Dopingverfahren: Ulm-Profi Jallow meldet sich aus Test-Pool ab

Gegen Karim Jallow wird wegen mutmaßlich verpasster Dopingtests ermittelt. Er zieht jetzt Konsequenzen, die weitreichende Folgen haben können.

Positioniert sich klar gegen Doping: Ulms Karim Jallow.

Positioniert sich klar gegen Doping: Ulms Karim Jallow.

IMAGO/Eibner

Basketball-Profi Karim Jallow vom deutschen Meister ratiopharm Ulm hat wegen des laufenden Dopingverfahrens eine schwerwiegende Entscheidung getroffen. “Ich habe mich vom Test-Pool abgemeldet”, sagt Jallow der “Bild”. Bleibt es so, hätte er keine Chance auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris im nächsten Sommer. Schon beim WM-Titelgewinn gehörte er nicht mehr zum Kader.

Nur Spieler, die in der sogenannten Adams-App (Anti-Doping Administration and Management System) gelistet sind, können auch für die Auswahl spielen. Der 26 Jahre alte Nationalspieler gehört zu einem Pool von Athleten und Athletinnen, die quartalsweise im Voraus unter anderem angeben müssen, wo sie pro Tag eine Stunde für einen Test anzutreffen sind.

Jallow droht eine zweijährige Sperre

Die Nationale Anti-Doping Agentur (Nada) leitete gegen Jallow ein Verfahren aufgrund von drei Meldepflicht- und Kontrollversäumnissen ein. Sie prüft, ob Jallow in der Saison 2021/22 gegen die Standards für Meldepflichten verstoßen hat. Sollten Jallow Verstöße nachgewiesen werden, droht dem Flügelspieler eine zweijährige Sperre, die je nach Grad des Verschuldens bis auf ein Jahr reduziert werden kann.

Ich blende das alles aus. Muss ich ja. Und ich werde kämpfen.

Karim Jallow

“Es ist ein schwebendes Verfahren, ich weiß nicht, wann mit einem Urteil zu rechnen ist. Ich blende das alles aus. Muss ich ja. Und ich werde kämpfen”, sagte Jallow der “Bild”.

Jallow positioniert sich klar gegen Doping

Zuvor hatte er sich in einem Instagram-Beitrag verwundert über den Vorgang gezeigt und positionierte sich klar gegen Doping. “Ich lehne Doping ab und habe noch nie leistungsfördernde oder andere illegale Substanzen zu mir genommen. Meine Doping-Tests waren immer negativ”, schrieb er: “Außerdem habe ich zu keiner Zeit bewusst versucht, die Nada zu täuschen oder Kontrollen zu entgehen. Ich bin guten Mutes, dass der Sachverhalt geklärt wird und ich ein faires Verfahren erhalte.”

Wie Jallows Berater auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte, habe Jallow dem Verein bestätigt, dass er in der abgelaufenen Meistersaison mehrfach vorschriftsmäßig für Dopingtests angetroffen worden sei und diese allesamt negativ gewesen seien.

Nationalspielerin Sabally in der WNBA ausgezeichnet

Nationalspielerin Satou Sabally wurde vor der Halbfinalserie gegen die Las Vegas Aces in der WNBA als “Most Improved Player” ausgezeichnet.

Konzentriert auf den großen Wurf: Nationalspielerin Satou Sabally.

Konzentriert auf den großen Wurf: Nationalspielerin Satou Sabally.

Getty Images

Das erste 40-Punkte-Spiel, Playoff-Punkte-Rekord der Dallas Wings, Halbfinale in der WNBA und nun auch noch eine persönliche Auszeichnung in der besten Frauen-Basketballliga der Welt. Für Satou Sabally könnte der September kaum schöner verlaufen – spätestens seit der Auszeichnung als meist verbesserte Spielerin der Saison. Die deutsche Nationalspielerin, die im Alter von drei Jahren nach Berlin zog und dort das Basketballspielen angefangen hat, wurde als Most Improved Player 2023 ausgezeichnet. 

Davon durfte sich beim Viertelfinalsieg gegen die Atlanta Dream unlängst ein anderer deutsche Basketballstar überzeugen: “Sie ist von Jahr zu Jahr besser geworden. Sie arbeitet extrem hart, und das zahlt sich immer aus”, lobte Dirk Nowitzki die in New York geborenen Sabally.

