Erneut wartet ein “mittelgroßer Umbruch” auf die formstarke Club-U-23

Der Coach und der Kapitän bleiben an Bord, doch im Kader gibt es naturgemäß wieder zahlreiche Änderungen beim 1. FC Nürnberg II. Fünf U-19-Akteure rücken hoch, ein Abgang steht auch schon fest. Mit dem Jahr 2024 ist man derweil hochzufrieden.

Bei der U 23 des 1. FC Nürnberg lief es zuletzt wie am Schnürchen, in der kommenden Saison aber wird wieder vieles neu erarbeitet werden müssen.

Bei der U 23 des 1. FC Nürnberg lief es zuletzt wie am Schnürchen, in der kommenden Saison aber wird wieder vieles neu erarbeitet werden müssen.

IMAGO/Zink

Regionalliga Bayern

Neun Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage im Jahr 2024. Zuletzt sogar sechs Siege hintereinander – es läuft für die U 23 des 1. FC Nürnberg. Gründe für den Höhenflug gibt es mehrere. Ein gewichtiger Anteil geht auf das Konto der stabilisierten Abwehr. Ließ die Hintermannschaft in den ersten 21 Spielen noch 42 Gegentore zu, mauserte sich die Verteidigung um Kapitän Fabian Menig und Nikola Komljenovic zu einem Bollwerk mit nur noch acht Gegentreffern in den elf Partien seit der Winterpause.

Trainer Andreas Wolf hatte im Herbst aufgrund zahlreicher Verletzungen immer wieder improvisieren und teilweise sogar Mittelfeldspieler in der Viererkette aufbieten müssen. “Jetzt, wo wir vom Verletzungspech verschont geblieben sind, stehen wir hinten stabil und können auch spielerisch überzeugen”, freut sich der 42-Jährige, der seinen ausgewogenen, qualitativ hochwertigen Kader lobt: “Ich kann jeden reinschmeißen, es gibt keinen Leistungsabbruch.”

Dabei haben sich im Laufe der Saison einige Akteure zu echten Unterschiedsspielern entwickelt, wie der laufstarke und torgefährliche Flügelstürmer Simon Joachims (vier Treffer in den letzten sieben Spielen). Zuletzt konnte auch Nico Wiltz immer wieder als Vorbereiter und Torschütze auf sich aufmerksam machen. Der Offensivallrounder hat sich in Wolfs Mannschaft einen Stammplatz erobert. “Nico hat sich gut entwickelt. Er geht weite Wege und ist sehr ballsicher. Er muss sich nur noch mehr belohnen”, ist sein Coach mit der Leistung des ehemaligen Karlsruhers zufrieden. In den verbleibenden Partien bei der SpVgg Bayreuth und gegen den SV Schalding-Heining geht es Wolf darum, Platz 3 zu verteidigen und die starke Rückserie so zu veredeln.

Yigit steht als Abgang fest

Derweil richtet NLZ-Leiter Michael Wiesinger – soweit die sportlich noch nicht endgültig geklärte Situation der Lizenzspielerabteilung dies zulässt – den Blick bereits auf die kommende Saison, für die schon einige Entscheidungen getroffen wurden. Vereinsikone Wolf wird die Nürnberger Youngsters auch in der neuen Regionalligasaison als Coach formen. Aus der eigenen U 19 steigen Lucas Beetz, Clayton Irigoyen, Sofiane Ikene, Tim Janisch und Dustin Forkel auf, wobei Janisch und Forkel schon jetzt regelmäßig in der U 23 zum Einsatz kommen.

Rechtsverteidiger Seyhan Yigit wird den Verein verlassen. Mit den übrigen Spielern sind die Gespräche bereits angelaufen. Wie jedes Jahr “stehen wir vor einem mittelgroßen Umbruch”, verweist Wiesinger auf das alljährliche und für eine Zweitvertretung typische Prozedere. Eine wichtige Korsettstange bleibt der U 23 in jedem Fall erhalten. Kapitän Fabian Menig (30) wird die jungen Spieler weiter als verlängerter Arm des Trainerteams auf dem Platz führen. Sehr zur Freude Wiesingers: “Mit Fabi Menig streben wir eine langfristige Zusammenarbeit an. Als Kapitän der U 23 soll er die Jungs mitentwickeln. Und er macht große Fortschritte als Co-Trainer der U 16. Er ist genau der Typ, der unsere Werte verkörpert.”

Neben dem Heranführen der Talente an den Profibereich spielt das Abschneiden der Mannschaft für den NLZ-Leiter auch eine wichtige Rolle: “Wir wollen uns mit der U 23 dauerhaft in der Top-6-Gruppe bewegen. Deshalb war die durchwachsene Vorrunde nicht zufriedenstellend. Aber auf die Entwicklung nach der Winterpause können wir stolz sein.”

