Janza erzielt wuchtigstes EM-Tor – Hjulmand trifft aus größter Distanz

Ein Trend dieser EM sind Weitschusstore. Ein Slowene brachte den größten Wumms hinter den Ball, ein Däne traf aus der größten Distanz.

Volltreffer: Sloweniens Erik Janza trifft per Weitschuss gegen Dänemark

Volltreffer: Sloweniens Erik Janza trifft per Weitschuss gegen Dänemark

Getty Images

Wie die UEFA mitteilte, sind in den 36 Partien der Gruppenphase neun Tore aus einer Entfernung von 20 oder mehr Metern erzielt worden. Ein klarer Trend bei dieser EM – und auch ein für die Zuschauer im Stadien und vor den Fernsehern spektakulärer.

Den härtesten Weitschuss-Treffer erzielte Sloweniens Erik Janza, der wuchtig am 1. Spieltag zum 1:1-Endstand gegen Dänemark traf. Allerdings hatte der Abwehrspieler von Gornik Zabrze (Polen) bei seinem Ausgleichstor auch Glück, denn sein strammer Schuss wurde noch abgefälscht, so dass der dänische Keeper Kasper Schmeichel ohne Abwehrchance war. Für sein tolles Tor erzielt Janza sogar Glückwünsche von Lukas Podolski.

Auf Rang zwei der wuchtigsten Weitschusstore landete der Rumäne Razvan Marin mit seinem zwischenzeitlichen 2:0 im ersten Spiel gegen die Ukraine (3:0). Den dritten Rang belegt der türkische Jungstar Arda Güler. Der 19-Jährige von Real Madrid setzte beim 3:1 gegen Georgien den Ball aus 20 Metern halbrechter Position stramm in den linken oberen Winkel.

Sein Visier am genauesten eingestellt hat der Däne Morten Hjulmand. Der Legionär von Sporting Lissabon nahm beim 1:1 gegen England Maß und traf aus rund 25 Metern unter Mithilfe des Aluminiums zum Ausgleich, der englische Keeper Jordan Pickford hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance. Güler und Marin folgen erneut auf den Plätzen, allerdings dieses Mal in umgekehrter Reihenfolge.

Kein deutscher Spieler vertreten – Kane: “Ein guter Ball für die Stürmer”

In beiden Kategorien ist nach der Gruppenphase kein deutscher Spieler vertreten. Im Auftaktspiel gegen Schottland (5:1) trafen Florian Wirtz und Emre Can von außerhalb des Strafraums, allerdings waren sie bei ihren Abschlüssen auch keine 20 Meter vom schottischen Tor entfernt.

Manche vermuten, dass der Trend zu Weitschusstoren mit dem EM-Ball “Fußballliebe” zusammenhängen könnte. Allerdings steht ein Beweis noch aus, Tatsache ist jedoch, dass der EM-Ball bei den Offensivspielern gut ankommt: “Es ist ein guter Ball für Stürmer. Er ist schneller”, sagte Englands Kapitän Harry Kane. “Ich finde, er ist besser für die, die Tore schießen als für die Torhüter”, fügte der Bayern-Goalgetter an. Allerdings haben die Three Lions in ihren drei Gruppenspielen erst zwei magere Tore erzielen können – keines davon von außerhalb des Strafraums.

Diese Spieler verpassen das Achtelfinale gesperrt

Jonathan Tah verpasst das Achtelfinale der DFB-Elf aufgrund einer Gelbsperre – ist damit aber nicht alleine. Auch andere Nationalmannschaften müssen zum Auftakt in die K.-o.-Phase auf wichtige Akteure verzichten.

Gegen Dänemark gesperrt: Jonathan Tah.

Gegen Dänemark gesperrt: Jonathan Tah.

IMAGO/Jan Huebner

Während der Einsatz des einen deutschen Stamm-Innenverteidigers womöglich zum Wettlauf mit der Zeit wird, steht der Ausfall des anderen bereits seit der 38. Minute des finalen Gruppenspiels fest. Weil Jonathan Tah zu rustikal in einen Zweikampf mit dem Schweizer Breel Embolo ging, war frühzeitig klar, dass der Leverkusener am Samstag nicht das deutsche Trikot tragen und Bundestrainer Julian Nagelsmann damit erstmals im Turnierverlauf seine Startelf verändern wird.

