“Endlich haben wir uns belohnt”: Bamberg marschiert mit breiter Brust ins Saisonfinale

Mit dem jüngsten 2:1-Sieg im Kellerduell gegen den SV Schalding-Heining verhinderte Aufsteiger Eintracht Bamberg den Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz. Nach dem ersten Dreier im Kalenderjahr 2024 erhoffen sich die Domstädter nun die Trendwende im Abstiegskampf.

Gegen den SV Schalding-Heining feierte Eintracht Bamberg den ersten Sieg im Jahr 2024.

Gegen den SV Schalding-Heining feierte Eintracht Bamberg den ersten Sieg im Jahr 2024.

IMAGO/Zink

Mehr zur Regionalliga Bayern

Vielleicht war es in der Nachbetrachtung einer der kleinen Schlüsselmomente der Saison: Schaldings Markus Gallmeier zog kurz vor der Halbzeitpause über den rechten Flügel Richtung Bamberger Strafraum und kam zu Fall. Schiedsrichter Jonas Krzyzanowski unterbrach die Partie – und schickte den Angreifer zum Entsetzen der Gäste wegen einer Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz.

In der zweiten Halbzeit fanden die Niederbayern kaum mehr zu ihrem Spiel – auch, weil der 2024 noch sieglose FC Eintracht Bamberg seine Chance beim Schopfe packt: “Gerade nach dem Platzverweis war es wichtig, dass wir unsere Struktur halten und den Gegner gut bewegen”, beschreibt Bambergs Trainer Jan Gernlein die Devise vor dem zweiten Durchgang.

Sinnbildlich für den ausgegebenen Matchplan war dann auch der Führungstreffer: Nachdem sich Tobias Linz zum wiederholten Mal über die linke Seite durchsetzen konnte, fand seine Hereingabe am zweiten Pfosten Nico Baumgartl, der vergessen von Schaldings Defensive unbedrängt sein erstes Tor in der Regionalliga erzielen konnte (61.).

Doppelschlag zum ersten Sieg 2024

Der Brustlöser für den FCE war da – und anders als zum Beispiel gegen Türkgücü München (1:1) legte die Mannschaft zudem direkt nach: Über rechts kombinierte man sich wunderbar durch den Strafraum, sodass Ljevsic am Ende nur noch einschieben musste. Zwei Tore innerhalb von vier Minuten – das Spiel war, trotz aller Schaldinger Bemühungen, praktisch entschieden. Viel eher hätten die Bamberger in der Schlussphase noch erhöhen können, verpassten aber den endgültigen Knockout für die Gäste. “Endlich haben wir uns belohnt. Das ist uns trotz guter Spiele zuletzt nicht gelungen”, freut sich Gernlein über den ersten Dreier im neunten Anlauf des Jahres, “gerade eine so junge Mannschaft mitten in ihrer Entwicklungsphase braucht immer wieder Erfolgserlebnisse, um an den Weg zu glauben. Mitten im Abstiegskampf tut der Sieg dann natürlich doppelt gut, weshalb die Jungs den Sieg zurecht gefeiert haben.”

Sofern man es in der Schule gelernt hat, darf natürlich jeder rechnen.

Bambergs Cheftrainer Jan Gernlein (31) hält Rechenspiele für unvermeidbar

Mit den drei Punkten im Gepäck konnten die Bamberger zudem den Relegationsplatz zurückerobern – schließlich war man nach dem 3:2-Sieg des TSV Buchbach gegen Memmingen am Freitagabend auf Tabellenplatz 19 abgerutscht. “Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen und sind jetzt mittendrin. Das macht mich als Trainer stolz, weil wir unser Ziel noch immer vor Augen haben”, sieht Gernlein seine Truppe weiterhin im Soll und hofft auf einen Schub für die finalen vier Spiele.

Den Schlussspurt läutet am Wochenende die Partie beim Zweiten aus Vilzing ein, zudem warten mit den Bundesligareserven vom FC Augsburg und den Bayern weitere hohe Hürden – kein Wunder, dass in der Domstadt bereits der Rechenschieber heiß läuft. “Sofern man es in der Schule gelernt hat, darf natürlich jeder rechnen”, schmunzelt der 31-Jährige mit Blick auf das Kopf-an-Kopf-Rennen um den Klassenerhalt, um dann zu konstatieren, “jeder der schon mal in einem Verein oder mit einer Mannschaft gearbeitet hat, weiß, dass die Rechnerei immer automatisch passiert. Wichtig für uns als Mannschaft ist nur, dass wir wie gegen Schalding den Fokus haben, sobald das Spiel läuft.”