Eine Entwicklung, die vor allem in diesem Jahr augenscheinlich ist. Die im Jahr 2020 von den Wings gedraftete Spielerin überzeugt mit ihrer besten Saison: 18,6 Punkte (Vorsaison: 11,3), 8,1 Rebounds (4,8) und 4,4 Assists (2,1) in der Hauptrunde sprechen eine deutliche Sprache. Besonders ihre Vielseitigkeit macht sie zu einer der Attraktionen der WNBA und verlieh Sabally zudem den Spitznamen “Unicorn” (Einhorn). 

Schwesternduell im Finale?

Nun hat die 25-Jährige aber große Pläne: Denn auf die Flügelspielerin, die während der Pausen der WNBA bei Fenerbahce Istanbul spielt und mit den Türkinnen dreimal nationaler Meister, sowie einmal EuroLeague-Sieger wurde, wartet nun das größte Highlight ihrer noch jungen Karriere. Ab Sonntag kämpfen die Dallas Wings in einer “Best-of-Five”-Serie mit dem Hauptrundensieger Las Vegas Aces um den Einzug in die Finalserie.

In dieser könnte es zu einem besonderen Duell für die Most Improved Playerin 2023 kommen, denn im zweiten Halbfinale spielen New York Liberty gegen Connecticut Sun, wo Saballys jüngere Schwester Nyara auf Korbjagd geht.

“Ein Privileg”: Ibaka über die Bayern – und das Oktoberfest

Mit Serge Ibaka haben die Bayern einen richtig großen Namen geholt. Am Donnerstag wurde der NBA-Champion offiziell vorgestellt und äußerte sich neben dem Sportlichen auch zur Wiesn.

Einer der Stars der neuen BBL-Saison: Serge Ibaka. 

Einer der Stars der neuen BBL-Saison: Serge Ibaka. 

IMAGO/Philippe Ruiz

Zweifelsohne ist den Bayern mit der Verpflichtung von Serge Ibaka ein großer Coup gelungen. Der 34-Jährige hat für Oklahoma, Orlando, Toronto, die Clippers und Milwaukee satte 919 Hauptrundenspiele in der NBA absolviert, dazu kommen 152 Begegnungen in den Play-offs. Den größten Erfolg feierte er mit den Raptors, wo er sich 2019 an der Seite von Kawhi Leonard als wichtiger Rotationsspieler zum NBA-Champion küren konnte. 

Jetzt also Deutschland und die BBL. “Für mich ist es ein Privileg, mich diesem historischen Klub anzuschließen”, sagte Ibaba bei seiner offiziellen Vorstellung. “Der Fakt, dass Pablo Laso hier Trainer ist, war ein entscheidender Faktor für mich.” Beide kennen sich, arbeiteten 2011 zusammen bei Real Madrid.

Nun wollen sie die BBL aufmischen – und die Bayern haben mit dem Meistertitel natürlich große Ziele. Die Münchner sind nach den Aktivitäten im Sommer der Top-Favorit auf den Titel, auch, weil die Konkurrenz aus Berlin, Bonn oder Ulm wichtige Spieler oder gar den Trainer verloren hat. Ibaka ist als Verpflichtung ein echtes Ausrufezeichen und soll der Mannschaft mit seiner großen Erfahrung sowie Physis unter dem Korb helfen.

Ibaka lernt das Oktoberfest kennen

Lange ist der Spanier noch nicht in Deutschland, einen echten Klassiker in München hat er bereits besucht: Das Oktoberfest. “Es war sehr interessant für mich und supercool”, sagte Ibaka zu seinem Abstecher auf die Wiesn. “Ich war noch nie auf einem solchen Fest. Ich hatte noch nie davon gehört.”

Mit dem Team ging es am Dienstag auf das Oktoberfest. Mit dabei waren unter anderem auch die drei Weltmeister Andreas Obst, Niels Giffey und Isaac Bonga. “Als ich herkam, wurde mir gesagt, dass es das größte Fest der Welt sei. Ich habe gefragt: wirklich? Als ich da war, hat es Sinn ergeben”, resümierte Ibaka nach dem Besuch. 