Doch auch andere Coaches müssen ihre Teams im Achtelfinale unfreiwillig umbauen. So wird auch der deutsche Gegner durch eine Gelbsperre empfindlich geschwächt. Morten Hjulmand handelte sich im letzten dänischen Gruppenspiel gegen Serbien seine zweite Verwarnung ein und wird seinem nicht mit ihm verwandten Coach Kasper Hjulmand beim Spiel gegen den Gastgeber nicht zur Verfügung stehen. Bitter auch deshalb, weil der Spieler Hjulmand beim 1:1 gegen England eines der beiden dänischen Turniertore erzielt hat und sich in guter Form befindet.

Auf einen extrem wichtigen Spieler muss auch Europameister Italien verzichten. Riccardo Calafiori war mit seinem beherzten Dribbling und seiner Vorlage auf Mattia Zaccagni vor dessen Last-Minute-Tor entscheidend daran beteiligt, dass Italien überhaupt im Achtelfinale steht. Nur wenige Minuten zuvor hatte der Innenverteidiger allerdings seine zweite Gelbe Karte gesehen, er fehlt der Squadra Azzurra am Samstag gegen die Schweiz.

Aber Calafiori ist nicht der einzige gesperrte Spieler dieser Partie. Auch Gegner Schweiz verzeichnet einen Ausfall – und zwar Mainz-Kapitän Silvan Widmer. Für ein Halten gegen David Raum sah der Rechtsverteidiger in der Schlussphase der Partie gegen Deutschland seine zweite Gelbe Karte.

Der dritte Bundesligaspieler nach Tah und Widmer, der für das Achtelfinale aufgrund einer Gelbsperre aussetzen muss, ist Österreichs Patrick Wimmer. Obwohl der Offensivspieler in der Gruppenphase nur einmal von Beginn an spielte, handelte er sich zwei Gelbe Karten ein und fehlt beim ÖFB-Achtelfinale am Dienstag.

Das erste K.-o.-Spiel seines Landes bei einer Europameisterschaft wird Erik Janza verpassen. Sloweniens Linksverteidiger hatte beim 1:1 gegen Dänemark zum EM-Auftakt das erste Turniertor seines Teams erzielt, sich in den beiden folgenden Partien aber nur in Gelb auf dem Spielberichtsbogen verewigt.

Laut UEFA-Regularien wird ein Spieler für eine Partie gesperrt, wenn er im Turnierverlauf zwei Gelbe Karten gesehen hat. Die ersten Gelbsperren – Rodri (Spanien), Dodi Lukebakio (Belgien), Rafael Leao (Portugal) und Abdülkerim Bardakci (Türkei) – wurden bereits am letzten Gruppenspieltag abgesessen, die betroffenen Spieler sind für das Achtelfinale wieder spielberechtigt. Nach dem Viertelfinale werden alle Gelben Karten gelöscht, sodass kein Spieler Gefahr läuft, eine Endspielteilnahme wegen einer Gelbsperre zu verpassen.

Diese Spieler verpassen das Achtelfinale gesperrt

Jonathan Tah verpasst das Achtelfinale der DFB-Elf aufgrund einer Gelbsperre – ist damit aber nicht alleine. Auch andere Nationalmannschaften müssen zum Auftakt in die K.-o.-Phase auf wichtige Akteure verzichten.

Gegen Dänemark gesperrt: Jonathan Tah.

Gegen Dänemark gesperrt: Jonathan Tah.

IMAGO/Jan Huebner

Während der Einsatz des einen deutschen Stamm-Innenverteidigers womöglich zum Wettlauf mit der Zeit wird, steht der Ausfall des anderen bereits seit der 38. Minute des finalen Gruppenspiels fest. Weil Jonathan Tah zu rustikal in einen Zweikampf mit dem Schweizer Breel Embolo ging, war frühzeitig klar, dass der Leverkusener am Samstag nicht das deutsche Trikot tragen und Bundestrainer Julian Nagelsmann damit erstmals im Turnierverlauf seine Startelf verändern wird.

