Stürmen Colorado und Edmonton weiter Richtung Titel?

Wie auch im Osten setzten sich auch in der Western Conference die Favoriten durch. Der Sieger der Hauptrunde, der Cup-Sieger von 2022, die titelhungrigen Oilers sowie ein Außenseiter buhlen nun um noch größere Erfolge. Eine Vorschau auf das Playoff-Halbfinale im Westen …

Wollen mit ihren Teams unter die besten Vier: Cale Makar (li.) und Leon Draisaitl.

Wollen mit ihren Teams unter die besten Vier: Cale Makar (li.) und Leon Draisaitl.

IMAGO/picture alliance

Dallas Stars – Colorado Avalanche

Erst im siebten entscheidenden Spiel in der Nacht zum Montag gelang es dem im Westen topgesetzten Team aus Dallas, Titelverteidiger Vegas Golden Knights auszuschalten – und nach 0:2-Serienrückstand ein Comeback zu vollenden. Gegner Colorado war deutlich schneller. Die Avalanche fegte nach einer Niederlage in Spiel eins gegen die Winnipeg Jets förmlich über die in der Hauptrunde noch beste Abwehr der Liga hinweg und erzielte in den nur fünf Partien insgesamt satte 28 Tore.

NHL playoffs, 2. Runde

Bekommen die Stars Colorados Offensive in den Griff? Immerhin gelangen in nur fünf Spielen in Runde eins gleich drei Spielern satte neun Scorerpunkte: Den Superstars Cale Makar und Nathan MacKinnon sowie auch Mikko Rantanen. Der Reihenkollege der beiden Letzteren, Valeri Nichushkin, kam auf sieben Tore. Der Lohn waren mehrere freie Tage, die im Vergleich zu Dallas durchaus wertvoll werden können. Bei den Stars war der erst 20-jährige Wyatt Johnston – noch für Hauptrunden-Topscorer Jason Robertson – mit vier Toren und drei Assists der beste Punktesammler.

kicker-Tipp: 2:4

Die Offensivstärke der Avalanche ist nach Winnipeg auch für Dallas starkes und tief besetztes Kollektiv zu viel.

Vancouver Canucks – Edmonton Oilers

Das Überraschungsteam der Hauptrunde aus Vancouver schreibt weiter seine eigene Erfolgsgeschichte. Gegen die spät in Fahrt gekommenen Nashville Predators gingen die Canucks nie in Rückstand und gewannen in einer dennoch sehr engen Serie am Ende mit 4:2. Besonders kurios dabei: Aus Verletzungsgründen musste das Team aus West-Kanada dabei gleich drei Torhüter einsetzen. Nummer eins fiel schon in Spiel mit einer Knieblessur und wird in den Playoffs wohl nicht mehr zurückkommen. Nachdem auch Nummer zwei Casey DeSmith ausfiel, übernahm Nummer drei, der Lette Arturs Silovs, und führte sein Team prompt in die zweite Runde.

Wieder einmal waren Connor McDavid, der mit zwölf Punkten aus nur fünf Spielen die meisten aller Akteure in Playoff-Runde eins erzielte, und Leon Draisaitl (zehn) nicht zu stoppen, mehr als nur unterstützt von Toptorjäger Zach Hyman mit sieben Toren. Vor allem die Special Teams brillierten beim 4:1 gegen die Los Angeles Kings. Unglaublich 45 Prozent ihrer Powerplays nutzte Edmonton aus und kassierte keinen einzigen Gegentreffer in Unterzahl – beides Bestwerte nach Runde ein.

kicker-Tipp: 2:4

Den Canucks fehlt es nicht an Qualität, aber noch an Erfahrung, um die Playoff-gestählten Oilers und ihre Superstars zu bezwingen.

Mannheim holt Nationalspieler Michaelis zurück

Die Adler Mannheim haben Nationalspieler Marc Michaelis verpflichtet.

