“Klimaschutz greifbar machen”: Bielefelds Corboz initiiert Aktionsspieltag

Vegane Kost, Spenden für Aufforstungen, eine Rückgabe alter Fahrradreifen – diese Dinge rücken an einigen Schauplätzen der 3. Liga in den nächsten Wochen zusätzlich zum sportlichen Geschehen in den Blickpunkt. Impulsgeber des Projekts ist einer der Spieler selbst.

Drittliga-Profi und Unternehmensgründer im Dienste der Nachhaltigkeit: Mael Corboz.

Drittliga-Profi und Unternehmensgründer im Dienste der Nachhaltigkeit: Mael Corboz.

IMAGO/Fotostand

In Ulm, Unterhaching, Regensburg, Bielefeld und bei Viktoria Köln geht es am kommenden Samstag und Sonntag los – eine Woche später ziehen Sandhausen, Lübeck, Halle, Mannheim und Münster nach. Zehn Drittligisten beteiligen sich dann bei ihren Heimspielen am “Aktionsspieltag Klimaschutz”, der in diesem Jahr auf die Eigeninitiative der Klubs zurückgeht. Maßgeblicher Impulsgeber hierfür ist mit “Elevengreen” ein Unternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Thema Nachhaltigkeit im Sport weiter zu etablieren und auch Vereine und ihre Aktiven dabei zu unterstützen. Der Gründer der Firma ist zugleich der Hauptinitiator des anstehenden Doppel-Events: Mael Corboz, Fußball-Profi in dieser Spielklasse und seit Januar in Diensten von Arminia Bielefeld.

Gedanke der Neuauflage

“Grundidee ist es, die Maßnahmen in den Klubs zu vereinfachen und unsere Expertise einzubringen”, erläutert Corboz. “Die Ressourcen für zusätzliche Veranstaltungen sind überall knapp, vieles fließt ins Sportliche. Und ein Nachhaltigkeitsbeauftragter allein kann die Dinge kaum stemmen.”

Inspiriert vom Aktionsspieltag, den der DFB einst in der Saison 2022/23 quer durch die oberen Spielklassen und Pokalwettbewerbe organisiert hatte, verfolgten der gebürtige US-Amerikaner und “Elevengreen” den Gedanken einer Neuauflage, diesmal zwar ohne offizielle Unterstützung, aber mit der bereitwilligen Zustimmung des DFB. Tenor: Nachhaltigkeit soll und muss nachhaltig in den Köpfen der Menschen bleiben. “Unser Ziel ist es, das Thema Klimaschutz immer weiter voranzutreiben und greifbar zu machen”, so Corboz.

Und das vor der großen Kulisse an den Schauplätzen der 3. Liga. Viel Organisation sei nötig gewesen. “Wir wollen den Klubs die Möglichkeit geben, vor ihrem eigenen Publikum ihr Engagement zeigen zu können. Dafür haben wir sehr viele Gespräche geführt und Mails geschrieben. Ich habe mich teilweise mit ehemaligen Mitspielern in anderen Vereinen vernetzt. Wir konnten nicht alle gewinnen. Viele haben vor Ort auch schon ihre eigenen Projekte, die sie beim nächsten Mal einbringen können.”

“Unser Spiel, unsere Verantwortung”

Mit immerhin der Hälfte aller 20 Ligamitglieder aber nahm das Vorhaben Konturen an. Was genau erwartet die Stadiongänger nun zusätzlich zum sportlichen Geschehen? Corboz: “Wir konnten und wollten da nichts vorschreiben, alle Vereine sollen selbst über ihre Maßnahmen entscheiden. Wichtig ist von unserer Seite eine Hilfestellung, um die Umsetzung zu vereinfachen.”

Ein gemeinsames Logo mit dem Slogan “Unser Spiel, unsere Verantwortung” soll in den Stadien, möglichst auf den LED-Banden, präsentiert werden. Auf den Tribünen oder rundherum werde beispielsweise vegane und vegetarische Kost im Sinne einer nachhaltigen Ernährung im Vordergrund stehen. “Dazu gibt es eine Spendenaktion zum Thema ‘Aufforstung’, möglichst für Projekte vor Ort, um es sichtbar und greifbar zu machen”, kündigt der 29-jährige Mittelfeldspieler an, und: “Mit dem Fahrradreifen-Hersteller ‘Schwalbe’ konnten wir zu Themen wie Mobilität und Recycling einen Partner gewinnen, der am Stadion lokale Fahrradhändler dabei unterstützt, von Fans am Spieltag mitgebrachte alte Reifen und Schläuche für die Weiterverwertung entgegenzunehmen.”

Die Möglichkeiten sind vielschichtig. Die gemeinsame Botschaft soll, so das Ansinnen von Corboz, unterdessen an allen Standorten inhaltlich gleichermaßen herübergebracht werden: Ein Ziel – ein Wording. “Wenn wir überzeugen wollen, dass Klimaschutz nur gemeinsam mit allen funktioniert, brauchen wir schließlich auch eine einheitliche Kommunikation.”