“Schub und Rückenwind”: BBL will den deutsche WM-Titel nutzen

Am Mittwoch startet die BBL in die neue Saison. Im obligatorischen Tipp-off-Meeting äußerten sich die Verantwortlichen zur kommenden Spielzeit. Natürlich will man den WM-Schwung nutzen.

Dr. Stefan Holz (Mitte) & Co. hoffen auf einen Schub durch die WM.

Dr. Stefan Holz (Mitte) & Co. hoffen auf einen Schub durch die WM.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Die deutschen Basketballer holten bei der Weltmeisterschaft bekanntlich sensationell den Titel und schrieben Geschichte. Somit ist die BBL jetzt die Liga der Weltmeister. “Das macht Spaß, aber es ist irgendwie noch surreal”, muss auch BBL-Geschäftsführer Dr. Stefan Holz zugeben. Aber klar ist es auch ein Erfolg der Liga, alle zwölf Spieler haben BBL gespielt oder spielen noch dort. “Das gibt logischerweise einen Schub und Rückenwind”, weiß Holz.

Wieviel das sein wird, das müssen die nächsten Monate zeigen. Alexander Reil, Präsident der BBL AG, erwartet jetzt auch nicht doppelt so viele Zuschauer. Erfolg, sofern dieser eine gewisse Nachhaltigkeit hat, kann natürlich helfen, die hoch gesteckten Ziele zu erreichen. Wichtiges wird sein, “viele weiße Flecken in Deutschland zu schließen”, so Reil, der zudem hofft, mehr Kinder, Jugendliche und deren Eltern für den Sport Basketball zu gewinnen. Der WM-Titel hilft dabei, aber “die Arbeit bleibt vorhanden”.

BBL-Pokal am Wochenende – zu sehen bei Dyn

In der kommenden Saison ist in der BBL einiges neu, wie zum Beispiel der Modus des BBL-Pokals, der am kommenden Wochenende auch mit Zweitligisten beginnt. “Der Pokal hat Reserven, wir versuchen, ihn attraktiver zu machen. Es kann Überraschungen geben und davon lebt der Pokal”, so Holz. Acht Teams aus der zweiten Liga treffen in der ersten Runde auf die Mannschaften, die in der BBL auf den Plätzen neun bis 16 landeten. Danach wird frei gelost, “es kann einen tiefen Lauf eines Zweitligisten geben. Der Pokal hat echt seinen Reiz”, fügt Holz an. 

Zu sehen sein wird dieser Wettbewerb genau wie die BBL ab der kommenden Saison beim Streamingdienst Dyn und nicht mehr bei MagentaSport. “Ich glaube, dass wir mit Dyn den nächsten Schritt machen können mit der BBL”, sagt Reil. “Wir sind ready für die BBL”, versichert Andreas Heyden, der Dyn-CEO. “Niemand ist perfekt, wenn er startet, aber Hauptsache wir haben einen klaren Plan, die Lücken zu schließen.” 

Einige Neuerungen in der BBL

Und auch fernab des Streaminganbieters ist einiges neu in der kommenden Saison. Beispielsweise gibt es für den Play-offs das sogenannte Play-in-Turnier. Die Mannschaften auf den Plätzen sieben bis zehn spielen die restlichen zwei Play-off-Teilnehmer aus. Die ersten sechs Teams sind sicher in der Postseason. “Die Play-ins haben eine hohe hoher Dramatik. Das wird nochmal ein richtiger Turbo, da habe ich richtig Lust drauf”, freut sich Holz schon auf die Do-or-Die-Spiele. 

Neu ist auch, dass das Instant Replay transparenter wird. “Es ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Es soll eigentlich eingesetzt werden, wenn es wichtig ist, soll die Gerechtigkeit erhöhen. Wir hatten das Gefühl, es wird ein bisschen viel genutzt. Wir haben mit allen 18 Klubs diskutiert und das Ergebnis ist, dass wir es den Schiedsrichtern etwas aus der Hand nehmen wollen. Hauptanwendungsfall ist  ‘Upgrade/Downgrade Foul’ nur noch in den letzten zweiten Minuten. Mehr als 50 Prozent der Fälle in der Crunchtime”, so Holz.

Wenn sich die Schiedsrichter dann besprechen, wird der Ton zu hören sein. Es wird auch eingeblendet, um was es geht, sodass die Fans in der Halle zu jederzeit im Bilde sind.