Steht künftig wieder für Mannheim auf dem Eis: Marc Michaelis.

Steht künftig wieder für Mannheim auf dem Eis: Marc Michaelis.

IMAGO/Nordphoto

Der 28 Jahre alte Flügelstürmer unterschrieb beim Club aus der DEL einen mehrjährigen Vertrag, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag hieß.

“Meine Motivation, bei der Neuausrichtung meines Herzensklubs eine wichtige Rolle einzunehmen, ist grenzenlos. Zwar liegen meine volle Konzentration und mein Fokus auf der bevorstehenden Weltmeisterschaft in Tschechien, aber mir kribbeln jetzt schon die Finger”, sagte Michaelis über seine Vorfreude auf die Zeit in seiner Geburtsstadt.

15 Spiele in den NHL

Bis 2014 gehörte Michaelis dem Mannheimer Nachwuchs an, ehe er im Alter von 18 Jahren nach Nordamerika wechselte. Dort gelang ihm der Sprung in die NHL. Für die Vancouver Canucks absolvierte er in der Saison 2020/21 15 Spiele, ehe er in die unterklassige AHL wechselte und anschließend in der Schweiz für die SCL Tigers und den EV Zug aufs Eis ging.

Goalie Swayman geschichtsträchtig: Boston lässt in Florida aufhorchen

Von wegen müde! Die Boston Bruins zeigten sich nach dem Sieben-Spiele-Krimi in der ersten Playoff-Runde gegen Toronto in Florida hellwach und fertigten die Panthers mit 5:1 ab. Für Torhüter Jeremy Swayman ein geschichtsträchtiger Abend.

Musste sich nur einmal geschlagen geben: Bruins-Torhüter Jeremy Swayman.

Musste sich nur einmal geschlagen geben: Bruins-Torhüter Jeremy Swayman.

IMAGO/USA TODAY Network

Das Erstrunden-Aus des haushohen Favoriten in der vergangenen Saison gegen die Panthers kam unerwartet und war für Fans der Bruins brutal, Boston kann sich nun in der zweiten Runde der Playoffs revanchieren – der Start ist schon einmal geglückt. Zum Auftakt der Zweitrunden-Serie sorgten die Bruins in Florida mit einem klaren 5:1 für ein Ausrufezeichen.

Beim Sieg am Montagabend geriet Boston zwar durch einen Treffer von Matthew Tkachuk in Rückstand, drehte die Partie aber mit drei Toren noch im zweiten Drittel. Morgan Geekie (33.), Mason Lohrei (37.) und Brandon Carlo (40.) sorgten für das zwischenzeitliche 3:1 der Gäste. Spannung kam nicht mehr auf, denn Justin Brazeau und Jake DeBrusk legten im Schlussdrittel mit zwei weiteren Treffern nach.

NHL 2023/24

“Wir waren physisch stark”, meinte Bruins-Coach Jim Montgomery nach dem gelungenen Auftakt. “Unser Selbstvertrauen hat nach der ersten Runde eine neue Stufe erreicht.” Die hat sein Team gezündet. Und das konnte sich einmal mehr auf Jeremy Swayman verlassen, der mit 38 Saves eine starke Performance lieferte. “Wir hatten einen guten Start in die Playoffs, und das hat mich angespornt”, meinte der 25-Jährige, der ganz nebenbei auch noch ein Stück Geschichte schrieb.

Swayman ist erst der achte Torhüter in der NHL, der in seinen ersten sieben Einsätzen in der Postseason jeweils zwei oder weniger Gegentore kassierte. Zuletzt gelang das Jean-Sebastian Giguere (7 im Jahr 2007).

Zum Einzug in die nächste Runde braucht eine Mannschaft vier Siege. Spiel zwei der Serie ist in der deutschen Nacht zu Donnerstag erneut in Florida.

