“Ein Kind des Ostens” für Aue: Bornschein verlässt Fürth II

Der FC Erzgebirge Aue hat die Verpflichtung von Ricky Bornschein offiziell gemacht und damit seinen ersten Sommer-Neuzugang präsentiert. Der 24-jährige Mittelstürmer kommt aus Fürth.

Geht ab nächster Saison für den FCE auf Torejagd: Ricky Bornschein.

Geht ab nächster Saison für den FCE auf Torejagd: Ricky Bornschein.

IMAGO/Zink

Während in der laufenden Drittliga-Saison noch drei Partien zu absolvieren sind, hat Erzgebirge Aue auf dem Transfermarkt bereits mit Blick auf die kommende Spielzeit zugeschlagen. Der FCE verstärkt seine Offensivabteilung mit Ricky Bornschein, der in der Regionalliga Bayern zu den treffsichersten Spielern zählt.

Mittelstürmer nahm “spannenden Karrierelauf”

“Wir freuen uns darauf, ihn als physisch starken Angreifer beim FC Erzgebirge weiterzuentwickeln und gemeinsam die nächsten Schritte zu gehen”, blickt Aues Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich auf die Zusammenarbeit mit dem 1,93 Meter großen Mittelstürmer voraus. Als Zielspieler in der Fürther Offensive brachte es der Angreifer bislang auf 16 Treffer in der aktuellen Spielzeit, dazu kommen fünf direkte Torvorlagen.

Bornschein, der 1999 in Naumburg (Saale) zur Welt gekommen war, hat derweil “einen spannenden Karrierelauf genommen”, wie auch Heidrich anerkennt. Ohne jemals ein Nachwuchsleistungszentrum besucht zu haben, führte den heute 24-Jährigen sein Weg letztlich über Verbandsligist SV Blau-Weiß Zorbau nach Fürth, wo er seit Januar 2023 unter Vertrag steht.

Bornschein hat sich “bewusst für Aue entschieden”

“Ich freue mich auf den FCE, das Erzgebirge, die Mannschaft und ein stimmungsvolles Stadion. Ich habe mich bewusst für Aue entschieden und anderen Optionen in der Liga abgesagt. Die Gespräche mit den Verantwortlichen und meine beiden Besuche vor Ort haben total Lust auf die Aufgabe gemacht”, erklärt der torgefährliche Offensivspieler.

Mit dem Kleeblatt stehen für Bornschein nun noch drei Ligaspiele auf dem Programm, ehe sich das selbsternannte “Kind des Ostens” auf den Weg in die fortan auch fußballerische Heimat macht. Dort möchte Bornschein “erfolgreich sein” und sich auf Drittliga-Niveau “einer neuen Herausforderung” stellen.

“Planungssicherheit” bei Wacker: “Zwei bis drei Qualitätsspieler” sollen kommen

Der SV Wacker Burghausen bleibt viertklassig, das steht seit vergangenem Wochenende auch rechnerisch fest. Nun gilt es, die Lehren aus der unterm Strich doch nicht zufriedenstellenden Saison zu ziehen und im Sommer neu anzugreifen.

Mit ihm wurde alles besser: Robert Berg führte Wacker Burghausen aus der Krise.

Mit ihm wurde alles besser: Robert Berg führte Wacker Burghausen aus der Krise.

IMAGO/Zink

Mehr zur Regionalliga Bayern

Erst am 31. Spieltag hat der einstige Zweitligist SV Wacker Burghausen den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga Bayern mit dem 2:1 beim SV Schalding-Heining rechnerisch eingetütet – das hatte man sich im Sommer letzten Jahres bei der “Macht von der Salzach” ganz anders vorgestellt und deutlich überhöhte Ziele ausgegeben: Spitzenplatz in der Liga und Einzug in die DFB-Pokal-Hauptrunde.

Zum wiederholten Male zahlreiche Stammkräfte und Leistungsträger verloren, klappte der Umbruch im Sommer 2023 unter Trainer Hannes Sigurdsson nicht: Der isländische Ex-Profi, der Wacker in seiner Premieren-Saison auf Rang sieben geführt hatte, musste Mitte September nach dem 0:3 gegen Türkgücü München seinem Co-Trainer Robert Berg Platz machen. “Ich bin bestimmt kein schlechterer Trainer als letzte Saison”, kommentierte der enttäuschte Sigurdsson damals seinen fast schon programmierten Rauswurf.

Mit einer Siegesserie aus der Krise

Unter Berg gewann Wacker gleich die erste Partie gegen Greuther Fürth II, musste dann aber einige herbe Rückschläge einstecken, ehe der 49-Jährige das Team, auch aufgrund von Nachverpflichtungen wie etwa von Rückkehrer Denis Ade, Jasper Maljojoki oder Sebastian Malinowski, stabilisieren konnte.