Michael Richter

Statement zum Werder-Interesse: Preußen kämpfen um Niemeyer

Preußen Münster hat sich zu den Meldungen geäußert, die Sport-Geschäftsführer Niemeyer mit Werder Bremen in Verbindung bringen.

Umworbener Mann: Münsters Sport-Geschäftsführer Peter Niemeyer beim Spiel gegen Regensburg.

Umworbener Mann: Münsters Sport-Geschäftsführer Peter Niemeyer beim Spiel gegen Regensburg.

IMAGO/Kirchner-Media

Wie die Preußen am Montag in einer offiziellen Verlautbarung auf ihrer Website schreiben, haben sie die “Medienveröffentlichungen, die in Bezug auf eine mögliche Einigung zwischen Sport-Geschäftsführer Peter Niemeyer und dem SV Werder Bremen erschienen sind, zur Kenntnis genommen”. Hierzu stellt der Drittligist klar, dass aktuell “ein intensiver Austausch zwischen Peter Niemeyer und dem SC Preußen” herrsche, in dessen Fokus “die künftige Entwicklung des SC Preußen sowie die Planung der kommenden Saison” stehe.

Der ehemalige Werder-Profi Niemeyer habe seinen aktuellen Arbeitgeber “stets und regelmäßig über das Werben anderer Vereine informiert”. Einsatz und Qualität seines Arbeitens als verantwortlicher Geschäftsführer würden dabei “zu keinem Zeitpunkt” in Frage stehen. Und: Der SC Preußen beabsichtigt, die “erfolgreiche Zusammenarbeit fortzusetzen”.

Vertrag ohne Ausstiegsklausel

Niemeyers Vertrag in Münster läuft bis Sommer 2025 und beinhaltet keine Ausstiegsklausel. Ein Wechsel vor diesem Stichtag komme daher nur zustande, wenn sie sich mit einem möglichen künftigen Verein darüber einigen würden, betonen die Preußen. Bis zum Montag, so die “Adlerträger” weiter, habe es “noch keinerlei Kontaktaufnahme eines Klubs mit dem SC Preußen Münster gegeben”.

Der Fokus des Drittligisten in einer starken Saison liege vielmehr nun darauf, sich auf Aufstiegskampf und Qualifikation für den DFB-Pokal zu konzentrieren. Zur Personalie Niemeyer werde sich der Verein bis Saisonende weder mit Wasserstandsmeldungen noch finalen Bekundungen äußern.

Der SV Werder, der angesichts des Abschieds von Sport-Geschäftsführer Frank Baumann – der bisherige Sportdirektor Clemens Fritz folgt auf den Ex-Nationalspieler – auf eine Vakanz in seiner Sportlichen Leitung zusteuert, gilt trotz dieses Dementi als aussichtsreicher Kandidat in Sachen Niemeyer, auch wenn es derzeit noch dementiert wird.

“Wird uns nicht umwerfen”: Hildmann will sich nicht zu lange mit Niederlage aufhalten

Einen “völlig gebrauchten Tag” attestierte Münster-Trainer Sascha Hildmann seinem Team bei der 1:3-Niederlage gegen Jahn Regensburg. Dennoch blickt er zuversichtlich auf die weiteren Aufgaben.

“Wird uns nicht umwerfen”: Sascha Hildmann ärgerte sich nur kurz über die Niederlage gegen Jahn Regensburg.

picture alliance / Kirchner-Media

Preußen Münster war als formstärkste Mannschaft der 3. Liga in das Spitzenspiel gegen Jahn Regensburg gegangen, mit einer Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage. Dazu stieg das Duell im heimischen Preußenstadion, in dem Münster zuletzt im September 2023 als Verlierer vom Feld ging. Der Sprung an die Tabellenspitze schien gegen den Jahn fast schon ausgemacht.

Doch nach der deutlichen 1:3-Pleite, die den Erfolgssturm der Adler abrupt stoppte, gingen die Köpfe nach unten. “Wir haben uns die Niederlage selbst zuzuschreiben”, gab Keeper Maximilian Schulze Niehues nach Abpfiff gegenüber MagentaSport zu. “Wir sind in keiner Phase an unsere Leistungsgrenze gekommen, haben es nicht geschafft, unser Spiel durchzudrücken.”

Vor allem ärgerte den zum Saisonende scheidenden Keeper der Spielverlauf. Seine ersten drei Chancen münzte der Jahn allesamt in Tore um und das nach noch nicht einmal 30 Spielminuten. Das Team habe sich beim Aufwärmen noch gut gefühlt, meinte der 35-Jährige, “aber dann läuft das in so eine Richtung. Dann ist es sehr, sehr schwer gegen einen Gegner, der sich hinten reinstellt.”

Münster mit “gebrauchtem Tag” – Beim Jahn “passt alles”

Auch Preußen-Trainer Sascha Hildmann wollte gar nicht lange drumherum reden: “Wir machen viele einfache Fehler, treffen viele falsche Entscheidungen. Da verlierst du gegen eine solche Top-Mannschaft völlig verdient.” Von einem “völlig gebrauchten Tag” sprach der 51-Jährige, schon früh habe er das gemerkt. Auch nach dem späten 1:3 hätte er nicht mehr den Eindruck gehabt, dass noch etwas gehe – normalerweise sei das “bei der Kulisse” vor den eigenen Fans “ganz schnell” möglich. “Heute war einfach nicht unser Tag”, schloss Hildmann.