Doch auch andere Coaches müssen ihre Teams im Achtelfinale unfreiwillig umbauen. So wird auch der deutsche Gegner durch eine Gelbsperre empfindlich geschwächt. Morten Hjulmand handelte sich im letzten dänischen Gruppenspiel gegen Serbien seine zweite Verwarnung ein und wird seinem nicht mit ihm verwandten Coach Kasper Hjulmand beim Spiel gegen den Gastgeber nicht zur Verfügung stehen. Bitter auch deshalb, weil der Spieler Hjulmand beim 1:1 gegen England eines der beiden dänischen Turniertore erzielt hat und sich in guter Form befindet.

Auf einen extrem wichtigen Spieler muss auch Europameister Italien verzichten. Riccardo Calafiori war mit seinem beherzten Dribbling und seiner Vorlage auf Mattia Zaccagni vor dessen Last-Minute-Tor entscheidend daran beteiligt, dass Italien überhaupt im Achtelfinale steht. Nur wenige Minuten zuvor hatte der Innenverteidiger allerdings seine zweite Gelbe Karte gesehen, er fehlt der Squadra Azzurra am Samstag gegen die Schweiz.

Aber Calafiori ist nicht der einzige gesperrte Spieler dieser Partie. Auch Gegner Schweiz verzeichnet einen Ausfall – und zwar Mainz-Kapitän Silvan Widmer. Für ein Halten gegen David Raum sah der Rechtsverteidiger in der Schlussphase der Partie gegen Deutschland seine zweite Gelbe Karte.

Der dritte Bundesligaspieler nach Tah und Widmer, der für das Achtelfinale aufgrund einer Gelbsperre aussetzen muss, ist Österreichs Patrick Wimmer. Obwohl der Offensivspieler in der Gruppenphase nur einmal von Beginn an spielte, handelte er sich zwei Gelbe Karten ein und fehlt beim ÖFB-Achtelfinale am Dienstag.

Das erste K.-o.-Spiel seines Landes bei einer Europameisterschaft wird Erik Janza verpassen. Sloweniens Linksverteidiger hatte beim 1:1 gegen Dänemark zum EM-Auftakt das erste Turniertor seines Teams erzielt, sich in den beiden folgenden Partien aber nur in Gelb auf dem Spielberichtsbogen verewigt.

Laut UEFA-Regularien wird ein Spieler für eine Partie gesperrt, wenn er im Turnierverlauf zwei Gelbe Karten gesehen hat. Die ersten Gelbsperren – Rodri (Spanien), Dodi Lukebakio (Belgien), Rafael Leao (Portugal) und Abdülkerim Bardakci (Türkei) – wurden bereits am letzten Gruppenspieltag abgesessen, die betroffenen Spieler sind für das Achtelfinale wieder spielberechtigt. Nach dem Viertelfinale werden alle Gelben Karten gelöscht, sodass kein Spieler Gefahr läuft, eine Endspielteilnahme wegen einer Gelbsperre zu verpassen.

Shaqiris großer Auftritt: Die Top-5-Aktionen des zweiten EM-Spieltags

Highlights by MagentaTV 23.06.2024

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1:33Auch am zweiten Gruppenspieltag wurden wieder zahlreiche spektakuläre Aktionen geboten. Während Peter Gulacsi gegen Kai Havertz eine starke Rettungstat zeigte, stachen besonders ein dänisches und ein schweizer Traumtor heraus.

Hjulmands Traumtor: “Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich es begriffen hatte”

Morten Hjulmand schießt sein erstes Tor für Dänemark – und was für eins. Weil weitere Höhepunkte im Spiel gegen England ausbleiben, muss Dänemark aber noch ums Achtelfinalticket zittern.

Ein Grund zum Feiern: Morten Hjulmand nach seinem fulminanten Ausgleichstreffer.

Ein Grund zum Feiern: Morten Hjulmand nach seinem fulminanten Ausgleichstreffer.

IMAGO/Pressinphoto

Wie gut, dass zehntausende Dänen schon den ganzen Tag über in der Frankfurter Innenstadt eine lautstarke Party feierten. Der Platz vor der historischen Alten Oper war das stimmungsvolle rot-weiße Epizentrum. Die Reise in die Mainmetropole hatte sich also schon vor dem Anpfiff gelohnt. Allein für den Stadionbesuch hätte sich der lange Weg nämlich nicht wirklich bezahlt gemacht. Zumindest wenn man mit den Anspruch auf ein qualitativ gutes Fußballspiel gekommen ist. Das war es zu keinem Zeitpunkt.