Martin Bauer

Will sogar keiner hoch? Aufstiegskampf der Bayernliga Süd droht zu versiegen

In der Bayernliga Süd haben in den vergangenen Tagen mehrere Klubs ihren Verzicht auf die Regionalliga erklärt. Damit gerät nicht nur die Relegation in den Fokus, der Süden könnte sogar ohne einen einzigen Aufsteiger dastehen.

Aufstieg wirtschaftlich nicht machbar: Trainer Andreas Pummer und der FC Deisenhofen werden auch kommende Saison in der Bayernliga Süd antreten.

Aufstieg wirtschaftlich nicht machbar: Trainer Andreas Pummer und der FC Deisenhofen werden auch kommende Saison in der Bayernliga Süd antreten.

IMAGO/foto2press

MEHR ZUR BAYERNLIGA SÜD

Auf den letzten Metern der Saison droht in der Bayernliga Süd das Szenario, dass kein einziger Klub in die Regionalliga möchte. Noch vor Wochen schienen zumindest der TSV Schwaben Augsburg, der FC Deisenhofen, der SV Erlbach und der TSV Nördlingen zu wollen, mit dem SV Heimstetten und dem TSV Landsberg hatten bereits frühzeitig zwei Spitzenklubs abgewinkt. Doch mittlerweile steht fest, dass neben Nördlingen und Erlbach auch Deisenhofen die Auflagen des Bayerischen Fußball-Verbands nicht erfüllen kann. Tenor an allen Standorten: Finanziell zu riskant.

So teilte der SV Erlbach am Montag mit: “Wir sind der Überzeugung, dass eine stabile, nachhaltige Entwicklung des Vereins wichtiger ist als ein finanzielles Abenteuer, dessen Ausgang womöglich den Fortbestand des Vereins gefährden könnte.” Ähnliche Töne kamen kurz darauf aus Deisenhofen: “Der in der Satzung des FC Deisenhofen festgelegte Vereinszweck, nämlich die Ausübung des Fußballsports über alle Altersklassen hinweg, ist nach wie vor das oberste Vereinsziel. Dieses Ziel und damit verbunden der ganze Sportbetrieb könnten durch finanzielle Risiken gefährdet werden.” Beide Vereine veranschlagen eine kurzfristige Investitionssumme im Bereich von 200.000 bis 300.000 Euro. Ein happiger Betrag für Vereine, deren Strukturen auf Amateurfußball ausgelegt sind.

Stadionvorgaben sorgen für Probleme

Speziell die Vorgaben des Verbands für die Ertüchtigung des Stadions sorgen bei den Bayernligisten für große Probleme. So besteht ab der kommenden Saison zum Beispiel erstmals eine Flutlicht-Pflicht. Generell möchte der BFV die Regionalliga weiter professionalisieren, um die Lücke zur 3. Liga nicht zu groß werden zu lassen. Denn dort droht ein weiteres Problemfeld, dass in absehbarer Zeit aus wirtschaftlichen Gründen kein Regionalligist mehr den Sprung in die 3. Liga bewältigen könnte.

Zurück zur aktuellen Situation in der Bayernliga Süd: Nach aktuellem Stand hat nur noch der TSV Schwaben Augsburg Interesse an einer Regionalliga-Lizenz. Doch laut Medienberichten überlegen auch die Schwabenritter, ob sie den Sprung in die vierte Liga wagen wollen. Der Extremfall könnte somit bald Realität werden: Aus der Süd-Staffel möchte keiner aufsteigen.

Der Bayerische Fußball-Verband will sich jetzt erstmal beraten und kündigt an: “Mit der Thematik wird sich zeitnah die Zulassungskommission beschäftigen – insbesondere mit Blick auf die rechtliche Einordnung.” Denkbare Szenarien: Ein Aufsteiger mehr aus der Bayernliga Nord oder weniger Absteiger aus der Regionalliga. Auch die Relegation zwischen den Bayernliga-Zweiten und den in der Abschlusstabelle auf den Plätzen 15 und 16 rangierenden Regionalligisten steht dabei im Blickpunkt. Die Satzung des BFV sieht die Möglichkeit vor, den Modus der Relegation vor deren Beginn durch den Verbands-Spielausschuss zu modifizieren. Davon wird der Verband Gebrauch machen müssen.

Bamberg und die vergebene Chance: FC Eintracht muss um Relegation zittern

Dem FC Eintracht Bamberg droht der direkte Wiederabstieg. Am Samstag vergaben die Oberfranken gegen Memmingen die Chance, zumindest die Relegation zu zementieren.