Anders als bei den Gästen, denen nicht nur Trainer Joe Enochs bescheinigte, dass “einfach alles gepasst” habe. Sein Team habe genau das umgesetzt, was er vorgegeben habe und zu keiner Sekunde nachgelassen, auch nicht nach der scheinbar sicheren Pausenführung. “Das war der Grundstein dafür, dass wir das Spiel gewinnen konnten”, lobte Enochs. Und auch Hildmann bescheinigte den Regensburgern, sie hätten gezeigt, “was Effektivität heißt”, die Niederlage müsse man akzeptieren.

Am Samstag wartet drittes Spitzenspiel in Serie

Das Spiel gegen Regensburg war das zweite von drei Spitzenspielen in Serie für die Münsteraner. Das erste hatte man zuhause gegen Dresden gewonnen (1:0), nun setzte es die Niederlage gegen Regensburg und am kommenden Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) steht das Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten aus Ulm an. “Das wird auch sauschwer”, gab Hildmann zu bedenken.

Er sehe für die kommenden sechs Spiele jedoch nicht schwarz, so der Trainer, es sei “eh schon Wahnsinn, was diese Saison hier passiert.” Am Sonntag werden die Adler ganz normal trainieren, über das Regensburg-Spiel sprechen und sich dann auf Ulm vorbereiten. Hildmann schickte eine Kampfansage voraus: “Die Niederlage hier wird uns nicht umwerfen!”

Regensburg ohne Gnade: Münsters Siegesserie endet im Spitzenspiel

Im Spitzenspiel der 3. Liga präsentierte sich Jahn Regensburg gnadenlos effektiv und führte nach 26 Minuten mit 3:0. Da Münster erst zum Schluss nochmal aufkam, endete die Siegesserie der Adler.

Präsentierten sich im Spitzenspiel gegen Münster gnadenlos effektiv: Torschütze Christian Viet (li.) und Vorlagengeber Konrad Faber.

Präsentierten sich im Spitzenspiel gegen Münster gnadenlos effektiv: Torschütze Christian Viet (li.) und Vorlagengeber Konrad Faber.

IMAGO/Noah Wedel

30 von 36 möglichen Punkten holte Preußen Münster seit der Winterpause, zwölf Ligaspiele in Folge waren die Adler unbesiegt, die letzten sieben Partien in der 3. Liga wurden allesamt gewonnen. Aufgrund dieser beachtlichen Serie sah Preußen-Trainer Sascha Hildmann keine Notwendigkeit für Veränderungen, es begann die gleiche Startelf wie beim glücklichen 1:0-Heimsieg im Spitzenduell mit Dresden.

Regensburg durfte sich zuletzt über den 2:0-Erfolg gegen Halle freuen, es war der erste Dreier seit sechs Spielen ohne Sieg (vier Niederlagen). Auch Jahn-Trainer Joe Enochs vertraute daher der gleichen Startelf wie am Wochenende zuvor.

Viet trifft sehenswert mit der Hacke

Die Partie bot vom Anpfiff weg hohen Unterhaltungswert. Münster hatte verstärkt den Ball, Regensburg lauerte auf Umschaltsituationen und war damit schnell erfolgreich: Bereits nach drei Minuten vollendete Ganaus eine Hereingabe von Geipl nach einem hohen Ballgewinn zum 1:0. Müster fand beinahe die schnelle Antwort, als Gebhardt einen Dropkick von Bazzoli mit einem starken Reflex an die Latte lenkte (13.).

Danach zog der Jahn das Spiel endgültig auf seine Seite: Viet verwertete eine Hereingabe von Faber mit der Hacke zum 2:0 (15.), dann nutzte Kother die dritte Chance der Regensburger eiskalt zum dritten Treffer, und das nach noch nicht einmal einer halben Stunde (26.). Die Führung hätte zur Pause sogar noch höher ausfallen können, doch Schulze Niehues wischte einen Kopfball von Breunig noch an die Latte (41.), außerdem setzte Viet einen Freistoß knapp links vorbei (45.+1).

3. Liga, 32. Spieltag

Da auch Batmaz aus spitzem Winkel an Gebhardt scheiterte (23.) und Bouchama später unbedrängt neben das Tor schlenzte (39.), blieb es zur Pause beim 0:3 aus Münsteraner Sicht. Die Hausherren hatten zwar mehr Ballbesitz, kamen gegen effiziente Regensburger jedoch unter die Räder und dürften froh gewesen sein, erstmal durchschnaufen zu können.

Schulze Niehues pariert zweimal glänzend

Hatte sich Münster zur Pause etwas vorgenommen, dann war davon auf dem Platz nicht viel zu sehen. Im Gegenteil: Regensburg übernahm nun die Spielkontrolle und setzte sich am Münsteraner Strafraum fest. Bei Breunigs Volley (48.) und Sallers Kopfball aus kurzer Distanz (55.) war es nur Schulze Niehues zu verdanken, dass die Hausherren nicht noch weiter zurücklagen.