Der nächste Schub kam dann im Winter mit Michael John Lema und Andrej Pavlovic, sowie der Rückkehr des lange verletzten Angreifers Thomas Winklbauer. Mit einer Serie von neun Spielen ohne Niederlage katapultierte sich Burghausen aus der Abstiegsregion, war zeitweise zusammen mit Meister Würzburger Kickers die beste Rückrunden-Mannschaft. “Wenn man da hinten drinsteckt, braucht man schon eine brutal erfolgreiche Phase, um rauszukommen. Sonst muss man bis zum Ende zittern”, ist Trainer Berg froh, dass “nun Planungssicherheit” herrscht.

Das Gerüst steht

Dem Transfer-Waterloo des letzten Sommers hat Burghausen schon seit einigen Wochen einen Riegel vorgeschoben. “Wir waren in den letzten zwei Monaten extrem fleißig und haben auslaufende Verträge verlängert. 80 bis 90 Prozent der aktuellen Mannschaft sind auch für die nächste Saison bereits fix”, sagt Sportlicher Leiter Karl-Heinz Fenk, dem bewusst ist, dass dem ein oder anderen Spieler auch höherklassige Angebote vorliegen: “Wir stehen dafür, dass wir Spieler ausbilden, die dann eine Profikarriere einschlagen. Aktuell gibt es keinen Spieler, der am Ende der Saison den Verein sicher wechseln wird. Wenn höherklassige Angebote da sind, legen wir den Jungs aber auch keinen Stein in den Weg.”

Umgekehrt bedient sich Wacker ja auch bei Talenten aus der Region, wie etwa Alexander Gordok und Tobias Hofbauer, die beiden 22-Jährigen wechseln im Sommer vom Bayernligisten SV Erlbach an die Salzach. “Zwei bis drei Qualitätsspieler wollen zusätzlich noch holen”, sagt Fenk, der aber auch auf die jüngsten Erfolge aus dem eigenen NLZ verweist: Artur Andreichyk ist seit Winter absolute Stammkraft, Tobias Duxner konnte in Schalding den ersten Startelfeinsatz feiern und Sebastian Dengel, Lukas Adamhuber und Felix Obermaier aus der aktuellen U 19 stehen neben einigen anderen Youngsters in den Startlöchern.

Michael Buchholz

“Hohe Spielintelligenz”: SVWW zieht Franjic aus Würzburg an Land

Noch steht nicht fest, in welcher Liga der SV Wehen Wiesbaden in der kommenden Saison spielen wird. Fest steht aber, wer ligaunabhängig der erste Neuzugang der Hessen sein wird: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

IMAGO/foto2press

Der SVWW kämpft um den Verbleib in der 2. Bundesliga, Aufstiegstrainer Markus Kauczinski wurde freigestellt, Nils Döring soll den derzeitigen Tabellen-16. retten. Unabhängig davon hat Wiesbaden am Mittwoch den ersten Neuzugang für die kommende Spielzeit präsentiert: Ivan Franjic soll künftig das Offensivspiel des Zweitligisten beleben.

Der 26-jährige Mittelfeldspieler wechselt von den Würzburger Kickers, mit denen er Meister in der Regionalliga Bayern wurde, zum SVWW und ist der erste Sommer-Neuzugang der Rot-Schwarzen.

“Ivan ist ein klassischer Box-to-Box-Spieler, der kreative Momente mit einer hohen Spielintelligenz vereint. Er verfügt über einen guten Antritt und besitzt eine Körperlichkeit, mit der er sich in direkten Duellen immer wieder durchsetzt”, begründet SVWW-Geschäftsführer Nico Schäfer die Verpflichtung von Franjic.

“Mit Ivan gewinnen wir einen Fußballer für uns, der mit seiner Dynamik und Handlungsschnelligkeit für offensive Durchschlagskraft sorgen und zeitgleich im Gegenpressing aktiv nach vorne verteidigen kann”, fügte Schäfer an. “Wir freuen uns sehr, dass er sich für uns entschieden hat.”

“Ich möchte mich persönlich weiterentwickeln und den nächsten Schritt wagen”, meinte Franjic, der für Eintracht Braunschweig zehn Drittliga-Spiele absolviert hat und in der Regionalliga sowohl für Saarbrücken als auch für den FSV Frankfurt und für die Kickers insgesamt 134-mal aufgelaufen ist.