Jan Gernlein und der FC Eintracht Bamberg verpassten es, ihren Relegationsrang zu zementieren.

Jan Gernlein und der FC Eintracht Bamberg verpassten es, ihren Relegationsrang zu zementieren.

IMAGO/Zink

Mehr zur Regionalliga BAyern

Eine in Summe verdiente Niederlage kassierte der FC Eintracht Bamberg im Heimspiel gegen den FC Memmingen – vor allem, weil die Gäste der jungen Bamberger Rasselbande zeigten, wie Torchancen effizient verwertet werden.

Und doch hätte der Samstagnachmittag im Fuchs-Park-Stadion beinahe noch eine verrückte Wendung genommen, weil der FCE auch nach dem Tiefschlag zum 0:3 den Glauben nicht verlor, dass im Fußball immer etwas möglich ist. Freilich half da zusätzlich Memmingens Keeper Dominik Dewein mit, der nach dem ersten Bamberger Treffer in Minute 89 durch wiederholtes Zeitspiel vom Platz flog. Und dennoch: In erster Linie war es der FC Eintracht, der nach dem späten Tor durch Philipp Hack zum 1:3 eine unwiderstehliche Dynamik entwickelte. Lohn dessen war der Anschluss durch Björn Schönwiesner, der das Stadion beinahe zum Kochen brachte. Die Ekstase war förmlich spürbar, die knapp 1.000 Zuschauer trieben die Heimelf gegen zum Ende völlig desorientierte Memminger wieder und wieder vors Tor. Nur fallen wollte der Ausgleich nicht mehr.

Zu spät zum Vollgas-Fußball gefunden

So blieben die Bamberger enttäuscht und auch ein wenig ratlos zurück. “Ich verstehe nicht, warum nach dem 1:3 auf einmal alle wieder schneller laufen können”, sieht Trainer Jan Gernlein eher die Kehrseite der Aufholjagd. Und die Frage an die Mannschaft ist berechtigt: Zwar war der FCE über die vorherigen 89 Minuten keineswegs schlecht, in Summe aber zu wenig druckvoll, als dass der Tabellenletzte aus Memmingen ernsthaft ins Wanken geraten wäre. Erst nach dem Anschlusstreffer drückte die Mannschaft den FCM vehement und mit aller Überzeugung in die Defensive. Am Ende waren 89 passable und sechs Minuten mit Vollgasfußball jedoch zu wenig für Zählbares. “So holst du in der Regionalliga keine Punkte”, geht Gernlein mit seiner Mannschaft ungewohnt deutlich ins Gericht, wohlwissend, dass der FC Eintracht eine Riesenchance zum Klassenerhalt hat liegen lassen.

Abstiegskampf spitzt sich zu

Denn die Vorzeichen vor der Partie waren optimal: Durch das Remis des TSV Buchbach (24 Punkte) am Freitag hätte der FC Eintracht Bamberg (28) mit einem Sieg gegen Memmingen beide Kontrahenten in die Bayernliga schießen können. Doch bekanntlich entführten stattdessen die Allgäuer die drei Punkte aus der Domstadt und sind mit nun 26 Zählern ihrerseits wieder dick im Geschäft um die Relegationsplätze. Für die Bamberger gilt daher: Mund abputzen und weitermachen. Schließlich hat die Truppe weiterhin alle Trümpfe hinsichtlich des Relegationsplatzes in der eigenen Hand. Auch wenn fraglos schwere Aufgaben zum Saisonabschluss anstehen: Zunächst beim FC Augsburg II, anschließend folgt das Heimspiel gegen den FC Bayern München II. Nicht auszudenken, wenn es im vermeintlichen Highlight des Jahres für den FCE tatsächlich noch gegen den direkten Abstieg geht. Um Tod oder Gladiolen ginge es dann gemäß eines ehemaligen Bayern-Trainers. Um Letzteres zu erhalten, müssten der Truppe gegen die Reserve des Rekordmeisters wohl aber deutlich mehr als sechs Minute Vollgas-Fußball gelingen.

Die haben aktuell der SV Schalding-Heining (30 Punkte) und der FC Eintracht (28) inne, direkt dahinter lauern nun aber wieder die Memminger (26), für die bei zuvor fünf Zählern Rückstand auch ein Remis zu wenig gewesen wäre. Für die Bamberger ist die Gefahr des direkten Abstiegs nun realer denn je. “Jetzt sind alle wieder dabei”, übt sich Gernlein mit Verweis auf das ebenfalls noch nicht abgestiegene Schlusslicht aus Buchbach (24) im Galgenhumor.