Lange Zeit passierte danach nichts, Müster schaffte es weiter nicht, Druck aufzubauen, sodass Regensburg einen Gang zurückschalten konnte. Ganaus verpasste alleine vor dem Tor eine Flanke nur um Zentimeter (68.), danach passierte in den Strafräumen nichts mehr.

Oubeyapwa lässt Münster nochmal hoffen

Erst nach dem Anschlusstreffer des eingewechselten Oubeyapwa, der Gebhardt mit einem strammen Schuss ins rechte Eck überraschte (81.), kam Münster noch einmal auf und schaffte es endlich, die Gäste unter Druck zu setzen. Batmaz und Steczyk konnten in der Nachspielzeit ihre Chancen aber nicht mehr nutzen, zudem hatten die Münsteraner Pech, dass es nach einem Stoß von Bittroff gegen Steczyk keinen Elfmeter gab. Doch der Jahn hielt letztlich stand und brachte das 3:1 über die Zeit.

Damit endete die Serie von zwölf Siegen ohne Niederlage bei den Preußen, es war sogar die erste Heimniederlage der Adler seit September. Regensburg festigte dagegen seine Tabellenführung.

Münster ist am 33. Spieltag schon im nächsten Spitzenduell gefordert, am kommenden Samstag (14 Uhr) wartet Ulm. Regensburg empfängt einen Tag darauf (13.30 Uhr) die Münchner Löwen zum bayerischen Derby.

Begehrter Preußen-Sportchef wiegelt ab: “Werde mich nicht zu Spekulationen äußern”

Besser könnte es für Preußen Münster kaum laufen, der Glaube an den Aufstieg ist da. Der Haken: Die starke Serie weckt Interesse.

Der Architekt des funktionierenden Preußen-Teams: Sportchef Peter Niemeyer.

Der Architekt des funktionierenden Preußen-Teams: Sportchef Peter Niemeyer.

IMAGO/Steinbrenner

Die Euphorie in Münster ist riesig. “Im Moment des Abpfiffs hatte ich echt Gänsehaut”, sagte Innenverteidiger Simon Scherder (kicker-Note 1,5) nach dem 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden und der Eroberung von Tabellenplatz drei. Das seit Monaten in Top-Form spielende Vereins-Urgestein verriet, dass er die Begeisterung auf den Rängen geradezu aufsaugt.

Vom Zweckpessimismus, der den SCP seit Jahrzehnten umgibt, ist nichts mehr zu spüren. Weil der Klub seit dem Abstieg in die Regionalliga auf allen Ebenen (Finanzen, Strukturen, Binnenverhältnis) große Schritte nach vorn gemacht hat, herrscht ein neues Vertrauen in die Verantwortlichen und aktuell vor allem auch in die Mannschaft. Der Glaube an die Sensation ist da. Besser könnte es sportlich also kaum laufen.

Niemeyer: Noch keine Entscheidung gefallen

Allerdings besteht mehr denn je die Sorge, dass der Höhenflug Begehrlichkeiten in den Bundesligen weckt. Das gilt nicht nur für Spieler, sondern auch für Sportchef Peter Niemeyer, der auf den Wunschlisten einiger attraktiver Adressen steht. Die Standorte Darmstadt und Bremen etwa werden in Medienberichten immer wieder genannt.

Der Architekt des funktionierenden Preußen-Teams wiegelt ab, sagt, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. “Mein Fokus liegt auf dem Tagesgeschäft, ich werde mich nicht zu Spekulationen äußern. Der Verein und die Mannschaft stehen über allem”, sagt der 40-Jährige. “Auch über meinen persönlichen Interessen.”

Selbst wenn das Thema nach der Saison noch mal heiß werden könnte, zeigt auch der Umgang des Sport-Geschäftsführers damit: Die Preußen meinen es ernst und sind noch lange nicht satt.

Hildmanns Zukunft in Münster ist geregelt

Was eine andere Personalie anbelangt, hatte Niemeyer bereits Anfang März für Klarheit gesorgt. Der Vertrag mit Trainer Sascha Hildmann wurde um zwei Jahre bis 2026 verlängert. Der 51-jährige Coach heuerte im Dezember 2019 in Münster an. Nach dem Abstieg in die Regionalliga im Corona-Jahr 2020 führte Hildmann die Preußen 2023 zurück in die 3. Liga – und darf aktuell vom Durchmarsch in die 2. Bundesliga träumen.

Preußen-Matchwinner Batmaz: “Wir können nur träumen”

Sieben Siege in Serie, seit zwölf Spielen ungeschlagen und nun Rang drei: Preußen Münster surft auf einer Welle des Erfolgs. Wohin führt der Lauf des Aufsteigers nach dem Sieg im Topspiel gegen Dynamo Dresden?

Jubel mit den Fans: Malik Batmaz erzielte das Preußen-Siegtor gegen Dresden.

Jubel mit den Fans: Malik Batmaz erzielte das Preußen-Siegtor gegen Dresden.