Mit Braunschweig schon einmal in der Brita-Arena

“Mit Eintracht Braunschweig habe ich schon einmal in Wiesbaden gespielt und das kompakte Stadion hat mir sofort zugesagt”, wird Franjic zitiert. “Für eine schnelle Eingewöhnung ist es mit Sicherheit kein Nachteil, dass bereits einige Kroaten im Kader stehen, aber ich bin grundsätzlich ein sehr umgänglicher Mensch und werde mich schnell mit jedem Spieler gut verstehen.”

“Hohe Spielintelligenz”: SVWW zieht Franjic aus Würzburg an Land

Noch steht nicht fest, in welcher Liga der SV Wehen Wiesbaden in der kommenden Saison spielen wird. Fest steht aber, wer ligaunabhängig der erste Neuzugang der Hessen sein wird: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

Künftig für den SV Wehen Wiesbaden im Einsatz: Ivan Franjic.

IMAGO/foto2press

Der SVWW kämpft um den Verbleib in der 2. Bundesliga, Aufstiegstrainer Markus Kauczinski wurde freigestellt, Nils Döring soll den derzeitigen Tabellen-16. retten. Unabhängig davon hat Wiesbaden am Mittwoch den ersten Neuzugang für die kommende Spielzeit präsentiert: Ivan Franjic soll künftig das Offensivspiel des Zweitligisten beleben.

Der 26-jährige Mittelfeldspieler wechselt von den Würzburger Kickers, mit denen er Meister in der Regionalliga Bayern wurde, zum SVWW und ist der erste Sommer-Neuzugang der Rot-Schwarzen.

“Ivan ist ein klassischer Box-to-Box-Spieler, der kreative Momente mit einer hohen Spielintelligenz vereint. Er verfügt über einen guten Antritt und besitzt eine Körperlichkeit, mit der er sich in direkten Duellen immer wieder durchsetzt”, begründet SVWW-Geschäftsführer Nico Schäfer die Verpflichtung von Franjic.

“Mit Ivan gewinnen wir einen Fußballer für uns, der mit seiner Dynamik und Handlungsschnelligkeit für offensive Durchschlagskraft sorgen und zeitgleich im Gegenpressing aktiv nach vorne verteidigen kann”, fügte Schäfer an. “Wir freuen uns sehr, dass er sich für uns entschieden hat.”

“Ich möchte mich persönlich weiterentwickeln und den nächsten Schritt wagen”, meinte Franjic, der für Eintracht Braunschweig zehn Drittliga-Spiele absolviert hat und in der Regionalliga sowohl für Saarbrücken als auch für den FSV Frankfurt und für die Kickers insgesamt 134-mal aufgelaufen ist.

Mit Braunschweig schon einmal in der Brita-Arena

“Mit Eintracht Braunschweig habe ich schon einmal in Wiesbaden gespielt und das kompakte Stadion hat mir sofort zugesagt”, wird Franjic zitiert. “Für eine schnelle Eingewöhnung ist es mit Sicherheit kein Nachteil, dass bereits einige Kroaten im Kader stehen, aber ich bin grundsätzlich ein sehr umgänglicher Mensch und werde mich schnell mit jedem Spieler gut verstehen.”

Von der Interims- zur Dauerlösung: Kling bleibt Trainer in Bayreuth

Die SpVgg Bayreuth schafft Klarheit auf dem Trainerposten: Interimstrainer Lukas Kling steigt zur Dauerlösung auf.

Hält auch in der neuen Saison die Zügel bei Bayreuth in der Hand: Lukas Kling

Hält auch in der neuen Saison die Zügel bei Bayreuth in der Hand: Lukas Kling

IMAGO/Zink

Mehr zur Regionalliga Bayern

Seit Montagnachmittag herrscht bei der SpVgg Bayreuth Klarheit in Bezug auf die kommenden Saison – und das in zweierlei Hinsicht: Einerseits sicherte sich die Altstadt mit dem souveränen 4:0-Erfolg über Türkgücü München den vorzeitigen Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern, andererseits konnte der Drittliga-Absteiger dazu auch noch den vakanten Trainerposten für die anstehende Spielzeit besetzen.

Wie die Vereinsverantwortlichen in einer Pressemitteilung verkündeten, wird Interimstrainer Lukas Kling, der nach der Entlassung von Marek Mintal ins kalte Wasser geschmissen worden war, in der neuen Saison zum Cheftrainer der Regionalliga-Mannschaft befördert. Kling hatte Bayreuth nach der desaströsen Vorstellung beim 0:2 gegen das Tabellenschlusslicht Buchbach übernommen und sollte den taumelnden Drittliga-Absteiger in ruhigere Gewässer manövrieren.