Die Bayern als großer Favorit

Und dann hoffen natürlich alle auf eine sportlich interessante Saison. Nach den Aktivitäten im Sommer gehen die Bayern mit dem neuen Trainer Pablo Laso sowie Top-Neuzugang Serge Ibaka als großer Favorit auf den Titel ins Rennen. Auch, weil die anderen Mannschaften wie Alba Berlin, Meister Ulm sowie Finalist Bonn sehr wichtige Spieler verloren haben.

“Wir wussten, dass die Leistungsträger begehrt sein würden. Wir freuen uns, neuen Spielern die Möglichkeit geben zu können”, so Ulms Sportdirektor und früherer Trainer Thorsten Leibenath. “Wir gehen immer ein etwas größeres Risiko als andere Vereine, weil wir sonst mit den Topteams nicht mithalten können. Zum Beispiel verpflichten wir Spieler, die noch keine Europa-Erfahrung haben – diese Risiken gehen wir bewusst ein. Nur so können wir im Konzert der Großen eine gewisse Rolle spielen.”

Und auch in Bonn gehen die Blicke positiv in Richtung neue Saison. “Wir haben den Ausverkauf sehr gut verkraftet, wir wussten frühzeitig Bescheid. Die Spieler waren sehr ehrlich und offen. Wir sind sehr froh, Roel Moors (neuer Trainer nach dem Abgang von Thomas lisalo, d.Red.) verpflichten zu können”, so Savo Milovic, Sportlicher Leiter der Bonner. 

“Schub und Rückenwind”: BBL will den deutschen WM-Titel nutzen

Am Mittwoch startet die BBL in die neue Saison. Im obligatorischen Tipp-off-Meeting äußerten sich die Verantwortlichen zur kommenden Spielzeit. Natürlich will man den WM-Schwung nutzen.

Dr. Stefan Holz (Mitte) & Co. hoffen auf einen Schub durch die WM.

Dr. Stefan Holz (Mitte) & Co. hoffen auf einen Schub durch die WM.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Die deutschen Basketballer holten bei der Weltmeisterschaft bekanntlich sensationell den Titel und schrieben Geschichte. Somit ist die BBL jetzt die Liga der Weltmeister. “Das macht Spaß, aber es ist irgendwie noch surreal”, muss auch BBL-Geschäftsführer Dr. Stefan Holz zugeben. Aber klar ist es auch ein Erfolg der Liga, alle zwölf Spieler haben BBL gespielt oder spielen noch dort. “Das gibt logischerweise einen Schub und Rückenwind”, weiß Holz.

Wieviel das sein wird, das müssen die nächsten Monate zeigen. Alexander Reil, Präsident der BBL AG, erwartet jetzt auch nicht doppelt so viele Zuschauer. Erfolg, sofern dieser eine gewisse Nachhaltigkeit hat, kann natürlich helfen, die hoch gesteckten Ziele zu erreichen. Wichtiges wird sein, “viele weiße Flecken in Deutschland zu schließen”, so Reil, der zudem hofft, mehr Kinder, Jugendliche und deren Eltern für den Sport Basketball zu gewinnen. Der WM-Titel hilft dabei, aber “die Arbeit bleibt vorhanden”.

BBL-Pokal am Wochenende – zu sehen bei Dyn

In der kommenden Saison ist in der BBL einiges neu, wie zum Beispiel der Modus des BBL-Pokals, der am kommenden Wochenende auch mit Zweitligisten beginnt. “Der Pokal hat Reserven, wir versuchen, ihn attraktiver zu machen. Es kann Überraschungen geben und davon lebt der Pokal”, so Holz. Acht Teams aus der zweiten Liga treffen in der ersten Runde auf die Mannschaften, die in der BBL auf den Plätzen neun bis 16 landeten. Danach wird frei gelost, “es kann einen tiefen Lauf eines Zweitligisten geben. Der Pokal hat echt seinen Reiz”, fügt Holz an. 

Zu sehen sein wird dieser Wettbewerb genau wie die BBL ab der kommenden Saison beim Streamingdienst Dyn und nicht mehr bei MagentaSport. “Ich glaube, dass wir mit Dyn den nächsten Schritt machen können mit der BBL”, sagt Reil. “Wir sind ready für die BBL”, versichert Andreas Heyden, der Dyn-CEO. “Niemand ist perfekt, wenn er startet, aber Hauptsache wir haben einen klaren Plan, die Lücken zu schließen.” 