Simon Ruß

Bayreuth und Geschäftsführer Schmalfuß trennen sich

Personeller Umbruch bei der SpVgg Bayreuth: Geschäftsführer Jörg Schmalfuß wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern und verlässt die “Oldschdod” zum Ende der Saison.

Jörg Schmalfuß hört als Geschäftsführer in Bayreuth auf.

Jörg Schmalfuß hört als Geschäftsführer in Bayreuth auf.

IMAGO/Peter Kolb

Regionalliga Bayern

“In zweieinhalb sehr intensiven Jahren mit vielen anspruchsvollen Aufgaben ist mir die Oldschdod, ihre Fans, die Partner und das ganze Umfeld wirklich ans Herz gewachsen. Ich denke, dass wir die Zeit gut genutzt und die Spielvereinigung in vielen Bereichen auf ein neues Niveau gehoben haben”, wird Schmalfuß zu seinem Abschied in einer Pressemeldung des Vereins zitiert.

Der heute 38-Jährige startete sein Engagement bei den Oberfranken Anfang 2022 zunächst in beratender Funktion. Mit dem Aufstieg in die 3. Liga übernahm Schmalfuß dann das Amt des Geschäftsführers für die Bereiche Marketing, Vertrieb und Organisation. Nach dem Wiederabstieg und dem Ausscheiden des Co-Geschäftsführers Michael Born war er seit Juli 2023 alleiniger Geschäftsführer.

“Kompetenz und Professionalität”

“Wir sind Jörg sehr dankbar für die geleistete Arbeit, die in einem hohen Maße von Kompetenz und Professionalität geprägt war”, würdigt Vorstandsvorsitzender Christian Wedlich die Arbeit seines scheidenden Geschäftsführers. “Speziell die beiden in seine Zeit gefallenen Sommerpausen – mit den vielen Aufgabenstellungen nach dem Aufstieg und der DFB-Pokalteilnahme 2022, aber auch die Steuerung des Konsolidierungsprozesses nach dem Abstieg 2023 – hat er mit seinem kleinen Team gemeistert.”

Wedlich hält offen, ob Schmalfuß auch künftig – dann wieder in beratender Funktion – für den aktuellen Regionalligisten tätig sein könne. Zunächst aber gelte es, adäquaten Ersatz auf der Position des Geschäftsführers zu finden.

Die SpVgg Bayreuth rangiert aktuell nach einer enttäuschenden Spielzeit auf Rang 12 der Regionalliga Bayern, hat allerdings den Klassenerhalt bereits in der Tasche. Jüngst machte Schmalfuß aber auch deutlich, dass auch beim ehemaligen Zweitligisten wohl in Zukunft deutlich kleiner Brötchen gebacken werden müssen.

“Ein Kind des Ostens” für Aue: Bornschein verlässt Fürth II

Der FC Erzgebirge Aue hat die Verpflichtung von Ricky Bornschein offiziell gemacht und damit seinen ersten Sommer-Neuzugang präsentiert. Der 24-jährige Mittelstürmer kommt aus Fürth.

Geht ab nächster Saison für den FCE auf Torejagd: Ricky Bornschein.

Geht ab nächster Saison für den FCE auf Torejagd: Ricky Bornschein.

IMAGO/Zink

Während in der laufenden Drittliga-Saison noch drei Partien zu absolvieren sind, hat Erzgebirge Aue auf dem Transfermarkt bereits mit Blick auf die kommende Spielzeit zugeschlagen. Der FCE verstärkt seine Offensivabteilung mit Ricky Bornschein, der in der Regionalliga Bayern zu den treffsichersten Spielern zählt.

Mittelstürmer nahm “spannenden Karrierelauf”

“Wir freuen uns darauf, ihn als physisch starken Angreifer beim FC Erzgebirge weiterzuentwickeln und gemeinsam die nächsten Schritte zu gehen”, blickt Aues Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich auf die Zusammenarbeit mit dem 1,93 Meter großen Mittelstürmer voraus. Als Zielspieler in der Fürther Offensive brachte es der Angreifer bislang auf 16 Treffer in der aktuellen Spielzeit, dazu kommen fünf direkte Torvorlagen.

Bornschein, der 1999 in Naumburg (Saale) zur Welt gekommen war, hat derweil “einen spannenden Karrierelauf genommen”, wie auch Heidrich anerkennt. Ohne jemals ein Nachwuchsleistungszentrum besucht zu haben, führte den heute 24-Jährigen sein Weg letztlich über Verbandsligist SV Blau-Weiß Zorbau nach Fürth, wo er seit Januar 2023 unter Vertrag steht.

