das spanische Sportgesetz seit 2022 Geldstrafen zwischen 3000 und 30.000 Euro sowie Sperren bis zu fünf Jahren für Nominierte vor, die nicht antreten. Während die Zeitung “AS” auf ihrer Titelseite deshalb einen “Offenen Krieg” erkannt hat, ist die Konkurrenz von “Sport” nur noch genervt von der Auseinandersetzung, die den Spanierinnen die Olympia-Teilnahme kosten könnte: “Genug jetzt!”

Diese Aufforderung scheint nach den jüngsten Entwicklungen allerdings nicht mehr als ein frommer Wunsch zu sein. Nachdem die neue Nationaltrainer Montse Tome 15 WM-Heldinnen von Sydney in den Kader für die kommenden Nations-League-Spiele berufen und von einer zuvor erfolgten Einigung mit den eigentlich streikenden Spielerinnen berichtet hatte, wollten diese davon nichts wissen.

Die Spielerinnen um die zweimalige Weltfußballerin Alexia Putellas erklärten, dass sie sich weiter im Ausstand befinden und drohten ihrerseits dem Verband mit rechtlichen Schritten.

Teamhotel am Dienstag: Fünf Streikende treffen ein

Die weitere Entwicklung blieb zunächst offen. Umlagert von Dutzenden Kamerateams erschien zunächst Tome am Dienstag im Teamhotel in Madrid. Danach trafen sechs Spielerinnen ein, von denen sich fünf eigentlich im Streik befinden. Darunter auch Olga Carmona, die Schützin des Siegtores im WM-Finale gegen England (1:0). Weitere Spielerinnen wurden laut spanischen Medien im Laufe des Tages im zweiten Teamquartier in Valencia erwartet.

Öl ins Feuer goss zuvor die Protagonistin des Streits. “Die Spielerinnen sind sich sicher, dass dies eine weitere Strategie der Spaltung und Manipulation ist, um uns einzuschüchtern, mit rechtlichen Konsequenzen und finanziellen Strafen zu drohen”, schrieb Jenni Hermoso bei X.

Hermoso selbst fehlt in dem Aufgebot, laut Verband zu ihrem eigenen Schutz. Die 33-Jährige war nach dem WM-Finale bei der Siegerehrung von dem mittlerweile zurückgetretenen spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales ohne ihre Zustimmung auf den Mund geküsst worden.

Spanien in der Nations League

Personalien Rubiales und Vilda nicht genug

“Wovor soll ich geschützt werden? Und vor wem?”, schrieb Hermoso. Die Nominierung der Spielerinnen, die ausdrücklich darum gebeten hatten, nicht berufen zu werden, sei nun “ein weiterer Beweis dafür, dass sich nichts geändert” habe. Damit machte Hermoso noch einmal klar, dass der Rücktritt von Rubiales und die Entlassung von Weltmeister-Trainer Jorge Vilda den Spielerinnen nicht weit genug gehen.

Sicher ist: Spanien trifft in der Nations League am Freitag auf Schweden und am Dienstag auf die Schweiz. In der Nations League geht es um die zwei europäischen Startplätze für die Olympischen Sommerspiele 2024, auch Weltmeister Spanien muss sich qualifizieren – wenn er denn antritt.

Nächstes Kapitel: Spanierinnen drohen nach Nominierung mit Klage

Nachdem die neue spanische Nationaltrainerin Montserrat Tomé am Montag in ihren Kader für die anstehenden Nations-League-Spiele auch Streikende berufen hatte, nahm das Thema am Abend desselben Tages die nächste Wende.

Der Fall gerät zur Posse: Alexia Putellas ist das prominenteste Gesicht der Streikbewegung im spanischen Nationalteam.

Der Fall gerät zur Posse: Alexia Putellas ist das prominenteste Gesicht der Streikbewegung im spanischen Nationalteam.

IMAGO/Agencia-MexSport

Dass 15 Weltmeisterinnen am Montag für die kommenden Nations-League-Partien in Schweden sowie gegen die Schweiz nominiert wurden, überraschte zahlreiche Beobachter. Ist doch schließlich allseits bekannt, dass bis auf wenige Ausnahmen Spaniens Top-Spielerinnen auf Nationalmannschaftsebene in den Streik getreten sind, um weitere Veränderungen innerhalb des nationalen Verbands RFEF zu erwirken.

Sie habe vor Bekanntgabe des Kaders mit den Spielerinnen gesprochen, hatte Nationaltrainerin Montserrat Tomé, selbst erst seit wenigen Tagen im Amt, gesagt. Den Inhalt der Gespräche wolle sie nicht verraten.