Gelingt es den Fokus im richtigen Moment beizubehalten, hofft der FC Eintracht nach dem Abschluss der regulären Spielzeit auf weitere Partien in der Relegation: “Vier plus x” Begegnungen lautet also die Rechnung von Gernlein, der sich ebenso beim Rechnen gewohnt souverän zeigt. Bestenfalls führt diese Gleichung dann auch zum gewünschten Ertrag, der lauten soll: Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern.

Simon Ruß

Schalding vor dem Keller-Kracher gegen Bamberg: “Wir dürfen keinesfalls zu viel wollen”

Die sportliche Lage ist angespannt – doch von Nervosität oder Verunsicherung ist im Lager des SV Schalding-Heining nichts zu spüren. Vor dem enorm wichtigen Kellerduell am Samstag gegen den Tabellen-16. FC Eintracht Bamberg herrscht trotz der jüngsten 1:2-Heimpleite gegen die Spvgg Greuther Fürth II viel Optimismus bei den Verantwortlichen.

Sportchef Markus Clemens sieht den SV Schalding-Heining auf einem guten Weg.

Sportchef Markus Clemens sieht den SV Schalding-Heining auf einem guten Weg.

imago images/Michael Sigl

Mehr zur Regionalliga Bayern

“Die Mannschaft ist gefestigt und präsentierte sich zuletzt sehr stabil. Die jüngste Niederlage wird uns sicher nicht aus der Bahn werfen”, sagt Sportchef Markus Clemens. Wie in den Partien zuvor, als der SVS zwei Siege und ein Unentschieden einfahren konnte, habe auch gegen Fürth II die Leistung gepasst. “Leider gab es in diesem Spiel gleich vier Schlüsselmomente gegen uns, die du normal in einer ganzen Saison nicht hast”, urteilt Clemens. Nach 1:0-Führung schenkte Schalding den Gästen zwei Tore durch schwere individuelle Aussetzer, dann verschoss Markus Gallmaier in der siebten Minute der Nachspielzeit auch noch einen Elfmeter – es wäre das 2:2 gewesen.

Knochner und Raml fallen aus

Noch schwerer als der vergebene Punkt wiegt freilich die Verletzung von Philipp Knochner. Der 30-jährige Ex-Profi des SV Wacker Burghausen blieb nach einer halben Stunde im Rasen hängen und riss sich dabei das vordere Kreuzband, wie eine MRT-Untersuchung Mitte der Woche ergab.

“Der Ausfall von Philipp ist natürlich extrem schmerzhaft, menschlich und sportlich, er war in sehr guter Verfassung. Aber ich bin sicher, dass sich jetzt ein anderer Spieler hervortun wird”, sagt Clemens. Im Montagstraining zog sich Kapitän Sebastian Raml dann auch noch einen Mittelhandbruch zu und wird ebenfalls ausfallen. Nach “vier guten Partien in Folge” könne man dennoch mit Selbstvertrauen nach Bamberg fahren, befindet der Sportchef. Dort gelte es, die richtige Balance aus defensiver Stabilität und offensivem Handeln zu finden. “Wir dürfen keinesfalls zu viel wollen”, sagt Clemens. Auch Trainer Stefan Köck warnt vor den Qualitäten des Gegners. “Bamberg ist defensiv extrem diszipliniert. Sie spielen aus einer Fünfer-, manchmal sogar Sechserkette heraus und versuchen dann schnell umzuschalten. Auch bei Standards sind sie sehr gefährlich. Es wird ein Duell auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten entscheiden werden.”

Köck mahnt zur Lockerheit

Mit der “Gangart” seiner Mannschaft im Abstiegskampf zeigt sich der Coach insgesamt sehr zufrieden. “Wir haben es zuletzt geschafft, immer wieder kleine Dinge in unserem Spiel zu verbessern”, sagt Köck. Wichtig sei es, trotz aller tabellarischen Brisanz die Lockerheit nicht zu verlieren, “es geht um die richtige Mischung aus Anspannung und Spaß am Fußball”, urteilt der 39-Jährige, der in der kommenden Saison bei seiner Arbeit neben Co-Trainer Josef Holler auch von Markus Gallmaier unterstützt wird. Der gerade erst wieder fit gewordene Stürmer (31) rückt ab Sommer ins Trainerteam auf, wird aber auch als Spieler weitermachen.