Deutschem Team gelingt WM-Generalprobe gegen Frankreich

Deutschlands Eishockey-Cracks reisen mit einem Erfolgserlebnis zur WM. Doch es gibt noch Probleme: Defensiv bleibt die DEB-Auswahl anfällig. Im Angriff fehlt noch die nötige Effektivität.

Jubel bei den Deutschen - die WM-Generalprobe ist gelungen.

Jubel bei den Deutschen – die WM-Generalprobe ist gelungen.

picture alliance/dpa

Mit dem Meister-Upgrade aus Berlin hat es für das deutsche Eishockey-Team wenigstens eine gelungene WM-Generalprobe gegeben, richtig in Form ist der Vize-Weltmeister vier Tage vor dem Turnierstart aber immer noch nicht. Am Montag gewann die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes in Weißwasser das letzte Vorbereitungsspiel gegen Frankreich mit 4:3 (1:0, 2:2, 0:1) nach Verlängerung. Ein Overtime-Treffer von Dominik Kahun (63. Minute) sorgte für den erst dritten Sieg im achten WM-Test. In regulärer Spielzeit hatten Frederik Tiffels (9.) und Leo Pföderl (34./37.) für die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis getroffen, die am Dienstag mit dem Bus ins tschechische Ostrava weiterreist. Dort trifft Deutschland am Freitag (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) im ersten Vorrundenspiel auf Olympia-Bronzegewinner Slowakei.

Auch die Franzosen sind bei der WM im letzten Vorrundenspiel am 21. Mai erneut Gegner der Deutschen, die sich im Vergleich zum 3:5 nach 3:0-Führung gegen Frankreich am Samstag in Wolfsburg erst noch defensiv verbessert zeigten. Im weiteren Spielverlauf aber nahmen die Abstimmungsprobleme und individuellen Fehler zu. Auch im Angriff wäre mehr drin gewesen als die vier Treffer.

Konzentrierte Leistung im ersten Abschnitt

Im Mittelpunkt standen die neu zum WM-Team gestoßenen Spielern. In Weißwasser erstmals in der Vorbereitung dabei waren Verteidiger Maksymilian Szuber, der aus den Playoffs der nordamerikanischen AHL mit den Tucson Roadrunners ausgeschieden war. Zudem gaben die Verteidiger Kai Wissmann und Jonas Müller sowie die Angreifer Tiffels, Tobias Eder und Leo Pföderl ihren Einstand. Das Quintett war vor zehn Tagen mit den Eisbären Berlin deutscher Meister geworden.

Und die Neuen brachten sich sogleich mit viel Selbstvertrauen positiv ein. Zunächst fälschte Eisbären-Stürmer Tiffels einen Schuss von Bremerhavens Lukas Kälble nach neun Minuten ins Netz ab. Im ersten Drittel zeigte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes eine konzentrierte und solide Vorstellung. Deutschland überstand auch Unterzahl-Situationen sicher, hatte aber in Überzahl teilweise Pech. Vor allem NHL-Stürmer JJ Peterka scheiterte bei teils erstklassigen Möglichkeiten.

Etliche Hochkaräter am Ende

Dies rächte sich im Mittelabschnitt unmittelbar nachdem NHL-Keeper Philipp Grubauer absprachegemäß zur Hälfte des Spiels für Mathias Niederberger ins Tor kam. Beim Ausgleich durch den früheren DEL-Spieler Anthony Rech (31.) war der 32-Jährige aus Seattle machtlos. Die Partie wurde nun etwas wilder. Erneut waren es Berliner Angriffsaktionen, die Deutschland zweimal wieder in Führung brachte. Einen Wissmann-Schuss fälschte Pföderl diesmal ins Netz ab. Noch einmal kam Frankreich zurück. Beim schnellen Ausgleich von Valentin Claireaux (35.) sah Grubauer allerdings etwas unglücklich aus. Schön herausgespielt war dann das deutsche 3:2, als Pföderl ein Zuspiel von Münchens Yasin Ehliz verwertete.