IMAGO/Fotostand

Von einer großen Herausforderung, vor die sein Team am Samstag gestellt wurde, sprach Preußen-Coach Sascha Hildmann nach dem 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden. Sein Team habe sich mehrmals richtig strecken müssen, um sich gegen die dominanten Gäste wehren zu können – tat das aber bravourös. “Wir haben es trotzdem ganz gut wegverteidigt”, sagte der gebürtige Pfälzer bei MagentaSport. 

Spielbericht

Nach einer verhaltenen, bisweilen sogar nervösen ersten Hälfte hatte Hildmann sein Team in der Kabine zu mehr Mut animiert. “Wir wollten Druck machen, denn wir wollten ja das Spiel gewinnen”, sagte er – und bekam die stärkste Phase seiner Mannschaft geliefert, die von Malik Batmaz mit dem Siegtreffer gekrönt worden war. “Wir wussten, dass Dresden eine, wenn nicht sogar die beste Mannschaft mit dem Ball ist”, gab der Matchwinner nach dem Spiel zu Protokoll. “Es waren hart erkämpfte drei Punkte.”

Wohin führt der Siegeszug der Adlerträger, die nun gegen den Ersten Regensburg und den Zweiten Ulm (Hildmann: “Das wird wieder eine Herausforderung”) spielen? Vom Aufstieg sprach erwartungsgemäß keiner der Akteure. “Wir sind echte Freunde geworden”, wiederholte Batmaz das Erfolgsgeheimnis seiner Mannschaft. Und was die Zielsetzung betrifft, gilt in Münster nur ein Motto: “Wir können nichts verlieren. Wir können nur träumen.”

Münsters Erfolgsrezept: “Sind echte Freunde geworden”

Die Mannschaft der Stunde lässt ganz Münster kopfstehen. Die anstehenden Top-Spiele werden nicht als Belastung, sondern als Ansporn empfunden.

Die Chemie stimmt bei den Spielern von Preußen Münster.

Die Chemie stimmt bei den Spielern von Preußen Münster.

IMAGO/Picture Point LE

War das nun ein folgenschwerer Rückschlag oder doch nur ein kleiner Dämpfer? Diese Frage stellte sich nach dem unglücklichen Westfalenpokal-Aus der Preußen im Elfmeterschießen in Bielefeld kaum jemand. Denn mittlerweile hat das beste Drittliga-Team 2024 ein dermaßen ausgeprägtes Selbstbewusstsein und -verständnis, dass sich kein Profi lange mit der ersten Enttäuschung in diesem Kalenderjahr aufhalten wollte.

Doch woher kommt das? Warum ist der Aufsteiger, der sich nichts anderes als den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben hatte, inzwischen ein ernsthafter Kandidat für die 2. Liga? Coach Sascha Hildmann versuchte sich in den vergangenen Wochen immer mal wieder an Erklärungen.

Wir haben geräuschlos einen kleinen Umbruch hinbekommen.

Peter Niemeyer

Eine bemühte der Pfälzer immer wieder: “Die Jungs sind mittlerweile echte Freunde geworden.” Tatsächlich ist nichts über einen Konflikt in der Kabine bekannt, die Hierarchie ist intakt mit “Local Heroes” wie Kapitän Marc Lorenz, Simon Scherder oder Keeper Maximilian Schulze Niehues, aber auch Neuzugängen wie Sebastian Mrowca und Luca Bazzoli, die schnell tragende Rollen übernommen haben.

Überhaupt: Auf dem Transfermarkt landete der SCP im Sommer viele Volltreffer. Teilweise standen in der Hinrunde neun Zugänge in der Startelf. “Wir haben geräuschlos einen kleinen Umbruch hinbekommen”, sagt Sportchef Peter Niemeyer, der abermals ein hervorragendes Gespür für die Zusammensetzung des Kaders bewies.

Das wahrscheinlich größte Plus der Münsteraner ist die Ausgeglichenheit dieses Aufgebots. Auch wenn Hildmann auf ein Gerüst baut, ja sogar einer sehr breiten Achse mit je zwei Säulen in Abwehr (Scherder und Niko Koulis), Mittelfeld (Mrowca, Bazzoli) und Angriff (Malik Batmaz und Joel Grodowski) vertraut, muss er bei den regelmäßigen Ausfällen nie in Panik verfallen.

Münster besitzt das erfolgreichste Sturmduo der Liga

Von der Bank kommt immer Qualität, dort schmollt keiner. Johannes Schenk, Alexander Hahn, Dominik Schad, Rico Preißinger, Thorben Deters, Yassine Bouchama, Gerrit Wegkamp, Dominik Steczyk – sie alle waren länger Reservist und sofort da, wenn sie von Anfang an gebraucht oder eingewechselt wurden.

Acht Siege und drei Unentschieden nach der Winterpause sind eine Mega-Bilanz. “Vor allem, wenn man bedenkt, dass in dieser Liga fast jedes Spiel 50:50 ist”, wie Lorenz findet. Im zweiten Teil der Saison ist Münster das Maß der Dinge, mittlerweile ist der Neuling mit 53 Treffern das gefährlichste Team der Liga, hat mit dem Gespann Batmaz (14) und Grodowski (15) das erfolgreichste Sturmduo und ist auch mit 14 Jokertoren in dieser Rubrik die Nummer 1.