Einige Neuerungen in der BBL

Und auch fernab des Streaminganbieters ist einiges neu in der kommenden Saison. Beispielsweise gibt es für den Play-offs das sogenannte Play-in-Turnier. Die Mannschaften auf den Plätzen sieben bis zehn spielen die restlichen zwei Play-off-Teilnehmer aus. Die ersten sechs Teams sind sicher in der Postseason. “Die Play-ins haben eine hohe hoher Dramatik. Das wird nochmal ein richtiger Turbo, da habe ich richtig Lust drauf”, freut sich Holz schon auf die Do-or-Die-Spiele. 

Neu ist auch, dass das Instant Replay transparenter wird. “Es ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Es soll eigentlich eingesetzt werden, wenn es wichtig ist, soll die Gerechtigkeit erhöhen. Wir hatten das Gefühl, es wird ein bisschen viel genutzt. Wir haben mit allen 18 Klubs diskutiert und das Ergebnis ist, dass wir es den Schiedsrichtern etwas aus der Hand nehmen wollen. Hauptanwendungsfall ist  ‘Upgrade/Downgrade Foul’ nur noch in den letzten zweiten Minuten. Mehr als 50 Prozent der Fälle in der Crunchtime”, so Holz.

Wenn sich die Schiedsrichter dann besprechen, wird der Ton zu hören sein. Es wird auch eingeblendet, um was es geht, sodass die Fans in der Halle zu jederzeit im Bilde sind.

Die Bayern als großer Favorit

Und dann hoffen natürlich alle auf eine sportlich interessante Saison. Nach den Aktivitäten im Sommer gehen die Bayern mit dem neuen Trainer Pablo Laso sowie Top-Neuzugang Serge Ibaka als großer Favorit auf den Titel ins Rennen. Auch, weil die anderen Mannschaften wie Alba Berlin, Meister Ulm sowie Finalist Bonn sehr wichtige Spieler verloren haben.

“Wir wussten, dass die Leistungsträger begehrt sein würden. Wir freuen uns, neuen Spielern die Möglichkeit geben zu können”, so Ulms Sportdirektor und früherer Trainer Thorsten Leibenath. “Wir gehen immer ein etwas größeres Risiko als andere Vereine, weil wir sonst mit den Topteams nicht mithalten können. Zum Beispiel verpflichten wir Spieler, die noch keine Europa-Erfahrung haben – diese Risiken gehen wir bewusst ein. Nur so können wir im Konzert der Großen eine gewisse Rolle spielen.”

Und auch in Bonn gehen die Blicke positiv in Richtung neue Saison. “Wir haben den Ausverkauf sehr gut verkraftet, wir wussten frühzeitig Bescheid. Die Spieler waren sehr ehrlich und offen. Wir sind sehr froh, Roel Moors (neuer Trainer nach dem Abgang von Thomas lisalo, d.Red.) verpflichten zu können”, so Savo Milovic, Sportlicher Leiter der Bonner. 

Vor den Augen von Nowitzki: Sabally zieht mit Dallas erstmals ins Halbfinale ein

Die Sabally-Schwestern haben in den Play-offs der WNBA einträchtig die nächste Runde erreicht.

Auf in die nächste Runde: Satou Sabally trifft mit den Wings auf Las Vegas.

Auf in die nächste Runde: Satou Sabally trifft mit den Wings auf Las Vegas.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Satou Sabally hat mit den Dallas Wings erstmals das Halbfinale in den WNBA-Play-offs erreicht. Beim 101:74 gegen die Atlanta Dream – vor den Augen von Deutschlands Basketball-Legende Dirk Nowitzki – erzielte die deutsche Nationalspielerin aus Berlin 13 Punkte und kam zudem auf sechs Vorlagen und vier Rebounds. Als Nächstes geht es gegen die an Nummer eins gesetzten Las Vegas Aces.