Im Schlussdrittel schenkte Szuber mit einem haarsträubenden Abspielfehler erneut Rech den 3:3-Ausgleich (41.). Im Angriff war Deutschland nun spielerisch klar besser und kam zu etlichen Hochkarätern, die aber in der regulären Spielzeit nicht mehr genutzt wurden. Erst in der Verlängerung fiel schließlich der verdiente Siegtreffer.

Rick Bowness beendet Trainer-Laufbahn

Eine Woche nach dem Erstrunden-Aus der Winnipeg Jets gab Chefcoach Rick Bowness sein Karriereende als Trainer bekannt. Der 69-Jährige begann seine Laufbahn vor über 42 Jahren und war Cheftrainer von sechs verschiedenen Teams.

War Cheftrainer in 803 NHL-Partien: Rick Bowness.

War Cheftrainer in 803 NHL-Partien: Rick Bowness.

IMAGO/USA TODAY Network

Nach mehr als 40 Jahren und insgesamt über 2700 Spielen an der Bande hat der Kanadier Rick Bowness seine Laufbahn als Eishockey-Trainer beendet. Der 69-Jährige gab seinen Entschluss eine Woche nach dem Erstrunden-Aus seiner Winnipeg Jets in den Play-offs der nordamerikanischen Profiliga NHL bekannt.

Jets verpassten zuletzt zweimal die zweite Play-off-Runde

Die Jets waren nach einer Rekordsaison mit 52 Siegen an Ex-Meister Colorado Avalanche gescheitert. Auch in der vergangenen Saison hatten die Kanadier im ersten Jahr unter der Regie von Bowness die zweite Play-off-Runde verpasst. Seinen größten Erfolg als Cheftrainer hatte Bowness 2020 durch den Einzug mit den Dallas Stars ins Stanley-Cup-Finale gefeiert. Der Titeltraum blieb für den ehemaligen Profi allerdings unerfüllt.

Seit Beginn seiner Karriere hinter der Bande vor 42 Jahren trug Bowness in insgesamt 803 NHL-Begegnungen als Cheftrainer für die Boston Bruins, die Ottawa Senators, die New York Islanders, die Phoenix Coyotes, Dallas und Winnipeg die Verantwortung. Zusammen mit seinen weiteren Einsätzen als Associate- oder Assistenztrainer erreichte Bowness einen NHL-Rekord von 2726 Spielen.

Jalonen soll Kölner Haie zurück in die Erfolgsspur führen

Er hat mit verschiedenen Klubs Meisterehren erreicht und auch bei Weltmeisterschaften schon Medaillen gewonnen: Nun soll Kari Jalonen die Kölner Haie wieder auf Kurs bringen.

Kari Jalonen soll die Kölner Haie wieder in die Erfolgsspur führen.

Kari Jalonen soll die Kölner Haie wieder in die Erfolgsspur führen.

IMAGO/CTK Photo

Wie die Kölner Haie am Montagnachmittag mitteilten, hat der 64-jährige Finne einen Vertrag bis Ende der Saison 2025/26 unterschrieben. “Kari Jalonen passt sehr gut in das Profil, welches wir erarbeitet hatten”, wird Haie-Sportdirektor Matthias Baldys auf der Klub-Website zitiert. “Die ersten Gespräche mit ihm fanden Anfang April statt. Sie waren von Beginn an sehr zielführend und vertrauensvoll.”

“Das erste Mal in Deutschland zu arbeiten und dann auch gleich für so einen geschichtsträchtigen Klub, ist etwas sehr Besonderes”, sagte Jalonen. “In meiner Arbeit ist es mir immer sehr wichtig, Brücken zu bauen und die Menschen mitzunehmen.”

Jalonen spielte bis auf einen Abstecher zum NHL-Klub Calgary Flames während seiner kompletten aktiven Karriere in seiner finnischen Heimat. Dort wurde er fünfmal nationaler Meister und mehrmals zum wertvollsten Spieler einer Saison ausgezeichnet. Mit der finnischen Eishockey-Nationalmannschaft nahm er an insgesamt sechs Weltmeisterschaften teil.