Die Nominierung sei zudem “nicht fristgerecht erfolgt”

Der Schein eines Entgegenkommens verflog aber schon Stunden später wieder. Am späten Montagabend veröffentlichte unter anderem Weltfußballerin Alexia Putellas, ein Gesicht des Teams, ein weiteres Statement in der Angelegenheit.

“Wir als Profispielerinnen werden nach allem, was heute geschehen ist, die möglichen rechtlichen Konsequenzen prüfen, die sich aus der Haltung der RFEF ergeben”, schrieben die Spielerinnen in den sozialen Medien. Die Nominierung sei zudem “nicht fristgerecht erfolgt”, mögliche Sanktionen durch die FIFA könne es im Falle ihres Fernbleibens also nicht geben.

Sie verwiesen zudem auf ihren Standpunkt vom vergangenen Freitag, als sie – ebenfalls mit einem offenen Brief – ihren Boykott erklärt hatten: “Diese Erklärung behält ihre volle Gültigkeit.” 21 der 23 Weltmeisterinnen hatten einen offenen Brief an die RFEF unterschrieben und darin mitgeteilt, dass die bisherigen Veränderungen “nicht ausreichend” seien, “um sich sicher und respektiert zu fühlen”.

Warum sich zwei Weltmeisterinnen nicht dem nächsten Streik anschließen

21 der 23 spanischen Weltmeisterinnen haben einen offenen Brief unterzeichnet, der begründet, warum sie zu den kommenden Nations-League-Spielen ihres Landes nicht antreten werden. Zwei aber fehlen.

Auf dem sportlichen Höhepunkt ihrer Laufbahnen: Athenea (li.) und Claudia Zornoza.

Auf dem sportlichen Höhepunkt ihrer Laufbahnen: Athenea (li.) und Claudia Zornoza.

imago images

Claudia Zornoza und Athenea del Castillo spielten beim spanischen WM-Triumph Ende August nicht die Schlüsselrollen. Doch nun haben die beiden Nationalspielerinnen für Aufsehen gesorgt – mit etwas, das sie nicht getan haben.

Weltfußballerin Alexia Putellas veröffentlichte am Freitagnachmittag auf ihrem Account auf X, vormals Twitter, ein von insgesamt 39 Spielerinnen unterschriebenes Statement. Darin kündigen sie an, weiterhin nicht für den spanischen Verband aufzulaufen, ehe etwa Interims-Präsident Pedro Rocha oder Generalsekretär Andreu Camps entlassen worden sind.

Unter den 30 Unterzeichnerinnen befinden sich 21 der 23 Weltmeisterinnen von Australien. Schnell fiel auf, dass die Namen von Zornoza und Athenea fehlten. Inzwischen haben sich beide jedoch geäußert.

“Wir sind es unserem Beruf schuldig und wir müssen unsere Pflicht erfüllen”

Im Falle der 32 Jahre alten Zornoza ist die Sache einfach: Die Mittelfeldspielerin gab kurz nach Putellas’ Statement ihr Karriereende auf Nationalmannschaftsebene bekannt. “Ich hatte die Entscheidung bereits vor der Weltmeisterschaft getroffen”, schrieb sie auf Instagram, “und ich glaube, dass es keinen besseren Weg gibt als mit dem Titel. Ich denke, es ist an der Zeit, mich voll auf meine Ziele mit Real Madrid zu konzentrieren und mir die Pausen zu erlauben, die ich in den letzten Jahren als internationale Spielerin nicht hatte”.

Spanien in der Nations League

Die zehn Jahre jüngere Athenea hingegen erntete auch Gegenwind mit dem Post, den sie ihrerseits in der Nacht von Freitag auf Samstag absetzte. Darin unterstützte sie zwar ihre Teamkolleginnen um Putellas, doch sie begründete gleichzeitig, warum ihr Name nicht unter deren Statement steht. “Ein wichtiger Teil unserer Forderungen ist erfüllt worden”, schrieb sie und deutete damit auf die Demissionen von Verbandspräsident Luis Rubiales und Nationaltrainer Jorge Vilda. Daher werde sie eine Nominierung für die Seleccion nicht ablehnen.

“An erster Stelle sind wir Fußballerinnen. Wir sind es unserem Beruf schuldig und wir müssen unsere Pflicht erfüllen”, schrieb sie weiter. Schließlich stünden die Olympischen Spiele vor der Tür. Zudem wolle sie jenen Akteuren, die im RFEF den aktuellen Umbruch vorantrieben, ihr Vertrauen schenken.

Spaniens Weltmeisterinnen streiken weiter – Verband will an Interims-Präsident Rocha festhalten

Der Kuss-Skandal um Luis Rubiales zieht auch nach dessen Rücktritt weiter Kreise. Spaniens Weltmeisterinnen wollen demnächst in der Nations League nicht antreten.