Heimstarke Preußen treten noch fünfmal zuhause an

Die Verantwortlichen scheuen sich zwar noch, diese Werte als Anlass für Träumereien zu akzeptieren, doch viele Spieler geben sich nach außen ehrgeizig und gestehen das, was eh jeder weiß: Die Preußen blicken natürlich auf die Tabelle und haben richtig Lust, in den verbleibenden acht Partien noch weiter oben anzuklopfen.

Zumal jetzt die Spitzenspiel-Wochen kommen: Heimspiele gegen Dresden und Regensburg, dann die Reise nach Ulm – dieser Dreiklang hat es in sich. Die Fans honorieren den Lauf selbstredend, bis auf die Kontingente für den Gästebereich ist für alle Heimspiele bis zum Saisonende schon jetzt keine Karten mehr zu bekommen. Dass Münster noch fünfmal zu Hause antreten darf und nur noch dreimal reisen muss – darunter kurze Wege nach Köln (145 km) und Verl (75 km) -, ist angesichts der Bilanz an der Hammer Straße mit dem Drittliga-Bestwert von erst einer Niederlage (1:3 gegen den SV Waldhof im September 2023) sicher kein Nachteil.

Im Aufstiegsfall: Preußen muss Stadion modernisieren

Die eigene Form, der Druck bei der Konkurrenz und die Unbekümmertheit sprechen für den SCP – die Wahrscheinlichkeit, dass die aktuelle Serie ja irgendwann mal reißen muss, dagegen.

Sollte es mit der Sensation namens Durchmarsch klappen, ginge die Arbeit aber erst richtig los. Denn obwohl der Stadionumbau nach jahrzehntelangem Investitionsstau beschlossene Sache ist, müsste sich der Klub auf die Hinterbeine stellen, um die zahlreichen DFL-Vorgaben für die 2. Liga zu erfüllen. “Es gibt im Lizenzierungsverfahren verschiedene Möglichkeiten, im ersten Jahr der Zweitliga-Zugehörigkeit Ausnahmegenehmigungen zu erwirken”, sagt Geschäftsführer Markus Sass, verweist aber zugleich auf Mindestkriterien. Themen wie Flutlicht und Leistungszentrum oder auch die sensible Frage, welches Ausweichstadion für den Fall der Fälle infrage käme, werden hinter den Kulissen pflichtgemäß diskutiert.

Thomas Rellmann

Münsters Erfolgsrezept: “Sind echte Freunde geworden”

Die Mannschaft der Stunde lässt ganz Münster kopfstehen. Die anstehenden Top-Spiele werden nicht als Belastung, sondern als Ansporn empfunden.

Die Chemie stimmt bei den Spielern von Preußen Münster.

Die Chemie stimmt bei den Spielern von Preußen Münster.

IMAGO/Picture Point LE

War das nun ein folgenschwerer Rückschlag oder doch nur ein kleiner Dämpfer? Diese Frage stellte sich nach dem unglücklichen Westfalenpokal-Aus der Preußen im Elfmeterschießen in Bielefeld kaum jemand. Denn mittlerweile hat das beste Drittliga-Team 2024 ein dermaßen ausgeprägtes Selbstbewusstsein und -verständnis, dass sich kein Profi lange mit der ersten Enttäuschung in diesem Kalenderjahr aufhalten wollte.

Doch woher kommt das? Warum ist der Aufsteiger, der sich nichts anderes als den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben hatte, inzwischen ein ernsthafter Kandidat für die 2. Liga? Coach Sascha Hildmann versuchte sich in den vergangenen Wochen immer mal wieder an Erklärungen.

Wir haben geräuschlos einen kleinen Umbruch hinbekommen.

Peter Niemeyer

Eine bemühte der Pfälzer immer wieder: “Die Jungs sind mittlerweile echte Freunde geworden.” Tatsächlich ist nichts über einen Konflikt in der Kabine bekannt, die Hierarchie ist intakt mit “Local Heroes” wie Kapitän Marc Lorenz, Simon Scherder oder Keeper Maximilian Schulze Niehues, aber auch Neuzugängen wie Sebastian Mrowca und Luca Bazzoli, die schnell tragende Rollen übernommen haben.

Überhaupt: Auf dem Transfermarkt landete der SCP im Sommer viele Volltreffer. Teilweise standen in der Hinrunde neun Zugänge in der Startelf. “Wir haben geräuschlos einen kleinen Umbruch hinbekommen”, sagt Sportchef Peter Niemeyer, der abermals ein hervorragendes Gespür für die Zusammensetzung des Kaders bewies.

Das wahrscheinlich größte Plus der Münsteraner ist die Ausgeglichenheit dieses Aufgebots. Auch wenn Hildmann auf ein Gerüst baut, ja sogar einer sehr breiten Achse mit je zwei Säulen in Abwehr (Scherder und Niko Koulis), Mittelfeld (Mrowca, Bazzoli) und Angriff (Malik Batmaz und Joel Grodowski) vertraut, muss er bei den regelmäßigen Ausfällen nie in Panik verfallen.