WM-Silber mit Finnland, Bronze mit Tschechien

Auch als Head Coach führte Jalonen ab 1998 in seiner Heimat Kärpät Oulu sowie HIFK Helsinki zu insgesamt vier Meistertiteln. Zu nationalen Meisterehren brachte er in der Schweiz auch den SC Bern, mit dem tschechischen Verein HC Lev Prag erreichte er als erstes nicht-russisches Team das Finale des Gagarin-Cups. Auch als Nationaltrainer konnte er große Erfolge feiern: Mit Finnland gewann er bei der WM 2016 die Silbermedaille, 2022 führte er Tschechien auf Rang drei und damit zur ersten WM-Medaille nach zehn Jahren.

“Kari Jalonen besitzt eine sehr hohe Eishockeyexpertise und hat in der Vergangenheit in unterschiedlichen Ländern eindrucksvoll bewiesen, dass er Mannschaften zu einer Gruppe formen und erfolgreich führen kann”, lobte Baldys den neuen Head Coach. “Er ist authentisch, sehr klar und passt von seiner Art, wie wir Eishockey spielen möchten, sehr gut zu uns.”

Allerdings übernimmt Jalonen in Köln ein schweres Amt. In der Vorsaison starteten die Haie mit großen Ambitionen, Head Coach Uwe Krupp wurde sein “Wunschkader” zusammengestellt. Mit diesem wollte die Klub-Ikone, als Spieler zweimaliger Stanley-Cup-Sieger, ein Wörtchen im Titelrennen mitreden. Doch die Haie spielten eine enttäuschende Hauptrunde und verabschiedeten sich bereits in den Pre-Playoffs. Anschließend musste Kurpp nach über vier Jahren an der Bande in Köln seinen Hut nehmen. “Ich bin ein Freund von neuen Herausforderungen und gehe diese mit vollem Elan an”, blickt Jalonen dennoch optimistisch auf seinen neuen Job.

Und Gründe dafür bestehen einige: So die Liebe der Kölner zu ihren Haien, die trotz der verpatzten Spielzeit einen Europarekord in Sachen Zuschauerzuspruch aufstellten. Und auch finanziell ist die Lage dank des -allerdings umstrittenen – Gönners Frank Gotthardt gut. Mit Parker Tuomie von den Straubing Tigers heuerte bereits ein Silbermedaillengewinner in der Domstadt an.

Jalonen soll Kölner Haie zurück in die Erfolgsspur führen

Er hat mit verschiedenen Klubs Meisterehren erreicht und auch bei Weltmeisterschaften schon Medaillen gewonnen: Nun soll Kari Jalonen die Kölner Haie wieder auf Kurs bringen.

Kari Jalonen soll die Kölner Haie wieder in die Erfolgsspur führen.

Kari Jalonen soll die Kölner Haie wieder in die Erfolgsspur führen.

IMAGO/CTK Photo

Wie die Kölner Haie am Montagnachmittag mitteilten, hat der 64-jährige Finne einen Vertrag bis Ende der Saison 2025/26 unterschrieben. “Kari Jalonen passt sehr gut in das Profil, welches wir erarbeitet hatten”, wird Haie-Sportdirektor Matthias Baldys auf der Klub-Website zitiert. “Die ersten Gespräche mit ihm fanden Anfang April statt. Sie waren von Beginn an sehr zielführend und vertrauensvoll.”

“Das erste Mal in Deutschland zu arbeiten und dann auch gleich für so einen geschichtsträchtigen Klub, ist etwas sehr Besonderes”, sagte Jalonen. “In meiner Arbeit ist es mir immer sehr wichtig, Brücken zu bauen und die Menschen mitzunehmen.”