Auch sonst sei man mit den Personalplanungen im Soll, heißt es vom Reuthinger Weg. “Ein Großteil der Mannschaft bleibt zusammen. Wir werden sicher wieder eine schlagkräftige Truppe am Start haben”, sagt Köck, der mit Blick auf den Klassenerhalt ebenso wenig Rechenspiele anstellen will wie Sportchef Clemens. “Es wird in den kommenden vier Wochen noch sehr viel passieren in der Liga. Von daher kann man da gar nicht sagen. Der Fokus liegt nur auf uns und unserer nächsten Aufgabe”, befindet der Sportchef.

Andreas Lakota

Schalding vor dem Keller-Kracher gegen Bamberg: “Wir dürfen keinesfalls zu viel wollen”

Die sportliche Lage ist angespannt – doch von Nervosität oder Verunsicherung ist im Lager des SV Schalding-Heining nichts zu spüren. Vor dem enorm wichtigen Kellerduell am Samstag gegen den Tabellen-16. FC Eintracht Bamberg herrscht trotz der jüngsten 1:2-Heimpleite gegen die Spvgg Greuther Fürth II viel Optimismus bei den Verantwortlichen.

Sportchef Markus Clemens sieht den SV Schalding-Heining auf einem guten Weg.

Sportchef Markus Clemens sieht den SV Schalding-Heining auf einem guten Weg.

imago images/Michael Sigl

Mehr zur Regionalliga Bayern

“Die Mannschaft ist gefestigt und präsentierte sich zuletzt sehr stabil. Die jüngste Niederlage wird uns sicher nicht aus der Bahn werfen”, sagt Sportchef Markus Clemens. Wie in den Partien zuvor, als der SVS zwei Siege und ein Unentschieden einfahren konnte, habe auch gegen Fürth II die Leistung gepasst. “Leider gab es in diesem Spiel gleich vier Schlüsselmomente gegen uns, die du normal in einer ganzen Saison nicht hast”, urteilt Clemens. Nach 1:0-Führung schenkte Schalding den Gästen zwei Tore durch schwere individuelle Aussetzer, dann verschoss Markus Gallmaier in der siebten Minute der Nachspielzeit auch noch einen Elfmeter – es wäre das 2:2 gewesen.

Knochner und Raml fallen aus

Noch schwerer als der vergebene Punkt wiegt freilich die Verletzung von Philipp Knochner. Der 30-jährige Ex-Profi des SV Wacker Burghausen blieb nach einer halben Stunde im Rasen hängen und riss sich dabei das vordere Kreuzband, wie eine MRT-Untersuchung Mitte der Woche ergab.

“Der Ausfall von Philipp ist natürlich extrem schmerzhaft, menschlich und sportlich, er war in sehr guter Verfassung. Aber ich bin sicher, dass sich jetzt ein anderer Spieler hervortun wird”, sagt Clemens. Im Montagstraining zog sich Kapitän Sebastian Raml dann auch noch einen Mittelhandbruch zu und wird ebenfalls ausfallen. Nach “vier guten Partien in Folge” könne man dennoch mit Selbstvertrauen nach Bamberg fahren, befindet der Sportchef. Dort gelte es, die richtige Balance aus defensiver Stabilität und offensivem Handeln zu finden. “Wir dürfen keinesfalls zu viel wollen”, sagt Clemens. Auch Trainer Stefan Köck warnt vor den Qualitäten des Gegners. “Bamberg ist defensiv extrem diszipliniert. Sie spielen aus einer Fünfer-, manchmal sogar Sechserkette heraus und versuchen dann schnell umzuschalten. Auch bei Standards sind sie sehr gefährlich. Es wird ein Duell auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten entscheiden werden.”

Köck mahnt zur Lockerheit

Mit der “Gangart” seiner Mannschaft im Abstiegskampf zeigt sich der Coach insgesamt sehr zufrieden. “Wir haben es zuletzt geschafft, immer wieder kleine Dinge in unserem Spiel zu verbessern”, sagt Köck. Wichtig sei es, trotz aller tabellarischen Brisanz die Lockerheit nicht zu verlieren, “es geht um die richtige Mischung aus Anspannung und Spaß am Fußball”, urteilt der 39-Jährige, der in der kommenden Saison bei seiner Arbeit neben Co-Trainer Josef Holler auch von Markus Gallmaier unterstützt wird. Der gerade erst wieder fit gewordene Stürmer (31) rückt ab Sommer ins Trainerteam auf, wird aber auch als Spieler weitermachen.

Auch sonst sei man mit den Personalplanungen im Soll, heißt es vom Reuthinger Weg. “Ein Großteil der Mannschaft bleibt zusammen. Wir werden sicher wieder eine schlagkräftige Truppe am Start haben”, sagt Köck, der mit Blick auf den Klassenerhalt ebenso wenig Rechenspiele anstellen will wie Sportchef Clemens. “Es wird in den kommenden vier Wochen noch sehr viel passieren in der Liga. Von daher kann man da gar nicht sagen. Der Fokus liegt nur auf uns und unserer nächsten Aufgabe”, befindet der Sportchef.