Bornschein hat sich “bewusst für Aue entschieden”

“Ich freue mich auf den FCE, das Erzgebirge, die Mannschaft und ein stimmungsvolles Stadion. Ich habe mich bewusst für Aue entschieden und anderen Optionen in der Liga abgesagt. Die Gespräche mit den Verantwortlichen und meine beiden Besuche vor Ort haben total Lust auf die Aufgabe gemacht”, erklärt der torgefährliche Offensivspieler.

Mit dem Kleeblatt stehen für Bornschein nun noch drei Ligaspiele auf dem Programm, ehe sich das selbsternannte “Kind des Ostens” auf den Weg in die fortan auch fußballerische Heimat macht. Dort möchte Bornschein “erfolgreich sein” und sich auf Drittliga-Niveau “einer neuen Herausforderung” stellen.

“Planungssicherheit” bei Wacker: “Zwei bis drei Qualitätsspieler” sollen kommen

Der SV Wacker Burghausen bleibt viertklassig, das steht seit vergangenem Wochenende auch rechnerisch fest. Nun gilt es, die Lehren aus der unterm Strich doch nicht zufriedenstellenden Saison zu ziehen und im Sommer neu anzugreifen.

Mit ihm wurde alles besser: Robert Berg führte Wacker Burghausen aus der Krise.

Mit ihm wurde alles besser: Robert Berg führte Wacker Burghausen aus der Krise.

IMAGO/Zink

Mehr zur Regionalliga Bayern

Erst am 31. Spieltag hat der einstige Zweitligist SV Wacker Burghausen den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga Bayern mit dem 2:1 beim SV Schalding-Heining rechnerisch eingetütet – das hatte man sich im Sommer letzten Jahres bei der “Macht von der Salzach” ganz anders vorgestellt und deutlich überhöhte Ziele ausgegeben: Spitzenplatz in der Liga und Einzug in die DFB-Pokal-Hauptrunde.

Zum wiederholten Male zahlreiche Stammkräfte und Leistungsträger verloren, klappte der Umbruch im Sommer 2023 unter Trainer Hannes Sigurdsson nicht: Der isländische Ex-Profi, der Wacker in seiner Premieren-Saison auf Rang sieben geführt hatte, musste Mitte September nach dem 0:3 gegen Türkgücü München seinem Co-Trainer Robert Berg Platz machen. “Ich bin bestimmt kein schlechterer Trainer als letzte Saison”, kommentierte der enttäuschte Sigurdsson damals seinen fast schon programmierten Rauswurf.

Mit einer Siegesserie aus der Krise

Unter Berg gewann Wacker gleich die erste Partie gegen Greuther Fürth II, musste dann aber einige herbe Rückschläge einstecken, ehe der 49-Jährige das Team, auch aufgrund von Nachverpflichtungen wie etwa von Rückkehrer Denis Ade, Jasper Maljojoki oder Sebastian Malinowski, stabilisieren konnte.

Der nächste Schub kam dann im Winter mit Michael John Lema und Andrej Pavlovic, sowie der Rückkehr des lange verletzten Angreifers Thomas Winklbauer. Mit einer Serie von neun Spielen ohne Niederlage katapultierte sich Burghausen aus der Abstiegsregion, war zeitweise zusammen mit Meister Würzburger Kickers die beste Rückrunden-Mannschaft. “Wenn man da hinten drinsteckt, braucht man schon eine brutal erfolgreiche Phase, um rauszukommen. Sonst muss man bis zum Ende zittern”, ist Trainer Berg froh, dass “nun Planungssicherheit” herrscht.

Das Gerüst steht

Dem Transfer-Waterloo des letzten Sommers hat Burghausen schon seit einigen Wochen einen Riegel vorgeschoben. “Wir waren in den letzten zwei Monaten extrem fleißig und haben auslaufende Verträge verlängert. 80 bis 90 Prozent der aktuellen Mannschaft sind auch für die nächste Saison bereits fix”, sagt Sportlicher Leiter Karl-Heinz Fenk, dem bewusst ist, dass dem ein oder anderen Spieler auch höherklassige Angebote vorliegen: “Wir stehen dafür, dass wir Spieler ausbilden, die dann eine Profikarriere einschlagen. Aktuell gibt es keinen Spieler, der am Ende der Saison den Verein sicher wechseln wird. Wenn höherklassige Angebote da sind, legen wir den Jungs aber auch keinen Stein in den Weg.”

