“Hohe Spielintelligenz”: SVWW zieht Franjic aus Würzburg an Land

Noch steht nicht fest, in welcher Liga der SV Wehen Wiesbaden in der kommenden Saison spielen wird. Fest steht aber, wer ligaunabhängig der erste Neuzugang der Hessen sein wird: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

IMAGO/foto2press

Der SVWW kämpft um den Verbleib in der 2. Bundesliga, Aufstiegstrainer Markus Kauczinski wurde freigestellt, Nils Döring soll den derzeitigen Tabellen-16. retten. Unabhängig davon hat Wiesbaden am Mittwoch den ersten Neuzugang für die kommende Spielzeit präsentiert: Ivan Franjic soll künftig das Offensivspiel des Zweitligisten beleben.

Der 26-jährige Mittelfeldspieler wechselt von den Würzburger Kickers, mit denen er Meister in der Regionalliga Bayern wurde, zum SVWW und ist der erste Sommer-Neuzugang der Rot-Schwarzen.

“Ivan ist ein klassischer Box-to-Box-Spieler, der kreative Momente mit einer hohen Spielintelligenz vereint. Er verfügt über einen guten Antritt und besitzt eine Körperlichkeit, mit der er sich in direkten Duellen immer wieder durchsetzt”, begründet SVWW-Geschäftsführer Nico Schäfer die Verpflichtung von Franjic.

“Mit Ivan gewinnen wir einen Fußballer für uns, der mit seiner Dynamik und Handlungsschnelligkeit für offensive Durchschlagskraft sorgen und zeitgleich im Gegenpressing aktiv nach vorne verteidigen kann”, fügte Schäfer an. “Wir freuen uns sehr, dass er sich für uns entschieden hat.”

“Ich möchte mich persönlich weiterentwickeln und den nächsten Schritt wagen”, meinte Franjic, der für Eintracht Braunschweig zehn Drittliga-Spiele absolviert hat und in der Regionalliga sowohl für Saarbrücken als auch für den FSV Frankfurt und für die Kickers insgesamt 134-mal aufgelaufen ist.

Mit Braunschweig schon einmal in der Brita-Arena

“Mit Eintracht Braunschweig habe ich schon einmal in Wiesbaden gespielt und das kompakte Stadion hat mir sofort zugesagt”, wird Franjic zitiert. “Für eine schnelle Eingewöhnung ist es mit Sicherheit kein Nachteil, dass bereits einige Kroaten im Kader stehen, aber ich bin grundsätzlich ein sehr umgänglicher Mensch und werde mich schnell mit jedem Spieler gut verstehen.”

“Hohe Spielintelligenz”: SVWW zieht Franjic aus Würzburg an Land

Noch steht nicht fest, in welcher Liga der SV Wehen Wiesbaden in der kommenden Saison spielen wird. Fest steht aber, wer ligaunabhängig der erste Neuzugang der Hessen sein wird: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

IMAGO/foto2press

Der SVWW kämpft um den Verbleib in der 2. Bundesliga, Aufstiegstrainer Markus Kauczinski wurde freigestellt, Nils Döring soll den derzeitigen Tabellen-16. retten. Unabhängig davon hat Wiesbaden am Mittwoch den ersten Neuzugang für die kommende Spielzeit präsentiert: Ivan Franjic soll künftig das Offensivspiel des Zweitligisten beleben.

Der 26-jährige Mittelfeldspieler wechselt von den Würzburger Kickers, mit denen er Meister in der Regionalliga Bayern wurde, zum SVWW und ist der erste Sommer-Neuzugang der Rot-Schwarzen.

“Ivan ist ein klassischer Box-to-Box-Spieler, der kreative Momente mit einer hohen Spielintelligenz vereint. Er verfügt über einen guten Antritt und besitzt eine Körperlichkeit, mit der er sich in direkten Duellen immer wieder durchsetzt”, begründet SVWW-Geschäftsführer Nico Schäfer die Verpflichtung von Franjic.

“Mit Ivan gewinnen wir einen Fußballer für uns, der mit seiner Dynamik und Handlungsschnelligkeit für offensive Durchschlagskraft sorgen und zeitgleich im Gegenpressing aktiv nach vorne verteidigen kann”, fügte Schäfer an. “Wir freuen uns sehr, dass er sich für uns entschieden hat.”

“Ich möchte mich persönlich weiterentwickeln und den nächsten Schritt wagen”, meinte Franjic, der für Eintracht Braunschweig zehn Drittliga-Spiele absolviert hat und in der Regionalliga sowohl für Saarbrücken als auch für den FSV Frankfurt und für die Kickers insgesamt 134-mal aufgelaufen ist.