Andreas Lakota

Bamberg bangt im Keller: “Den Vorsprung gibt es nicht mehr”

Mit nur zwei mageren Zählern im neuen Kalenderjahr spürt Aufsteiger Bamberg mittlerweile den Atem der Abstiegskonkurrenten aus Memmingen und Buchbach im Nacken. Vor dem Oberfranken-Derby in Bayreuth mahnt Chef-Trainer Jan Gernlein zu einer Mischung aus Mut und Klarheit.

Wünscht sich eine Trendwende im Oberfranken-Derby gegen Bayreuth: Jan Gernlein

Wünscht sich eine Trendwende im Oberfranken-Derby gegen Bayreuth: Jan Gernlein

IMAGO/Zink

Mehr zur Regionalliga Bayern

Noch immer sieglos agiert der FC Eintracht Bamberg im Fußballjahr 2024 – der Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze ist bei nur noch drei Zählern Differenz zu den Kontrahenten aus Buchbach und Memmingen daher kaum noch existent. “Den Vorsprung gibt es nicht mehr. Diese Situation haben wir den Jungs bewusst gemacht und damit müssen wir nun umgehen”, zeigt sich Bambergs Trainer Jan Gernlein folglich realistisch, “Buchbach hat ein Spiel weniger und Memmingen spielt am letzten Spieltag gegen Türkgücü München, gegen die zuletzt nahezu alle Mannschaften gepunktet haben.”

In der Tat konnten die zur Winterpause drittplatzierten Münchner den Aderlass vor der Rückrunde kaum verkraften und sammelten vor dem 3:3 gegen Schweinfurt unter der Woche lediglich einen weiteren Zähler im Jahr 2024 – ausgerechnet beim 1:1 in Bamberg. Ein schmerzhaftes Spiel wie Gernlein in der Nachbetrachtung zugibt: “Türkgücü musst du an dem Tag besiegen – ganz einfach, weil sie es uns ermöglicht hätten.” Doch die Gäste trafen nach einer Ecke zum Ausgleich, während die Bamberger vor und nach der Führung mehrere Hochkaräter verstreichen ließen. So blieb es beim Remis – ein Resultat, das der FCE aus dem letzten Heimspiel wohl gerne mitgenommen hätte. “Gegen Nürnberg waren wir lange Zeit überhaupt nicht im Spiel, kommen super aus der Pause und lassen uns dann den Stecker komplett ziehen”, lautet das Kurzfazit des Trainers vom Heimspiel gegen den kleinen Club.

Wir müssen Leidenschaft ins Spiel bringen und den Gegner aus seiner Ruhe und Struktur zerren.

Jan Gernlein (31) fordert Emotion und Leidenschaft

Trotz des im Endresultat überdeutlichen 2:6 lassen sich auch in dieser Niederlage positive Aspekte finden: Schließlich egalisierte die Truppe einen 0:2-Pausenrückstand innerhalb weniger Minuten und agierte bis in die Schlussviertelstunde auf Augenhöhe. Mit dem dritten Gegentreffer brachen jedoch alle Dämme in der Bamberger Defensive und die Jungprofis aus der Norisstadt erzielten vier Treffer in acht Minuten. “Leider haben uns, wie zuletzt auch, Leistungsträger verletzt oder gesperrt gefehlt – das ist in einer solchen Phase eine zusätzliche Herausforderung. Aber wir lernen gerade, dass wir nur Erfolg haben können, wenn wir einerseits Emotionen ins Spiel bringen und andererseits ans Limit gehen”, spannt Gernlein den Bogen zur nächsten Begegnung – schließlich wartet mit dem Oberfrankenderby in Bayreuth eines der emotionalsten Spiele der Saison.

“Wir müssen Leidenschaft ins Spiel bringen und den Gegner aus seiner Ruhe und Struktur zerren. Zudem gilt es, weiterhin überzeugt zu sein, dass wir genug Qualität haben, um in der Liga zu bleiben”, lautet die Devise vor dem Duell mit dem letztjährigen Drittligisten. Anschauungsunterricht liefert zudem das Hinspiel, als der FCE binnen weniger Minuten ein 0:2 ausglich und die zuvor souveräne Oldschdod schwer ins Wanken brachte.

Oberfrankenderby als Wendepunkt?