Ministerpräsident Pedro Sanchez beim Empfang der Weltmeisterinnen in Madrid.

Ministerpräsident Pedro Sanchez beim Empfang der Weltmeisterinnen in Madrid.

picture alliance / AA

Die 23 spanischen Fußballerinnen, die im August die Weltmeisterschaft gewonnen hatten, und weitere Topspielerinnen wollen so lange nicht für Spanien antreten, bis es im Kuss-Skandal nicht weitere personelle Änderungen im nationalen Fußball-Verband RFEF gibt.

Das betreffe zunächst die Spiele Spaniens in der Nations League am kommenden Donnerstag gegen Schweden und am 26. September gegen die Schweiz, wie der staatliche TV-Sender RTVE und andere spanische Medien am Freitag übereinstimmend berichteten. Die insgesamt 41 Sportlerinnen hätten den Verband telefonisch nur Stunden vor der Vorstellung der neuen Trainerin Montse Tomé von ihrer Entscheidung unterrichtet.

Spanien in der Nations League

Die Spielerinnen seien der Auffassung, dass der Rücktritt von RFEF-Präsident Luis Rubiales, der die Weltmeisterin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst hatte, und die Trennung von Trainer Jorge Vilda unzureichend seien. So forderten sie unter anderem die Entlassung von Interims-Präsident Pedro Rocha oder die des Generalsekretärs des Verbandes, Andreu Camps, sowie die der Mitarbeiter der Presseabteilung, die kurz nach der Siegerehrung in Sydney eine Erklärung des Verbandes verbreitet hätten, in der Hermoso Worte in den Mund gelegt worden seien, die sie nicht gesagt habe, schrieb die Zeitung “Mundo Deportivo”.

Verband stellt sich gegen die Forderungen der Spielerinnen

“Wie wir dem RFEF mitgeteilt haben, reichen die bisherigen Veränderungen nicht aus, um den Spielerinnen das Gefühl zu geben, an einem sicheren Ort zu sein, an dem Frauen respektiert werden, es ein Engagement für den Frauenfußball gibt und wir unsere maximale Leistung erbringen können”, stand in einer von der Weltfußballerin Alexia Putellas auf der früher als Twitter bekannten Plattform X veröffentlichten Erklärung.

Der spanische Verband will zunächst aber an Rocha festhalten, wie aus einer Mitteilung vom Freitagabend hervorgeht: “Pedro Rocha wird den Übergangsprozess im RFEF bis zu den nächsten Wahlen leiten.” Die Neuwahl ist für Anfang nächstes Jahr geplant. Die für Freitag geplante Vorstellung der neuen Trainerin der Frauen-Nationalelf, Montse Tomé, wurde auf einen unbestimmten Termin verschoben. Eigentlich wollte Tomé dort auch ihren Kader für die Nations-League-Spiele präsentieren.

aho, dpa, Philipp Jakob

Nach Kuss-Skandal: Spaniens Weltmeisterinnen streiken weiter

Der Kuss-Skandal um Luis Rubiales zieht auch nach dessen Rücktritt weiter Kreise. Spaniens Weltmeisterinnen wollen demnächst in der Nations League nicht antreten.

Ministerpräsident Pedro Sanchez beim Empfang der Weltmeisterinnen in Madrid.

Ministerpräsident Pedro Sanchez beim Empfang der Weltmeisterinnen in Madrid.

picture alliance / AA

Die 23 spanischen Fußballerinnen, die im August die Weltmeisterschaft gewonnen hatten, und weitere Topspielerinnen wollen Medienberichten zufolge so lange nicht für Spanien antreten, bis es im Kuss-Skandal nicht weitere personelle Änderungen im nationalen Fußball-Verband RFEF gibt.

Spanien in der Nations League

Das betreffe zunächst die Spiele Spaniens in der Nations League am kommenden Donnerstag gegen Schweden und am 26. September gegen die Schweiz, berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere spanische Medien am Freitag übereinstimmend. Die insgesamt 41 Sportlerinnen hätten den Verband telefonisch nur Stunden vor der Vorstellung der neuen Trainerin Montse Tomé von ihrer Entscheidung unterrichtet.

Spielerinnen fordern auch Camps-Rücktritt

Die Spielerinnen seien der Auffassung, dass der Rücktritt von RFEF-Präsident Luis Rubiales, der die Weltmeisterin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst hatte, und die Trennung von Trainer Jorge Vilda unzureichend seien. So forderten sie unter anderem die Entlassung des Generalsekretärs des Verbandes, Andreu Camps, sowie der Mitarbeiter der Presseabteilung, die kurz nach der Siegerehrung in Sydney eine Erklärung des Verbandes verbreitet hätten, in der Hermoso Worte in den Mund gelegt worden seien, die sie nicht gesagt habe, schrieb die Zeitung “Mundo Deportivo”.