Umgekehrt bedient sich Wacker ja auch bei Talenten aus der Region, wie etwa Alexander Gordok und Tobias Hofbauer, die beiden 22-Jährigen wechseln im Sommer vom Bayernligisten SV Erlbach an die Salzach. “Zwei bis drei Qualitätsspieler wollen zusätzlich noch holen”, sagt Fenk, der aber auch auf die jüngsten Erfolge aus dem eigenen NLZ verweist: Artur Andreichyk ist seit Winter absolute Stammkraft, Tobias Duxner konnte in Schalding den ersten Startelfeinsatz feiern und Sebastian Dengel, Lukas Adamhuber und Felix Obermaier aus der aktuellen U 19 stehen neben einigen anderen Youngsters in den Startlöchern.

Michael Buchholz

“Hohe Spielintelligenz”: SVWW zieht Franjic aus Würzburg an Land

Noch steht nicht fest, in welcher Liga der SV Wehen Wiesbaden in der kommenden Saison spielen wird. Fest steht aber, wer ligaunabhängig der erste Neuzugang der Hessen sein wird: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

IMAGO/foto2press

Der SVWW kämpft um den Verbleib in der 2. Bundesliga, Aufstiegstrainer Markus Kauczinski wurde freigestellt, Nils Döring soll den derzeitigen Tabellen-16. retten. Unabhängig davon hat Wiesbaden am Mittwoch den ersten Neuzugang für die kommende Spielzeit präsentiert: Ivan Franjic soll künftig das Offensivspiel des Zweitligisten beleben.

Der 26-jährige Mittelfeldspieler wechselt von den Würzburger Kickers, mit denen er Meister in der Regionalliga Bayern wurde, zum SVWW und ist der erste Sommer-Neuzugang der Rot-Schwarzen.

“Ivan ist ein klassischer Box-to-Box-Spieler, der kreative Momente mit einer hohen Spielintelligenz vereint. Er verfügt über einen guten Antritt und besitzt eine Körperlichkeit, mit der er sich in direkten Duellen immer wieder durchsetzt”, begründet SVWW-Geschäftsführer Nico Schäfer die Verpflichtung von Franjic.

“Mit Ivan gewinnen wir einen Fußballer für uns, der mit seiner Dynamik und Handlungsschnelligkeit für offensive Durchschlagskraft sorgen und zeitgleich im Gegenpressing aktiv nach vorne verteidigen kann”, fügte Schäfer an. “Wir freuen uns sehr, dass er sich für uns entschieden hat.”

“Ich möchte mich persönlich weiterentwickeln und den nächsten Schritt wagen”, meinte Franjic, der für Eintracht Braunschweig zehn Drittliga-Spiele absolviert hat und in der Regionalliga sowohl für Saarbrücken als auch für den FSV Frankfurt und für die Kickers insgesamt 134-mal aufgelaufen ist.

Mit Braunschweig schon einmal in der Brita-Arena

“Mit Eintracht Braunschweig habe ich schon einmal in Wiesbaden gespielt und das kompakte Stadion hat mir sofort zugesagt”, wird Franjic zitiert. “Für eine schnelle Eingewöhnung ist es mit Sicherheit kein Nachteil, dass bereits einige Kroaten im Kader stehen, aber ich bin grundsätzlich ein sehr umgänglicher Mensch und werde mich schnell mit jedem Spieler gut verstehen.”

“Hohe Spielintelligenz”: SVWW zieht Franjic aus Würzburg an Land

Noch steht nicht fest, in welcher Liga der SV Wehen Wiesbaden in der kommenden Saison spielen wird. Fest steht aber, wer ligaunabhängig der erste Neuzugang der Hessen sein wird: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

IMAGO/foto2press

Der SVWW kämpft um den Verbleib in der 2. Bundesliga, Aufstiegstrainer Markus Kauczinski wurde freigestellt, Nils Döring soll den derzeitigen Tabellen-16. retten. Unabhängig davon hat Wiesbaden am Mittwoch den ersten Neuzugang für die kommende Spielzeit präsentiert: Ivan Franjic soll künftig das Offensivspiel des Zweitligisten beleben.

Der 26-jährige Mittelfeldspieler wechselt von den Würzburger Kickers, mit denen er Meister in der Regionalliga Bayern wurde, zum SVWW und ist der erste Sommer-Neuzugang der Rot-Schwarzen.

“Ivan ist ein klassischer Box-to-Box-Spieler, der kreative Momente mit einer hohen Spielintelligenz vereint. Er verfügt über einen guten Antritt und besitzt eine Körperlichkeit, mit der er sich in direkten Duellen immer wieder durchsetzt”, begründet SVWW-Geschäftsführer Nico Schäfer die Verpflichtung von Franjic.

“Mit Ivan gewinnen wir einen Fußballer für uns, der mit seiner Dynamik und Handlungsschnelligkeit für offensive Durchschlagskraft sorgen und zeitgleich im Gegenpressing aktiv nach vorne verteidigen kann”, fügte Schäfer an. “Wir freuen uns sehr, dass er sich für uns entschieden hat.”