Mit Braunschweig schon einmal in der Brita-Arena

“Mit Eintracht Braunschweig habe ich schon einmal in Wiesbaden gespielt und das kompakte Stadion hat mir sofort zugesagt”, wird Franjic zitiert. “Für eine schnelle Eingewöhnung ist es mit Sicherheit kein Nachteil, dass bereits einige Kroaten im Kader stehen, aber ich bin grundsätzlich ein sehr umgänglicher Mensch und werde mich schnell mit jedem Spieler gut verstehen.”

Kontrolle statt Spektakel: Die Würzburger Kickers sind Meister der Regionalliga Bayern

Nun ist es offiziell: Die Würzburger Kickers sind Meister der Regionalliga Bayern und qualifizieren sich damit für die Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord. Der Titel ist für den FWK allerdings nur ein Etappenziel, allein der Aufstieg in die 3. Liga ist entscheidend.

Der unangefochtene Primus: Die Würzburger Kickers krönen sich zum Meister der Regionalliga Bayern.

Der unangefochtene Primus: Die Würzburger Kickers krönen sich zum Meister der Regionalliga Bayern.

IMAGO/foto2press

Mehr zur Regionalliga Bayern

Platz eins in der Regionalliga Bayern ist den Würzburger Kickers nicht mehr zu nehmen. Doch wirklich zufrieden ist man in der Universitätsstadt am Main erst, wenn die Drittliga-Rückkehr perfekt ist, der Titel ist somit ein wichtiges Etappenziel für die Unterfranken. Die Aufstiegsspiele gegen den Nord-Meister entscheiden darüber, ob diese Saison als gelungen gilt oder nicht. Selbst die Verträge von Sportdirektor Sebastian Neumann und Trainer Marco Wildersinn wurden bislang nur für Liga drei verlängert. Sollte die Rückkehr auf die nationale Fußballbühne zwei Jahre nach dem Abstieg nicht gelingen, ist noch immer offen mit welchem Führungspersonal es unter welchen Bedingungen weitergehen würde. Für Liga drei haben die Kickers die Lizenz ohne finanzielle Bedingungen erhalten.

Doch bei aller Rastlosigkeit auf dem Weg in Richtung der ersehnten Drittliga-Rückkehr: Platz eins in Liga vier ist auch für diese Kickers-Mannschaft keine Selbstverständlichkeit. Dass der Klub weiterhin unter Profibedingungen arbeitet, hebt ihn ab von einem Großteil seiner Liga-Kontrahenten. Dass dies aber noch lange keine Erfolgsgarantie ist, hat in dieser Saison zum Beispiel Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth erfahren müssen.

Wir spielen heute deutlich erwachsener.

Mittelfeld-Stratege Maximilian Zaiser (25) über die Entwicklung des Würzburger Spiels

Die Kickers standen nach der Vizemeisterschaft hinter der SpVgg Unterhaching, in dieser Saison vom Start weg gewaltig unter Druck. Von Spieltag eins an war das Ziel Aufstieg deutlich formuliert. Am Ende sind die Würzburger ihrer Favoritenrolle in Bayern vollauf gerecht geworden, weil sie eine schier atemberaubende Konstanz zeigten, nie unter ein gewisses Leistungsniveau fielen und so sogar lange Zeit von einer Saison ohne Niederlage träumen durften. Erst im 28. Saisonspiel setzte es gegen Greuther Fürth II die erste. Da standen die Kickers schon längst, mangels verbleibender Kontrahenten, als Teilnehmer an den Aufstiegsspielen fest.

Die Lehren der Vergangenheit

Dabei war es gar nicht so einfach nach 103 geschossenen Toren in der Vorsaison noch Steigerungspotenzial zu finden. “Wir spielen heute deutlich erwachsener”, sagte Mittelfeld-Organisator Maximilian Zaiser kürzlich stellvertretend für das gesamte Team. Kleineres Spektakel, größere Erfolg – so könnte der Leitspruch über dieser Saison lauten. Man habe, berichtete Sportdirektor Neumann, genau analysiert und sich auch überlegt, was man sich von Vorjahres-Meister Unterhaching abschauen könne.

Der Spielstil ist pragmatischer geworden, Kantersieg wie in der Vorsaison gab es nicht mehr. Dafür aber konnten die Kickers mit Ausfällen und Rückschlägen deutlich besser umgehen. Das hängt auch mit den Spielerwechseln zu Saisonbeginn zusammen. Der mit 20 Feldspielern eher kleine Kader wurde nicht vergrößert aber gezielt verstärkt. Wildersinn hatte für jede Position einige Alternativen zur Verfügung, obgleich speziell in den Wochen nach der Winterpause die Kickers ihren Spieltagskader einige Mal nicht einmal komplett befüllen konnten. Die Vielseitigkeit mancher Akteure kam den Würzburgern zugute. Auch ein Kriterium, auf das beim Scouting geachtet wurde.