Rekord: Sieben Spielerinnen zweistellig

In der Best-of-Five-Serie sind drei Siege zum Einzug in die Finalserie notwendig. Das erste Spiel ist am 24. September. In der ersten Runde reichten den Wings noch zwei Siege. Seit dem Umzug von Tulsa nach Dallas im Jahr 2016 war das Team nie über die erste Runde der Play-offs hinaus gekommen. Sabally spielt ihre dritte Saison für die Wings und zählt dort zu den wichtigsten Spielerinnen.

Sieben Dallas-Spielerinnen punkteten beim entscheidenden Erfolg zweistellig, das hatte es zuvor noch nie in einem Play-off-Spiel der WNBA gegeben. “Es ist schwierig, gegen uns alle zu verteidigen. Wir haben den Ball gut geteilt, das kann man auf der Anzeigetafel sehen”, sagte All-Star Sabally nach dem Sieg. Die 25-Jährige kam in dieser Saison auf einen Schnitt von 18,6 Punkten und zeigte Anfang des Monats bei Indiana Fever (110:100) ihr erstes 40-Punkte-Spiel.

Schwester kommt nicht zum Einsatz

Sollte Dallas bis ins Finale kommen, könnte es ein Familien-Duell geben. Auch die New York Liberty machten den Einzug ins Halbfinale perfekt und sind ein möglicher Gegner um den Titel. New York spielt im Halbfinale nun gegen die Minnesota Lynx oder Connecticut Sun.

Im “Big Apple” steht Saballys Schwester Nyara (23) unter Vertrag. In ihrem ersten WNBA-Jahr ist sie aber nur Ergänzungsspielerin und kam auch beim 90:85-Overtime-Sieg gegen die Washington Mystics nicht zum Einsatz.

aho, dpa, sid

“Kein anderes Ziel als Gold”: Wembanyama ist bereit für Olympia

Victor Wembanyama ist bereit. Erst die Premierensaison in der NBA, dann Olympia im eigenen Land. Die Basketball-Erwartungen an den 19-Jährigen sind gigantisch.

Victor Wembanyama greift in der NBA an - und bei den Spielen in der Heimat.

Victor Wembanyama greift in der NBA an – und bei den Spielen in der Heimat.

Getty Images

Frankreichs Supertalent Victor Wembanyama hat einen Start bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris zugesichert. “Bei Olympia groß aufzuspielen, wäre eine großartige Geschichte. Ich werde da sein bei den Olympischen Spielen und es gibt kein anderes Ziel als Gold”, sagte Wembanyama am Dienstag französischen Medien. Der 19-Jährige steht unmittelbar vor seinem Debüt in der NBA, nachdem er in diesem Sommer im Draft an Position eins von den San Antonio Spurs gezogen wurde.

Auf einen Start bei der WM in Asien verzichtete Wembanyama deshalb. “Die WM verlief sehr enttäuschend. Aber ich habe das nicht zu beurteilen, weil ich nicht da war”, sagte der 2,19 Meter große Center, der in der NBA als größtes Versprechen seit LeBron James gilt. Die Franzosen wurden als Titelkandidat gehandelt und schieden bereits in der Vorrunde aus. Bei Olympia wird die Vorrunde zunächst in Lille ausgetragen, Frankreich gilt mit Wembanyama als klarer Medaillenanwärter.

Mit King, Curry & Co.? USA bringen die großen Stars

Die USA dürften nach Platz vier bei der WM und einer Halbfinal-Schlappe gegen den ebenfalls qualifizierten Weltmeister Deutschland ein Star-Team nach Frankreich bringen. Berichten zufolge erwägen neben Superstar James auch Profis wie Stephen Curry und Kevin Durant eine Teilnahme. Das deutsche Team um Kapitän Dennis Schröder dürfte bei dem Turnier (27. Juli bis 11. August) auf den Kern der Weltmeister-Mannschaft setzen.

Obst und die NBA: “Die Euroleague war für mich immer das Hauptziel”

Spätestens mit seiner Gala im WM-Halbfinale gegen die USA hat sich Weltmeister Andreas Obst in den globalen Basketball-Fokus gespielt. Die NBA ist dennoch nicht sein primäres Karriereziel.

Strebt nicht vorrangig eine Karrierestation in der NBA an: Andreas Obst.

Strebt nicht vorrangig eine Karrierestation in der NBA an: Andreas Obst.