Münster besitzt das erfolgreichste Sturmduo der Liga

Von der Bank kommt immer Qualität, dort schmollt keiner. Johannes Schenk, Alexander Hahn, Dominik Schad, Rico Preißinger, Thorben Deters, Yassine Bouchama, Gerrit Wegkamp, Dominik Steczyk – sie alle waren länger Reservist und sofort da, wenn sie von Anfang an gebraucht oder eingewechselt wurden.

Acht Siege und drei Unentschieden nach der Winterpause sind eine Mega-Bilanz. “Vor allem, wenn man bedenkt, dass in dieser Liga fast jedes Spiel 50:50 ist”, wie Lorenz findet. Im zweiten Teil der Saison ist Münster das Maß der Dinge, mittlerweile ist der Neuling mit 53 Treffern das gefährlichste Team der Liga, hat mit dem Gespann Batmaz (14) und Grodowski (15) das erfolgreichste Sturmduo und ist auch mit 14 Jokertoren in dieser Rubrik die Nummer 1.

Heimstarke Preußen treten noch fünfmal zuhause an

Die Verantwortlichen scheuen sich zwar noch, diese Werte als Anlass für Träumereien zu akzeptieren, doch viele Spieler geben sich nach außen ehrgeizig und gestehen das, was eh jeder weiß: Die Preußen blicken natürlich auf die Tabelle und haben richtig Lust, in den verbleibenden acht Partien noch weiter oben anzuklopfen.

Zumal jetzt die Spitzenspiel-Wochen kommen: Heimspiele gegen Dresden und Regensburg, dann die Reise nach Ulm – dieser Dreiklang hat es in sich. Die Fans honorieren den Lauf selbstredend, bis auf die Kontingente für den Gästebereich ist für alle Heimspiele bis zum Saisonende schon jetzt keine Karten mehr zu bekommen. Dass Münster noch fünfmal zu Hause antreten darf und nur noch dreimal reisen muss – darunter kurze Wege nach Köln (145 km) und Verl (75 km) -, ist angesichts der Bilanz an der Hammer Straße mit dem Drittliga-Bestwert von erst einer Niederlage (1:3 gegen den SV Waldhof im September 2023) sicher kein Nachteil.

Im Aufstiegsfall: Preußen muss Stadion modernisieren

Die eigene Form, der Druck bei der Konkurrenz und die Unbekümmertheit sprechen für den SCP – die Wahrscheinlichkeit, dass die aktuelle Serie ja irgendwann mal reißen muss, dagegen.

Sollte es mit der Sensation namens Durchmarsch klappen, ginge die Arbeit aber erst richtig los. Denn obwohl der Stadionumbau nach jahrzehntelangem Investitionsstau beschlossene Sache ist, müsste sich der Klub auf die Hinterbeine stellen, um die zahlreichen DFL-Vorgaben für die 2. Liga zu erfüllen. “Es gibt im Lizenzierungsverfahren verschiedene Möglichkeiten, im ersten Jahr der Zweitliga-Zugehörigkeit Ausnahmegenehmigungen zu erwirken”, sagt Geschäftsführer Markus Sass, verweist aber zugleich auf Mindestkriterien. Themen wie Flutlicht und Leistungszentrum oder auch die sensible Frage, welches Ausweichstadion für den Fall der Fälle infrage käme, werden hinter den Kulissen pflichtgemäß diskutiert.

Thomas Rellmann

Münsters Motto vor den Topspielen: “Verlieren können wir nichts mehr”

Vor den drei Spitzenspielen setzt sich Preußen Münster nicht unter Druck. Der Aufsteiger kann aus eigener Sicht “nur gewinnen”. Ein wenig getrübt ist die Vorfreude dennoch, da ein Einsatz von Malik Batmaz fraglich ist.

Sascha Hildmann und Preußen Münster gehen laut eigener Aussage ohne Druck in die Topspiele.

Sascha Hildmann und Preußen Münster gehen laut eigener Aussage ohne Druck in die Topspiele.

IMAGO/kolbert-press

Bei Preußen Münster stehen die Topspiel-Wochen an. Bevor es in zwei Wochen zum aktuellen Spitzenreiter nach Ulm geht und nächste Woche Samstag der aktuelle Tabellendritte Regensburg in Münster gastiert, ist der Tabellenzweite Dresden zu Gast im Preußenstadion.

Dass der Aufsteiger am 31. Spieltag an der SGD vorbei somit mindestens auf den Relegationsplatz springen könnte, hätten wohl selbst die optimistischsten Anhänger nicht für möglich gehalten. Dementsprechend lautet das Motto für Trainer Sascha Hildmann: “Wir haben nichts mehr zu verlieren. Wir haben bisher nur gewonnen und können nur gewinnen.” Trotz des bitteren Aus im Westfalenpokal in Bielefeld (3:4 im Elfmeterschießen) ist das Selbstvertrauen bei den Münsteranern nach sechs Ligasiegen in Folge weiter groß. “Wir haben eine breite Brust”, wird Hildmann von den Westfälischen Nachrichten zitiert.