Stabilität und Erfolg

In nur vier Spielen brachte Kling Stabilität und steuerte Bayreuth mit zehn Punkten aus der Gefahrenzone. Drei Spieltage vor Schluss steht nun der Klassenerhalt fest. “Ich hatte ja immer betont, dass ich mir das Traineramt vorstellen kann und ich mich bei der ‘Oldschdod’ und in Bayreuth sehr wohl fühle. Wir haben die letzten Wochen Ergebnisse geliefert, und ich bin froh, dass wir die Chance bekommen, weiter gemeinsam zu arbeiten. Nachdem der Klassenerhalt jetzt gesichert ist, werden wir in den nächsten Tagen nun auch ganz konkret in die Zukunftsplanung gehen. Ich bin dankbar für das Vertrauen und freue mich auf die gemeinsame Zukunft”, weiß der Trainer das ihm entgegengebrachte Vertrauen sehr zu schätzen.

Geschäftsführer Jörg Schmalfuß ist froh, auf Anhieb eine Lösung in den eigenen Reihen gefunden zu haben: “Lukas hat sowohl als Co-Trainer als auch jetzt als Chef einen super Job gemacht. Er hat die Mannschaft in kürzester Zeit zum Klassenerhalt geführt und dabei den Mut gezeigt, Veränderungen vorzunehmen, die letztlich zu den Ergebnissen geführt haben. Daher ist es die logische Konsequenz, dass er seine Arbeit fortführen soll.”

Kontrolle statt Spektakel: Die Würzburger Kickers sind Meister der Regionalliga Bayern

Nun ist es offiziell: Die Würzburger Kickers sind Meister der Regionalliga Bayern und qualifizieren sich damit für die Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord. Der Titel ist für den FWK allerdings nur ein Etappenziel, allein der Aufstieg in die 3. Liga ist entscheidend.

Der unangefochtene Primus: Die Würzburger Kickers krönen sich zum Meister der Regionalliga Bayern.

Der unangefochtene Primus: Die Würzburger Kickers krönen sich zum Meister der Regionalliga Bayern.

IMAGO/foto2press

Mehr zur Regionalliga Bayern

Platz eins in der Regionalliga Bayern ist den Würzburger Kickers nicht mehr zu nehmen. Doch wirklich zufrieden ist man in der Universitätsstadt am Main erst, wenn die Drittliga-Rückkehr perfekt ist, der Titel ist somit ein wichtiges Etappenziel für die Unterfranken. Die Aufstiegsspiele gegen den Nord-Meister entscheiden darüber, ob diese Saison als gelungen gilt oder nicht. Selbst die Verträge von Sportdirektor Sebastian Neumann und Trainer Marco Wildersinn wurden bislang nur für Liga drei verlängert. Sollte die Rückkehr auf die nationale Fußballbühne zwei Jahre nach dem Abstieg nicht gelingen, ist noch immer offen mit welchem Führungspersonal es unter welchen Bedingungen weitergehen würde. Für Liga drei haben die Kickers die Lizenz ohne finanzielle Bedingungen erhalten.

Doch bei aller Rastlosigkeit auf dem Weg in Richtung der ersehnten Drittliga-Rückkehr: Platz eins in Liga vier ist auch für diese Kickers-Mannschaft keine Selbstverständlichkeit. Dass der Klub weiterhin unter Profibedingungen arbeitet, hebt ihn ab von einem Großteil seiner Liga-Kontrahenten. Dass dies aber noch lange keine Erfolgsgarantie ist, hat in dieser Saison zum Beispiel Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth erfahren müssen.

Wir spielen heute deutlich erwachsener.

Mittelfeld-Stratege Maximilian Zaiser (25) über die Entwicklung des Würzburger Spiels

Die Kickers standen nach der Vizemeisterschaft hinter der SpVgg Unterhaching, in dieser Saison vom Start weg gewaltig unter Druck. Von Spieltag eins an war das Ziel Aufstieg deutlich formuliert. Am Ende sind die Würzburger ihrer Favoritenrolle in Bayern vollauf gerecht geworden, weil sie eine schier atemberaubende Konstanz zeigten, nie unter ein gewisses Leistungsniveau fielen und so sogar lange Zeit von einer Saison ohne Niederlage träumen durften. Erst im 28. Saisonspiel setzte es gegen Greuther Fürth II die erste. Da standen die Kickers schon längst, mangels verbleibender Kontrahenten, als Teilnehmer an den Aufstiegsspielen fest.

Die Lehren der Vergangenheit

Dabei war es gar nicht so einfach nach 103 geschossenen Toren in der Vorsaison noch Steigerungspotenzial zu finden. “Wir spielen heute deutlich erwachsener”, sagte Mittelfeld-Organisator Maximilian Zaiser kürzlich stellvertretend für das gesamte Team. Kleineres Spektakel, größere Erfolg – so könnte der Leitspruch über dieser Saison lauten. Man habe, berichtete Sportdirektor Neumann, genau analysiert und sich auch überlegt, was man sich von Vorjahres-Meister Unterhaching abschauen könne.