Jalonen spielte bis auf einen Abstecher zum NHL-Klub Calgary Flames während seiner kompletten aktiven Karriere in seiner finnischen Heimat. Dort wurde er fünfmal nationaler Meister und mehrmals zum wertvollsten Spieler einer Saison ausgezeichnet. Mit der finnischen Eishockey-Nationalmannschaft nahm er an insgesamt sechs Weltmeisterschaften teil.

WM-Silber mit Finnland, Bronze mit Tschechien

Auch als Head Coach führte Jalonen ab 1998 in seiner Heimat Kärpät Oulu sowie HIFK Helsinki zu insgesamt vier Meistertiteln. Zu nationalen Meisterehren brachte er in der Schweiz auch den SC Bern, mit dem tschechischen Verein HC Lev Prag erreichte er als erstes nicht-russisches Team das Finale des Gagarin-Cups. Auch als Nationaltrainer konnte er große Erfolge feiern: Mit Finnland gewann er bei der WM 2016 die Silbermedaille, 2022 führte er Tschechien auf Rang drei und damit zur ersten WM-Medaille nach zehn Jahren.

“Kari Jalonen besitzt eine sehr hohe Eishockeyexpertise und hat in der Vergangenheit in unterschiedlichen Ländern eindrucksvoll bewiesen, dass er Mannschaften zu einer Gruppe formen und erfolgreich führen kann”, lobte Baldys den neuen Head Coach. “Er ist authentisch, sehr klar und passt von seiner Art, wie wir Eishockey spielen möchten, sehr gut zu uns.”

Allerdings übernimmt Jalonen in Köln ein schweres Amt. In der Vorsaison starteten die Haie mit großen Ambitionen, Head Coach Uwe Krupp wurde sein “Wunschkader” zusammengestellt. Mit diesem wollte die Klub-Ikone, als Spieler zweimaliger Stanley-Cup-Sieger, ein Wörtchen im Titelrennen mitreden. Doch die Haie spielten eine enttäuschende Hauptrunde und verabschiedeten sich bereits in den Pre-Playoffs. Anschließend musste Kurpp nach über vier Jahren an der Bande in Köln seinen Hut nehmen. “Ich bin ein Freund von neuen Herausforderungen und gehe diese mit vollem Elan an”, blickt Jalonen dennoch optimistisch auf seinen neuen Job.

Und Gründe dafür bestehen einige: So die Liebe der Kölner zu ihren Haien, die trotz der verpatzten Spielzeit einen Europarekord in Sachen Zuschauerzuspruch aufstellten. Und auch finanziell ist die Lage dank des -allerdings umstrittenen – Gönners Frank Gotthardt gut. Mit Parker Tuomie von den Straubing Tigers heuerte bereits ein Silbermedaillengewinner in der Domstadt an.

“Wunschkandidat” Rowe übernimmt die Löwen Frankfurt

Die Löwen Frankfurt haben ihre sportliche Führungsebene komplettiert und Tom Rowe als neuen Head Coach verpflichtet. Der US-Amerikaner ist in der DEL kein Unbekannter.

Tom Rowe übernimmt bei den Löwen Frankfurt.

Tom Rowe übernimmt bei den Löwen Frankfurt.

IMAGO/Zink

Die Löwen Frankfurt haben Tom Rowe als Trainer für die neue Eishockey-Saison in der DEL verpflichtet. Der 67 Jahre alte Amerikaner arbeitete zuletzt für die Nürnberg Ice Tigers und erhält in Frankfurt einen Vertrag für eine Saison, wie die Löwen am Montag mitteilten.

“Ich bin sicher, dass wir mit unserer gemeinsamen Vision und der großen Leidenschaft hier bei den Löwen ein starkes und wettbewerbsfähiges Team aufbauen werden”, wird Rowe auf der Löwen-Website zitiert. “Mein Fokus wird auch auf der Entwicklung unserer jungen Spieler liegen. Ich freue mich sehr auf den Start und auf die Zukunft in Frankfurt.” Rowe wird Ende Juli zum Auftakt in die Saison 2024/25 seine Arbeit in Frankfurt aufnehmen.