IMAGO/Beautiful Sports

Obst blickt nicht mit Vorrang auf die NBA oder strebt gar einen Wechsel in die stärkste Liga der Welt an. Dies unterstrich der 27-jährige Nationalspieler in Diensten der Münchner Bayern am Sonntagabend in der BR-Sendung “Blickpunkt Sport”. “Klar ist das für jeden Basketballer ein Traum. Für mich hat das aber nie so diese Rolle gespielt”, sagte der Guard. Vielmehr habe er “immer auf europäischem Toplevel spielen” wollen. Obst: “Die Euroleague war für mich immer das Hauptziel. NBA ist jetzt nicht so das, worüber ich gerade rede.”

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Obst hatte beim faszinierenden 113:111-Sieg im WM-Halbfinale gegen die USA 24 Punkte beigesteuert und mit seinem Auftritt für sich selbst geworben. Bei den Münchnern hat der Dreipunktespezialist einen Vertrag bis 2026. Geschäftsführer Marko Pesic scherzte im BR, man könne über die NBA-Thematik in vier, fünf Jahren noch einmal sprechen.

Pesic: Ibaka wollte “unbedingt” mit Obst spielen

Obst zählte beim überraschenden Titelgewinn in Asien zur Startformation des DBB-Teams um Kapitän Dennis Schröder. “Man bekommt täglich mit, was wir für Wellen geschlagen haben. Das ist gerade sehr schön”, sagte Obst, der mit den Bayern am 29. September mit einem Heimspiel gegen den Syntainics MBC in die neue BBL-Saison starten und in der Euroleague am 5. Oktober gegen den deutschen Rivalen Alba Berlin loslegen wird.

Auch ohne Wechsel in die USA werden für die Bayern-Profis in der kommenden Spielzeit ein paar NBA-Gefühle aufkommen. Der ehemalige Champion Serge Ibaka wechselte kürzlich an die Isar. “Er wollte unbedingt mit Andi spielen”, sagte Pesic mit einem Lachen über den 33-jährigen Big Man, der mit Spanien 2011 Europameister wurde und 2018/19 mit den Toronto Raptors den Titel holte.

In München trifft Ibaka nicht nur auf einen Weltmeister. Neben Obst stehen auch der frühere NBA-Profi Isaac Bonga und Niels Giffey im Kader des FC Bayern.

“Immer noch sprachlos”: Basketballer im Sportstudio gewürdigt

Das gab es so wohl auch noch nicht: Das “Aktuelle Sportstudio” des ZDF widmet die ersten 28 Minuten seiner Sendung den Basketballern. Acht Weltmeister-Spieler sind in Mainz vor Ort.

Der MVP des Turniers: Dennis Schröder.

Der MVP des Turniers: Dennis Schröder.

IMAGO/Beautiful Sports

Die Basketball-Weltmeister sind am späten Samstagabend ausgiebig im “Aktuellen Sportstudio” des ZDF gewürdigt worden. Angeführt von Kapitän Dennis Schröder waren gleich acht Profis sowie Bundestrainer Gordon Herbert im Studio in Mainz zu Gast und sprachen über den überraschenden Triumph von Manila.

“Das sind meine Jungs. Wir haben Historisches erreicht. Ich war ein paar Tage in Braunschweig mit der Familie. Die Mannschaft wieder zu sehen, tut natürlich gut”, sagte der seit Freitag 30-jährige Schröder. Die Bilder seien “mit das Beste, was mir passiert ist. Immer noch sprachlos, ich habe es noch nicht realisiert”, fügte der wertvollste WM-Spieler an.

Sendung fokussiert Basketball statt Fußball

Wie besonders der erstmalige WM-Titelgewinn der Basketballer ist, zeigte die inhaltliche Schwerpunktsetzung der Sendung: Das ZDF widmete in der sonst extrem fußball-lastigen Sendung die ersten 28 Minuten komplett den Basketballern. Erst um 23.58 Uhr wurde das Abendspiel der Bundesliga (Bochum gegen Frankfurt) gezeigt.

Der öffentlich-rechtliche Sender hatte am vergangenen Sonntag auch das Basketball-Finale aus Manila gegen Serbien (83:77) kurzfristig übertragen. Zuvor waren alle sieben deutschen Partien, darunter das denkwürdige 113:111 gegen Olympiasieger USA im Halbfinale, ausschließlich bei Magenta Sport zu sehen gewesen.