Der Spielstil ist pragmatischer geworden, Kantersieg wie in der Vorsaison gab es nicht mehr. Dafür aber konnten die Kickers mit Ausfällen und Rückschlägen deutlich besser umgehen. Das hängt auch mit den Spielerwechseln zu Saisonbeginn zusammen. Der mit 20 Feldspielern eher kleine Kader wurde nicht vergrößert aber gezielt verstärkt. Wildersinn hatte für jede Position einige Alternativen zur Verfügung, obgleich speziell in den Wochen nach der Winterpause die Kickers ihren Spieltagskader einige Mal nicht einmal komplett befüllen konnten. Die Vielseitigkeit mancher Akteure kam den Würzburgern zugute. Auch ein Kriterium, auf das beim Scouting geachtet wurde.

Wildersinn formt ein unschlagbares Kollektiv

Am Ende war es Wildersinn, der das Puzzle zusammensetzte. Der 43-Jährige hat in den vergangenen beiden Jahren aus dem von Neumann zusammengestellten Kader ein Team geformt, das in dieser Saison fast in jeder schwierigen Situation eine passende Antwort parat hatte. Einen herausragenden Akteur sucht man vergebens, denn selbst vermeintlich unverzichtbare Säulen wie Routinier Daniel Hägele, der stark aufspielende Innenverteidiger Marius Wegmann oder Mittelfeld-Freigeist Ivan Franjic konnten, als sie ausfielen, ersetzt werden. Die Ruhe und Gelassenheit, die Wildersinn vorlebt, haben den Kickers nach all den Irrungen und Wirrungen, die vor zwei Jahren zum Absturz in die Regionalliga führten, gutgetan. Die entscheidenden Spiele stehen aber noch aus.

Frank Kranewitter

Memmingen macht mit Günes weiter – und kündigt einen Umbruch an

Der stark abstiegsbedrohte FC Memmingen hat bekanntgegeben, mit Cheftrainer Matthias Günes in die nächste Saison zu gehen. Auch “Co” Candy Decker bleibt. Ansonsten aber wird sich die Ausrichtung verändern.

Matthias Günes (links) und Candy Decker dürfen in Memmingen weiter wirken.

Matthias Günes (links) und Candy Decker dürfen in Memmingen weiter wirken.

IMAGO/Nordphoto

Regionalliga Bayern

Vor dem möglicherweise vorentscheidenden Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II hat Regionalliga-Schlusslicht FC Memmingen bekanntgegeben, mit seinem Trainergespann Matthias Günes und Candy Decker zu verlängern: “Dies gilt sowohl für den drohenden Abstieg in die Bayernliga Süd als auch für den Fall des Klassenerhalts”, kündigt der FCM an. Angesichts der Entwicklung in den vergangenen Monaten seien die Zukunfts-Planungen beim FCM zuletzt mehrgleisig ausgerichtet worden: Die Entscheidung den Weg mit Günes und Decker weiterzugehen, fiel laut Präsident Armin Buchmann im Präsidium und der sportlichen Leitung einstimmig.

Doch im gleichen Zug machen die Verantwortlichen auch klar, dass sich der künftige Weg grundlegend verändern werde. Die Zeiten, wo der Kader in Teilen semiprofessionell ausgerichtet war, seien laut Buchmann vorbei: “Der Verein will und muss noch mehr als schon bisher für die erste Mannschaft aus der eigenen Nachwuchsarbeit generieren. In jüngerer Vergangenheit gab es immer wieder externe Verpflichtungen: Mal um die Chance für den sofortigen Bayernliga-Wiederaufstieg zu nutzen (was gelang), oder um sich im Regionalliga-Abstiegskampf zu verstärken (was vor zwei Jahren nicht gelang und auch aktuell nicht den erhofften Erfolg gebracht hat)”, heißt es in der Pressemeldung.

Umschwung bereits eingeleitet

So habe Günes in den letzten Wochen trotz der Herausforderung den personellen Umschwung bereits eingeleitet: “Mit Maximilian Dolinski, Matthias Moser und neuerdings Timo Schmidt sind beispielsweise junge Eigengewächse bei ihm feste Größen. Die U-19-Junioren David Günes und Simon Ammann zählen seit Januar ebenfalls zum Kader”, listen die Memminger auf.