“Ich möchte mich persönlich weiterentwickeln und den nächsten Schritt wagen”, meinte Franjic, der für Eintracht Braunschweig zehn Drittliga-Spiele absolviert hat und in der Regionalliga sowohl für Saarbrücken als auch für den FSV Frankfurt und für die Kickers insgesamt 134-mal aufgelaufen ist.

Mit Braunschweig schon einmal in der Brita-Arena

“Mit Eintracht Braunschweig habe ich schon einmal in Wiesbaden gespielt und das kompakte Stadion hat mir sofort zugesagt”, wird Franjic zitiert. “Für eine schnelle Eingewöhnung ist es mit Sicherheit kein Nachteil, dass bereits einige Kroaten im Kader stehen, aber ich bin grundsätzlich ein sehr umgänglicher Mensch und werde mich schnell mit jedem Spieler gut verstehen.”

Von der Interims- zur Dauerlösung: Kling bleibt Trainer in Bayreuth

Die SpVgg Bayreuth schafft Klarheit auf dem Trainerposten: Interimstrainer Lukas Kling steigt zur Dauerlösung auf.

Hält auch in der neuen Saison die Zügel bei Bayreuth in der Hand: Lukas Kling

Hält auch in der neuen Saison die Zügel bei Bayreuth in der Hand: Lukas Kling

IMAGO/Zink

Mehr zur Regionalliga Bayern

Seit Montagnachmittag herrscht bei der SpVgg Bayreuth Klarheit in Bezug auf die kommenden Saison – und das in zweierlei Hinsicht: Einerseits sicherte sich die Altstadt mit dem souveränen 4:0-Erfolg über Türkgücü München den vorzeitigen Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern, andererseits konnte der Drittliga-Absteiger dazu auch noch den vakanten Trainerposten für die anstehende Spielzeit besetzen.

Wie die Vereinsverantwortlichen in einer Pressemitteilung verkündeten, wird Interimstrainer Lukas Kling, der nach der Entlassung von Marek Mintal ins kalte Wasser geschmissen worden war, in der neuen Saison zum Cheftrainer der Regionalliga-Mannschaft befördert. Kling hatte Bayreuth nach der desaströsen Vorstellung beim 0:2 gegen das Tabellenschlusslicht Buchbach übernommen und sollte den taumelnden Drittliga-Absteiger in ruhigere Gewässer manövrieren.

Stabilität und Erfolg

In nur vier Spielen brachte Kling Stabilität und steuerte Bayreuth mit zehn Punkten aus der Gefahrenzone. Drei Spieltage vor Schluss steht nun der Klassenerhalt fest. “Ich hatte ja immer betont, dass ich mir das Traineramt vorstellen kann und ich mich bei der ‘Oldschdod’ und in Bayreuth sehr wohl fühle. Wir haben die letzten Wochen Ergebnisse geliefert, und ich bin froh, dass wir die Chance bekommen, weiter gemeinsam zu arbeiten. Nachdem der Klassenerhalt jetzt gesichert ist, werden wir in den nächsten Tagen nun auch ganz konkret in die Zukunftsplanung gehen. Ich bin dankbar für das Vertrauen und freue mich auf die gemeinsame Zukunft”, weiß der Trainer das ihm entgegengebrachte Vertrauen sehr zu schätzen.

Geschäftsführer Jörg Schmalfuß ist froh, auf Anhieb eine Lösung in den eigenen Reihen gefunden zu haben: “Lukas hat sowohl als Co-Trainer als auch jetzt als Chef einen super Job gemacht. Er hat die Mannschaft in kürzester Zeit zum Klassenerhalt geführt und dabei den Mut gezeigt, Veränderungen vorzunehmen, die letztlich zu den Ergebnissen geführt haben. Daher ist es die logische Konsequenz, dass er seine Arbeit fortführen soll.”

Kontrolle statt Spektakel: Die Würzburger Kickers sind Meister der Regionalliga Bayern

Nun ist es offiziell: Die Würzburger Kickers sind Meister der Regionalliga Bayern und qualifizieren sich damit für die Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord. Der Titel ist für den FWK allerdings nur ein Etappenziel, allein der Aufstieg in die 3. Liga ist entscheidend.

Der unangefochtene Primus: Die Würzburger Kickers krönen sich zum Meister der Regionalliga Bayern.

Der unangefochtene Primus: Die Würzburger Kickers krönen sich zum Meister der Regionalliga Bayern.