“Unheimlich stolz und glücklich”: Bayern verpflichten ehemaligen NBA-Champion Ibaka

Der Transfer-Coup ist perfekt: Der FC Bayern Basketball hat sich mit dem ehemaligen NBA-Spieler Serge Ibaka auf einen Einjahresvertrag geeinigt. Das teilte der Verein am Samstag offiziell mit.

Wechselt für eine Saison nach München: Serge Ibaka (l.).

Wechselt für eine Saison nach München: Serge Ibaka (l.).

Getty Images

Bereits seit einigen Tagen kursierten entsprechende Spekulationen in der Gerüchteküche, nun ist es offiziell. Die Basketballer des FC Bayern komplettieren knapp zwei Wochen vor dem Saisonstart ihre Kaderplanung mit einem großen Namen aus der NBA: Serge Ibaka hat beim FCBB einen Vertrag für die kommende Spielzeit unterschrieben.

Der 33-jährige Center, der in der NBA zuletzt im Trikot der Milwaukee Bucks auflief, traf bereits am Freitagvormittag in der bayerischen Landeshauptstadt ein, absolvierte den Medizincheck und “besiegelte abends per Handshake mit Vereinspräsident Herbert Hainer am Rande der Bundesliga-Partie gegen Bayer 04 Leverkusen” den Deal, wie es in einer Vereinsmitteilung heißt.

Wir sind überzeugt, dass er nicht nur sportlich eine enorme Verstärkung und zugleich eine Bereicherung für den deutschen Basketball sein wird.

FCB-Präsident Herbert Hainer

“Wir sind unheimlich stolz und glücklich, dass ein so hoch dekorierter Athlet wie Serge Ibaka an unseren Weg glaubt”, freut sich Hainer über den Neuzugang. “Wir sind überzeugt, dass er nicht nur sportlich eine enorme Verstärkung und zugleich eine Bereicherung für den deutschen Basketball sein wird. Ich bin mir sicher, dass gerade unsere jungen Spieler massiv von seiner großen Erfahrung profitieren werden.”

Serge Ibaka: Über 1000 Spiele NBA-Erfahrung

Ibaka selbst sprach von einem “Privileg”, sich dem FC Bayern, “diesem historischen, weltweit bekannten Sportverein”, anzuschließen. Er wolle dabei helfen, dass auch die Basketballer “an die europäische Spitze” gelangen. Ein entscheidender Faktor für seine Entscheidung pro FCBB sei auch Head Coach Pablo Laso gewesen, “Für mich ist er einer der besten Trainer der Welt”. Unter Laso spielte Ibaka bereits bei Real Madrid.

Der ehemalige spanische Nationalspieler mit kongolesischen Wurzeln kann auf eine 14-jährige Karriere in der NBA mit insgesamt 919 Einsätzen in der Regular Season (12 Punkte, 7,1 Rebounds und 1,9 Blocks im Schnitt bei 51,3 Prozent Feldwurfquote und 35,9 Prozent von der Dreierlinie) sowie 152 Play-off-Spielen zurückblicken.

Seine Karriere in der besten Basketballliga der Welt begann 2009 bei den Oklahoma City Thunder, wo er an der Seite von Kevin Durant und Russell Westbrook 2012 die NBA Finals erreichte. Ibaka erarbeitete sich den Ruf als einer der besten Shot-Blocker der Liga und wurde dreimal ins All-Defensive First Team gewählt. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei den Orlando Magic krönte er sich 2019 als wichtiger Rotationsspieler bei den Toronto Raptors zum NBA-Champion.

Ibaka: “Habe noch sehr viel Feuer in mir”

Anschließend spielte er noch für die L.A. Clippers sowie die Milwaukee Bucks, wo er in der vergangenen Saison allerdings kaum mehr eine Rolle spielte. Nach einem Trade im Februar zu den Indiana Pacers sowie seiner anschließenden Entlassung war er seither ohne Team.

In den vergangenen Jahren hatte Ibaka immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, unter anderem musste er am Rücken operiert werden. Nun will er in München neu angreifen: “Ich hatte eine lange NBA-Karriere, doch dieses neue Kapitel gehe ich mit sehr viel Enthusiasmus an – ich habe noch sehr viel Feuer in mir und liebe das Spiel.”