Damit ist die sportliche Führungsebene der Frankfurter komplett, nachdem vorige Woche mit Daniel Heinrizi erst ein neuer Sportdirektor vorgestellt werden konnte. “Tom war unser Wunschkandidat und ich freue mich, dass seine Verpflichtung als neuer Head Coach geklappt hat. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam eine erfolgreiche Saison absolvieren werden”, sagte Heinrizi über Rowe, der seit über 20 Jahren als Trainer arbeitet. Die Löwen haben die vergangene Spielzeit als Zwölfter der DEL beendet.

Rowe spielte selbst mehr als 350-mal in der NHL, nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn war er bei etlichen Klubs in der NHL und AHL in verschiedenen Positionen tätig. 2019 wagte er den Sprung nach Europa und heuerte zunächst in Österreich an. 2021 wechselte Rowe schließlich nach Nürnberg, mit den Ice Tigers erreichte er dreimal in Folge die Playoffs, scheiterte dort aber jeweils bereits in der ersten Qualifikationsrunde. Nach dem Aus in diesem Frühjahr trennten sich die Wege, nun bliebt Rowe der DEL zumindest noch ein Jahr erhalten.

Stars eliminieren Titelverteidiger – Zibanejad baut Rangers-Lauf aus

Die Dallas Stars reißen das Ruder in ihrer Serie gegen Titelverteidiger Vegas erfolgreich herum, die New York Rangers siegen einfach immer weiter. Die NHL Playoffs am Montagmorgen.

4:3 nach 0:2 in der Serie: Die Dallas Stars sind eine Runde weiter.

4:3 nach 0:2 in der Serie: Die Dallas Stars sind eine Runde weiter.

IMAGO/USA TODAY Network

Ein normaler Wildcard-Starter waren die Vegas Golden Knights in den Playoffs beileibe nicht, trotzdem sind sie nun wie ein normaler Wildcard-Starter in der ersten Runde ausgeschieden: Der Titelverteidiger, der bei der Transfer-Deadline noch einmal mächtig aufgerüstet hatte, verlor in der Nacht auf Montag (MESZ) das entscheidende siebte Spiel bei den Dallas Stars mit 1:2.

Dabei hatten die Golden Knights die Serie mit einem doppelten Auswärtscoup eröffnet, doch die Stars rissen das Ruder mit vier Siegen aus fünf Spielen erfolgreich herum. “Nach Spiel 2 gab es wahrscheinlich viele da draußen, die daran gezweifelt haben, dass wir noch einmal zurückkommen. Hier, in diesem Raum, in dieser Organisation, haben viele daran geglaubt”, sagte Dallas’ Kapitän Jamie Benn nach dem Einzug in die nächste Runde.

NHL 2023/24

Für die Texaner, die in der Regular Season das beste Team der Western Conference gestellt hatten, erzielte Radek Faksa kurz nach Beginn des Schlussdrittels den Siegtreffer, nachdem Brett Howden (36.) die Führung der Hausherren durch Wyatt Johnston (15.) noch ausgeglichen hatte. Beide Torhüter – Jake Oettinger und Adin Hill – kamen auf jeweils 22 Paraden. Dallas, das damit das letzte noch offene Ticket fürs Viertelfinale löste, bekommt es dort mit der Colorado Avalanche zu tun, die nach dem 4:1 über die Winnipeg Jets deutlich ausgeruhter ist.

Eiskalte Rangers gewinnen auch das fünfte Playoff-Spiel

Schon einen Schritt weiter sind die New York Rangers, die ihre Zweitrunden-Serie gegen die Carolina Hurricanes mit einem 4:3 im Madison Square Garden eröffneten. Der Gewinner der Presidents’ Trophy für die beste Mannschaft der Hauptrunde gewann damit nach dem Sweep gegen die Washington Capitals auch sein fünftes Match dieser Playoffs.