Günes sei sich zwar bewusst, “dass es nur mit 18-jährigen auch nicht gehen” werde, die benötigten Korsettstangen müssten aber passen: Im besten Fall sollen so Spieler wie Rückkehrer Jonas Koller, der im Memminger Nachwuchs gespielt und in Folge anderswo Erfahrung gesammelt habe, wiederkommen. Doch zunächst heißt für den Coach die Aufgabe “Freitag, Fürth und letzter Strohhalm”: “Wir müssen halt auch mal einen schlagen, mit dem keiner rechnet”. Gelingt gegen die formstarke Fürther U 23 ein Sieg, könnte möglicherweise der Anschluss an den ersten Relegationsplatz gehalten werden.

“Endlich haben wir uns belohnt”: Bamberg marschiert mit breiter Brust ins Saisonfinale

Mit dem jüngsten 2:1-Sieg im Kellerduell gegen den SV Schalding-Heining verhinderte Aufsteiger Eintracht Bamberg den Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz. Nach dem ersten Dreier im Kalenderjahr 2024 erhoffen sich die Domstädter nun die Trendwende im Abstiegskampf.

Gegen den SV Schalding-Heining feierte Eintracht Bamberg den ersten Sieg im Jahr 2024.

Gegen den SV Schalding-Heining feierte Eintracht Bamberg den ersten Sieg im Jahr 2024.

IMAGO/Zink

Mehr zur Regionalliga Bayern

Vielleicht war es in der Nachbetrachtung einer der kleinen Schlüsselmomente der Saison: Schaldings Markus Gallmeier zog kurz vor der Halbzeitpause über den rechten Flügel Richtung Bamberger Strafraum und kam zu Fall. Schiedsrichter Jonas Krzyzanowski unterbrach die Partie – und schickte den Angreifer zum Entsetzen der Gäste wegen einer Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz.

In der zweiten Halbzeit fanden die Niederbayern kaum mehr zu ihrem Spiel – auch, weil der 2024 noch sieglose FC Eintracht Bamberg seine Chance beim Schopfe packt: “Gerade nach dem Platzverweis war es wichtig, dass wir unsere Struktur halten und den Gegner gut bewegen”, beschreibt Bambergs Trainer Jan Gernlein die Devise vor dem zweiten Durchgang.

Sinnbildlich für den ausgegebenen Matchplan war dann auch der Führungstreffer: Nachdem sich Tobias Linz zum wiederholten Mal über die linke Seite durchsetzen konnte, fand seine Hereingabe am zweiten Pfosten Nico Baumgartl, der vergessen von Schaldings Defensive unbedrängt sein erstes Tor in der Regionalliga erzielen konnte (61.).

Doppelschlag zum ersten Sieg 2024

Der Brustlöser für den FCE war da – und anders als zum Beispiel gegen Türkgücü München (1:1) legte die Mannschaft zudem direkt nach: Über rechts kombinierte man sich wunderbar durch den Strafraum, sodass Ljevsic am Ende nur noch einschieben musste. Zwei Tore innerhalb von vier Minuten – das Spiel war, trotz aller Schaldinger Bemühungen, praktisch entschieden. Viel eher hätten die Bamberger in der Schlussphase noch erhöhen können, verpassten aber den endgültigen Knockout für die Gäste. “Endlich haben wir uns belohnt. Das ist uns trotz guter Spiele zuletzt nicht gelungen”, freut sich Gernlein über den ersten Dreier im neunten Anlauf des Jahres, “gerade eine so junge Mannschaft mitten in ihrer Entwicklungsphase braucht immer wieder Erfolgserlebnisse, um an den Weg zu glauben. Mitten im Abstiegskampf tut der Sieg dann natürlich doppelt gut, weshalb die Jungs den Sieg zurecht gefeiert haben.”

Sofern man es in der Schule gelernt hat, darf natürlich jeder rechnen.

Bambergs Cheftrainer Jan Gernlein (31) hält Rechenspiele für unvermeidbar

Mit den drei Punkten im Gepäck konnten die Bamberger zudem den Relegationsplatz zurückerobern – schließlich war man nach dem 3:2-Sieg des TSV Buchbach gegen Memmingen am Freitagabend auf Tabellenplatz 19 abgerutscht. “Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen und sind jetzt mittendrin. Das macht mich als Trainer stolz, weil wir unser Ziel noch immer vor Augen haben”, sieht Gernlein seine Truppe weiterhin im Soll und hofft auf einen Schub für die finalen vier Spiele.

Den Schlussspurt läutet am Wochenende die Partie beim Zweiten aus Vilzing ein, zudem warten mit den Bundesligareserven vom FC Augsburg und den Bayern weitere hohe Hürden – kein Wunder, dass in der Domstadt bereits der Rechenschieber heiß läuft. “Sofern man es in der Schule gelernt hat, darf natürlich jeder rechnen”, schmunzelt der 31-Jährige mit Blick auf das Kopf-an-Kopf-Rennen um den Klassenerhalt, um dann zu konstatieren, “jeder der schon mal in einem Verein oder mit einer Mannschaft gearbeitet hat, weiß, dass die Rechnerei immer automatisch passiert. Wichtig für uns als Mannschaft ist nur, dass wir wie gegen Schalding den Fokus haben, sobald das Spiel läuft.”