Wildersinn formt ein unschlagbares Kollektiv

Am Ende war es Wildersinn, der das Puzzle zusammensetzte. Der 43-Jährige hat in den vergangenen beiden Jahren aus dem von Neumann zusammengestellten Kader ein Team geformt, das in dieser Saison fast in jeder schwierigen Situation eine passende Antwort parat hatte. Einen herausragenden Akteur sucht man vergebens, denn selbst vermeintlich unverzichtbare Säulen wie Routinier Daniel Hägele, der stark aufspielende Innenverteidiger Marius Wegmann oder Mittelfeld-Freigeist Ivan Franjic konnten, als sie ausfielen, ersetzt werden. Die Ruhe und Gelassenheit, die Wildersinn vorlebt, haben den Kickers nach all den Irrungen und Wirrungen, die vor zwei Jahren zum Absturz in die Regionalliga führten, gutgetan. Die entscheidenden Spiele stehen aber noch aus.

Frank Kranewitter

33-mal unbesiegt: Würzburg denkt schon an die Aufstiegsspiele

Die Würzburger Kickers sind in dieser Saison noch immer unbesiegt, obwohl gerade defensiv zuletzt das Verletzungspech zugeschlagen hat. Da die Verfolger keine Drittliga-Lizenz beantragt haben, richten die Unterfranken bereits ihren Blick auf die Aufstiegsspiele.

Siegertypen: Fabrice Montcheu und seine Würzburger Kickers stehen souverän an der Tabellenspitze.

Siegertypen: Fabrice Montcheu und seine Würzburger Kickers stehen souverän an der Tabellenspitze.

IMAGO/foto2press

MEHR ZUR REGIONALLIGA BAYERN

Jetzt sind es bereits 33 Pflichtspiele in dieser Saison, in denen die Würzburger Kickers in Liga und Pokal-Wettbewerb unbesiegt sind. Das souveräne 4:0 gegen Türkgücü München war am Beginn einer englischen Woche mit dem Auswärtsspiel in Fürth am Dienstag und dem prestigeträchtigen Unterfranken-Derby am Freitag gegen Schweinfurt auch schnell abgehakt. Es gilt die Spannung hochzuhalten, bis es nach Saisonschluss, gegen den Regionalliga-Meister aus dem Norden um den Aufstieg geht.

Das scheint der Mannschaft von Trainer Marco Wildersinn gut zu gelingen. Weil aus Bayern neben den Kickers nur Bayern München II eine Drittliga-Zulassung beantragt hat, stehen die Unterfranken bereits als Teilnehmer an den Aufstiegsspielen fest. Von einem Spannungsabfall ist nichts zu spüren. Das mögliche Double aus Regionalliga-Meisterschaft und Landespokal-Sieg und die Aussicht auf eine Saison ohne Niederlage treibt das Team weiter an.

Dazu trägt auch der interne Konkurrenzkampf bei. Gegen seinen Ex-Verein Türkgücü durfte erstmals in einem Punktspiel Winter-Neuzugang Johann Hipper ins Tor. Auch wenn Trainer Wildersinn betont, “dass sich am Ranking der Torhüter nichts ändert” und Vincent Friedsam als Nummer 1 weiterhin das Vertrauen genießt, zeigt sich einmal mehr, es gibt auf fast jeder Position gleichwertige Alternativen.

Gerade einmal zwei Gegentreffer haben die Kickers in acht Pflichtspielen nach der Winterpause kassiert – darunter auch noch ein Eigentor. Diese defensive Stabilität verwundert umso mehr, weil mit Routinier Daniel Hägele ein bislang fester Bestandteil der Abwehr schon die ganze Zeit ausfällt. Nach einer Muskelverletzung in der Fußsohle ist er erst in der vergangenen Woche wieder voll ins Training eingestiegen. Winter-Neuzugang Lukas Gottwalt fällt mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel lange aus. Und weil am Samstag auch noch Yannick Scholz angeschlagen fehlte, standen drei von vier Innenverteidigern nicht zur Verfügung.

Doch die Kickers profitieren von der Vielseitigkeit einiger Spieler im Kader. Zum wiederholten Mal zeigte der gelernte Mittelfeldmann Tim Kraus in zentraler Rolle in der Abwehr eine gute Leistung. “Wir haben im Winter viel an der Variabilität gearbeitet, einige Spieler in verschiedenen Rollen ausprobiert”, so Wildersinn: “Im Rest der Saison geht es jetzt vermehrt darum, an den Abläufen zu feilen.” Denn am Ende soll, ja muss eigentlich der Aufstieg in Liga drei stehen. “Bei allem Respekt vor den jetzigen Gegnern. Wir müssen uns, auch im Kopf, schon darauf vorbereiten, was uns Ende Mai in den Aufstiegsspielen erwartet. Das wird etwas ganz anderes,” so Kickers-Torhüter Hipper nach seinem Liga-Debüt gegen Türkgücü.

Frank Kranewitter