Möglicher Batmaz-Ersatz: Hildmann lässt sich nicht in die Karten schauen

Ihm ist aber auch die Schwere der Aufgabe bewusst – die Dresdner sind aus seiner Sicht der “absolute Favorit”. “Sie haben sehr viel investiert und wollen unbedingt aufsteigen”, erklärt der 51-Jährige, der vor allem die Schnelligkeit auf den Außenbahnen hervorhob.

Die Vorfreude auf das Spitzenspiel ist bei den Preußen etwas gedämpft. Der Grund: Malik Batmaz. Der zweitbeste Torschütze des Teams ist aufgrund von Oberschenkel-Problemen fraglich – Batmaz hatte einen Schlag auf seinen Oberschenkel bekommen. “Mal sehen, ob wir ihn fit kriegen. Es sind ja noch zwei Tage”, so der SCP-Coach. Wer bei einem Ausfall neben Joel Grodowski in der Doppelspitze auflaufen würde, verriet Hildmann anschließend nicht. Eine Option ist Gerrit Wegkamp, der im Vorjahr mit 22 Toren maßgeblichen Anteil am Aufstieg hatte.

Schulze Niehues wird das Tor hüten

Neben Batmaz könnte auch Innenverteidiger Alexander Hahn krankheitsbedingt auf dem Aufstellungsbogen fehlen. Doch es gab nicht nur schlechte Nachrichten aus dem Lazarett: So meldete sich unter anderem Stammkeeper Maximilian Schulze Niehues fit und wird im Vergleich zum Halbfinale im Westfalenpokal Johannes Schenk wieder auf die Bank verdrängen.

Münsters Motto vor den Topspielen: “Verlieren können wir nichts mehr”

Vor den drei Spitzenspielen setzt sich Preußen Münster nicht unter Druck. Der Aufsteiger kann aus eigener Sicht “nur gewinnen”. Ein wenig getrübt ist die Vorfreude dennoch, da ein Einsatz von Malik Batmaz fraglich ist.

Sascha Hildmann und Preußen Münster gehen laut eigener Aussage ohne Druck in die Topspiele.

Sascha Hildmann und Preußen Münster gehen laut eigener Aussage ohne Druck in die Topspiele.

IMAGO/kolbert-press

Bei Preußen Münster stehen die Topspiel-Wochen an. Bevor es in zwei Wochen zum aktuellen Spitzenreiter nach Ulm geht und nächste Woche Samstag der aktuelle Tabellendritte Regensburg in Münster gastiert, ist der Tabellenzweite Dresden zu Gast im Preußenstadion.

Dass der Aufsteiger am 31. Spieltag an der SGD vorbei somit mindestens auf den Relegationsplatz springen könnte, hätten wohl selbst die optimistischsten Anhänger nicht für möglich gehalten. Dementsprechend lautet das Motto für Trainer Sascha Hildmann: “Wir haben nichts mehr zu verlieren. Wir haben bisher nur gewonnen und können nur gewinnen.” Trotz des bitteren Aus im Westfalenpokal in Bielefeld (3:4 im Elfmeterschießen) ist das Selbstvertrauen bei den Münsteranern nach sechs Ligasiegen in Folge weiter groß. “Wir haben eine breite Brust”, wird Hildmann von den Westfälischen Nachrichten zitiert.

Möglicher Batmaz-Ersatz: Hildmann lässt sich nicht in die Karten schauen

Ihm ist aber auch die Schwere der Aufgabe bewusst – die Dresdner sind aus seiner Sicht der “absolute Favorit”. “Sie haben sehr viel investiert und wollen unbedingt aufsteigen”, erklärt der 51-Jährige, der vor allem die Schnelligkeit auf den Außenbahnen hervorhob.

Die Vorfreude auf das Spitzenspiel ist bei den Preußen etwas gedämpft. Der Grund: Malik Batmaz. Der zweitbeste Torschütze des Teams ist aufgrund von Oberschenkel-Problemen fraglich – Batmaz hatte einen Schlag auf seinen Oberschenkel bekommen. “Mal sehen, ob wir ihn fit kriegen. Es sind ja noch zwei Tage”, so der SCP-Coach. Wer bei einem Ausfall neben Joel Grodowski in der Doppelspitze auflaufen würde, verriet Hildmann anschließend nicht. Eine Option ist Gerrit Wegkamp, der im Vorjahr mit 22 Toren maßgeblichen Anteil am Aufstieg hatte.

Schulze Niehues wird das Tor hüten

Neben Batmaz könnte auch Innenverteidiger Alexander Hahn krankheitsbedingt auf dem Aufstellungsbogen fehlen. Doch es gab nicht nur schlechte Nachrichten aus dem Lazarett: So meldete sich unter anderem Stammkeeper Maximilian Schulze Niehues fit und wird im Vergleich zum Halbfinale im Westfalenpokal Johannes Schenk wieder auf die Bank verdrängen.