Nach Kuss-Skandal: Spaniens Weltmeisterinnen streiken weiter

Der Kuss-Skandal um Luis Rubiales zieht auch nach dessen Rücktritt weiter Kreise. Spaniens Weltmeisterinnen wollen demnächst in der Nations League nicht antreten.

Ministerpräsident Pedro Sanchez beim Empfang der Weltmeisterinnen in Madrid.

Ministerpräsident Pedro Sanchez beim Empfang der Weltmeisterinnen in Madrid.

picture alliance / AA

Die 23 spanischen Fußballerinnen, die im August die Weltmeisterschaft gewonnen hatten, und weitere Topspielerinnen wollen Medienberichten zufolge so lange nicht für Spanien antreten, bis es im Kuss-Skandal nicht weitere personelle Änderungen im nationalen Fußball-Verband RFEF gibt.

Spanien in der Nations League

Das betreffe zunächst die Spiele Spaniens in der Nations League am kommenden Donnerstag gegen Schweden und am 26. September gegen die Schweiz, berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere spanische Medien am Freitag übereinstimmend. Die insgesamt 41 Sportlerinnen hätten den Verband telefonisch nur Stunden vor der Vorstellung der neuen Trainerin Montse Tomé von ihrer Entscheidung unterrichtet.

Spielerinnen fordern auch Camps-Rücktritt

Die Spielerinnen seien der Auffassung, dass der Rücktritt von RFEF-Präsident Luis Rubiales, der die Weltmeisterin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst hatte, und die Trennung von Trainer Jorge Vilda unzureichend seien. So forderten sie unter anderem die Entlassung des Generalsekretärs des Verbandes, Andreu Camps, sowie der Mitarbeiter der Presseabteilung, die kurz nach der Siegerehrung in Sydney eine Erklärung des Verbandes verbreitet hätten, in der Hermoso Worte in den Mund gelegt worden seien, die sie nicht gesagt habe, schrieb die Zeitung “Mundo Deportivo”.

Kuss-Skandal: Rubiales äußert leichte Reue

Luis Rubiales hat sich nach seinem Rücktritt als spanischer Verbandspräsident zum Kuss-Skandal geäußert – und leichte Reue gezeigt.

Luis Rubiales hat sich nochmal zum von ihm losgetretenen Kuss-Skandal geäußert.

Luis Rubiales hat sich nochmal zum von ihm losgetretenen Kuss-Skandal geäußert.

picture alliance / ZUMAPRESS.com

Rubiales war einen Tag nach seinem Rücktritt Gast in der Talkshow “Piers Morgan Uncensored”. Dort gab sich der 46-Jährige nach dem Kuss-Skandal einsichtig. “Ich verstehe, dass ich als Verbandspräsident nicht so hätte handeln dürfen”, sagte er während seines TV-Auftritts. Zugleich betonte er, dass seine Absichten zu “100 Prozent nicht sexuell” motiviert gewesen seien.

Der ehemalige spanische Verbandspräsident stand wochenlang in der Kritik, weil er nach dem WM-Finale, das Spanien gegen England gewonnen hatte, den Kopf der Spielerin Jennifer Hermoso mit beiden Händen gepackt und sie auf den Mund geküsst hatte. Im Anschluss hatte sich Rubiales trotz enormer interner und externer Kritik geweigert, zurückzutreten.

Ich verstehe, dass ich als Verbandspräsident nicht so hätte handeln dürfen.

Luis Rubiales

Sein Verhalten in der betreffenden Szene mit Hermoso versuchte er nochmal zu erklären. “Kurz davor hat sie mich hochgehoben, sie hat mich nicht danach gefragt. Es war einfach ein Moment des Glücks”, sagte er. “Was Sie auch verstehen müssen, ist, dass sie mich während der ganzen Zeit auf dem Podium umarmt, sie lacht. Als sie weggeht, lacht sie weiter.”

Allerdings wich Rubiales mit seiner leichten Reue von seinen ersten Beteuerungen ab. Anfangs hatte er noch beteuert, alles sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Hermoso hatte dieser Darstellung allerdings widersprochen und Anzeige erstattet. Bei einem gegen Rubiales eingeleiteten Ermittlungsverfahren wurde der 46-Jährige zu einer ersten Anhörung am Freitag im Staatsgerichtshof in Madrid vorgeladen, wie die spanische Justiz am Dienstag mitteilte.