Mika Zibanejad war mit zwei Toren und einer Vorlage der überragende Mann in einem Spiel, in dem die Rangers mit 3:1 und 4:2 führten. Für die Hurricanes, die zuvor die New York Islanders überzeugend ausgeschaltet hatten (4:1), wurde das Über- und Unterzahlspiel zum Problem: Die Rangers nutzten beide Powerplays für Tore, die Gäste keine ihrer fünf Chancen.

Favoriten-Duell im Osten – Boston will die Revanche

In der Eastern Conference setzten sich in allen vier Erstrunden-Serien die besser gesetzten Teams durch und sind nun unter sich. Eine Vorschau auf die Runde zwei im Osten …

Zwei Teams auf Titeljagd: Die Florida Panthers (li.) und die New York Rangers.

Zwei Teams auf Titeljagd: Die Florida Panthers (li.) und die New York Rangers.

IMAGO/USA TODAY Network

New York Rangers – Carolina Hurricanes

Der Playoff-Modus bringt es mit sich, dass mit den Rangers und Hurricanes das punktbeste und das drittbeste Team der Hauptrunde nicht nur im Osten, sondern der gesamten NHL bereits in Runde zwei aufeinandertreffen. Beide präsentierten sich in ihren Erstrundenserien sehr souverän, die “Broadway Blue Shirts” schlugen die Washington Capitals sogar per “Sweep”. Beide Teams gehören zum engsten Kreis der Titelkandidaten, besitzen in allen Mannschaftsteilen Tiefe, Erfahrung und auch Starpower.

Bei Carolina wurden in Runde eins gerade die jüngeren Akteure zu Schlüsselfaktoren: Der erst 22-jährige Seth Jarvis war mit sieben Scorerpunkten in fünf Spielen bester Scorer, gefolgt von Andrei Svechnikov (24) und Martin Necas (25) mit je fünf Zählern. Bei den Rangers waren die beiden erfahrenen Center Mika Zibanejad (31) mit sieben und Vincent Trocheck (30) mit sechs Punkten die tragenden Säulen – noch vor Supertechniker Artemi Panarin.

kicker-Tipp: 4:3

Der bessere Torhüter mit Igor Shesterkin (Fangquote 93,1 Prozent) aus den Reihen der Rangers könnte zum entscheidenden Faktor zwischen zwei stark besetzten Teams werden.

Florida Panthers – Boston Bruins

Als letztes Team in der Eastern Conference schaffte Boston erst durch einen Overtime-Erfolg in Spiel sieben gegen Toronto den Sprung in die zweite Runde, nachdem die Maple Leafs zuvor einen 1:3-Serienrückstand wettgemacht hatten. Die Bruins wahrten so aber ihren Nimbus als Angstgegner der Kanadier. Kapitän Brad Marchand mit acht Scorerpunkten, vor allem aber Goalie Jeremy Swayman, der in seinen sechs Einsätzen auf die herausragenden Werte von 95 Prozent gehaltender Schüsse sowie nur 1,5 Gegentore pro Spiel kam, waren in den Playoffs bis dato die Schlüsselspieler für die Bruins.

Die Panthers beeindruckten derweil beim glatten 4:1 gegen den bis vor kurzem noch erfolgreicheren Florida-Rivalen Tampa Bay Lightning mit viel offensiver Wucht im Kollektiv, angeführt – wie schon im letzten Jahr beim Finaleinzug – von Stürmern Matthew Tkachuk sowie auch Carter Verhaeghe (beide neun Scorerpunkte). Schon der Weg ins Finale 2023 hatte für Florida gegen die Bruins begonnen, die damals nach Rekordhauptrunde und 3:1-Führung gegen die Panthers in der Overtime von Spiel sieben unterlagen. Folgt 2024 die Revanche?

kicker-Tipp: 4:2

Die Ausgeruhtheit der Panthers, die vor Spiel eins eine Woche Pause hatten, wird zum Zünglein an der Waage.