Gelingt es den Fokus im richtigen Moment beizubehalten, hofft der FC Eintracht nach dem Abschluss der regulären Spielzeit auf weitere Partien in der Relegation: “Vier plus x” Begegnungen lautet also die Rechnung von Gernlein, der sich ebenso beim Rechnen gewohnt souverän zeigt. Bestenfalls führt diese Gleichung dann auch zum gewünschten Ertrag, der lauten soll: Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern.

Simon Ruß

Buchbach: Relegationsrang für 19 Stunden

Der TSV Buchbach arbeitet weiter am Klassenerhalt, der nach dem Sieg über den FC Memmingen wieder greifbar ist. Am Mittwoch geht es zu den kleinen Bayern.

Buchbach (schwarz, hier aus dem Hinspiel) setzte sich am Freitag gegen Memmingen durch.

Buchbach (schwarz, hier aus dem Hinspiel) setzte sich am Freitag gegen Memmingen durch.

IMAGO/Nordphoto

Regionalliga Bayern

Mit dem hart erkämpfte Buchbacher 3:2-Zittersieg am Freitagabend im Kellerkracher der Regionalliga Bayern gegen den FC Memmingen hat der TSV Buchbach nicht nur die rote Laterne abgegeben, sondern ist vorübergehend sogar auf den unteren Relegationsrang geklettert. Weil aber Eintracht Bamberg tags darauf mit dem 2:0 gegen Schalding-Heining den ersten Sieg des Jahres feiern konnte, dauerte dieses spezielle Hochgefühl gerade mal 19 Stunden.

Dass beim Liga-Dino im Falle einer Niederlage, die angesichts des 1:2-Pausenrückstands durchaus im nasskalten Raum der SMR-Arena stand, die Regionallichter ausgegangen wären, gilt als überaus wahrscheinlich. So aber hat es die Mannschaft von Aleksandro Petrovic, die mit 15 Punkten Rang elf in der Rückrundentabelle belegt, noch selbst in der Hand: Gelänge am Mittwoch im Nachholspiel beim FC Bayern München II ein weiterer Dreier, stünde der Kultclub wieder auf Rang 16. Ob der dann angesichts des schweren Restprogramms mit Auswärtsspielen beim FC Augsburg II und in Illertissen, sowie Heimspielen gegen den FC Bayern II und Aubstadt zu verteidigen ist, steht auf einem anderen Blatt.

Im Passspiel unsauber

“Am Ende war es ein verdienter Sieg”, lobte Petrovic seine Mannschaft nach dem Freitags-Krimi, in dem die Rot-Weißen im ersten Abschnitt große Mühe hatten: Zum einen, weil Memmingen ganz stark unterwegs war, zum anderen, weil den Hausherren die Nervosität die Leichtigkeit und sogar die nötige Leidenschaft nahm. “Wir waren im Passspiel unsauber und in den Zweikämpfen nicht griffig genug. Die Abstände waren teilweise zu groß”, so die Kritik des Buchbacher Rekordspielers. Und auch Philipp Walter meinte: “Wir hatten zu wenig zweite Bälle und waren in der Mitte zu offen.”

Der Buchbacher Kapitän egalisierte in der 24. Minute mit einem präzisen Schuss aus spitzem Winkel den Führungstreffer der Gäste durch Tiziano Mulas (17.), war dann aber am zweiten Treffer der Gäste nicht unbeteiligt: Beim Rettungsversuch köpfte er eine Flanke von Maxi Berwein Mulas direkt vor die Füße: “Den Ball hätte ich besser ins Aus köpfen sollen.”

Heiland bringt frischen Wind

Der zunächst geschonte Tobias Heiland brachte nach der Pause extrem viel frischen Wind, kämpfte unermüdlich und steckte seine vor der Pause seltsam verhaltenen Mannschaftskollegen an. So drehten die Rot-Weißen auch durch Treffer von Sammy Ammari (57.) und Tobi Sztaf (70.) die Partie.

“Wir hatten nicht immer die Ergebnisse, waren aber seit der Winterpause gegen den Ball stabil. Ich kann nicht verstehen, dass wir im wichtigsten Spiel des Jahres dann so wegbrechen und den Gegner zu Kontern einladen”, monierte Memmingens Trainer Matthias Günes, während Petrovic angesichts von weiteren Großchancen durch Manuel Mattera und Walter meinte: “In der zweiten Halbzeit haben wir wieder Fußball gespielt. Und das durchaus auch mit flachen Bällen. Am Ende müssen wir das Spiel bei unseren Kontern eher entscheiden und klarer gewinnen.”