Das 1:1 gegen England geht vom Ergebnis im Grunde ja völlig in Ordnung. Die Stimmungslage im dänischen Lager war dennoch etwas diffus. “Ich kann nicht sagen, dass ich enttäuscht bin. Aber ich bedaure es. Da war heute mehr drin”, resümierte Trainer Kasper Hjulmand. Dem äußerst biederen Auftritt der Engländer begegnete die Elf des ehemaligen Mainzer Coachs zwar mit einer stabilen Defensive, doch im eigenen Angriffsspiel machte das Team viel zu wenig, um die alles andere als sattelfeste Abwehr der Southgate-Elf wirklich zu fordern.

Hjulmands Weg: über Österreich nach Lissabon

Bis in die Schlussphase hinein hatte Dänemark nur eine wirkliche Chance. Die war dafür spektakulär: Aus 28 Metern zimmerte Morten Hjulmand den Ball mit 114 km/h unhaltbar neben den linken Pfosten. Die Serie der fulminanten Distanztreffer dieses Turniers ist um ein weiteres Schmuckstück bereichert.

“Als ich den Ball bekam, dachte ich direkt: ich muss ihn schießen, weil ich den Platz dafür hatte. Aber dann dauerte es ein paar Sekunden, bis ich begriff, dass ich ein Tor geschossen hatte”, berichtete der Torschütze. Es war das erste Tor im neunten Länderspiel für den 24-Jährigen, der keinen ganz gradlinigen Karriereweg hinter sich hat.

Mit 18 Jahren blieb ihm der Weg zu den Profis beim FC Kopenhagen versperrt. Über Admira Wacker landete er bei US Lecce in der Serie B. Nach dem Aufstieg und einer gelungenen Premierensaison in der Serie A folgte im vergangenen Sommer der Wechsel zu Sporting Lissabon, wo er sich auf Anhieb festspielte und maßgeblich zum Meistertitel mit zehn Punkten Vorsprung vor Rivale Benfica beitrug.

Spielbericht

“Er ist ein Spieler, der weiß, worauf es ankommt, der sich nicht zurückhält, der bis zum Äußersten geht. Sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft hat er sich aufgedrängt und gezeigt: Hey, ich bin hier, ich will spielen, ich bin hier, und ich tue alles, um mitzuhalten”, schwärmt sein Nationaltrainer, mit dem er trotz des gleichen Nachnamens nicht verwandt ist.

Auch Tottenhams Pierre-Emile Höjbjerg ist begeistert von seinem Nebenmann im zentralen Mittelfeld. “Ich glaube, Morten hat die richtige Mentalität, um eine tolle Karriere zu machen.” Wegen dessen Traumtor gab es trotz der nicht gerade ansehnlichen 90 Minuten auch im Stadion einen Moment der Ekstase. Die Fans auf den Rängen machten ihren Job jedenfalls durchgehend besser als die Spieler auf dem Rasen.

Podcast

Wie wird man Europameister, Fredi Bobic?

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Höjbjerg fühlt sich wie zuhause

“Die Stimmung ist fantastisch. Man hat das Gefühl die Menschen kommen her, um den Fußball zu feiern. Bei unseren Fans habe ich das Gefühl: Es ist wie zuhause zu spielen. Ich kann das ganze Turnier nur loben. Bisher macht es einfach Spaß”, schwärmte Höjbjerg, dem auch die Bilder vom Opernplatz nicht entgangen sind. “Wenn wir die Bilder aus Frankfurt sehen, ist es großartig, Teil davon zu sein. Das gibt uns einen Kick.”

Ob es aber noch einen wirklichen Grund zum Feiern gibt, wird sich zeigen. Für Dänemark ist in der Gruppe C mit den zwei Punkten aus den Duellen gegen Slowenien und England vom ersten bis zum letzten Platz noch alles möglich. Ein Sieg im abschließenden Duell gegen die Serben am Dienstagabend (21 Uhr) sichert aber mindestens den zweiten Platz – der zugleich das Achtelfinale gegen den Sieger der Gruppe A bedeuten würde. Die möglichen Gegner in diesem Szenario: Deutschland oder Schweiz.

Moritz Kreilinger