Um erneut einen Coup landen zu können, müssen die Bamberger jedoch zwingend die eigene Defensive stabilisieren – zehn Gegentore in den letzten 180 Minuten sind schlichtweg zu viele, um im Abstiegskampf bestehen zu können. “Wir haben aktuell zu viele grobe Fehler im eigenen Spiel, die zuletzt direkt zu einem Gegentor geführt haben. Wir versuchen die richtige Balance zu finden: Das heißt mutig sein, aber keine unnötigen Fehler produzieren”, kennt der der 31-Jährige den Schlüssel zum Erfolg. Denn trotz der aktuell Negativserie stehen die Bamberger als Aufsteiger noch immer auf einem Relegationsplatz – ein Resultat, welches der Verein vor der Saison wohl unterschrieben hätte. “Wir wollen daher mit allem, was wir haben um diese Position kämpfen”, zeigt sich Gernlein daher wie gewohnt weit entfernt von Schwarzmalerei, “wir haben keine gute Phase – aber jede Phase endet auch wieder. Vielleicht ja schon am Freitag in Bayreuth.”

Simon Ruß

29. spieltag

Vertrauen statt neuer Impuls: Bamberg verlängert mit Gernlein

Der FC Eintracht Bamberg 2010 setzt auf Kontinuität und hat mitten im Abstiegskampf der Regionalliga Bayern den Vertrag mit seinem Trainer Jan Gernlein langfristig verlängert.

Wird wohl noch eine ganze Weile Trainer des FC Eintracht Bamberg 2010 bleiben: Jan Gernlein

Wird wohl noch eine ganze Weile Trainer des FC Eintracht Bamberg 2010 bleiben: Jan Gernlein

IMAGO/Zink

MEHR ZUR REGIONALLIGA BAYERN

Acht Spieltage vor Schluss steht der FC Eintracht Bamberg 2010 auf Platz 16 der Regionalliga Bayern, der in die Relegation führen würde. Wo anderorts Nervosität und damit einhergehend die Frage aufkommen würde, ob nicht ein frischer Impuls auf der Trainerbank gut täte, setzen die Oberfranken ihr vollstes Vertrauen in Jan Gernlein. Der 31-jährige FCE-Coach hat seinen Vertrag verlängert, und zwar gleich bis 2026.

Bambergs Vorstandssprecher Sascha Dorsch betont: “Unter dem Strich passt einfach die Chemie zwischen Jan und dem Verein. Er ist und war unser Wunschkandidat, und wir sind froh, dass Jan für zwei weitere Jahre unterschrieben hat.” Dorsch liefert auch Gründe, warum der seit 2022 in Bamberg tätige Gernlein so gut passen würde: “Seit Jan bei uns ist, hat nicht nur unsere erste Mannschaft einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Auch unser komplettes Domreiter-Leistungszentrum profitiert von Jans Expertise. Er ist sich nicht zu schade, auch mal bei einem Training oder Spiel unserer Jugendmannschaften vorbeizuschauen und auf Anfragen Tipps zu geben.”

Der Weg der Domreiter soll auch künftig mit Spielern aus der eigenen Jugend und generell aus der Region bestritten werden. “Wie sehr Jan hinter diesem Konzept steht, zeigt sich, dass er sein Engagement völlig unabhängig von der Liga macht. Am liebsten natürlich in der Regionalliga, notfalls aber auch in der Bayernliga”, unterstreicht Dorsch.

Ich bin begeistert davon, was in diesem Verein geleistet wird und mit welchem Feingefühl Fans und Gönner des Vereins die aktuelle Saison bewerten und akzeptieren.

Bambergs Trainer Jan Gernlein

Gernlein selbst teilt sein künftiges Wirken in zwei Zeitstränge ein: “Mit der Mannschaft arbeite ich geschlossen am kurzfristigen Ziel Klassenerhalt, mit den handelnden Personen aber langfristig daran, unsere Philosophie beibehalten zu können. Ich bin begeistert davon, was in diesem Verein geleistet wird und mit welchem Feingefühl Fans und Gönner des Vereins die aktuelle Saison bewerten und akzeptieren.”

Und vielleicht führt eben jener Weg, der nicht nach einem kurzfristigen Impuls verlangt, sondern den handelnden Personen das Vertrauen schenkt, zum Klassenerhalt. Gernlein ist zumindest davon überzeugt: “Dieses große Miteinander, wie wir es zuletzt in Burghausen erleben durften, gepaart mit der Ruhe im Verein, wird am Ende gewinnbringend für uns sein. Davon sind wir überzeugt und dafür sind wir als Trainer und Spieler bereit, über unsere Grenzen zu gehen.”