Michael Buchholz

Schalding vor dem Keller-Kracher gegen Bamberg: “Wir dürfen keinesfalls zu viel wollen”

Die sportliche Lage ist angespannt – doch von Nervosität oder Verunsicherung ist im Lager des SV Schalding-Heining nichts zu spüren. Vor dem enorm wichtigen Kellerduell am Samstag gegen den Tabellen-16. FC Eintracht Bamberg herrscht trotz der jüngsten 1:2-Heimpleite gegen die Spvgg Greuther Fürth II viel Optimismus bei den Verantwortlichen.

Sportchef Markus Clemens sieht den SV Schalding-Heining auf einem guten Weg.

Sportchef Markus Clemens sieht den SV Schalding-Heining auf einem guten Weg.

imago images/Michael Sigl

Mehr zur Regionalliga Bayern

“Die Mannschaft ist gefestigt und präsentierte sich zuletzt sehr stabil. Die jüngste Niederlage wird uns sicher nicht aus der Bahn werfen”, sagt Sportchef Markus Clemens. Wie in den Partien zuvor, als der SVS zwei Siege und ein Unentschieden einfahren konnte, habe auch gegen Fürth II die Leistung gepasst. “Leider gab es in diesem Spiel gleich vier Schlüsselmomente gegen uns, die du normal in einer ganzen Saison nicht hast”, urteilt Clemens. Nach 1:0-Führung schenkte Schalding den Gästen zwei Tore durch schwere individuelle Aussetzer, dann verschoss Markus Gallmaier in der siebten Minute der Nachspielzeit auch noch einen Elfmeter – es wäre das 2:2 gewesen.

Knochner und Raml fallen aus

Noch schwerer als der vergebene Punkt wiegt freilich die Verletzung von Philipp Knochner. Der 30-jährige Ex-Profi des SV Wacker Burghausen blieb nach einer halben Stunde im Rasen hängen und riss sich dabei das vordere Kreuzband, wie eine MRT-Untersuchung Mitte der Woche ergab.

“Der Ausfall von Philipp ist natürlich extrem schmerzhaft, menschlich und sportlich, er war in sehr guter Verfassung. Aber ich bin sicher, dass sich jetzt ein anderer Spieler hervortun wird”, sagt Clemens. Im Montagstraining zog sich Kapitän Sebastian Raml dann auch noch einen Mittelhandbruch zu und wird ebenfalls ausfallen. Nach “vier guten Partien in Folge” könne man dennoch mit Selbstvertrauen nach Bamberg fahren, befindet der Sportchef. Dort gelte es, die richtige Balance aus defensiver Stabilität und offensivem Handeln zu finden. “Wir dürfen keinesfalls zu viel wollen”, sagt Clemens. Auch Trainer Stefan Köck warnt vor den Qualitäten des Gegners. “Bamberg ist defensiv extrem diszipliniert. Sie spielen aus einer Fünfer-, manchmal sogar Sechserkette heraus und versuchen dann schnell umzuschalten. Auch bei Standards sind sie sehr gefährlich. Es wird ein Duell auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten entscheiden werden.”

Köck mahnt zur Lockerheit

Mit der “Gangart” seiner Mannschaft im Abstiegskampf zeigt sich der Coach insgesamt sehr zufrieden. “Wir haben es zuletzt geschafft, immer wieder kleine Dinge in unserem Spiel zu verbessern”, sagt Köck. Wichtig sei es, trotz aller tabellarischen Brisanz die Lockerheit nicht zu verlieren, “es geht um die richtige Mischung aus Anspannung und Spaß am Fußball”, urteilt der 39-Jährige, der in der kommenden Saison bei seiner Arbeit neben Co-Trainer Josef Holler auch von Markus Gallmaier unterstützt wird. Der gerade erst wieder fit gewordene Stürmer (31) rückt ab Sommer ins Trainerteam auf, wird aber auch als Spieler weitermachen.

Auch sonst sei man mit den Personalplanungen im Soll, heißt es vom Reuthinger Weg. “Ein Großteil der Mannschaft bleibt zusammen. Wir werden sicher wieder eine schlagkräftige Truppe am Start haben”, sagt Köck, der mit Blick auf den Klassenerhalt ebenso wenig Rechenspiele anstellen will wie Sportchef Clemens. “Es wird in den kommenden vier Wochen noch sehr viel passieren in der Liga. Von daher kann man da gar nicht sagen. Der Fokus liegt nur auf uns und unserer nächsten Aufgabe”, befindet der Sportchef.

Andreas Lakota