IMAGO/foto2press

Mehr zur Regionalliga Bayern

Platz eins in der Regionalliga Bayern ist den Würzburger Kickers nicht mehr zu nehmen. Doch wirklich zufrieden ist man in der Universitätsstadt am Main erst, wenn die Drittliga-Rückkehr perfekt ist, der Titel ist somit ein wichtiges Etappenziel für die Unterfranken. Die Aufstiegsspiele gegen den Nord-Meister entscheiden darüber, ob diese Saison als gelungen gilt oder nicht. Selbst die Verträge von Sportdirektor Sebastian Neumann und Trainer Marco Wildersinn wurden bislang nur für Liga drei verlängert. Sollte die Rückkehr auf die nationale Fußballbühne zwei Jahre nach dem Abstieg nicht gelingen, ist noch immer offen mit welchem Führungspersonal es unter welchen Bedingungen weitergehen würde. Für Liga drei haben die Kickers die Lizenz ohne finanzielle Bedingungen erhalten.

Doch bei aller Rastlosigkeit auf dem Weg in Richtung der ersehnten Drittliga-Rückkehr: Platz eins in Liga vier ist auch für diese Kickers-Mannschaft keine Selbstverständlichkeit. Dass der Klub weiterhin unter Profibedingungen arbeitet, hebt ihn ab von einem Großteil seiner Liga-Kontrahenten. Dass dies aber noch lange keine Erfolgsgarantie ist, hat in dieser Saison zum Beispiel Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth erfahren müssen.

Wir spielen heute deutlich erwachsener.

Mittelfeld-Stratege Maximilian Zaiser (25) über die Entwicklung des Würzburger Spiels

Die Kickers standen nach der Vizemeisterschaft hinter der SpVgg Unterhaching, in dieser Saison vom Start weg gewaltig unter Druck. Von Spieltag eins an war das Ziel Aufstieg deutlich formuliert. Am Ende sind die Würzburger ihrer Favoritenrolle in Bayern vollauf gerecht geworden, weil sie eine schier atemberaubende Konstanz zeigten, nie unter ein gewisses Leistungsniveau fielen und so sogar lange Zeit von einer Saison ohne Niederlage träumen durften. Erst im 28. Saisonspiel setzte es gegen Greuther Fürth II die erste. Da standen die Kickers schon längst, mangels verbleibender Kontrahenten, als Teilnehmer an den Aufstiegsspielen fest.

Die Lehren der Vergangenheit

Dabei war es gar nicht so einfach nach 103 geschossenen Toren in der Vorsaison noch Steigerungspotenzial zu finden. “Wir spielen heute deutlich erwachsener”, sagte Mittelfeld-Organisator Maximilian Zaiser kürzlich stellvertretend für das gesamte Team. Kleineres Spektakel, größere Erfolg – so könnte der Leitspruch über dieser Saison lauten. Man habe, berichtete Sportdirektor Neumann, genau analysiert und sich auch überlegt, was man sich von Vorjahres-Meister Unterhaching abschauen könne.

Der Spielstil ist pragmatischer geworden, Kantersieg wie in der Vorsaison gab es nicht mehr. Dafür aber konnten die Kickers mit Ausfällen und Rückschlägen deutlich besser umgehen. Das hängt auch mit den Spielerwechseln zu Saisonbeginn zusammen. Der mit 20 Feldspielern eher kleine Kader wurde nicht vergrößert aber gezielt verstärkt. Wildersinn hatte für jede Position einige Alternativen zur Verfügung, obgleich speziell in den Wochen nach der Winterpause die Kickers ihren Spieltagskader einige Mal nicht einmal komplett befüllen konnten. Die Vielseitigkeit mancher Akteure kam den Würzburgern zugute. Auch ein Kriterium, auf das beim Scouting geachtet wurde.

Wildersinn formt ein unschlagbares Kollektiv

Am Ende war es Wildersinn, der das Puzzle zusammensetzte. Der 43-Jährige hat in den vergangenen beiden Jahren aus dem von Neumann zusammengestellten Kader ein Team geformt, das in dieser Saison fast in jeder schwierigen Situation eine passende Antwort parat hatte. Einen herausragenden Akteur sucht man vergebens, denn selbst vermeintlich unverzichtbare Säulen wie Routinier Daniel Hägele, der stark aufspielende Innenverteidiger Marius Wegmann oder Mittelfeld-Freigeist Ivan Franjic konnten, als sie ausfielen, ersetzt werden. Die Ruhe und Gelassenheit, die Wildersinn vorlebt, haben den Kickers nach all den Irrungen und Wirrungen, die vor zwei Jahren zum Absturz in die Regionalliga führten, gutgetan. Die entscheidenden Spiele stehen aber noch aus.

Frank Kranewitter